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Just Another Ghoststory (pausiert)

Die meisten Geschichten entstehen wirklich durch einen einzigen Traum... Was, wenn selbst die Fähigkeiten eines Vampires versagen?...Rating: P16
von

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Denkt nicht, ich hab das hier vergessen oder so. Mir hat ein wenig die Inspiration gefehlt und es is verdammt schwer, hier die Spannung beizubehalten...>.<...

Ich hoffe natürlich, dass es euch gefällt und dass ihr mir die lange Wartezeit verzeiht...T.T...*ganz lieb guck*...
 

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Überall in meinem Körper fing es an, unangenehm zu kribbeln. Meine Nackenhaare stellten sich auf und der Schauer, der meinen Rücken hinunterlief, ließ mich zittern.

Hihihihihi…

Ein Glucksen. Die Stimme desselben Kindes und es kam direkt von meiner Seite.

Ich sah immer noch panisch zu Edward, dessen Kopf plötzlich in Richtung Sofa schoss.

Ich wollte ihn fragen, was los war, doch ich traute mich nicht, meine Stimme erklingen zu lassen. Aus Angst, jemand könnte darauf aufmerksam werden.

“Was zum…?” flüsterte er und sein Blick hing an einer Stelle auf dem Boden und kam dem Fleck, an dem ich stand, immer dichter.

Auf einmal sah er wieder zu meiner Hand, in der immer noch die kalten Hände lagen und sanft meine drückten. Dann wieder zu der Stelle am Boden, dann wieder zu mir…

Jedes Mal verringerte sich der Abstand zwischen beiden Blickrichtungen.

Das Kichern des Kindes erstarb. Stattdessen hörte ich ein ärgerliches Brummen oder Knurren.

Edwards Gesicht wurde von Sekunde zu Sekunde erschrockener.

“Bella, komm da weg. Schnell!” Er sah mich nicht an, als er das sagte, sondern hielt mir nur seine Hand hin, die mir bedeutete, zu ihm zu gehen, und fixierte ununterbrochen den Punkt auf dem Boden.

Gerne hätte ich sie ergriffen, doch die Angst lähmte meinen Körper und machte mich bewegungsunfähig. Und selbst wenn ich mich hätte regen können, so war doch keine Zeit, zu Edward zu laufen, denn in diesem Moment zog die fremde, kalte Hand an mir und riss mich mit sich aus dem Zimmer und den dunklen Flur entlang.

Ich wusste nicht wer oder was mich zog, geschweige denn wo ich hinlief und bei jedem Schritt stolperte ich fast.

“Lass sie los!” hörte ich Edwards Stimme bereits hinter mir. Sie klang wütend und aufgebracht.

Immer wieder drehte ich mich zu ihm um. Eigentlich müsste er schnell zu uns aufgeholt haben, bei der Geschwindigkeit eines Vampires, doch er fiel immer wieder ein Stück zurück.

“Edward?” rief ich leise mit zittriger Stimme und hielt ihm meine Hand hin. Die andere konnte ich nicht von der fremden lösen. Obwohl der Griff nicht zu fest war, um mir Schmerzen zu bereiten, so war es doch, als wären sie zusammengeklebt.

Ich hörte ein Knurren hinter mir und wusste, wer es war. Ich erkannte es überall. Er war frustriert.

Meine Umgebung schien sich plötzlich zu verändern. Zwar liefen wir immer noch durch die Gänge und es war auch immer noch dunkel - so dunkel, wie es mit dem Mondlicht erkennbar war -, doch es bildete sich ein hauchdünner Schleier um uns herum und erfüllte den gesamten Flur. Wie Nebel. Mit jeder Sekunde dicker und undurchdringlicher werdend.

Hihihihi…

Wieder dieses Kinderlachen. Es war direkt vor mir.

Der Schleier legte sich um die Gestalt, die meine Hand hielt und langsam konnte ich erkennen, wer mich da zog. Wenn auch nur schemenhaft.

Es war ein Kind. Ohne Zweifel.

