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Schattenseite des Vollmonds

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Schattenseite des Vollmonds
 


 

Authors Note…

So, hier der erste Teil des Geschehens aus der Sicht des armen Hündchens ;) Das andere wird nachgeliefert, aber jetzt muss ich erstmal ein Geburtstagsgeschenk fertig bekommen -.- Bäh, dabei bin ich ja so furchtbar kreativ >.<

Übrigens, Seminare über Engel hatten wir nie, nur über die Geschichte der Bibel und Martin Luther…Sehr interessant, wenn man genug Kaffee intus hat, versteht sich.
 


 

Thanx…

Risuma…Zu aller erst wie immer ein riesengroßes Danke ^-^ Die Durchhaltetropfen werden an die beiden weitergegeben (Ich zweige mir allerdings ein paar ab ^-^) Ich hoffe, dieses Mal ist es nicht zu langweilig ^-^

Sachmet…Auch hier ein Danke ^-^ Die Hintergründe kommen noch, nun habe ich ja etwas mehr Zeit…
 


 

Schattenseite des Vollmonds

Irgendetwas an diesem Wald war seltsam. Das Rauschen des Windes in den Bäumen klang beinahe wie das Wiegenlied, das ihm seine Mutter immer vorgesungen hatte und langsam und gegen seinen Willen entspannte sich der blonde Ritter auch wieder. Die Anspannung nach dem plötzlichen Angriff des Katzendämons wich von ihm und er schloss schließlich die Augen und war bald darauf eingeschlafen, eingelullt vom Wald.

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“Seto? Seto?“, es war jedes Mal dasselbe, egal wie oft er auch schon hier gewesen war und wie oft er sich schon durch dieses Dickicht aus Dornen und spitzen Stacheln gekämpft hatte, nach einer Weile verlor er doch immer die Orientierung und lief hilflos im Kreis. Aber, das machte ihm nicht, denn er wusste, dass Seto ganz in der Nähe war und ihn ganz sicher retten und beschützen würde.

Endlich kitzelte ein vertrauter Duft seine Nase und bald darauf hatte er ihr enges Versteck gefunden und spähte lächelnd in das Innere. Seto saß dort, wie immer ruhig und scheinbar unbeteiligt und eingehüllt in seine eigenen Flügel, dessen Leder wirksam gegen die Dornen schützte. Der Hund lächelte bei dem Anblick, krauste aber schon kurz darauf die Nase, als seine fröhlich wedelnde Rute an einem der Dornen hängenblieb, „Ich habe dich schon seit Stunden gesucht.“

„Wir treffen uns seit so vielen Jahren hier, solltest du unseren Treffpunkt nicht inzwischen finden?“, Seto sah seinem Freund weiterhin vollkommen unbeeindruckt entgegen und sein Blick war eisig kalt, wie der anderer Dämonen, „Außerdem suchst du gerade mal fünf Minuten, du hast wohl noch immer kein Zeitgefühl, Engel.“

Joey winselte getroffen, eigentlich hätte er sich längst an den harschen Umgangston und die Gefühllosigkeit seines Freundes gewöhnt haben müssen, trotzdem riss es immer wieder Wunden in sein Herz, wenn er ihn so kalt und ablehnend behandelte.

Auch dem Katzendämon schien dies aufgefallen zu sein, er lächelte nun und streckte die Arme nach dem Hundeengel aus, „Na komm her, Hündchen.“ Es knisterte leise, als er die Flügel ausbreitete und sie schließlich um den jungen Mann auf seinem Schoss, der leise fiepte, legte, „Ich liebe deine Flügel, Seto.“

Er fühlte sich so wohl und geborgen, hier auf dem Schoss des Dämons und sicher in dessen Flügel gehüllt. In diesen wenigen Momenten konnte der Engel vergessen, dass er nur geboren worden war, um mit den anderen seiner Art Gott auf immer zu dienen und die Welt vom Bösen zu säubern.

Auch Seto gehörte zu diesem Bösen, aber nicht in Joeys Augen. Der Hundeengel wusste nicht wirklich, was genau das Gefühle in ihm waren, noch wusste er, wann er begonnen hatte, sich nach den Berührungen oder einem von Setos seltenen Lächeln zu sehen.

