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Love and death

Tote haben es auch nicht leicht
von

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Rettung startet!

Vorsichtig kniete sich Sasuke neben das Fenster. Itachi folgte ihm. Das Fenster zu finden, war – wie nicht anders zu erwarten – nicht sonderlich schwer gewesen. Einen Moment lang besah sich Itachi das Gitter, dann griff er entschlossen nach der Brechstange, die Sasuke ihm entgegen hielt.

„Da setzte ich an, du auf der anderen Seite, an der selben Stelle. Kapiert?“

Zustimmend nickte Sasuke. So schwer war die Anweisung nun auch wieder nicht. Er vertraute in die Fähigkeiten seines Bruders. Auch wenn Sasuke in der Schule mehr als gut war, Itachi war besser. Und Physik hatte ihm nie gelegen. Itachi hatte es als Leistungskurs gehabt. Daher wusste sein Bruder wohl, was er tat.

Vorsichtig, um keinen allzu großen Lärm zu veranstalten, schob Sasuke seine Brechstange vorsichtig zwischen Gitter und Wand. Das Gitter war rechteckig. An den beiden Seiten, links und rechts, fand Itachi, könnten sie das Gitter am ehesten aufbrechen. Instinktiv hätte Sasuke wohl ebenso gehandelt. Schließlich boten die Seiten die beste Angriffsfläche. Und auch die größte.

Leise zählte Itachi bis drei. Dann stemmten sie gemeinsam. Übten Druck auf die Brechstange aus, damit sie das Gitter aus der Fassung hebelte. Langsam wurde das Gitter lockerer. Doch dann gab Itachi ein Zeichen, zum absetzen. Kurz durchschnaufen, dann ging die selbe Prozedur von vorne los.

Sasuke verstand, warum sie immer gleichzeitig hantierten. So übten sie mehr Druck aus, was natürlich effektiver war. Außerdem konnten sie so Kraft sparen. Und Sasuke würde seine eventuell noch benötigen.

Eigentlich hatte Sasuke angenommen, das Gitter zu entfernen, würde nicht allzu lange dauern. Es stellte sich aber als anstrengender und aufwendiger heraus, als gedacht. Der Schweiß sammelte sich zwischen Sasukes Schulterblättern, vorne auf seiner Brust und auf seiner Stirn. Itachi sah ähnlich erschöpft aus wie er. Doch das waren sie gewohnt. Ein wenig Schweiß würde sie nicht aufhalten!

Mit jedem Mal probieren, kam es Sasuke so vor, als würde das Gitter lockerer werden. Allerdings im Millimeterbereich. Entnervt seufzte er auf. Wie lange sollte das noch so gehen?

Während einer kurzen Verschnaufpause, sah Sasuke kurz auf seine Uhr. Es war kurz vor halb sechs gewesen, als sie mit dieser Arbeit angefangen hatten. Seit einer gefühlten Stunde hantierten sie mit diesem blöden Gitter herum. Erstaunt musste Sasuke feststellen, dass es in Wirklichkeit aber nur schlappe zehn Minuten waren.

Ein erneuter Seufzer entrang sich Sasukes Kehle.

„Komm. Gleich haben wir es geschafft“, flüsterte Itachi seinem mutlosen, jüngeren Bruder zu.

Auch wenn Sasuke es inzwischen nicht mehr für möglich hielt, packte Sasuke wieder nach der Metallstange. Während er mit Itachi weiter versuchte, das Gitter zu entfernen, überlegte er sich, wie er wohl noch ins Haus gelangen konnte. Sasuke achtete schon gar nicht mehr so wirklich darauf, was er eigentlich tat. Umso überraschter war er, als das Gitter plötzlich ein kleines Stücken weit flog und klirrend auf dem Boden landete. Sasuke selbst wäre beinahe vornüber gefallen, da er plötzlich keinen Gegendruck mehr hatte, der in aufrecht hielt. Nur Itachis schnellen Reflexen verdankte es Sasuke, das sein Gesicht keine nähere Bekanntschaft mit dem Steinboden machte. Itachis Hände griffen feste um Sasukes Oberarme.

„Danke“, murmelte Sasuke, noch immer überrascht.

