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Schritt für Schritt

Taito
von

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Entwicklung

Titel: Entwicklung

Teil: 3/??

Genre: Shounen-ai, Romantik

Pairing: Taichi x Yamato

Beta-Tierchen: Mein Ju-Chan86! (diesmal nicht weil im Krankenhaus)
 

Disclaimer: Alles von Digimon gehört nicht mir und wer was anderes behauptet der lügt!
 

Matt hatte es endlich geschafft, sich zu den Umkleideräumen durchzukämpfen. Jetzt hieß es nur noch die richtige Tür zu finden, hinter der sich Tai verbarg. Eins… zwei… oder drei… ob du wirklich richtig stehst…

Matt schüttelte den Kopf und drückte eine Tür auf.

„Tai?“, keine Antwort und auch sonst deutete nichts in dem Raum darauf hin, dass sich jemand darin verbarg. Er schloss die Tür wieder und ging zur Nächsten. Wieder drückte er sie auf und rief hinein, diesmal kam jedoch eine Antwort.

„Ja?“ Ein brauner Wuschelkopf schob sich in sein Blickfeld und er lächelte, betrat die Umkleide und blieb dann wie vor den Kopf geschlagen stehen. Ein Glück hatte er seine Gesichtsmuskulatur so weit im Griff, dass ihm nicht die Kinnlade nach unten fiel.

Tai… halbnackt… mit glänzenden Wasserperlen auf den Schultern und der Brust, nur die Jeans am Körper.

Seine Haare noch nass vom Duschen. Irgendwie sah es verwegen aus und ungemein sexy. Wenn ihn der Anblick von Tai vorhin auf dem Feld schon nervös gemacht hatte, dann war das hier die eigentlich nicht mehr mögliche Steigerung. Irgendeine Sicherung brannte gerade in ihm durch und machte ihm etwas schrecklich bewusst. Irgendetwas wurde ihm furchtbar klar, aber bevor er den Gedanken auch nur greifen konnte, holte ihn Tai ihn aus seiner Trance heraus.

„Matt, alles okay? Du guckst so komisch.“

Mit einem Handtuch trocknete Tai sich die Haare und Matt kam nicht umhin, das Muskelspiel unter der Haut fasziniert zu beobachten, was ihm eine zusätzliche Röte auf die Wangen trieb.

„Äh… ja. Ja, alles okay. Was wolltest du denn jetzt von mir?“

Tai legte das Handtuch weg und griff nach seinem Shirt, zog es sich über.

„Also pass auf, meine Eltern wollten Morgen grillen. Und weil TK ja eh Stammgast bei uns ist hat meine Mum gefragt ob du und ein Dad auch kommen wollen.“ Matt setzte sich auf die Bank und war froh über diese rationale Ablenkung. Lächelnd sah er seinen Freund an.

„Also ich komm gerne.“ Sie hatten sich seit Beginn des Studiums nur noch selten gesehen, das fehlte Matt. Und sicherlich auch Tai.

„Meinen Dad frag ich, wenn er nachher kommt. Aber ich denke, das geht in Ordnung.“

Tai packte seine Tasche zusammen.

„Cool.“ Er lächelte Matt an und schloss dann den Reißverschluss. „Ist lange her, oder?“

Matt blinzelte. „Hm? Was meinst du?“

Tai grinste. „Na ja, das wir mal wieder Zeit für uns hatten. Ha ha, klingt blöd oder?“ Tai schulterte seine Tasche und Matt stand ebenfalls auf.

„Nein, klingt es nicht.“, meinte Matt. Tai fehlte ihm. Sie waren zwar auf der gleichen Uni aber… es war eben doch etwas anderes, sie begannen jeder ihr eigenes Leben.

„Nicht?“, Tai sah ihn fragend an während sie die Umkleidekabine verließen.

Matt schüttelte den Kopf und strich sich das Haar zurück. „Ich freu mich auf Morgen, Tai. Wirklich.“

Sie sahen sich in die Augen, blau traf auf braun und irgendwie war es, als wüssten sie, was der Andere dachte. Das sie einander brauchten, sich vermissten.

Vor der Schule verabschiedeten sie sich voneinander, seltsam steif und ungelenk. Und während Matt die Bahn nahm, fuhr Tai mit dem Bus.

