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Huomenna

morgen trauere ich wieder
von

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Ich freue mich schon auf den Urlaub mit dir. Ja, endlich können wir wieder etwas Zeit miteinander verbringen. Ich weiß, dass wir beide an unsere Jobs gebunden sind, ich weiß wie wichtig das es ist das wir diesmal nicht einfach von der Wahrheit und somit vor der Realität weglaufen können. Denn das wäre unser Ende. Es war stressig in letzter Zeit, dass steht außer Frage. Genau das ist der Grund warum ich mich so freue dich wieder ganz für mich zu haben. „Ich liebe dich“, flüstere ich dir leise ins Ohr und du beginnst zu grinsen. „Ich liebe dich auch. Ich weiß nicht was ich ohne dich machen soll“, bekomme ich von dir zurück. Bei jedem zweitem Wort unterbrichst du dich selbst um mir sanft einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Wir kommen uns endlich wieder näher, nachdem du so lange weg warst. Ich weiß du liebst die anderen, auch ich habe die Truppe ins Herz geschlossen. Trotzdem bin ich doch eifersüchtig auf sie. Sie haben dich die ganze Zeit in ihrer Nähe. Du kannst ihnen blind vertrauen, du kannst ihnen alles erzählen. Auch das Verhältnis zu deinem Bruder scheint sich wieder zu bessern. Ja es geht aufwärts. „Du solltest schlafen. Wir müssen morgen früh raus. Der Bus fährt um halb elf ob mit oder ohne uns ab!“ sagst du leise und streichst mir sanft übers Haar. Ich nicke und drehe mich zu dir nur um mich an dich zu kuscheln und wenigen Minuten später einzuschlafen. Als der Wecker gnadenlos um punkt acht Uhr läutet kommt es mir so vor als wäre ich gerade erst eingeschlafen. Widerwillig setzte ich mich auf, du scheinst auch nicht begeistert davon zu sein, dass du schon so bald aus dem warmen, weichen Bett musst. „Sag mal Süßer wer hatte eigentlich die Idee schon so früh zu fahren??“ grinst du mich an. „Nun so viel ich weiß bist du selbst Schuld. Aber jetzt komm mit in die Küche frühstücken“, murmele ich und stehe endgültig auf. Dabei ziehe ich dir die Decke weg um nur einen Augenblick später zum Fenster zu tigern und das Fenster zu öffnen. Ein kühler Windhauch durchdringt das Zimmer und umspielt deinen beinahe nackten Körper. Sofort springst du auf, kommst auf mich zu und ziehst mich mit ins Bad. „Hey!!!! Was wird das denn???“ – „Na mein Kleiner nach was sieht es denn aus. Jetzt wird erst Mal schön warm geduscht…“ Ein bösartiges Grinsen huscht über dein Gesicht als du das Wasser aufdrehst. Ich sehe dir deine Vorfreude zwar an, bin aber dann doch überrascht als du dich mitsamt deiner Weinrotenboxershort bekleidet unter das warme Wasser stellst. Doch du lässt mir nicht die Zeit zum wundern denn schon ziehst du mich ebenso mit samt Short zu dir. Nachdem wir den gesamten Heißwasservorrat aufgebraucht haben gehen in die Küche nur um gleich den nächsten Schock zu bekommen. Es ist 9:45 Uhr. Wir beschließen das Frühstück heute ausfallen zu lassen und laufen stattdessen hektisch in der kleinen Wohnung auf und ab. Zum Glück haben wir im Flur einen 2. Spiegel damit wir uns im Bad nicht gegenseitig ins Gehege kommen. Schließlich stürmen wir mit unseren Koffern bepackt aus der Wohnung. Dabei übersehe ich beinahe die Katze der Nachbarin die mir jetzt hinterher faucht, was mich aber herzlich kalt lässt. Gerade noch rechtzeitig kamen wir an der Bushaltestelle an. Schnell melden wir uns beim Busfahrer und dieser verstaut unsere Koffer im unteren Teil des Busses. Währenddessen suchen wir uns schon mal einen Platz ganz hinten im Bus. Nach gut 20 Minuten kommt der Busfahrer keuchend in den Bus und setzt das gift grüne Gefährt in gang. „Ich glaube du hast bei deiner Schuh Auswahl doch noch immer übertrieben“, merke ich frech grinsend an. „Ach was, ich hab ja gerade mal einen minimalen Teil dabei!“ grummelst du als Antwort und lehnst deinen Kopf an meine Schulter. Ich nütze die Gelegenheit und kuschele mich an dich. Nachdem wir die erste Stunde gefahren sind merke ich wie mir die Augen zufallen. Ich schau zu dir und sehe, dass du bereits schläfst. Ja, dass kannst du gut. Ich bewundere dich dafür. Aber ich denke mir immer wenn ich oft Monate im Bus übernachten muss wie schön ein warmes weiches Bett wäre. Ich kuschele mich noch näher an deinen warmen Körper, jetzt kann ich auch deinen wunderbaren Geruch wahrnehmen. Ich fühle mich geborgen und schlafe nun ebenfalls ein. Ich werde durch einen lauten Knall und Menschengeschrei geweckt. Als ich dir Augen aufschlage merke ich, dass ich nicht mehr neben dir „liege“ sondern gegen die Fensterscheibe des Busses gequetscht werde. Von dir fehlt jede Spur. Ein weiterer Knall folgt und das Fensterglas zersplittert. Ich spüre wie sich einzelne Splitter in meine Haut bohren, ich beiße die Zähne vor Schmerz zusammen, schon merke ich wie mir schwarz vor Augen wird.

