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Sport ist Mord

Taito
von

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Schokoladenkekse

Seit einer Stunde saß Tai tierisch angepisst auf seinem Sofa. Er wollte irgendwas kaputt schlagen, zerdeppern, einfach nur zerstören. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und man konnte deutlich die Adern erkennen, welche dadurch hervortraten. Der Tag hatte mal wieder super begonnen.
 

Seit dem Treffen mit Matt waren bereits einige Tage vergangen. Es war wunderschön gewesen. Sie hatten über vieles geredet und Spaß gehabt. Die anfänglichen Ängste, die Tai hatte, waren im Nachhinein unbegründet gewesen, denn nach einer Weile war Matt aufgetaut und er verhielt sich wieder beinahe so wie früher.
 

Doch dann... kam Sakuya, wie aus dem Nichts! Als hätte sie es gerochen, dass sich ihr Freund mit ihrem Hassobjekt traf. Frauen und ihre Intuition waren einfach nur die Hölle.
 

Tai hatte das Gefühl irgendetwas tun zu müssen. Schnell stand er vom Sofa auf und ging in Richtung Küche, um sich eine Chipstüte mit Käse Geschmack zu nehmen. Kalorien waren genau das, was er brauchte – und er musste auf was herumkauen. Also öffnete er noch während dem Gehen die Tüte und griff hinein. Diese Sakuya! Er konnte es einfach nicht fassen. Zähneknirschend erinnerte er sich an den heutigen morgen.
 

Er war Sakuya einige Tage aus dem Weg gegangen, weil er das Gefühl hatte, dass wenn er sie sah, er total ausrasten würde. Er gönnte sich also einige Tage, um sich zu beruhigen. Dann irgendwann früh am Morgen, nach dem Aufstehen, schrieb er Sakuya eine SMS, dass sie vorbeikommen solle. Und dies tat sie dann auch. Es war kaum zwei Stunden her, dass sie wie eine Irre durch die Haustür kam und auf ihn zu stürmte.
 

„Tai“, fing sie an. „Wie konntest du nur? Du hast nicht auf meine Anrufe geantwortet und auch nicht auf meine SMS und wenn ich in deine Wohnung wollte hat der Schlüssel gesteckt und ich konnte nicht rein. Was hab ich denn getan?“
 

„Das weißt du ganz genau!“, sagte Tai und versuchte so ruhig wie möglich zu klingen.
 

„Nein, das weiß ich nicht. Aber da ich nun wieder her darf heißt das wohl, dass du nicht mehr sauer auf mich bist“, lachte sie und wollte ihm einen Kuss auf die Lippen geben.
 

Tai jedoch drückte sie von sich und schloss seine Augen. Wie konnte sie das nur tun? Sie stellt sich dumm und tat so als hätte sie nichts gemacht! Tai hatte sich die letzten Tage immer wieder gefragt, warum er eigentlich noch mit Sakuya zusammen war. Die Antwort war einfacher als gedacht und er wunderte sich darüber wie es dazu kommen konnte.
 

Nachdem Matt aus seinem Umfeld verschwunden war, war Sakuya weiterhin für ihn da. Sie war lieb und zuverlässig. Man konnte mit ihr Spaß haben, kein Zweifel, aber jedes Mal, wenn das Gespräch auf Matt fiel wurde sie zur zickigen Furie. Nicht nur, wenn es um Matt ging bei gemerkt, auch wenn es um seine Männerabende ging oder er sich länger nicht meldete. Sie hatte außerdem schreckliche Phasen von Eifersucht, wenn sich Tai in ihrem Beisein mit einer anderen Frau unterhielt. Also warum war er noch mit ihr zusammen? Die Antwort war höchstwahrscheinlich Gewohnheit und die Nähe, die ihm nur ein Beziehung geben konnte.
 

