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Across the Sky

I will come to you (YuKa)
von

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Der Anfang von allem

So, hier mal der Prolog. Gewidmet meiner fleißigen Beta Mino_90. Danke nochmal, dass du dir das hier antust.=P

Viel Spaß!

***********************

Prolog
 

"Hey Boss, Mira ist schon da und ich hab in fünfzehn Minuten ohnehin Schichtende- kann ich schon mal Feierabend machen?"

Swetlana blickte auf und sah direkt in ein Paar eisblaue Augen. "Herr, wie konntest du nur so viel Attraktivität an einen Mann verschwenden?", dachte die Frau wie so oft, dann seufzte sie lautlos. Der Bursche wusste verdammt gut, dass die Russin eine kleine Schwäche für ihn hatte- auch wenn sie glücklich verheiratet war, schauen kostete ja nichts- und nutzte dieses Wissen, wenn auch nur selten. Swetlana lächelte kurz.

"Nun hau' schon ab, Kleiner. Das wird aber vom Lohn abgezogen!"

"Tu, was du nicht lassen kannst, du alte Schreckschraube", grinste Yuriy und flüchtete gerade noch rechtzeitig aus dem Büro, ehe Swetlana einen geeigneten Gegenstand in der Hand hatte, um diesen nach ihm zu werfen.

Schnell schnappte er sich seinen Mantel und verabschiedete sich von der Kellnerin Mira, die er gut leiden konnte und außerdem Boris' Freundin war, dann verließ er das Lokal.

Es schneite, was in Moskau zur Frühlignszeit durchaus noch vorkommen konnte und den Rotschopf dazu bewegte, den Mantelkragen aufzustellen. Yuriy seufzte, als er daran dachte, wer ihn in seiner momentanen Wohngelegenheit erwartete.

Nachdem die Abtei vor einigen Jahren geschlossen worden war, hatten die- ehemaligen- Demolition Boys beschlossen, zusammen zu ziehen. Immerhin war es einfacher, sich gemeinsam durchs Leben zu schlagen als alleine. Sie hatten großes Glück und Sergeijs gute Verbindungen gehabt, sodass sie ziemlich bald eine Wohnung und auch Jobs gefunden hatten, abgesehen von Iwan, der wieder zur Schule ging. Der Rotschopf würde jedoch schon seit Längerem nur zu gerne ausziehen, da die kleinen und großen Streitereien der Drei mittlerweile ziemlich an seinen Nerven zerrten.

Leider fehlten ihm dazu noch einige Dinge- unter anderem eine Behausung.
 

Kopfschüttelnd verdrängte Yuriy diese Gedanken und konzentrierte sich auf die Straße. Es war nicht weit bis zum Affenzirkus, wie er die WG 'liebevoll' nannte, und zu dieser Zeit war keiner mehr draußen, außer Moskaus Huren und den üblichen besoffenen Pennern...und diesem Typen, der mit verschränkten Armen an der nächsten Straßenlaterne lehnte, überhaupt nicht betrunken wirkte und ihm seltsam bekannt vorkam.

"Ahm... Kai?", fragte er vorsichtig und traute seinen Augen nicht, als der andere sich ihm tatsächlich zuwandte und ihm ein kühles, beherrschtes Lächeln zuwarf.

"Yuriy! Schön, dich zu sehen."

"Was zum Teufel machst du hier?", platzte dieser anstelle einer Begrüßung heraus.

"... Unwichtig. Ich wollte dich nur etwas fragen."

Yuriy war erstaunt, ließ sich jedoch nichts anmerken und meinte nur: "Ach ja? Dann schieß mal los."

Kais Lächeln vertiefte sich."Willst du mit mir eine WG gründen?"

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Tjaja, so fängt das Ganze an. Auf die beiden, besonders Yuriy, wird noch einiges zukommen.^^

Cu,

Ree

Auf Wohnungssuche

Heyho, hier das erste Kapitel.=)

******************

Kapitel 1
 

"Das ist doch wohl nicht dein Ernst, Kai", sagte Yuriy, kaum dass er die Wohnung betreten hatte.

"Wieso nicht? Sie ist billig und hat eine gute Lage", entgegnete Angesprochener gelassen, wobei beide den Immobilienmakler vollkommen ignorierten.

"Du hast die modischen Risse in der Wand und den dekorativen Schimmel vergessen. Und das alles im Preis inbegriffen! Fürwahr ein Schnäppchen."

"Bist du etwa schon wieder sarkastisch?"

"Das ist das Einzige, was mich beim Anblick dieser traurigen Bruchbude von einem Selbstmord abhält", meinte Yuriy.

"Ach was. Deine Übertreibungen nerven."

"Du nervst auch!"

"Wenn ich da mal einen Vorschlag machen dürfte", begann der Makler vorsichtig, wurde jedoch von einem zweifachen Todesblick schnell zum Schweigen gebracht.

"Das ist jetzt die fünfundzwanzigste Wohnung innerhalb von zwei Wochen und bei jeder hattest du was zu meckern!", fauchte Kai, der allmählich die Geduld verlor.

"Mit Recht. Die waren unter aller Sau."

"Das stimmt zwar, aber die hier ist leicht zu renovieren. Ein paar Risse stopfen, den Schimmel wegsaugen und den Wänden einen neuen Anstrich verpassen- et voilá, schon sieht das Ganze anders aus."

"Ich könnte mit dem Preis noch ein wenig heruntergehen", sagte der dritte Mann im Raum schnell.

Der Rotschopf seufzte und gab sich geschlagen, was dem Grauschwarzhaarigen ein Lächeln entlockte.

"In Ordnung, wir nehmen sie."
 

"Wie, du ziehst aus?", fragte Boris, während Sergeij Yuriys Verkündung schlicht und einfach für einen Scherz hielt.

"Ja, Boris, dafür muss ich nicht mal großartig was tun. Vielleicht geb ich mal 'nen Ratgeber heraus: 'Mit wenigen Schritten zum Erfolg- so verlassen Sie Ihre Wohnung. Schritt eins: Packen Sie Ihre Sachen. Schritt zwei: ziehen Sie Ihren Mantel an. Schritt drei: Treten Sie aus der Tür und fahren Sie zu Ihrem neuen Zuhause.' Leider fällt mir gerade ein, dass mir das Schreiben nicht liegt."

"Sehr witzig", knurrte der Lilahaarige.

"Du kannst doch nicht einfach so gehen!", protestierte Iwan.

"Sicher kann ich das. Wenn etwas wirklich schlimmes passiert, könnt ihr mich ja anrufen. Das Post-It mit meiner Nummer hängt jedenfalls in der Küche. Bis irgendwann!"

Mit diesen Worten verließ der Rotschopf samt Gepäck die WG.
 

"Na, was haben sie gesagt?", erkundigte Kai sich, während er Yuriy eine der beiden Kisten abnahm und sie auf den Küchenboden stellte.

"Sie waren zu geschockt, um noch etwas außer 'Aber du kannst doch nicht einfach so gehen!' herauszubringen. Hast du Kaffee? Ich muss mich für die Renovierungsaktion stärken."

"Hast Glück, ich hab gerade einen gemacht. Bitte schön."

"Danke." Der Ältere nahm einen Schluck- und spuckte ihn sofort wieder aus.

"Wa... Was ist das? Füchterlich! Ab jetzt bin ich für den Kaffee zuständig!"

Der andere zuckte mit den Schultern.

"Du wusstest doch, dass mein Kaffee ungenießbar ist."

"Ich hatte gehofft, dass sich das geändert hätte."

"So etwas ändert sich nicht. Genau wie du niemals zum Technikfachmann mutieren wirst."

"Ich hab's eben nicht so mit Elektronik", verteidigte Yuriy sich und stand auf. "Dann wollen wir mal. Kai, du kümmerst dich um die Risse."

"Hals und Beinbruch beim Schimmel", meinte Kai pessimistisch.
 

"Ich kann nicht mehr!", stöhnte Yuriy drei Stunden unermüdlichen Arbeitens später und ließ sich einfach auf einen Küchensessel fallen.

"Dito", keuchte Kai und setzte sich neben ihn, ehe er fortfuhr: "Aber wenigstens ist alles jetzt neu renoviert und wir können uns an schimmelfreier Tapete erfreuen."

"Ach ja, die Tapete- bis das verdammte Ding keine Blasen mehr geworfen hat, war ich mit meinen Nerven schon total am Ende. Kaffee bitte."

"Ich dachte, den magst du nicht."

"Eben", antwortete der Rotschopf schlicht.

"Hä?", war der intelligente Kommentar des anderen.

"Der ist so grauenhaft, dass er mich sofort wieder munter macht."

"Arschloch. Hier."

"Danke. Sag mal... warum bist du hergekommen? Das sah für mich irgendwie nach einer Flucht aus."

Überrumpelt von dem plötzlichen Themawechsel schwieg Kai so lange, dass Yuriy die Hoffnung auf eine Antwort schon aufgegeben hatte, als er plötzlich doch zu sprechen begann.

"Takao und ich haben uns richtig heftig gestritten, so schlimm wars noch nie, glaube ich. Das war dann der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, zumal ich ohnehin schon länger eine Auszeit wollte."

"So."

"Und dann hatte ich wieder Sehnsucht nach Russland, ich musste einfach raus aus Japan. Verdammt, sie sind schließlich so anders als ich!"

Der Rotschopf nickte nur. Das hatte er sich schon gedacht.

"Wundert mich nicht", sagte er dann auch, "Sie hatten eine komplett andere Kindheit als du oder auch ich- sie hatten alle Zeit der Welt, um erwachsen zu werden. Naja, vielleicht nicht alle Zeit der Welt- aber jedenfalls mehr, als wir es hatten. Falls es dir ein Trost ist: sie verstehen dich wahrscheinlich genauso wenig wie du sie, Dr. Freeze." Lächelnd sah er den Grauschwarzhaarigen über den Rand seiner Tasse an, dann trank er erneut und verzog das Gesicht. "Ich fürchte, ich bin ein Masochist."

"Ach was, du magst den Kaffee, gib's zu", ging Kai erfreut auf den Themawechsel ein. Er war immer noch nicht gut darin, über sein Innenleben zu sprechen, auch nicht mit seinem besten Freund. "Wir haben übrigens ein Problem."

"Warte, lass mich raten- Kakerlaken in der Dusche?"

"Nein, du Idiot. Wir haben nur ein Bett."

"Die Kakerlaken wären mir lieber gewesen, aber trotzdem: was machen wir jetzt? Wir können es ja wohl kaum in zwei Teile spalten", entgegnete Yuriy erstaunlich ruhig.

"Ich habe in weiser Voraussicht eine zweite Matratze samt Kissen, Bettüberzug und Decke gekauft."

"Du bist ja richtig organisiert!", staunte Yuriy.

"Na, du bist es ganz bestimmt nicht. Bett oder Matratze?"

"Matratze."

"Ach ja? Warum nicht das Bett?", wollte Kai wissen.

"Seit dem netten Experiment von Balkov schlafe ich lieber auf dem Boden, beziehungsweise der Matratze. Und frag jetzt bloß nicht, was das für ein Versuch war, Kai!", sagte Kais Gegenüber warnend, als dieser gerade den Mund öffnen wolte.

"Eigentlich wollte ich nur wissen, wer zuerst ins Bad geht."

"Oh. Was das angeht: Ladies first!"

"Du kannst mich mal."

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Kellneralltag

Hallo meine Lieben, es geht nach langer Zeit endlich weiter. Heil und Dank sei den Pfingstferien!*weiht den Pfingstferien einen Altar*

@moaboa: Oh, die Tapete klebt schon. Yuriy hatte zwar seine Schwierigkeiten damit, aber er hat sich durchgesetzt.^^

Irgendwie macht das Kapitel keinen Sinn bzw. es passt nicht so richtig, aber ich hatte Lust, es zu schreiben, also viel Spaß!=)

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Kapitel 2
 

Als das nervtötende Geräusch des Weckers erklang, drehte Kai sich grummelnd um, tastete danach und warf ihn gegen die Wand. Danach versuchte er sich zu erinnern,warum das blöde Teil überhaupt geklingelt hatte.

"W spt isses?", erklang Yuriys müde Stimme von der Matratze aus und dem Grauschwarzhaarigen fiel ein, dass der verdammte Weckruf eigentlich für seinen Freund bestimmt war.

"Fünfzehn vor sieben", antwortete er nach einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr.

"Mist, dann muss ich aufstehen", murmelte Yuriy, stand auf und schleppte sich richtiggehend ins Badezimmer, was Kai eines seiner seltenen Lächeln entlockte. Sie waren beide Morgenmuffel- umso erstaunlicher war es, dass es überhaupt irgendetwas gab, das den Rotschopf in wahrer Rekordzeit aus dem Bett trieb.

Gähnend schlug auch er die Bettdecke zurück, da weiterschlafen ohnehin keinen Zweck hatte, und tappte in die Küche.

Als der andere sich bereits in Arbeitskleidung- schwarze Hose, weißes Hemd- zu ihm gesellte, blickte er von seinem Frühstück auf und deutete nur wortlos auf die leere Kaffeemaschine.

"Schon gut!", knurrte Yuriy und füllte sie. Einige Minuten später durchzog ein starker, süßer Duft den Raum und vor Kai landete schwungvoll eine knallbunte Tasse mit dem dunklen Gebräu.

"Danke", sagte der Grauschwarzhaarige und sein Gegenüber winkte nur ab, ehe er einen Schluck aus seinem quietschgelben Becher nahm. Das Frühstück ging in angenehmen Schweigen vonstatten, bis Yuriy schließlich aufstand.

"Musst du schon?", fragte Kai.

"Ja, leider. Meine Chefin legt Wert auf Pünktlichkeit. Die Schicht ist erst um zwölf vorbei, also bis später!"

"Ja... bis später", sagte der Jüngere leise, als die Tür schon längst hinter dem Rotschopf zugefallen war.
 

"Du kommst zu spät!", bellte Swetlana, woraufhin Yuriy einen ungläubigen Blick auf die große Uhr über dem Tresen warf. Sie zeigte eine Minute nach acht.

"Jetzt hör aber auf, das...", wollte er gerade anfangen zu protestieren, als Alexej, der Küchenchef, ihn an der Schulter zurückhielt.

"Sie ist gereizt- heute Abend haben wir einen Monsterauftrag", erklärte der schwaarzhaarige Hüne flüsternd. Swetlana hörte ihn trotzdem.

"Genau, und deshalb wirst auch du heute deinen Arsch um halb zehn hierher bewegen! Wir brauchen das ganze Personal- das wird eine Party mit über hundert Leuten!", knurrte die Chefin und warf ihr langes Haar zurück.

"Na schön, wenn's denn sein muss." Diese Frau reizte man besser nicht, wenn sie schlecht gelaunt war, das wusste er nur zu gut. "Ich geh dann mal an die Arbeit."

"Tu' das."
 

"Guten Morgen, Yuriy Andrejwitsch!", begrüßte die Kellnerin Anna ihn. Sie war ein sanftmütiges Mädchen mit langen blonden Haaren, die sie meistens zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, und leuchtend violetten Augen. Nikolai, einer der beiden jüngeren Köche, war schon in sie verliebt, seit sie ins Personal aufgenommen worden war.

"Guten Morgen, Anna Fjodorowna, welche Tische habe ich heute?"

"Nur die üblichen. Hat Swetlana dich auch so angefaucht?"

"Fauchen trifft es auf den Punkt. Die ist ja ganz aus dem Häuschen!"

"Tja, Pjotr Dimitrejwiitsch Kuschtschin- du weißt doch, unser Stammgast, der immer um Punkt fünf Uhr abends bei uns hereinschneit- will bei uns seinen Fünfzigsten feiern und hat jede Menge Leute eingeladen."

"Na und? Das ist doch gut für uns!"

"Eigentlich schon, ja. Das Problem ist nur, dass wir zu wenig Leute haben. Nikolai ist schon zum Servieren abkommandiert worden und Alexejs Tochter hilft aus, aber wir brauchen noch mindestens einen Kellner oder eine Kellnerin. Kannst du nicht jemanden von deinem Team fragen?"

Yuriy dachte kurz nach, dann erhellte ein Lächeln sein Gesicht.

"Ich hab da 'ne viel bessere Idee..."
 

Kai saß auf dem breiten Fenstersims, blickte hinaus und dachte wie so oft nach. Das machte er schon seit einiger Zeit- genauer gesagt, seit er den Spaß am Trainieren verloren hatte, etwa eine Stunde nachdem Yuriy gegangen war.

Ach ja, Yuriy.

Der Russe war im Moment sein Lieblingsthema zum Nachdenken. Er hatte sich verändert, nicht nur äußerlich, auch wenn er noch größer und der früher viel zu harte Zug um seinen Mund ein wenig weicher geworden war. Nein, was sich wirklich geändert hatte, war das Wesen des Rotschopfes: er war deutlich offener, wenn auch immer noch ein wenig distanziert, lächelte mehr und die früher so unbarmherzige Kälte in seinen Augen wich immer öfter Freude, Amüsement oder schlichter Zufriedenheit. Gleich geblieben waren jedoch unter anderem der Sarkasmus, die unglaublich geschmeidigen Bewegungen und die seltenen philosophischen Anwandlungen.

Es tat Kai gut, bei Yuriy zu sein, denn dieser war nicht so aufgedreht wie Takao und Max, munterte ihn aber trotzdem auf. Außerdem konnte der Rotschopf Kais Witze auch als solche verstehen und es fiel dem Grauschwarzhaarigen leichter, sich ihm zu öffnen als jemand anderem gegenüber, denn sie kannten sich immerhin schon von Kindesbeinen an und Yuriy wusste recht gut, wie Kai tickte.

Das Geräusch eines sich im Schloss drehenden Schlüssels schreckte ihn auf und wenige Sekunden später erklangen schon die schnellen, harten Schritte des anderen, welcher gleich darauf seinen Kopf ins Schlafzimmer streckte und ihn dort auffand.

"Hier bist du!", sagte Yuriy anstelle einer Begrüßung. Kai seufzte, drehte sich zu ihm und nickte nur.

"Hör zu, ich muss heute Abend Extraschicht einlegen. Aber weil ich dich nicht alleine lassen will, habe ich einen überaus genialen Plan entwickelt."

Kais Augen weiteten sich unmerklich. Er wollte ihn nicht alleine lassen? Das war vollkommen absurd und klang übrhaupt nicht nach dem Yuriy, den er aus der Abtei kannte. Allerdings machte er sich momentan eher Sorgen über den "Plan" des Russen vor ihm, denn dieser hatte nicht gerade ein Händchen für gelingende, von ihm geplante Aktionen- eher im Gegenteil.

"Der da wäre?", fragte der Grauschwarzhaarige dennoch.

"Du kommst mit, hilfst mir und hast keine Langeweile. Außerdem würden wir auch noch Geld dafür bekommen und meine Chefin würde aufhören, wie eine Furie zu toben. Na? Wie ist das?"

"Vollkommen bekloppt, wie alle deine Ideen", sagte der andere nüchtern und wollte nicht zugeben, dass die Sache einen gewissen Reiz für ihn hatte.

"Bei denen, die du bis zu deinem Fortgang aus der Abtei erlebt hast, hast du auch immer mitgemacht. Was hindert dich also jetzt daran?", konterte Yuriy.

"Du bist vollkommen durchgeknallt, Ivanow."

"Du doch auch, Hiwatari. Deswegen passen wir ja so gut zueinander."

Sie lächelten sich an und es wurde stillschweigend beschlossen, dass Kai mitkam.
 

"Max, hilfst du mir bitte, den Tisch zu decken?"

"Klar, Rei, gerne."

Der Chinese drückte seinem Teamkollegen einen Tellerstapel in die Hand und widmete sich dann wieder dem Essen. Da betrat Hiromi den Raum.

"Hmmm, riecht toll, Rei. Was ist das?", wollte sie wissen.

"Nichts besonderes, nur ein Nudelgericht, dessen Rezept ich in China aufgeschnappt habe", erklärte Angesprochener lächelnd.

"Klingt gut. Normalerweise wäre Takao wohl schon längst hier unten und würde den Topf belagern."

"Ja", seufzte Max, "Er nimmt sich den Vorfall mit Kai sehr zu Herzen. So bedrückt habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen."

"Ta- chan konnte ja nicht wissen, dass unser Leader so auszucken würde", meinte der Koch der Bladebreakers und drehte den Herd ab.

"Naja, es war ziemlich heftig, oder? Die ganzen Sachen, die sie sich an den Kopf geworfen haben... Sie hatten ja schon öfter Auseinandersetzungen, aber diese war die schlimmste. Ich vermisse unseren Brummbär schon ganz schön", meinte das einzige Mädchen in der Gruppe und nahm Rei den Topf ab.

"Kai wird schon wieder kommen. Er braucht wahrscheinlich nur ein bisschen Zeit für sich", lächelte der blonde Amerikaner zuversichtlich wie immer.

"Dein Wort in Gottes Ohr, Maxie", murmelte der Chinese, ehe er nach Takao und Kyojou rief.

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Eine Begegnung der anderen Art

Und wieder ein neues Chap.=)

@moaboa:Danke und immer wieder gerne!^^

@Night_of_Minerva:Danke für dein Lob. ich freue mich immer, wenn mein Stil gut ankommt. Hier ist auch schon die Fortsetzung!

Und jetzt hoffentlich viel Spaß beim Lesen.
 

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Kapitel 3
 

"Hast dich gut geschlagen heute, mein Bester. Ich glaube, Swetlana wollte dich am liebsten behalten."

"Yuriy, halt einfach nur die Klappe. Meine Schultern tun weh und ich bin müde."

Aufmerksam blickte Yuriy seinen Freund an. Das gesamte Personal des Restaurants hatte Kai mit offenen Armen empfangen, besonders der weibliche Teil- sogar Mira, die doch glücklich mit Boris zusammen war, war angetan von seinen roten Augen. Mit ihm hatten sie die Flut von Bestellungen ganz gut gemeistert. Der Rotschopf lachte leise- immerhin hatte sein Mitbewohner schon so etwas wie Erfahrung gehabt.

"Woran denkst du?", fragte der Grauschwarzhaarige und bedeutete seinem Kumpanen, dass er ihn gefälligst massieren sollte. Yuriy wusste genau, dass dies ein Vertrauensbeweis war, weshalb er dieser " Bitte" auch umgehend nachkam.

"Erinnerst du dich an dieses eine Mal, als Balkov einen Geschäftspartner eingeladen hatte und unser Team servieren musste?"

"Oh ja, wie könnte ich das jemals vergessen!"

"Stimmt. Ich werde mich vermutlich noch an meinem Sterbebett daran erinnern, wie wir das Jacket von Balkov angezündet haben."

"Du hast es angezündet. Ich hab dir doch gesagt, dass du mit den flambierten Bananen aufpassen solltest!"

"Ach ja, richtig. Na, jedenfalls hast du das Feuer gelöscht, indem du souverän den gesamten Wasserkrug über ihm ausgeleert hast."

"Eine weitere Glanzleistung, die uns dreiwöchigen Zimmerarrest und eine Prügel sondergleichen gebracht hat."

"Ja, allerdings. Ich dachte nur gerade daran, dass du wegen diesem Ereignis sowas wie Erfahrung besitzt, was das Kellnern angeht."

Kai lachte. Es war ein sanftes, ehrliches Lachen und Yuriy lauschte ihm nur zu gerne, während er seine kurze Laufbahn als Masseur beendete.

"Das würde mich höchstens als Feuerwehrmann qualifizieren."

"Du hast Recht", gab der Rotschopf zu und grinste bei der Vorstellung, dass Kai in Feuerwehruniform neben einem knallroten Auto stand.

"Ich bin froh hier zu sein", murmelte der Andere plötzlich und schreckte ihn so aus seinem Hirngespinst auf. "Ich habe Russland und dich ganz schön vermisst, Wolf."

Yuriy lächelte einfach nur und legte seinen Kopf sacht auf die Schulter des anderen. Er spürte dessen Verwnuderung, dann wurde seine Geste vorsichtig und beherrscht erwidert. Kai hatte schon immer ein Problem damit gehabt, seine Zuneigung zu zeigen, doch dem Rotschopf reichten die seltenen Augenblicke wenn er es doch tat. Zufrieden schloss er die Augen und döste ein.

So war es gut. So sollte es immer sein.
 

Kai musste eingeschlafen sein, denn als er erwachte, war die Sonne bereits aufgegangen. Gähnend streckte er sich und sah sich um. Erstaunt registrierte der Grauschwarzhaarige, dass er nicht in seinem Bett sondern auf der Couch lag und Yuriy zusammengerollt neben ihm schlief.

Eine Weile betrachtete er den Rotschopf, der einst Freund, dann Feind und jetzt wieder Freund war und spürte, wie sich die Mauer um sein Herz lockerte. Kai mochte ihn sehr, das war unbestreitbar, weit mehr als die Bladebreakers- auch wenn er für diese genug Freundschaft hegte, um sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen und aufgebracht von ihnen fort zu gehen.

Plötzlich schoss Yuriys Kopf in die Höhe, dann richtete er sich ganz auf. Überrumpelt starrte Kai ihn an, bemühte sich aber sogleich um einen gefassteren Gesichtsausdruck.

"Hunger", sagte der Rotschopf und fuhr sich äußerst verpeilt aussehend durch die Haare, was dem Anderen ein Grinsen entlockte.

"Ich auch. Wo schmarotzen wir heute?", fragte er.

Einige Tage zuvor hatten sie durch die verkohlten Überreste einer Soljanka festgestellt, dass beide absolute Kochkatastrophen waren und wenn sie gemeinsam in der Küche standen, war es noch schlimmer. Unwillkürlich sehnte Kai sich nach Reis wahren Gourmet- Menüs.

"Wie wär's, wenn wir heute zur Abwechslung mal mein Team mit unserer Anwesenheit beehren würden?", schlug Yuriy vor und setzte grinsend nach: "Ich liebe es, wenn du dir mit Bo ein schönes Todesblick- Duell lieferst."

"Ich mag ihn nicht besonders, wohl wahr, aber Iwan macht tolle Spiegeleier, also warum nicht?"
 

"Lass mich raten, wer das ist", meinte Boris sarkastisch zu Sergeij, der nur genervt die Augen verdrehte. "Mach lieber auf anstatt zu raten, Bo."

Grummelnd bewegte der Lilahaarige sich zum Eingang und riss die Tür regelrecht auf.

