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Super Sisters

Marianna & Luigina
von

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3.4 Kampf ums Schloss

„ROOOOOAAAAAR!“

Der wuchtige Angriff des Drachen zwang Peach auszuweichen. Sie sprang hoch und öffnete ihren Schirm, damit sie sanft landen konnte, jedoch war Tsukihime schneller, machte trotz des langen schlanken Echsenkörpers eine schnelle Wende und schlug Peach mit dem Schwanz zu Boden.

Schnell war die Prinzessin wieder auf den Beiden, den Schirm immer noch fest in den Händen haltend. Mit einem lauten Schrei lief sie auf den Drachen zu und holte mit ihrem Schirm aus. Ehe sie jedoch zuschlagen konnte, richtete das große Tier sein Maul auf Peach und speite mit einem Mal einen Wall aus blauem Feuer auf die Blondine, die aus Reflex einen Schritt zurück machte und dann sofort ihren Schirm schützend vor sich aufspannte.

Sie konnte den Angriff abwehren und hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Schirm nun in Flammen aufgeht, aber er blieb unversehrt, lediglich ein paar Kratzer und Ruß.

„Was hat Toadsworth mit meinem Schirm gemacht?! Feuerfest?!“ Viel Zeit hatte sie nicht darüber nachzudenken, schon attackierte Tsukihime weiter mit ihrem Feuer. Ihr blieb nichts anderes übrig, als in die Defensive zu wechseln, ihre Gegnerin war einfach zu groß. Sie wusste nicht, wie sie angreifen sollte und schon gar nicht, wo dieser Drache seine Schwachstelle hatte. Dazu kam noch, dass Tsukihime ein Geist war, somit würde jeder Schlag ins Leere gehen.

„Wo bleiben die beiden nur?!“, fragte sie sich in Gedanken, blickte hilfesuchend nach den Schwestern, während sie sich Mühe gab, ihrem Gegner auszuweichen und wenig Schaden davonzutragen.
 

Währenddessen war Marianna schwer damit beschäftigt, ihre kleine Schwester wachzurütteln, die bei dem Anblick des riesigen Geisterdrachens in Ohnmacht gefallen war.

„Oh Mann! Lu-chan, das kann doch nicht dein Ernst sein!“, meckerte sie, als sie ihre Schwester vorsichtig ohrfeigte.

„Und dann willst du, dass ich mir keine Sorgen mache?!“, jammerte sie weiter und versuchte nun, Luigina mit zwicken aufzuwecken. Dann blickte sie besorgt auf die Wunde an ihrer Schulter.

„Nicht mal nen Pilz hab’ ich, um deine Wunde zu heilen!“ Kurz verschränkte sie ihre Arme, dachte sich aber dann, dass sie lieber nicht aufgeben sollte und begann, Luigina weiter zu ohrfeigen und zwicken.
 

„Wieso läufst du immer weg? Hat dich dein Mut verlassen?“, brummte Tsukihime, als sie Peach gegenüber stand. Diese war völlig aus der Puste vom ständigen Ausweichen, ließ sich das aber nicht anmerken, grinste frech und schüttelte den Kopf.

„Nein, so schnell verlässt mich mein Mut schon nicht! Ich bin nur etwas planlos!“, kicherte Peach ein wenig verlegen, als dann auch schon der Drache auf sie zuraste und knapp neben ihr mit dem Kopf gegen den Boden stieß und das ganze mit solch einer Wucht, dass sich die Prinzessin kaum auf den Beinen halten konnte. Beim Hinfallen stützte sie sich aber geschickt ab und sprang schnell wieder auf die Beine.