„Schon gut. Jetzt geh, und befrei deine Liebste aus den Fängen des bösen Drachen, du schillernder Held in glänzender Richtung.“

Wenn Sasukes Gedanken nicht schon bei Sakura gewesen wären, hätte er Itachi für diese Bemerkung eine verpasst. Aber Sasuke benötigte auch seine Kräfte. Daher krabbelte Sasuke, auf den Knien rutschend, die paar Zentimeter, die ihn von dem nun offenen Fenster trennten. Ohne Worte zu verlieren, setzte sich Sasuke vor das Fenster, streckte seine Füße hindurch und hielt Itachi seine Hände fest. Kraftvoll schlossen sich Itachis Hände um seine, während Sasuke sich auf den Bauch drehte und sich, mit der Hilfe seines Bruders, langsam hinunter ließ. Als Sasuke mit dem Bauch über die harte Kante des Fensters rutschte, verzog er kurz das Gesicht. Daraus würden entweder Kratzer oder blaue Flecke werden. Vielleicht auch beides. Dann berührte Sasuke keinen Boden mehr. Er schwebte für einen kurzen Moment in der Luft. Wenn Itachi ihn nicht halten würde, wäre Sasuke gefallen. Sekunden später stellte Sasuke fest, dass Itachis Hilfe für den Einstieg nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Er berührte mit den Füßen den Boden. Itachi hielt Sasuke schon nicht mehr.

„Danke“, flüsterte er seinem Bruder noch einmal zu.

„Ich warte hier.“

Kurz schätzte Sasuke den Abstand vom Boden bis zum Fenster. Erstaunt stellte Sasuke fest, dass das Fenster doch höher lag, als gedacht. Er würde Itachi auf jeden Fall brauchen, wenn er wieder durch das Fenster hinaus wollte. Wenn sich Sasuke auf die Zehenspitzen stellte, berührte er gerade so den unteren Rand des Fensters. Gut, dass es dieses Mal ganz offen gewesen war und nicht nur auf Kippe, wie in der Nacht. Doch darüber musste sich Sasuke keine Gedanken machen. Raus würde er schon kommen. Jetzt musste er erst einmal Sakura finden!
 

Ganz vorsichtig drückte Sasuke die Türklinke. Währenddessen kniff er die Augen zusammen, legte den Kopf schief und hoffte, die Tür würde keine Geräusche machen. Glücklicherweise wurden seine Gebete erhört. Ebenso vorsichtig zog Sasuke die Tür auf. Er ging nur einen kleinen Schritt nach vorne, spähte mit dem Kopf aus der Tür. Nur gerade so weit, dass er auch in den nächsten Raum sehen konnte.

Zum Glück war der Raum beziehungsweise Flur leer.

Anstatt in den Flur zu gehen, ging Sasuke zurück in den Raum, in dem er noch zur Hälfte stand. Sasuke sah sich um. Vielleicht gab es etwas, was er später noch gebrauchen konnte. Wie er auf die Idee kam, war ihm nicht klar. Dennoch folgte Sasuke seiner Eingebung.

Wenn sich Sasuke nicht irrte, war dies hier ein Vorratsraum. Allerdings konnte er nicht viel sehen. Nur spärlich fiel das Licht durch das Fenster, durch das Sasuke geklettert war. Da Itachi noch davor kniete, fiel noch weniger hindurch. Vor allem streckte der Idiot seinen Kopf durch das Fenster und zischte leise: „Was tust du da? Geh Sakura suchen und steh hier nicht blöd rum!“

Sasuke ignorierte Itachi. Stattdessen ließ er seinen Blick weiter durch das Zimmer schweifen. Viel gab es nicht. Ein Regal, in dem normalerweise Gemüse gelagert wurde, stand leer in dem Zwielicht. Einige Säcke Reis und Kartoffeln lagen auf dem Boden. Mehr gab es hier nicht. Nichts, was ihm helfen konnte. Sasuke konnte nur hoffen, dass der Raum, in dem Sakura gefangen gehalten wurde, nicht abgeschlossen war.

Vorsichtig kehrte Sasuke zu der Tür zurück. Ebenso still wie beim ersten Mal, ließ sich die Tür auch jetzt öffnen. Erneut späte Sasuke vorsichtig um die Ecke. Auch jetzt lag der Flur verlassen vor.

Sasuke schloss die Tür hinter sich nicht, ließ sie nur angelehnt. Falls es schnell gehen musste, wollte sich Sasuke nicht aufhalten lassen, weil er erst noch die Tür aufbekommen musste. Auf Zehenspitzen schlich Sasuke den Flur entlang. Er war nicht besonders lang und ziemlich karg. Keine Bilder – okay, im Keller mussten auch keine Bilder hängen – und die Wand sah sehr alt und heruntergekommen aus. Die Wand war weiß gekachelt. An manchen Stellen war die Wand soweit abgebröckelt, dass man den rohen Stein darunter sehen konnte.

In dem kurzen Flurabschnitt gab es nicht viele Türen, die abzweigten. Nur zwei. Dann würde Sasukes Suche hier unten recht schnell voran gehen.