"Guten Morgen, Bo! Hmm, riecht wunderbar. Danke für die Einladung", grinste Yuriy und drängte sich an dem etwas verdutzten Russen vorbei, sodass dieser sich nun Auge in Auge mit dem Feind befand.

"Boris", sagte Kai kühl und musterte seinen ehemaligen Teamkollegen mit einem Blick, der tiefste Verachtung ausdrückte.

"Hiwatari", antwortete Boris in dem selben Ton, "Du weißt, dass du hier nur reinkommst, weil Yuriy sonst monatelang sauer auf mich ist und ich ihn nun wirklich nicht zum Feind haben will."

"Wer will das schon", erwiderte der Andere und betrat ebenfalls die Wohnung. Knurrend schloss Boris die Tür.
 

Er hatte Kai nicht verziehen, dass er sie zweimal verraten hatte, einmal bei seinem Fortgang aus der Abtei und einmal bei der letzten Weltmeisterschaft, als er sich dem Team nur wieder angeschlossen hatte, um gegen Takao antreten zu können. Dementsprechend begeistert war er gewesen, als sein durchgeknallter Leader den Halbrussen vor etwa zwei Wochen aufgegabelt, ihn mitgenommen und seinen Mitbewohnern erklärt hatte, dass dieser für einige Tagen bei ihnen wohnen würde.

Das Ergebnis war gewesen, dass Kai und Boris sich praktisch die ganze Zeit in den Haaren gelegen hatten und nur von Yuriy und gelegentlich auch Sergeij gestoppt worden waren, während Iwan sich die meiste Zeit entweder in die Küche oder in sein Zimmer verkrümelte. Dann, als Kai endlich wieder auszog, war der Lilahaarige zunächst richtig gut gelaunt- bis sein rothaariger Mitbewohner ebenfalls abhaute, ohne vorher Bescheid zu sagen. Auch an dieser Aktion und der verschwiegenen Wohnungssuche gab Boris dem Grauschwarzhaarigen die Schuld.
 

Seufzend begab er sich zum Frühstückstisch. Wie üblich hatte Yuriy sich gleich zwei Spiegeleier gekrallt und schaufelte diese mit Rekordgeschwindigkeit in sich hinein. Kopfschüttlend betrachtete Boris ihn- der Rotschopf benahm sich buchstäblich wie ein äußerst hungriger Wolf. Iwan, der neben ihm saß, beobachtete seinen Leader ebenfalls mit einer Mischung aus Faszination und Fassungslosigkeit. Sergeij unterhielt sich munter mit dem Feind, der ihm auch noch gelassen antwortete. Als der Lilahaarige sich setzte, starrte Kai ihn mit seinen rot glühenden Augen kalt an. Boris seufzte.

Das würde ein langer Morgen werden.

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Prügeleien und verborgene Talente

Oh Gott, viel zu lange nicht hochgeladen.<.<° Okay, dann eben jetzt.=)

@moaboa:Eine interessante Überlegung, so hab ich das mit dem "Hunger" gar nicht überlegt. Aber jetzt wo du es sagst...=) Jap, das wird lustig. Aber nicht für die Beiden.^^

@Night_of_Minerva: In Gelächter ausgebrochen? Ich weiß nicht... ich wäre eher erschrocken, weil der Idiot neben mir auf einmal in die Höhe schießt.=)Das mit den Gefühlen wird so bleiben, keine Angst- zumindest geb ich mir Mühe damit.^^ Wegen der Länge- tut mir Leid, ich fürchte, die werden alle nicht länger...<.<°

So, jetzt viel Spaß!

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Kapitel 4
 

"Gar nicht wahr!"

"Wohl wahr", erwiderte Kai auf Boris' aufgebrachte Worte und trank einen Schluck Orangensaft.

"Der bescheuerte Plan war eindeutig von dir und wegen dir mussten wir drei Wochen Küchendienst absitzen!"

"Hör auf, mich so anzuschreien. Ich kann nichts dafür, wenn du mit deinem kaputten Gedächtnis nicht mehr weißt, wer für den Plan verantwortlich war."

"Aaarh! Du machst mich wahnsinnig! Ich würde dich am liebsten an die Wand klatschen, du Arschloch!", rief der Lilahaarige aus.

"Glaubt du, mir geht es anders mit dir? Aber im Gegensatz zu dir besitze ich so etwas wie Selbstbeherrschung, Singvögelchen", konterte Kai mit einer auf Boris' BitBeast gemünzten Bemerkung.

"Selbstbeherrschung, na klar. Du und deine dämliche Missgeburt namens Black Dranzer hätten Yuriy und Iwan einmal fast umgebracht, als sie dir zu Hilfe eilen wollten!"

"Ach, du willst unbedingt Streit, was?", fauchte Kai, der seine Gelassenheit verlor und sich auf den anderen stürzte. Er hasste es, auf Black Dranzer angesprochen zu werden.

"Willst du nicht dazwischen gehen, Yu?", fragte Iwan leicht besorgt und beobachtete, wie Boris und Kai miteinander auf dem Boden rangelten.

"Vielleicht, wenn ich aufgegessen habe", erwiderte der Rotschopf unbeeindruckt und strich sich gelassen sein Brot.

"Dich mach ich fertig!", brüllte der Lilahaarige und warf sich auf den Grauschwarzhaarigen, was Yuriy dazu veranlasste, nun doch leicht genervt mit den Augen zu rollen, das Brot auf den Teller zu legen und die Streithähne mit einem Ruck von einander zu trennen.

"Jetzt reicht es. Boris, du tust Kai Unrecht. Der Plan damals war wirklich nicht von ihm, sondern von mir."

"Wäre es anders gewesen, hätte er vielleicht sogar funktioniert", murmelte Sergeij.

Yuriy ignorierte ihn gekonnt und fuhr fort: "Also lass ihn in Ruhe, kapiert? Und du lass Boris in Ruhe, Kai. Ich würde gerne aufessen, ohne das ich ständig unterbrochen werde."

"Danke Boss, das war wirklich eine flammende Verteidigungsrede für mich", knurrte Boris und verließ mit schnellen Schritten das Wohnzimmer. Kurz darauf hörte man seine Zimmertür zuknallen und Yuriy seufzte erneut. "Manchmal macht es wirklich keinen Spaß, Teamleader zu sein."
 

"Autsch!", grummelte Kai und sah zu, wie Yuriy ihre Wohnung aufschloss.

"Zeig mal her, Kleiner." Vorsichtig strich der Rotschopf über das blaue Auge seines Freundes, der dabei unmerklich zusammenzuckte.

"Eins muss man Bo lassen: treffen kann er. Ich hol‘ mal die Salbe, ja? Das sieht nämlich wirklich böse aus."

"Wenn's denn unbedingt sein muss", murmelte der Grauschwarzhaarige und sein Gegenüber lächelte. "Ja, muss es."

Verwundert sah Kai zu, wie Yuriy den Raum verließ. So viel Fürsorge war er nicht gewohnt. Natürlich, die Bladebreakers fragten immer, ob alles in Ordnung war, aber so wie Yuriy hatten sie sich noch nie um ihn gekümmert. Das brauchten sie auch nicht; generell kam Kai sehr gut alleine zurecht.

"So. Dreh dich mal zu mir." Kai folgte dieser Anweisung und schon landeten zwei lange, kalte Finger auf seiner Verletzung. Mit federleichten Berührungen trug der Rotschopf die Salbe auf und betrachtete dann zufrieden sein Werk.

"Okay, das müsste helfen." Dann erst bemerkte er den Gesichtsaudruck den Anderen und runzelte die Stirn. "Was ist los?"

Der Halbrusse starrte ihn seltsam entrückt an und Yuriy sah irritiert zurück. Erst nach einer Weile wachte Kai aus seinem tranceähnlichen Zustand auf und sah schnell weg.

"Entschuldige", murmelte er, "Was hast du gefragt?"

"Was mit dir los ist", wiederholte der Andere so geduldig wie selten.

"Ähm ... nichts, nichts", wiegelte Angesprochener ab und trat einen Schritt zurück.

"Kopfmensch",murmelte Yuriy und breitete sich auf dem Sofa aus.

"Wie bitte?", hakte Kai verwirrt nach.

"Du warst immer schon eher ein Kopfmensch. Übertrieben viel nachdenken, Handlungen immer gut überlegen und bloß nicht zu viel Gefühl zeigen."

"Hat mir in der Abtei gute Dienste geleistet. Du sagst das so, als wäre es eine Beleidigung."

"Manchmal ist es auch eine", erwiderte der Rotschopf und rollte sich gähnend zusammen.

"Müde, Wolf? Wir sind doch erst vor ein paar Stunden aufgestanden", sagte der Grauschwarzhaarige, kam wieder näher und schnippte eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht des Anderen.

"Hm...", war die einzige Erwiderung.

"Dann schläfst du gefälligst noch eine Runde. Ich kann immerhin nicht ordentlich mit dir saufen gehen, wenn du so kaputt bist", befahl Kai und fuhr durch Yuriys Haarpracht.

"Süß, du machst dir Sorgen um mein Wohlergehen ... wenn auch in sehr merkwürdiger Kai-Art."

"Das einzige, was in dieser Wohnung die Bezeichnung 'süß' verdient, ist die Schokolade im Kühlschrank, mein Lieber", erwiderte Kai gelassen und wartete einen Moment, dann fragte er vorsichtig: "Yu?"

Als Antwort erhielt er dessen gleichmäßigen Atem. Kai betrachtete seinen Freund und fragte sich, warum dieser wohl so müde war und wieso zum Teufel sein Herz beim Anblick des Rotschopfes in letzter Zeit so schnell schlug.
 


 

"Oh, Mr. Dickenson! Was machen Sie denn hier?", begrüßte Rei verdutzt den Leiter der BBA.

"Guten Morgen, Rei. Kannst du bitte das ganze Team zusammenrufen? Ich habe eine wunderbare Neuigkeit für euch!", meinte der ältere Mann dermaßen enthusiastisch, dass Rei nur lächeln konnte und alle in die Küche holte.

"Also, ihr werdet schlichtweg begeistert sein. Es wird in drei Monaten eine neue Weltmeisterschaft geben!", verkündete Mr. Dickenson.

Es herrschte betretenes Schweigen und alle bemühten sich, nicht allzu auffällig zu Takao zu schielen.

"Die einzige Bedingung ist, dass das Team aus mindestens vier Leuten besteht, die bladen. Aber das tut ihr ja ohnehin."

"Ähm ... Naja ... nicht so ... ganz, fürchte ich", meldete Max sich etwas unsicher und die anderen sahen ihn an, als wäre er vollkommen verrückt geworden.

"Wie meinst du das?", fragte Angesprochener verwirrt.

"Kai ist nach einem Streit abgehauen." Dass Takao also die Schuld an dem ganzen Schlamassel hatte, verschwieg der Amerikaner rücksichtsvoll.

"Wie bitte? Und ihr habt ihn gehen lassen? Holt ihn sofort zurück!"

"Wir wissen doch gar nicht, wo er hin ist", sagte Takao kläglich und Mr. Dickenson schnaubte, was vermuten ließ, dass er nicht gerade erfreut über diese Mitteilung war.

"Wo wird er schon sein? Meines Wissens nach zählt er außer euch nur die Demolition Boys zu seinen Freunden und die sind in Russland. Um die Tickets müsst ihr euch keine Sorgen machen, die wird die BBA euch finanzieren. Morgen fliegt ihr nach Russland."
 


 

"Das hat gut getan", sagte Yuriy und streckte sich gähnend, "Jetzt bin ich wieder fit."

Als keine Antwort kam, sah er sich verwundert um und entdeckte Kai schlafend im Ohrensessel. Er lag quer über die Sitzfläche, ein Arm lag angewinkelt auf der Lehne und der Kopf war darauf gebettet. Lächelnd betrachtete der Rotschopf den friedlichen Gesichtsaudruck des Halbrussen, dann stand er auf und tappte leise zu Kommode. Nachdem er ein wenig darin herumgekramt hatte, holte er schließlich einen Block samt Bleistift hervor. Danach setzte er sich wieder auf das Sofa und fing an, Kai mit langen, sicheren Strichen auf das Papier zu bannen. Als dieser aufwachte, bat Yuriy ihn: "Bleib' noch kurz so liegen."

"Okay", erwiderte dieser verwundert und beobachtete, wie der andere seine Zeichnung vollendete.

"Ich wusste gar nicht, dass du zeichnest."

"Nur ab und zu, wenn ich ein schönes Motiv finde." Er sah auf und blickte direkt in rubinrote Augen. "Und das bist du."

"Was soll das?", fragte Kai leise und richtete sich auf. Er war verwirrt von dem Benehmen des Rotschopfes.

"Was denn? Das ist nur eine schlichte Feststellung", erklärte dieser mit einem halben Lächeln.

"Aha..." Kai beschloss, dezent das Thema zu wechseln. "Übrigens, du Schnarchzapfen hast den ganzen Nachmittag verschlafen. Ich war kurz einkaufen, bin zurückgekommen und als du da immer noch seelenruhig vor dich hin geträumt hast, bin ich wohl auch weggedämmert."

Yuriy grinste und schlug dann vor: "Filmeabend? Pizza?"

"Gute Idee. Ich rufe den Pizzaservice an und du holst die Filme", ordnete der Grauschwarzhaarige an. Der andere nickte und streifte sich seinen Mantel über, ehe er die Wohnung verließ. Als Kai nach dem Telefon griff, fiel sein Blick auf die Zeichnung, die immer noch auf der Couch lag und er sah sie sich genauer an.

Seine Gestalt war detailverliebt aufgezeichnet worden, jede Strähne und jeder Schatten, jede einzelne Kleinigkeit behutsam und fein herausgearbeitet. Eine Zeit lang starrte er darauf, dann fegte er sie zur Seite und sah unruhig aus dem Fenster.

Was hatte das nur zu bedeuten?

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Ankünfte und Auskünfte

Hallo, meine Lieben! Ich melde mich aus dem Urlaub zurück und hab sogar ein frisches Kapitel im Gepäck.=)

@moaboa:Tja, der liebe Mr. D bekommt eben Panik.=) Natürlich kann er ihn nicht zwingen, aber wenn die Bladebreakers ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten, ist das doch gut für alle-denkt er zumindest. Die Szene mit Bryan ist zuerst gar nicht geplant gewesen, aber weil meine Beta so gerne eine wollte, hab ich sie eben eingeschoben- und voilá, sie hat perfekt gepasst! das hat mich selbst erstaunt.^^ Die Zeichenszene musste einfach sein, ich konnte mich nicht beherrschen.

@Night_of_Minerva: Na klar, es macht ihm eben ein bisschen Angst. Nähere erklärung kommt hier, keine Sorge. Ja, drei Monate sind definitiv zu kurz- aber sagen wir einfach mal, dass der größte Teil der Vorbereitung für die WM schon über die Bühne gegangen ist, bevor Mr. Dickenson eine Meldung herausgegeben hat.

So, und jetzt viel Spaß!

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Kapitel 5
 

Kai seufzte und versuchte angestrengt, seine Gedanken zu sortieren.

Yuriys Anwesenheit machte ihn nervös. Er bekam Herzklopfen- aber nicht aus Angst. Im Gegenteil: der Rotschopf war sein Ruhepol, immer schon gewesen. Jetzt aber war das etwas anderes zwischen ihnen und Kai und wusste nicht, was er davon halten sollte. Das war eine völlig neue Situation für ihn und er war aufgrund seiner Kindheit immer schon schlecht darin gewesen, seine Gefühle richtig einzustufen und dementsprechend mit ihnen umzugehen.

Unwirsch verscheuchte er diese Gedanken und zückte endlich sein Handy, um zwei Pizzen zu beordern. Als er auflegte, stürmte auch schon sein rothaariges Problem herein und wedelte freudestrahlend mit einem Stapel DVDs.

"Das ging aber schnell", staunte Kai und verbarg sein Gefühlschaos geschickt hinter einer Maske.

"Der Videoladen ist praktisch um die Ecke. Zumindest wenn man ein paar Abkürzungen kennt."

"Und die kennst du natürlich."

"Klar! Ich war schon immer gut darin, Schleichwege zu finden, das weißt du doch."

"Stimmt. Und dann hast du mich losgeschickt, um sie auszukundschaften."

"Na klar, es war eben doch zu etwas nutze, dass du der Enkel von Voltaire bist. Du wurdest sanfter bestraft, wenn der Weg dann doch nicht sicher war."

"Erinnere mich bloß nicht an diesen Menschen, sonst wird mir schlecht."

"Zur Kenntnis genommen", sagte Yuriy und grinste ihn an, dann schlug er vor: "Wie wäre es, wenn ihr uns zuerst 'Saw' ansehen? Ich liebe Komödien."

"Du spinnst." Kai lehnte sich seufzend gegen seinen Freund.

"Ich bin auch froh, dass du bei mir bist, Phönix."
 


 

"Ich hasse Russland!"

"Wenn Kai das hören würde, würde er dich umbringen, Ta-Chan", erwiderte Rei auf Takaos Beschwerde.

"Mir egal. Diese Stadt ist noch größer als Tokio! Außerdem ist es hier zu kalt, zu rau, es gibt zu viel Schnee und die Leute sind auch nicht gerade hilfsbereit!", wetterte Takao lautstark, sodass der Chinese ihm erschrocken den Mund zuhielt und zischte: "Sei leise, wir wissen nicht, wie viele Menschen hier japanisch verstehen und ich denke mal, dass die es nicht mögen werden, wenn du so über ihr Land redest!"

"Außerdem ist es doch gar nicht so schlimm, ich finde es sogar richtig schön hier!", mischte Hiromi sich ein.

"Yeah, kann verstehen, warum Kai immer wieder herkommt", stimmte Max ihr zu und versuchte abermals die Straßenkarte zu lesen, die er auf dem Flughafen gekauft hatte.

"Und wenn du nicht unbedingt hättest Pause machen wollen, wären wir schon längst in unserem kuscheligen Hotel!", belehrte das einzige Mädchen im Team den Weltmeister.

"Das war nötig! Ich musste Kraft schöpfen!", verteidigte dieser sich.

"Wenn du meinst … Gib mir die Karte, Maxie", befahl Hiromi und der Ami drückte sie ihr seufzend in die Hand. "Du kannst das doch auch nicht lesen."

"Ach, ich hab mal einen kleinen Crash-Kurs in Russisch gemacht", antwortete die Braunhaarige abwesend.

"UND DAS SAGST DU ERST JETZT?", explodierte Rei.

"Naja, ich kann ja nur das Allernötigste, also nicht viel. Und HÖR AUF MICH ANZUSCHREIEN!"

"Schon gut, schon gut. Bitte bring uns nur in unser Quartier!"
 

Yuriy stützte den Kopf auf die Hände und beobachtete Kai, der müde über seiner Kaffeetasse hing. Der gestrige Filmeabend war zunächst ruhig verlaufen, doch dann hatten die beiden dummerweise beschlossen, ein Wodka-Wetttrinken zu veranstalten. Dieses war unentschieden ausgegangen und es wurde nicht gerade nüchtern beendet. Normalerweise ließ der Rotschopf sich nicht gehen und auch gestern hatte er sich ein wenig zurückgehalten, da er es hasste, die Kontrolle über sich zu verlieren. Es war nur Kais monatelanger - ungewollter - Abstinenz vom Alkohol zu verdanken, dass der Grauschwarzhaarige nicht gewonnen hatte.

Allerdings war dieser ziemlich angeschlagen. Kai starrte nun schon eine geschlagene halbe Stunde in seine Tasse. Die Stirn war gerunzelt, als dächte er angestrengt über etwas nach, die Haare standen noch schlimmer ab als sonst und unter seinen Augen lagen tiefe Ringe.

Yuriy mochte es, den anderen zu beobachten. Er fand es faszinierend, wie sicher und gelassen Kai sich bewegte, wie er sprach, mit anderen Leuten umging (sich selbst zählte er dabei nicht; als Kais bester Freund hatte er so etwas wie einen Sonderstatus inne, was das betraf). Der Rotschopf liebte das Funkeln in den glühend roten Augen, wenn sie über etwas diskutierten - beziehungsweise stritten -, den teilweise sehr morbiden Humor des anderen und seine Leidenschaft beim Bladen. Außerdem sah er zum Knuddeln aus, wie er so verpeilt und verkatert am Tisch saß.

Okay, Moment … zum Knuddeln? Was war denn jetzt kaputt?

"Ich werde nie wieder mit dir einen Trinkwettbewerb machen, Idiot!"

"Besten Dank. Ich werde dich beim nächsten Mal daran erinnern", antwortete Yuriy trocken und der andere stöhnte. "Schlimmer kann's nicht mehr werden."

"Schlimmer geht's immer."

"Kannst du auch mal was Positives von dir geben?"

"Ist bei meiner Lebensgeschichte ein bisschen schwierig, aber dir zuliebe werde ich es versuchen, Schatzi", zog der Rotschopf seinen Kumpanen auf.

"Spinner", murmelte Kai und gähnte dann. "Ich glaube, ich lege mich noch ein bisschen hin. Du?"

"Verdammt gute Idee. Wir haben ohnehin nichts besseres zu tun."

Im Schlafzimmer zog Yuriy zuerst alle Vorhänge zu, dann warf er sich auf seine Matratze und hörte, wie Kai ins Bett schlüpfte. Eine Weile war von dem Grauschwarzhaarigen nur Geraschel zu hören, dann ein Seufzen und schließlich ertönte Kais Stimme in gewohntem Befehlston: "Yu, komm her. Mir ist kalt."

"Und weil Mr. Hiwatari kalt ist, muss ich jetzt spurten", murmelte der Rotschopf, erhob sich aber und schlüpfte zu Kai unter die Decke. "Besser, du Jammerlappen?"

"Bei Gelegenheit besorge ich mir eine Wärmflasche. Die nörgelt wenigstens nicht andauernd herum."

"Besten Dank", murrte Angesprochener und schloss dann erschöpft die Augen. Er hatte Schmerzen - eine Nachwirkung von Balkovs dämlichem Experiment, die alle paar Monate auftraten - und gab sein Bestes, um diese Tatsache zu verbergen.

"Was ist los mit dir?", fragte Kai.

"Warum interessiert dich das?", seufzte Yuriy und ärgerte sich, dass der Grauschwarzhaarige so mühelos hinter seine Maske sehen konnte.

"Ich weiß nicht", gab der Andere zu und sagte dann nach einigen Minuten des Überlegens: "Ich denke, ich will einfach nicht, dass es dir schlecht geht."

"Es ist nicht schlimm."

"Komm mir jetzt nicht mit Ausflüchten. Was genau hast du?"

"Muskelkrämpfe und relativ große Lichtempfindlichkeit. Ich sag doch, dass es nicht so schlimm ist."

"Schlimm genug." Kai tastete nach Yuriys Hand und verschränkte sie mit der seinen, dann lächelte er. Die Szenerie erinnerte ihn ziemlich an früher.

Und wie früher schmiegte der Halbrusse sich an seinen Freund und genoss das lang vermisste Gefühl von Geborgenheit.
 

"Schön. Okay. wir sind hier in diesem tollen Hotel. Wir haben alles, nur nicht den, den wir suchen!"

"Beruhig' dich, Romi-Chan. Mr. Dickenson hat Dizzy gerade die Adresse der Demolition Boys geschickt. Morgen gehen wir zu ihnen. Ich bin sicher, dass die Jungs uns weiterhelfen können", meinte Kyojou.

"Warum hat er die Adresse eigentlich erst jetzt geschickt?"

"Er meinte, dass es schwierig war, sie herauszufinden, weil die Demolition Boys eher zurückgezogen leben."

"Ach so. Ich hoffe wirklich, dass sie wissen, wo Kai ist. Ich könnte jemanden gebrauchen, der euch ein wenig bändigt. Nicht, dass ich hier irgendwelche Namen nennen will", meinte Hiromi und blickte Takao und Max an, die jetzt, wo sie Kai wieder sehen würden, vor Erleichterung außer Rand und Band waren.

"Wir tun doch gar nichts", verteidigte der Weltmeister sich und versuchte vergeblich, eine zu Bruch gegangene Vase hinter seinem Rücken zu verstecken.

"Natürlich nicht", murmelte der Chef kopfschüttelnd und wandte sich wieder seinem Computer zu.
 

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Diskussionen und morgendliche Überfälle

Hallo,meine Lieben! Nach relativ langer Wartezeit und zweiwöchigem urlaub endlich wieder ein neues Kapitel für euch. Ich hoffe, ihr seid nicht allzu sauer, dass es erst jetzt kommt.^_^°°

@moaboa:*fühlt sich geschmeichelt* Hey, ich finde es toll, dass jemand meine Story liebt und diesmal ist es länger,versprochen.=)

@blackfox: Hey, ein neuer alter Leser, ist doch schön, dass du überhaupt kommentiert hast.^^ Schön, dass dir meine Schreibweise gefällt. Ja, das mit dem Sarkasmus trifft bisweilen auch auf mich zu und außerdem stelle ich mir Yuriy eben nicht als den netten, aber langweiligen Typen von nebenan vor, sondern als einen scharfsinnigen Menschen, der nun mal von Natur aus ein wenig boshaft und seeehr sarkastisch ist.=)ich hoffe, du kommentierst weiterhin.

@Night_of_Minerva: Jaaa, hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, diese Szene zu schreiben.^^ Warum Hiromi den Crash-Kurs belegt hat? Naja, sie wollte einfach wissen, womit Kai Takao da genau beschimpft.=) In ihn verknallt ist sie nicht, sondern es fällt ihr in den nächsten Kapiteln eher jemand anderes ins Auge(wenn auch nur als kleine Schwärmerei-so richtig verliebt ist sie nicht), aber das wirst du dann ja schon sehen.*grinst*

So, und jetzt viel Spaß!

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Kapitel 6
 

Als Yuriy aus dem Schlaf auffuhr, hinderte ihn irgendein tonnenschweres Etwas auf seiner Brust ans Aufsetzen. Ruhig atmete er aus und bekämpfte den Impuls, wild um sich zu schlagen, dann sah er nach, welche Last ihn da so einengte. Überrascht hob der Rotschopf eine Augenbraue, als sein Blick auf Kai fiel. Er hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt und verwendete Yuriy dreist als Kopfkissen. Als dieser vorsichtig versuchte, den Grauschwarzhaarigen wegzuschubsen, erntete er nur ein empörtes Grummeln und einen recht kräftigen Schlag. Das ließ sich der Rotschopf aber nicht gefallen und er machte sich knurrend daran, Kai aufzuwecken, indem er ihn kräftig durchkitzelte. Zuerst war der Halbrusse viel zu verschlafen, um sich dagegen zu wehren, doch dann erwachte plötzlich sein Kampfgeist. Eine Weile balgten die beiden sich, dann gaben sie zeitgleich auf.