Genauso schnell schwang sich Tsukihime auch wieder in die Lüfte und stieß ein gewaltiges Brüllen in den Raum, ehe sie den Angriff mehrere Male wiederholte und beim letzten Mal Peach dann traf. Diese landete unsanft ein paar Meter weiter weg auf dem Boden und schleifte noch ein Stück. Sie stellte sich dann auf die Knie, biss die Zähne vor Schmerzen zusammen und wischte sich das bisschen Blut weg, das von ihren Lippen tropfte. Sie war sichtlich wütend und verzweifelt, hoffte aber weiter, dass Marianna und Luigina bald auftauchen würden um zu helfen.
 

Nachdem ihre Wangen bereits völlig rot von den Ohrfeigen ihrer Schwestern waren, machte Luigina langsam ihre Augen auf. Sie lächelte ein wenig benebelt, als sie Marianna ins Gesicht sah, die sich über sie beugte.

„Ma-chan… Ich hab’ geträumt, Geister hätten Peachs Schloss eingenommen und dann… war da so ein großer… Geisterdrache…“, murmelte sie vor sich hin. Langsam richtete sie sich auf.

„Ähm, Lu-chan? Das war kein Traum…“, enttäuschte Marianna sie und bekam dafür nur ein lautes Kreischen zu hören.

„AH! Du hast Recht! Das war wirklich kein Traum!“, fiel ihr dann selber wieder ein, als sie den dunklen Wald um sich herum sah. Dann wurde ihr auch schon wieder schwarz vor Augen, doch ehe sie wieder bewusstlos umfallen konnte, brüllte Marianna sie laut an, sie solle gefälligst wach bleiben und schaffte es so, ihre Schwester vor der Ohnmacht zu bewahren.

„Wir müssen Peach helfen! Das ist ein großer Gegner, den schafft sie alleine nicht!“, meinte die rote Klempnerin, aber Luigina schüttelte wild den Kopf.

„Das ist ein Geist! Ein riesiger Geist! Wie sollen wir den besiegen?!“ Kaum sprach sie von dem Drachen, kam er auch vorbeigeflogen, riss bei seinem Angriff gegen Peach, die nur wenige Meter von den Schwestern entfernt war, sämtliche Bäume mit, wovon einer laut neben Luigina aufschlug.

Marianna reagierte schnell, zog ihre Schwester auf die Beine und zerrte sie weg.

„Peach braucht unsere Hilfe! Lu-chan! Du hast doch gesagt, du weißt, wie man Geister besiegt, nicht wahr?“

„Oh, ja! Das weiß ich! Aber ich weiß nicht, ob das bei einem so großen Gegner funktioniert und außerdem…“ Vor Schreck unterbrach sich Luigina selbst, als vor ihnen Tsukihime schwebte und bedrohlich knurrte. Sie öffnete ihr Maul und stieß ihren blauen Flammenatem auf die Schwestern. Marianna sprang sofort vor ihre Schwester und konterte mit einer eigenen Feuerattacke. Die beiden Flammen waren gleichstark, somit löschten sie sich letztendlich gegenseitig aus.

Kampfbereit blickte Marianna zu Tsukihime, da stellte sich Peach an ihre Seite, ein wenig angeschlagen von dem Weglaufen und Ausweichen.

Hinter ihnen stand Luigina, deren Angst man in ihren Augen sehen konnte. Sie starrte Tsukihime mit wässrigen Augen an, aber als sie dann die beiden vor ihr sah, wie sie sich dem Drachen mutig stellten, schüttelte sie den Kopf und biss die Zähne zusammen. Sie drängte sich zwischen Peach und Marianna nach vorne.

„Ja Ma-chan, ich weiß wie man Geister besiegt! Ich kenne ihre Schwachstelle!“, sagte sie selbstbewusst, blickte kurz nach hinten zu ihrer Schwester, welche ein wenig erstaunt über die Courage Luiginas war, drehte sich dann wieder um und sprintete los.

„Wir geben dir Rückendeckung!“ Marianna und Peach sahen zu, wie Luigina auf den Drachen losraste und geschickt seinem Kopfstoß auswich. Sie nutzte das sogar aus, ließ Blitze zucken, als sie in Augenhöhe mit der Kreatur war und blendete den Drachen damit.