Der Größe nach zu urteilen vielleicht nicht älter als fünf oder sechs.

Ich drehte mich panisch zu Edward und hoffte, er würde in dem Nebel nicht verschwinden.

Für einen Moment hatte ich plötzlich vergessen zu atmen, als ich ihn nirgends entdecken konnte, doch dann traf das Mondlicht auf etwas bronzenes und ich wusste, das es Edwards Haare waren.

Immerhin war er noch hinter mir.

Geräusche drangen auf einmal an mein Ohr. Ein Hauchen, ein Flüstern, nein, es waren mehrere, die flüsterten, doch es ebbte immer wieder ab.

Da!

Eine Bewegung im Nebel.

Ruckartig drehte ich meinen Kopf in die Richtung, in der ich etwas vermutete. Doch dort war nichts. Nur der Dunst bewegte sich an der Stelle unregelmäßig.

Wieder das Flüstern und es war ganz dicht neben mir, als würde jemand an mir vorbei laufen. So schnell kam es und war gleich wieder verschwunden.

Doch nicht für lange. Kurz darauf war es wieder zu hören. Und es wurde mehr und lauter. Wie Bienen, die kurz an meinem Ohr vorbei flogen und summten, dann verschwanden und ständig wiederkamen.

Lauter, leiser, lauter, leiser…

Trotzdem konnte ich nichts verstehen. Es war zu durcheinander. Mehrere Stimmen auf einmal.

Sie machten mich fast wahnsinnig. Ich versuchte, zu atmen, doch es war als würde fast keine Luft vorhanden sein und ich versuchte, noch tiefer einzuatmen.

Die Bewegungen nahmen ebenfalls zu.

Links, rechts, vor mir, hinter einer Säule, eine Tür öffnete sich und schloss sich wieder…

“Edward!” schrie ich so laut ich konnte, während meine Stimme langsam brach.

Hatte er mir geantwortet?

Ich wusste es nicht. Zwischen dem ganzen Stimmengewirr konnte ich seine nicht heraushören.

Die Gestalt, die mich zog, wurde schneller, lachte aber immer noch.

Langsam wurde der Nebel etwas lichter und ich erkannte, dass wir uns nicht mehr im Flur befanden.

Das Mondlicht kam nicht mehr nur von der Seite durch die Fenster. Diese waren nämlich nicht mehr vorhanden. Die ganze Wand - jede Wand, die ich noch erkennen konnte, bestand plötzlich aus Glas, genauso wie die Decke.

Dennoch war der Mondschein nicht vollkommen zu erkennen. Er musste sich seinen Weg zwischen jede Menge Gestrüpp bahnen, das plötzlich überall war, mich umgab und an meinen Armen und Beinen kratzte, wenn ich es streifte.

Die lautlosen Schritte des Kindes hatten sich verlangsamt. Jetzt rannten wir nicht mehr, sondern gingen.

Ich musste meinen freien Arm heben, um die Äste, die in meiner Höhe hingen, aus dem Weg zu schieben.

Seltsamerweise waren die Blätter, obwohl sie fest an den Pflanzen und kleinen Bäumen hingen, braun und völlig vertrocknet. Jedes Mal wenn ich sie berührte, raschelten sie unheilvoll.

Der Boden bestand nicht mehr aus harten Fliesen, wie es in der Schule der Fall war, sondern fühlte sich weich und kalt an. So kalt und feucht, wie dunkle Erde bei Nacht war.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich fror. Zittrig sog ich die Luft ein und eine Gänsehaut bedeckte meinen Körper. Als ich ausatmete, war ich mir fast sicher, meinen Atem erkennen zu können, doch bei dem Nebel, der wieder etwas dichter wurde, war das schwer zu sagen.

“Edward?” flüsterte ich ganz leise und drehte meinen Kopf vorsichtig nach hinten. Ich konnte nichts erkennen oder hören. Niemanden sehen. Hoffentlich war er nicht wieder verschwunden.

Meine Panik wurde größer.

Das Flüstern hatte sich verändert. Es klang jetzt höher und ähnelte dem Lachen des Kindes vor mir.