"Was sollte das, Iwanow?", beschwerte Kai sich.

"Du hast meine Atemwege blockiert, als du dich auf mir breitgemacht hast, Hiwatari", entgegnete Yuriy gelassen, woraufhin er fasziniert beobachtete, wie sein Gegenüber flammend rot wurde, irgendetwas von Duschen murmelte und ins Badezimmer flüchtete. Stirnrunzelnd stand der Rotschopf auf, zog sich um und ging dann in die Küche, um eine Tasse seines heiß geliebten Kaffees aufzubrühen. Als der Russe sich auf einen der beiden neonorangenen Küchensessel fallen ließ, war er bereits tief in seinen Gedanken versunken.

Er konnte schwören, dass sich etwas zwischen ihm und Kai verändert hatte, man denke nur an die Reaktion des Anderen vor einigen Minuten. Allerdings war diese Veränderung nicht negativ, auf keinen Fall, nur eben … neu. Und genau das störte den Rotschopf. Er hasste es, wenn sich irgendetwas seiner Kontrolle oder seinem Verstehen entzog. Das war etwas, womit Kai ihn immer wieder zur Weißglut gebracht hatte, als er damals in der Abtei ständig etwas anderes tat, als Yuriy eigentlich erwartet hatte. Und als dieser endlich glaubte, das System des Halbrussen geknackt zu haben, war dieser gegangen.

Seine Gedankengänge wurden von seinem Mitbewohner unterbrochen, der im Laufschritt in die Küche kam, nach der bereitgestellten Kaffeetasse griff und sich auf den anderen Küchensessel setzte.

"Alles in Ordnung? Du siehst mich gerade so merkwürdig an", meinte Kai, als er Yuriy Blick bemerkte.

"Kein Wunder. Du sitzt auch direkt vor mir und etwas Interessanteres gibt es in diesem Raum nicht", war die trockene Antwort.

"Dankeschön."

"Das muss nicht unbedingt ein Kompliment sein. Gemetzel sind auch interessant."

"Und ich dachte schon, dass du wirklich etwas Nettes sagen willst."

"Immer doch!"

Kai schnaubte. "Wenn du mal was Nettes sagst, laufe ich einen Tag lang ohne meine Streifen herum."

"Die Wette gilt." Yuriy grinste und sagte dann beiläufig: "Siehst übrigens gut aus ohne die Dinger."

"Hey, das ist unfair!"

"Wette ist Wette. Und Wettschulden sind Ehrenschulden, das weißt du doch, nicht wahr?"

Der Grauschwarzhaarige seufzte geschlagen, dann grinste er. "Manchmal könnte ich dir den Hals umdrehen."

"Ich hab dich auch lieb, Kleiner."
 

Zwei Tage später klopfte es an der Tür der Demolition Boys und riss Boris damit aus seinen Träumen. Er war der einzige aus dem Team, der einen leichten Schlaf hatte und dementsprechend gereizt reagierte er auch auf die Störung. In Erwartung seines nervigen, rothaarigen Teamleaders stand er auf und ging, nur in Boxershorts, zur Tür, um diese aufzureißen.

"Was macht ihr denn hier, verdammt noch mal? Kann ein hart arbeitender Mann wie ich nicht einmal ausschlafen?", blaffte er die verblüfften Bladebreakers an.

"Du musst wirklich hart arbeiten, wenn du um elf Uhr immer noch im Bett liegst", erwiderte Hiromi schlagfertig wie immer. Der Lilahaarige starrte sie sprachlos an und rieb sich dann genervt das Kinn. "Herrgott, was wollt ihr denn überhaupt?"

"Es ist nur so, dass … also, weißt du zufällig, wo Kai wohnt?", fragte Takao.

"Kai?", wiederholte Boris verständnislos.

"Ja, du weißt schon. Russe, doppelfarbige Haare, rote Augen, Russe, eiskalt, beherrscht, manchmal ein richtiges Ar..."

"Ich weiß nur zu gut, wer und wie er ist", unterbrach der Russe den Weltmeister grob. "Dann seid ihr also hier, um ihn zurück zu holen?", schlussfolgerte er.

"Korrekt", nickte Rei.

"Und weil ihr euch dachtet, dass wir vielleicht wüssten, wo er ist, seid ihr hier und habt mich aus meinem, wohlgemerkt, verdienten Schlaf gerissen."

"Wusste gar nicht, dass du so ein Morgenmuffel bist", ertönte es abermals von dem einzigen Mädchen der Bladebreakers, aber Rei unterbrach sie schnell. "Stimmt genau."

"Folglich denkt ihr bestimmt, dass wir wissen wo er ist."

"Richtig."

"Tja, falsch gedacht."

"Wie bitte?", fragte der Chinese ungläubig und starrte Boris an, der gleichgültig mit den Schultern zuckte. "Der gesuchte Idiot ist tatsächlich hier aufgekreuzt, aber nachdem er hier eine Zeit lang Kost und Logis bekommen hat, ist er stillschweigend mit unserem Leader abgehauen. Ich hab keine Ahnung, wo ihre Wohnung ist. Glaubt mir: ich würde es mit Freuden sehen, wenn ihr ihn wieder mitnehmt, aber leider…"

"Mit Yuriy?"

"So heißt er, ja", bestätigte Boris feixend.

"Sehr witzig", knurrte Hiromi.

"Hey, was‘n hier los?", fragte Iwan den Lilahaarigen verschlafen.

"Die da suchen Kai. Ich hab' ihnen gerade erklärt, dass ich nicht weiß, wo seine Wohnung ist."

"Natürlich weißt du das. Yu hat doch 'nen Zettel auf den Kühlschrank gepinnt."

"Oh. Oh ja! Das stimmt, hab' ich total vergessen!"

"Jep, das hat man gemerkt. Ich hole ihn, dann werden wir die früher los", meinte der weitaus Kleinere und wuselte erstaunlich schnell in Richtung Küche. Einige Minuten später kam er wieder zurück und reichte Rei einen knallblauen Zettel mit den Worten: "Fragt gar nicht erst. Yu ist der Meinung, dass gelbe Zettel viel zu profan für ihn sind."

"Aha", sagte Rei, der die kyrillischen Buchstaben natürlich nicht lesen konnte und übergab ihn Hiromi. Diese überflog die Adresse und nickte verstehend.

"Danke, Boris." Die Gruppe wandte sich zum Gehen.

"Glaubt mir, ich habe zu danken", grinste Angesprochener und schloss die Türe hinter ihnen.
 


 

"Wie war's?", fragte Kai und blätterte desinteressiert seine Zeitung um.

"Wie immer. Sweta war richtig zahm heute. Sie hat mich nur einmal beinahe mit einer Gabel aufgespießt, als ich gefragt habe, ob ich früher gehen kann. Deswegen bin ich auch erst jetzt wieder zurück", antwortete Yuriy und hängte seinen Mantel auf, ehe er die Obstschüssel ansteuerte und sich dann auf die Couch fallen ließ. Er seufzte genießerisch und warf dem Grauschwarzhaarigen dann einen Apfel zu. "Hier. Du isst zu wenig."

"Danke, Mama", erwiderte Angesprochener sarkastisch, biss aber dennoch in die Frucht - was dem Rotschopf ein Lächeln entlockte - und schlug den Sportteil auf.

"Oh, sieh mal", sagte er dann plötzlich.

"Was denn?", erkundigte der Andere sich interessiert.

"In ein paar Monaten gibt's eine neue Weltmeisterschaft", erklärte Kai.

"Ach?" Yuriys Blick glitt sehnsüchtig hinüber zu Wolborg, der schon viel zu lange unbenutzt auf dem Regal lag. "Interessant. Ich hätte gute Lust, mal wieder zu trainieren. Wolborg und mir würde es nicht schaden."

"Ich dachte, ihr habt euer Team aufgelöst."

"Jaaaa…", meinte der Rotschopf gedehnt, "Stimmt, aber nicht offiziell. Außerdem - schon mal was von Comeback gehört?"

Er seufzte, fuhr sich über die Haare und stand auf. "Ich geh' duschen."

"Okay", sagte der Halbrusse abwesend.

Was wohl die Bladebreakers darüber dachten? Sicher waren sie schon Feuer und Flamme - aber eigentlich wollte er nicht an sie denken. Aufgrund dessen wandte Kai sich wieder seiner Lektüre zu, aber er konnte sich nicht mehr konzentrieren und sah aus dem Fenster, während er unbewusst dem vertrauten Prasseln der Dusche lauschte. Hauptsache, Yuriy fing nicht an zu singen - wenn er etwas nicht konnte, dann das.

Abrupt wurde die Ruhe durch das Aufheulen der Türglocke gestört. Als sie bemerkt hatten, dass diese nicht mehr in Ordnung war und infolgedessen jaulte wie ein sterbendes Tier, hatte Yuriy sich köstlich darüber amüsiert und nicht im Traum daran gedacht, sie zu reparieren.

Nicht, dass die Fähigkeiten des Rotschopfs im Bereich der Elektronik auch nur im Entferntesten dazu gereicht hätten.

Verärgert stand der Grauschwarzhaarige auf, um dem ungebetenen Gast - es konnte ja nur einer der Demolition Boys oder Mira sein und beide Optionen waren heute nicht erwünscht - einige sorgfältig ausgewählte und nicht gerade freundliche Worte an den Kopf zu knallen.

Kai bellte schon während dem Öffnen der Türe die ersten Beleidigungen, als er allerdings registrierte, wer da wirklich vor ihm stand, blieb ihm die Spucke weg.

"Ich verstehe kein einziges Wort Russisch, aber das klang nicht gerade sehr begeistert", meinte Rei trocken und Hiromi kicherte. "Das, was ich verstanden habe, reicht mir."

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Aussprache

Hallo, meine Lieben! und schon gehts weiter.=)

@Night_of_Minerva:Ich fürchte, länger bekomm ichs nicht hin... Aber schön, dass es dir trotzdem gefallen hat. Die Türklingel fiel mir ganz spontan ein, ich mag sie auch-Kai eher weniger...=)

@moaboa:Ob sich die Leute davon abhalten lassen würden, ist eher fraglich...^^ und nein, bei den Bladebreakers hats nicht geklappt, aber das liest du jetzt ohnehin.

@Xenia-Crow: Wow, eine neue Leserin!*freut sich* Herzlich willkommen und schön, dass dir die Story gefällt. Was Kai schlussendlich machen wird, verrate ich dir natürlich noch nicht.^^

@blackfox:*lacht* Die Türklingel kam anscheinend allgemein sehr gut an.^^ Danke für den Keks. Wie gesagt, die Länge...*schüttelt den Kopf* Sehr viel länger wirds nie werden, sorry.

Und jetzt Viel Spaß!

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Kapitel 7
 

Sprachlos starrte Kai seine Teammitglieder an. Gerade erst hatte er an sie gedacht und nun standen sie plötzlich vor seiner Tür! Kopfschüttelnd riss der Grauschwarzhaarige sich zusammen und wechselte ins Japanische.

"Ich schätze, ich kann euch nicht draußen stehen lassen, ohne dass die Nachbarn aufmerksam werden und mich wegen Menschenrechtsverletzung anzeigen", knurrte er und trat einen Schritt zurück, um die Gruppe einzulassen. Der Halbrusse führte sie ins Wohnzimmer und bot den Mitgliedern seines Teams etwas zu trinken an, was diese dankbar annahmen. Sich selbst schenkte er ein Glas Wasser ein und setzte sich dann wieder in den Ohrensessel, in dem er zuvor Zeitung gelesen hatte.

"Also…?!", sagte Kai und forderte die Bladebreakers damit auf, zu erzählen, warum sie hier waren und was sie zu ihrer Verteidigung zu sagen hatten. Das Team warf sich gegenseitig unsichere Blicke zu, da keiner anfangen wollte.

"Weißt du ... es war falsch von mir, dich wegen der Sache am Baikalsee damals dermaßen zu provozieren. Ich war eben wütend und du weißt doch, dass ich manchmal ziemlich unbeherrscht sein kann. Es tut mir wirklich Leid, Kai, und ... ich meine, also ... wir haben dich ganz schön vermisst", kam es schließlich von Takao.

Kai starrte ihn an und wusste nicht, was er tun sollte. Er war furchtbar schlecht im Umgang mit solchen Dingen. Yu würde sicher die passenden Worte finden, aber ... das hier waren nicht die Probleme des Rotschopfs. "Du hast mich verletzt", erwiderte er schließlich, was vielleicht nicht die ausgetüftelste Antwort war, aber die Wahrheit.

"Ich weiß, und das bereue ich auch furchtbar, aber ... kannst du mir denn nicht verzeihen? Hast du uns denn gar nicht vermisst?"

Der Halbrusse schwieg und musterte interessiert die Muster des Teppichs.

"Ha! Er hat uns vermisst!", triumphierte Max, was allgemeine Erheiterung auslöste und die Atmosphäre etwas auflockerte.

"Ein bisschen vielleicht. Aber ich habe auch hier Freunde."

"Na, Boris schien nicht sehr begeistert von deiner Anwesenheit zu sein."

"Ich rede ja auch nicht von Boris."

"Sondern?"

Wie auf ein Stichwort ging die Badezimmertür auf und Yuriy, nur mit einer Trainingshose bekleidet, kam heraus. Er fuhr sich durch die offenen Haare, um das letzte Wasser herauszuschütteln, dann verschwand er pfeifend in der Küche und holte sich einen Apfel, ohne von den Bladebreakers Notiz genommen zu haben. Umgekehrt allerdings war das etwas anders: Kais Gäste starrten ihm fassungslos hinterher. Wann sah man einen Yuriy Iwanow auch schon mal gut gelaunt pfeifend durch die Gegend gehen?

"Weißt du was, Kai? Wir sollten mal wieder in unsere Stammbar gehen. Das letzte Besäufnis ist schon eine Ewigkeit her!", rief er Kai, natürlich auf russisch, zu.

"Na sicher, wenn du drei Tage für eine Ewigkeit hältst - du musst auch immer übertreiben, oder?"

"Du kennst mich doch."

"Stimmt, nur zu gut. Ach ja, rede bitte Japanisch."

"Wozu denn? Ich konnte die Sprache noch nie leiden."

"Das ist mir egal. Wir haben Gäste und es wäre unhöflich, in einer Sprache zu kommunizieren, die sie nicht verstehen."

"Was? Das ist wohl doch nicht dieser nervige Dickenso-"

Der Rotschopf trat ins Wohnzimmer und ließ die Frucht in seiner Hand sinken, als er die Bladebreakers entdeckte. Er blinzelte, rieb sich die Augen und sah dann noch einmal zur Couch. Leider verschwanden weder Hiromi, die hingerissen seinen Oberkörper betrachtete, noch der eingeschüchterte Kyojou, der wie üblich strahlende Max oder Takao und Rei, die ihn beide verlegen anlächelten. Yuriys Reaktion bestand darin, dass er wortlos zur Theke ging, sich die Wodkaflasche schnappte und einige Schlucke daraus trank. Dann wandte er sich einigermaßen gefasst Kais Team zu.

"Mit euch habe ich am allerwenigsten gerechnet", sagte der Russe und rang sich ein Lächeln ab.

"Wir haben auch erst vor einigen Stunden von dir erfahren", antwortete Max heiter. Kai sah aufmerksam von dem Rotschopf zu dem Amerikaner; er wusste, dass Ersterer Überraschungen dieser Art nicht gerade unterhaltsam fand und dementsprechend sauer reagieren konnte.

"Ach ja? Tja ... was zum Henker macht ihr eigentlich hier?"

"Wir besuchen Kai", piepste Kyojou überraschend und wurde tiefrot, als sich alle ihm zuwandten.

"Hast du nicht gesagt, du wärst wütend auf sie?", fragte Yuriy den Grauschwarzhaarigen gefährlich ruhig, ohne die Gruppe aus den Augen zu lassen. Trotzdem schaffte er es, so über das Team zu reden, als wäre es nicht da.

"Stimmt. Aber sie sind einfach so aufgetaucht."

"Ohne jede Vorwarnung?"

"Genau."

"Aha." Yuriy atmete betont tief durch und fixierte Kai mit einem deutlich sanfteren Blick als zuvor, was den Jüngeren unmerklich aufatmen ließ. Der Rotschopf war brandgefährlich, wenn er wütend wurde und wütend wurde er, wenn etwas nicht so lief, wie er es geplant oder erwartet hatte. "Manchmal reagiere ich wirklich über, was?" Das war eine Entschuldigung und Kai wusste das nur zu gut, daher lächelte er zurück. "Du hast jedes Recht der Welt dazu. Ich bremse dich ohnehin, wenn du es übertreibst."

"Schön gesagt."

"Ich weiß", war die Antwort, was Yuriy zum Lachen brachte. "Eingebildet bist du wohl gar nicht."

"Pfff, nie!"

Der Rotschopf hob elegant eine Augenbraue. "Natürlich nicht. Ich zieh' mich."

Kai wartete, bis er den Raum verlassen hatte und begann dann damit, sein Team zusammenzustauchen. "Ich finde zwar, dass er übertrieben hat, aber das ist nun mal Yuriy. Er hat gern alles unter Kontrolle. Außerdem hat er auch Recht. Ihr könnt doch nicht einfach ohne jede Vorwarnung hier herkommen und mein Leben durcheinander würfeln!"

"Weißt du, wir wollen dich zurückholen", rückte Max endlich mit dem Plan der Bladebreakers heraus. "Nicht nur, weil wir dich trotz deiner unzumutbaren Trainingsmethoden und deiner teilweise wirklich schlechten Laune vermissen, sondern auch weil wir deine Fähigkeiten als Teamleader brauchen, die uns zusammenhalten und anweisen. Die nächste Weltmeisterschaft steht an und ohne dich haben wir keine Chance."

"Gut erkannt", murmelte Kai und ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen, ehe er wieder ernst wurde. "Trotzdem: Wer sagt euch denn nicht, dass-"

"Er wirklich mitkommt?", setzte Yuriy, der abermals lautlos dazu getreten war, Kais unfreiwillig abgebrochenen Satz fort und knöpfte sich das weiße Hemd zu.

"Nun...", Hiromi schluckte bei seinem Anblick, dann riss sie sich zusammen und meinte: "Wir denken eigentlich schon, dass er das tun wird."

"Weißt du, Kai handelt selten so, wie man es erwartet", wischte der Rotschopf ihren Einwand elegant beiseite, ehe er sich zum Spiegel wandte und an seiner inzwischen wieder hergestellten Frisur herumzupfte.

"Stimmt doch gar...", wollte Kai protestieren, dann hielt er inne, dachte darüber nach und stieß schließlich die restliche Luft in seinen Lungen aus, während er stur Yuriys Blick auswich.

"Jaaaa?", hakte dieser süffisant grinsend nach.

"Dafür sehen deine Haare aus, als wäre da ein wild gewordener Gärtner Amok gelaufen!"

"Immer noch besser als dein grauer Federbusch."

"Ha! Das ist nichts zu deinen Gesangskünsten, mein Lieber."

"Ah! Das ... das..."

"Ja?"

"Das ist wahr."

Sie lachten herzhaft, woraufhin sich die Bladebreakers erstaunt ansahen. Keiner von ihnen hatte ihren Leader jemals offen lachen gesehen. Natürlich, ein Lächeln hie und da, aber nie so ... befreit.

"Also schön. Ich denke, ihr solltet ihm zumindest eine Bedenkzeit geben. Er hat sich hier gut eingelebt und ihr habt ihn ziemlich überrannt, findet ihr nicht?" Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr Yuriy fort: "Inzwischen können wir euch ja die Stadt zeigen. Man braucht schon einen Einheimischen, um die Schönheit Moskaus wirklich zu erfassen."

"Moment - wir zeigen ihnen die Stadt?"

"Klar, warum nicht, Kai-Chan?"

"Na meinetwegen. Aber nenn mich nicht so."

"Kaiushka! Kai-Chan! Kaichen!"

"HÖR AUF DAMIT!"

"Seit wann höre ich auf deine Befehle?"

"Ähm..."

"Siehst du. Kommt ihr?"

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Stadtrundgänge

Hallo, meine Lieben! Sorry, dass das Kapitel erst jetzt kommt, aber ich hatte viel mit der neuen Schule und so zu tun.

@Xenia_Crow: Tja, es kommt eben nur auf die Leute an, mit denen man Zeit verbringt, dann kann sich das Benehmen um 180° drehen!^^ Nein, nein, die werden Tyson und Co. nicht verlieren, soo leicht wollen wir ihnen das dann auch nicht machen, oder? xD

@blackfox: Danke für den Keks*mampft* Immer her mit dem Zeug!=) Ich mochte die Vorstellung mit dem Gärtner auch.

@moaboa: Stimmt, sind sie.^^

@black_unico: Oh, eine neue (alte) Leserin!*freut sich* Ja, ich hoffe, auch jetzt wieder euren Anforderungen gerecht zu werden.=)

@Night_of_Minerva: Oh, die Kürze, die Kürze. Das alte Thema. Tut mir Leid, die werden wohl nicht länger...*schaut zerknirscht*

Viel Spaß!

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Kapitel 8
 

"Wow! Great!", staunte Max und drehte sich einmal um die eigene Achse.

"Tja, das hier ist, wie ihr unschwer erkennen könnt, der berühmte Krasnaja Ploschtschadj, der Rote Platz. Und nein, der heißt nicht so, weil die Gebäude rot sind."

"Du bist ein Angeber, Yu."

"Warum denn, Kai? Nur weil ich mit ein bisschen Insider-Wissen um mich werfe?"

"Zum Beispiel."

"Ach, ich ignoriere dich schlichtweg." Yuriy sah seinen Freund amüsiert an und fuhr dann mit seinen Erklärungen fort: "Wo war ich noch mal? Ach ja ... Der Name ist eigentlich ein Übersetzungsfehler." Er machte eine wirkungsvolle Pause, um das Gesagte einwirken zu lassen.

"Aber ... 'krasny' heißt doch 'rot', so viel ich weiß", wagte Hiromi einzuwenden und der Rotschopf nickte zustimmend. "Jetzt schon, aber früher hieß es schlicht und einfach 'schön', also stehen wir eigentlich auf dem Schönen Platz. Weil 'krasny' sich aber im Laufe der Jahrhunderte zu 'rot' wandelte, wird er eben Roter Platz genannt. Und irgendwie stimmt es ja auch, nicht wahr?" Yuriy lächelte stolz.

"Woher weißt du das denn?", staunte Rei und betrachtete fasziniert die bunten Zwiebeltürme der Basilius-Kathedrale.

"Ich hab's irgendwo mal gelesen", erwiderte Angesprochener bescheiden.

"Ach, du kannst lesen?", stichelte Kai, woraufhin Yuriy sofort mit einem "Neidisch, oder was?" konterte. Die Beiden grinsten sich an und die Bladebreakers freuten sich insgeheim über die lockere Atmosphäre.

Ein ohrenbetäubender, basslastiger Klingelton ließ sie zusammenfahren und Yuriy kramte sofort mit einem entschuldigenden Lächeln sein Handy aus der Hosentasche. "Iwanow", bellte er in so aggressivem Ton hinein, dass die Leute um ihn herum - abgesehen von Kai, der sich an die Stimmungsschwankungen seines Mitbewohners und besten Freundes gewöhnt hatte - abermals zusammenzuckten.

"Ah, Bo!", kam es von dem Rotschopf, dann entfernte er sich ein Stück und kommunizierte eine Weile auf Russisch mit Boris.

"Was redet der da?", fragte Takao verständnislos.

"Naja, zuerst haben sie ein bisschen Smalltalk gemacht von wegen 'wie geht's dir' und so weiter. Und dann hat die Chaosbande offenbar beschlossen, herzukommen und Yu bringt sie gerade erfolgreich davon ab", erklärte Kai unaufgefordert.

Ungläubiges Schweigen.

"Was denn?"

"Du ... hast selten so viel auf einmal gesagt."

"Hn."

"NJET!", brüllte Yuriy unvermittelt und redete schnell auf Boris ein, ehe er wieder lächelte und das Handy nach einem freundlichen "Paká" zuklappte.

"Alles in Ordnung?", wollte Kai beiläufig wissen.

"Sicher. Wir haben nur über das Training diskutiert." Der Rotschopf seufzte. "Das Ganze gestaltet sich etwas schwierig."

"Ach ja? Warum denn?", fragte Max neugierig.

"War die Frage ernst gemeint?", lachte Yuriy und sah den Amerikaner erstaunt an, als dieser nickte. "Naja, Sergeij jobbt als Türsteher und bewirbt sich nebenbei für ein Medizin-Studium - schaut mich nicht so an, ich hab's zuerst auch nicht glauben können -, Boris ist Mechaniker-Azubi und Iwan geht wieder zur Schule. Ich arbeite in einem Restaurant und damit wir alle sehr unterschiedliche Tagesabläufe, an die wir - beziehungsweise ich - den Trainingsplan anpassen müssen."

"Ach, wieso arbeitet ihr denn?"

Der Rotschopf sah Takao an, als wäre er nicht ganz dicht, erklärte aber dennoch: "Nicht jeder kann der Champion der BBA sein und davon leben. Wir alle sind schon alt genug, um arbeiten zu gehen und offen gestanden stört wohl keinen von uns, dass wir eigenständig leben können. Okay, manchmal ist es nervig und stressig, aber wir müssen Geld verdienen, um ein gutes Leben führen zu können - das ist eben so und beileibe kein Einzelfall."

Nach dieser kleinen Rede schwiegen die Bladebreakers nachdenklich und Kai lächelte seinen Freund warm an. Endlich begannen sie die Augen für das Leben zu öffnen.

"Ähm ... Yuriy-Kun?"

"Ja, Rei?"

"Sag mal…"

"Mal."

"Ist der immer so?", meldete Takao sich wieder zu Wort und Kai nickte grinsend. "Geht mir manchmal auch auf die Nerven."

"Schnauze, Kai-Chan. Was wolltest du fragen, Rei?"

"Ich würde gerne sehen, wo du arbeitest."

Kai lachte und Yuriy stöhnte gequält auf. "Meine Chefin wird mich durch den Fleischwolf drehen - ich hab mir in letzter Zeit viel zu oft frei genommen!"
 

