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Sternenhimmel

stars above us
von

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Fürsorge

Es tut mir echt Leid. Allen Anschein nach ist das letzte Kapitel wohl nicht so gut angekommen. Zumindest so, dass dazu niemand etwas sagen möchte.

Dabei find ich selbst das es eigentlich ganz gut geworden ist. So kann man sich täuschen. Ich hoffe dieses Kapitel kommt besser an. Also in dem Sinne: Viel Spaß beim Lesen
 

Kapitel 11: Fürsorge
 

Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Ich war einfach noch nicht bereit für einen neuen Tag. Aber heute war der Tag der Abreise. Morgen würden wir wieder normal zur Schule gehen müssen. Das machte mich irgendwie auch nicht glücklicher.

Außerdem war es grad so schön warm und kuschelig. Als ich meine Augen öffnete wurde mir auch klar warum. Kyo war mir so unglaublich nahe. Wie eine Wärmflasche hatte ich ihn an mich gedrückt.

Sofort rückte ich von ihm weg, starrte ihn an. Er verzog nur kurz das Gesicht, drehte sich dann um. Ich war völlig irritiert mich in so einer Position wieder zu finden. Und vor allem, dass ich es als so angenehm empfunden hatte. Mein Herz raste.

“Ihr beide hättet lieber das Doppelzimmer nehmen sollen.”, grinste mich plötzlich ein Die von der Seite an. Ich zuckte zusammen, während er mich nur dreckig angrinste. Wie peinlich. Hatte er etwa zugeguckt wie ich Kyo an mich gedrückt hatte. Aber Moment, wo kam der jetzt eigentlich her? Warum war er überhaupt wach?

“Wieso das denn bitte?” Die kam auf mich zu, setzte sich zu mir aufs Bett, woraufhin ich mich aufrichte. “Weil du mit deinem Liebsten doch sicher auch ein bisschen intimer werden möchtest.” Liebsten? Entsetzt starrte ich meinen rothaarigen Freund an. Im nächsten Moment schnellte mein Blick allerdings rüber zu Kyo. Er schlief immer noch, zu meinem Glück. Was wenn er das gehört hätte? Das sollte er nicht falsch verstehen. So wie Die es falsch verstand.

“Du spinnst doch!”, maulte ich nun wieder Die an. Dieser grinste nur blöd. “Ach komm, es ist doch offensichtlich das du ihn magst.” Ich kniff die Augen zusammen. “Mögen ja, aber doch nicht lieben.” Die seufzte. “Hey, ich bin nicht schwul, klar?” Mein Gesprächspartner schüttelte nur unverständlich den Kopf, stand dann auf und verließ das Zimmer. Was war das denn jetzt?

Aber das konnte er doch nicht ernst gemeint haben. Er wollte mich sicherlich nur ärgern. Genau. So musste es sein.

Gerade als ich mich entgültig von diesen verwirrenden Gedanken trennen wollte, erwachte neben mir eine blonde Gestalt zu neuem Leben. Völlig verschlafen richtete sich der Kleine auf und schaute sich irritiert um. Die Augen gerade soweit geöffnet um ansatzweise sehen zu können und die Haare völlig zerzaust. Und wieder stieg mein Puls. Warum?

Schließlich entdeckte Kyo mich neben sich und schaute mich ratlos an. “Wie bin ich denn ins Bett gekommen?” Ich starrte ihn an. Hatte er etwa einen Blackout? “Weißt du das nicht?” Er schüttelte nur den Kopf, musste ihn sich allerdings im Anschluss halten. Dabei verzog er dermaßen das Gesicht, dass man auf einen ordentlichen Kater schließen konnte. “Woran erinnerst du dich denn noch?” Kyo überlegte einen Moment lang, bevor er antwortete. “Na ja, bis zu dem Zeitpunkt als Kisaki und ich im Taxi zurück zum Hotel gefahren sind.”

Wieder starrte ich ihn nur an. Er konnte sich wirklich an mehr nicht erinnern? Daran, dass ich ihn von Kisakis Zimmer bis in unseres getragen hatte? Daran, dass ich bei ihm geblieben war als er sich übergeben musste?