Nachdenklich saß Matt in der Bahn. Irgendetwas hatte sich gerade verändert. Stark verändert. Tai war sein bester Freund und doch… Sein Körper, wie er sich verhielt, das alles zog ihn so magnetisch an. Die Art wie er Tai begegnete, ihm gegenübertrat hatte ihre Unschuld verloren. Sie waren den Kinderschuhen entwachsen und so langsam drängte sich Matt ein schrecklicher Gedanke auf.

In seiner Tasche kramte er nach seinem MP3 Player, wenigstens eine kleine Ablenkung. Als er auf das Display schaute und die Ordner durchsuchte nach geeigneter Musik fielen ihm die blonden Haare in die Stirn. Was war nur los? Und wann hatte es angefangen? Es musste ein ungemein schleichender Prozess gewesen sein und jetzt wurde ihm auf einmal alles so bewusst. Dass er Tai ganz anders sah. Natürlich war er immer noch sein bester Freund und dennoch… Tai war nicht einfach mehr der nette Junge aus der gleichen Klasse. Tai war erwachsen geworden. Genau wie er selbst.

Alles an dem Braunhaarigen hatte sich verändert, sein Körper, seine Stimme, die Gesichtszüge. Noch immer hatte er diese saloppe Art an Dinge heran zu gehen aber… Wenn Yamato daran zurück dachte, wie es früher gelaufen war, dann hatte Tai beinahe alles Kindliche abgelegt. Tai war reifer geworden, und damit auch interessanter. So viel anziehender.

Leise Musik drang aus seinen Kopfhörern, aber er bekam es kaum mit.

Was trat er denn jetzt bloß tun mit diesen plötzlich auftauchenden Gefühlen seinem besten Freund gegenüber? Yamato Ishida war ein Gefühlskrüppel. Er hatte doch keine Ahnung, wie man Ordnung in ein solches Chaos brachte.

Wieder versuchte er sich daran zu erinnern wann es angefangen hatte aber… es entzog sich kontinuierlich seiner Kenntnis. Nur ignorieren konnte er es nicht mehr, nachdem heute irgendwie ein Schalter umgelegt worden war.

Tai, der kleine junge mit der großen Klappe, unorganisiert, chaotisch, wüst. Viel zu laut, viel zu schnell.

Und jetzt?

Tai, der junge Mann, gut aussehend, zielorientiert, sexy. Manchmal war er immer noch unorganisiert aber… gehörte das nicht einfach zu Tai dazu? Das war sein Charakter. Machte ihn zu dem, was er war.

Wann hatte er angefangen, sich so zu verändern? Wann war es passiert, dass er so vorgeprescht war?

Und was noch viel Schlimmer war, war er, Yamato, überhaupt noch in der Lage da mitzuhalten?
 

Sorgfältig legte Tai seine Bettdecke zusammen, das tiefe Blau hob sich deutlich von dem hellblauen Laken ab. Er schüttelte das tiefblaue Kissen auf und musste unwillkürlich an die Augen seines besten Freundes denken. Leise seufzte er und schnappte sich dann den Putzeimer, leerte das Wasser im Bad aus. Dann stellte er den Eimer weg und zog den Staubsauger hinter sich her in sein Zimmer. Genau in dem Moment lief seine Schwester über den Flur und blinzelte. Gleich darauf steckte sie den Kopf ins Zimmer ihres älteren Bruders, der den Stecker des Staubvernichters in die Steckdose prügelte. Ungläubig starrte sie ihn an.
 

„Was machst du denn da?“

Tai hob den Blick. „Hm?“

„Das… das ist ein Staubsauger…“

Fragend sah Tai seine Schwester an. „Ja, das weiß ich, Schwesterlein. Wo ist das Problem?“

Jetzt bemerkte sie auch den ungewöhnlich aufgeräumten Zustand des Zimmers. Ihr klappte der Mund auf. Sogar das Bett war gemacht und das ansonsten undurchdringliche Chaos von Büchern und Blättern auf dem Schreibtisch war verschwunden.

„Du… du machst sauber?“

Tai stützte sich auf den Staubsaugerarm. „Ja, gut erkannt.“

„Aber… aber wieso denn bloß?“ Sie schien an die Grenzen ihrer Belastbarkeit zu stoßen. Einen saubermachenden Tai gab es einfach nicht! Und schon gar nicht auf einem Samstagvormittag!