Bei der ersten Tür, die Sasuke erreichte, blieb er stehen, legte das Ohr an die Holztür und lauschte. Um ja kein Geräusch zu verpassen, hielt Sasuke die Luft an. Die Sekunden verstrichen. Erst als Sasuke Sauerstoff benötigte, nahm er den Kopf von der Tür und holte langsam und leise Atem. Durch den kurzen Moment an Sauerstoffmangel, hatte sich sein Herzschlag erhöht. Wobei sein Herz schon seit dem Moment, in dem er das Gitter von dem Fenster entfernt hatte, wild schlug. Adrenalin floss in Mengen durch seine Venen und ließ Sasuke sehr aufmerksam und in Alarmbereitschaft sein.

Langsam streckte Sasuke die Hand nach der Türklinke aus, drückte sie hinunter. Sein Herz schlug jetzt noch viel schneller. Sasuke merkte nicht einmal, dass er die Luft anhielt. Enttäuscht ließ Sasuke den angehaltenen Atem entweichen.

Verdammt! Die Tür war abgeschlossen! Aber Sakura konnte sich dahinter befinden! Nur leider fiel Sasuke keine andere Möglichkeit ein, in den dahinter liegenden Raum zu gelangen, außer die Tür einzutreten. Und das würde Lärm machen. Orochimaru würde den Krach ganz gewiss mitbekommen. Zwischen den zwei Türen lag auf der gegenüberliegenden Seite eine Treppe, die in das Erdgeschoss führte. Von daher war die Gefahr zu groß, die Tür einzutreten. Wenn sich Sakura dann nicht dahinter befand, saß Sasuke in der Patsche.

Daher wollte Sasuke erst einmal nachsehen, was sich hinter der anderen Tür befand.

Da Sasuke an der Treppe vorbei musste, ging er wieder langsam auf den Zehenspitzen daran vorbei. Währenddessen hörte er eine kühle Stimme, die aufgeregt klang. Das war sicherlich Orochimaru. Nur leider konnte er kein Wort verstehen. Sicherlich sprach Orochimaru – oder vielmehr schimpfte – gerade mit Kakashi. Gut. Bis jetzt funktionierte der Plan ja.

Sasuke hielt sich nicht länger damit auf, an der Treppe zu stehen und zu lauschen. Er verstand ja ohnehin nichts und hatte sowieso wichtigeres vor.

Es waren nur drei große Schritte nötig, dann befand sich Sasuke bei der nächsten Tür. Erneut schlug Sasukes Herz schneller. Vor Vorfreude und auch vor Angst. Was sollte er nur tun, wenn diese Tür auch verschlossen war?

Das Metall war kühl unter Sasukes verschwitzter Hand. Bis jetzt war ihm gar nicht aufgefallen, dass er vor Nervosität so sehr schwitzte. Doch kalter Schweiß hatte sich zwischen seinen Schultern und an seiner Brust gebildet. Ebenso klebten seine Haare an der schwitzigen Haut.

Sasuke hielt sich nicht lange auf, drückte die Türklinke und…Tatsächlich! Vor Überraschung riss Sasuke die Augen auf. Die Tür war offen! Vorsichtig, da er dieses Mal nicht vorher gelauscht hatte, öffnete Sasuke die Tür. Und riss seine Augen erneut auf.

Da war Sakura! Sie war tatsächlich hier!

Sasuke konnte sein Glück kaum fassen! Vor lauter Freude, bildete sich ein Lächeln auf Sasukes Lippen. Allerdings hatte Sakura Sasuke noch nicht bemerkt. Sie stand mit dem Rücken zu ihr. Die Arme verschränkt.

Sasuke wollte nicht entdeckt werden, weil er nach Sakura rief. Er traute sich selbst nicht zu, ruhig genug zu bleiben. Daher schloss er die Tür wieder leise hinter sich und ging auf Sakura zu. Gerade machte er den Mund auf, um Sakura zu zeigen, dass er zu ihrer Rettung gekommen war, da fuhr sie ihn wütend an.

„Was willst du hier?!“

Mehr als irritiert, schloss Sasuke seinen Mund wieder, nur um ihn dann zu öffnen und doch keinen Ton heraus zu bekommen. Was war mit Sakura los? Er war doch hier, um ihr zu helfen! Sollte sie da nicht etwas dankbarer sein?

„Hast du mir nicht schon genug angetan?“ fauchte Sakura ihn weiter an.

Jetzt verstand Sasuke die Welt nicht mehr. Was soll er denn getan haben? Dieses Mal hatte er sich nicht wie ein Idiot aufgeführt. Er war weder eifersüchtig, noch wies er Sakura von sich.

Die Freude und die Nervosität verschwanden. Stattdessen wurde er wütend. Nein, nicht wütend. Eher empört.