Doch es hörte sich ängstlich und verzweifelt an. Fast wie ein Schreien. Ein Schreien aus mehreren Richtungen. Immer wieder lauter und leiser werdend.

Und es kam näher, soviel war sicher.

Hihihihi…

Das Kind vor mir lachte dennoch, als würde es die Schreie nicht wahrnehmen. Trotzdem führte es mich direkt dorthin.

Mein ohnehin schon schnelles Herz klopfte noch lauter und härter als zuvor. Mein ganzer Körper spannte sich vor Aufregung an.

Plötzlich stolperte ich über etwas. Abrupt blieben wir stehen und das Kind vor mir kicherte.

Als ich nach unten blickte, um die Ursache meines Fast-Sturzes zu suchen, entdeckte ich ein altes, vergilbtes Tuch, das jede Menge dunkelrote Flecken aufwies.

Genau wie jenes in Elizabeths Zimmer.

Ich kniete mich nieder, um es aufzuheben. Es war schmutzig und der Dreck viel bei jeder Bewegung wie Puder in kleinen Mengen hinunter.

Die kleine, eiskalte Hand ließ mich auf einmal los und überrascht sah ich auf.

Mir stockte der Atem.

Jetzt erst erkannte ich das Gesicht des Kindes. Mehr oder weniger.

Es war eingefallen und so sehr getrocknet, dass es beinahe Ähnlichkeit mit einer Rosine hatte. Die Haut, die früher einmal glatt und rosig ausgesehen haben musste, war jetzt runzlig und braun.

An der Stelle, wo sich einmal die Augen befunden haben mussten, war ein Hohlraum und nur schwer erkannte ich zwei ausgetrocknete, kleine Umrisse darin. Ich mochte gar nicht daran denken, dass das womöglich einmal die Augäpfel darstellte.

Die Nase war so eingefallen, als wäre sämtliches Knorpel bereits verschwunden.

Der Kopf hatte nicht mehr viel Ähnlichkeit mit einem Kindergesicht, eher mit einem Totenschädel.

Die Haare hingen schlaff und verklebt nach unten. Jede Menge Schmutz hing zwischen den einzelnen Strähnen. Schmutz, der einmal feucht gewesen sein musste, und jetzt anfing zu trocknen. Ab und zu fielen kleine Klümpchen auf das, was einmal eine schmale, kleine Schulter war.

Die Kleidung des Kindes war ebenfalls dreckig und an vielen Stellen zerrissen. Risse, die nicht mit Gewalt entstanden waren, sondern eher durch die Zeit. Als hätten sie Jahrzehnte irgendwo gelegen und sich dem Verfall gestellt.

An vielen Stellen konnte man unter die Sachen sehen und die mehr oder weniger mumifizierten Gliedmaßen erkennen. Der Umriss jedes einzelnen Knochens war deutlich. Die trockene Haut wand sich wie enges Leder darum. Auch die Hände, die sich kurz vorher noch so glatt angefühlt hatten, sahen jetzt wie zerknittertes Papier aus.

Als ich wieder aufblickte und in das Gesicht des Kindes sah, lächelte es mich freundlich an.

Der Anblick machte mich seltsamerweise traurig.

Obwohl ich wahnsinnige Angst hatte, kam doch ein Funken Mitleid auf. Mitleid mit dem Wesen, das jetzt vor mir stand und womöglich auf eine schreckliche Weise gestorben sein musste.

Ich wollte gar nicht erst wissen wie, geschweige denn, es mir vorstellen.

Von einer Sekunde auf die andere erstarb das Lächeln auf den fast nicht mehr vorhandenen, runzeligen Lippen.

Die Bewegung, als es auf mich zukam, war so schnell, dass ich keine Möglichkeit hatte, zu reagieren.

Das Einzige, was ich spürte, waren die kalten Hände an meinem Bauch und ein heftiger Druck, der mich nach hinten schleuderte.

Ich fiel rücklings und viel tiefer als erwartet.