„Wir kriegen Besuch, Kari. Falls du das schon vergessen haben solltest. Aber für dich zählt es sicher gar nicht mehr. TK wohnt ja eh schon fast hier. Wir sollten ihn adoptieren.“

Sie plusterte die Wangen auf. „Halt die Klappe, du Idiot. Aber ich versteh immer noch nicht, wieso du –sauber- machst.“

Tai rollte mit den Augen und schaltete demonstrativ den Staubsauger ein. Sie verließ das Zimmer ihres Bruders und schüttelte den Kopf. Im Grunde konnte sie sich ja denken, wieso ihr Bruder das tat. Und es lies sie lächeln. Er schien wieder zu sich kommen.

Tai hatte sich in den letzten Wochen stark verändert. Nicht so stark, dass ein Außenstehender es gemerkt hätte, aber ihr war es nicht entgangen.

Kari wusste, das es mit Yamato zu tun hatte. Denn es hatte begonnen, als sie auf die Uni gegangen waren. Langsam und schleichend hatte Tai sich verändert. Nur kleine Veränderungen. Er aß zuhause nicht mehr mit der gleichen Freude und Maßlosigkeit wie früher, er lachte noch viel aber… manchmal vermisste sie die Herzlichkeit dahinter. Er war nachdenklicher geworden. Und das sollte bei Tai schon etwas heißen. Tai und Nachdenken… das passte nicht zusammen.

Es lag an Yamato. Sie sahen sich zu selten. Und das machte Tai zu schaffen. Mit Bestimmtheit konnte sie es natürlich nicht sagen, und dennoch war sie sich fast sicher. Tai vermisste seinen besten Freund. Und vielleicht sogar noch mehr. Sie setzte sich auf ihr Bett und sah aus dem Fenster. Egal wie es ausgehen würde, sie würde für ihren Bruder da sein, wenn er nur endlich zu seiner alten Unbeschwertheit zurückfinden würde. Es musste etwas geschehen. Und zwar schnell.

Bevor er noch einen ausgedehnten Putzfimmel entwickelte…
 

Tai wirbelte mit dem Staubsauger durch sein Zimmer, saugte sogar unter dem Bett und räumte ihn wieder weg. Dann besah er sich sein Werk, zufrieden mit dem Ergebnis. So könnte er Matt wenigstens empfangen. Noch einmal strich er über die Bettdecke… dann sah er zur Uhr. Es war erst zwei Uhr… um fünf kamen sie. Es war noch so lange hin. Noch drei Stunden… konnte Matt nicht schon jetzt kommen?

Er lies sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und starrte ins Leere. Er vermisste Matt so sehr. Dabei sahen sie sich doch in der Uni. Und doch.. die kurzen Begegnungen auf dem Flur waren kaum der Rede wert und stachelten seine Sehnsucht eher noch an, als sie zu lindern. Wieso nur hatte ihm dieser blonde, wunderschöne junge Mann so den Kopf verdreht? Wieso nur war er so etwas Besonderes?

Tai’s Blick fiel auf sein CD Regal wo eine Demo CD stand, die er Yamato abgeluchst hatte. Unter großem Gezeter. Damals war es noch mit den Teenage Wolfes gewesen. Aber diese Ära war vorbei. Sie hatten sich weiterentwickelt. Matt strebte größeres an. Und Tai zweifelte keine Sekunde, dass er es erreichen konnte. Matt würde seinen Weg gehen. Definitiv. Nur… würde er dahin mitgehen können?

Er würde auf jeden Fall alles dafür geben. Wenn er Matt schon nicht auf die Art haben konnte, die er gerne hätte, dann würde er alles tun um immer als sein bester Freund an seiner Seite sein zu können. Um ihm helfen zu können, wenn er ihn brauchte. Für ihn da sein. Leise seufzte er und stand dann auf. Bestimmt konnte er seiner Mutter noch was helfen.
 

Seitlich betrachtete Matt sich im Spiegel. War er dicker geworden? Oder hatte die Hose schon immer so eng an seinem Po gesessen? Er schüttelte den Kopf und zog sich sein Shirt über den Kopf. Ärmellos. Bei der Hitze auch das Einzige was er tragen konnte. Die Shorts sorgte für die nötige Kühlung an den Beinen. Manchmal hasste er es wirklich, in dieser Mietwohnung zu wohnen. Kein Wunder das TK immer zu den Yagamis auswanderte. Die hatten sogar einen kleinen Pool im Garten stehen. Auch der Grund, warum Matt noch seine Badeshort mit einsteckte. Seine Haare hatte er im Nacken zu einen kleinen Zopf gebunden. Da konnte er Stylen wie er wollte, ein Bad im Pool würden seine Haare nie überleben. Also brauchte er auch gar nicht erst damit anfangen.