„Was soll das denn, Tai-chan?“, nuschelte sie bedrückt. „Ich wollte dich doch nur küssen.“
 

„Sakuya, ich will dir keine Standpauke abhalten, aber was du da vor ein paar Tagen mit Matt abgezogen hast-“
 

„Woha, Tai, NEIN! Warum redest du von ihm?“
 

„Weil er der Grund ist, dass ich sauer auf dich bin“, sagte Tai nun um einiges lauter. „Du tauchst auf, siehst ihn und pöbelst ihn an! Das kannst du nicht machen. Er ist mein Freund!“
 

„Ein 'Freund', der schwul ist, noch dazu auf dich steht und dich vor zwei Jahren weggeschmissen hat. Und nun seit ihr wieder Friede-Freude-Eierkuchen? Ich sollte DICH fragen, was das alles soll“, fauchte Sakuya und richtete sich ihre Haare zurecht. „Du kannst mir doch nicht erzählen, dass ihr euch ZUFÄLLIG getroffen habt und ein Eis essen gegangen seit.“
 

„Nein, so war das auch nicht“, antwortete Tai und atmete tief ein. „ICH bin zu ihm gegangen und hab ihm gesagt, dass ich wieder mit ihm befreundet sein will und alles vergesse, was damals geschehen war. Und das, weil ICH nicht mehr länger ohne meinen besten Freund leben will. Ich habe ihn vermisst und das weißt du ganz genau. Also warum kannst du das nicht akzeptieren?“
 

„Weil er dich mir wegnehmen will“, schrie sie und schluchzte gespielt. „Er wird dich irgendwie rumkriegen und dich anschwuchteln. Du weißt doch, dass er in dich verknallt ist!“
 

„Das war vor zwei Jahren, Sakuya, meine Güte, komm damit klar!“
 

„Das will ich aber nicht!“, sagte sie stur und sah Tai herausfordernd an. „Ich oder er? Wen willst du? Uns beide im Kombipack wird es so nicht geben! Aber sei dir im klaren, dass, wenn du weiterhin mit ihm befreundet sein willst, ich dich verlassen werde.“
 

„Alles klar“, sagte Tai und seufzte. Im Augenwinkel konnte er sehen wie Sakuya bereits auf ihn zukam und ein kleines Lächeln auf den Lippen hatte. „Dann geh halt.“
 

„Eh?“, fragte sie verwundert und stoppte in ihrem Vorhaben. „Du willst, dass ich... WAS?! Das meinst du nicht ernst.“
 

„Doch das tu ich. DU hast mich vor die Wahl gestellt und ich entscheide mich für meinen Freund. Also geh jetzt“, sagte Tai locker und war innerlich froh, dass Sakuya ihm die halbe Arbeit abgenommen hatte, um mit ihr Schluss zu machen.
 

„Ich... du! Ich fasse es einfach nicht! Bist du etwa auch schwul?“, sagte sie mit Abscheu.
 

„Was zum Henker hat das damit zu tun?“
 

„Na, du entscheidest dich für ihn! Was für einen andren Grund sollte es sonst geben?“
 

„Vielleicht, dass er und ich uns seit kleinauf kennen und befreundet sind?“
 

„Aber... du liebst mich doch!“
 

„Sakuya“, seufzte Tai und fuhr sich durch die braune Wuschelmähne. „Ich könnte damit leben, wenn du ihn einfach nur nicht magst und ihn nicht sehen willst, aber du machst jedes Mal so einen Aufstand, wenn ich ihn erwähne und außerdem... kann ich es einfach nicht mehr abhaben wie du ihn runter machst. Mein Geduldsfaden ist echt gerissen.“
 

„OK, wie du willst“, sagte sie bösartig und ging in den Flur, um sich ihre Schuhe anzuziehen. „Das wirst du noch bereuen! Du wirst schon merken, was du an mir hattest.“
 

Das war das Letzte, was er von ihr gehört hatte bevor sie die Haustür hinter sich zukrachen ließ.
 

Er war so wütend gewesen auf sie, dass er sich vorerst hinsetzen musste und nachdenken. Die einzige Veränderung zu der vorherigen Stunde war nur, dass er jetzt eine Chipstüte in der Hand hielt und alles in sich hineinfraß. Mit einem zerknirschten Gesicht nahm er die Fernbedienung und schaltete die Nachrichten ein. Vielleicht konnten ihn irgendwelche News über Wirtschaft und Politik runterbringen.
 

Die Chips verfehlten ihre Wirkung nicht, denn er fühlte sich zusehends besser und entschied sich nun einen Kaffee zu machen, um seine Lebensgeister anzuregen und sich für die Uni wach zu trinken. Der Streit mit Sakuya hatte zwar bereits einen Beitrag dazu geleistet, doch ohne Kaffee würde er es nie über den Tag schaffen.
 