“Ahhh!” Ich nahm meinen eigenen Schrei nur entfernt wahr.

Mein Hinterkopf prallte auf etwas Hartem auf und ich meinte, das Knacken meines Arms gehört zu haben, kurz bevor mich völlige Dunkelheit einhüllte und mein Bewusstsein sich verabschiedete.
 

Ich wusste nicht, wie lange ich ohnmächtig auf dem kalten, feuchten Erdboden gelegen hatte.

Als ich meine Augen öffnete, konnte ich immer noch nicht viel erkennen.

Das Mondlicht, das ich jetzt direkt über mir sah, zwischen all den Blättern, sah so unschuldig aus.

Nur dadurch konnte ich die Umrisse meiner Umgebung ausmachen. Offenbar war ich immer noch in diesem seltsamen Wintergarten, mit all dem vertrockneten Gestrüpp.

Doch es kam mir viel weiter weg vor, viel höher, als ich es in Erinnerung hatte.

Ich wollte mich aufsetzen und stütze mich mühselig und unter größter Anstrengung auf - mein Körper fühlte sich an wie Blei -, als ich vor Schmerz aufstöhnte und wieder nach hinten fiel.

Mein Ellenbogen tat weh. Unter der Haut pochte es und der Druck verlieh dem Ganzen die Krone. Es war, als würden tausend Nadeln darauf einstechen.

Ich legte den betroffenen Arm wieder zur Seite.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht nur auf kaltem Erdboden lag, sondern auch davon umgeben war.

Von allen Seiten.

Rechts, links, vor mir, hinter mir…

Die ‘Wände’ waren bedrohlich nahe. Ich fühlte mich eingesperrt. Ich hatte nie unter Klaustrophobie gelitten, doch jetzt konnte sich das durchaus ändern. Die Dunkelheit und die Tiefe des Loches, in das ich offenbar gefallen war, verstärkten das Gefühl noch.

Panisch tastete ich mit meinen Fingern die feuchten Seiten ab, hoffend, irgendetwas zu finden, an das ich mich hochziehen konnte.

Plötzlich spürte ich etwas an meinen Beinen und ich zuckte mit einem kleinen Aufschrei zusammen.

Es war Erde.

Und es wurde mehr.

Irgendjemand schmiss sie in dieses Loch, doch oben am Rand konnte ich niemanden ausmachen.

“Wer ist da?” fragte ich zittrig und hoffte, laut genug zu sein, um gehört zu werden.

Wo war eigentlich Edward?

Ich bekam keine Antwort. Stattdessen wurde abermals Erde hineingeworfen. Immer und immer wieder.

Bald waren meine Beine vollständig damit bedeckt.

Wollte mich derjenige etwa lebendig begraben?

Mein Puls raste, mein Herz schlug unregelmäßig und zu laut, mein Atem kam nur noch stoßweise, meine Augen wurden feucht.

Ich wollte nicht sterben.

Nicht so.

Ich wollte überhaupt nicht sterben, sondern ewig leben. Zusammen mit Edward.

Doch dieser war nicht da.

Mehr Erde.

Langsam bahnte es sich seinen Weg hoch zu meiner Brust.

“Edward!” schrie ich aus vollem Halse und spürte die Tränen meine Wangen hinunterlaufen.

“Edward, wo bist du?”

Ich bekam immer noch eine Antwort.

Wieder kalte Erde.

Ein bisschen davon flog mir ins Gesicht und etwas erstickt spuckte ich den Sand wieder aus, als er in meinem Mund landete.

Ich versuchte mich aufzurappeln, doch jedes Mal, wenn meine Hand eine etwas stabile Wurzel gefunden hatte, riss sie, sobald ich mein volles Gewicht daran hängte.

Verdammt!

“Edward!” schluchzte ich und die Hoffnung, er würde rechtzeitig auftauchen, schwand mit jeder Sekunde.

Abermals ein riesiger Haufen kalter, feuchter Erde, die auf mich hinunterfiel und mittlerweile meinen gesamten Körper eingehüllt hatte.