Vielleicht sollte er nur versuchen, seine Augenringe wegzuschminken. Er betrachtete sein Gesicht noch einmal im Spiegel. Die Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen. Immerhin hatte er kaum ein Auge zu getan. Gedanken an Tai hatten ihn wach gehalten. Besonders die Gedanken an diesen wunderschönen Körper. Und daran, was Tai eigentlich für ihn war. Er war zu keinem nennenswerten Ergebnis gekommen. Nur das es über normale Freundschaft hinaus ging. Und das er ihn unbedingt wieder sehen wollte.

Er trat auf den Flur und ging ins Wohnzimmer. Sein Vater hing am Telefon und lächelte ihm zu. Matt deutete auf seine Uhr und sein Vater nickte. Dann ging er zu TK und klopfte an die Tür. „Kommst du? Wir wollen los.“

„Ja!“ Gleich darauf ging die Tür auf und um ein Haar wäre TK in seinen Bruder hinein gerannt. „Oh, Sorry.“

Matt lächelte und zog sich dann seine Schuhe an, sein Vater hatte inzwischen auch das Gespräch beendet und suchte jetzt nach den Autoschlüsseln.

„Hat die irgendwer gesehen?“ Er sah im Schuhschrank nach. Matt hob eine Augenbraue.

„Bevor du auch noch anfängst im Kühlschrank nachzuschauen, guck erst mal in deiner Jackentasche nach.“

„Ach ja…“ Er griff in die Jackentasche und zog die Schlüssel hervor. „Matt, du bist besser als jeder Schlüsselfinder.“

Lächelnd schüttelte Matt den Kopf und griff nach seiner Jacke, auch wenn er bezweifelte, dass er sie brauchen würde.
 

Es staubte leicht, als sein Vater einparkte und den Wagen zum Stillstand brachte. Die Hecke vor dem Haus der Yagami’s lies deutlich die Köpfe hängen, die regenlose Zeit hinterließ langsam ihre Spuren. Sie stiegen aus und die warme Luft schlug ihnen entgegen. Klimatisierte Autos hatten was für sich. Ohne zu klingeln betrat Takeru den Hof, Matt und sein Vater folgten ihm. Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel und Matt wischte sich die feuchten Haare aus der Stirn.

Die Yagami’s saßen auf der Terrasse. Und dann ging die große Begrüßung los. Hände wurden geschüttelt. Kari klammerte sich an TK und würde ihn von da an wohl auch nicht mehr los lassen. Auch bei der Hitze nicht.

Matt und Tai standen sich unschlüssig gegenüber. „Hey.“, sagte Tai und strich sich durchs Haar. Es war als hätten sie vergessen, wie man sich zwanglos begrüßt.

„Hey.“, antwortete Matt. Tai sah gut aus. So verdammt gut. Seine haut so dunkel, seine Haare so verwuschelt… Er war so schön.

Das allgemeine Begrüßungsgerangel lies nach und alle setzten sich, Frau Yagami schenkte Getränke aus und gleich darauf waren alle am Tisch in Gespräche vertieft. Jeder miteinander, nur Tai und Matt… auch wenn sie zusammen saßen, sie kamen nicht ins Gespräch.

Irgendwann reichte es Tai. Er wollte die Zeit mit seinem Freund doch genießen. Und nicht sinnlos neben ihm sitzen. Kurzerhand beugte er sich zu Matt.

„Kommst du mit Baden?“

Matt sah in die braunen Augen und lächelte. „Klar.“ Und während Tai sich in seinem Zimmer umzog und für Matt noch ein Handtuch raussuchte, zog Matt sich im Bad um.

Mit dem Handtuch wartete Tai auf Matt vor dem Bad. Als er raus kam, lächelte er seinen besten Freund an. „Ich dachte schon, du bist ins Klo gefallen.“

Matt grinste. „Ja, ich dachte ich schwimm schon mal ne Runde vor.“

Lachend liefen sie nach draußen und auf einmal war es, als wäre der Knoten wieder geplatzt auch wenn das verworrene Ganze noch zusammen hing.

Im Pool lieferten sie sich eine umfangreiche Wasserschlacht und völlig außer Atem legten sie dann die Arme auf den Rand und sahen zur Terrasse, wo TK und Kari zusammenklebten und die Eltern sich unterhielten.