Die Kaffeemaschine in der Küche gab ihr altbekanntes Geräusch von sich und ließ die schwarze Herrlichkeit durchlaufen. Gerade als er seinen Lieblingsbecher aus dem Schrank holen wollte, streifte sein Blick den Fernseher und erkannte darin ein bekanntes Gesicht. Es schienen immer noch die Nachrichten zu sein, aber es ging um seinen Freund. Sicher wieder irgendwas wegen seinem neuen Album. Neugierig ging er zur Flimmerkiste, um ein besseres Bild zu haben und zu hören, was man über ihn erzählte.
 

„... Yamato Ishida, der letzte Woche sein Comeback mit dem Album 'Black Room' feierte, wurde gestern Abend in ein Krankenhaus eingeliefert. Unserem Reporter zufolge scheint er nach einer Showaufnahme einer lokalen Fernsehsendung zusammen gebrochen zu sein. Nach einigen Stunden Aufenthalt im Krankenhaus scheint er dieses heute Früh jedoch wieder verlassen zu haben. Eine konkrete Stellungnahme von G-Music gibt es bisher noch nicht. Und so kann man nur abwarten, ob Yamato Ishida seine Promotions unterbricht oder...“
 

Tai starrte gebannt den Fernseher an. Matt hatte also einen Zusammenbruch. Er erinnerte sich, dass dies nicht der Erste war. Schon früher hatte er in den News gesehen, dass sein Freund für eine Nacht im Krankenhaus bleiben musste, wegen Schwächeanfällen. Das einzige, was sich jetzt geändert hat war, dass Tai die Möglichkeit hatte zu fragen wie es ihm ginge.
 

Mit besorgter Miene, zog er sein Handy aus der Hosentasche hervor und tippte ein Nachricht ein.
 

„Hey Matt, ich habe gerade in den Nachrichten gesehen, dass du im Krankenhaus warst. Geht des dir gut? Ich hoffe es war nichts schlimmes – Tai“
 

Er steckte sein Handy wieder ein und ging in die Küche, um sich den mittlerweile fertigen Kaffee einzuschenken. Mit Matt sollte nichts Schlimmeres sein, da dieser heute früh ja wieder entlassen wurde. Trotzdem durfte er so schnell mit einer Nachricht von Matt nicht rechnen, da dieser schon immer langsam war, wenn es um so was ging.
 

Gedankenverloren und in leichter Sorge ging er mit seiner Tasse zurück zum Sofa und wollte sich gerade hinsetzten, als sein Handy in der Hosentasche vibrierte. Überrascht davon, dass sich sein Handy bemerkbar machte, ließ er seinen Kaffee beinahe fallen. Schnell stellte er die Tasse auf den Tisch und zog sein Handy hervor, um auf das Display sehen zu können. Sein Blick erhellte sich als er den Namen seines Freundes auf diesem sah und sein Lächeln wurde sogar noch breiter als er erkannte, dass es sich nicht um eine SMS, sondern um einen Anruf handelte.
 

„Matt?“, fragte Tai und grinste über beide Ohren.
 

„Hey, Tai, ich habe gerade deine SMS gelesen.“
 

„Ja, und nun sag: wie geht es dir? Was war los?“
 

„Nichts schlimmes. Ich habe die letzten Tage nur nicht viel geschlafen und hatte einen kleinen Schwächeanfall. Nichts aufregendes.“
 

„Oh... aber du solltest das nicht so runter spielen! Pass auf, dass du heute wenigstens viel schläfst.“
 

„Mach ich, mach ich, kein Stress.“
 

Es herrschte eine längere Pause in der sich Tai auf das Sofa setzte und in die Kissen zurück sinken ließ. Kurz dachte er nach, was er ihn noch fragen könnte. Es fühlte sich gut an nach einigen Tagen mal wieder die Stimme des Blonden zu hören, auch wenn der Anlass nicht gerade ein erfreulicher war.
 

„Matt?“
 

„Uhm, ja?“
 

„Kann ich dich besuchen?“
 

„Das... uhm, Tai, ich habe dir doch gesagt, dass es mir schon besser geht und du dir keine Sorgen machen sollst.“
 

„Ach komm, ich bring dir auch was von mir selbst Gebackenes mit.“
 

„Von dir.... selbst Gebacken? Tai, ich glaube du solltest wirklich nicht kommen“, sagte Matt und man hörte, dass dieser leicht lachte. „Nein, ist ok. Ich merk schon, wenn ich nicht zusage, dann nervst du mich weiter – ich kenne dich ja. Ich schick dir später eine Nachricht mit meiner Adresse. Du kannst dann irgendwann Abends vorbeischauen.“
 

„Wow, cool. Also bis nachher.“
 

„Bis später.“
 

Tai freute sich wahnsinnig. Matt hatte seinem Vorschlag zugestimmt! Was sollte er backen? Kekse? Er erinnerte sich, dass Matt gerne Schokoladenkekse aß. Mit leichten Füßen ging er daher mit seiner Kaffeetasse im Schlepptau in die Küche und suchte nach den Zutaten. Er hatte noch circa zwei Stunden Zeit, bevor er zur Uni musste. Zum Glück hatte er nur am späten Nachmittag ein Seminar.
 

