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Sport ist Mord

Taito
von

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Die Welt ist gegen mich

„Wohaaa... das gibt’s nicht! Mein Schädel!“, jammerte Matt, der seine Augen noch geschlossen hatte. Langsam kam er wieder zu sich und das erste, was ihn begrüßt hatte, war ein stetiges Pochen in seinen Schläfen.
 

„Matt...!“, rief eine ihm wohl bekannte Stimme.
 

„Sei bitte leise. Mir platzt gleich die Schädeldecke.“
 

„Oh, natürlich...“
 

Langsam machte Matt seine Augen auf. Das Erste, was er sah war einfach nur grelles, weißes Licht, dass ihn zu verspotten schien. Seine blauen Augen brannten und irgendwie fühlte er sich einfach nur wie ausgekotzt.
 

„Wo bin ich eigentlich?“, fragte er nun.
 

„Im Krankenzimmer. Du bist während des Sportunterrichts zusammengeklappt. Lag wohl an der Hitze.“
 

Matt stöhnte auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Wirklich! Die Welt war gegen ihn... Gott war gegen ihn. Das war die einzige Erklärung, die es dafür gab. Ihr Sportlehrer war jetzt sicher angefressener als sonst und noch angepisster, wenn es um ihn ging. Er wollte sich nicht vorstellen, was nächste Woche passieren würde, wenn sie glatte vier Stunden Sport hätten.
 

„Ich will nach Hause, Tai“, sagte er leise, während er sich seine Schläfen massierte.
 

„Soll ich dich begleiten? Mir ist unwohl bei dem Gedanken, dass du alleine gehst“, sagte Tai mit einem fürsorglichen Unterton.
 

Matt nickte schnell und versuchte nun wieder seine Augen zu öffnen und sich an das Licht zu gewöhnen. Ächzend richtete er sich auf und schwang seine Beine aus dem Krankenbett, um sich mit Tai zusammen auf den Weg zu machen. Doch kaum stand er und wollte einen Schritt gehen, gaben seine Beine schon wieder nach und er hätte beinahe den Boden geküsst, wenn ihn Tai nicht gehalten hätte.
 

„Geht's?“, fragte Tai besorgt und setzte dabei diesen unwiderstehlichen Hundeblick auf.
 

„Um ehrlich zu sein: nein! Meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding", nuschelte Matt an Tai gelehnt. Wenigstens konnte er sich auf seinen Freund verlassen, wenn es sonst niemanden gab.
 

„Soll ich dich tragen?“, fragte Tai unschuldig und zwinkerte ihm zu.
 

Matt schaute ihn verwirrt an, dann seine Füße, die er kaum spürte und dann wieder zu Tai, der immer noch diesen verdammten Dackelblick hatte. Leicht widerspenstig nickte Matt dann schlussendlich. Na das konnte ja was werden. Von dem Wuschelkopf getragen zu werden schien ihm irgendwie eine nicht gerade tolle Idee zu sein.
 

Tai schien sich jedoch auf das Huckepack-Spiel zu freuen und so schulterte er seinen Freund augenblicklich auf, nahm noch schnell ihre beiden Schultaschen und ging mit ihm aus dem Krankenzimmer. Die Schwester war anscheinend nicht da, was Matt nicht verwunderte, da diese viel lieber mit dem Biologielehrer zu flirten schien und die meiste Zeit mit diesem irgendwo in der Schule verbrachte, wo sie nur keiner stören konnte.
 

„Du bist ganz schön leicht, Matt“, stellte Tai fest, als sie auf den Schulhof traten.
 

„Tja~, sei doch froh. Dann musst du nicht so viel schleppen“, lachte Matt und zog aber gleichzeitig einen Schmollmund. Er wusste worauf dies hinauslaufen würde.
 