Matt seufzte. „Wie läuft es eigentlich bei dir?“ Sie hatten sich lange nicht mehr richtig unterhalten.

Tai lächelte und sah seinen Freund glücklich an. „Könnte besser nicht sein. Dank dir verlier ich sogar den Anschluss nicht.“

Matt sah zurück und hob eine Augenbraue. „Wieso dank mir?“

„Na ja, du hast mir beigebracht, dass es auch wichtig ist, in der Schule allgemein gute Noten zu haben. Und nicht nur im Sport.“

„Achso.“ Matt lächelte. „Stimmt ja auch.“

„Hm.“ Tai hielt den Blick auf Matt gerichtet. Der kleine Zopf im Nacken machte ihn noch hübscher als er eh schon war. Die Wassertropfen glänzten auf seinen Schultern und an seinen Haarspitzen, seine Lippen glänzten so verführerisch feucht. Beinahe überirdisch.

„Wie läuft es mit der Band?“

Matt bemerkte den Blick durchaus und dieser Blick verwirrte ihn. So intensiv… hatte Tai ihn schon immer so intensiv angesehen? Es bereitete ihm eine Gänsehaut.

„Gut. So langsam spielen wir uns ein. Wieso… wieso kommst du eigentlich nicht mehr zuschauen?“

Tai blinzelte. „Was?“

Angestrengt sah matt gerade aus. „Na ja, früher warst du bei den Bandproben oft dabei. Irgendwie… irgendwie fehlt mir das.“

„Dir… dir fehlt das?“ Er schwieg kurz und betrachtete Matts Gesicht. Der Andere gab sich solche Mühe, unbeteiligt auszusehen dass es schon wieder süß war. „Das hättest du mir sagen müssen, das weiß ich ja nicht. Ich dachte, dir wäre das egal.“

„Nein, war es nie.“ Jetzt sah er Tai doch wieder an. „Deine Meinung ist mir sehr wichtig.“

Tai hatte das Gefühl, sein Herz wollte aus seinem Brustkorb springen, so schnell schlug es.

„Wirklich?“

Tai sah aus wie ein Hund mit seinem Dackelblick. „Ja du Idiot. Schon immer. Und es interessiert mich, was du denkst.“

Tai schnaubte. „Bestimmt nicht alles.“

„Wieso? Was meinst du?“

Tai drehte den Kopf weg. „Wenn ich das sage, reißt du mir den Kopf ab.“

„Ach quatsch… Erzähl’s mir!“

Tai blieb stumm und er wusste genau, dass er Matt damit ärgern konnte.

„Tai… sag’s mir!“ Er rüttelte an Tais Schulter.

Tai drehte den Kopf und legte ihn auf seine gefalteten Arme, sah Matt so von unten her an. „Hau mich aber bitte nicht.“

Matt lachte. „Jetzt sag’s endlich.“

„Ich mag das blonde Biest nicht.“, brummelte er leise.

Blinzelnd sah Matt auf seinen Freund und wusste im ersten Moment nicht, wen er meinte. Dann fiel es ihm siedendheiß ein. „Anny? Was hast du denn gegen Anny?“ Schon während er die Frage aussprach, kam ihm die Antwort. „Ne, oder? Tai… du bist eifersüchtig?“, fragte er leise.

Tai sagte nichts, sah ihn nur weiter von unten an. Dann hob er den Blick. „Hätte ich denn Grund dazu?“

Matt verschlug es fast die Sprache. Glaubte Tai denn wirklich, er wäre ersetzbar? War es vielleicht deswegen, dass sie mitunter so verkrampft waren? Weil Tai nicht mehr wusste wo er stand? Das war doch absoluter Blödsinn. Tai wandte den Blick ab, mit einem ziemlich säuerlichen Blick. Wahrscheinlich deutete er das Schweigen komplett falsch.