„Licht zwingt sie, sich zu materialisieren! Nun könnt ihr sie treffen!“, rief sie nach hinten und gab somit den beiden anderen das Stichwort zum Angriff. Sie verstanden sofort, Marianna startete eine Sprungattacke, stampfte auf die geblendete und sich windende Tsukihime, während die Prinzessin mit ihrem Schirm zuschlug.

Laut grölte Tsukihime, die ohne guter Sicht den Attacken ausgeliefert war und flog dann nach oben, um sich den Angriffen zu entziehen. Kaum war sie ein wenig genesen, griff sie im Sturzflug die Gruppe an. Peach kannte ihre Angriffsschema bereits, wich rechtzeitig aus und zerrte dabei Marianna mit.

Luigina sprang im richtigen Moment in die Höhe und war nun über Tsukihimes Kopf, auf welchem sie mit einem starken Stampfer landete. Schnell griff sie nach ihren Hörnern und hielt sich fest, da der Drache sofort den Kopf hin und her bewegte um Luigina abzuschütteln. Doch diese hockte sich hin und krallte sich die langen Barthaare des Drachen.

„Die sind sicher sehr empfindlich, nicht wahr?“ Nach der Bemerkung zog Luigina fest an den Barthaaren, woraufhin Tsukihime völlig irritiert wirkte, vor Schmerzen herumbrüllte und um sich schlug. Dabei mussten Marianna und Peach aufpassen, dass sie nicht getroffen wurden.

Dann versetzte Luigina dem Drachen über seine Barthaare einen starken Elektroschock, ehe sie dann losließ, vom Kopf wegsprang und neben ihrer Schwester und Peach landete.

Zusammen blickte sie nach oben, zu Tsukihime, der die Blitzattacke offensichtlich schwer zu schaffen gemacht hatte und dank ihren angebrannten Barthaaren völlig die Orientierung verloren hat.

„Dann beende ich’s nun!“, rief Marianna und versetzte Tsukihime mit einer wirbelnden und breitgefächerten Feuerattacke den Rest. Komplett vom Feuer umschlungen konnte sie sich nicht mehr wehren und ging dann geschlagen zu Boden. Geschwächt verwandelte sie sich in ihre menschliche Gestalt zurück.

„Du hast verloren! Und nun gib’ mir mein Schloss wieder!“ Peach richtete ihren Schirm auf sie, wütend starrte sie die geschlagene Tsukihime an, welche am Bauch lag, ihren Oberkörper aufrichtete und Peach verachtend anlächelte. Sie zischte ein „Tz!“ und rappelte sich dann langsam auf, dabei verschwanden alle im Kampf entstandenen Wunden, was ein Entsetzen bei den drei Mädchen auslöste.

„Das gibt’s nicht!“, rief Marianna geschockt.

„Mein toller Auftritt, ganz umsonst?!“, kreischte Luigina fassungslos.

„Geister sind unverwundbar, egal wie oft ihr draufschlagt, noch mal töten geht nicht.“, erklärte Tsukihime und leckte sich einen letzten Tropfen Blut von den Lippen, bevor sich auch dort die Wunden schlossen. Dann hoben sich ihre Füße vom Boden und sie begann, knapp über den Boden zu schweben.

„Dein Schloss hat mich nie interessiert.“, sagte Tsukihime zu Peach, die eine überraschte Miene aufsetzte.

„Ich bin mir sicher, in der Zeit, in der wir uns hier amüsiert haben, hat die dritte Lady bereits den nächsten Splitter gefunden.“ Schelmisch kicherte die Frau im Kimono und freute sich über die entrüsteten Gesichter ihrer Gegenüber.

„Ah! Verdammt!“, fluchte Marianna.

„Du wolltest also nur Zeit schinden?! Argh!“ Peach war ebenfalls verärgert, aber Tsukihime lachte nur spöttisch, hielt dann aber inne.