„Was hast du für ein Problem?“ zischte Sasuke, so leise er konnte. Das minderte seine Stimmung jedoch nicht.

Abrupt drehte sich Sakura zu ihm um, sah ihn mit großen Augen an. Überraschung lag in ihrem Ausdruck. Dann schlug sie die Hände vor dem Mund. Ein leises Schluchzen ertönte. Es klang ungewöhnliches laut, in der plötzlichen Stille.

Die Empörung war verschwunden. Jetzt war Sasuke bewusst, dass Sakura keine Ahnung gehabt hatte, dass er hier war. Stattdessen hatte sie Orochimaru erwartet. Verdammt! Was hatte dieser Dreckskerl ihr angetan? Dafür würde er büßen müssen!

Vor Wut ballte Sasuke die Hände zu Fäusten. Seine Wut verschwand bei Sakuras nächstem Schluchzer.

„Pst. Schon gut. Ich bin ja hier! Wir werden jetzt gehen!“ versuchte Sasuke Sakura zu beruhigen.

Helfend streckte Sasuke die Hand nach ihr aus. Energisch schüttelte Sakura den Kopf. Mehrmals musste sie schlucken, bis Sakura aufhörte zu schluchzen.

„Ich kann nicht.“

Irritiert sah Sasuke drein.

„Wieso?“

„Orochimaru hat mich eingesperrt. Ich kann das Pentagramm nicht verlassen. Du musst es erst zerstören.“

Schnell blickte Sasuke zu Boden. Die aufgemalten, weißen Linien waren ihm zuerst gar nicht aufgefallen. Hier gab es ja sowieso nicht viel, außer einem Tisch und einem Bücherregal. Sasuke bückte sich. Er wollte die weißen Linien mit der Hand wegwischen. Nur leider funktionierte es nicht. Es war keine Kreide, wie zuerst vermutet. Es war getrocknete Farbe.

„Da drüben liegen Tonscherben. Eigentlich wollte ich mich damit befreien. Hat aber nicht funktioniert. Vielleicht kannst du sie nehmen und die Farbe wegkratzen“, schlug Sakura vor. Währenddessen zeigte Sakura mit der Hand hinter Sasuke. Er drehte sich um und sah die Tonscherben, die vor dem Tisch verstreut lagen. Sasuke griff nach einer. Anschließend machte er sich an der weißen Farbe zu schaffen. Während er angestrengt auf dem Boden herumkratzte, fragte er: „Was hat dir Orochimaru angetan?“
 

Sasukes Stimme klang ungewöhnlich ruhig. Sakura war froh, dass Sasuke nicht auf sie wütend war. Aber das interessierte Sakura jetzt nicht sonderlich. Stattdessen konnte sie ihr Glück noch nicht fassen, dass Sasuke tatsächlich hier war, um sie zu befreien!

In schnellen Sätzen erzählte Sakura Sasuke von Orochimarus Plan, was er ihr wegen ihrem Ungehorsam angetan hatte, ließ Sakura erst einmal weg. Sasuke musste sich nicht unnötig aufregen. Er war konzentriert und kratzte stetig an der Farbe.

Während Sakuras Erklärung, blieb Sasuke ungewöhnlich ruhig. Nach ein paar Sekunden, blickte er zu ihr hoch und fragte: „Erzähl mir alles. Bitte.“

Hätte Sasuke nicht darum gebeten, hätte Sakura es wohl nicht erzählt. Es war nichts, was Sakura gerne preis gab. In den Moment, in denen Orochimaru sie unter Strom setzte, war sie unendlich verletzlich. Dennoch hatte Sasuke ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren.

Während Sakura Sasuke auch die letzten Ereignisse schilderte, sah sie unverwandt auf die geschlossene Tür. Auch jetzt stand Sakuras Körper unter Strom. Dieses Mal nicht wegen Orochimaru. Sakura war aufgeregt. Sie hatte Angst, dass Sasuke zu langsam war. Das Orochimaru jeden Moment vorbei kommen konnte und auch Sasuke einsperrte oder etwas anderes antat.

Voller Erleichterung, atmete Sakura laut auf, als sich Sasuke erhob. Mit einem zuversichtlich lächeln, streckte er erneut die Hand nach Sakura aus.

Auch wenn Sakura einen Blick auf den Boden werfen wollte, um sich zu versichern, tat sie es nicht. Sie vertraute Sasuke. Und so streckte sie, wenn auch mit zitternden Fingern, die Hand nach Sasuke aus. Vor Erleichterung atmete Sakura erneut laut auf, als ihre Finger Sasuke berührten und sie keinen Stromstoß erlitt.