"Nett hier", sagte Max fröhlich und sah sich in dem Restaurant um.

"Hier essen wir zu Mittag", beschloss Takao ungewöhnlich resolut.

"Na schön, ich schau mal, wo Mira ist, die müsste jetzt Dienst haben", meinte Yuriy. In genau diesem Augenblick kam das schwarzhaarige Mädchen herangetänzelt und begrüßte ihn und Kai durch eine Umarmung.

"Hey, ich dachte, du hast heute frei, Yu!"

"Stimmt, aber Kais Team ist hier und ich mache gute Miene zum bösen Spiel und zeige ihnen, wo ich arbeite."

"Du bist ein Engel", sagte Mira spöttisch.

"Ich weiß und sprich bitte Japanisch, sonst funkelt Kai dich genauso böse an wie mich, wenn ich wieder ins Russische abrutsche."

"Danke für den Tipp- nur gut für euch, dass meine beste Freundin eine Japanerin ist", lachte die junge Frau mit den goldbraunen Augen und wechselte in die gewünschte Sprache, ehe sie sich an die Gruppe wandte. "Hallo, ich bin Mira. Folgt mir, ich gebe euch einen von den guten Tischen." Sie zwinkerte schelmisch und tänzelte voran.

"Woher kennt ihr euch?", fragte Hiromi den Rotschopf, nachdem sich alle hingesetzt hatten und Mira die Getränke notiert hatte.

"Ach, sie ist die beinahe-Verlobte von Boris", erwiderte dieser gelassen und schlug die Karte auf.

"BEINAHE-VERLOBTE? Ich dachte, Boris ist erst achtzehn!", sagte Rei erschüttert.

"Na und? Damit ist er alt genug, um sich zu binden. Sie müssen es nur noch offiziell machen, mit Ring und so, aber Bo feilt immer noch an dem Heiratsantrag - es muss perfekt sein, sagt er", erklärte Yuriy und fragte dann: "Warum wundert dich das so?"

"Naja, er ist noch so jung?!"

"Älter als ihr und Liebe kennt nun mal kein Alter. Die beiden haben sich gefunden und solange sie glücklich sind..." Der Russe zuckte mit den Schultern und klappte dann die Karte zu. "Ich glaube, ich nehme die Soljanka."

"Dito", ertönte es von Kai.

"Er will sie wirklich heiraten?", wiederholte Takao verdutzt.

"Mhm. Die Frau ist sein Fetisch", bestätigte der Rotschopf lächelnd.

Besagter "Fetisch" kam nun zum Tisch und stellte die Getränke auf den Tisch, dann nahm sie die Essenswünsche auf und ging wieder leichtfüßig davon.

"Sie bewegt sich sehr anmutig", sagte Rei bewundernd und Kai nickte. "Das stimmt."

"Yuriy-Kun, hast du auch eine Freundin?", fragte Max vorwitzig.

Yuriy lachte und schüttelte den Kopf. "Keine Frau hält es lange mit mir aus."

"Warum denn nicht?", wollte der Amerikaner wissen, doch ehe der Rotschopf zu einer Antwort ansetzen konnte, wurde er unterbrochen.

"Yuriy Andrejwitsch Iwanow!", bellte Swetlana und marschierte geradewegs auf den Tisch zu, was zur Folge hatte, dass der Angesprochene noch blasser als ohnehin schon wurde.

"Verdammt", flüsterte er und Kai grinste ein wenig boshaft. "Auf in den Kampf, Torero!"

"Schön, dass du dich auch mal wieder hier blicken lässt, mein Lieber! Wo du schon da bist, könntest du deine fehlenden Stunden wieder aufarbeiten und dich nützlich machen", bestimmte Swetlana, während sie die übrigen Gäste gewinnend anlächelte, insbesondere Kai. "Schön, dich mal wieder hier zu sehen, mein Lieber."

"Die Freude ist ganz meinerseits", sagte der Grauschwarzhaarige ungewöhnlich charmant und Yuriys Chefin seufzte deutlich hingerissen. "Wenn du dich auch ein bisschen mehr wie er benehmen würdest, hättest du schon längst eine Gehaltserhöhung, Yuriy Andrejwitsch!"

"Ach, ehrlich?", sagte der Rotschopf, erstaunt über diese Information.

"Nein. Dafür machst du viel zu oft blau. Und jetzt: Marsch!"

Seufzend stand der Russe auf und begab sich in die Küche, um zu fragen, wo er helfen konnte.

"Er sieht so gut aus", seufzte Hiromi und beobachtete, wie Yuriy durch die Tür verschwand.

"Stimmt", sagte Kai ohne nachzudenken und hätte sich im selben Moment dafür ohrfeigen können, als er erstaunt angestarrt wurde. Swetlana rettete ihn unbewusst, indem sie nickte und auf fehlerhaftem Japanisch verkündete: "Der Junge ist zwar in manchen Dingen ein Faulpelz sondergleichen, aber er ist so attraktiv, dass auch Männer das anerkennen müssen, sogar so ein Schnuckel wie Kai Hiwatari."

"Essen kommt!", rief Yuriy einige Minuten später gut gelaunt und stellte schwungvoll drei voll beladene Teller auf den Tisch, ehe er sich übertrieben verneigte und dann wieder auf seinen Sessel neben Kai plumpsen ließ. Mira brachte die restlichen Teller, wünschte ihnen einen guten Appetit und rauschte dann wieder ab.

"Es ist interessant, dir zuzusehen, wie du die Gäste behandelst - bist wohl nicht besser in deiner Funktion als Kellner geworden", raunte der Grauschwarzhaarige seinem Sitznachbarn zu und bekam dafür eine Serviette ins Gesicht.

"Zatknis, Kaiushka!"

"Siehst du, was ich meine? Empörend, wie du mit einem zahlenden Kunden umgehst!"

"Ich sag nur 'flambierte Bananen'!", grinste der Rotschopf und die beiden lachten.

"Flambierte Bananen?", wiederholte Rei verwundert.

"Weißt du, das ist eine lustige Geschichte..."

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Training und Offenbarungen

Hallo, meine Lieben, sorry für die Verspätung erstmal.^^° das Kapitel ist wieder zu kurz fürchte ich- ja ich weiß, ich bin schlecht.u.u

@black_unico: die flambierten Bananen kamen schon mal vor, das war die Geschichte mit dem angezündeten Jackett von Balkov.^^ Das erzähl ich jetzt nicht nocht mal, erstens weils ermüdend wäre und zweitens weil ich den Abschluss des Chaps so lieber mag.^^

@Xenia_Crow: Tja, bei den beiden gilt das altbekannte Sprichwort "Was sich liebt, das neckt sich." =)

@moaboa: Flambierte Bananen siehe Antwort auf black_unico.^^ Ha, endlich mal jemand, der auf Hiromi eingeht! xD Naja, sie schwärmt eben für ihn, aber ob sie auch Erfolg hat? Ich will hier nichts verraten.^^

@JampalBalkar: Leute, die Bananen kamen schon mal vor! Hab ich das so schlecht formuliert?*geht das nochmal durch* Aber danke, dass du das Chap mochtest. =)

@Night-of_Minerva: Und ich liebe deine comments. Die sind immer so aufbauend. =P

@blackfox: Ich MUSSTE das einfach mit reinnehmen.^^ Es passt iwie zu Yu, finde ich. Flambierte Bananen sind Bananen, die man mit Alkohol überschüttet und dann anzündet- extrem lecker, aber man muss aufpassen, dass man nicht die Bude abfackelt.^^°

Viel Spaß!

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Kapitel 9
 

"Nie wieder, nicht mal für dich!", sagte Yuriy sofort, als er und Kai ihr gemeinsames Zuhause betraten.

"Na Gott sei dank!"

"Bitte?"

"Ich dachte schon, dass irgendwas nicht mit dir stimmt, weil du so ruhig mit Takao an einem Tisch gesessen bist und dich nicht beschwert hast", meinte Kai spöttisch.

"Na warte, du freche Laus!", knurrte der Rotschopf und stürzte sich auf den Jüngeren. Eine Weile lang rangelten sie miteinander, ohne den jeweils anderen besiegen zu können. Schließlich aber verschaffte Yuriy sich einen Vorteil, indem er Kai kurzerhand auf den Rücken schubste und sich dann auf ihn warf. Er drückte die Arme des Jüngeren hinunter und pinnte sie an den Boden.

"Ha!", triumphierte der Leader der Demolition Boys und der Grauschwarzhaarige schnaubte. "Das war unfair."

Yuriy beugte sich weiter hinunter und flüsterte seinem Freund "Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt" zu.

"Gar nicht ... wahr..." Kai starrte in Yuriys belustigt funkelnde Augen. Der Rotschopf war ihm so nahe, dass der Halbrusse sämtliche Details in seinem Gesicht erkennen konnte. Merkwürdigerweise ... störte ihn das allerdings nicht.

Okay, das war beunruhigend.

"Alles in Ordnung?", fragte Yuriy besorgt und kam Kais Gesicht noch ein wenig näher.

"Yu! Du hast ja Sommersprossen!", quietschte Kai plötzlich unnatürlich hoch und berührte überrascht die winzigen, kaum sichtbaren Punkte auf der Nase des Rotschopfes, womit er den Bann des vorangegangenen Augenblickes brach. Dieser murrte und bequemte sich endlich dazu, von seinem Freund hinunter zu klettern. "Ich hasse die Dinger!", beschwerte er sich.

"Man sieht sie doch ohnehin kaum."

"Trotzdem. Ich weiß, dass sie da sind und das reicht!"
 


 

"Kai, uns läuft die Zeit davon. Wir müssen zurück nach Japan und trainieren. Wann werden wir fliegen?", fragte Rei einige Tage später sanft, aber bestimmt.

"Wer sagt denn, dass ich gehen will?", schnappte sein Teamleader und entschuldigte sich im selben Atemzug dafür, was deutlich bewies, dass er angestrengt nachdachte, und durcheinander war und als Resultat daraus auch noch schlechte Laune hatte. "Ich weiß es nicht, okay? Trainieren wir erstmal hier. Wo wir schon dabei sind: hinaus mit euch und 15 Minuten laufen!"

"Elender Leuteschinder", murmelte Takao.

"Das hab' ich gehört. Du darfst gleich noch fünf Minuten extra laufen, Takao."

"Mist."
 

LÄssig fing Tala sein Blade auf und wandte sich an sein Team."Okay, das reicht für heute. Morgen um sechs Uhr seid ihr bitte im Park und damit meine ich NICHT sechs Uhr abends."

"Leuteschinder, elender! Meinen Sonntag so zu verschandeln",murmelte Iwan und zuckte zusammen, als sein Teamleader ein lässiges "Morgen vier Runden extra für dich, Iwan" über die Schulter rief. Grinsend nahm der Rotschopf ein Handtuch von Sergeij in Empfang und wischte sich damit den Schweiß von der Stirn. Die anderen waren ähnlich ausgepowert wie er, teilweise sogar schlimmer. Kein Wunder - er hatte am Abend zuvor einen brandneuen Trainingsplan aufgestellt, der es wahrlich in sich hatte.

"Na, ihr seht aber alle ziemlich geschafft aus", sagte Mira hinter dem Rotschopf und er drehte sich um. "Spaßiba, das hört man doch immer wieder gerne."

"Komm' her, Schatz, was machst du denn hier?", fragte Boris und die Russin stürmte zu ihm. "Ich hatte eben Sehnsucht nach dir."

Die beiden küssten sich temperamentvoll und Yuriy verdrehte die Augen. "Immer das Gleiche", seufzte er.

"Leidenschaft, die Leiden schafft", stimmte Sergeij zu.

"Ja, wir leiden nämlich darunter", vollendete der Kleinste im Team die Litanei und die Drei brachen in schallendes Gelächter aus.

"Ach, haltet doch den Mund. Ihr Hooligans wisst doch gar nicht, was Liebe ist", fauchte Boris.

"Dann erkläre es uns Unwissenden, oh großartiger Liebesguru", erwiderte Yuriy sofort, was Iwan und Sergeij dazu veranlasste, den Lilahaarigen erwartungsvoll anzusehen.

"Naja ... Also ... Man liebt jemanden, wenn ... man gern nach Hause kommt, einfach weil dieser Jemand dort auf einen wartet."

"Wenn man viel und oft Zeit mit dem anderen verbringt und das auch gerne tut", unterstützte Mira ihren Geliebten.

"Wenn man sehr unterschiedlich ist und sich trotzdem perfekt ergänzt."

"Wenn man sich furchtbar streitet und sich danach gerne wieder versöhnt und den Anderen noch mehr schätzt."

"Wenn man beinahe alles für den Anderen tun würde."

"Wenn man einfach glücklich ist, wenn besagter Andere in der Nähe ist."

"Wenn man das Essen, dass der Partner gekocht hat, ohne zu murren aufisst und dann noch davon schwärmt, obwohl es furchtbar war."

"Ja, das gehört auch dazu."

"Jetzt kapiert?", schloss Boris frech und legte einen Arm um seine Freundin.

"Schön gesagt", meinte Iwan äußerst erstaunt und Sergeij wischte sich übertrieben theatralisch eine imaginäre Träne aus den Augen. Yuriy sagte überraschenderweise nichts, sondern fing nur seine entgleisten Gesichtszüge wieder ein und zog sich ein frisches T-Shirt über.

"Yu?"

"Hm?"

"Alles in Ordnung?"

"Natürlich. Ähm ... dann also bis morgen. Genau." Scheinbar gleichmütig wandte Yuriy sich zum Gehen, doch hinter seiner Stirn arbeitete es fieberhaft. Bestimmt hatte es nichts zu bedeuten, dass beinahe alles, was Boris und Mira aufgezählt hatten, auch auf Kai und ihn passte, ganz sicher nicht!
 

Verdammter Mist, das konnte doch nicht wahr sein!
 


 

Als Kai nach Hause kam, war Yuriy schon da. Der Halbrusse bemerkte die Rauchschwaden, die von dem Rotschopf ausgingen, und runzelte die Stirn.

"Ich dachte, du hast aufgehört, als sie Boris verhaftet haben."

"Hab' ich auch", erwiderte Yuriy abwesend und nahm einen tiefen Zug von der Zigarette, die er zwischen seinen Fingern hielt.

"Na klar, so sieht's auch aus."

"Das ist was anderes."

"Natürlich. Dir ist schon bewusst, dass dich das umbringen kann?"

"Ja, ist es und jetzt hör auf damit. Ich befinde mich in einer akuten Zigarettensituation."

"Das hast du in der Abtei jeden Tag gesagt."

"Kai." Der Rotschopf seufzte nachsichtig. "Da bestand mein Leben ja auch nur aus Zigarettensituationen."

"Wirklich gute Ausrede, aber jetzt hör endlich auf damit und rede lieber mit mir."

"Ich ... kann nicht."

Kai stutzte und fuhr sich durch das Haar, um den Anderen nicht bemerken zu lassen, wie sehr ihn diese Aussage verletzt hatte. Was war so wichtig oder schlimm, dass Yuriy nicht mit seinem besten Freund darüber sprechen konnte? Stattdessen sagte der Grauschwarzhaarige resolut: "Doch, das kannst du."

"Nein."

Kai seufzte und riss dem heftig protestierenden Russen den Glimmstängel aus der Hand, drückte ihn aus und warf ihn in den Mülleimer, ehe er sich wieder seinem Freund zuwandte und die Arme über der Brust verschränkte. "So, und jetzt sag mir, was mit dir los ist."

Der Rotschopf seufzte. "Du wirst mir den Kopf abreißen und nie wieder mit mir reden."

"Das wär‘ doch dann egal, wenn ich deinen Kopf abreiße", meinte der Halbrusse trocken und fügte dann hinzu: "Außerdem kann es nicht schlimm genug sein, um mich zu dieser Reaktion zu bewegen."

"Ist es wohl, aber na schön. Weißt du ... Da ... gibt es jemanden, der mit sehr viel bedeutet."

"Aja?", meinte Kai und wunderte sich über den plötzlichen Stich in seinem Herzen.

"Im Moment versuche ich zu ergründen, wie viel mir dieser Jemand bedeutet."

"Aja?", sagte Kai abermals. "Und wie weit bist du mit diesen Ergründungen gekommen?"

"Naja ... Ich weiß nur, dass besagter Jemand mir sehr, sehr wichtig und etwas ganz besonderes ist", erklärte Yuriy sanft und fixierte sein Gegenüber mit einem undefinierbaren Blick.

"Von wem redest du?", wollte Kai leise wissen. Der Rotschopf seufzte und fuhr sich fahrig über das Kinn, dann lächelte er. "Du verstehst wohl den Wink mit dem Gartenzaun nicht. Ich rede natürlich von dir."

*****************

Ein Kuss und andere Katastrophen

Hallo, meine Lieben, willkommen zu einem neuen Kapitel.^^ Nachdem ich euch eine Weile lang zappeln gelassen habe, hab ich beschlossen, das nächste Kapitel hochzuladen, damit ihr mir nicht vor Spannung umkommt.*Sarkasmus*

@moaboa: Danke, das hört man doch immer wieder gerne.^^ Ich musste das mit Boris und Mira einfach einfügen. Keine Panik, geht ja schon weiter!

@Phoenix-of-Darkness: Hey, du bist neu bei meiner FF, oder? Find ich toll.^^ Geht ja schon weiter, nicht maulen! =)

@JampalBalkar: Ich mag es, Lehrer zu triezen.^^ Geht eh schon weiter.

@Colanta: Du bist auch neu, herzlich willkommen! Hier ist das nächste Chap auch schon.^^

@Xenia_Crow:Mal sehen, was Kai macht...*selbst kein Plan hat**versucht, das zu vertuschen* Öhhh..^^°

@black_unico:Ja, die verdammte Länge...*seufzt* Er ist rothaarig, also ist es gar nicht so abwegig.^^

@WeißeWölfinLarka: Ha, noch jemand Neues!*freu* Schön, dass es dir gefallen hat. Tja, Zigarettensituation sind besonders schwierige Situationen und Yu hat sich gerade in einer solchen befunden. Eben, der Zaunpfahl reicht nicht.^^

@Night_of_Minerva: Stimmt, hab ich vergessen. u.u Ich kann mir nicht vorstellen, dass Yu jemand ist, der bei sowas lange fackelt...

@blackfox:Geniestreich, oi...dankeschön...*errötet* Dein Kommi ist wunderbar aufbauend.^^

Viel Spaß!

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Kapitel 10
 

Fassungslos starrte Kai ihn an.

"Aber... Wie... Was..." noch nie war der Halbrusse derart aus dem Konzept gebracht worden, dass er anfing zu stottern.

Yuriy seufzte wieder, diesmal ungeduldig, und fragte dann schon beinahe verärgert: "Brauchst du eine Vorführung, um zu kapieren, was ich meine, oder was?"

Kai fing sich, reckte das Kinn und antwortete wütend: "Gerne, denn ich verstehe absolut nicht, was du mir sagen wi-"

Weiter kam er nicht, denn raue Lippen, die sich überraschend sanft auf die seinen legten, hinderten ihn daran, den Satz zu beenden. Der Halbrusse versteinerte vor Schreck, entspannte sich nach einigen Sekunden sehr zur beiderseitigen Überraschung wieder und begann vorsichtig zu erwidern. Als ihm jedoch aufging, was er da gerade tat, stemmte er die Hände gegen die Brust des Rotschopfs und drückte ihn weg. "Tickst du noch richtig?"

"Hab' ich das jemals getan?", erwiderte Yuriy ernst.

Der Schlag kam präzise und hart. Als Kais Faust auf den Wangenknochen seines noch- immer- aber- nicht- mehr- lange- Mitbewohners traf, hörte dieser ein unheilvolles Knacken und taumelte zurück.

"Du verdammter Bastard! Wie kannst du nach so einer Nummer auch noch dumme Sprüche klopfen?", zischte der Halbrusse und stürmte ins Schlafzimmer, um sich dort einzuschließen.

"Kai?", fragte Yuriy durch das Holz der Tür hindurch und zuckte zurück, als irgendetwas an der Innenseite der Tür zerbrach. "Hau ab!"

"Na schön", rief der Rotschopf allmählich wütend werdend, drehte sich um und fegte aus der Wohnung, die für eine viel zu kurze Zeit sein Zuhause gewesen war.
 

Boris' Mundwinkel zuckten verräterisch, als er Yuriy den Eisbeutel reichte.

"Hör auf, so blöd zu grinsen!", fauchte dieser und hielt den Beutel an die geschwollene Backe, die bereits anfing, in allen Farben des Regenborgens zu schillern.

"Gebrochen", diagnostizierte Mira und sah den 'Patienten' besorgt an. "Wie ist das passiert?"

"Kais Faust hat einen beachtlichen Beitrag dazu geleistet."

Der Lilahaarige brüllte vor Lachen los und bekam sich erst nach einem strafenden Blick seiner Freundin wieder einigermaßen in den Griff.

"Wieso hat er dich geschlagen?", wollte das Mädchen wissen, doch Yuriy wurde von einem erschreckten Schrei Iwans an einer Antwort gehindert.

"Herrgott, Yu! Wie siehst du denn aus? Wie hast du das denn gemacht?", wollte Sergeij wissen und warf Iwan einen besorgten Blick zu, den dieser erwiderte, dann sahen sie zeitgleich zu ihrem Leader, was diesem bestimmt ein Lächeln entlockt hätte, würde er nicht so tief in der Tinte sitzen.

"Kai hat ihm eins aufs Maul gegeben."

"Was? Kai Hiwatari? Wieso das denn?", wunderte Iwan sich.

"Das wollte er uns gerade sagen, nicht wahr, Yuriy?", sagte Boris mit sensationslüsternem Blick.

Yuriy wand sich unbehaglich auf dem Sofa, dann senkte er den Kopf und murmelte etwas.

"Was?", fragte Mira nach.

"Ich... habe... Kai... Hiwatari... GEKÜSST!", formulierte der Rotschopf es überdeutlich und funkelte die anderen so wütend an, als ob diese Schuld an allem trugen.

Überraschte Stille.

"Damit ich das richtig verstehe: Wir reden hier nicht von einem Wangenkuss zum Abschied, oder?", fragte Sergeij erstaunlich ruhig für jemanden, der gerade erfahren hatte, dass sein Teamleader einen anderen Jungen geküsst hatte.

"Nein", murrte Yuriy und zupfte verdrießlich mit einer Hand am Sofaüberzug herum.

"Tja...Scheiße", brachte Boris es auf den Punkt.

"Liebst du ihn?", wollte Mira so plötzlich wissen, dass der Rotschopf zusammenzuckte und der Eisbeutel dadurch mehr Kontakt mit der Verletzung hatte, als es gut war, was ihn schmerzlich aufstöhnen ließ. "Ich weiß es nicht", sagte er nach einer Denkpause, "Ich... glaube aber schon. Verdammt, woher soll ich das denn wissen? Ich war noch nie verliebt!"

"Du bist es sogar ganz offensichtlich, sonst hättest du ihn nicht geküsst", meinte Mira sachlich und stieß Boris, der geistesabwesend in die Luft starrte und dabei immer wieder " Mist" murmelte, den Ellbogen in die Seite. "Hörst du jetzt mal auf damit, Borya?"

"Lass mich! Ich hab' gerade erfahren, dass unser endgültig durchgeknallter Leader schwul und in einen hirnlosen Idioten verliebt ist- wobei mich letzteres eher stört-, da habe ich nun mal einen Schock."

"Du weißt, dass ich dich liebe, aber wenn du nicht aufhörst, mich damit zu nerven, muss ich eben härtere Maßnahmen ergreifen."

"Ich steh' darauf, wenn du die Domina raushängen lässt", teilte Boris ihr heiser mit und Mira lachte.

"Ich weiß, mein Süßer", gurrte sie.

"Könnten wir jetzt von eurem Sexleben weg- und zu meinem Problem zurückkommen?", knurrte Yuriy genervt.

"Na schön, wenn's sein muss..." Der Lilahaarige grinste. "Obwohl unser Sexleben weitaus interessanter ist."

"Boris Nikolajewitsch Kuznetsov!"

"Schon gut, Yu, schon gut! Also, was machst du jetzt?"

Auf eine derartige Frage hatte Yuriy schon gewartet und er ließ seinen Frust raus, indem er seinen Teamkollegen wütend anfuhr: "Würde ich hier sitzen, wenn ich das wüsste? Warum bist du eigentlich in meinem Team, wenn du solche Fragen stellst? Wie's scheint, bist du ein Trottel und ich will endlich mal den Fresssack Takao besiegen, wozu ich aber fähige Leute brauche, die willig sind zu kooperieren!"

"Hey, kein Grund, beleidigend zu werden, Chef. Tja, dann müssen wir uns wohl einen Plan überlegen, nicht wahr, Leute?", fragte Boris grinsend und Mira, Sergeij und Iwan nickten enthusiastisch.

"Da kommt sicher mehr dabei raus, als wenn Yu den Plan selbst aufstellen würde", feixte der blonde Riese und alle außer dem Rotschopf lachten.

"Ja, macht euch nur lustig über mich, aber letzten Endes bin ich der Leader und der stellt nun mal den Trainingablauf auf, also könnt ihr euch schon auf eine klitzekleine große Steigerung davon freuen. Übrigens solltet ihr euch beeilen, denn nach dem heutigen Tag wird Kai garantiert so schnell wie möglich nach Japan zurückkehren", schnauzte der Russe sein Team(und Mira) an.

"Uh, dann müssen wir uns ranhalten", murmelte Iwan nachdenklich.

"Genau!", pflichtete Mira ihm bei.

"Ich packe es nicht, dass ihr mir so bereitwillig helft!", kam es fassungslos von Yuriy. Boris schenkte ihm ein Haifischgrinsen. "Weißt du... wir wollen eben unser Sofa wieder zurück haben und wenn wir diese Angelegenheit nicht regeln, nimmst du es wahrscheinlich bis zum Tag des Jüngsten Gerichts in Beschlag."

"Na herzlichen Dank." Der Rotschopf seufzte leidvoll. "Ich habe wahrscheinlich ohnehin keine Chance."

"Kommt darauf an." Mira musterte ihn eindringlich. "Hat er den Kuss erwidert?"

Yuriy schoss hoch und ignorierte das Brennen in seinem Wangenknochen. "Ja, hat er! Allerdings war er davon wahrscheinlich genauso überrascht wie ich..."

"Trotzdem... Dann hast du auf jeden Fall noch eine Chance."
 