Hastig strich ich sie wieder und wieder von mir runter, doch sie wurde nicht weniger. Bald schon war es soviel, dass das Gewicht mich schon fast erdrückte.

“Edwa-” wollte ich noch einmal schreien, doch wurde von der nächsten Ladung Sand mitten ins Gesicht getroffen.

Ich hustete unbeholfen, doch so richtig bekam ich die Erde nicht wieder aus meinem Mund.

Ein weiterer Haufen.

Ich schüttelte meinen Kopf, um wenigstens ihn frei zu behalten und musste meine Augen schließen, um nichts hinein zu bekommen.

Noch mehr Erde.

Der Druck auf meinen Körper wurde größer und größer. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Zu schwer war die Last.

Hilfe!

Ich würde tatsächlich lebendig begraben werden!

Ich würde hier langsam und qualvoll sterben!

Und einsam…

“Bella!”

Ich kannte diese Stimme.

Die Erde auf mir bewegte sich. Jemand schob sie hastig von mir herunter und der Druck auf meiner Lunge wurde leichter. Erträglicher. Ich konnte wieder etwas einfacher atmen. Doch der Sand in meinen Mund erschwerte es trotzdem.

“Bella!” Edwards Stimme klang panisch und zittrig.

Ich spürte seine Arme plötzlich unter mir, wie sie mich emporhoben und die kalte Erde von mir abfiel.

Er sprang kurz in die Höhe und mit einer leichten Federung landeten wir wieder auf dem Boden.

Ich hustete, um den Sand aus meinem Mund zu bekommen, während Edward mich vorsichtig auf den Boden setzte und seinen Arm stützend um meine Schulter schlang, während er mit der anderen Hand die Erde von meinem Gesicht und meiner Kleidung putzte.

“Bella, wie geht es dir? Alles okay?” Seine Hand verweilte jetzt auf meiner Wange und sein Daumen strich sanft darüber, als er mir besorgt in die Augen sah.

Bei dem Versuch, tief Luft zu holen, verschluckte ich ein bisschen von dem übrig gebliebenen Sand in meinem Mund und hustete abermals. Ich konnte nur ein gekrächztes “Ja.” als Antwort geben.

“Ganz ruhig”, redete er auf mich ein, während er mich fest an seinen Körper drückte, sein Kinn auf meinem Kopf abstützte und fürsorglich meinen Arm rieb.

Ich atmete immer noch schwerfällig und hustete ab und zu leicht.

Doch jetzt in Edwards Armen normalisierte sich mein Herzschlag ein wenig. Trotz der Umgebung.

Er musste spüren, wie sehr ich fror - ich zitterte wie verrückt - und mich wunderte es, dass er nicht sofort wieder von mir abließ.

Womöglich war er einfach nur froh, mich wieder bei sich zu haben.

“Ich hab mir wahnsinnige Sorgen um dich gemacht. Erst hält dieses… Kind deine Hand, dann bewegt sich plötzlich eine Schlange auf dich zu und zu allem Überfluss zieht dich das Kind auch noch mit sich. Als ich euch nicht einholen konnte - warum auch immer -, hab ich wirklich Panik bekommen. Und dann dieser Nebel. Plötzlich sah ich dich nicht mehr und wenn ich diesem komischen Lachen nicht gefolgt wäre, hätte ich dich vielleicht nicht rechtzeitig gefunden.” Er schluckte.

Ich legte meine Hand dankbar an seine Brust und blickte aus den Augenwinkeln in die fahle Dunkelheit um uns.

“Hast du gesehen, wer mich eingraben wollte?” fragte ich leise mit kratziger Stimme.

“Nicht direkt. Es war nur ein Schatten, der, sobald er mich bemerkt hatte, verschwand. Ich weiß nicht, ob es an dieser Gestalt lag, aber dein Geruch war verschwunden. Erst als dieses Kind verschwunden war, konnte ich ihn wieder wahrnehmen. So hab ich dich auch in dem Grab gefunden…”

Grab?

Was meinte er damit?