In Sekundenschnelle war Sakura aus dem Pentagramm getreten. Ihr war nicht klar gewesen, wie eingesperrt sie sich gefühlt hatte. Jetzt jedoch schon. Jetzt war sie frei. In Sakura kam der Drang auf, jetzt sofort durch die Wand zu fliegen. Nach draußen. An die frische Luft! Nur Sasukes Hand und seine Gegenwart hielt Sakura davon ab. Mit einem Lächeln wandte sich Sakura Sasuke zu. Wenigstens einem Drang folgte Sakura. Fröhlich umarmte Sakura Sasuke. Das hieß, sie wollte. Statt in seine Arme zu fallen, fiel Sakura durch ihn hindurch. Es war schon lange her, seit ihr das passiert war.

„Entschuldigung. Ich bin zu schwach“, erklärte Sakura, als sie wieder aus Sasuke heraus kam. Wenigstens konnte er noch ihre Hand halten.

Verständnisvoll lächelte Sasuke, auch wenn es ein wenig gezwungen aussah. Sicherlich, weil er wusste, dass Sakura wegen Orochimaru so schwach war.

„Komm. Lass uns gehen!“

Sakura wollte schon los, als Sasuke nicht mitkam.

„Warte. Sakura. Ich muss dir noch etwas sagen.“

Sakura fragte sich, was es denn wohl jetzt so wichtiges gab, was nicht auf später verschoben werden konnte. Dennoch blieb Sakura stehen. Sah Sasuke fragend an.
 

Sasuke schluckte schwer. Er wusste, er musste Sakura die Wahrheit erzählen. Dennoch fiel es ihm unglaublich schwer. Vor allem jetzt, wo Sakura endlich wieder bei ihm war. Aber sie war noch nicht in Sicherheit. Deswegen schrie alles in Sasuke, Sakura so weit wie weg von hier zu bringen. Doch das ging nicht. Wenn er nicht dieses blöde Stück Papier fand, würde Orochimaru weiterhin Macht über Sakura haben. Dann würde er sie wieder zu sich rufen. Und dann wahrscheinlich an einen Ort, den Sasuke nicht kannte. Das durfte Sasuke nicht riskieren.

„Sakura, hast du bei Orochimaru einmal ein Stück Papier gesehen?“

Verständnislos blickte Sakura drein. „Papier? Was für Papier?“

„Ich muss ein bestimmtes Papier finden. Es ist der Vertrag zwischen Orochimaru und einem Dämon. Das muss vernichtet werden. Ansonsten wird Orochimaru weiterhin Macht über dich haben und du musst tun, was er will.“

Verstehend nickte Sakura. Dann dachte sie angestrengt nach. Währenddessen sah sich Sasuke in dem Raum um. Es gab nichts verdächtiges. Außerdem wäre es von Orochimaru wirklich dämlich, dieses, für ihn, wichtige Dokument in Sakuras Nähe aufzubewahren. Allerdings befasste sich Sasuke im Moment lieber damit, als an etwas anderes zu denken. Zum Beispiel daran, dass Sakura ihn verlassen würde, wenn das Dokument vernichtet war. Dass sie sich nie wieder sehen würden. Und das er Sakura jetzt davon nichts erzählen durfte, da sie sonst womöglich nicht damit einverstanden wäre. Schließlich würde es ihren endgültigen Tod bedeuten. Er durfte Sakuras Seelenheil nicht gefährden. Und deswegen verschwieg Sasuke Sakura den Rest der Fakten.

„Tut mir Leid. Ich habe nichts gesehen“, gab Sakura kleinlaut von sich.

Sasuke zwang sich zu einem Lächeln. „Schon in Ordnung. Ich werde mich mal oben umsehen. Ganz vorsichtig natürlich.“

„Und ich?“

„Du…“ Sasuke dachte einen kurzen Moment nach. Dann hatte er eine Idee. Eine gute, wie er fand.

„Der Raum nebenan ist abgeschlossen. Kannst du dort einmal nachsehen?“

Mit einem Nicken und einem Lächeln auf den Lippen, flog Sakura direkt durch die nächste Wand.
 

Sakura stand noch immer unter Strom, während sie sich in dem dunklen Zimmer umsah. Glücklicherweise konnte sie auch im Dunkeln recht gut sehen.

In diesem Raum stand nur Müll. Es war eine Rumpelkammer. Gut, dass Sakura ein Geist war. Ansonsten würde sie in all dem Müll stecken bleiben. Während Sakura durch das Gerümpel flog – es handelte sich um alte Möbel und Kleidungsstücke – dachte Sakura nach. Sie wusste nicht ob ihr Gefühl stimmte, aber Sakura hatte das Gefühl, dass Sasuke nicht ganz ehrlich zu ihr war. Entweder log er sie an oder er war nicht ganz ehrlich zu ihr gewesen. Dennoch vertraute Sakura Sasuke. Er würde schon seine Gründe haben.