“Was ist denn? Gibt es etwas an das ich mich erinnern sollte?” Nach kurzem Überlegen schüttelte ich den Kopf. Es gab keinen Grund ihn das zu erzählen. Obwohl ich mir schon gewünscht hätte, er könne sich daran erinnern. Es war seltsam. Ich wollte so gerne ein “Danke” von ihm hören. Aber das konnte ich ja schlecht für etwas Vergessenes erwarten.

Irgendwie war meine morgendliche Laune jetzt wirklich ganz unten angekommen. Grummelnd wühlte ich mich aus der Bettdecke und tapste in Richtung Bad, ließ einen verwirrt dreinblickenden Kyo zurück.

Einige Zeit stand ich einfach nur von dem Spiegel und schaute in mein eigenes, übermüdetes Gesicht. Mir ging auch nicht mehr aus dem Kopf was Die gesagt hatte. Wie konnte er nur annehmen ich würde so für Kyo empfinden? Okay, ich mochte ihn wirklich gerne und auch auf eine andere Weise als die anderen. Aber er und seine ganze Situation war auch anders. Das war keine Liebe. Das würde ich doch merken. Gut, es gefiel mir ihn zu küssen und ich mochte es ihn zu umarmen, aber das musste doch nichts heißen. Ich hatte ihn eben gern. Eine fast ganz normale Freundschaft. Ich war und würde niemals schwul sein. Aber was mich wunderte war, dass Die sich selbst wenn es der Wahrheit entsprochen hätte, nicht daran störte. Für ihn schien das völlig okay zu sein wenn ich in einen Mann verliebt wäre. Was ich natürlich nicht war.

Ich stöhnte, klatschte mir ein paar mal kaltes Wasser ins Gesicht. Warum machte ich mir überhaupt so viele Gedanken? Ich war nicht in Kyo verliebt, Ende.
 

Es klopfte an der Tür. “Hey Kao. Wie lange willst du denn noch da drinnen bleiben?”, maulte Kyo von außen. Ich schmunzelte. Das war keine Liebe. “Ich brauche eben ein bisschen länger. Fang doch schon mal an zu packen.”, rief ich in Richtung Tür. Ich vernahm nur ein sich entfernendes Grummeln seitens des Blonden.

Schließlich putzte ich mir die Zähne, kämmte mir die Haare und was man eben so morgens tut. Kaum hatte ich die Tür geöffnet und einen Schritt nach draußen getan, rauschte auch schon ein zerzaustes, blondes Etwas an mir vorbei und zog die Tür hinter sich zu. Da hatte es wohl jemand eilig.
 

Als ich mich dann auch umgezogen hatte, suchte ich mir meine sieben Sachen zusammen. Zwei Stunden bis wir abgeholt würden. Jetzt konnte ich es kaum noch erwarten hier weg zu kommen. Aber nach Hause wollte ich auch nicht unbedingt.

Ich setzte mich aufs Bett. Es war alles gepackt. Ich wartete nur noch darauf, dass sich die Badezimmertür öffnete. Doch es dauerte eine Weile bis mein Warten belohnt wurde. Kyo sah immer noch wahnsinnig müde und fertig aus als er langsam die Tür hinter sich schloss. Der Alkohol hatte eben doch so seine Folgen gehabt. Seine Laune musste meiner gleichen, nur eben mit weniger wirren Gedanken. Er würde sich wohl jetzt grade kaum darüber Gedanken machen, ob er in mich verliebt war. Ich schüttelte energisch den Kopf. Verdammt. Mit gefiel diese Vorstellung. Mit so was sollte ich lieber aufhören. Immerhin hatte Kyo ja noch Minako. Er war richtig niedlich wenn er mit ihr zusammen war. Nicht wie wenn er mit mir zusammen war. Nein, Stopp. Schluss mit diesen Gedankengängen. Das führte doch zu nichts. Außerdem hatte ich viel zu viel Angst ich könnte für eine meiner Empfindungen gegenüber Kyo keine andere Erklärung finden als Liebe. Was natürlich Unsinn war. Schließlich war ich ja nicht in ihn verliebt.