“Ich versteh nicht ganz, was du mit ‘Grab’ meinst.”

Er antwortete nicht gleich und seine Umarmung wurde etwas fester.

“Bella, wir sind umgeben von Gräbern”, flüsterte er.

Seine Worte jagten mir den Schreck in die Knochen und meine Augen weiteten sich angsterfüllt.

Stimmen, blutende Mädchen, misshandelte und missbrauchte Schüler, besessene Lehrer, Kindergeister und jetzt noch ein Friedhof.

Was würde als nächstes passieren?

“Kannst du aufstehen?” fragte mich Edward und riss mich aus meiner Starre.

“Hm-hm”, gab ich zurück und hielt mich an seinem Nacken fest, als er mich hochzog.

Der Schmerz durchzuckte meinen Ellenbogen von neuem und ich keuchte auf.

“Was ist?” Edward klang besorgter denn je.

“Mein Arm. Ich glaub, er ist gebrochen.”

“Lass mal sehen.”

Vorsichtig nahm er ihn in die Hand und betrachtete ihn mit einem prüfenden Blick, wobei er ihn sanft abtastete. Dennoch schmerzte es ein wenig und ich sog zischend die Luft ein.

“Du hattest Glück. Er ist nur verstaucht.”

Er riss sich ein so großes Stück aus seinem Hemd, dass jetzt sein halber Oberkörper nackt im Schein des Mondes schimmerte.

“Was machst du?” fragte ich entsetzt und starrte auf den Fetzen Stoff.

“Ich versuche, deinen Arm wenigstens provisorisch zu entlasten.”

Ehe ich etwas erwidern konnte, lag dieser bereits in einer Art Bandage, die Edward in meinem Nacken befestigte.

“Und jetzt schön ruhig halten”, meinte er, als er fertig war.

Ich nickte. “Danke.”

Statt zu antworten, presste er für einen unendlich langen Augenblick seine Lippen gegen meine Stirn und ich schloss beruhigend meine Augen.

Erst als ich sie wieder öffnete, bemerkte ich, dass der Nebel nur noch ein dünner Schleier war, der sich wie durchsichtiger Rauch über dem Boden ansammelte und sich zwischen die trockenen Äste wand.

Ich blickte hinter mich und sah das Loch, das offenbar mein Grab sein sollte. Jetzt erkannte ich den Grabstein, der dahinter stand.

Elizabeth McFrawn

Mein Puls fing wieder an zu rasen und die dadurch verursachte, aufkommende Hitze in meinem Körper vergrößerte den Temperaturunterschied zwischen der äußeren Kälte, sodass ich eine Gänsehaut bekam, als mir ein Schauer über den Rücken lief.

Als ich meinen Blick schweifen ließ, entdeckte ich weitere Grabsteine zwischen den ganzen Büschen und Pflanzen um uns herum.

“Lass uns von hier verschwinden”, murmelte Edward angespannt.

“Okay”, sagte ich leise und gab mich dem Druck hin, als Edward seinen Arm um meine Taille legte und mich vorsichtig nach vorne schob.

Wir kamen nur langsam voran, da wir immer wieder plötzlich herab fallenden, kleinen Ästen ausweichen mussten.

Außerdem blieben wir bei jedem Stein stehen, an dem wir vorbeigingen, um die Namen, die dort eingemeißelt waren, lesen zu können.

Tiffany… Eric… Christine… Mary… Josef… Ernest…

Das waren noch lange nicht alle. Bei dem Versuch, den riesigen Wintergarten zu überblicken, kamen mehr und mehr Grabsteine zum Vorschein. Zählen wäre reine Verschwendung gewesen.

Sie sahen bereits sehr alt aus und viele von ihnen standen schräg und hatten Moosflecken und Schmutz an einigen Stellen, oder wiesen bereits abgebrochene Kanten auf.

Das Merkwürdige war, dass keine Nachnamen vorhanden waren, geschweige denn Geburts- oder Sterbedaten.

Nur der Vorname und die Skizze einer Lilie.