„Aber ich muss euch loben, im Kampf seid ihr recht erfahren, aber dennoch nicht gut genug für mich. Wir werden uns bestimmt wieder sehen, meine Helden.“ Kurz schmunzelte sie, blickte dann aber wieder ernst drein, faltete ihre Hände und verbeugte sich, ehe sie dann verschwand. Mit ihr löste sich auch alles Gespenstische auf, die Geister und Untoten und das Schloss nahm wieder seine ursprüngliche Gestalt an.

Ein wenig blinzelten Marianna, Luigina und Peach, geblendet von dem Licht, das nun wieder das ganze Gebäude erstrahlen ließ. Durch die Fenster strahlte die Sonne und ließ die Farben des Schlosses wieder prachtvoll leuchten.

Erleichtert seufzte Peach, als sie ihr geliebtes Zuhause wieder so vorfand, wie sie es kannte. Kein Geisterwald mehr, kein Dreck und kein Staub. Die Dunkelheit war gebannt.

„Das war hinterhältig! Hinterhältig! Wir haben unnötig Zeit verloren!“, kaum war der Aufruhr vorbei, kam Cianca angeflogen, die sich mal wieder versteckt hatte.

„Hätte ich mein Schloss in den Händen dieser ekelhaften Geister lassen sollen?“

„Noch ist nichts zu spät! Wenn wir jetzt aufbrechen, können wir uns immer noch den Splitter schnappen!“, beruhigte Marianna die kleine Fee. Als diese sich dann weiter aufregen wollte, drehte sich die rote Klempnerin zu ihrer Schwester, die ihr zuvor auf die Schulter getippt hatte.

„Könnten wir nun bitte meine Wunde heilen? …“, stammelte sie ihre Schulter haltend.

„Ja, versorgen wir deine Wunde. Danach reisen wir sofort ab!“ Sie legte einen Arm um Luigina.

„Toadsworth hat immer genug Pilze auf Lager, damit sollte die Wunde in null komma nichts heilen! Apropos… Wo sind die Toads?!“ Kaum fragte sich Peach das, kamen sie auch schon gemeinsam als Gruppe angelaufen, überglücklich, dass ihrer Prinzessin nichts passiert ist und dass das Schloss wieder ihr gehört.

„Prinzessin! Ein Glück, dass euch nichts passiert ist!“ Dem überaus besorgten Toadsworth fiel ein Stein vom Herzen.

„Wir haben immer an euch geglaubt!“, freudig hüpfte die kleine Toadette auf und ab, gemeinsam mit den anderen Toads, die allesamt in Feierstimmung waren.

„Es ist wirklich schön, dass alles gut ausgegangen ist, aber wir müssen so schnell wie möglich los um den nächsten Splitter zu finden!“, meinte Peach voller Ernst.

„Ich verstehe. Dann sollten wir uns nun um eure Wunden kümmern, ich bin mir sicher, ihr habt einiges davongetragen.“ Toadsworths blickte in die Runde und sofort fiel im Luiginas Wunde auf. Zusammen mit Toadette führte er die Gruppe in das größte Badezimmer des Schlosses, wo sämtliche Heilitems verstaut wurden. In der Zwischenzeit versuchten die anderen Schlossbewohner sich wieder zu beruhigen und in ihren normalen Alltag zurückzukehren.
 

„Beeilung! Beeilung! Schneller! SCHNELLER!!“ Mal wieder völlig aus dem Häuschen hetzte Cianca die Gruppe aus dem Schloss, allesamt erfrischt und wieder bei Kräften. Vor den Toren warteten sie dann noch auf Toadsworth, der hinterher tappste, die Hände voll mit Proviant für die Reisenden.

„Oh Toadsworth…Wir können das alles doch nicht tragen!“, klagte Peach.