„Das ist nicht lustig, Matt. Kein Wunder, dass du zusammengeklappt bist, so wenig wie du anscheinend mal wieder isst.“
 

„Ich kann es mir halt nicht leisten dick zu werden... niemand kauft CDs, wo ein fetter Sänger auf dem Cover ist.“
 

„...“
 

„Sorry, aber du weißt, wie ich das meine“, sagte Matt zögernd und legte seinen Kopf auf Tais Rücken. Er wollte dieses Gespräch nicht führen. Nie wollte er das, weil er wusste, wie es enden würde.
 

„Ja, und du weißt, was ich davon halte. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht.“
 

„Mir geht es nicht schlecht!“
 

„Ja, ist ja gut... wir hatten das Thema schon zu Genüge.“
 

Den restlichen Weg bis zu Matts Wohnung sagte keiner von ihnen mehr ein Wort. Matt wusste, dass sich Tai im Moment wohl wieder die Lippen zerbiss. Wie jedes Mal, wenn sie sich zofften. Müde schloss er seine Augen. Er hasste es, wenn sie nicht einer Meinung waren und dann vor allem, wenn es um ihn ging. Der Blonde wollte einfach nicht, dass der braune Wuschelkopf böse auf ihn war.
 

Die Augen des Blonden waren so schwer und er glaubte sie nie mehr aufmachen zu können. Noch dazu waren die gehenden und leicht ruckelnden Bewegungen von Tai einfach zu beruhigend. Am liebsten würde er hier und jetzt einschlafen und erst in drei Tagen aufwachen.
 

Tai seufzte schließlich hörbar auf, als sie endlich seinen Wohnbock erreicht hatten und den Fahrstuhl belagerten. Es dauerte nicht lange, bis sie im sechsten Stock angekommen waren. Matt war zwar einer von der leichteren Sorte, doch jemanden eine halbe Stunde auf dem Rücken tragen und das bei so einer Abendsonne, war auch für eine Taichi Yagami nicht einfach.
 

„Hey, Matt, aufwachen!“, sagte Tai vorsichtig als er über seine Schulter schielte.
 

Matt stöhnte wieder auf. Er wollte noch nicht von Tais Rücken runter. Hier oben war es so gemütlich. Plötzlich riss der Blonde seine Augen auf. Moment mal! Gemütlich?
 

Wie von der Tarantel gestochen strampelte er merklich, so dass Tai ihn runter lassen musste. Matt schaute starr auf den Boden. Irgendwie traute er sich nicht so recht seinem Freund in die Augen zu blicken. Er hatte wirklich gedacht wie gemütlich Tai doch war... das dachte er nie! Ok, ab und zu schon... Vor allem in den letzten Wochen. Immer wieder mal. Nicht oft! Nur ab und zu...
 

„Hey, alles in Ordnung, Matt?“, fragte Tai unsicher und hielt vorsichtshalber dessen Arm fest, da er immer noch leicht schwankte.
 

„Ja, ja natürlich...“, sagte der Blonde immer noch irritiert von sich selber. Er versuchte sein bummerndes Herz zu beruhigen, doch die Hand an seinem Arm machte es ihm nicht einfacher.
 

Schnell kramte er in seiner Hosentasche auf der Suche nach dem Haustürschlüssel. Nach einigen Fehlversuchen fand er diesen dann endlich und machte die Wohnungstüre auf. Er konnte den stechenden Blick von Tai regelrecht spüren, wie dieser ihn die ganze Zeit musterte.
 

„Willst du noch mit reinkommen?“, fragte Matt und hätte sich am liebsten im selben Moment geohrfeigt.
 

Erst so schnell es geht von Tai wegkommen oder besser gesagt runter kommen ihn nun einladen. Super, Yamato, noch paradoxer geht es ja wohl nicht!
 

„Oh ja~“, freute sich der Braunhaarige wie ein kleines Kind.
 

Matt musste schmunzeln. Ja, diese kindliche Art liebte er so an Tai. Er selber konnte es sich schon seit Jahren nicht mehr erlauben. Viel zu sehr stand er bereits auf seinen eigenen Füßen. Aber sobald er mit dem Braunhaarigen zusammen war, konnte er alles vergessen. Den Stress, dass sein Vater selten zu Hause war, dass seine Eltern geschiedene Wege gingen und, dass er seinen Bruder nur selten zu Gesicht bekam.
 