In der Zwischenzeit hatte Sakura unablässig nach einem Stück Papier gesucht, das mit Blut unterzeichnet war. Ihre Suche war ohne Erfolg geblieben. Sakura hatte zwar einige Dokumente gefunden, doch das waren alte Briefe gewesen. Mit ihnen hatte sich Sakura nicht lange aufgehalten.

Kurz darauf flog Sakura zu Sasuke zurück. Er untersuchte gerade die einzelnen Gefäße. Es konnte ja sein, dass Orochimaru dort etwas versteckt hatte.

„Tut mir Leid. Da drüben gibt es nichts außer Müll.“

„Ich habe hier auch nichts gefunden. Vielleicht sollte ich mich doch dann einmal oben umsehen“, schlug Sasuke vor.

Sakura wollte ihm widersprechen. Das klang nach einem unüberlegten Plan. Sie hatte bereits den Mund aufgemacht, als Sasuke die Hand hob und sie damit anwies, still zu sein. Erst hörte Sakura nichts, dann jedoch drang ein leises Pfeifen an Sakuras Ohren.

„Das ist Kakashi oder Itachi. Wir müssen hier weg. Orochimaru ist auf den Weg hierher. Sakura, flieg schnell raus.“

Sakura wollte schon nachfragen, wie Sasuke heraus kommen wollte, als er auch schon aus dem Raum floh. Vorsichtig ließ er dennoch die Tür ins Schloss fallen. Mit pochendem Herzen folgte Sakura Sasuke. Er rannte einen kurzen Flur entlang, an einer Tür vorbei – es war wohl der Raum, der abgeschlossen war – und verschwand in einer dritten Tür am Ende des Flures. Auch diese Tür schloss Sasuke vorsichtig hinter sich. Sasuke tat es wohl, damit Orochimaru nichts auffiel. Sakura rechnete es Sasuke hoch an, dass er so mitdachte. Sakura flog durch die geschlossene Tür. Sie hatte keine Zeit sich umzusehen. Sasuke war schon halb durch ein Fenster geklettert. Jemand half ihm.

Sakura flog durch die Wand, nach draußen. Dort sah sie Itachi, der Sasuke aus dem Keller half.

Alles ging sehr schnell. Sasuke und Itachi rannten um das Haus herum, kaum das Sasuke aus dem Fenster geklettert war. Dann standen die beiden auch schon auf der anderen Straßenseite, gemeinsam mit Kakashi. Sakura folgte ihnen, während sich die drei Männer beeilten, aus der Nähe des Hauses zu kommen.

„Hallo Sakura. Schön, dass du wieder da bist“, begrüßte Kakashi Sakura im Rennen.

„Ich bin auch froh“, erklärte Sakura mit einem Lächeln.

„Hast du den Vertrag?“ fragte Itachi, blickte Sasuke unverwandt an.

Betroffen senkte Sasuke den Kopf.

„Nein. Ich habe es nicht gefunden“, gestand Sasuke niedergeschlagen.

Abrupt änderte sich die Stimmung von hektisch und froh, zu bedrückt.

„Tut mir Leid“, bekundete Itachi sein Mitgefühl.

Auch Sakuras Stimmung war getrübt. Wenn Orochimaru entdeckte, dass Sakura fehlte, würde er sie in Sekundenschnelle zurückgerufen haben. Wie einen Hund an der Leine, kam sich Sakura vor.