„Ach, wenns nur das ist! Kinderspiel, Kinderspiel!“ Cianca mischte sich ein, schnippte mit den Fingern und in ihren kleinen Händen erschien eine weiße praktische Umhängetasche, jedoch im Miniaturformat.

„Das ist nicht dein Ernst, oder? Mariannas Scherz war noch lustig, aber das ist nun nur noch seltsam!“, meine Luigina nicht gerade amüsiert.

„Ach, gut hinsehen und dann urteilen! Gut hinsehen!“ Die Fee warf die Tasche Luigina zu, welche sie erschrocken fing und dann verblüfft feststellte, dass diese sich an ihre Größe angepasst hatte und gewachsen war.

„Wow! Nun ist die so groß wie eine normale Tasche! Toller Trick!“, staunte die grüne Klempnerin und betatschte die Tasche von allen Seiten. Marianna nahm ihr dann die Tasche weg, beugte sich damit zu Toadsworth, der den Proviant darin verstaute.

„Praktisch! Da können wir auch den Splitter hineintun.“, sagte sie und tat dies auch.

„Aber ich will sie nicht tragen!“, beschloss Luigina und Peach meinte ebenfalls, dass sie die Tasche nicht tragen möchte. Daraufhin seufzte Marianna.

„Ich will sie aber auch nicht tragen, die stört mich beim Kämpfen!“ Bevor die Gruppe nun begann, mit Schere, Stein, Papier auszuknobeln, wer denn nun Packesel spielen darf, schnappte sich Cianca die Tasche, woraufhin diese wieder schrumpfte. Schwungvoll warf sie sich das Teil um die Schultern.

„Wenn’s in die eine Richtung geht, dann in die andere auch! Logisch, logisch! Nicht wahr?“, erklärte sie, als wäre es selbstverständlich, das zu wissen.

„Nun, dann haben wir das ja auch geklärt! Also gehen wir los!“ Marianna setzte zum ersten Schritt an, da stoppte Peach sie.

„Und wohin? …“, fragte sie.

„Ähm …Gute Frage.“ Alle drehten sich erwartungsvoll zu Cianca.

„Ihr solltet euch echt einen Splittersensor zulegen, echt jetzt!“ Dann konzentrierte sie sich kurz und wenige Sekunden später zeigte sie in eine Richtung. Ihr Zeigefinger deutete auf eine von weitem bereits erkennbare Gebirgskette, um die herum lange rot aber auch grün und gelb getupfte Pilze ragten.

„Ah! Die Pilzschluchten!“, erkannte Luigina sofort und hoffte, dass es dort keine Geister gibt und die Atmosphäre etwas weniger gruselig ist.

„Das trifft sich sehr gut, dort kenn’ ich mich aus! Immer mir nach!“ Marianna übernahm die Führung und schritt voran, ihre Freunde hinterher.

„Passt auf euch auf!“, rief ihnen Toadsworth nach, als er schweren Herzens mit ansehen musste, wie Peach mit den Klempnerinnen loszog.
 

In der Zwischenzeit, an einem ganz anderen und düsteren Ort saß ein mächtiges Wesen auf seinem Thron, bewachte sein Reich. Eine unerträgliche Stille fegte durch den Saal, nur brodelnde Lava war zu hören. Dann riss das Wesen sein mit spitzen Zähnen bestücktes Maul auf und … gähnte.

„Es ist so verdammt langweilig! Wo sind meine Leute nur alle hin?! Wie konnten sie mich nur alleine lassen?“ Bowser seufzte, so laut, dass es fast schon ein Knurren war. Dann stand er auf, strecke sich kräftig, klopfte auf seine Beine, die vom vielen Sitzen bereits eingeschlafen waren. Er verließ den Raum, wanderte den langen steinigen Gang entlang. Er wusste einfach nicht, was er mit seiner Zeit anfangen soll. Normalerweise würde er nun seine Leute herumkommandieren und versuchen, Prinzessin Peach zu entführen. Aber so ganz alleine traut er sich das ja doch nicht.