„Ist dein Vater nicht da?“, fragte Tai und zog sich seine Turnschuhe aus.
 

„Nein“, sagte Matt leise. „Er musste gestern nach Osaka fahren. Wird wohl drei bis vier Wochen dort bleiben müssen, wegen irgendeiner Reportage.“
 

„Oh... das wusste ich nicht. Tut mir Leid, dass ich gefragt habe“, flüsterte Tai und senkte betreten seinen Kopf.
 

Eigentlich hätte er ja wissen müssen, dass Matts Vater nicht da war. Die Schuhe standen nicht im Flur. Manchmal empfand er einfach nur Mitleid für seinen Freund, wenn dieser Monate lang alleine in der Wohnung war und sein Leben irgendwie meistern musste. Aber Matt kannte es wahrscheinlich nicht anders.
 

„Braucht es nicht. Du weißt, dass ich ganz gut alleine klar komme“, sagte Matt nun ernst und ging ins Wohnzimmer. „Willst du was zu trinken?“
 

„Klaro, irgendwas kaltes, wenn's geht“, grinste Tai und folgte ihm, um sich auf das grüne Sofa fallen zu lassen.
 

So ganz gingen die Temperaturen auch nicht an ihm vorbei. Matt verschwand im Zimmer und kam gleich darauf mit zwei Gläsern, einer Flasche Cola und einer Schüssel mit Süßigkeiten zurück. Irgendwie musste er sich ja bei Tai bedanken, dass dieser ihn getragen hatte und das konnte man am besten mit jeglichen Verarbeitungsvarianten von Zucker.
 

„Schokolade~“, rief Tai freudig und steckte sich sofort ein Stück mit Nüssen in den Mund. „Du bist wirklich der Beste, Matt!“
 

„Ich weiß“, grinste der Blonde und ließ sich neben seinen Freund auf das Sofa fallen, um an seinem Glas zu nippen.
 

Lächelnd betrachtete er das Schauspiel, wie sich die Schüssel mit Schokolade und Keksen immer mehr leerte und Tai zusehends glücklicher wurde. Er liebte diese Momente mit Tai. Sie kannten sich schon, seit sie klein waren und, wenn es nach Matt ginge, sollte sich dies nie ändern. Am liebsten würde er ihm immer beim Essen zusehen und Scherzen machen, wenn Tai mal wieder Hamsterbacken hatte, doch etwas trübte seine Stimmung.
 

Dieser verfluchte Sportunterricht. Er gab es nicht gerne zu, aber letztes Jahr hatte er es gerade so schnapp-ab geschafft diesen zu bestehen und die Leistungsanforderungen wurden immer schwerer. Dieses Jahr sah er nur noch schwarz. Bedrückt biss er sich auf die Unterlippe und atmete dann tief ein.
 

„Weißt du...“, begann Matt und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas, „... ich weiß nicht, was ich machen soll...“
 

„Wegen was?“, fragte Tai, der sich ein weiteres Schokoladenstück mit Marzipanfüllung in den Mund schob.
 

„Wegen nächster Woche... Sport.“
 

„Ach, du meinst das mit den vier Stunden?“
 

„Ja~“, sagte Matt gequält.
 

„Hmmm... was machen wir da nur?“, nuschelte Tai und zupfte an seinem nicht vorhandenen Bart. „Ich hab's!“
 

„Hä?“, platzte es aus Matt raus. Nun war er völlig verwirrt. Wenn Tai eine Idee hatte, konnte das nie etwas gutes bedeuten.
 

„Wir trainieren zusammen“, griente Tai ihn an und hatte dabei die Siegessicherheit in seinen Augen.
 

