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Sternenhimmel

stars above us
von

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Regen

Jetzt hats schon 3 Wochen gedauert, gomen >___<

Ich kam an keinen PC der dieses blöde Programm kennt mit dem ich aufm Laptop schreibe XD

.___."

nuya~

also vielen Dank fürs Kommi XD

und viel Spaß beim Lesen... auch wenns etwas kurz is 0o"
 


 

Kapitel 4: Regen
 

Ärgerlich leckte ich mir das Blut von der Oberlippe. Mein Rücken schmerzte als wäre ich ein alter Mann, der sich nach Stunden aus seinem Schaukelstuhl bemüht hatte. Allerdings würde ich wohl kaum über die heutige Jugend meckern, eher über Kyos Vater. Also konnte man das mit dem alten Mann schon wieder vergessen.

Minako lief stillschweigend neben mir die Straße hinab. Ihr erging es wie mir als ich Kyos Vater das erste mal begegnet war. Es war schwer zu verdauen. Verdammt schwer.

Aus den Augenwinkeln betrachte ich das hübsche Mädchen neben mir. Sie verzog auf eine doch irgendwie niedliche Art und Weise das Gesicht. Selbst Entsetzten schien ihr zu stehen. So völlig in Gedanken, merkte sie glücklicherweise nicht wie ich sie ansah. Es war nicht so, das ich sie musterte. Aber vielleicht starrte ich doch ganz schön. Normalerweise war ich Mädchen nie so nah. Ich dachte daran was Kyo gesagt hatte, nachdem er mich geküsst hatte. Das es doch etwas anderes sei ein Mädchen zu küssen. War das wirklich so? Würde es sich anders anfühlen, würde ich sie küssen? Nur so aus Interesse. Nicht aus Liebe oder so.

Aber wie konnte ich mir jetzt überhaupt Gedanken über so etwas machen? Kyo war weder in der Schule gewesen noch war er zu Hause. Ich machte mir schon irgendwie Sorgen. Auch wusste ich nicht wo ich nach ihm hätte suchen gehen könnten. Er konnte ja praktisch überall sein.
 

Ich spürte es auf meinen Kopf tropfen und blieb stehen, richtete den Blick Richtung Himmel. Vom strahlenden Blau der letzten Tage war nichts mehr zu sehen. Die Sonne hatte sich gut hinter den dicken, grauen Regenwolken versteckt. Immer mehr Tropfen perlten von meinem Gesicht ab, ehe ich mich wieder in Bewegung setzte. Minako hatte gar nicht mitbekommen, dass ich stehen geblieben war. Und scheinbar schien sie auch den leichten Regen nicht wirklich zu registrieren.

Mit ein paar großen Schritten hatte ich sie eingeholt. „Hey, es fängt an zu regnen. Wollen wir uns irgendwo unterstellen?“ Kaum hatte ich die Frage über die Lippen gebracht, wurden aus den paar einzelnen Tropfen ein richtiger Schauer. Es goss in einer Linie gerade auf uns runter.

Wir starrten uns an. „Ich wohne direkt neben der Schule. Es ist also nicht weit. Was hältst du von rennen?“ Ich nickte nur und wir sprinteten los durch den Regen.

Als wir der Schule also immer näher kamen, entdeckte ich plötzlich jemanden vor uns laufen. Jemanden mir blonden Haaren. Er trottete langsam die Straße entlang. Bereits völlig vom plötzlichen Schauer durchnässt.

Ich erhöhte mein Tempo, zog an Minako vorbei. Als ich ihn fast erreicht hatte, streckte ich die Hand aus und packte ihm am linken Arm. Während ich stoppte drehte er sich erschrocken zu mir um. Völlig außer Atem sah ich in Kyos überraschte Augen. „Wo bist du gewesen?“, keuchte ich zwischen zwei Atemzügen hervor. Jetzt war auch Minako angekommen, die ebenfalls nach Luft rang. „Ich hab einfach nur die Schule geschwänzt.“, knurrte mich der kleine Blonde an und riss sich mit einem schmerzverzehrten Gesicht von mir los. Tat sein Arm weh? War irgendwas passiert? Vielleicht mit seinem Vater?