„Tai…“ Er legte dem Braungebrannten eine Hand auf die Schulter. „Tai…“, nah brachte er sich an ihn heran, beinahe berührten sich ihre Körper. „Niemand kann dich jemals ersetzen Tai. Wir haben so viel zusammen durch gemacht. Du hast… keine Ahnung was du für mich bedeutest. Du bist mir so wichtig und niemand könnte dich je ersetzen.“ Matt lachte leise. „Wie denn auch? Es ist ja auch niemand so unorganisiert und verdreht wie du.“

Tai drehte den Kopf und jetzt waren ihre Gesichter ganz nah aneinander. Nur zu bewusst war Tai die warme, filigrane Hand auf seiner Schulter, die leichte Wellen der Aufregung durch seinen Körper jagte. „Ich mag sie nicht.“

Dafür mochte er die roten Wangen, die sich Matt gerade aufdrängten, sein Gesicht noch hübscher machten. Nur wieso wurde er rot? Weil sie sich so nah waren? Weil sie es eigentlich nicht tun sollten, weil es sich für beste Freunde so nicht gehörte? Tai lächelte. Diese roten Wangen waren zu süß. Ohne etwas dagegen tun zu können hob er eine Hand und strich einen Topfen Wasser von Matts Wange. „Aber solange sie nicht wichtiger wird als ich… Dann darfst du sie auch weiter treffen.“

„Darf ich das, ja?“, fragte Matt leise, war noch wie paralysiert von der Berührung. Tai war so sanft… „Ein glück, das ich deine Erlaubnis bekomme…“

Tai lächelte. „Da kannst du dich wirklich glücklich schätzen.“ Sie lösten sich keinen Millimeter voneinander, noch immer lag Matts Hand auf Tais Schulter, noch immer waren sie einander so nah und Tai konnte gar nicht sagen, wie gut ihm das tat.

Den schönen Körper neben sich zu wissen, beinahe zu fühlen… Am liebsten hätte er noch einen Arm um Matt gelegt und ihn fest an sich gezogen vielleicht sogar geküsst. Zärtlich, liebevoll… Wie sehr sehnte er sich in diesem Augenblick nach diesen Lippen. Nur einmal wollte er davon kosten, nur einmal wollte er sich gewahr machen, wie zart sie wirklich waren. Nicht nur in seinen träumen, sondern real.

Matt hingegen hatte Probleme, nicht komplett rot anzulaufen und den Garten wie eine Partybirne zu erleuchten. Tai war ihm so nah, so unglaublich nah und es war so angenehm. Beinahe machte es ihm Angst.

Der Blick des größeren war so intensiv, so liebevoll, nahezu zärtlich. Es war ein schönes Gefühl so angesehen zu werden und beinahe konnte er nachvollziehen, wieso Kari und TK selbst bei der Hitze so aneinander klebten.
 

„Hey ihr zwei, wir kommen euch jetzt ablösen!“, rief TK über den Rasen, während er mit Karia auf den Pool zuging. Wie ertappt fuhren Matt und Tai auseinander, starrten die Neuankömmlinge an. Matts Gesicht zierte eine feine Röte, während Tai säuerlich dreinschaute. Kari verkniff ein Grinsen. Ihr verdacht schien sich zu erhärten und während die beiden Sündenböcke abzogen stieg sie mit TK in den Pool.

„Denkst du sie merken es von alleine?“, fragte TK seine Freundin und zog sie an sich, strich ihr die Haare aus der Stirn.

Sie zuckte die Schultern und schmiegte sich an seine Hand. „Ich weiß es nicht, aber es sah ja so aus, als würden sie Fortschritte machen. Wir müssen nur sehen, dass sie jetzt nicht auf halber Strecke stehen bleiben.“

TK grinste. „Du meinst, wir sollten nachhelfen?“

„Nein… So würde ich das nicht nennen. Wir… geben einfach ein bisschen Acht auf die beiden.“

„Dann hätten wir sie nicht stören sollen, oder?“

Kari schnaubte. „Du glaubst doch wohl nicht im ernst, dass sie weiter gegangen wären? Tai ist zu gehemmt und Matt zu verklemmt. Wenn er überhaupt schon weiß was mit ihm los ist.“

TK grinste. „Offensichtlich genug ist es ja.“

Sie nickte und schmiegte sich an ihren Freund. „Wir kriegen sie schon noch zusammen. Ich hab da schon so meine Ideen.“

„Ach… na eine stumpfsinnige Freundin hätte ich auch nicht haben wollen.“

Sie grinste keck. „Deswegen hast du ja auch mich.“ Damit versanken sie in einem Liebevollen Kuss.
 

~***~
 

So, hier nun also Kapitel drei, fertig abgeschlossen. Und wahrscheinlich auch mit mehr Rechtschreibfehlern weil meine Betamaus im Krankenhaus liegt, jetzt ohne Blinddarm. Es ging ihr so verdammt mies… Meine arme süße…
 

Also, wie immer Kritik, Kommentare und sonstiges gerne gesehen, wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Der Teil is ohne Beta.
 