„Bitte was meinen?“
 

„Nja, wir treffen uns zwei Mal die Woche und treiben Sport. Keine Angst. Wir fangen ganz klein an, damit du deine Kondition wenigstens auf Vordermann bringen kannst und, wenn du die erst mal hast, dürfte das Schwierigste überstanden sein und wir können zum Muskeltraining übergehen.“
 

Matt hatte seine Stirn in Falten gelegt und betrachtete seinen besten Freund mit einem durchdringenden Blick, als ob er in dessen Gesicht einen Anhaltspunkt finden würde, der darauf schließen ließe, dass die ganze Idee ein Scherz war.
 

„Du machst Witze, nicht wahr?“, fragte der Blonde schließlich und kniff seine Augen zu Schlitzen zusammen.
 

„Aber ganz und gar nicht! Wir fangen am besten gleich am Sonntag an... und dann Mittwoch noch. Das dürfte für den Anfang genügen, wenn wir das jede Woche machen.“
 

„Du meinst das also ernst?“, schrie Matt halb in Panik.
 

„Natürlich, über so was mache ich keine Witze! Und ich will ja nicht, dass du gerade wegen Sport sitzen bleibst. Das ist alles purer Eigennutz, weil ich keinen Bock drauf habe das nächste Jahr ohne dich in eine Klasse gesteckt zu werden.“
 

„Hm...“
 

Matt wirkte nachdenklich. Zum einen schreckte ihn der Gedanke doch ab, nun auch außerhalb der Schule Sport zu treiben, aber zum anderen hatte er wohl keine wirkliche Wahl. Gequält stöhnte er auf.
 

'Vielleicht sollte ich zusagen. Abgesehen davon, dass meine Kondition dadurch vielleicht besser wird, kann ich Tai dadurch öfter sehen', dachte Matt und ließ sich nach hinten fallen in das weiche Polster. Plötzlich stockte er, als sein Herz einen Sprung machte. 'Moment, was habe ich da gerade gedacht? Nein, so war das nicht gemeint! Ich meine... uhm... was meine ich denn?! Kondition... ja, das ist der einzige Grund.'
 

„Ja...“, nuschelte der Blonde nun zähneknirschend, obwohl er noch immer mit sich haderte.
 

„Ja?“, harkte Tai mit großen und ungläubigen Augen nach.
 

„Ja~, Mann! Auch, wenn ich keinen wirklichen Bock drauf habe.“
 

„Du wirst schon sehen! Ich bin um einiges sanfter als unser Sportlehrer“, hauchte Tai ihm plötzlich ins Ohr, was Matt peinlich berührt erröten ließ.
 

„Woha, lass das!“
 

„Sorry~“, lachte Tai und streckte sich. „Wie spät ist es eigentlich?“
 

„Öhm“, Matt schaute mit leicht zitternd auf seine Armbanduhr, „Kurz nach 20 Uhr.“
 

„Uh! Matt, Matt, können wir den Fernseher anmachen und Gaki no Tsukai schauen?“, fragte Tai aufgeregt.
 

Matts rechte Augenbraue schnellte nach oben, aber er nickte und schaltete den Fernseher ein, damit Tai endlich Ruhe gab. Matt achtete kaum auf die Sendung. Viel mehr wurde ihm langsam klar, wozu er gerade „Ja“ gesagt hatte. Sport... AH! War er denn nun komplett durchgeknallt? Irgendetwas musste seinen Körper besessen, und doch „Ja“ gesagt haben. Das konnte nicht aus seinem Mund gekommen sein...
 

Langsam ließ er seine Schultern hängen. Aber schlecht war die ganze Sache schon nicht. So konnte er seinem Sportlehrer wenigstens mal zeigen, dass er es doch drauf hatte. Fraglich war nur, ob er das auch hin bekommen würde. Das Schuljahr ging zwar noch sieben Monate... aber Matt war so unsportlich, dass es dafür sicher schon keinen Begriff mehr gab, dessen war er sich sicher und, ob Tai aus ihn einen wenigstens halbwegs durchschnittlichen Sportler machen konnte, der nicht mehr nach 500m Sprint sofort um fiel, war wirklich fraglich.
 