„Ja genau. Und deswegen läufst du auch hier völlig gemütlich im strömenden Regen herum.“ Kyo hob eine Augenbraue. „Du läufst hier doch auch im Regen rum.“ Das war doch was anderes.

„Hey Jungs. Tut mir Leid wenn ich euch unterbreche, aber ich möchte gerne aus dem Regen raus.“, meldete sich eine klitschnasse Minako zu Wort. Wir starrten sie an, nickten dann. Zusammen setzten wir uns wieder in Bewegung und brachten die letzten Meter zu Minakos zu Hause hinter uns.
 

Und so saßen Kyo und ich pitschnass auf dem Sofa in Minakos Zimmer und schwiegen uns an. Minako holte gerade Handtücher für uns. „Hast du dich geprügelt?“ Ich starrte Kyo irritiert an. Ach so, meine Lippe. „Wir waren bei dir zu hause und da...“ Als ich plötzlich diesen entsetzten Ausdruck auf Kyos Gesicht sah, wurde mir bewusst, wie dumm ich war. Das hätte ich nicht sagen dürfen. „War das mein Vater?“ Was sollte ich jetzt machen? Könnte ich es noch retten wenn ich jetzt log? Doch Kyo sah mich so eindringlich an, dass ich ihn wohl auch gar nicht hätte anlüge können. Also nickte ich nur.

Kyo wandte den Blick ab. „Tut mir Leid.“ Ich schüttelte den Kopf. „Was soll das? Du brauchst dich doch nicht entschuldigen.“ Nun schüttelte Kyo den Kopf. „Es ist meine Schuld, dass du überhaupt auf ihn getroffen bist.“ Ich wollte noch etwas sagen, da kam Minako wieder ins Zimmer und reichte jedem von uns ein frisches, weißes Handtuch.

„Zieht am besten eure Hemden aus, es ist nicht gut wenn ihr die nassen Sachen anbehaltet.“ Ich leistete dem sofort folge, während Minako für sich auch nach trockenen Klamotten suchte. Nur Kyo saß nachdenklich, auf sein Handtuch starrend, da. „Was ist?“ Er antwortete mir nicht, sah mich nur kurz an. Keine Ahnung was mir das sagen sollte.

Ich stand auf, stellte mich vor Kyo und packte ihm am Hemd. „Na komm, ausziehen.“ Es war vielleicht etwas seltsam, aber ich begann die ersten Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Als sei ich ein Papa der seinem kleinen Sohn beim Ausziehen helfen musste.

Zu meiner totalen Überraschen wurde Kyo ernsthaft panisch und schlug meine Hände weg. Sowohl ich als auch Minako starrten ihn irritiert an. Das kam etwas unerwartet. Diese Reaktion passte so gar nicht zu ihm.

Ich fühlte mich angestachelt. Ich drückte ihn auf das Sofa und öffnete unter großer Gegenwehr die restlichen Knöpfe. Ihn aus dem Ding zu kriegen erwies sich schon als wesentlich schwieriger. Für Minako musste das wirklich komisch ausgesehen haben. Jedenfalls drehte ich den Kleineren auf den Rücken und zog erst den rechten Arm auf dem Hemd, dann den linken. Dabei entwich mir das Gesicht. Um Kyos linken Unterarm war ein Verband gewickelt, an manchen Stellen leicht rotgesprenkelt. Eben so als wäre er dort durchgeblutet. Ich musste daran denken wie ich ihm noch eben im Regen an genau diesem Arm gepackt hatte.

Ich ließ von Kyo ab, der sich gereizt wieder umdrehte. „Was gibt es da zu glotzen?“ Er war sauer. Sicherlich verständlich. „Kyo, was soll der Verband?“ Er knurrte. „Der tut das, was ein Verband normalerweise tut.“

Minako verschwand für kurze Zeit aus dem Raum um dann mit einer Verbandrolle wieder zu kommen. Sie setzte sich damit neben Kyo. „Der Verband sollte gewechselt werden.“ Doch als sie behutsam nach seinem Arm griff, zog er ihn zurück. „Nicht nötig.“ Wieder griff sie nach Kyos Arm. „Oh doch.“ Ich sah dem nur zu als sie anfing den alten Verband vorsichtig abzunehmen. Sie zitterte leicht dabei. Als hätte sie genau gewusst was sich darunter verbarg. Schnitte. Lange. Tiefe. Auf der ganzen Innenseite seines Unterarms.