Der Nebel, die schleierhafte Umgebung, all die Pflanzen, die, obwohl sie vertrocknet waren, im Dunst nass schimmerten, das fahle Mondlicht, das auf die einst geschliffenen und jetzt rauen Steine leuchtete… Ich fühlte mich noch unwohler als im Internat.

“Unheimlich”, bemerkte ich und spürte Edwards stumme Zustimmung.

Plötzlich blieb er stehen und zog seine Nase kraus.

“Was ist los?” wollte ich wissen und sah ihn ängstlich an, auf der Hut, was wohl als nächstes käme.

“Dort.” Er deutete auf eine Stelle etwas weiter vor uns.

Neben all den alten Gräbern stand eines offen.

Mir stockte der Atem.

Jetzt wusste ich, warum Edward so reagierte. Langsam erreichte auch mich der Verwesungsgeruch, als wir vorsichtig darauf zugingen.

Mit jedem Schritt wurde er stärker und als wir das Grab endlich erreicht hatten und hineinschauten, schlug ich vor Entsetzen meine Hand vor den Mund.

Tief unten lag ein Körper. Mehr oder weniger. Die Haut war blass und aufgequollen. Weiße Maden krochen darauf herum und hatten sich überall zu kleinen Häufchen zusammengetan, um an der jeweiligen Stelle am Körper zu… fressen. Die Finger wiesen an einigen Stellen bereits kleine, rote Vertiefungen auf, über die sich ebenfalls Verwesungstierchen hermachten.

Die Kleidung war überall zerschlissen.

Das Gesicht… Es war nicht mehr richtig zu erkennen und dann wieder doch. Geschlossene, weiße, eingefallene Augenlider - waren die Augäpfel überhaupt noch vorhanden? -, eine halbe Nase, kaputte, halb zerfetzte Lippen und überall rötliche Löcher. Fressmerkmale.

Doch kein einziger Tropfen Blut.

Der Anblick war widerlich und in meinem Magen drehte sich alles.

Meine Übelkeit nahm von Sekunde zu Sekunde zu.

Sehr alt konnte diese Leiche nicht sein.

Womöglich war die Person früher einmal hübsch gewesen, doch jetzt war davon nichts mehr zu erkennen.

Oder war es wieder ein Geist?

Was, wenn es sich um eine der verschwundenen Wanderer handelte, von denen Mike erzählt hatte?

Ich wandte meinen Blick ab und sah auf die Gravur des Steins.

Anders als bei den anderen und doch genauso wie bei Elizabeths stand hier ebenfalls der Nachname.

Martin Doge

Ich kannte den Namen. Doch woher?

Angestrengt überlegte ich.

Auf einmal stieß einen kleinen Schrei des Erkennens aus.

“Elizabeths Freund”, keuchte ich.

Edward starrte kurz zu mir, dann wieder zurück zu dem toten Körper. Ich tat es ihm gleich.

Plötzlich riss die Leiche in Sekundenschnelle die Augen auf und ich verschluckte mich an meinem eigenen Atem.

“Hilfe!” erklang leise die erdrückte Stimme des Opfers, während die halb zerfressenen Augäpfel uns anstarrten.
 

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Ich hab euch auch lieb...hehe...O_o...

schön kommentieren...;D



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Von: abgemeldet
2010-01-21T15:43:14+00:00 21.01.2010 16:43
mehr, mehr...grusel faktor total...uhh unheimlich...mach bitte gaaaaa *auf die uhr guck* aaaaaaaaa *wieder auf die uhr guck* aaaaanz schnell weiteeer!!! biiiteee!!!!...
lg zwinki
(>^^)># *dir waffel geb*
Von: abgemeldet
2009-12-27T16:46:37+00:00 27.12.2009 17:46
das ist soo hammer ich will meeeeeeehr *____*
wie wärs wenn du auch die anderen cullens darein bringen würdest! :D
Nur so ne Idee.^^
mach schnell weiter.
lg
Von:  simone123
2009-11-07T14:54:14+00:00 07.11.2009 15:54
WAHNSINN !!!! Absolut Hammergeil. Du mußt unbedingt weiter schreiben !! BITTE !! Das ist die eine der besten Geschichten die ich bis jetzt gelesen habe, bitte schreib weiter :))
LG
Simone