“Was ist? Was starrst du mich die ganze Zeit so komisch an?”, knurrte Kyo mich an. Er war echt nicht bester Laune. Aber erschreckend war, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wie ich in Gedanken Kyo immer wieder von Kopf bis Fuß gemustert hatte. Wieder begann mein Herz zu rasen. Verdammt Kaoru, reiß dich doch mal zusammen. “Tut mir leid, hab geträumt.” Kyo sah mich nur grimmig an, wuschelte sich dabei selbst durch seine blonden Haare.

“Kyo, lass und mal nachsehen wie weit Shin und Toshiya mit dem Packen sind, okay?” Ich mochte nicht länger mit Kyo alleine sein. Das wurde mir wirklich zu anstrengend. Ich könnte Die verfluchen, dass er mit diesem Mist angefangen hatte.

Kyo nickte nur und bewegte sich zur Tür. Ich folgte ihm auf den Flur, wo wir bereits auf den Rest, inklusive Die, trafen. Das war doch mal Timing. Toshiya sah auch noch ziemlich benommen aus, während Shinya wahre Energie versprühte.

“Was habt ihr zwei solange gemacht? Wir wollten euch schon abholen kommen.” Die hatte wieder dieses Grinsen im Gesicht. Genau wie heute morgen. Ich wusste genau worauf er hinaus wollte. “Kaoru hat so lange im Bad gebraucht.”, murrte Kyo. Stimmt, er konnte mit Dies Anspielung auch nichts anfangen. Zum Glück. “War ja typisch.” Toshiya lachte, doch es klang als kostete ihn das ziemliche Anstrengungen. Darum verkniff ich mir eine Reaktion und schaute einfach nur finster drein.

“Wir haben unsere Sachen schon nach unten in die Hotelhalle gebracht. Kisaki passt kurz darauf auf. Wir sollten den Rest auch schnell runterbringen, Kisaki will nämlich auch gleich abreisen.”, meinte Shinya nach einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr.

Und so brachten wir das Restgepäck mit dem Fahrstuhl in die Hotelhalle. Kisaki hatte wirklich brav aufgepasst. Ich war mir nicht sicher was ich jetzt eigentlich von ihm halten sollte. Er hatte sich in der Nacht ja ganz anständig benommen.

Sofort stürmte unser ehemaliger Leader auf Kyo zu, der aber auf dessen freundliche Begrüßung eher mürrisch reagierte. Und das stimmte mich doch etwas besser. Kisaki ließ sich aber wie immer von so etwas nicht aufhalten. Munter redete er auf ihn ein, packte ihn schließlich irgendwann am Arm um ihn mit sich irgendwohin mitzuziehen, ihm etwas zeigen gehen oder er wollte ihm etwas geben. Genau, seine Adresse. Doch selbst diese Tatsache wurde unwichtig als ich bemerkte wie Kyo das Gesicht verzog. Kisaki hatte ihn am linken Arm, den Arm an dem er fast regelmäßig neue Schnitte ansetzte, gepackt gehabt und richtig fest zugedrückt.

In diesem Moment war es, als brannte in meinem Kopf eine Sicherung durch. Wie automatisch riss ich Kyo von ihm weg und schlug Kisaki ins Gesicht. Ich hatte vollkommen die Beherrschung verloren und meinen Kopf ausgeschaltet. Es war wie ein Reflex. Der Reflex Kyo beschützen zu wollen.

Alle starrten sie mich entgeistert an, die Augen weit aufgerissen. Nie, wirklich nie war ich in irgendeiner weise so gewaltbereit gewesen. Ich hatte noch nie jemanden geschlagen. Es war zwar nicht so, dass Kisaki zu Boden ging, aber ich hatte tatsächlich zugeschlagen. Und ich konnte es selbst nicht verstehen. Kisaki und ich sahen uns eine Weile in die Augen. Ich wusste nicht was er in meinem Blick suchte, aber er war nicht sauer oder so. Fast so, als könnte er diese Reaktion verstehen. Aber warum? Er konnte ja nichts von Kyos Wunden wissen. Und selbst wenn, hätte er dann doch erst recht nicht zugepackt.