„Legen Sie noch eine Infusion Schwester. Ich komme später noch einmal vorbei!“ Höre ich eine fremde Männerstimme weit weg von mir. Ganz vorsichtig öffne ich die Augen, kneife sie aber sofort wieder zusammen da das weiße Licht mich blendet. „Oh! Guten Morgen. Es freut mich das Sie wieder wach sind.“ – „Wo bin ich? Was ist passiert?“ frage ich flüsternd. „Sie sind im Krankenhaus von Helsinki. Der Reisebus mit dem Sie unterwegs waren ist von der Straße abgekommen und umgekippt. Sie alle hatten größtenteils sehr großes Glück.“ Sofort bin ich hellwach. Ich frage die Schwester was mit dir ist. Wo du bist. Doch sie schweigt und verlässt fluchtartig den Raum. Einige Zeit später öffnet sich die Tür und ein Arzt und dein Bruder betreten das Zimmer. Während der Arzt einige Meter vom Bett entfernt stehen bleibt, kommt dein Bruder auf mich zu. Er sieht schrecklich aus. Seine verheulten, roten Augen stehen im starken Kontrast zu seinem sonst so blassen Gesicht. „Was ist los? Bitte sag mir was los ist Janne“, bettle ich ihn an. Wieder bricht er in Tränen aus, beruhigend lege ich ihm meine Hand auf die Schulter. Unter Tränen berichtet er mir das du den Unfall nicht überlebt hast. Verzweifelt und den Tränen nahe sehe ich zu dem weiß gekleideten Mann hinüber. Doch dieser schüttelt nur schwach den Kopf und gibt damit zu verstehen dass es die Wahrheit ist. Du bist tot. Ich sank noch etwas tiefer in die Matratze, Du bist mir genommen worden. Warum nur? Ich verstehe es nicht. Sollte es nicht sein, dass wir in den Urlaub fahren??? Sollte unsere Beziehung nicht sein??? Immer wieder hallen diese Fragen in meinem Kopf. Der Mediziner sagt noch etwas, doch es ist mir egal. Alles ist mir egal. Das einzige das zählt ist das ein kein "wir" mehr gibt. Später erklärt mir dein Bruder dass der Busfahrer, welcher den Unfall überlebt, am Steuer eingeschlafen war. Doch auch das ist mir egal. Dein Bruder ist immer für mich da, dass weiß ich. Er bindet mich auch stark in die Organisation deines Begräbnisses mir ein.

Schließlich ist es so weit, deine Beerdigung ist zu Ende. Alle verlassen den Friedhof auch ich verlasse dich nun, auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Schon bald werde ich wieder bei dir sein. Ein letztes Mal sehe ich auf deinen Grabstein. In schöner Schrift steht dort dein Name, Jussi Selo, eingraviert. Zu Hause lasse ich mir ein Bad ein, drehe euer Lied "Huomenna" auf, nehme das Messer vom Küchentisch und lehne die Badezimmertür hinter mir an. Als ich in der Badewanne liege setze ich langsam das Messer an, schließe meine Augen und lasse mich ein letztes Mal von meinen Erinnerungen quälen. Dann beende ich auch mein Leben. Es ist mir egal ob mich jemand findet oder nicht. Jetzt ist mir wirklich alles egal denn nun zählt nur noch das ich wieder bei dir bin. Ich liebe dich mein Engel!
 

~ Ende ~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die FF ist schon etwas älter, jedoch hoffe ich doch das sie euch zumindest ein bisschen gefällt ^^' Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blackdragonstar
2008-07-20T13:28:54+00:00 20.07.2008 15:28
Verdammt noch mal, wie kommt man bitte auf so was???
*heult*
Sie ist gut geschrieben, aber vedammt traurig...
Aber wirklich gut geschriebn...
*sich die tränen weg wischt*
wirklich shcade, dass der Kleine nicht überlebt hat...
aber schön aufgeriffen, dass die Liebe auch nach dem Tod noch hällt ^^
Von:  Blackdragonstar
2008-07-20T13:28:41+00:00 20.07.2008 15:28
Verdammt noch mal, wie kommt man bitte auf so was???
*heult*
Sie ist gut geschrieben, aber vedammt traurig...
Aber wirklich gut geschriebn...
*sich die tränen weg wischt*
wirklich shcade, dass der Kleine nicht überlebt hat...
aber schön aufgeriffen, dass die Liebe auch nach dem Tod noch hällt ^^


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