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ame no kodou || Herzschlag des Regens

Kyo x Toshiya
von

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Regen

Kapitel 2 // Regen
 

Das gleichmäßige Rauschen des Regens vor seinem Fenster hatte ihn schläfrig gemacht. Die Hand, in der er den schwarzbeminten Kugelschreiber hielt, war auf seinen Oberschenkel gesunken und die Spitze des Schreibgeräts verharrte still auf einem Punkt am Rand des leeren Blattes. Weiß und unschuldig strahlte es ihm nun schon seit Stunden entgegen. Die Worte, die sich in seinem Kopf drehten wollten sich nicht so formen lassen, als dass er sie in Schrift hätte verewigen können. Er fühlte sich trotz seiner Müdigkeit viel zu aufgewühlt und unruhig und dennoch war er nicht einmal fähig dazu, aufzustehen und sich durch Bewegung einen klaren Kopf zu schaffen.
 

Seit Tagen war es immer das Selbe. Alles drehte sich um IHN. Warum ging er ihm nicht mehr aus dem Kopf? Wie eine schleimige Bazille krallte er sich in seinem Gehirn fest und ließ sich durch nichts davon abbringen, seine Gedanken wieder zu verlassen. Wann immer er ihn sah, konnte er sich kaum entscheiden ob er ihm ins Gesicht spucken oder ihn in die Arme nehmen sollte. Es war richtig nervenaufreibend, sich so zerrissen zu fühlen. Dabei wusste er zu genau, was Toshiya fühlte und wahrscheinlich war genau das das essentielle Problem. Er wusste um die Gefühle des anderen und konnte dennoch nichts für ihn tun. Er fühlte sich hilflos. Dabei hasste er es, hilflos zu sein. Es machte ihn wütend und traurig, denn einerseits empfand er ein gewisses Maß an Verantwortung dem anderen gegenüber, andererseits neigte ein großer Teil in ihm dazu, sich einfach schulterzuckend abzuwenden und den Bassisten seinem Schicksal zu überlassen.
 

Nicht enden wollender Regen, nicht

enden wollender Klang, nicht enden

wollende Verletzungen.

Nicht enden wollende Liebe, nicht

enden wollende Lieder...

Ich kann es nicht mehr aufhalten.

Ich kann es nicht mehr ertragen.
 

Gleichzeitig aber schaffte er es noch nicht einmal, sich mit dieser Sache an jemanden zu wenden, der ihm dabei vielleicht hätte helfen können. Denn Hilfe hatte er genauso sehr wie Toshiya nötig. Aber es war so typisch, er war einfach zu stolz um zuzugeben, dass er damit nicht klar kam. Eigentlich war es ja auch nur eine Kleinigkeit, die ihn gar nicht zu interessieren brauchte. Es wäre lächerlich gewesen, deswegen so einen Aufstand zu machen. Warum passierten solche Dinge eigentlich immer ihm? Hatte er nicht schon genug eigene Probleme, ohne sich mit denen von anderen herumzuschlagen?
 

I am addicated to the perceived fate

Ich bin allein mit meinem Schicksal, an das ich mich klammere.

Don't kid yourself an don't wound yourself.
 

Leise seufzend ließ er den Kopf zur Seite sinken, bis seine Stirn das kalte Glas des Fensters berührte. Es regnete noch immer. Was für ein beschissener Abend! Minutenlang starrte er regungslos nach draußen in der tiefschwarzen Nacht kaum sichtbaren Tropfen, bis er sich endlich einen Ruck gab und sich wieder zurücklehnte. Dabei erkannte er sein Spiegelbild im dunklen Fenster und ein bitteres Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er sah gelinde gesagt beschissen aus. Wie lange hatte er eigentlich nicht mehr geschlafen? Vielleicht sollte er die Tage mal wieder damit anfangen…
 

Sicher wird die Trauer morgen aus dem Gesicht verschwunden sein.

Seit wann sind meine Augen so tot?

Bedeutungslos lebe und singe ich vor mich hin, was wird mir der morgige Tag bringen?

Allein in meinem Zimmer, mein Herzschlag dröhnt.