Vorsichtig schielte er neben sich. Tai lachte sich gerade scheckig. Neugierig wandte Matt wieder seinen Blick auf die Mattscheibe, um sich im nächsten Moment die Hand an seine Stirn zu schlagen. Das durfte doch nicht wahr sein! Er dachte die wären endlich aus diesem blöden Krankenhausoutfits raus?! Anscheinend nicht... Aber kein Wunder, dass sich Tai kaputt zu lachen schien, denn Matsumoto erzählte gerade, wie in Hamadas Kühlschrank ein Brot nur mit Mayonnaise drauf war... Ok, er musste irgendwie die Pointe verpasst haben...
 

Aber Tai schien dies trotzdem urkomisch zu finden. Leise seufzte Matt auf. Er fühlte sich plötzlich so müde. Nun, es war Weißgott kein Wunder. Sein Kreislauf spielte bei diesem Wetter einfach verrückt.
 

„Hey, alles ok, Matt?“, fragte Tai nun an ihn gewandt.
 

„Ja, ich bin nur ein bisschen müde, um ehrlich zu sein. Ich glaube der Tag war ein wenig viel für mich.“
 

„Soll ich gehen?“, fragte Tai ein wenig enttäuscht.
 

Der Blonde schüttelte seinen Kopf. „Du kannst hier schlafen, wenn du willst. Es ist schon ziemlich spät“, sagte Matt und kratzte sich am Kopf.
 

Irgendwie hatte er keine Lust wieder alleine zu sein. Sein Vater war zwar die letzte Woche zu Hause gewesen, doch diesen hatte er nur am Abend gesehen. Es tat gut mal wieder etwas Gesellschaft außerhalb der Schule zu haben und, dass es Tai war, kam ihm einfach nur wie ein weiterer riesiger Pluspunkt vor.
 

„Uuuuh ja! Ich habe schon lange nicht mehr bei dir gepennt.“
 

„Dann gehe ich schon mal ins Bad und mache mich Bett fertig. Du kannst ja die Folge noch zu Ende sehen“, gähnte Matt und begab sich in Richtung des Badezimmers.
 

Doch Tai hörte anscheinend nicht richtig zu, da dieser schon wieder am Lachen war. Der Blonde wollte gar nicht wissen, was schon wieder dummes passiert war. Schnell verschwand er hinter der Türe und besah sich im Spiegel, um im nächsten Moment beinahe los zu schreien.
 

Wie sah er denn aus??? Ein Drogenjunkie war ja nichts dagegen! Sein Kreislauf schien echt im Keller zu sein... Vielleicht sollte er doch mehr essen... viel mehr... demonstrativ knurrte gleichzeitig sein Magen, worauf er nur genervt aufstöhnte. Ok, schnell waschen, ausziehen, und ab in die Küche und noch was essen. Egal, ob er gleich ins Bett gehen würde... Und scheiß auf seinen Manager und die Musikbranche... Er hatte Kohldampf, verdammt.
 

Sofort streifte er sein Shirt über den Kopf und strampelte die Hose von den Beinen, um sich sein Schlafhemd zu krallen, welches auf dem Wäschekorb war. Kurz noch das Gesicht gewaschen und ab in die Küche.
 

Auf den Weg durch das Wohnzimmer stellte er fest, dass Tai immer noch diese blöde Show sah.
 

„Woha, Matt, das MUSST du sehen!“, rief er ihm zu.
 

„Ich muss hier gar nichts sehen“, sagte Matt. „Das einzige, was ich jetzt sehen will sind Instantnudeln.“
 

„Instandnudeln? Machst du mir auch welche?“, fragte der Braunhaarige bettelnd.
 

„Mach ich“, sagte Matt, bevor er in die Küche ging und einen der Schränke öffnete, wo er zwei Becher mit Instant-Ramen hervorfischte.
 

Innerlich freute er sich richtig darauf. Er hatte das letzte Mal heute Morgen was gegessen, aber da war es auch nur ein Toast gewesen, da er wie so oft verschlafen hatte und auch nur gerade so rechtzeitig zur Schule gekommen war.
 