Verwirrt starrte Max auf die geschlossene Badezimmertür.

"Und du sagst, er ist schon eine Dreiviertelstunde da drin?", wollte er von Rei wissen.

„Mindestens“, bestätigte Rei besorgt und fügte dann hinzu: „Außerdem flucht er ununterbrochen und das auf mehreren Sprachen. Ich wusste gar nicht, dass er so viele chinesische Schimpfwörter kennt.“

Sie grinsten sich kurz an, dann legten sie die Ohren zeitgleich auf die Badezimmertür. In diesem Augenblick flog besagte Türe auf und gab den beiden keine Zeit, sich in Sicherheit zu bringen; stattdessen knallte sie gegen ihre Köpfe und ließ sie zurücktaumeln.

„Verdammt!“, fluchte Rei und tastete vorsichtig über die rasch anschwellende Stelle.

„Selbst schuld“, antwortete Kai kalt und funkelte die Lauscher böse an.

„Tut…tut uns Leid, Kai“, stotterte Max ertappt und wartete auf das Extra-Training, zu dem Kai ihn garantiert verdonnern würde. Zu seiner Überraschung geschah nichts dergleichen; Kai wandte sich stumm ab und ging zum Fenster.

„Kai, alles in Ordnung?“, ermittelte Rei vorsichtig und der Angesprochene schüttelte ruckartig den Kopf.

„Rei, du bist doch mit Mao zusammen, oder?“, fragte er plötzlich und der Chinese weitete die Augen. Woher wusste sein Teamleader das? Er hatte es ihm nie gesagt.

„Woher…“

„Ich bitte dich, Rei, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock“, sagte Kai und ein Hauch seines üblichen Spotts lag in seinem Tonfall, was Rei und Max beruhigte.

“Ja, bin ich”, bestätigte Rei daher auch überflüssigerweise und fügte dann hinzu: „Warum fragst du?“

„Wie erkennt man, ob man verliebt ist?“

Takao, der soeben den Raum betrat und die letzte Frage seines Leaders mitbekam, spuckte den Schluck Cola aus, den er im Mund gehabt hatte.

„Mann, Takao, pass doch auf!“, beschwerte Max sich und sah seinen Freund vorwurfsvoll an. Dieser beachtete ihn jedoch nicht und konzentrierte sich ganz auf den Halbrussen. „Ist das wahr? Du bist verliebt?“

„Das weiß ich eben nicht, Idiot“, fauchte Kai, der allmählich die Geduld verlor.

„Okay, lass mich nachdenken…“ Rei schwieg eine Weile und zählte dann zögernd auf, was ihm dazu einfiel. Als er geendet hatte, fluchte Kai lautstark.

„Was ist denn?“, wollte Max wissen und der Angesprochene warf ihm einen Blick zu. „Das trifft fast alles zu!“

„Das ist doch gut, oder?“, wagte Takao einzuwenden und wurde daraufhin ebenfalls mit einem unfreundlichen Blick bedacht. „Für euch vielleicht. Ich hasse diese verdammten Gefühle!“

Ruckartig drehte Kai sich um und marschierte zur Tür des Hotelzimmers, wobei er die erschrockene Hiromi, die soeben hineinkam, einfach beiseite schob.

„Hey, Moment mal! Was heißt das jetzt und wohin gehst du?“, rief Takao ihm hinterher. Sein Leader blieb stehen und antwortete ohne sich umzudrehen: „Ich muss was erledigen.“

„Und was?“, ermittelte Takao, entschlossen, nicht locker zu lassen.

„Geht dich nichts an. Außerdem weiß ich noch nicht, wie es ausgeht, also…“ Kai zuckte mit den Schultern und ging hinaus. Nachdem die Tür geschlossen worden war, schwiegen sich die restlichen Bladebreakers an, bis Hiromi schließlich das Schweigen brach: „Na, wer hätte das gedacht: Kai ist verliebt und in der Hölle kann man jetzt prima Schlittschuhlaufen!“

„Sehr witzig“, meinte Rei finster, „Könnt ihr euch eigentlich vorstellen, wie ein Mädchen sein muss, dass ein Kai Hiwatari sich in sie verknallt? Also, ich schon, und diese Vorstellung behagt mir überhaupt nicht.“

„Naja…“, begann Max zaghaft, verstummte dann jedoch wieder und bekam stattdessen knallrote Ohren.

„Was denn, Maxie?“

„Also… könnte es nicht sein, dass… es sich hier um… naja, einen anderen Jungen handelt?“

Eine Zeit lang starrten die anderen ihn nur an, dann begann der Weltmeister lauthals loszulachen. „Ausgerechnet Kai soll schwul sein? Na klar, Max, und mein Großvater ist der König von England! Nein, nein, das kannst du mir erzählen. Es ist sonnenklar, dass wir hier von einem Mädchen sprechen.“

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Pläne

Hallo, meine Lieben! Nach laaanger Zeit endlich wieder ein neues Chap- ich hoffe, ihr könnt mir vergeben. u.u Ich hatte einen richtigen Aussetzer bezüglich des weiteren Verlaufs der Story, aber jetzt geht es wieder und daher hoffe ich, dass die nächsten Kapitel wieder regelmäßiger kommen.

@Phoenix-of-Darkness:Die Wange ist nicht nur blau angelaufen...=3 Paradoxerweise wollte ich Yuriy schon immer mal nen gebrochenen Wangenknochen verpassen...*hüstelt*

@Xenia_Crow: Frag mich nicht. Ich gehöre zum intelligenten Geschlecht.^^

@moaboa: Der Lauscher an der Wand(naja, Tür)... du kennst das Sprichwort.^^

@BlackUnico_X-mas-Uni:Jaja, der Kai...*lacht* Die denken sich schon was (hoffentlich) gutes aus.=)

@Night_of_Minerva: Dankeschön, ich hatte so meine Problemchen mit der Szene...<.< Ja, ich glaube einfach, dass der nicht ruhig und besonnen auf sowas reagiert!

@blackfox:Boris und Mira freuen sich- solange wird er das Sofa nicht belegen, aber nur kurz auch nicht.^^ Beschreibung? Kommt hier.=3

@Colanta:Naja, termingerecht ist was anderes...*blush*

@WeißeWölfinLarka:*lacht* Jetzt musste ich mir das mit der Krone grad bildlich vorstellen...^^

Viel Spaß!

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pitel 11
 

„Okay, pass auf: Ich weiß nur, worauf Mädels stehen und daher werden wir etwas improvisieren müssen“, begann Boris den Schlachtplan zu erklären und bat Mira um einen Filzstift, dann sah er Yuriy mit gerunzelter Stirn an. „Hörst du mir überhaupt zu?“

„Mhm“, erwiderte Yuriy trübselig und starrte an dem Lilahaarigen vorbei ins Leere. Die Schwellung seiner Wange war inzwischen zurückgegangen, dafür schillerte sie in allen Farben und das sehr intensiv dazu.

„Hey, wir kriegen das schon wieder hin! Das ist kein Grund, um depressiv zu werden und noch weniger ist es einer dafür, unser Sofa mit Keksen voll zu krümeln!“, wies Boris seinen Leader zurecht, dann wandte er sich dem eigens dafür gekauften A2-Block zu, der an der Wand hing: „Also … Wir müssen Kai irgendwie dazu bringen, dir zumindest mal zuzuhören, ohne dich gleich wieder k. o. zu schlagen. Und wie kriegen wir das am Besten hin?“

„Wir fesseln ihn an einen Stuhl“, schlug Mira mit leuchtenden Augen vor. Boris starrte sie an und kratzte sich dann am Kopf. „Das würde zwar auch funktionieren, aber wirklich hilfreich für ein romantisches Ambiente ist es nicht.“

„Das ist doch schon das Stichwort!“, rief Iwan.

„Was denn?“

„Na, ‘romantisch’, du Idiot!“

„Oh“, machte Boris und schrieb fein säuberlich „romantisches Ambiente“ auf den Block, woraufhin dieser herunterfiel. Fluchend bückte er sich danach und beschloss, den Block Sergeij in die Hände zu drücken, damit dieser ihn hielt. „Na schön. Wo machen wir das und vor allem: wie?“

„Was ist für euch Männer denn romantisch?“, wollte Mira wissen. Die Jungs sahen sich kurz an, ehe sie wie wild anfingen, durcheinander zu plappern. „Hey, hey, hey! Einer nach dem anderen! Also, Iwan, was findest du romantisch?“

„Grünes Gras. Da muss ich immer gleich an Wolken denken und bei Wolken…“

Mira starrte ihn wortlos an, seufzte und schüttelte dann den Kopf. „Was hab ich auch erwartet … Sergeij?“

„Vollmond?“

„Zwar brauchbarer als die Grasidee, aber leider hatten wir gestern erst Halbmond, bis wir wieder einen Vollen kriegen, ist es zu spät. Boris? Und bitte sag was Vernünftiges.“

„Gilt: ‘Meine schöne Freundin’?“

„Das ist zwar süß und ein derartiges Geschleime, dass du bald ausrutscht, aber es bringt uns nicht weiter. Yuriy?“

Der Rotschopf überlegte und sagte dann zögernd: „Der Wald im Winter. Aber es geht hier nicht darum, was wir romantisch finden, sondern was Kai romantisch findet.“

„Dann schieß’ mal los, Einstein“, sagte Boris angefressen.

„Er mag Kerzen. Pyromane und so, ihr wisst schon.“

„HA!“, schrie Mira so plötzlich, dass Iwan, der mit dem Stuhl gekippelt hatte, nach hinten fiel und Sergeij samt Block mitriss. Boris’ Freundin ignorierte die beiden und hüpfte freudestrahlend auf dem Lehnsessel, in dem sie Platz genommen hatte, auf und ab. „Wir gehen in den Wald direkt hinter der Abtei. Ihr wisst doch, dass es da diese eine Lichtung gibt, oder?“

„Klar, Kai und ich sind immer dorthin abgehauen, wenn wir wieder mal was angestellt hatten. Und was machen wir, wenn wir dort angekommen sind?“ Gespannt beugte Yuriy sich vor. Mira lächelte diabolisch, dann begann sie den anderen flüsternd ihren Einfall mitzuteilen.

„Das ist … das ist gut!“, sagte Sergeij nach einigen Schweigeminuten so erstaunt, dass Mira ihm einen bösen Blick zuwarf. „Warum so überrascht? In so was sind wir Frauen eben gut. Und jetzt an die Arbeit, Jungs!“
 

„An die Arbeit, Jungs!“, rief Kai und klatschte energisch in die Hände, „Packt eure Koffer, es geht zurück nach Japan!“

Als der Halbrusse eine halbe Stunde zuvor erfolglos zurückgekommen war und irgendetwas von „nicht zuhause“ gemurmelt hatte, hatten die Bladebreakers es vorgezogen, nicht nachzufragen. Sie wussten, dass Kai nicht gerne über seine Angelegenheiten sprach.

„Was hält Yuriy denn davon, dass du so plötzlich abreist?“, wollte Hiromi wissen und zuckte zusammen, als Kai ihr einen Todesblick der Stufe acht zuwarf. Vier Stufen höher als er das Mädchen normalerweise anzusehen pflegte. „Dem kann das egal sein, es ist meine Entscheidung, wann, wo und vor allem mit wem ich wohnen will!“

„Schon gut“, sagte Hiromi eingeschüchtert, dann begann sie ihre Kleider in den Koffer zu schmeißen. Wütend schnaubte Kai, rief etwas von „Ich muss raus hier!“ und verließ die Wohnung. Erstaunt sahen die Bladebreakers sich an. „Was ist denn in den gefahren?“, brachte Rei es auf den Punkt.

„Keine Ahnung. Vielleicht hat es ja was mit diesem Mädchen zu tun“, überlegte Takao laut.

„Menno, was habt ihr nur mit diesem Mädchen? Was stellt ihr euch da überhaupt vor?“, fuhr Hiromi auf.

„Naja … Sehr hübsch, sadistisch-“

„Ja, bestimmt quält sie Tiere oder kleine Kinder“, warf Rei ein. Takao nickte heftig und fuhr dann fort: „Bestimmt eine Spitzenbladerin, aber nicht besser als er, sonst müsste er ja mit ihr konkurrieren!“

„Eiskalt.“

„Gefühllos.“

„Gesundheitsfanatikerin.“

„Und wahrscheinlich trainiert sie jeden Tag bis zum Umfallen, ganz ohne Aufforderung!“, schloss Max die Beschreibung ab.

Hiromi seufzte. „Ist ja toll, wie ihr euren Teamleader einschätzt.“

„Kommt jedenfalls nah dran.“

„Vielen Dank“, ertönte es hinter ihnen und die Bladebreakers fuhren herum. Kai kam in den Raum und öffnete die Minibar. „Ich muss nur noch meine Sachen holen. Yuriy ist momentan nicht zu Hause, das heißt, dass wir diese Gelegenheit nützen und hinüberfahren werden.“

„Wieso ‘wir’?“, fragte Takao empört, woraufhin er einen Blick, der selbst Mike Tyson mausetot umfallen hätte lassen und die Worte: „Ich lasse euch zur Strafe für diesen Blödsinn, den ihr da verzapft, meine Sachen tragen und jetzt Schnauze“ erntete. Murrend folgte der Weltmeister seinem Leader, die anderen trotteten hinterher.

„Wieso ist Yuriy nicht zu Hause?“, erkundigte Max sich, als sie im Taxi saßen, weil ihm langweilig war. Unerwarteterweise versteifte Kai sich abrupt, drehte den Kopf in die Richtung des eingeschüchterten Amerikaners und fauchte: „Was weiß ich denn? Bin ich seine Nanny? Ich hab garantiert nichts damit zu tun! Er ist selbst schuld!“

„Schuld woran?“, fragte Takao verständnislos und sein Leader atmete tief durch, murmelte etwas auf Russisch und antwortete schließlich auf Japanisch: „An nichts, Takao. Es ist alles in Ordnung. Hört einfach nur auf, mich zu nerven.“

Verwirrt runzelte der Weltmeister die Stirn und nickte dann. Er hätte schwören können, dass für einen kurzen Moment so etwas wie Traurigkeit in der Stimme des Halbrussen mitgeschwungen hatte, aber er würde auf keinen Fall danach fragen. Also schwieg er und beobachtete, wie Kai seine Stirn gegen das Fensterglas lehnte und stumm hinaussah.
 

„Hilfe! Teelichtalarm!“, schrie Boris, stolperte über einen der Säcke, der laut Beschriftung hundert Teelichter beinhaltete, und konnte sich nur durch pures Glück gerade noch an der Kommode neben dem Eingang festhalten, um seinen Sturz zu verhindern.

„Kannst du nicht mal leise sein? Ich versuche hier in Ruhe Trübsal zu blasen!“, knurrte Yuriy ihn vom Sofa aus an, von dem er sich seit zwei Tagen nicht fortbewegt hatte. Der Lilahaarige starrte ungerührt zurück, hob den Sack auf und schleuderte ihn auf besagtes Sofa, wodurch er einen lauten Protestschrei erntete. „Komm, Romeo, steig’ in deine Stiefel, wir gehen deine Liebste bezaubern.“

„Witzig“, grummelte der Rotschopf, dann bequemte er sich dazu, aufzustehen und knickte ein, weil seine Beine von der langen Sitzerei eingeschlafen waren. Knurrend brachte er seine Beinmuskeln unter Kontrolle und hob den Sack auf, den Boris ihm so freundlich beinahe auf den Kopf geknallt hatte. „Wie viele von den Dingern haben wir eigentlich?“

„Keine Ahnung“, antwortete sein Freund und unterstrich dies noch durch ein Schulterzucken. „So an die zehn Säcke, also insgesamt mindestens tausend Teelichter. Mehr als genug, um ein Leuchten in Aschenputtels Augen zu zaubern.“

„Sag’ mal, warst du schon wieder am Medizinschränkchen oder hast du zu lange in der Brotdose bei den Scherzkeksen gelegen, dass du hier so einen Mist verzapfst?“, fuhr Yuriy den anderen an.

„Ich hab’ ihm ja gesagt, er soll die Finger von dem Märchenbuch lassen, das Miras kleine Schwester hier vergessen hat“, erklang Sergeijs Stimme hinter dem Rotschopf und dieser seufzte erleichtert auf. „Gott sei Dank, ich bin nicht allein mit dem Irren.“

„Hey, wenn hier jemand Boris einen Irren nennen darf, bin ich das!“, mischte Mira sich ein, die hinter Sergeij aufgetaucht war und genau wie der blonde Hüne zwei der Säcke trug. Die junge Frau war hoch motiviert, dem Rotschopf zu helfen, seine große Liebe zu erlangen, weil sie traurige Liebesgeschichten nun einmal nicht leiden konnte.

Außerdem wollte sie endlich ihr und Boris’ Sofa zurück haben.

„Warum tue ich mir das noch mal an?“, fragte Yuriy sich und lieferte sich gleich danach selbst die Antwort. „Weil ich ein Idiot bin.“

„Genau“, stimmte Boris ihm zu und winkte die anderen durch die Tür.

„Eindeutig“, meinte Mira.

„Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, auch wenn es bei dir noch ein langer, steiniger Weg ist“, fand Sergeij.

„So viel zum Thema „sinnlose Unterhaltungen“. Seit wann erlaubt ihr es euch eigentlich, so mit mir zu reden? Habt ihr vergessen, wer ich bin?“, sagte Yuriy angefressen und starrte sein Team in Grund und Boden.

„Weißt du, als liebeskranker Pumuckl, der Tag für Tag nur auf unserem Sofa hockt, bist du nicht gerade Furcht einflössend…“, sagte Boris. Der Rotschopf beschloss gnädig, ihn zu ignorieren und sah sich stattdessen nach dem vierten Teammitglied um. „Wo ist eigentlich Iwan?“

„Der hat irgendwas von wegen „Das wird der Clou“ gemurmelt und ist abgehauen. Er hatte diesen irren Blick drauf, ihr wisst schon, den, den er immer aufsetzt, wenn er wieder etwas ausheckt…“, gab Sergeij bereitwillig Auskunft. Sein Leader schnaufte. „Dass der Zwerg sich immer dann absetzen muss, wenn’s zur Sache geht … Tja, dann muss ich eben euch schinden, nicht wahr? Also, los jetzt! Eine Schande, wie ihr immer unsere Zeit vertrödelt!“

„Wer müllt denn hier wen zu?“, murmelte Boris.

„Was hast du gesagt?“, erkundigte sich der Rotschopf gefährlich ruhig.

„Nichts, nichts“, sagte der Lilahaarige hastig und rannte beinahe zu seinem Auto, „Lasst uns Kerzen aufstellen!“

Yuriy sah Sergeij an. „Was ist denn auf einmal mit dem los?“

„Tja, ich schätze, dass sich deine Couchpotato- Harmlosigkeit verflüchtigt hat…“

„Gut so.“
 

„Verdammtermistwozumteufelistdieserdämlicheschlüsselnurwiederichhabeihndochinmeinejackentaschegegeben!“ Fluchend durchsuchte Kai sämtliche Jacken- und Hosentaschen nach dem Wohnungsschlüssel, fand ihn schließlich und rammte ihn derart grob ins Schlüsselloch, dass die restlichen Bladebreakers zusammenzuckten und Takao etwas von „armer Schlüssel“ murmelte.

„Der Schlüssel hat euer Mitleid nicht verdient!“, fauchte Kai und Hiromi hob eine Augenbraue ob des sinnlosen Kommentars. Der Halbrusse schnaubte und trat endlich ein. Hinter ihm taumelte Max herein und setzte erleichtert die leeren Kisten ab, die er mitgenommen hatte. Auch die anderen trudelten langsam herein und schlenderten durch die Wohnung.

„Die Tapete da wirft Blasen“, stellte Hiromi fest und musterte das Eck im Wohnzimmer, wo Yuriy damals bei der Renovierung die Motivation verlassen hatte.

„Stimmt. Das war das letzte Stück und Yu hatte keine Lust mehr“, erklärte Kai, schnappte sich einen der Kartons und ging ins Schlafzimmer.

„Wenn Yuriy die Wände gemach hat, bin ich erstaunt, dass der Rest verhältnismäßig ordentlich geworden ist…“, murmelte das Mädchen vor sich hin und schlenderte weiter in die kaum benutzte Küche. „Wer von euch beiden hat eigentlich gekocht?“, rief sie ins Schlafzimmer.

„Keiner“, kam prompt die Antwort. „Deswegen steht ja noch alles.“

„Und wie, bitte schön, habt ihr euch dann ernährt?“

„Ach, entweder wir waren essen, haben was vom Chinesen oder so geholt oder wir haben uns bei Boris und Co. eingeladen.“

„Aja, und die waren wahrscheinlich begeistert…“

„Eigentlich nicht, was Yuriy allerdings nicht abgehalten hat. Und mich auch nicht. Wir können eben nicht kochen und selbst diese Matschbirne Boris hat irgendwann eingesehen, dass er seinen Teamleader nicht an einen explodierenden Herd verlieren will.“

„Und dich etwa schon?“

„Nein.“ Sie hörte gedämpftes Lachen, ein Klirren, dann erklang wieder seine Stimme: „Ich glaube, er würde es am liebsten sehen, wenn der Herd vor mir explodiert, die Mikrowelle neben mir in Stücke zerspringt und der Kühlschrank auf meinen Rücken knallen würde, um mir den Rest zu geben.“

„Ihr scheint ein recht inniges Verhältnis zu haben.“

„So … kann man es auch sagen, ja…“

„Hey, Kai, was ist das für eine Zeichnung?“, unterbrach Takao plötzlich Kais und Hiromis Unterbrechung und wedelte aufgeregt mit einem Blatt Papier herum.

„Ich weiß ja, dass du mich für Superman hältst, aber ich kann leider nicht durch Wände sehen“, erklärte der Halbrusse. Der Japaner stutzte, dann lachte er. „Sorry.“

Seufzend schlenderte Kai aus dem Schlafzimmer und erblickte die Zeichnung, die Yuriy von ihm gemacht hatte, während er schlief.

„Hat Yuriy gemacht“, antwortete er und wunderte sich über den heftigen Stich in seinem Herzen. Vielleicht sollte er zum Arzt gehen. „Er kann das ziemlich gut.“

„Kann man wohl laut sagen!“, rief Max, als er über Takaos Schulter gesehen hatte.

„Hätte ich nie vermutet- ich meine, der Yuriy Ivanow und eine künstlerische Ader?“, meinte Rei verwundert, nachdem er sich ebenfalls dazugesellt hatte. Kai sagte nichts, sondern betrachtete die Zeichnung noch einmal. Wie viel Mühe der Wolf sich damit gegeben hatte … Es musste viel … Liebe darin stecken…

Über seine Gedanken entsetzt nahm Kai die Zeichnung, faltete sie unsauber zusammen und raste zurück ins Schlafzimmer. „An die Arbeit, Jungs- äh, und Hiromi! Je schneller wir hier fertig sind, desto besser!“

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Ein Heiratsantrag und viele Unsicherheiten

Hallo,meine Lieben,hier das erste Kapitel im neuen Jahr.Ich entschuldige mich schon im Voraus für den bösen Schluss,aber das musste einfach sein.*manisches Lachen*

@Phoenix-of-Darkness: Was soll man machen?Männer...*seufzt*

@moaboa:Ich mag die Diskussionen.^^ Die Szene mit dem Block fand ich selber lustig,weil ichs so richtig vor meinem inneren Auge sehen konnte.=)

@Xenia_Crow:Gut,dass ihr das alle romantisch findet,ich war mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher damit..Ob er ihn abhalten kann?Wir werden sehen...^^

@BlackUni:Nein,der hatte nur eine..*hust* gute Idee. xD Tja,ich würde sagen,dass Kai ein typisches Fluchtverhalten an den Tag legt.=3

@Minerva(ich kürz das künftig ab,wenns dich nicht stört=3):Damit ihr nicht mitgkriegt,was sie vorhaben. xD Er war abwechselnd bei den Bladebreakers und in der Wohnung,ich hab das offen gelassen.Warum er flüchtet?Weil er zwar erkannt hat,dass alles zutrifft,aber das heißt nicht,dass es ihm gefällt und er es wahrhaben will.^^

@Colanta:Wundergut-was für ein geiles Wort. xD Schön,dass es dir gefallen hat und keine Sorge,ich spare(hoffentlich) nciht an Diskussionen.^^

Viel Spaß!

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„Dank sei dir, oh großer Gott in der Höhe, dass wir endlich fertig geworden sind“, seufzte Mira dramatisch und ließ sich erschöpft auf einem von Schnee befreiten Stein nieder.

„Überhaupt nicht übertrieben, Mi-Chan… Seit wann glaubst du eigentlich an Gott?“, schnaubte Boris und starrte seine Freundin durchdringend an.

„Gar nicht, aber es klang so schön…“

„Weiber“, murmelte Sergeij vor sich hin, wohlweislich so leise, dass besagtes „Weib“ ihn nicht hören konnte.

„Haltet alle die Klappe und helft mir stattdessen beim Anzünden. Ich kann tausend Teelichter nicht vollkommen alleine entfachen!“, sagte Yuriy und schnappte sich das einzige Stabfeuerzeug.

„Würden wir ja gerne-“

„Würden wir nicht!“, unterbrach Boris Sergeij, der ihn einfach ignorierte und fortfuhr: „Aber du hast die Feuerzeuge vergessen.“

Yuriy sah erst den Blonden und dann den Anzünder in seiner Hand an, ehe er tief seufzte. „Stimmt.“ Er hielt kurz inne und legte die Stirn in Denkfalten, dann begann er hektisch in seiner Manteltasche zu wühlen und förderte schließlich ein knallblaues Feuerzeug zutage. „Ich wusste doch, dass ich noch eins mithabe!“

„Du magst knallblau, oder? Knallblaue Zettel, knallblaue Feuerzeuge- Moment, seit wann rauchst du wieder?“, wollte Boris wissen. Der Rotschopf starrte ihn schweigend an. „Seit mein Leben begonnen hat, wieder aus Zigarettensituationen zu bestehen.“

„Aaach, die Ausrede hast du auch damals in der Abtei jeden Tag gebraucht, das kannst du uns nicht mehr verklickern“, winkte der Lilahaarige amüsiert ab.

„Das hat Kai auch gesagt“, murmelte Yuriy melancholisch, ließ den Anzünder sinken und starrte dumpf ins Nichts.