Aber vielleicht ging er ja auch von einem ganz anderen Grund aus. Etwa dem Grund, den Die mir andichten wollte? Aus Liebe? Aus Eifersucht? Dachte auch er ich würde ihn lieben?
 

Plötzlich packte mich Kyo am Arm und zog mich um die nächste Ecke. Irritiert starrte ich auf seine Hand, die nach meiner gegriffen hatte. Dieser Moment des Händchenhaltens war schnell vorbei. Kyo hatte mich noch nie zuvor so wütend angesehen. “Was sollte das denn grade?”, fauchte er mich an. Ich wusste einen Augenblick nichts zu sagen. Das ich Kyo verärgert hatte, war nie meine Absicht gewesen, aber eine logische Schlussfolgerung. “Ich hab gesehen, dass du Schmerzen hattest und einfach reagiert ohne nachzudenken.” Meine Stimme war so leise und rau. Kyos Augen funkelten richtig vor Wut, ich traute mich kaum ihn anzusehen. “Für wen hältst du mich? Ein kleines Kind auf das man ständig aufpassen muss? Ich bin doch nicht völlig hilflos ohne dich. Auf dein Einmischen kann ich gut verzichten.” Kyo stapfte an mir vorbei, ließ mich dort alleine stehen. Ich hatte Mist gebaut, das war mir klar. Aber ich wollte doch eigentlich nur helfen. Doch das leider zu übertrieben. Jetzt war Kyo sauer auf mich. Er hatte noch nie so mit mir geredet. Und das was er zu mir gesagt hatte, tat so richtig weh. Er brauchte mich nicht. Ich bedeutete ihm nicht mehr als die anderen, die ja nichts von seinen Problemen wussten. Was hatte ich auch erwartet? Das sich Kyo total an mich klammern würde und mich als Beschützer akzeptierte? Das hätte nicht zu ihm gepasst. Verdammt, wie konnte ich nur so die Beherrschung verlieren?

Ich sank auf den Boden, schlug mir den Arme über den Kopf. Warum tat es nur so weh? Alles was ich wollte, war für Kyo da zu sein. Doch das wollte er nicht mal. Ich war so verdammt dämlich. Was sollte ich jetzt machen? Ich hatte das Gefühl alles kaputt gemacht zu haben. Jegliches Vertrauen, welches Kyo mir entgegenbrachte.
 

Die Rückfahrt war unglaublich ruhig. Niemand mochte etwas sagen. Kyo hatte sich zu Shinya gesetzt. Ich saß alleine, starrte aus dem Fenster. Irgendwann setzte sich Die zu mir. Aus den Augenwinkeln bekam ich mit wie er immer wieder zu mir sah und den Versuch startete mich etwas zu fragen. Fragen wie “Was ist da passiert?” oder “Was ist zwischen dir und Kyo vorgefallen?”. Doch er brach immer wieder ab. Und so blieb es bei der allgemeinen Stille.

Wir hatten den ersten Preis gemacht. Wir hatten wirklich viel Spaß gehabt. Doch das alles hatte ich kaputt gemacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LucyPurpleSky
2008-11-28T18:43:37+00:00 28.11.2008 19:43
Find die FF auch sehr hübsch und gebe auch mal ein Kommentar ab.
(-> böser Schwarzleser XD)
Nee, wirklich.
Dein Schreibstil is sehr angenehm zulesen.
Und grad isses recht spannend.
Hoffentlich verträgt sich Kyo wieder mit Kaoru~
<_<
>_>
*wegwürschel*

Von:  Jukiko
2008-11-26T19:37:04+00:00 26.11.2008 20:37
Hat mir gut gefallen also auch das letzte kapittel ....eigentlich die ganze ff bis jetzt :)

naja hoffe du schreibst schnel weiter ^^


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