Es herrschte Schweigen. Ich starrte einfach nur auf seinen Arm, während Minako ihn verband. Das konnte ich irgendwie nicht verstehen. Diese Schnitte konnten ja nur eines bedeuten. Und zwar, dass er sich selbst verletzte. Ich vermochte nicht zu beschreiben wie ich mich in diesem Moment fühlte.
 

„Warum tust du das?“, fragte ich nach einiger Zeit des Nichtssagens. Kyo sah mich an. „Manchmal hilfst es mir einfach.“ Ich schluckte schwer. Bestimmt kam das alles wegen seinem Vater.

„Du denkst es ist wegen meinem Vater, nicht wahr?“ Ich nickte. Kyo sah einen Augenblick einfach nur stumm zu Boden. „Bitte gib ihm nicht die Schuld daran. Es ist nicht sein Fehler.“, meinte er schließlich. Unverständlich sah ich ihn an. Wie sollte ich das verstehen? Inwiefern war es denn kein Fehler sich ständig zu betrinken und seinen Sohn zu beschimpfen und vielleicht auch zu schlagen. Allein die Tatsache zuzulassen, dass er sich selbst verletzte war doch schon nicht zu verzeihen. Es machte mich wütend.

Kyo wich meinem Blick voller Unverständnis aus. Er wusste, dass ich eine Erklärung verlangen würde. Doch er wollte ganz offensichtlich nicht weiter über dieses Thema reden. Angespannt krallte er die Finger ins Sofa.
 

Ich wusste nicht so recht ob ich traurig, wütend oder sonst was sein sollte. Ein einziges Chaos. Die Stille war unangenehm. Umso lauter erschien der Regen, welcher gegen das Fenster prasselte.

„Meine Güte, es ist ja nicht so, dass ich das oft mache.“, knurrte Kyo, „Und es ist nur der Arm.“ Sollte mich das beruhigen? War das jetzt weniger schlimm?
 

Wieder wusste ich nicht was ich sagen sollte. Und Minako scheinbar auch nicht. Das war einfach zu viel. Zu viel für mich. Irgendwie war es, als hätte ich die ganze Zeit in einer heilen, kleine Welt gelebt, die auf einmal zusammenbrach. Es war für mich ganz einfach nicht vorstellbar, dass es Menschen wie Kyo wirklich gab. Klar, man wusste es, aber wurde selber damit nicht konfrontiert.
 

„Ich muss gehen.“, schmiss ich schließlich in die Stille. Das brachte sogar Kyo dazu mir wieder in die Augen zu sehen. Für einen kurzen Augenblick, denn dann drehte ich mich weg und verließ ohne ein weiteres Wort Minakos Zimmer. Sie folgte mir auf den Flur. „Aber es regnet doch noch.“ Ich ignorierte ihre Aussage, zog mir meine durchgeweichten Schuhe wieder an und trat schließlich in den Regen hinaus. Minako sah mir nur nach, bis ich die Haustür hinter mir schloss.
 

Es tat mir Leid, dass ich einfach so gegangen war. Aber länger hätte ich es nicht ausgehalten. Ich musste da raus.

Ich blieb kurz stehen. Dieser letzte Blick eben von Kyo, als ich sagte, dass ich ginge. Wie sollte ich ihn deuten? Wie ein hilfloses Kind hatte er mich angesehen. Es war falsch in diesem Moment einfach zu gehen, oder?
 

Völlig durchgeweicht kam ich zu Hause an. Wütend auf mich selbst, musste ich feststellen, dass ich meinen Schlüssel vergessen hatte. Meine Eltern waren noch nicht von der Arbeit zurück, und so hatte ich keine Möglichkeit ins Haus zu kommen. Voller Wut trat ich gegen die Tür. In mir herrschte ein einziges Gefühlschaos, da war die Abregung gar nicht so schlecht. Jedoch änderte es nichts an der Tatsache, dass ich nicht rein kam, also setzte ich mich auf die Stufen. Zum Glück hatte unser Haus hier eine Überdachung, sodass ich nicht im Regen saß. Obwohl, ausgemacht hätte es mir nichts, schließlich war ich schon völlig durchnässt.
 