Er liebte es, wenn die weißen Katzenohren zuckten und wenn der Schweif sich besitzergreifend um seine Taille schlang. Das weiße Katzenfell war so wunderbar weich, er wurde nicht müde darüber zu streichen und Seto auf diese Weise zum Schnurren oder manchmal auch zum Maunzen zu bringen. Er war gerne bei ihm, er liebte die Berührungen des Anderen und er liebte es, wenn der Dämon ihn ansah, ohne dass Kälte in seinen blauen Augen funkelte.

Aber, dennoch das Prinzip ‚Liebe’ kannte und verstand er nicht.

Engel waren die Boten Gottes.

Engel waren die Schwerter Gottes.

Und auch die Liebe.

Aber, sie selber kannte nur eine Liebe, die zu ihrem Herren. Joey knurrte kurz, woraufhin Seto die Flügel unwillkürlich noch etwas enger um ihn legte, aber das half ihm auch leider nicht weiter. Er liebte seinen Herren, er war der Grund für seine Existenz, er hatte ihn erschaffen, ihm das Leben geschenkt.

Und doch, da waren auch Gefühle für den weißen Katzendämon.

Nur welche?

„Du Seto?“, Joey lehnte sich vertrauensvoll in die beruhigende Umarmung zurück und schloss die Augen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als die Antwort des Katers nur aus einem Brummen bestand. Aber, er kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er ihm trotzdem zuhörte und so sprach er einfach weiter, „Verlieben sich Dämonen?“

Er musste es einfach wissen.

„Natürlich, warum sollten sie nicht?“, Seto verspannte sich kurz und Joey strich abwesend über den weichen Katzenschwanz, woraufhin der Dämon leise zu schnurren begann. Erst als Joey sich sicher war, dass sein Freund sich wieder entspannt hatte, traute er sich die nächste Frage zu stellen, „Warst du schon einmal verliebt?“

Seto zögerte und Joey bereute schon fast die Frage gestellt zu haben, als der weiße Kater leicht nickte, sich aber gleich darauf noch mehr verspannte, wie Joey fühlen konnte. Der Hundeengel bemühte sich verzweifelt seine Stimme neutral klingen zu lassen, aber dennoch zitterten seine Hände und zeigten so die Anspannung unter der er stand, während Scham in seiner Stimme mitschwang„Wie fühlt es sich an verliebt zu sein?“

„Wie es sich anfühlt? Bringt man euch so etwas nicht bei?“, der weiße Katzenschwanz sträubte sich kurz vor Überraschung und Joey schüttelte schüchtern den Kopf. Er hoffte, dass Seto weitersprechen würde, ansonsten würde er seine Gefühle für den weißen Kater nie richtig verstehen können.

„Du willst die andere Person nicht mehr weglassen, dein Herz schmerzt, wenn die andere Person nicht bei dir ist.“, nach einem leisen Seufzen und einer kurzen Pause erfüllte sich Joeys Wunsch und Seto sprach weiter, „Sie ist immer in deinen Gedanken und dein Herz schlägt stark, wenn sie in deiner Nähe ist…“

Der Hundeengel lehnte sich mit geschlossenen Augen noch enger den warmen Körper und dachte über die Worte nach. Er wollte Seto niemals mehr gehen lassen und sein Herz schmerzte auch, wenn er nicht in seiner Nähe war. Seine Ohren hingen dann und auch das fröhliche Funkeln war aus seinen Augen verschwunden. Der Katzendämon schlich sich auch immer wieder in seine Gedanken, sogar in den heiligsten aller Momente, wenn er Gott in all seiner Gnade und Schönheit pries.

Seto war immer bei ihm.

Setos Herzschlag riss ihn aus seinen Gedanken und er lächelte leicht, „So doll wie deins gerade?“ Es war nur ein Versuch und wenn er sich irren sollte und Seto nicht so für ihn fühlte, wie er für den Katzendämon, dann würde er dieses Thema nie wieder ansprechen und einfach versuchen darüber hinwegzukommen.

Wahrscheinlich würde er sich von Seto fernhalten müssen…

Setos Herzschlag beschleunigte sich, mit jeder Sekunde des tiefen Schweigens zwischen ihnen, klopfte sein Herz schneller und schließlich gewann Joey endlich genug Mut, um das Schweigen zu brechen, „So doll wie deins gerade?“

Er wollte, nein musste den Gesichtsausdruck seines Freundes sehen, weshalb er sich in dem schützenden Kokon der Flügel langsam zu ihm umdrehte. Seto wirkte ertappt, beinahe schon schuldbewusst und er versuchte den Blicken aus den brauen Hundeaugen auszuweichen und starrte stattdessen betreten an dem Hundeengel vorbei zu Boden.