„Scheiße, jetzt hat er wieder Depressionen. Gut gemacht, Kuznetsov!“

„Konnte ich ja nicht wissen, oder, Petrov?“

„Haltet beide den Mund. Wenn man euch zuhört, kommt einem ja das kalte Grausen!“, befahl Yuriy, sammelte sich wieder und machte sich widerwillig an die Arbeit. Für die Liebe musste eben gelitten werden.

Jäh wurde seine aufopferungsvolle Tätigkeit durch einen lauten Aufschrei unterbrochen und Iwan kam aus dem Gebüsch geschossen. Hinter sich zog er mit viel Mühe und extremem Kraftaufwand einen Schlitten nach.

Auf dem Schlitten stand… Ein Eisengel.

Zumindest nahm Yuriy an, dass es ein aus Eis gehauener Engel sein sollte. Leider hatte das arme Ding nur einen Flügel, der Heiligenschein fehlte und die Nase war abgebrochen.

„Iwan?“, sagte der Rotschopf gefährlich ruhig.

„Ja?“

„Was. Ist. Das?“

„Gefällt es dir nicht? Den hab ich zu einem Sonderpreis bekommen!“, rief der Kleinste der Demolition Boys aufgekratzt.

„Warum nur?“, murmelte Sergeij sarkastisch, doch Iwan überhörte ihn und fuhr fort: „Den stellen wir hier auf und dann ist es perfekt!“

„Sicher nicht. Sergeij, du hilfst mir jetzt, dieses … Ding hier fortzubringen und Bo und Mira werden inzwischen die übrigen Kerzen anzünden.“ Mit diesen Worten warf Yuriy Mira das knallblaue Feuerzeug und den Anzünder zu, dann schnappte er sich gemeinsam mit Sergeij den Schlitten, während Iwan ihm heftig schimpfend hinterherlief. Boris und seine Freundin blieben zurück.

Nachdem die Beiden schweigend alle Kerzen angezündet hatten, legte Mira die beiden Werkzeuge auf den Stein und sah sich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen um. „Das ist richtig schön.“

„Sehr romantisch“, stimmte Boris zu, trat hinter sie und legte einen Arm um ihre Hüfte, dann begann er zögerlich: „Weißt du, das ist vielleicht nicht der ausgefeilteste Moment, aber die Umgebung stimmt und … naja, wir sind allein hier und…“

„Willst du mir mit deinem Gestotter etwas Bestimmtes sagen, Schatz?“

„Ich will dich etwas fragen.“

Die junge Frau weitete die Augen. „Und … ähm … was genau?“, wollte sie atemlos wissen.

„Willst du mich heiraten?“

Mira schloss für einen Moment lächelnd die Augen, dann öffnete sie diese wieder, drehte sich um und legte ihrem Geliebten die Arme um den Hals. „Natürlich möchte ich.“

„Du machst mich zum glücklichsten Mann auf Gottes schöner Erde, egal, wie kitschig das klingen mag.“ Vorsichtig löste Boris sich von seiner Freundin und holte ein kleines schwarzes Schächtelchen aus der Manteltasche. „Ich trage ihn schon seit Wochen mit mir herum.“

Als Mira den schmalen, silbernen, abwechselnd mit weißen und blauen Steinen besetzten Ring sah, begannen ihre Augen verdächtig zu glänzen. „Er ist wunderschön.“

„Genau wie du, mein Herz.“

„Und weil er praktisch spontan kam, ist der Heiratsantrag für mich noch viel romantischer, als wenn du ihn wochenlang geprobt hättest. Woher konntest du das nur wissen?“

„Ähm … Ich habe eben ein Gespür für so etwas.“
 

„Ja, Mao. Nein, Mao. Natürlich, Mao. Ja, mach dir keine Sorgen, Mao. Ja, Mao. Wir suchen gerade nach einem Rückflug. Kai muss vorher noch seine Sachen packen und dann … Na klar, Mao. Bis dann, ich liebe dich auch, Mao.“ Seufzend legte Rei sein Handy weg und sah wie erschlagen aus - kein Wunder, die Pinkhaarige hatte wie ein Wasserfall auf ihn eingeredet.

„Bin ich froh, dass ich nicht so ein Weib am Hals habe“, sagte Kai schadenfroh und verpackte sorgfältig die letzten Dinge in einer Kiste.

„Deine ist auch nicht besser. Immerhin flüchtest du gerade vor ihr!“, sagte Rei und funkelte seinen Teamleader wütend an. Zumindest so wütend, wie er nur konnte, was einen Kai Hiwatari nicht besonders beeindruckte.

„Stimmt. Der ist weitaus schlimmer“, murmelte Kai vor sich hin und klebte energisch die Öffnung des Kartons zu.

„Was hast du gesagt?“, fragte Rei irritiert nach, was den Halbrussen erröten und hektisch abwinken ließ. „Nicht so wichtig.“

„Nein, sag es nochmal“, forderte der Chinese mit einer ungewohnten Hartnäckigkeit, was Kai aufseufzen ließ, ehe er fauchend antwortete: „Lass mich in Ruhe, verdammt!“

Rei schwieg verstimmt und trug die erste Kiste hinaus.

„Na, geht doch“, murmelte Kai zufrieden und warf noch einmal einen kurzen, verstohlenen Blick auf Yuriys Skizze, die er fest in seiner Hand hielt. Warum, war ihm selbst rätselhaft. Eigentlich hätte er sie doch auf den Grund einer dieser namenlosen Kartons versenken sollen, aber … er brachte es nicht übers Herz. Ja, er, der großartige, mächtige Kai Hiwatari, schaffte es nicht, ein Stück Papier mit einer Kritzelei darauf ihrem Schicksal zu überlassen.

Nein.

Nein, er wollte nicht wissen, was das zu bedeuten hatte.

Liebe Güte, er benahm sich vollkommen unnormal, die anderen würden garantiert bald Verdacht schöpfen … Und dann? Eigentlich konnte es ihm egal sein. Er empfand nichts, aber auch gar nichts, für den Rotschopf.

Sicher?

Unwillig vertrieb er die kleine, unsichere Stimme in seinem Inneren, die schon seit dem Kuss in ihm existierte und ihn immer wütender machte.

„Kai? Wieso sitzt du auf dem Boden und starrst die Wand an?“, fragte Max leise, der von ihm unbemerkt eingetreten war. Die anderen waren weit und breit nicht zu sehen - elende Drückeberger. Er schüttelte energisch seine Lethargie ab und stand auf. „Jetzt stehe ich ja wieder. Nimmst du diese Kiste? Dann nehme ich die hier.“

„Mhhh … Kai? Kann es sein, dass du…“ Der blonde Amerikaner zögerte und betete zu sämtlichen Göttern, die es gab und je gegeben hatte, dass die nächsten Worte nicht gleichzeitig seine letzten sein würden.

„Dass ich was?“, fragte Kai und fixierte sein Gegenüber.

„Dass du … dich verliebt hast? Und zwar in … in Yuriy?“

Mit lautem Getöse fiel die Kiste, die der Halbrusse in den Händen gehabt hatte, zu Boden. Max spürte den brennenden Blick der roten Augen auf sich ruhen und setzte innerlich sein Testament auf, obwohl ihm das im Falle eines tatsächlichen Ablebens nicht viel bringen würde.

„Wie kannst du es wagen? Ich bin nicht in ihn verliebt! Eher tanzt Tyson im Hula-Rock Samba auf Kyojous und Hiromis hawaiianischer Hochzeit und heiratet ein Kamel, als dass ich in diesen verrückten, perversen, idiotischen“ verdammt süßen, netten„dämlichen, blöden Rotschopf verliebt wäre! Kapiert?“

„Schon gut, schon gut“, sagte der Amerikaner beschwichtigend und trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. „Aber nur mal angenommen, du wärst es, dann ist es eine ziemlich blöde Idee, aus Russland abzuhauen und einfach die Augen davor zu verschließen.“

„Raus!“, knurrte Kai.

„Abgesehen davon wärt ihr wirklich süß zusammen, ganz ehrlich! Und es würde mich auch nicht stören!“

„RAUS!“
 

Yuriy stoppte abrupt, als er das eng umschlungene Paar auf der Lichtung sah und bemerkte, dass an Miras Finger endlich der vermaledeite Verlobungsring steckte. Seine erbärmliche, liebesbedingte Situation ignorierend, verzogen sich die Lippen des Rotschopfes zu einem Grinsen. „Sag’ bloß, er hat es endlich geschafft!“, rief er der Gefährtin seines besten Freundes zu, die sich von ebenjenem löste und ihn anstrahlte. „Ja, das hat er! Und es war so spontan und romantisch!“

„Spontan, aha…“, murmelte Yuriy immer noch grinsend, dann trat er auf die beiden zu und umarmte sie nacheinander. „Ich freue mich so für euch. Noch mehr freue ich mich allerdings, wenn ich endlich den Phönix in meinen Armen halten kann.“

„Ich mich auch, dann gibst du endlich Ruhe!“, maulte Boris, doch ein Lächeln lag auf seinen Zügen und nahm den Worten die Schärfe.

„Du hast übrigens Glück, dass es heute so unglaublich windstill ist. Sogar das Wetter will dich und Kai offenbar zusammen sehen!“, meinte Mira lächelnd.

„Kann schon sein … Na schön, was machen wir jetzt? Ich meine, die Kerzen sind angezündet, ich hab diesen enorm hässlichen Eisengel beseitigt und Iwan kalt- äh, ruhig gestellt, aber was kommt jetzt?“

„Jetzt gehst du zu Kai und bittest ihn, mit dir zu kommen, weil du ihm etwas zeigen möchtest“, sagte Boris und verdrehte die Augen. Mira seufzte und schlug ihm fest auf den Oberarm. „Idiot. Das Ganze hier haben wir doch angelegt, damit er ihm erst mal überhaupt zuhört und wenn Yu geht, wird Kai sich weigern, mitzukommen! Also ehrlich, soviel logisches Denkvermögen hätte ich dir noch zugetraut!“

„Ist ja gut, ist ja gut! Mann, wenn du damals in unserem Team gewesen wärst, hätten sie dich als Schläger abgestempelt, weil ich neben dir manchmal wie ein Unschuldslamm aussehe!“

„Das ist so süß von dir“, sagte Mira lächelnd und gab ihrem konsternierten Liebhaber einen schnellen Kuss, ehe sie sich wieder an Yuriy wandte: „Das heißt, wir werden Sergeij schicken.“

„Wieso ausgerechnet Sergeij?“, wollte der Rotschopf überrascht wissen.

„Ist doch klar: sollte sich Kai trotzdem weigern, hat Sergeij die nötige Muskelkraft, um ihn trotzdem hierher zu verfrachten.“

„Leuchtet irgendwie ein.“

„Sag ich doch. Also, wo ist der denn nur wieder, wenn man ihn einmal braucht?“

„Ähh … ich glaube, er hat davon gesprochen, schnell mal telefonieren zu gehen“, sagte Yuriy nachdenklich.

„Komisch, sonst geht er doch nie weg, wenn er telefoniert…“, wunderte Boris sich.

Die Drei sahen sich an.

„Wisst ihr, als Teamleader ist es meine Pflicht, auf die Teammitglieder zu achten, und vielleicht ist ihm ja etwas zugestoßen…“, sagte Yuriy langsam und ein breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Die Tatsache, dass er de facto gar nicht mehr Teamleader war, ignorierte er geflissentlich.

„Naja, und ich als guter Freund muss auch auf sein Wohl achten. Vielleicht hat er ja Kummer oder so“, gab Boris scheinheilig von sich.

„Ich will einfach nur sein Geheimnis herauskriegen“, feixte Mira und wie auf ein Stichwort rannten die Drei los, um Sergeij zu finden. Der Plan konnte sowieso nur mit Hilfe des Blonden durchgeführt werden. Wenn es dabei auch noch ein Geheimnis aufzudecken gab, war es umso besser.

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Entscheidung

Hallo,meine Lieben!Ich weiß,ich hab mir geschworen,keine Vorwörter mehr zu machen, aber dieses hier ist notwendig. Ich möchte mich tausendmal dafür entschuldigen, dass es so mega lange gedauert hat,aber ich hatte ein echtes Kreatief und bin froh,dass es überhaupt weitergeht. Und weitergehen wird es, ganz sicher.

Einen vielen lieben Dank an alle meine Kommischreiber, die hoffentlich noch nicht ganz verscheucht habe.=)

Viel Spaß beim Lesen!

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Kapitel 13
 

„Sag das bitte noch mal.“ Sprachlos starrte Yuriy Sergeij an, der peinlich berührt von einem Fuß auf den anderen trat. „Du triffst dich seit sage und schreibe zehn Wochen mit Julia von den … ach, wie heißen diese Versager noch mal… Ist ja auch egal, mit dieser Julia von der Weltmeisterschaft und du sagst mir, deinem Teamleader, kein Wort davon?“

„Ich treffe mich ja nicht wirklich mit ihr, ich halte den Kontakt nur durch Telefonate und E-Mails und wenn ich ehrlich sein soll, geht dich mein Privatleben überhaupt nichts an.“

„Eine kleine Andeutung, dass du eine Freundin hast, hätte mir auch gereicht! Ich dachte, wir sind Freunde, wie kannst du mich, beziehungsweise uns, derart aus deinem Leben ausschließen?“, fragte der Rotschopf und funkelte den Blonden wütend an.

„Ähm … Ich wollte es euch nächste Woche sagen…“, murmelte dieser.

„Ach ja? Und warum erst da?“

„Weil… sie zu Besuch kommt…“

„Na, das wird ja immer besser!“, höhnte Yuriy und wurde langsam aber sicher immer wütender. „Als hätte ich nicht genug eigene Probleme, neeeeeein- jetzt schleppst du mir auch noch deine Freundin ins Haus!“

„Jungs, jetzt regt euch mal wieder ab…“, begann Boris, aber der Rotschopf ließ ihn mit einem „Halt du dich da raus!“ verstummen.

„Siehst du, das ist dein eigentliches Problem: Du denkst, es muss sich alles immer nur um dich drehen, alles nur nach dir gehen, auf die anderen gehst du wenig oder gar nicht ein!“, rief Sergeij, der allmählich selbst die Beherrschung verlor. „Ich wusste, dass du so reagieren würdest und deshalb hab ich so lange damit gewartet! Und weißt du was? Es wundert mich nicht, dass Kai die Flucht ergriffen hat. Du hast ihn einfach überrumpelt, nur weil du so fühlst und weil du ihn in diesem Augenblick küssen wolltest und hast keinen Gedanken daran verschwendet, wie er sich fühlen muss! Ständig setzt du dich über andere hinweg und scherst dich einen Dreck um die Gefühle und das Befinden anderer Leute und das kotzt mich einfach nur an!“

Es herrschte für einen Moment sprachlose Stille. Selbst Iwan, Boris und Mira waren von dem plötzlichen Ausbruch des sonst so ruhigen Blonden überrascht und hielten den Mund. Schließlich straffte Yuriy die Schultern und trat näher an Sergeij heran.

„Ich werde dir nicht sagen, dass mich das verletzt hat“, begann er ruhig, die stechend blauen Augen unverwandt auf sein Gegenüber gerichtet. „Denn das ist es nicht wert. Bring die Kleine her und ich werde nichts sagen, denn ich hatte gar nicht vor, etwas dagegen zu sagen, und von diesem Augenblick an werde ich mich vollständig aus deinem Leben heraushalten. Du hast nicht die geringste Vorstellung, was ich für euch schon getan habe und ich habe es stets gern getan und mich niemals darüber beschwert. Vielleicht solltest du mal überlegen, warum ihr in der Abtei so selten bestraft wurdet und ich stattdessen andauernd zu Balkov zitiert wurde, bevor du mir noch einmal vorwirfst, dass ich mich nicht um die Gefühle und das Befinden anderer Leute kümmere!“

Mit diesen Worten drehte er sich zu Mira. „Bitte hol du Kai. Ich habe nicht vor, wegen irgendjemandem mein Vorhaben aufzugeben, egal wie egoistisch es aussehen mag, mit der Person zusammen sein zu wollen, an die man sein Herz verloren hat.“ Yuriys Worte trieften nur so vor Sarkasmus und Mira nickte. „Ich gehe sofort los.“

„Ich komme mit, kann ja im Auto warten“, meinte Boris und seine Verlobte stimmte lächelnd zu.

Nachdem die beiden weg waren, sagte Sergeij zögerlich: „Hör mal, Yu, es tut mir Leid. Ich wollte das nicht sagen, aber ich war wütend und…“

“Und da hast du die Beherrschung verloren, nicht wahr?“, vervollständigte Yuriy den Satz und fühlte sich plötzlich müder und älter, als es eigentlich der Fall war. „Schon gut.“

„Du hast uns nie gesagt, dass du damals die ganzen Strafen auf dich genommen hast“, erklang es auf einmal leise von Iwan und der Rotschopf drehte sich schwach lächelnd zu ihm. „Natürlich nicht. Hätte ich es getan, hättet ihr euch Vorwürfe gemacht und das war nicht der Sinn der Sache.“

„Du hättest das nicht tun sollen.“

„Ich bin der Leader dieses Haufens. Glaubst du, ich hätte zugelassen, dass meinem Team auch nur ein Haar gekrümmt wird?“

Iwan schwieg, dann wollte er zögernd wissen: „Hat er…schlimme Dinge getan?“

Yuriy sah ihn wortlos an und meinte dann: „Du darfst mich alles fragen, Iwan, und ich werde immer antworten, so gut ich kann- nur auf diese eine Frage nicht. Niemals.“

„In Ordnung“, sagte Iwan geknickt. Der Rotschopf seufzte, dann kniete er sich vor den Jüngsten der Demolition Boys und umarmte ihn impulsiv. „Mach dir keine Gedanken. Ich lebe, oder? Das ist alles, was zählt. Und wenn ich jetzt noch den HHH bekomme, ist meine Welt gerettet.“

„HHH?“, hakte Iwan verwundert nach.

„Hübscher, heißer Hiwatari“, grinste Yuriy und sein Gegenüber brach in unfreiwilliges Gelächter aus. Ebenfalls lächelnd ließ der Rotschopf den Kleineren los und richtete sich wieder auf, ehe er sich Sergeij zuwandte. „Was dich betrifft- ich hätte nicht so austicken sollen und bin dir nicht böse. Inzwischen jedenfalls nicht mehr. Ich kann keinem von euch lange böse sein, habt ihr Idioten das noch immer nicht kapiert? Ihr seid meine Familie.“
 

Nachdem Boris zwei rote Ampeln und die Vorrangregel geflissentlich ignoriert hatte, langte Mira mit zitternden Fingern nach dem Gurt und schnallte sich an.

„Verdammt, ich hab ganz vergessen, wie du fährst!“

„…Ist das eine Beschwerde?“

„Sollte als eine solche verstanden werden, ja.“

„Nur weil ich rechtzeitig kommen möchte?“

„Rechtzeitig wozu?“, fragte Mira und rutschte tiefer in den angenehm beheizten Autositz, ehe sie das Handschuhfach öffnete und einen Schokoriegel herausholte, den sie dort zusammen mit etwa zehn weiteren bunkerte. Schokolade wirkte immer so schön beruhigend auf die junge Frau und diese Gelassenheit brauchte sie dringend, wenn Boris am Steuer saß…

Ihr Verlobter schwieg und überfuhr eine weitere rote Ampel, wobei er beinahe eine alte Frau, die die Straße überqueren wollte, rammte und gerade noch ausweichen konnte. Mira verschluckte sich vor Schreck an dem Schokoladenbissen, den sie soeben verschlungen hatte, und hustete schwer, ehe sie sich wieder beruhigt hatte.

„Borya! Rechtzeitig wozu?“, wollte sie dann hartnäckig wissen. Der Lilahaarige seufzte und antwortete dann: „Ich befürchte, dass Kai schon auf dem Weg zum Flughafen ist. Er ist ein Trottel, aber er macht niemals halbe Sachen.“

„Du meinst…?“

„Jawohl, das meine ich. Wenn wir ihn nicht mehr abfangen können, war’s das. Meine selbstsüchtige Seite findet das ganz wunderbar und möchte diesen erbärmlichen Loser so schnell wie möglich loswerden, aber dann gibt es zu meinem unendlichen Bedauern auch noch die Seite, die ihren besten Freund nicht unglücklich sehen will und deswegen fahren wir jetzt so schnell es geht zum Flughafen.“

„Woher weißt du überhaupt, welchen Flug er und die Blödbreakers-“

„Bladebreakers.“

„Wie auch immer. Welchen Flug Kai und sein Team nehmen werden?“

„Da gibt es so eine neuartige Erfindung, die man Telefon nennt und damit hab ich am Flughafen nachgefragt, wann Flüge nach Japan gehen. So wie ich den verbohrten Dickschädel kenne, wird er den ersten davon nehmen und der geht in etwa zwei Stunden.“

„Erstaunlich, dass du dir so viel Mühe gibst, ihn zurück zu holen.“

„Yuriy ist, wie schon gesagt, mein bester Freund und so unglaublich es klingen mag, aber ich glaube, Hiwatari bedeutet ihm tatsächlich etwas. Immerhin hat er sich von ihm den Wangenknochen brechen lassen und wenn das kein Liebesbeweis ist, weiß ich auch nicht.“
 

Kai stellte den letzten Koffer auf das Band und sah zu, wie er mit einem passenden Aufkleber versehen wurde und schließlich im Inneren der Maschine verschwand. Die Finger seiner rechten Hand, die er in die Manteltasche gesteckt hatte, umschlossen so fest sein Blade, dass dessen Kanten leicht in den Handteller schnitten. Dranzer glühte sanft und machte ihn nachdenklich. Wollte sie ihm etwas sagen? Und was? Sollte er doch bleiben? Aber wenn ja, wie sollte es dann weitergehen? Er konnte Yuriys Aktion nicht einfach unter den Tisch kehren. Er dachte an den Gesichtsausdruck des Rotschopfes nach dem Kuss. Er hatte so… ernst ausgesehen.

Neben ihm seufzte Rei auf und schreckte seinen Leader damit aus seinen Gedanken. „Wenigstens Boris wird froh sein, wenn wir weg sind.“

Kai lachte hohl. „Boris ist ein Idiot.“

„Ich scheint euch nicht wirklich leiden zu können“, tastete Rei sich behutsam voran.

„Nicht wirklich.“ Kai schnaubte. „Keine Ahnung, warum. Ich konnte ihn noch nie leiden. Früher, weil er ein noch aufgeblasenerer Gockel als mein Großvater war und jetzt, weil er mich auch nicht leiden kann, seit ich aus der Abtei abgehauen bin.“

"Ich kann verstehen, dass du von dort weg wolltest", sagte Rei nachdenklich und Kai schnaubte abermals. "Du ja. Aber Boris sieht das als Verrat."

"Das stimmt doch überhaupt nicht", sagte Rei resolut und sah zu dem Rest der Bladebreakers, die sich in ein Cafe verzogen hatten. "Kommst du?"

Nickend wandte Kai sich zum Gehen, wirbelte dann jedoch, von lautem Reifengequietsche erschreckt, herum. Durch die Glaswand des Flughafens konnte er ein schwarzes Auto erkennen, das absolut asozial direkt vor dem Eingang parkte.

"Welcher Idiot ist das denn?", fragte Rei fassungslos und Kai verengte die Augen, als eine zierliche Person aus dem Fahrzeug sprang, die ihm merkwürdig bekannt vorkam. Als Mira durch die Flügeltür stürzte, sagte der Halbrusse seufzend: "Ich glaube, ich kenne den Idioten."

Mira stürmte unbeirrt weiter und wäre beinahe in Kai hineingerannt, hätte er sie nicht gepackt und somit zum Stehenbleiben gezwungen.

"Was willst du hier?", knurrte er und die junge Frau bemühte sich verzweifelt, Luft in ihre Lungen zu pressen.

"Boris...kommt gleich...sperrt Auto zu...geht um Yuriy...nicht wegfahren", presste sie heraus und setzte sich dann erschöpft hin. Kai runzelte die Stirn und fragte nicht sehr höflich: "Was faselst du da?"

"Meine Verlobte faselt nicht- sie sagt überwiegend kluge Dinge!", sagte der herbei eilende Boris verärgert und Mira sah ihn gerührt an.

"So lieb von dir", sagte sie, als sie wieder normal atmen konnte. "Mein Gott, meine Kondition ist auch wirklich im Keller..."

"Was soll der ganze Zirkus?", knurrte der Halbrusse, während Rei besorgt auf seine Armbanduhr sah. "Hoffentlich verpassen wir nicht den Flieger...", murmelte er.

"Ist mir egal", entgegnete Boris ungerührt und wandte sich dann an Kai: "Ich will ganz ehrlich sein. Fakt ist nun mal, dass ich dich nicht leiden kann und für ein Riesenarschloch halte. Die Vorstellung, dass du und Yuriy zusammenkommt und ich dich dann noch öfter sehe, ist ein Horror für mich. Aber Fakt ist auch, dass Yu trotz seiner Fehler und Eigenheiten ein großartiger Mensch ist, der ein vielleicht noch beschisseneres Leben als du und ich hatte und es verdient, jetzt glücklich zu werden." Er zuckte mit den Achseln; Mira schniefte im Hintergrund gerührt. "Wenn du der Mensch bist, der ihm zu diesem Glück verhelfen kann, soll es an mir nicht scheitern."

Eine Weile sagte keiner etwas. Kai und Boris starrten sich an, während Mira gerührt schluchzte und Rei verständnislos von einem zum anderen sah.

"Heißt das etwa, Max hatte doch Recht und du und Yuriy-", begann er zaghaft, doch Kai ignorierte ihn und fragte den anderen Russen leise: "Wieso ist er nicht selbst gekommen? Wieso hat er dich geschickt, wenn ich ihm doch angeblich so viel bedeute?"

"Eigentlich wollte er dich zu der Lichtung hinter der Abtei lotsen und dort mit dir reden. Wir haben den ganzen Tag geschuftet wie die Esel, um eine romantische Stimmung zu schaffen, aber naja- du hast es vorgezogen, zu fliehen."

"Ich fliehe nicht!", fauchte Kai und sein Gegenüber ließ ein verächtliches Schnauben ertönen. "Na klar, wie du meinst... Aber eines sage ich dir: Wenn du jetzt gehst, machst du nicht nur ihn todunglücklich, sondern auch dich selbst."

"Kai, der Flieger...", drängte Rei und nun stürzten auch die restlichen Bladebreakers herbei.

"Wo bleibt ihr denn?", rief Takao.