Ich schaute zum Briefkasten auf, wir hatten Post. Vorsichtig versuchte ich mit meiner Hand die Briefe herauszuziehen. Da ich recht kleine, schmale Hände hatte, war es kein Problem. Ich ging sie durch, fast alles Rechnungen, die ich auch sofort wieder in den Briefkasten stopfte. Verwundert sah ich auf einen Brief, der an mich andressiert war. Er kam von der Schule. Gespannt öffnete ich ihn und begann zu lesen. Doch es fiel mir ehrlich schwer mich auf den Text zu konzentrieren.

Es ging um einen Überregionalen Schülerbandwettbewerb. Klang gar nicht mal schlecht. Es würde ein Preisgeld sowohl für Band als auch Schule geben.

Doch was mich wunderte war, das unser Direktor noch wusste, dass ich eine Band hatte. Wir waren immerhin keine offizielle Schülerband. Vielleicht lag es auch daran, dass wenn wir gewinnen sollten, Geld für die Schule raussprang.
 

Die Anderen würden sicherlich begeistert sein und einen Sänger hatten wir ja jetzt auch. Sofern Kyo denn noch wollte.

„Kaoru, was machst du denn hier draußen? Du bist ja ganz nass!“, stellte meine Mutter besorgt fest, als sie und mein Vater von der Arbeit kamen. „Ich hab den Schlüssel vergessen.“, sagte ich kalt. Sie sah mich verwirrt an. Normalerweise redete ich nicht so mit meinen Eltern. Ich wusste auch nicht genau woran es lag, aber ich hatte das Gefühl nur mit schlechter Laune antworten zu können. Mich schien alles mit einem mal zu nerven.
 

Wieder in trockenen Klamotten setzte ich mich zu meiner eigenen Verwunderung an meine Hausaufgaben. Wahrscheinlich wurde eh alles falsch, in meinem jetzigen Zustand. Doch das war belanglos, ich wollte mich einfach nur ablenken. Geklappt hatte es nicht, leider! Was war das nur für ein Tag gewesen.

Schließlich gab ich auf und warf mich aufs Bett. Ich fragte mich wie es Kyo jetzt wohl ging. Ich machte mir Sorgen um ihn. Er war jetzt sicherlich auch schon wieder zu hause bei seinem Vater. Und genau das störte mich.

Aber was mich auch beschäftigte war, wie ich mich morgen in der Schule gegenüber Kyo verhalten sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-04-16T10:11:47+00:00 16.04.2010 12:11
Top!
Ich mag es, wenn es traurig wird! Dann gibt es der Geschichte ein besseren Still.
Wenn alles schön und gut ist, wird es auch irgendwann zu langweilig!
;-) Ich finde es einfach super wie du schreibst!
Du musst es bei Bookrix reinstellen!
Von: abgemeldet
2008-06-25T11:51:46+00:00 25.06.2008 13:51
Gott, ich weiß grad nciht, wer mir mehr leidtun soll~... Kyo oder Kaoru?
Vermutlich Kyo, da er es ja wirklich nicht leicht hat, bei sich daheim...
Aber da ich weiß, wie schrecklich es sein kann, sich um jemanden zu sorgen, den man gern hat...
Ach, mou~
Schreib schnell weiter, ich will hier irgendwann ein Happy End sehen! <3

PLUS: Ich liebe deinen Schreibstil. ♥
Von:  Januce_Mizu
2008-06-22T18:09:26+00:00 22.06.2008 20:09
Ach man *schnief*
Irgendwie tat mir Kyo leid...
Ach Kaoru auch...
Ach Regen ist doch schön...
Versteh immer noch nicht warum du keine Kommis bekommst *kopf schüttel*
Naja ich schreib dir zu jedem Kapi eins....
Freu mich auf den nächsten teil...
Knuddel


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