„Na, Kopf hoch! Rennt mal schnell weiter. Wir haben etwas für Sarutobi.“

Abrupt wandten sich die Köpfe der drei jungen Leute zu Kakashi, der mit einem schelmischen Grinsen, ein Stück Papier aus seiner Hemdtasche zog.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)
Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. ^.^ Im Moment sieht ja alles sehr nach einem Happy End aus! Sakura ist soweit gerettet, Orochimaru wird wohl bald auch endgültig die Macht über Sakura verlieren... Natürlich nur, wenn alles noch so weit klappt ^.^ Aber das erfahrt ihr ja im nächsten und damit vorletzten Kapi! :D
Ich hoffe die ganze Such-und Rettungsaktion war verständlich. War ja schon ziemlich nervenaufreibend für Sakura und Sasuke.
Über eure Meinung und auch über konstruktive Kritik würde ich mich wie immer sehr freuen ^^ Danke auch für die bisherigen Kommentare. Wir haben jetzt auch fast die 200 Kommi-Marke geknackt ^.^ Danke dafür schon mal ;)
Und dann bis zum nächsten Kapi! *wink* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2014-10-12T13:57:14+00:00 12.10.2014 15:57
Hier bin ich, live mit deiner Wochenendlektüre! ;D Bam bam bam baaam… *lach*
Und du startest gleich mit einem befehlenden Itachi *schmacht* find ich ja sehr scharf, wie Itachi seinen Bruder da rumkommandiert :'D
"Und Physik hatte ihm nie gelegen" – Da war schon mein erster Lachflash ;D
Ich liebe es, wenn Itachi und Sasuke als Team zusammenarbeiten *-* Das Dream-Brother-Team schlechthin ^^
"Schon gut. Jetzt geh, und befrei deine Liebste aus den Fängen des bösen Drachen, du schillernder Held in glänzender Richtung" – Okay, also Itachi hat schon eine sehr märchenhafte Fantasie *lach* Der Satz ist einfach nur genial :'D Ich kann mir gut vorstellen, wie gerne Sasuke seinem Bruder dafür eine geknallt hätte xD
 
Wow… du hast Sasukes Angst wirklich wahnsinnig gut beschrieben! :O Du kannst sowas echt gut, Respekt ;D Und wie er sich dann freut, als er Sakura sieht *-* Maah so süß ♥
*lach* Oh Mann, jetzt dachte ich zuerst: "Öhm… *blinzel* was? Sakura geht Sasuke an? Wieso das? O_O " und dann hab ich weitergelesen und war gleich mal wieder erleichtert xD Wow, ich war an der Stelle wahrscheinlich genauso geschockt wie Sasuke selbst *lach*
 
Hab ich schon mal erwähnt, dass ich den blöden, bösen Schlangenonkel hasse! >_< Tch. Orochimaru ist so ein… arghhh *zähnezusammenbeiß* Sakura tut mir echt Leid :/
 
Aaawwww :3 Und da waren sie wieder vereint :D Oh Kakashi, er ist einfach der beste *lach* Der Schlusssatz war genial xD Ich kann mir das richtig gut vorstellen, wie Kakashi da steht, mit nem fetten, Siegesgrinsen und den Zettel aus der Hemdtasche zieht ^^ Er ist einfach der allergeilste ♥
 
Super spannendes und tolles Kapitel, meine Liebe! :D Wie du siehst, hab ich jetzt während dem Lesen gleich mitgeschrieben! ;) Das Kommentar ist zwar immer noch nicht so lange, wie deine immer :( Aber du musst berücksichtigen (bitte xD), dass ich unfähig bin, gute und lange Kommentare zu schreiben und dass ich mir Mühe gegeben hab *lach*
 
Aber ich kann bei deinen FFs ja sowieso nur so viel sagen: Super super perfekt einfach toll und spannend und gah ♥_♥
 
Hm… :) War das überzeugend? ;D
 
Gut, ich flitz dann mal weiter zum nächsten Kapitel ;D
Bis gleich :-*
 
Antwort von: abgemeldet
12.10.2014 15:59
Oh, jetzt seh ich gerade, dass da Richtung steht und nicht Rüstung xD Upsi *lach* du hast dich verschrieben und ich war so abgelenkt von der spannenden Handlung und dem Kommentar schreiben dass ich das gar nicht bemerkt habe *lach*
Antwort von:  Yuri91
12.10.2014 17:27
Yeah, Wochenendlektüre *freu*
Ja, also wer möchte nicht Itachi anschmachten *.*
*g* Ja, genau^^ Davon hätte sich Masashi mal ein Scheibchen abschneiden sollen. Das Dream-Brother-Team wäre in seinem Manga sicherlich gut angekommen ;
Und kein Ding, hab die "richtungs-Rüstung" auch so kapiert :D
*g* Ja, auch wenn es dramatisch ist, muss ich doch irgendwie immer irgendwelche Scherze reinhauen ^.^ Ich quäle Sasuke aber auch zu gern...xD

Danke schön :) Das freut mich, wenn ich das hinbekommen habe ^.^
Ja, ja da kann ich nur wieder sagen, mehr Quälerei für Sasuke xD

Schlangenonkel...da könnte ich jedes Mal wieder drüber lachen ^^

*lach* Natürlich. Hallo, es ist immerhin Kakashi...Weißte, das geht hot, hotter, am hottesten (Sasuke-Itachi-Kakashi) xD

*seufz* Und ich sag dir jedes Mal ich freu mich über deine Kommis und hab totalen Spaß daran die zu lesen ^.^ Kann halt nicht jeder so unfähig wie ich sein, nen anständigen, kurzen Satz hinzubekommen. xD