„Halt mal! Die Prinzessin wurde entführt! Und ich wars nicht?! Ich muss sie retten! Damit ich sie wieder entführen kann! Ich entführe sie zurück!!“ Bowser schien kein schneller Denker zu sein, aber so fiel ihm die Sache mit Peach nun eben erst jetzt wieder ein, knapp zwei Tage, nachdem die Schwestern bei ihm gewesen waren.

„Und nebenbei such’ ich meine Truppen und versohl ihnen den gepanzerten Hintern, sollte ich sie wieder finden! JAHA! Alles besser, als hier zu vergammeln! Wer will schon eine Gammelschildkröte als König? Mwahahaha!“ Außerordentlich motiviert schnellte Bowser los, verließ sein Schloss um seine sich selbst aufgetragene Mission zu erfüllen: Peach, die ja eigentlich bereits gerettet wurde, zu retten und seine Truppen zu finden, damit er wieder jemanden zum Herumschubsen hat.
 

Der lange Weg zu den Pilzschluchten führte über gut bewirtschaftete riesige Felder, an denen die verschiedensten Dinge wuchsen. Von Weizen, Mais bis hin zu Mohn und verschiedensten Gemüsesorten.

„Von hier stammt so vieles was wir täglich zu Essen auf den Tisch bekommen. Es ist sicher eine Heidenarbeit, sich um die ganzen Felder zu kümmern.“, kommentierte Peach den Anblick ihrer Umwelt mit ein wenig Stolz, zu was ihr Volk allem fähig war.

„Nach den ganzen Feldern müsste eigentlich schon bald ein Dorf zu sehen sein. Dort leben ausschließlich friedliche Koopas. Ihnen gehören auch diese Felder.“, meinte Marianna, ehe man dann schon das erwähnte Dorf sah.

Gemeinsam betraten sie den Wohnort, stellten dann aber mit Entsetzen fest, dass hier etwas nicht stimmte. Hier lebten keine Koopas, wie Marianna erzählt hatte, sondern Menschen.

„Wie ist das möglich? Letztens waren hier doch nur Koopas… Das versteh’ ich nicht!“ Sie war sich sicher, dass hier normalerweise Schildkröten lebten, also schritt sie zu einem Dorfbewohner um diesen um Auskunft zu beten, aber der sah sie sofort mit Begeisterung an, denn selbst hier wurde die rote Klempnerin als Heldin verehrt.

„Du bist doch die berühmte Marianna! Oh! Und in welch hübscher Begleitung du bist, ist das nicht Prinzessin Peach? Welch eine Ehre!“ Der Dorfbewohner, ein Mann mittleren Alters verbeugte sich vor der Prinzessin und ihm taten es bald alle anderen in diesem Dorf gleich. Dabei lief Peach ein wenig rot an, kicherte und sagte ihnen, sie sollen das lassen.

Luigina sah dann den Mann erwartungsvoll an und hoffte, er würde sie vielleicht auch erkennen. Dann sprach er sie auch endlich an.

„Du bist sicher die Klempnerin, die meine Nachbarin vorhin zu sich bestellt hatte!“ Bei der Aussage zuckte Luigina verärgert zusammen, das schien wehgetan zu haben. Bevor der Mann noch weiter Kränkendes sagen würde, fiel ihm Marianna ins Wort.

„Sagen Sie mal, leben hier nicht normalerweise Koopas?“, fragte sie und sah dann in das verärgerte Gesicht des Mannes.

„Ja, wir sind auch Koopas.“, meinte er, was die Reisenden ein wenig überraschte, immerhin standen hier Menschen vor ihnen, und keine Schildkröten.