Matt hingegen fühlte sich bescheuert. Er wollte Tai eigentlich nur sagen, dass es ihm gut ging und dann rief er ihn doch glatt an und ließ sich so einfach breitschlagen zu einem weiteren Treffen – und das bei ihm! Dabei hatte er sich doch vorgenommen nicht mit Tai alleine zu sein. Man rufe in Erinnerung, dass Öffentlichkeit super und grandios ist!
 

Mit Selbstvorwürfen belastet kuschelte er sich tiefer in sein Bett. Er musste schlafen, verdammt noch mal schlafen und sich mental auf Tai vorbereiten. Ok, viel durfte nicht passieren. Tai würde herkommen, er würde versuchen das Zeug runter zu kriegen, das sein Freund da fabrizieren würde und dann würden sie ein bisschen reden. Das war alles und nichts weiter!
 

Seufzend nahm er wieder sein Handy in die Hand und tippte seine Adresse ein, um diese dem Wuschelkopf zu schicken. Er sollte das lieber jetzt tun als später, bevor er sich umentschied. Tief atmete der Blonde ein und legte sein Handy auf den Nachttisch. Er musste jetzt wirklich schlafen! Leicht gähnend zog er seine Decke ein Stück höher und schloss seine Augen.
 

„-to... Yamato? YAMATO!“
 

„Was, wo?“, schrie Matt überrascht und fiel beinahe aus seinem Bett. „Majima?! Verdammt warum weckst du mich, ich wollte gerade schlafen.“
 

„Es ist 18 Uhr, Yamato. Meines Wissens habe ich dich heute Früh hier ins Bett gesteckt, was wohl heißt, dass du den ganzen Tag geschlafen hast.“
 

„Oh, OH!“, rief der Blonde und schaute auf seine Nachttischuhr. „Was machst du eigentlich hier?“
 

„Ich wollte schauen wie es dir geht“, sagte Majima und hielt eine Plastiktüte hoch. „Ich habe dir sogar was vom Chinesen mitgebracht. Also los, raus mit dir und iss das jetzt.“
 

„Ist ja gu~ut“, seufzte Matt und stand aus seinem Bett auf. Er sah völlig zerzaust aus und sein schwarzes Shirt hing ihm schräg von der Schulter. „Hast du nichts besseres zu tun, als mir Essen zu bringen?“
 

„Nein, habe ich nicht“, antwortete Majima und ging in die Küche um einen Teller für die angebratenen Nudeln zu suchen. „Los, setzt dich auf den Stuhl da!“
 

Matt tat wie befohlen und setzte sich in seine kleine Essecke. Uninteressiert sah er zu, wie sein Manager den Teller mit den noch heißen Nudeln vor ihn setzte und ihm Stäbchen reichte. Missmutig nahm er diese und fing an zu essen. Überraschenderweise schmeckte es besser als es aussah. Vielleicht lag es auch daran, dass er seit gestern nichts mehr im Magen hatte.
 

„So ist gut“, sagte Majima und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Matt. „Du musst schnell wieder zu Kräften kommen. Ich gebe dir noch Morgen Zeit zum ausruhen, aber Übermorgen solltest du wieder arbeiten.“
 

„Ja, ja! Meine Güte, du bist ja schlimmer als ein Sklaventreiber.“
 

„Hey, Jüngelchen, ein Sklaventreiber würde dir keine Zwei Tage Ruhe geben“, zwinkerte Majima und wühlte in seiner Jackentasche nach Zigaretten. „Ich habe heute Früh ein bisschen herum telefoniert. Von daher kannst du dich echt ausruhen. Ich habe deine Termine für den Rest der Woche ein bisschen runtergedreht aber danach erwarte ich, dass du wieder voll dabei bist. Wir müssen bald über das Konzert reden. Also vergiss nicht, dass uns noch ein paar Lieder dafür fehl-“
 

„Oh mein Gott, texte mich doch bitte nicht zu während ich esse!“, schrie Matt und fuchtelte mit seinen Essstäbchen vor Majimas Gesicht herum.
 