„Hab ich was Falsches gesagt, Seto?“, der Kater schwieg für den Geschmack von Joey viel zu lange und die altbekannte Angst, die ihn in den letzten Monaten gequält hatte, gewann wieder nun doch wieder die Oberhand.

Zumindest bis er bemerkte, dass der Kater sich die Lippe blutig biss. Dieser Anblick schnitt tief in sein Herz und bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, hatte er schon das Kinn des Katers angehoben und sah ihn ängstlich an, „Ich liebe dich.“

Dann trafen sich ihre Lippen für einen ersten schüchternen Kuss und beide Herzen schlugen schneller.

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Ein Schatten fiel auf sie, aber Joey wollte sich nicht darum kümmern, er wollte ganz nahe bei seinem Katzendämon sein! Erst als dieser den Kuss plötzlich abbrach, nahm auch er den Eindringling wahr und winselte leise, als er verstand, dass sie ertappt worden waren.

Noch bevor Joey irgendetwas tun oder sagen konnte, packte ihn der Engel am Kragen und schleifte ihn unsanft aus ihrem Versteck, während Seto scheinbar wütend fauchend und mit gebleckten Reißzähnen folgte.

„Knie nieder, dreckiger Abschaum.“, der ältere Engel zog sein Schwert und legte die Spitze, zu Joeys großem Entsetzen an die Kehle des Dämons, der aber keinerlei Anstalten machte dem Befehl nachzukommen. Stattdessen erwiderte er stolz und unnachgiebig den Blick seines Gegners, während Joey, den der fremde Engel hinter sich gezogen hatte, sich schüttelte und, als der Fremde seinen Griff auch nur etwas gelöst hatte, sich sofort wieder neben seinen Dämon stellte und flehte, „Lass ihn in Ruhe!“

Der Engel zögerte kurz, dann stieß er Joey vor sich in den Staub, „So schlimm ist es also schon, deine Seele und dein Herz sollten einzig und alleine nur unserem Herren gehören, keinem unreinen Dreck aus der Hölle! Tu Buße und bereue deine Sünden! Bete um dein Seelenheil!“ Ein Fuß wurde zwischen den Schulterblättern des knienden Hundeengels platziert und Joey spreizte unwillkürlich, aus einem Reflex heraus die goldenen Flügel und fiepte ängstlich, während er versuchte zu erkennen, was der ältere Engel nun vorhaben könnte, „Was?“

Joey verstand nicht, was sein Artgenosse nun mit ihm vorhatte, aber scheinbar schien Seto hatte es sofort begriffen zu haben. Dessen Blick wurde nun, wie Joey nach einem hilfesuchenden Blick zu ihm feststellte, weicher und der Stolz schien vollkommen verschwunden zu sein. Nur seine Stimme zitterte leicht, als er nun auf den Engel zutrat und leicht den Kopf vor ihm neigte, „Ich flehe dich an, bitte verschone ihn.“

Hilflos sah Joey nun mit an, wie der Engel von ihm abließ und sich seiner neuen Beute zuwandte, er sah das kalte Lächeln auf den Lippen und plötzlich schlich sich Angst in sein Herz. Angst um Seto, „Du bietest dich an seiner Stelle an, Dämon?“

Zu seinem Entsetzen nickte Seto nur kurz.

Den Schlag sah der Hundeengel nicht kommen, er fiel zu Boden und verlor das Bewusstsein. Dennoch durchdrangen die Schmerzenschreie seines Geliebten auch diese Dunkelheit und sein Herz zerbrach in diesem Moment in Scherben.

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  risuma
2008-05-20T22:40:42+00:00 21.05.2008 00:40
Wie schön - der erste Kuss aus Joeys Sicht *danke schön*
wie traurig - selbst in seiner Ohnmacht kann Joey die Schmerzenschreie seines Katzendämons hören
wie herzzerreißend - Joeys Herz zerbrach in diesem Moment in Scherben

Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll - dieses Kapitel ist wirklich schön und beleuchtet nun die bekannten Geschehnisse aus Joeys Sicht, und seine Gefühle.
Wie es wohl nun mit ihm weitergehen wird? Ich kann mir nicht vorstellen, dass jener Engel sich mit dem Opfer Seths als Bestrafung zufrieden geben wird, obwohl ich für Joey natürlich hoffe.

Freu mich schon aufs nächste Kapitel

deine risuma


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