„Eine unserer jungen Mitbewohnerinnen will unbedingt zaubern lernen. Sie vernachlässigt sogar ihre Arbeit auf dem Feld, wovon sie und ihre Familie leben. Ihre Eltern finden auch, sie sollte weniger Zeit in Hokus Pokus investieren, sondern mehr arbeiten. Das hat das Mädchen so verärgert, dass sie einen Zauber auf das ganze Dorf ausgesprochen hat! Nun sind wir alle Menschen und die junge Nachwuchsmagierin ist abgehauen.“, erzählte der Mann, während die anderen Dorfbewohner nur wütend vor sich hingrummelten.

„Das ist ja schrecklich!“, rief Luigina, die ihre Gefühle mit den Bewohnern teilte.

„Und ihr wisst nicht, wie ihr das Ganze hier rückgängig machen könnt?“, fragte Peach, und die Menge schüttelte den Kopf.

„Ohje… Ich würde euch echt gerne helfen, aber wir haben alle selber gerade viel um die Ohren, von wegen Weltrettung und so was!“ Marianna entschuldigte sich, trotz der hilfesuchenden Blicke.

„Ganz genau, also lasst uns weiter gehen! Weiter! Weiter! Hopp!“, kommandierte Cianca die Gruppe herum.

„Du bist eine kleine egoistische Fee!“, zickte Luigina das kleine Wesen von der Seite an und fragte dann ihre Schwester und Peach, ob es nicht doch irgendwie eine Möglichkeit gäbe, den armen Verzauberten zu helfen. Dann fiel Marianna eine Lösung ein und sie drehte sich zu den gespannten Dorfbewohnern.

„Wenn wir unterwegs auf das Mädchen treffen, das euch verzaubert hat, werden wir sie hierher bringen! Oder zumindest von ihr einen Rückzauber verlangen!“, präsentierte sie stolz ihre Idee und alle waren begeistert und erfreut. Die Dorfbewohner stimmten der roten Klempnerin zu und gaben den Helden noch Angaben zum Aussehen der Geflüchteten.

Zum Abschied winkten dann Marianna, Luigina und Peach den einstigen Koopas zu, als sie dann das Dorf verließen. Cianca war sichtlich froh, dass es endlich weiterging, sie hatte schließlich nur die Splitter und die Weltrettung im Kopf.
 

Sie folgten dem Weg aus dem Dorf in Richtung Pilzschluchten. Ihr Ziel war nicht mehr weit, doch das letzte Hindernis störte ganz besonders Luigina. Die Gruppe musste durch eine Höhle, in der es, wie Luigina dachte, garantiert von Fledermäusen und Spinnen wimmelte, als hätte das Erlebnis mit den Geistern an diesem Tag nicht bereits gereicht.

„Gibt es denn keinen anderen Weg?“, jammerte Luigina beim Anblick des dunklen Höhleneinganges.

„Oh Mann, Lu-chan! Nun warst du heute schon so mutig, kann das bei dir denn kein andauernder Zustand sein?“

„Tut mir Leid, Ma-chan… Aber irgendwie siegt die Angst ja doch!“

„Aber da sind sicher keine Geister drinnen, alles andere wirst du doch ohne Zittern und Heulen überstehen, oder?“, fragte Marianna erwartungsvoll ihre Schwester, diese schluckte und nickte dann.

„Ja! Ich reiß’ mich zusammen!“, ermutigte sich die grüne Klempnerin selber, ehe sie dann zusammen die Höhle betraten. Es war jedoch so dunkel, dass sie allesamt nicht viel erkennen konnten.

„Schon wieder so eine ätzende Dunkelheit!“, beklagte Peach sich, die es bereits satt hat, so unbeleuchtet durch die Gegend zu tapsen. Dann blickte sie zu Cianca, die sich bereits denken konnte, was nun auf sie zukam und flüchtete schnurstracks unter Luiginas Mütze.

Daraufhin ließ Marianna einen kleinen Feuerball entflammen, der locker in ihrer ausgebreiteten Hand schwebte und für genügend Licht sorgte, um die Höhle auszuleuchten.