*vor Freude rumhüpf* Danke, danke, danke ^.^ Und ja, es war überzeugend. Und wehe du hast es nicht ernst gemeint xD

Tja, du hüpftst zum nächsten Kapi, ich zum nächsten Kommi xD *knuddel*
Von:  Aiyumii
2014-09-15T07:14:30+00:00 15.09.2014 09:14
ohje ohje
gääänsehaut
und sry das ich jetzt erst schriebe war im urlaub =)

und woaaah
und bitte lass sarutobi irgendwas machen können das Saku wieder kommt =(
irgendwas
komm schon mit Magie ist doch so viel möglich =(
und was kakashi da wohl hatte den vertag? *_*
aah wie auch immer bin gespannt wie es weiter geht und ich freu mich aufs nächste Kapi
hoffe es kommt bald =)

gaaanz liebe Grüüüße
Aiyumii =^.^=
Antwort von:  Yuri91
15.09.2014 10:49
Danke schön. ^^ Kein Ding. Hoffe Urlaub war schön :)
Juhu, wieder Gänsehaut *g*
Ja, im nächsten Kapi wird all das, was du grade so schön gefragt hast, aufgeklärt ^.^ Und ja, Magie kann hier einiges ;)
LG
Antwort von:  Aiyumii
15.09.2014 10:58
*___* daaas lässt hoffen *g*
und ich bin soo gespannt *_*

und ja Urlaub war schön^^
Antwort von:  Yuri91
15.09.2014 12:36
*g*
Ja, das Kapi wartet ja schon auf Freischaltung. HOffnung stirbt ja bekannterweise zuletzt. Aber die Hoffnung kann ja sterben...xD
Antwort von:  Aiyumii
18.09.2014 08:49
und meine Hoffnung das du es im Epilog wieder gut machst lebt immer noch >.<
Antwort von:  Yuri91
18.09.2014 11:33
*aufhör am Grabstein für die Hoffnung weiterarbeit*
Okay... Dann warte ich damit noch xD
Ich bin echt böse, ne? Gomen ^.^
Antwort von:  Aiyumii
18.09.2014 11:55
>_<
Finger da weg
Antwort von:  Yuri91
18.09.2014 12:30
*lach*
Ich hab ja schon aufgehört ^.^ Es fehlt ja nur noch das Todesdatum. Von daher...xD
Von:  Kleines-Engelschen
2014-09-12T15:43:11+00:00 12.09.2014 17:43
ein wahnsinns kapitel ich freue mich riesig das sakura befreit ist! :)
mach weiter so

greetz
Antwort von:  Yuri91
12.09.2014 17:45
danke :)
Freut mich sehr ^.^
Von:  dragonfighter
2014-09-10T21:45:45+00:00 10.09.2014 23:45
Ja sie ist wieder bei Sasuke <3
Ob Kakashi den Vertrag gefunden hat ?
Auf jeden fall bin ich sehr gespannt und will unbedingt wissen, was Sasuke als nächstes machen wird, um sie zu retten.
Bis zum nächsten mal :)
Antwort von:  Yuri91
11.09.2014 01:04
Juhu ^^
Ja, Kakashi hat den Vertrag gefunden. Das ist ja das, womit er am Ende rumfuchtelt :D Ist wohl nicht so klar geworden... Im nächsten Kapi wird es aber klar ^.^
LG
Antwort von:  dragonfighter
11.09.2014 09:30
Naja ich habe es ja eigentlich auch nur durch sein herum fuchteln herausgefunden XD
Trotzdem werde ich gespannt warten ;)
Antwort von:  Yuri91
11.09.2014 11:40
^.^
Ja, er macht ja auch nicht mehr... Hatte gedacht, das wäre irgendwie verständlich.
Das ist immer das Schlimme, wenn man selber schon weiß, was man damit meint und dann ist es für einen selber ja offensichtlich ^^
Antwort von:  dragonfighter
11.09.2014 13:48
Hahaha stimmt ^^
Ich freue mich auf jeden fall das ich dir dein 200. Kommentar beschert habe XD
Antwort von:  Yuri91
11.09.2014 14:22
juhu ^^
Danke schön ;)
werd auch gleich ein 200 Kommi Bild raussuchen^^
Von:  Cosplay-Girl91
2014-09-10T18:02:21+00:00 10.09.2014 20:02
schönes Kapi :)
Toll das sie Sakura retten konnten - mal sehen was Kakashi noch so auf Lager an Ideen hat :)
Hoffentlich werden die Beiden glücklich!
LG
Antwort von:  Yuri91
10.09.2014 20:38
Danke schön :)
Ja, Kakashi hat es halt drauf ^.^
LG


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