„Ich sag ja nur“, lachte Majima und wurde in seinem Reden von einem Klingeln unterbrochen. „Besuch?“
 

„Uhm ja, ja ich...“, stotterte Matt und versuchte sich unauffällig die Haare zu richten, da diese immer noch wie ein Vogelnest aussahen. Geschockt stellte er fest, dass er auch noch seine Schlafsachen an hatte. „Oh nein, ich! Uhm, Majima, kannst du bitte zur Tür gehen? Ich zieh mir nur schnell was anderes an.“
 

„Oh Mann, du willst dich umziehen? Ist es etwa eine Frau?“, fragte Majima belustigt als er zur Haustüre ging. „Ich hoffe nicht, denn wenn doch dann-... dich kenne ich ja!“
 

In der Haustür stand Tai und sah verwundert auf den Mann, der ihm da gerade die Tür geöffnet hatte. Etwas verwirrt trat er in den Flur.
 

„Wie war deine Name noch mal? Yagami oder so?“
 

„Ja, Taichi Yagami, wir haben uns auf der Party kennen gelernt.“
 

„Stimmt, du bist der verschollene Freund oder so. Uhm, Matt zieht sich gerade etwas andres an, warum auch immer. Ich gehe dann auch mal“, sagte Majima und suchte seine Schuhe zusammen. „Ich glaube du kannst reingehen und wenn du mir einen Gefallen tun könntest?“
 

„Worum geht es denn?“, fragte Tai, der sich seinen Schuhen entledigte.
 

„Kannst du Yamato dazu zwingen das restliche Essen runterzuschlingen, was er in der Küche stehen hat. Er soll wieder fit werden.“
 

„Mach ich“, sagte Tai und nickte Majima zum Abschied freundlich zu. „Matt, wo bist du?“
 

„Ich bin im Schlafzimmer, geh doch bitte solang ins Wohnzimmer und warte dort auf mich.“
 

Tai zuckte mit der Schulter und ging in Richtung des Wohnzimmers, der mit dem Flur verbunden war. Matt hatte die Wohnung echt stylisch eingerichtet oder einrichten lassen, wie auch immer. Die Schränke waren Weiß und die Möbel entweder in Schwarz oder Rot gehalten. Auf dem Fußboden thronte ein riesiger Teppich und an den Wänden hingen einige schwarz-weiß Fotografien und Picasso-ähnliche Gemälde. Nachdem er sich das Zimmer genau angesehen hatte, setzte er sich auf das Sofa und stellte seine Tasche auf den Fußboden.
 

„Hey, Tai“, sagte Matt leicht außer Atmen als er den Raum betrat. Er hatte eine Jeans angezogen und ein schwarzes Top. Die Haare waren so gut gerichtet wie es das Vogelnest zugelassen hatte. „Du bist früher da, als ich dachte.“
 

„Ich hoffe das ist in Ordnung?“, fragte Tai nach und stand auf, um mit Matt auf der selben Höhe zu sein. „Ich wusste nicht genau wann ich auftauchen sollte, also bin ich gleich nach dem Seminar hergekommen.“
 

„Macht nichts. Es ist nur“, fing Matt an und kratze sich am Hinterkopf. „Ich habe bis vor einer halben Stunde noch geschlafen.“
 

„Und gegessen.“
 

„Wie bitte?“
 

„Dein Manager hat mir gesagt, dass ich dich zum Essen nötigen soll. Also hopp hopp zurück zum Abendbrot“, grinste Tai ihn an und schob ihn aus dem Wohnzimmer. Seine Tasche hatte er mitgenommen und unter den Arm verstaut. „Wo ist deine Küche?“
 

„Hier...“, sagte Matt und zeigte ihm den Weg. „Und ich habe eigentlich keinen Hunger mehr.“
 

„Von wegen. Du isst jetzt... was ist das?!“, fragte Tai als er das undefinierbare Essen auf dem Tisch sah.
 

„Chinesisch“, lachte Matt und setzte sich auf den Stuhl.
 

„Willst du DAS essen oder lieber, was ich mitgebracht habe?“, fragte Tai verschmitzt und setzte sich zu Matt.
 