"Was macht ihr denn hier?", fragte Hiromi Mira, die ihr nur abwesend zulächelte, aufstand und Kai sacht eine Hand auf die Schulter legte.

"Bitte...", sagte sie flehend, "Tu's nicht. Geh nicht so, nicht jetzt. Es wird euch nur unglücklich machen."

Kai zögerte, was ihn selbst wohl am meisten überraschte. "Wie kannst du das wissen?", gab er zurück.

"Ich weiß es nur zu gut, glaub mir. Boris und ich mussten so einiges durchmachen, bis wir bereit waren, es zu versuchen." Sie musterte ihn mitleidig und ließ kommentarlos zu, dass der Halbrusse sich aus ihrem lockeren Griff befreite. "Ihr beide habt es wohl doppelt so schwer, weil ihr beide Jungs seid, beide eure Narben davongetragen und einen absoluten Dickkopf habt."

"Ich muss gehen", sagte Kai nur und wollte sich umdrehen, hielt jedoch zögernd inne.

"Ich brauche Zeit, versteht ihr?", erklärte er seltsam aufgewühlt, "Zeit, weit weg von hier. Und dann ist da noch die Weltmeisterschaft... Ich...." Er stoppte abrupt und schüttelte den Kopf. "Ich gehe jetzt."

Mira sackte deprimiert zusammen, während Boris zur Überraschung aller verstehend nickte und zusah, wie Kai mit den übrigen Bladebreakers auf das Gate zueilte.

"Wieso hast du ihn nicht aufgehalten?", fragte Mira verblüfft.

"Hätte nichts gebracht. Wir haben getan, was wir konnten. Jetzt liegt es an den beiden."
 

"Alles klar bei dir?", erkundigte Max, der das ganze "Drama", wie Takao sagen würde, mitbekommen hatte, sich später im Flugzeug mitfühlend.

"Ja...alles bestens", antwortete Kai abweisend und ließ sich auf seinem Fensterplatz ein Stück von den anderen entfernt nieder. Als der Flieger abhob, um ihn in ein vollkommen anderes Land zu bringen, lehnte er das Gesicht an die kalte Scheibe, sah hinauf in den Himmel und versuchte, an gar nichts zu denken.

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Ringen mit sich selbst

So,meine Lieben, hier ist das neue Kapitel. Ich hatte so meine Schwierigkeiten damit, wil ursprünglich ein Dialog zwischen Max und Kai geplant war und mir im Nachhinein klar wurde, dass ich das IC dann endgültig wegschmeißen müsste, denn Kai würde seine Sorgen so offensichtlich dann auch wieder nicht bereden. Also hab ich es so umgeschrieben, wie ihr es jetzt lesen könnt.=3

Viel Spaß!
 

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Nach Boris’ und Miras Bericht ließ Yuriy sich auf die Kante des Beifahrersitzes sinken und sagte eine ganze Weile lang gar nichts mehr. Stattdessen fuhr er sich durch die Haare und verdeckte dann sein Gesicht mit den Händen, ehe er in dieser Position verharrte.

„Hey, Boss…“, murmelte Iwan und tätschelte unbeholfen die Schulter des Rotschopfes. Jeder der Demolition Boys hatte so seine Schwierigkeiten damit, (Mit)Gefühl und Anteilnahme zu zeigen, aber alle bemühten sich nach Kräften, dieses Defizit so gut wie möglich auszugleichen.

„Ist schon gut, Krümel“, sagte Yuriy tonlos und ließ die Hände sinken. „Ich hab’s verbockt.“

„Blödsinn“, widersprach Mira wütend, „Du hättest vielleicht feinfühliger sein können, aber das seid ihr Männer im Allgemeinen nicht. Außerdem ist er weggegangen, nicht du.“

„Hey.“ Boris beugte sich zu Yuriy und zog ihn in eine knochenbrechende Umarmung. „Gib jetzt bloß nicht auf, das passt nicht zu dir. So wie ich das sehe, hast du zwei Möglichkeiten: „Erstens, du suchst dir einen anderen gut aussehenden Kerl und vö-“

„Ich will aber keinen anderen“, unterbrach Yuriy ihn sofort, „Ich will nur Kai. Die anderen Kerle da draußen sind mir absolut egal.“

„Ich weiß nicht, ob ich jetzt erfreut oder beleidigt sein soll“, erklang es grinsend von Sergeij und Iwan versetzte ihm einen Stoß.

„Dann kommen wir zu Option zwei“, meinte Boris unbeeindruckt, „Und die lautet: Gib diesem Trottel noch eine Chance, auch wenn er es meiner Meinung nach nicht ver-“

Mira würgte ihn mit einem Kuss ab und Yuriy murmelte geistesabwesend: „Nenn’ ihn nicht Trottel.“ Er seufzte tief. „Ich weiß nicht… Ja. Ich schätze schon. Ich meine, mir bleibt wohl nichts anderes übrig, wenn ich ihn nicht ganz verlieren will.“ Ein kurzes Auflachen begleitete seine eigenen Worte. „Gott, wie abgedroschen das klingt. Mein Leben verkommt zu einer verdammten Seifenoper.“

„Nicht nur deines“, brummte Boris und erhielt dafür eine Kopfnuss von Mira sowie ein empörtes: „Du gemeiner Kerl! Wenn du mir nicht diesen wunderschönen Ring gegeben hättest…“

„Wie auch immer“, sagte Sergeij seufzend, „Du kannst ja bei der Weltmeisterschaft mit ihm reden.“

„Das ist eine gute Idee“, meinte Yuriy langsam und sah schon wieder etwas hoffnungsvoller aus, stand auf und setzte sich auf den Rücksitz des Autos. „Lasst uns fahren“, bestimmte er müde und Iwan wagte vorsichtig zu fragen: „Und was ist mit den Kerzen?“

„Ach… Lassen wir sie einfach stehen. Die sind sowieso schon fast alle ausgebrannt und hierher kommt fast niemand. Außerdem habe ich jetzt einfach nicht die nötige Energie, um sie aufzusammeln.“

Der Kleinere nickte verstehend und quetschte sich zusammen mit Boris neben seinen Leader auf die Rückbank.

„Wieso fährst du eigentlich nicht, Boris?“, beschwerte er sich und rückte den Ellbogen des anderen zur Seite. Dieser grummelte: „Weil meine reizende Verlobte mir mitgeteilt hat, sie würde eine weitere Fahrt mit mir am Steuer heute nicht mehr verkraften. Als ob ich so schlimm fahren würde!“

Die anderen hielten wohlweislich den Mund und waren einfach froh, dass Sergeij den Wagen steuerte.

„Wir haben noch zwei Monate zum Trainieren“, meinte Yuriy leise, während er aus dem Fenster sah.

„Das kriegen wir schon hin“, erwiderte Sergeij und er sah Yuriy freundlich durch den Rückspiegel an. „Diesmal schlagen wir die Bladebreakers, verlass dich darauf.“
 

„Die Demolition Boys machen wir auch diesmal wieder platt“, meinte Takao prahlerisch, „Ich meine, wir können gar nicht verlieren: wir haben mich ... und euch!“

„Schön, dass du uns auf eine Stufe mit dir stellst“, lachte Rei und Max beobachtete nachdenklich den Halbrussen, der schon seit zwei Stunden beinahe unbeweglich auf dem Fensterbrett in Takaos Dojo in Tokio saß und hinausstarrte, ohne wirklich etwas zu sehen.

„Mit Kais straffem Trainingsplan packen wir das auf jeden Fall“, meinte Rei zuversichtlich und wandte sich dann direkt an seinen Leader: „Stimmt’s, Kai?“

Der Angesprochene schreckte auf und erwiderte kurz: „Yuriys Training ist nicht zu unterschätzen.“

„Danke für deine aufmunternden Worte, du Miesepeter“, maulte Takao, doch Rei schaltete glücklicherweise schnell und schob den Japaner aus dem Raum, ehe Kai explodieren konnte. Max wollte ihnen zuerst folgen, doch dann überlegte er es sich anders, drehte sich um und ging einen so zaghaften Schritt auf Kai zu, als wäre dieser ein gesuchter Massenmörder.

„A… alles okay, Kai?“, fragte er schüchtern.

„Ja“, war die einsilbige Antwort und Max wagte sich noch einen Schritt weiter vor, indem er feststellte: „Siehst aber nicht so aus…“

„Wieso fragst du dann so dämlich?“, schnappte Kai und fuhr sich durch die Haare. Er erinnerte Max unvermittelt an ein in die Enge getriebenes, verletztes Tier und der Amerikaner wollte ihm helfen.

„Ist es wegen Yuriy?“, ermittelte er daher vorsichtig.

„Das geht dich nichts an“, sagte Kai abweisend und Max seufzte. „Vielleicht würde es dir aber gut tun, darüber zu-“, hob er an, wurde jedoch sofort von Kai unterbrochen: „Ganz sicher nicht.“

„Okay…“, sagte Max zögernd, „Dann gehe ich mal.“

Kai gab keine Antwort und starrte weiter nach draußen, während der Amerikaner leise das Zimmer verließ. Frustriert strich er sich durch die zweifarbigen Haare, schloss für einen Moment die Augen und seufzte tief. Verdammt, er hasste das. Was er wollte, waren geregelte, klare Verhältnisse und kein beschissenes Gefühlschaos! Und wer war schuld daran? Wer hatte ihn einfach so geküsst? Wer war aus der Reihe getanzt? Genau! Yuriy war an allem schuld.

Irgendwie war es unvorstellbar, dass der Rotschopf es ernst meinte. Kai wusste, dass er sehr anstrengend und unverständlich sein konnte, was mit ein Grund war, warum er sich schon seit Beginn wunderte, dass die Bladebreakers trotz allem hinter ihm standen. Immerhin hatte er sie verraten, oder etwa nicht? Allerdings… hatte er Yuriy auch verraten und bei dem war es sogar noch verwunderlicher, dass er ihm verziehen hatte, wenn man bedachte, dass der Rotschopf viel Wert auf Loyalität und Vertrauen legte. Und dann war da noch die Sache mit dem Kuss und dass Yuriy sich anscheinend in ihn verl-

Oh nein, er würde das V- Wort auf keinen Fall auch nur denken.

Seufzend presste Kai seine Stirn gegen das Fensterglas. Okay, ja, er gestand es sich ein: Das war gar nicht so sehr das Problem. Vielmehr beschäftigte den Halbrussen, dass der Kuss ihn berührt und vollkommen durcheinander zurück gelassen hatte. Er hatte keine Ahnung, was er jetzt fühlen oder denken sollte. Die ganze Sache war einfach verflucht kompliziert und das gar nicht so sehr, weil sie beide demselben Geschlecht angehörten, sondern vielmehr wegen ihrer beider Charakter und Vergangenheit. Es stimmte, sie kannten sich schon ewig und drei Tage, auch wenn das Band, das sie immer verbunden hatte, manchmal jahrelang nur aus einem seidenen Faden bestand- am Ende hatten sie sich jedes Mal wieder getroffen, es schien beinahe unvermeidlich. Yuriy war für Kai… Familie, so kitschig es auch klang. Familie, ein wichtiger Teil seines Lebens und sogar in gewisser Weise ein Seelenverwandter, auch wenn sie meist wie - Kai grinste unwillkürlich - Feuer und Eis waren.

Allerdings war es ein Fakt, dass sie beide durch die Abtei verkorkst waren, auch wenn sie vergleichsweise gut abgeschnitten und ein neues Leben angefangen hatten. Kai war sich ganz und gar nicht sicher, ob er überhaupt fähig sein konnte, jemanden wie Yuriy zu lieben. Irgendjemanden zu lieben. Wie konnte er auch etwas weitergeben, das er so nie kennen gelernt hatte?

Rastlos stand Kai auf und tigerte ruhelos durch den Raum, während seine Gedanken unaufhörlich weiter arbeiteten.

Vielleicht sollte er es einfach ausprobieren. Das Problem war nur- und Kai scheute sich davor, die nächsten Worte auch nur zu denken-, dass er Angst hatte. Die Angst vor dem Versagen hatte bei ihm schon immer eine große Rolle gespielt und in dieser Situation war es da nicht anders. Dazu kam auch noch die insgeheime, nagende Angst, verletzt zu werden, die dem Halbrussen vielleicht mehr als andere zusetzte. Dabei glaubte er gar nicht, dass Yuriy ihn absichtlich verletzen würde, aber was war, wenn es doch nicht klappte? Zudem war Yuriy wirklich eine sehr komplexe Persönlichkeit, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussah. Noch dazu kämpfte auch der Rotschopf insgeheim mit seinen ureigenen Dämonen, von denen Kai nicht viel wusste, weil der andere meistens wie er eine bemerkenswerte Selbstbeherrschung aufrechterhielt.

Dann kam natürlich auch noch dazu, dass er nicht wusste, wie die anderen reagieren würden. Kai glaubte nicht, dass es irgendjemanden aus seinem Team großartig stören würde - immerhin tolerierten Takao und Max manchmal sogar die Teletubbies als morgendliches Fernsehprogramm und wenn das nicht von Toleranz zeugte, dann gar nichts. Auch die Demolition Boys waren im Grunde ihres Herzens aufgeschlossene Menschen - wobei ein Wermutstropfen war, dass er Boris bei einer etwaigen Beziehung mit Yuriy definitiv mehr sehen müsste, als es ihrer beider Gesundheit gut tat… Aber dennoch- die Öffentlichkeit war sensationsgeil und Kai wusste nicht, ob er die Nerven für diese Art von Publikumsinteresse besaß. Es wäre definitiv nicht leicht.

Abrupt blieb Kai stehen und runzelte die Stirn. Seit wann war er allerdings jemand, der sich großartig um die Meinung anderer Leute scherte?

In Gedanken versunken bemerkte er zuerst nicht, dass Rei leise wieder den Raum betrat, zu dem Bücherregal huschte und einen der Wälzer herausnahm, ehe er wieder in Richtung Tür ging. Kurz bevor er den Raum verließ, hielt er jedoch noch einmal inne, drehte sich zu seinem Teamleader und fragte sanft: „Alles in Ordnung, Kai?“

„Nein“, antwortete Kai so schonungslos ehrlich wie selten, „Aber vielleicht ist es das bald.“
 

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Die Ruhe vor dem Sturm

Soooo, ausnahmweise mal ohne viel Vorgequatsche das vorletzte Kapitel.^^

Vielen Dank an all meine treuen Kommischreiber und viel Spaß beim Lesen!

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„So“, begann Yuriy seine Rede und endlich konnte man wieder ein kampflustiges Funkeln in seinen Augen erkennen, „Ich weiß, dass es noch ziemlich früh für eine Motivationsrede ist, immerhin sind wir noch nicht mal im Hotel, aber-“

„Dann lass es doch einfach!“, unterbrach Boris ihn unwirsch und wuchtete seinen, sowie Miras zwei Koffer vom Gepäckband. „Was hast du da drin? Ziegelsteine?“, erkundigte er sich dabei bei seiner Verlobten, die ohne mit der Wimper zu zucken aufzählte: „Sechs Paar Schuhe, sieben Kleider, zwei Schals, vier Hosen, sieben Oberteile, drei Jacken, drei Röcke, meinen Schmuck, meine Kosmetika und zwei Bücher.“

„Um Himmels willen, wir bleiben doch nur fünf Tage!“, rief der Lilahaarige entsetzt aus und Mira starrte ihn an wie ein Wesen von einem anderen Stern.

„Ich brauche das alles“, erklärte sie ernsthaft und zwinkerte Julia, die ja zu Besuch gewesen war und mit der sie eine gute Freundschaft aufgebaut hatte, während sie sie nach strikter Bitte von Yuriy von dem Training der Demolition Boys abgelenkt hatte, verschwörerisch zu. „Schließlich muss ich doch gut für dich aussehen, oder etwa nicht?“

„Als ob du nicht auch in einem Kartoffelsack hübsch wärst“, murmelte Boris, zog allerdings ergeben die drei Koffer zu dem Gepäckwagen- dicht gefolgt von Sergeij, der ächzend seine Sporttasche und die drei Koffer Julias auf einem der Wagen ablegte.

„Ich verstehe jetzt endgültig, wieso Yuriy sich Kai ausgesucht hat“, sagte Iwan auf Russisch schadenfroh, „Der trägt seinen Koffer selbst und hat nicht fünfzig davon.“

„Krümel, sprich Englisch, damit Julia auch was versteht, das ist sonst enorm unhöflich“, belehrte Yuriy den Jüngeren und grinste dann. „Aber du hast Recht.“

Sergeij und Boris starrten ihren Teamleader böse an, doch dieser blieb davon wie immer unbeeindruckt, nahm seinen knallblauen Koffer und setzte sich wie gewohnt an die Spitze des Trupps, der brav hinter ihm her trabte.

„Er sieht irgendwie aus wie eine Mischung aus Geheimagent und Auftragskiller“, stellte Julia fest, „Mit dem Mantel und so.“

Sergeij unterzog seinen Teamleader daraufhin einer ausführlichen Betrachtung. Yuriy trug eine dunkle Jeans, ein meerblaues T-Shirt und darüber einen schwarzen Mantel, der ihm bis zu den Waden reichte und wie in einem Hollywoodstreifen ganz leicht um seine Beine wehte. Um das Ganze abzurunden hatte er seine eisblauen Augen hinter einer Sonnebrille verborgen, die allerdings nicht nur einen dekorativen, sondern durchaus auch praktischen Zweck erfüllte, denn Yuriys Augen waren derzeit - sehr zu seinem Missfallen - etwas empfindlich.

„Der knallblaue Koffer versaut es“, stellte Sergeij schließlich fest und Mira nickte heftig.

„Immer dieses Knallblau“, meinte Iwan kopfschüttelnd und der Rotschopf, dem dieses Gespräch dank seiner feinen Ohren nicht entgangen war, protestierte: „Hey, nichts gegen Knallblau!“

Die anderen lachten, dann waren sie auch schon aus dem Flughafen heraus und Sergeij orderte mit viel Handgefuchtel zwei Taxis, in die sie einstiegen.
 

Die Fahrt zum Hotel, in dem alle Teams untergebracht waren, vertrieben sie sich mit angeregten Diskussionen und Handzeichen aus dem Fenster zu dem jeweils anderen Taxi. Als die Gruppe schließlich ausstieg und ihr Gepäck vier Pagen überreichte, wurde Yuriy beim Gedanken an das bevorstehende Wiedersehen mit Kai prompt nervös, verbarg es allerdings gekonnt, nahm die Sonnenbrille ab und ging betont ruhig an die Rezeption, um sie alle anzumelden.

Das Hotel war groß und luxuriös angelegt. Die marmorne Rezeption befand sich in einer weiten Eingangshalle mit etwa sieben kleinen Glastischen, auf denen jeweils ein bunter Blumenstrauß stand und mit etwa vier bequemen, roten Sesseln darum herum. Den Fußboden bedeckte ein kunstvoller Teppich in den verschiedensten Farben und in Dunkelgrün und Silber gekleidete Hotelangestellte huschten von einem Raum in den anderen.

„Guten Tag“, sagte Yuriy höflich auf Englisch zu der blonden Rezeptionistin, die ihn verklärt betrachtete und einen Moment brauchte, um sich wieder auf ihre Pflichten zu besinnen. „Mein Name ist Yuriy Iwanov. Für mich und mein Team müssten Zimmer reserviert sein.“

„Jawohl, mein Herr! Darf ich die Pässe sehen? Vielen Dank. Hier sind die Schlüssel, das Gepäck wird hingebracht. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt!“

Dankend marschierte Yuriy mit den drei Schlüsseln zurück, gab einen davon Sergeij und Julia, einen Boris und Mira und behielt den dritten für sich und Iwan.

„Ich will einmal in meinem Leben ein Einzelzimmer haben“, maulte Iwan auf dem Weg zu den Zimmern, „Das ist so mühsam mit euch! Sergeij schnarcht, Bo ist total aggressiv im Schlaf und du plapperst, als müsstest du einen Weltrekord darin aufstellen!“

Yuriy lachte und meinte: „Sieh es positiv: Wir könnten auch ein Sechserzimmer haben.“

„Stimmt, das wäre grauenhaft“, gab der Jüngere zu und fragte dann neugierig: „Weißt du zufällig, was eigentlich mit Julias Bruder ist? Ralf oder Rudolf oder so…“

„Raoul“, berichtigte der Rotschopf ihn und hielt vor einer dunkelbraunen Tür. „Der teilt sich eines mit seiner Freundin, soweit ich weiß.“

Dann sperrte er auf und blieb positiv überrascht stehen. „Na so was“, meinte er, „Nicht schlecht.“

Das Zimmer war erstaunlich groß und hatte einen dunklen Parkettboden. Gleich neben dem Eingang befanden sich auf der einen Seite die Toilette und auf der anderen das Badezimmer mit einem Waschbecken, über dem ein Spiegel mit verschnörkeltem Metallrahmen hing, und einem Schrank darunter, sowie eine große, runde Badewanne samt Dusche. Das eigentliche Zimmer war in hellen Farben gehalten und das mit einem hellblauen Überwurf versehene Doppelbett bestand aus zwei kleineren Einzelbetten, die Yuriy und Iwan gleich auseinander rückten. Auf beiden Seiten des Bettes stand je ein Nachtkästchen aus dunklem Holz und gegenüber davon befand sich ein großer Spiegel mit einer Kommode darunter, auf der auch der Fernseher stand und die auch die Minibar beherbergte.

Begeistert schlüpfte Yuriy aus seinen Turnschuhen und ließ sich auf sein wunderbar weiches Bett fallen, dann seufzte er genüsslich.

„Nett hier“, meinte Iwan bewundernd und fing an, seinen inzwischen gebrachten Koffer auszupacken und die Kleidung in den großen dunkelbraunen Schrank neben dem Badezimmer zu verstauen. „Soll ich deinen auch auspacken?“, fragte er seinen Teamleader dabei erstaunlich sozial.

„Das wäre großartig“, antwortete dieser dankbar, wenn auch mit einer Spur Misstrauen angesichts solcher Hilfsbereitschaft, „Ich kann mich im Moment nämlich absolut nicht dazu aufraffen.“

„Och, das ist nichts neues“, meinte Iwan spöttisch und bekam nur wegen seines großzügigen Angebotes kein Kissen an den Kopf geworfen.

Seit Kais Fortgang endlich einmal wieder entspannt, wollte Yuriy die Augen schließen, da wurde er unversehens von Takao aus seinem wunderbar trägen Zustand gerissen, denn dieser sprang einfach durch die noch offene Zimmertür hinein und rief fröhlich: „Hallo, ihr seid ja auch schon da! Eigentlich sollte ich ja sauer auf euch - beziehungsweise Yuriy - sein, weil Kai so komisch drauf war, seit er aus Russland weg ist, aber-“

„Wie?“, entfuhr es Yuriy und er setzte sich, plötzlich wieder hellwach, ruckartig auf, „Er ist komisch drauf?“

„War“, berichtigte der Japaner ihn weiterhin unentwegt lächelnd, „Ja, er hat die ganze Zeit gegrübelt und war noch schlechter gelaunt als sonst, keine Ahnung, wa-“

„Weißt du, wo er ist?“, unterbrach der Rotschopf ihn erneut und Takao zuckte mit den Schultern. „Nö“, antwortete er, „Er unternimmt gern lange Spaziergänge, seit wir hier sind, also immerhin doch seit drei Ta-“

„Und wohin geht er da?“

„Glaubst du wirklich, der allmächtige König Kai Hiwatari I. erzählt mir, wo er hingeht?“, grinste Takao, „Frag doch mal Max, mit dem hat er sich in letzter Zeit öfters unterhal-“

„Und wo ist der?“, wollte Yuriy ungeduldig wissen.

„Zimmer 314, aber-“

Doch der Rotschopf hörte schon nicht mehr zu, sondern sprang vom Bett und sauste aus der Tür. Es dauerte ungefähr eine Viertelstunde, bis er in der weitläufigen Hotelanlage das gesuchte Zimmer fand, dann klopfte er energisch an. Nach zwei Minuten öffnete Max ihm gähnend die Tür und erkannte, wer da vor ihm stand.

„Oh, hallo, Yuriy. Ihr seid schon da?“

„Seit etwa einer halben Stunde“, entgegnete der Russe und bemühte sich, seine Ungeduld im Zaum zu halten. „Weißt du zufällig, wo Kai ist?“

Der Amerikaner überlegte kurz und schüttelte dann bedauernd den Kopf. „Leider nein. Seit er erfahren hat, dass ihr heute ankommt, ist er wie vom Erdboden verschluckt.“

Yuriy stöhnte herzerweichend und Max musterte ihn dementsprechend mitleidig. „Tut mir echt Leid.“

„Bist ja nicht schuld daran“, murmelte der Rotschopf und wandte sich zum Gehen. „Danke jedenfalls.“

Max wartete, bis er außer Sichtweite war und wandte sich dann einem dicht belaubten, mit violetten Blüten übersäten Busch zu. „Er ist weg“, teilte er ihm mit.

Der Busch raschelte und fragte dann: „Wirklich?“ Eine vorübergehende Japanerin warf dem Grünzeug einen verwunderten Blick zu und eilte dann hastig weiter.

„Wirklich“, versicherte Max. Es raschelte noch stärker und dann kämpfte Kai sich aus dem Laub. „Danke, Max“, sagte er und klopfte die Blätter von seiner Kleidung.

„Hör mal, du kannst dich nicht ewig vor ihm verstecken. Ich hab zwar keine Ahnung, was da zwischen euch vorgefallen ist, aber ich bin mir sicher, dass du es nicht löst, wenn du dich in einem Busch versteckst. Und du hast nicht zufällig was mit dem riesigen Bluterguss auf seiner Wange zu tun, oder? Ich meine, er ist zwar schon ziemlich verblasst, aber die Umrisse erkennt man immer noch sehr gut und das Blau auch.“

„Doch, hab ich...“, murmelte Kai, „Das war übrigens einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Ich werde morgen bei der Weltmeisterschaft mit ihm reden. Versprochen.“
 

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Showdown

So,meine Lieben,wir habens geschafft.^^ Dies hier ist das letzte Kapitel, es folgt zwar noch ein Epilog,aber trotzdem...Ich bin sehr stolz und dankbar,dass ihr mich bis hierher unterstützt und mir immer wieder Fehler aufgezeigt habt und bedanke mich nochmal ganz herzlich bei allen meinen lieben Lesern.^^ Ich hätte auch eine Idee für eine Fortsetzung,die mehr Inhalt als dieser Teil hätte,aber ich bin sehr unentschlossen,ob ich sie wirklich veröffentlichen soll.Wir werden sehen.=)

Noch einmal viel Spaß beim Lesen!