„Somit wäre das Problem mit der Dunkelheit auch beseitigt.“, kommentierte sie und ging vor, die Gruppe anführend.

Sie hatten nun schon den halben Weg durch die Höhle gemeistert, zu Luiginas Glück ohne Blutsauger oder Kriechtiere, nicht einmal Geister waren anwesend.

„Die Höhle ist mir sympathisch!“, meinte sie und schmunzelte. Gerade, als ihre Schwester nach hinten ein „Achtung!“ rief, knallte sie mit dem Kopf gegen ein herabhängendes Felsgebilde, dass nun auch noch die Frechheit besaß, abzubrechen und der vor Kopfschmerzen klagenden Luigina auf die Füße zu fallen. Der darauffolgende Schmerzschrei hätte wohl jeden schlafenden Höhlenbewohner geweckt, sofern es welche gab.

„Ich sagte doch „Achtung“!“

„Hat aber nichts gebracht!“, zischte Luigina zurück, ihren wehen Fuß haltend und den Kopf reibend. Dann nahm sie die Kappe ab, weil sie darunter irgendetwas zappeln spürte. Tatsächlich beklagte sich Cianca, die zuvor unter die Mütze geschlüpft war, dass Luigina gefälligst besser aufpassen soll, da sie selber was abgekriegt hat. Da musste die grüne Klempnerin leicht schadenfroh kichern.

„Seid mal still!“ Irgendetwas hatte Marianna gehört und sie sah sich um. Sie blickte fragend zu Luigina und Peach.

„Habt ihr das auch gehört?“, fragte sie.

„Ähm, nein...“, antwortete Luigina. Dann hörte sie aber auch etwas, genauso wie Peach.

Die Gruppe folgte den seltsamen Geräuschen, die, wenn sie nicht besser wissen würden, wie Schluchzen klingt. Nach einem etwas schmaleren Stück Weg dieser Höhle kamen sie zu einer breiten Kammer. An einem Felsen lehnend konnten sie eine Gestalt erkennen.

Marianna, die noch immer den Feuerball in Händen hielt, näherte sich dieser am Boden hockenden Gestalt und hielt ihr das Licht vors Gesicht. Das Wesen entpuppte sich als junges Mädchen, welches aufschreckt und Marianna mit feuchten Augen ansah. Sie schluchzte, wischte sich dann aber die Tränen weg.

„Was hast du denn? Wieso bist du hier so alleine?“, wollte Marianna wissen, doch das Mädchen sprang nur auf, stieß Marianna grob weg und lief dann davon. Die Klempnerin lief ihr aber nicht nach, sondern dachte sich, dass sie sowieso unerwünscht wäre.

„Was hatte das Mädchen nur?“, fragte Peach besorgt.

„Findet ihr nicht, dass sie ziemlich auf die Beschreibung der Dorfbewohner passt? Ich meine, blaue Haare zu Zöpfen geflochten, diese Schuluniform…“, rätselte Luigina, als ihr dann Marianna zustimmte.

„Du hast Recht, das war sie sicher! Aber das war gerade ein Mensch… Hat sie sich etwa selbst auch verzaubert? Das ist merkwürdig!“ Marianna beschloss, sich nicht weiter darum zu kümmern, da fiel ihr ein, sie hatten ja versprochen, den Dorfbewohnern zu helfen.

„Sie ist sowieso in die Richtung gelaufen, in die wir gehen müssen. Wir treffen sie bestimmt noch einmal an!“, meinte Peach dann.

„Du hast Recht. Schauen wir nun einmal, dass wir schnell aus der Höhle rauskommen.“ Alle stimmten Marianna zu und schon marschierten sie weiter durch die felsige Umgebung, in der Hoffnung, bald hier raus zu sein und besonders Luigina freute sich wieder auf frische Luft.
 

ENDE KAPITEL DREI



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