„Was hast du mir denn.... mitgebracht?“
 

Tai grinste und zog aus seiner Tasche eine durchsichtige Tüte, gefüllt mir Keksen, die gespickt waren von Schokoladenstückchen. Präsentierend legte er sie vor seinem Freund auf den Tisch und sah diesen erwartungsvoll an.
 

„Schmecken die auch so, wie sie aussehen?“, fragte der Blonde zweifelnd.
 

„Aber natürlich! Matt, ich lebe seit zwei Jahren nicht mehr zu Hause und glaub mir, mittlerweile weiß ich genau, was man in der Küche machen muss.“
 

„Sehr witzig“, lachte Matt schief und öffnete die Tüte, um einen Keks heraus zu nehmen. „Dann werde ich mal einen probieren.“
 

Tai sah zu wie Matt erst einen kleinen Bissen nahm und dann einen größeren. Einige Sekunden später nahm er einen zweiten Keks aus der Tüte und verputzte auch diesen.
 

„Schmeckt ganz ok“, nuschelte Matt und knabberte weiter an dem Gebäck.
 

„Habe ich dir doch gesagt“, sagte Tai und sah seinem Freund zu wie er beinahe die halbe Tüte leerte. „Du solltest besser auf dich aufpassen, wenn du nicht willst, dass ich dir jeden Tag eine SMS schreibe und dich frage, ob du gegessen und geschlafen hast.“
 

„Bloß nicht!“, winkte der Blonde ab und fühlte sich beschämt.
 

„Ich habe mir sorgen gemacht...“, nuschelte Tai auf einmal.
 

„Ich habe dir doch schon gesagt, dass das unnötig ist. Ich gebe auf mich Acht, also mach dir lieber Gedanken über dich und nicht um mich“, sagte Matt und legte seine Hand unbewusst auf den Unterarm von Tai.
 

Tai sah von Matts erschöpftes Gesicht auf seinen Arm, wo dessen Hand ruhte. Er starrte die Hand buchstäblich an! Die Haut seines Freundes war noch immer so weich wie früher und fühlte sich gut an. Auf einmal zog der Blonde seine Hand zurück.
 

„'tschuldigung“, nuschelte er und sah zur Seite.
 

„Matt...“, sagte Tai ruhig und fuhr sich durch die Haare. „Du kannst mich ruhig anfassen.“
 

„Es ist nur... ich dachte es wäre dir unangenehm.“
 

„Ist es nicht...“, sagte Tai mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich habe es vermisst von dir berührt zu werden.“
 

„Woha, Tai“, schrie Matt und spürte wie er rot wurde. „Sag doch so etwas nicht! Du weißt ganz genau, dass ich...“
 

„Was? Dass du in den unglaublich attraktiven, braungebrannten, sportlichen, charmanten, liebenswerten Taichi Yagami verknallt warst?“, grinste Tai ihn an.
 

„Genau das“, sagte Matt ernst.
 

Wie konnte Tai das mit so einem grinsen im Gesicht sagen? Und dann auch noch in der Küche! Matts Herz schlug wie wild als er dieses Gesicht sah. Was hatte er sich nur dabei gedacht seine Hand auf Tais Arm zu legen. Das war doch bescheuert gewesen. Sein Unterbewusstsein war bescheuert! Er machte es sich durch solche Aktionen doch nur schwerer.
 

„Matt?“, warf Tai nun in die Ruhe.
 

„Hm?“
 

„Ich habe mit Sakuya Schluss gemacht“, sagte Tai so gelassen wie man nur sein konnte.
 

„Du hast WAS? Warum?“, schrie Matt vor Überraschung. Damit hatte er nicht gerechnet.
 

„Ich glaube das war längst überfällig. Sie hat... ach egal. Der Punkt ist, dass ich es nicht mehr ertragen habe wie sie über dich gesprochen und dich behandelt hat.“
 

Matt seufzte und fuhr sich über das Gesicht. Tai hatte also mit Sakuya Schluss gemacht – wegen IHM! Warum hatte Tai das nicht schon zwei Jahre früher machen können. Am besten wäre es ja gewesen, wenn er erst gar nicht mit ihr zusammen gekommen wär. Dann wäre alles wahrscheinlich anders verlaufen. Er würde heute vielleicht nicht hier sitzen, sondern mit seinen alten Bandkollegen in irgendeiner Bar und ihm hätten zwei Jahre mit Tai nicht gefehlt.
 

„Hey, alles in Ordnung? Du siehst so bedrückt aus. Ich dachte du würdest dich erleichtert fühlen?“, fragte Tai ein wenig verwirrt.
 