Don't kid yourself an don't fool yourself.
 

Unelegant erhob er sich von seinem Sitzplatz, die Beine waren ihm eingeschlafen während der Stunden, die er hier verbracht hatte. Das Blatt und den Stift ließ er unbeachtet liegen, schwankte wie ein Betrunkener durch den Raum, an dessen Ende er das Licht löschte und in den beinahe stockdunklen Flur tappte. Der Boden fühlte sich kalt unter seinen nackten Füßen an und er freute sich, endlich ins Bett zu kommen. Warum hatte er es so lange gemieden? Vielleicht, weil wenn er dort lag, die Gedanken immer völlig hemmungslos auf ihn einprasselten? Aber mittlerweile war das den ganzen Tag nicht anders, sodass er hoffte, die Müdigkeit würde siegen und ihn für einige Stunden ruhen lassen.

Die Decke war klamm und kühl, ließ ihn erschaudern, als er sich völlig nackt unter sie schob, sich zusammenrollte und die Augen schloss. Noch immer kreisten seine Gedanken nur um diese eine Sache, ließen ihn lange einfach nicht zur Ruhe kommen… bis ihn der Schlaf schließlich doch überrannte und sein erschöpfter Körper sich das holte, was er ihm schon viel zu lange verwehrt hatte.
 

Töte die Stimme und schließe die

Augen, verlier dich in der Dunkelheit.

Ich werde von niemanden mehr

abhängig sein.

Sei leise und schließe dein Augen,

verliere dich in der Dunkelheit.

Tief in mir höre ich deine schneidende

Stimme.

Alles in Finsternis...
 

Als er mit pochenden Kopfschmerzen erwachte, verflucht er die Tatsache, dass er letzte Nacht zu müde oder zu gedankenverloren gewesen war um die Vorhänge zu schließen. Der Regen hatte sich verzogen und gleißend helle Sonnenstrahlen blendeten ihn unangenehm. Leise vor sich hinfluchend drehte er sich zur anderen Seite und zog sich die Decke über den Kopf, als auf einmal eine Stimme durch sein Schlafzimmer hallte und der Moderator von Tokio FM mit euphorischer Stimme erklärte: „… wird es heute ein wunderschöner Tag werden – guten Morgen Tokio!“
 

Ein strahlend sonniger Morgen,

welche Ironie!

- Guten Morgen –



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jiayi
2010-05-02T20:30:49+00:00 02.05.2010 22:30
1. habe ich mich mal zum Anonymen Stalker deiner FFs ernannt.
2. Du weißt, ich vergöttere deinen Schreibstil.
3. Da wir das geklärt haben, brauch ich wohl gar nicht sagen, dass ich die FF phantastisch finde, mich das Ende jedoch unbefriedigt zurücklässt. Das kann's doch nicht gewesen sein? Du lässt deinen Leser ja sowas von dermaßen auf dem Trockenen sitzen, auch wenn es von Kyous Seite aus ja diesen Wink mit dem Zaunpfahl gibt, der bei Tosh ja aber noch nicht ganz ankam und mhh~ Wie kann ich dich bestechen, damit du noch ein Kapitel hinzufügt und die beiden vielleicht glücklich werden? Immerhin trägt Kyou ja innerlich anscheinend gerade einen Kampf mit sich aus.
So...
4. Siehe 1.

Mit den liebsten Grüßen
Dein Shin :3
Von:  Lanaxylina
2008-05-07T14:32:30+00:00 07.05.2008 16:32
ja...
ich schließ mich vroNni an...
und ich hoff auch, dass du ne fortsetzung schreibst!


lg
smiley
Von:  kikiyaku
2008-05-02T11:14:49+00:00 02.05.2008 13:14
*___*
wuhi dein schreibstil ist toll ^///^
Vorallem was du für ne düstere und gedrückte Atmosphäre du damit aufgebaut hast >__<
Aber, die Fanfic kann hier doch noch nicht zuende sein, auch wenn das Ende so gut passte ;__;
Gibts ne Fortsetzung? *hoff hoff*

lg ♥~
-vronni



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