Während der Wasserkocher gemütlich vor sich hinbrodelte, betrachtete er beide Instant-Ramen. Nja, er musste es ja nicht gleich übertreiben... Also entschied er sich für die vegetarischen Nudeln und, dass Tai das mit Schweinefleisch bekommen sollte. Der Wasserkocher machte 'klick' und Matt goss die beiden Behälter voll. Schnell nahm er sich noch zwei Paar Stäbchen aus dem Küchenschrank und wankte zurück zu Tai, der freudig das Essen entgegen nahm.
 

„Was hat dich denn dazu veranlasst plötzlich Frustfressen zu machen?“, grinste Tai und pustete über seine Suppe.
 

„Das ist kein Frustfressen, Tai. WENN ich Frustfressen machen wollen würde, hätte ich deine Süßigkeitenschale alleine aufgegessen“, lachte der Blonde und zwinkerte seinem Freund zu.
 

Schweigend saßen sie nun wieder nebeneinander und sahen fern. Tai verschluckte sich aller paar Sekunden beinahe an seiner Suppe, da er lachen musste. Tja, Essen und Lachen passte einfach nicht zusammen!
 

„Och menno... schon vorbei“, schmollte Tai, als der Abspann im Fernseher lief.
 

„Kannst ja nächste Woche wieder gucken“, sagte Matt und trank den Rest seiner Instant-Ramens. „Wollen wir jetzt ins Bett? Mir fallen gleich die Augen zu.“
 

„Geht klar. Ich geh mich auch nur schnell im Bad waschen.“
 

Matt nickte und stand auf. Mit schmunzelndem Gesicht schaffte er den Süßigkeitenmüll, den Tai fabriziert hatte, ebenso wie die Gläser und die Ramen-Becher in die Küche. Nachdem er alles halbwegs sauber gemacht hatte, ging er noch kurz in das Badezimmer, um sich die Zähne zu putzen. Augenblinzelnd stellte er fest, dass Tai wohl bereits in seinem Schlafzimmer sein musste, da das Bad leer war.
 

Gähnend und mit halb geschlossenen Augen kam er dann endlich mit frischen Atem in seinem Zimmer an und freute sich wie noch nie zuvor auf sein kuscheliges Bett. Doch diese Freude wurde umgehend gestoppt, als er Tai sah.
 

„Was machst du da?“, zischte Matt.
 

„Hm?“, fragte Tai unschuldig, der ausgestreckt auf dem Bett lag und allen Platz zu beanspruchen schien. „Ich liege hier.“
 

„Ja, das sehe ich! Mach gefälligst Platz“, sagte Matt genervt und lächelte trotzdem.
 

Tai rückte ein Stück zur Wand und betrachtete Matt, der sich nun auf das Bett zu bewegte, um sich dort, mit einigem Abstand zu seinem Freund, fallen zu lassen.
 

„Eigentlich ist es ein Unding bei dem Wetter mit dir in einem Bett zu schlafen, da mir dann nur noch heißer wird.“
 

„Ach, findest du mich etwas so heiß oder was?“, lachte Tai.
 

Matt brauchte einige Sekunden, bis er den Satz vollständig verstand und dann noch einmal eine gefühlte Minute bis er diesen verarbeitet hatte. Scheiße... das war zweideutig gewesen!
 

„So meine ich das nicht, du elender Narzisst...“, zischte Matt und drehte sich mit dem Rücken zu seinem Freund um.
 

„Ich weiß, es macht nur so viel Spaß dich zu ärgern“, sagte Tai und zog die Decke ein Stück nach unten. „Und nun versuch zu schlafen... du hast schließlich einen beschissenen Tag gehabt.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-05-15T18:55:51+00:00 15.05.2008 20:55
*rrrrrrrrar* GUUUUT!! XD
mir is die krankenschwester sympathisch XDD liba flirten und matt verrecken lassen...hm, okay, jz fiind ich die nich mehr so toll XDD
der schluss is doch geil xD
- 'findest du mich so scharf?'
- ratter-ratter-PLING!! >> schnellchecker xDD
ich freu mich auch DAS NÄCHSTE chap! ;D


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