„Warum erleichtert?“
 

„Weil du sie jetzt nicht mehr sehen musst.“
 

„Ah, das stimmt. Ja, wenn du es so haben willst, dann bin ich erleichtert.“
 

Matt versuchte sich ein Lächeln auf die Lippen zu zwingen, was mehr schlecht als recht gelang. Dass Sakuya nun die fliege gemacht hatte war sicherlich toll. Keine Beschimpfungen oder Bloßstellung mehr. Seine Freundschaft mit Tai würde dadurch um einiges einfacher werden. Ändert aber weiterhin nichts dran, dass der Blonde auf Tai stand und dieser stock-hetero war.
 

„Ich habe uns übrigens noch einen Film mitgebracht“, sagte Tai nun und wühlte in seiner Tasche. „'46-okunen no Koi'. Den können wir doch jetzt angucken, nachdem du dir deinen kleinen Bauch vollgeschlagen hast. Also hol' uns am besten was zu trinken und dann ziehen wir uns den Film rein.“
 

„Tai... der Film naja... ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, sagte Matt und wurde immer leiser. Was zum Henker dachte sich sein Freund nur dabei so einen Film anzuschleppen?!
 

„Ja? Was ist damit? Ich finde den künstlerisch genial.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  MTToto
2012-06-28T22:59:05+00:00 29.06.2012 00:59
Oh. MEIN. GOTT. Ich brauche sofort eine Forsetzung!! *^* Aaaah! Hab mich vor paar Tagen wieder bei Animexx angemeldet und durchforste nen paar Fanfictions und OMG.... OMG OMG. Ich sollte nur noch abgeschlossene Fanfics lesen, haha. OMG. Deine ist so unglaublich toll. Und dein Schreibstil ebenfalls! Und vor allem ohne bekloppte Fast-Vergewaltigungs-Entführungs-sonstwas-Szenen... Das Drama was du hinbekommst ist echt superschön, falls man das so sagen kann! *^* Oh man, ich bin echt gespannt wie es weitergeht. Oh man. Wenn es kein Happy End gibt, sterbe ich. ^^; ...also öhm, freu mich auf die Forsetzungen! Viel Spaß beim Schreiben noch! ^^d
Von:  Maron89
2012-06-10T12:33:18+00:00 10.06.2012 14:33
Hey^^

danke erstmal für deine ENS!^^

Ich find die beiden ja immer noch total knuffig!! *.* Aber Matt sollte wirklich mehr essen und langsam sollten sich die zwei mal etwas näher kommen *fg* Und ich bin gespannt wie das mit dem Film ausgeht...! *g*

Klasse Kapi und freu mich schon aufs nächste :)

LG Maron89
Von:  Sandy
2012-06-09T05:07:25+00:00 09.06.2012 07:07
sorry wegen den fehlern habs versucht nicht soviele fehler einzubauen naja ok bis dann zu kapitel 16 ciao gruss sandy
Von:  Sandy
2012-06-09T05:02:59+00:00 09.06.2012 07:02
Hallo ich hatte gerade das 14 u.15 kapitel gelesen fande es auch klasse das du die blöde kuh von tai ab geschossen lassen hast ist ja echt ein hammer was sie da geleistet hat da sich einfach ein zumischen wo beim Treffen von Tai und matt und matt zubeleidigen aber zum glück hat Tai hat Tai sie ja in diesem kapitel 15 ab geschosse. Ich bin ech super gespannt wie es weiter gehen wird wenn die 2 den film schauen echt cool die ff danke für die nahricht ich bin auch schon an der ff 4.jahre dran wo ich ich sie in der favo drin habe mache bitte weiter ansonsten stimme ich den allen zu was sie geschrieben haben wo ich jetzt vergessen hatte zu erwähnen . Freue mich jetzt auf das nächste kapitel so wie auf deine nachricht hoffe bis bald gruss Sandy
Von:  Yurii-chan
2012-06-07T19:58:40+00:00 07.06.2012 21:58
Das Wichtigste ist hier ja schon gesagt. Ja, supi, dass Tai ENDLICH schluss gemacht hat und so "frei" für Yama ist =^o^=
Interessant finde ich die Filmauswahl von Tai - der angebliche Hetero kommt bei seinem homosexuellen Kumpel mit einem Boyslove-film um die Ecke... wie geil!! =D
Bin schon mächtig daran interessiert zu lesen, was so alles passiert, während sie sich den Film angucken xP