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„Ich sterbe“, verkündete Yuriy dramatisch, schloss die Augen und bewegte sich keinen Zentimeter aus dem Bett.

„Hör auf, Schmierentheater zu spielen. Wenn es dir wirklich so schlecht gehen würde, würdest du so tun, als wäre alles bestens“, erwiderte Iwan unbeeindruckt und zeigte dann auf die Tür. „Geh rüber zu Sergeij, der hat deine Tabletten.“

„Vielen Dank für deine übertriebene Fürsorge, aber ich komme auch gut allein klar, du musst mich nicht bemuttern“, maulte Yuriy, stand aber dennoch auf und warf sich in Jeans und T-Shirt. „Ich hasse die Tabletten!“

„Du hasst nur die Nebenwirkungen und die hielten sich immer in Grenzen, wenn du am gleichen Tag ein Battle bestritten hast“, erinnerte der Jüngere ihn schief lächelnd und der Rotschopf seufzte, ehe er zugab: „Du hast Recht. Ich verabscheue es nur, auf etwas angewiesen zu sein.“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und klopfte an die zweite Tür von rechts neben jener, hinter der sich Sergeij und seine Freundin eingenistet hatten. Tatsächlich öffnete der Blonde ihm nach mehrmaligen, ungeduldigem Klopfen auch - halb nackt, den Oberkörper mit Schlagsahne bedeckt. In seinen Haaren entdeckte Yuriy zu allem Überfluss zwei Kirschen.

Stumm starrten sie sich an, dann sagte Yuriy schließlich mit verdächtig zuckenden Mundwinkeln: „Ich will es nicht wissen. Definitiv nicht.“

„Nein“, bestätigte Sergeij überaus verlegen, „Das geht dich im Übrigen auch nichts an.“

„Wofür ich froh bin.“

Sergeij beschloss, nicht auf diese Bemerkung einzugehen, und fragte stattdessen: „Was gibt’s eigentlich?“

„Ich brauche meine Tabletten“, brachte der Rotschopf es auf den Punkt und sein Gegenüber verengte sofort die Augen, ehe er in den Quacksalber- Modus umschaltete, wie Yuriy es gerne spöttisch bezeichnete - auch wenn dieser in Sergeijs gegenwärtiger Aufmachung noch amüsanter als sonst war. „Schmerzen?“

„Leichtes Kopfweh, außerdem diese verdammte Lichtempfindlichkeit. Das nervt echt!“

„Wie stark?“

Yuriy zuckte mit den Achseln. „Geht schon.“

„Die Lichtempfindlichkeit hast du jetzt schon ein paar Tage, oder?“

„Ja, aber-“

„Alles klar. Du kriegst zwei“, sagte Sergeij ohne Widerspruch zu dulden und Yuriy seufzte. „Okay.“

„Mausebärchen? Wo bleibst du denn?“, erklang es plötzlich aus dem Zimmer und Sergeij wand sich auf einmal unter den amüsierten Blicken seines Teamleaders, der stumm „Mausebärchen“ mit den Lippen formte und einen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, der Sergeij klarmachte, dass der Rotschopf ihn mit dieser Geschichte bis zu seinem Tod aufziehen würde. „Ich…äh…Ich hole schnell die…äh… die Tabletten, du bleibst hier“, sagte der Blonde rasch, eilte in den Raum und kehrte nach zwei Minuten mit besagten Tabletten zurück.

„Besten Dank, Mausebärchen“, feixte Yuriy und Sergeij grummelte eine rüde Antwort, ehe er die Tür vor Yuriys Nase zuknallte. Immer noch grinsend kehrte Yuriy zurück in sein Zimmer, warf das Medikament ein und sah überrascht auf, als Iwan hinter ihm ebenfalls in den Raum trat. „Wo warst du, Krümel?“

„Drüben bei Boris, er hat mein Ladegerät fürs Handy ausgeborgt“, antwortete Iwan und trug dabei einen so verstörten Gesichtsausdruck zur Schau, dass Yuriy sofort nach dem Grund fragte.

„Naja…“, seufzte Iwan, „Boris hat mir die Tür aufgemacht…“

„Ja und?“, fragte Yuriy verständnislos.

„Mit Nietenhalsband und Handschellen mit grünem Plüsch um ein Handgelenk.“

Yuriy lachte dröhnend. „Lass uns trainieren gehen“, schlug er augenzwinkernd vor, „Ich brauche eine Pause von all dem Irrsinn.“
 

„Ich hab die Schnauze voll von eurem Irrsinn!“, brüllte Kai andernorts. Die Bladebreakers saßen dicht zusammengedrängt auf einer Couch vor ihm und ließen furchtsam seinen Wutausbruch über sich ergehen.

„Ihr seid alle so schlecht vorbereitet wie noch nie! Rei, hör endlich auf, dich nur mit deiner Freundin zu beschäftigen und, beziehungsweise oder, sie in jeder freien Minute zu vögeln“, tobte Kai, woraufhin Rei sofort zu einer Verteidigungsrede ansetzte, die Kai jedoch wirkungsvoll im Keim erstickte, indem er ihm einen Todesblick Stufe zehn zuwarf, ehe er sich Takao zuwandte. „Und du!“, grollte er finster, „Wenn ich dich noch einmal auch nur in der Nähe des gottverdammten Buffets erwische, wirst du nicht mehr lange in der Lage sein, auch nur Suppe zu dir zu nehmen!“

Der Weltmeister nickte schnell und heftig, sodass Kai nur schnaubte und sich dann seinem nächsten Opfer zuwandte: „Max, man kann nicht immer allen Leuten helfen - die müssen auch mal selbst für ihr Seelenheil sorgen, also trainier lieber, anstatt den gutmütigen Samariter zu spielen!“ Der Amerikaner öffnete den Mund zu einer Antwort, überlegte es sich zum Glück für seine Gesundheit anders und schloss ihn wieder.

„Hiromi, hör auf, ständig herumzuzicken, oder du fliegst! Und Kyojou…“ Kai gingen für einen Moment die Anschuldigungen aus, da der Chef so gut wie nichts tat, um ihn zu stören, daher schrie er schließlich nur: „Geh mir nicht auf die Nerven und mach dich nützlich! So, und jetzt bewegt ihr alle eure lahmen Ärsche sofort in die Trainingshalle, verstanden?!“

Genervt lief Kai hinter seinem mucksmäuschenstillen Team her und trieb dessen Mitglieder wie eine Herde Schafe zum Trainingsraum, damit sie dort alle noch einmal ihre Moves üben konnten. Als Takao, der erstaunlicherweise an der Spitze des Trüppchens stand, wie vom Blitz getroffen vor der Tür mit der Glasscheibe stehen blieb, prallten die anderen in ihn hinein.

„Was ist los, verflucht noch mal?“, schnauzte Kai den Japaner an und rieb sich insgeheim seinen Ellbogen, der eine unschöne Begegnung mit der Wand gemacht hatte.

„Da…da ist schon jemand drin“, sagte Takao schüchtern und Kai bahnte sich auf Russisch schimpfend einen Weg nach vorn.

„Ist doch genug Platz für alle da!“, fauchte er, stieß die Tür auf - und erstarrte.

Yuriy und Iwan lieferten sich einen doppelten Kampf, den Yuriy sich schon in der Abtei erdacht hatte. Sie griffen sich einerseits körperlich an und versuchten, den jeweils anderen für fünf Sekunden zu Boden zu ringen, und andererseits lieferten sie sich ein Duell mit ihren Blades. Dieses Training erforderte Taktik, Konzentration, Kraft und Schnelligkeit. Alle Demolition Boys waren gut in diesen Disziplinen, doch Kai hatte nur Augen für Yuriy.

Dieser setzte Iwan, der durchaus nicht von schlechten Eltern war, ziemlich zu. Er bewegte sich schnell und präzise wie ein Raubtier, wich mit teilweise halsbrecherischen Aktionen den ebenfalls präzisen und flinken Angriffen Iwans aus und drängte dessen Blade in die Ecke. Der Kleiner ächzte, rief Wyborg zu Hilfe und rettete sich dadurch nicht nur, sondern brachte Yuriys Blade auch in ziemliche Bedrängnis. Eine steile Konzentrationsfalte erschien zwischen Yuriys Augenbrauen, dann duckte er sich, brachte Iwan zu Fall und ließ scheinbar aus dem Nichts Wolborg dicht gefolgt von einen Schneesturm erscheinen, der Iwans Blade auf der Stelle einfror und unsanft aus der Arena beförderte. Danach war er allerdings so siegessicher, dass Iwan sich auf ihn werfen und zu Boden ringen konnte.

„Wooooooow!“, meinte Takao schließlich und schreckte damit die beiden Russen auf, die nun erst ihre Zuschauer bemerkten. Yuriy setzte sich auf, dann bohrten sich seine Augen die Kais. Zuerst sah er überrascht, dann erfreut aus und schließlich lächelte er den Halbrussen zaghaft an, der nicht anders konnte, als diese Geste leicht zu erwidern.

„Hoch mit dir, Alter“, neckte Iwan seinen Teamleader fröhlich und half ihm hoch. Yuriy sprang auf die Füße, drehte einmal seinen Kopf hin und her und sah dann Kai an. Für einen Moment zögerte er, dann sagte er auf Russisch drei von Kai äußerst gefürchtete Worte.

„Wir müssen reden.“

Kai beschloss, dass er bei Yuriys Beharrlichkeit ohnehin um kein Gespräch kommen würde und nickte kurz zu der Tür hinüber. „Draußen“, sagte er ebenfalls auf Russisch. Der Rotschopf ruckte als Bestätigung mit dem Kopf und wollte Kai hinaus folgen, da hielt Takao sie auf, indem er empört sagte: „Moment mal, und was ist mit uns?“

„Ihr trainiert selbstverständlich. Max gegen Rei und der Gewinner gegen dich“, sagte Kai kühl und Yuriy fügte, an Iwan gewandt, hinzu: „Und du eist Boris und Sergeij endlich von ihren Weibern los. Die müssen auch was tun, ich will schließlich einmal gewinnen.“ Iwan stöhnte mitleiderregend. Yuriy ignorierte es geflissentlich und zog Kai aus dem Raum hinaus ins Freie.

Für einen Moment holte der Rotschopf tief Luft und überlegte fieberhaft, was er sagen sollte, während Kai seine Hände in die Hosentaschen steckte, um ein nervöses Fingerkneten zu unterbinden und ihn abwartend ansah.

„Also, ich…“, begann Yuriy, immer noch ohne eine klare Vorstellung dessen, was er denn jetzt genau von sich geben sollte, einfach drauflos, „Ich…“

Kai hob eine Augenbraue.

Yuriy versuchte es noch einmal. Verdammt, er war schlecht in so was! „Also, das mit dem Kuss…“

Die zweite Augenbraue gesellte sich zu der ersten.

Versuch Nummer Drei. „Weißt du, das war keine Verarsche oder so. Ich hab's ernst gemeint. Ich weiß nur nicht genau, also ich bin mir nicht sicher, wieso.“

Kai seufzte; die Augenbrauen senkten sich und er sah den Rotschopf selbstsicherer an, als er sich fühlte. „Weißt du…Ich weiß nicht, was ich denken, fühlen oder tun soll und das macht mir ehrlich gesagt…Es ist jedenfalls kein gutes Gefühl. Das wiederum macht mich…naja…unsicher und Unsicherheit kann ich nicht leiden.“

„Na gut, dann lass uns was klarstellen.“ Yuriy holte tief Luft und sagte dann absolut aufrichtig: „Ich mag dich, Kai. Sehr. Vielleicht sogar zu sehr.“

„Ich mag dich ja auch. Aber ich weiß nicht, wie sehr genau.“ Kai seufzte erneut schwer und fuhr sich unruhig durch die Haare.

„Schau, das einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass…Ich will dich in meiner Nähe haben. Ich will…an deinem Leben teilnehmen und ich will auch, dass du an meinem teilnimmst. Ich möchte…“ Yuriy schluckte und fuhr dann tapfer fort: „Ich möchte dich berühren. Und irgendwie behagt mir der Gedanke, dass du alle diese Dinge mit jemand anderem tun könntest, so gar nicht.“

„Heißt das, du willst…Also, dass wir…“, stotterte Kai und Yuriy nickte. „Ich würde es wirklich gerne probieren, Kai. Eine Beziehung, meine ich. Mit dir.“

Kai dachte sorgfältig nach. „Ich weiß nicht, ob wir das schaffen würden. Oder vielmehr ob ich das schaffen würde. Wir sind beide nicht der Typ für eine Beziehung.“

„Vielleicht funktioniert es ja gerade deswegen“, hielt Yuriy beharrlich dagegen und Kai konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. „Vielleicht aber auch nicht.“

„Wir könnten es ausprobieren“, wiederholte Yuriy hartnäckig, „Wenn es nicht funktioniert, kann man nichts machen, aber wenn wir es gar nicht versuchen, werde zumindest ich mich immer fragen, ob es nicht vielleicht doch geklappt hätte.“

Kai schwieg eine Weile, dann sagte er: „Du bist ganz schön stur.“

„Ich würde es Zielstrebigkeit nennen“, erwiderte Yuriy und lächelte den Halbrussen treuherzig an, der nur seufzend den Kopf schüttelte und dann tief durchatmete, ehe er den Rotschopf fest ansah und meinte: „Gut. Versuchen wir es. Aber wir lassen es langsam angehen, ich bin nicht gut in…so was.“

„Ganz langsam“, bestätigte Yuriy freudestrahlend, „Nicht nur du brauchst Zeit.“

„Und wir machen es Schritt für Schritt.“

„Wäre es okay, wenn ich dich jetzt noch einmal küssen würde, ohne einen weiteren Kieferbruch fürchten zu müssen?“

„Ich denke, das geht in Ordnung.“

Als er eine Hand auf Kais Hüfte legte und ihre Lippen sich trafen, dachte Yuriy, dass ihn in seinem derzeitigen Glücksrausch niemand mehr schlagen konnte- nicht einmal der Glückspilz Takao Kinomiya.

Epilog

So, da isser nach Ewigkeit aufgrund Schweinegrippeerkranung endlich.^^ Er ist recht kurz, aber was solls...Ich hoffe, er gefällt trotzdem. Vielen Dank noch einmal an alle meine treuen Leser und ein frohes Fest sowie schöne Ferien euch allen!

******************
 

Krachend flog der Sektkorken an die Decke, prallte von dem gefährlich zitternden Kronleuchter ab und verschwand dann hinter einem der vielen Sofas, während der Sekt schäumend aus der Flasche quoll und eilig in Gläser gefüllt wurde. Die Party nach der Weltmeisterschaft war in vollem Gange und zum allerersten Mal fühlte Kai sich inmitten dieser allgemeinen Heiterkeit nicht vollkommen fehl am Platze. Stattdessen nippte er stillschweigend und recht zufrieden an seinem Glas und beobachtete leicht amüsiert, wie Johnny sich auf der Tanzfläche erfolglos an Hiromi heranzumachen versuchte, die ihn allerdings überhaupt nicht zur Kenntnis nahm und stattdessen alles versuchte, um Takaos Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wie zu erwarten hatte sie dabei eher mäßigen Erfolg, aber Kai kannte das Mädchen inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie deswegen noch lange nicht aufgeben würde.

Seufzend lehnte Kai sich zurück und versuchte die Pärchen um sich herum zu ignorieren, die anscheinend beschlossen hatten, einen Wettbewerb im Gesicht-auffressen zu starten. Sie machten sich nicht schlecht, sinnierte der Halbrusse müßig- Rei und Mao links von ihm schienen eine Körperfusion anzustreben und Sergeij und Julia zu seiner Rechten näherten sich diesem Punkt auch schon, während Boris und Mira zu seiner Erleichterung schon vor einer halben Stunde beschlossen hatten, „die Badezimmerbeleuchtung im Hotelzimmer zu checken“. Er bedauerte es jedenfalls nicht wirklich, Rei und Mao einen Augenblick später kurzerhand von der Couch zu schubsen, um Platz für Takao und Max zu schaffen, die sich, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass den beiden Chinesen nichts passiert war und sie am Boden ungerührt weiterknutschten, dankbar auf dem freien Platz niederließen. Kurz nach den Beiden, plumpste auch Iwan auf die Couch und quetschte dabei Sergeij und Julia zusammen, die dies als Anlass nahmen, um in eine dunkle Ecke zu verschwinden. Der kleine Russe störte sich nicht daran, sondern machte es sich gemütlich und rückte demonstrativ die Plastikkrone auf seinem Kopf, sowie die zehn absolut geschmacklosen, aber enorm glitzernden und funkelnden Ketten um seinen Hals zurecht.

„Ihr hattet nur Glück, dass ich so gönnerhaft war und absichtlich verloren habe!“, sagte - oder vielmehr brüllte - Takao laut durch die Musik und Iwan winkte mit einer nachlässigen Geste ab, ehe er zurückfeuerte: „Such nur nach Ausflüchten, aber wir alle kennen die Wahrheit!“

Die beiden begannen eine freundliche Kabbelei und Max sowie Kai verdrehten synchron die Augen, dann richtete sich der Blick des Amerikaners plötzlich auf einen Punkt hinter Kais rechtem Ohr. Noch bevor der Halbrusse dazu kam, rückwärts zu sehen, um zu erfahren, was Max so faszinierte, landete eine eiskalte Flasche Wodka in seinem Schoß und er japste, von der Kälte erschreckt, laut auf. Lachend sprang Yuriy über die Rückenlehne der Couch und fläzte sich neben Kai, ehe er mit viel Pathos die Flasche aufmachte und den Wodka selbstgefällig in den goldenen Pokal einfüllte, um dann einen großen Schluck daraus zu nehmen. Kai verdrehte die Augen über dieses kindische Verhalten, lächelte aber, als Yuriy die Hand des Halbrussen suchte und sanft darüber streichelte, ehe er sie wieder freigab und spöttisch Takao zuprostete. „Endlich mal Erster!“, rief er und Takao gab mit funkelnden Augen zurück: „Das nächste Mal gewinnt wieder das richtige Team!“

„Jaja, träum ruhig weiter“, grinste Yuriy, lehnte sich dann zurück und teilte Kai mit: „Weißt du schon, dass Boris und Mira schon einen Hochzeitstermin haben?“ Der Rotschopf lachte. „Jetzt fehlt nur noch, dass sie schwanger ist.“

„Ich sitte das Balg dann jedenfalls nicht“, merkte der Halbrusse an, „Falls sie das auch nur im Entferntesten angenommen haben sollten, werde ich ihnen gerne meine Meinung zu dem Spruch ‚Kondome schützen nicht nur vor Aids’ darlegen.“

Mit einem leichten Lächeln lauschte Kai Yuriys darauf folgendem Gelächter, lehnte sich unmerklich an den Rotschopf ... und ließ es für den Moment einfach gut sein.



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Von:  MatsuokaRin
2012-08-06T20:44:15+00:00 06.08.2012 22:44
YEEEEEEAAAAAAAHHHHHHH!!!! *kreisch* xDDDD

Sehr tolle Fanfic!!! Bis zum letzten Moment spannend!! Super Schreibstil und tolle Charakterdarstellung!! Viele, viele lustige Momente, in denen ich mich kaum mehr vor Lachen auf dem Sofa halten konnte!! xDDDD

Ich LIEBE dies Pairing über alles!! *_________*
Yuriy & Kai gehören einfach zusammen!! *schwärm*


Das Ende ist wunderbar, ein Happy End mit viel Platz für eine eventuelle Fortsetzung!! Ich würde mich über eine solche sehr freuen!! *grins*

Herzlich liebe Grüße

Yuriy-chan :33

P.S: Nicht wundern, ich spare mir Kommentare zu den einzelnen Kapiteln meistens und gebe meinen Senf erst zum Schluss dazu ;DD


Von: abgemeldet
2009-12-30T13:11:40+00:00 30.12.2009 14:11
schade, dass die FF schon vorbei ist.
Kai und Yuriy waren so süß. Besonders am Ende mit dem rumstottern. Mir hat das Gespräch mit den beiden Gefallen, es war nciht zu klischeehaft und auch nicht gefühlskatlt. Es hat wunderbar zu der FF gepasst ^^
Und der Anfang war auch wieder super xD
Ich musste richtig lachen, als Yuriy und Ivan mit den sexpraktiken der anderen beiden konfrontiert wurden.... Ob es bei Kai und yuriy auch so zugeht später? *unschuldig pfeif* xDD

Und auch Ians "fürsorgliche" Art am Anfang fand ich gut.
Dieser Sarkasmus passt einfach zu den Russen.

Aber auch die Kampfart bzw. Trainigsart, die du beschrieben hast ist interessant ^^
Das trainig bei Yuriy scheint wirklich hart zu sein... aber auch effektiv. Da kann man nur hoffen, dass sie diesmal gewinnen xD

Ein paar Rechtschreibfehler hab ich gesehen, aber nichts schlimmes xD
Ich freu mich schon auf den Prolog...
Lg, Kaira

Von:  Jeschi
2009-12-26T10:48:28+00:00 26.12.2009 11:48
Yuriy hat es mit knallblauen Dingen, oder? XD
Ui, aber ich stell ihn mir gerade als Auftragskiller vor! Das ist wirklich zu schön! ;-P
Das die werten Damen so viele Koffer haben, ist aber wirklich ein Klischee.
Aber ich finde es süß, dass Boris meint, sie wäre auch in nem Sack noch hübsch! *schmacht*

Ich mag Iwan hier immer mehr! Der ist so niedlich! Und ich finde es so lustig, wenn er mit Yuriy redet! XD

Kai versteckt sich im Busch? Jetzt dreht er wirklich ab! XDDD
Das ist i-wie... komisch! XD
Aber ich mag es, dass es mal nicht Rei ist, sondern Max, dem sich Kai ein wenig öffnet. Sonst ist es ja immer Rei. -,-

Ich hab das Gefühl, meine Kommis werden immer kürzer. Das tut mir Leid, aber ich bin im Moment einfach nicht ich selbst! ;___;

lg
Von:  Jeschi
2009-12-26T10:44:55+00:00 26.12.2009 11:44
Ich finde es so witzig, wie Iwan versucht, Yuriy zu trösten! XDDD

Och, aber dass er Iwan dann 'Krümel' nennt, ist ja sooo goldig! *,*

Das Tyson so bescheiden ist... kaum zu glauben! -____-

Ich finde, du hast Kais Gedanken und Überlegungen schön ausformuliert.
Vor allem, dass er sich nicht sicher ist, ob er überhaupt jemanden lieben kann.
Und ich finde den letzten Satz davon so toll! *,*

Von:  Jeschi
2009-12-26T10:43:18+00:00 26.12.2009 11:43
Ooooch, wie süüüüß! ^-^
Sergej und Julia geben sicher ein süüüßes Paar ab! *,*

Ui, der streit eskaliert aber ziemlich!
Das war aber auch nicht fair von Sergej! ;___;

HHH? XD
So langsam dreht er durch, oder?

Das mit der Ampel und der alten Frau kommt mir irgendwie bekannt vor! ^^"
Ich hab was mit Boris gemeinsam, juhuuu! XDDD

>"Meine Verlobte faselt nicht- sie sagt überwiegend kluge Dinge!"
*schmacht*
Ich will auch einen Boris als Freund, wenn er einen so verteidigt!

Ooooch!
Die Hymne auf Yuriy ist ihm echt gut gelungen! XD

Q,Q
Neeeeeeiiiiiiiin!!!
*auf Kai einprügel*
BLEIB DAAAAA!!!

Von:  Minerva_Noctua
2009-12-25T10:18:18+00:00 25.12.2009 11:18
Ist ja nett das Ende^^!
Eine Fortsetzung kommt doch noch, oder?

Bye und schöne Feiertage,

Minerva
Von: abgemeldet
2009-12-23T15:17:00+00:00 23.12.2009 16:17
Ein echt offenes Ende muss ich sagen. Aber irgendwie gefällt es mir auch so. <3
Es macht die FF ein bisschen anderes, hält sich nicht an die "unsichtbaren Regeln" im schreiben.
Ich hoffe du verstehtst was ich meine. Ich kann es nicht anderes beschreiben xD

Moaboa
Von:  Phoenix-of-Darkness
2009-12-21T15:20:52+00:00 21.12.2009 16:20
Wähhh....es ist zu Ende....und irgendwie...hört es so...so...
...ich weiß nicht...so MITTENDRIN auf!!!
Gibt es denn Hoffnung auf eine Fortsetzung?
*hoff*
Ich und einige andere würden sich bestimmt sehr darüber freuen.

MfG Kai Teruki Hikari
Von:  Phoenix-of-Darkness
2009-12-21T15:15:51+00:00 21.12.2009 16:15
Ok....mir ist aufgefallen,
dass mir dieses Kapitel entgangen ist...
*sich schäm*
Wirklich suppi...auch Yuriys rumgestotter..
...aber die Sexpraktiken von Sergej und Boris....OMG...
...vorallem ich stelle es mir so genial peinlich vor.
Echt super.

MfG Kai Teruki Hikari
Von:  Bran
2009-12-18T22:55:49+00:00 18.12.2009 23:55
Die armen..... aber ich kenn dass meine Wohnungssuche war auch nicht anders. Das Kappi ist sehr schön geschrieben und lässt sich flüssig lesen^^
Ein paar Dinge hätte ich trotzdem noch anzumerken:
1. Wieso haben die nicht renoviert bevor die eingezogen sind?
2. Schimmel kann man nicht einfach wegsaugen. Und wenn der schon länger da ist erst recht nicht da der sich dann auch in die Wände setzt.
3. In eine Wohnung mit Schimmel an den Wänden sollte man nicht einziehen bevor der Weg ist, was dauert, da dieser exrem Gesundheitsschädlich ist.
4. Einfach so Sachen packen und gehen ist auch nicht so leicht da der gute ja mehr hat wie nur ein paar Klamotten-bei einem Umzug kommt einiges zusammen
5. Kai wusste doch schon vorher dass nur ein Bett da ist. Warum fält ihm dass jetzt erst auf?
das sind jetzt die sachen die mir bei dem Kappi aufgefallen sind. Aber ansonsten wie gesagt schön geschrieben^^ Bin gespannt wie´s weitergeht
amy


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