Bis zum nächsten Kappi!
 

Da Kana.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MaiRaike
2012-08-06T00:07:53+00:00 06.08.2012 02:07
Oh, jetzt wo Kari und TK sich einmischen wollen tun mir Matt und Tai beinahe leid.
Aber nur beinahe, die Beiden stehen ja ziemlich auf dem Schlauch :D

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
Von:  Nupsi
2010-08-13T21:37:00+00:00 13.08.2010 23:37
Ich kann mich dem vorherigen Schreibe nur anschließen ^_^
Die Story gehört echt zu einer meiner Liebsten.
Schade, dass sie genau da endet, wo's so richtig spannend wird.
Ich würd mich auch auf jedem Fall freuen, wenn's weiter gehen würde ^_-

Lieb Grüße, Nupsi
Von: abgemeldet
2010-07-18T09:47:25+00:00 18.07.2010 11:47
Wieso schreibst du nicht weiter?
Die Story ist doch soooo gut & ich würde so gerne mehr davon lesen. Wirklich.

Außerdem will ich wissen ob Tai & Matt noch zusammen kommen /; - was ich doch mal schwer hoffe!

also bitte schreib weiter, bitte bitte bitte.

LONG LIVE TAITO ♥

& wenn ja, schreibst du mir dann vll eine ENS, damit ich es mit bekomme ? ^^
Von:  MaiRaike
2009-10-13T23:18:46+00:00 14.10.2009 01:18
Geschwisterpower!!!

Das letzte Kapitel ist schon soooo lange her....
Schreib doch bitte weiter!
Die Fanfic ist nämlich wirklich gut. Die Charaktere sind sehr gefühlvoll beschrieben!
Wenn (ich sage nicht falls!) es weitergeht, magst du mir dann eine ENS schreiben?

Lg
Von:  MuckSpuck
2008-08-05T14:35:20+00:00 05.08.2008 16:35
hey, es sind alles gute ansetze und ich würd gerne weiterlesen... würdest du mir ne ens schicken?! wäre super lieb von dir...

dann viel spaß mit deiner story und nen schönen tag wünsch ich dir noch
Von:  Stoeffuelainchen
2008-07-13T13:45:45+00:00 13.07.2008 15:45
Ich finde es klasse.* kleine Wiedergutmachung*
Von:  Koribian
2008-07-12T23:18:44+00:00 13.07.2008 01:18
hui und wieder ein tolles kapitel :D
da bin ich ja mal gespannt, was sich Kari so einfallen lässt ;)
schreib auf jeden fall schneeeeell weiter *unter druck setzt* xD
ah, und könntest du mir vll bitte bescheid geben, wenn ein neues kapitel da is? bitte,bitte? ^___^

lg :D
Von: abgemeldet
2008-07-11T19:20:35+00:00 11.07.2008 21:20
Die arme Betalserin meldet sich zu Wort. *g* Mir gehts ja schon wieder besser und ich sage an dieser Stelle, dass du dieses Kapitel erstaunlich rein bekommen hast. Ich behalte meinen Lieblingsfehler von dir: lies, wo ließ stehen müsste. ;)

Jetzt zum Wichtigen: Du bist so gemein! Sie hätten sich küssen müssen, das weiß hier jeder. *grummel* Machst es aber auch spannend... Und das nächste Kapitel (das ja wohl hoffentlich bald kommt) will ich wieder betan.

Lieb dich Süße!
Von: abgemeldet
2008-07-07T21:13:53+00:00 07.07.2008 23:13
oooo arme Beta!^^ Gute Besserung!^^
Also das war ja so schön romantisch und trotzdem nicht zu kitschig! xd aber ich dachte echt die beiden würden sich jetzt küssen!^^ und das was Kari über die beiden gesagt hat fand ich auch lustig!^^ Gehemt und verklemmt! xd weiter so und danke für die ENS!^^
Von: abgemeldet
2008-07-07T17:08:03+00:00 07.07.2008 19:08
Soso TK und Kari wollen nachhelfen. Hollt schon mal das Popcorn, das muss an erleben!(^^)
Und wie du die Gedanken der 2. schielderst.Einfach klasse.
Mach nur weiter so.
Und sag mir bitte, wenn es weitergegt.
thx
JLP


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