LG Yurii-chan
Von:  aki_ayatoru
2012-06-07T17:52:30+00:00 07.06.2012 19:52
Wie sich alle freuen, dass Tai endlich Schluss gemacht hat! :D
Aber ich freu mich ja auch riesig drüber! ;D
Uuuuuh, der Film! :D
Bin sehr gespannt auf's nächste Kapitel! ;D

Von:  CloudoboFair
2012-06-07T13:34:24+00:00 07.06.2012 15:34
Wow! Kapitel! *-*
Endlich hat er Schluss gemacht. ENDLIIIIIICH!!! *-*
Ich find es auch gut, das sie endlich wieder aufeinander hocken :)
Freu mich auf ein neues Kapitel! :)
Von:  GeezKatsu
2012-06-07T08:25:08+00:00 07.06.2012 10:25
So, dann wollen wir mal. Ein Tab mit Kapitel und der andere Tab mit Kommentarfeld ist nun wieder offen *Händereib*

Erst einmal: MUAHAHHA! Die olle Schrulle is endlich weg vom Fenster, das wurde nun aber wirklich aller höchste Eisenbahn. So eine Furie kann doch keiner auf Dauer aushalten. Aber du sag mal, was´n nun mit dem Wohnungsschlüssel, den Sakuya noch hat? Du hast nicht erwähnt, das sie ihm ihn entgegen schleudert xD Uh, ich weiß es. Sie kommt zu ihm mitten in der Nacht, will sich an ihm mit Unterwäsche ran schmeißen aber OH SCHRECK, Tai liegt mit Matt gekuschelt im Bett, haha. Gönnen tue ich ihr den Schock ^^
Anschwuchteln, tztz- Wenn ich so eine Ausdrucksweise nur höre, könnte ich auf die Barikaden gehen. Sowas untolerantes erlebt man leider oft.

So, zählen wir doch mal nebenbei das Essen :D Chips mit Käsegeschmqack, etwas Gebackenes (Schokokekse), chinesisches Essen (mijam, gute Wahl!)

Tai zwingt Matt, Schokokekse statt Nudeln zu essen? Haha, dann is die Sache, das er an seine Gesundheit interessiert ist, wohl gelogen :D
Aber endlich benimmt sich Taichi wieder so, wie ich es gewohnt war. Selbstsicher und Charmant, gepaart mit Witz. Ich hätte dich gelyncht, wenn du die Charas OoC gemacht hättest ^^

Und jetzt schauen die einen Film. Seeeehr aufschlussreich :D Da kommen sie sich bestimmt näher ^^ Wenn nicht, musst du nachhelfen.

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Seit vier Jahren besteht die FF schon? Man, bin ich alt geworden Q_o Jetzt weiß ich gar nicht, seitwann ich dabei bin *am Kopf kratz*
Naja, is ja auch wurscht. Viel wichtiger ist, das es nun voran geht, die Beiden sich endlich wieder näher kommen und du mit deiner Diät erfolgreich bist. *Taito-Fähnchen-wedel*
Von:  StoneLyrics
2012-06-07T08:11:56+00:00 07.06.2012 10:11
Halli hallo...... :D
...nachdenk....ich glaub ich binhier auch schonj seit 4jahren dran xDD und ich find die FF immer noch so toll wie am anfang ;)
und ja ich bin ja sowas von erleichtert dass diese doofe kuh endlich weg ist!!!!! wie ich sie gehasst habe....bin schon richtig gespannt wie das ganze mit dem film noch weiter geht...;D

GLG Lucechan3
Von:  Tales_
2012-06-07T07:57:35+00:00 07.06.2012 09:57
Morgen,
vielen Dank für die Nachricht! :D
Dann muss ich sagen, ich bin echt froh das du diese Fanfic NICHT gelöscht hast!
Ich find sie nämlich wirklich klasse :D

Bei 4 Jahren hab ich dann echt auch ma überlegen müssen, aber klar solange bin ich auch schon hier :D


Nun zum aktuellen Kapi
Schön das du momentan Zeit hast für Kapis :)
Es ist wieder klasse geschrieben und wie immer gibts nichts auszusetzen ^^

Ich freu mich das Tai mit Sakuya schluss gemacht hat ^^
Und ein bisschen Lachen hab ich müßen, als Tai das mit der Berührung sagte :D

Ich kanns kaum erwarten wie es weiter geht!
lg Shanti


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