Von: abgemeldet
2009-05-20T19:45:00+00:00 20.05.2009 21:45
Also... neu ist sowas in der Bis(s)-FF-Rubrik wirklich...
Und gut... ich habe immer noch Herzklopfen... ich glaube, es setzt sogar einige Schläge aus... alles deine Schuld xD
Gott... manchmal dachte, ich fange an zu kotzen... im positivem Sinne xD
Aber das größte Plus kriegst du wirklich für die Idee von mir... ich bewege mich persönlich eher in anderen Fan-Sites, um Bis(s)-FF's zu lesen... und habe diese hier nur zufällig gefunden... und ich muss sagen, dass die Idee die Originellste ist, die ich lange gelesen habe...
Einerseits hast du was ganz eigenes reingebracht, andererseits bewegt deine FF sich in einem Gebiet, welches auch noch wirklich mit dem Twilight-Universum zu tun hat... und das ist so schön ♥
xD
Ich hoffe, du machst schnell weiter =D
Das es gerade SEHR spannend ist, ist schließlich deine eigene Schuld xD
Naja... wäre ja auch i-wie blöd, wenn eine Horrorstory nicht spannend wäre xD...
Ich halte lieber jetzt meine Klappe
Viel Spaß beim schreiben^^
LG
Von: abgemeldet
2009-04-26T11:17:50+00:00 26.04.2009 13:17
Oh wow, die story ist wirklich gruselig! Ich hatte öfters total muffensausen XD
Iiihhhhh, die Beschreibung der Leiche ist wirklich *würg* und dann auch noch "zerfallene Augäpfel". Iighhhhh XD
Bin gespannt wie es weitergeht, deine FF ist total klasse!
Ganz liebe Grüße! =)
Von: abgemeldet
2009-04-24T06:17:28+00:00 24.04.2009 08:17
Ihhhgittiichhhh!!!
Du hast echt ein TAlent dafür, in jeder Situation ins Detail zu gehen, xD

vG couchkartoffel
Von: abgemeldet
2009-04-06T15:17:08+00:00 06.04.2009 17:17
W.O.W.
UNGLAUBLICH! Ich liebe deine Geschichten...und nun:
Eine Horrorgeschichte!! MIT B UND E !
wahnsinn, wirklich unglaublich die geschichte *schluck*
Ich muss wissen wann es weitergeht, ich muss eine ENS von dir bekommen!
*angst bekommt*
Das ist total krass...dass Edward nichts machen kann o.o *schluck*
Schon die dritte Gänsehaut innerhalb von 5 Minuten...

lg bella :D
Von: abgemeldet
2009-03-23T19:34:49+00:00 23.03.2009 20:34
*angst* *panik*
ich mag Horrorgeschichten eigentlich gar nicht zu beängstigend aber deine ist wow ^^ ich hab mir bei nahe in die Hosen gemacht ( vor angst)
oh Gott meine Nerven *buh*
ich hoffe doch das es weiter geht...
und wenn dann lese ich sie am Tag!!!^^
oder villeicht doch nicht mal schaun
;-))
Von: abgemeldet
2008-09-06T21:00:23+00:00 06.09.2008 23:00
Warum geht es denn nicht weiter ? *schluchz*
....meine lieblings Horror geschichte.....findet kein ende......T.T
Von: abgemeldet
2008-08-25T14:03:37+00:00 25.08.2008 16:03
Boah wie kann ich nur so blöd sein....
Ich hab tatsächlich vergessen mir das Kapi durchzulesen xD
Naja da hab ich das eben jetz getan - besser spät als nie! xD

Aber...."zerfallene Augäpfel"???? o.O
OMG klingt das eklig...so einem will ich nich begegnen xD

Freu mich aufs nächste Kapi^^
Und das werd ich sicherlich diesmal nich vergessen xD


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