Unbedacht?
Hi Leute,
Ich hab mich jetzt ne ganze Zeit lang nicht mehr mit einem neuen Kapitel gemeldet. Schule, Privates, Frauen ... Da spielt wohl so ziemlich alles als Grund mit rein (: Ich hab mir allerdings vorgenommen, wenn auch in unregelmäßigen Abständen diese FF wieder weiterzuschreiben.
Hier ist auch schon das nächste Kapitel! Über Kommis freut sich der Autor, aka meine Wenigkeit natürlich besonders!!
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Gedankenverloren blickte der Uzumaki der langsam untergehenden Sonne entgegen, die das Dorf Konoha-Gakure in ein rötlich-orangenes Licht tauchte. Seit knapp einem Jahr war er wieder in seiner ehemaligen Heimat und immernoch nagten die Zweifel an ihm, ob es die richtige Entscheidung war, das Leben im Exil gegen das Leben in Konoha einzutauschen. Sicherlich gab es einige positive Erlebnisse, so hatte sich die junge Hyuuga scheinbar einen Platz in seinem Herzen erobert, ohne dass er davon etwas mitbekam. Allerdings blieb die Tatsache bestehen, dass mit jedem Schritt durch Konoha die Erinnerungen an seinen Abgang wieder aufwallten und erbarmungslos versuchten die Mauern des Selbstbewusstseins einzureißen, die er nach so langer Zeit geschaffen hatte.
Vereinzelte Blätter flogen an ihm vorbei, wurden vom Wind hin und her-gepeitscht, änderten stetig ihre Richtung um am Ende sanft der Erde entgegen zu gleiten. Einige segelten auf den Boden, andere wiederum setzten sachte auf der Wasseroberfläche des kleinen See`s auf, und hinterließen einige kleine, sich kräuselnde Wellen.
Der Uzumaki schloss kurz seine Augen bevor er sie ruckartig wieder öffnete, die Seals für einige Kagebunshin`s formte und erbarmungslos mit seinen vermeindlichen Doppelgängern trainierte. Es erschien ihm unwirklich und krank, dass er scheinbar nur im Kampf seine Ruhe finden konnte.
Mit einer Finte und einem folgendem Ausfallschritt positionierte er sich direkt vor einem Bunshin, und jagte diesem seine Faust in den Magen. Ein Knall und etwas Rauch bestätigten ihm, dass er Erfolg hatte und so wand er sich direkt dem nächsten zu, den er mit einem Streich seines Katanas zum verpuffen brachte.
Nach einigen Minuten stand Naruto wieder alleine auf dem Feld und vereinzelt steckten Shuriken in den Bäumen. Ruhig ließ er sein Katana wieder zurück in die Scheide gleiten, und sammelte seine Shuriken wieder ein, bevor er sich auf den Weg zu Ichiraku`s Bar machte. Eine Schüssel Ramen, ein Schälchen Sake und ruhige Musik waren genau das, was er nun brauchte.
Der Weg durch Konoha war für ihn wie immer eine pure Qual, und langsam aber sicher fragte er sich, ob ihm sein altes Leben als verhasster Rotzlöffel nicht besser gefallen hat. Nicht das er sich wünschen würde verachtet zu werden, aber irgendwie bekam er jedes Mal wenn er nun durch Konoha lief zuviel Achtung und Respekt mit dem er absolut nichts anfangen konnte. Einige Ninjas neigten ihre Köpfe als er an ihnen vorbei lief, Anwohner grüßten ihn freundlich, Frauen warfen ihm verträumte Blicke zu. Was sollte das? Früher hat ihn jeder gehasst und verachtet, gemieden, beleidigt, geschlagen später verurteilt und doch gibt sich nun jeder dieser scheinheiligen Bewohner Konohas als freundlich gesinnt aus. Mehr als ein gleichgültigen Blick erntete niemand von ihm.
Erst als er am Ichiraku ankam, hellten sich seine Gesichtszüge etwas auf, und er betrat den Laden mit einem unscheinbaren Strahlen in den Augen.
Gemütlich ging er auf einen der Barhocker zu, setzte sich und wartete darauf, das Ayame oder Teuchi seine Bestellung aufnahmen.
Wenige Sekunden nachdem die kleine Glocke an der Eingangstür der Bar geleutet hatten, kam Teuchi auch schon mit seiner typischen weißen Schürze hinter dem Vorhang hervor, der den Gästebereich von der Küche trennte.
"Ah Naruto-kun, schön dich zu sehen. Was kann ich dir bringen?" Ein freundliches und vor allem ehrliches Lächeln lag auf Teuchis Lippen.
"Ein Mal Ramen und Sake bitte Teuchi-san."
"Kommt sofort." Mit einer galant gemeinten, allerdings eher hektisch wirkenden Drehung verschwand Teuchi wieder in der Küche und kam kurze Zeit darauf mit dem bestellen Sake wieder.
"Hier Naruto-kun, dein Ramen dauert noch etwas."
Mit dieser Bemerkung stellte er ein Schälchen und einen Krug gefüllt mit Sake auf den Tresen und sah stirnrunzelnd zu, wie Naruto sich sein Schälchen bis zum Rand füllte und direkt danach austrank.
Er konnte sich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass der ehemalige Querkopf des Dorfes erwachsen geworden ist, und Sake trinkt. Ein bitterer Gedanke kam in ihm hoch, als er daran dachte, was für eine Feier damals am laufen war, als Naruto Konoha verlassen hatte.
Schnell verdrängte er diesen wieder und widmete sich wichtigeren Sachen.
"Sagmal Naruto-kun, wie läuft es so mit deinen Schülern? Hören sie auf dich?"
"Zwei meiner Schüler sind im Moment nicht da und verbessern ihr Können bei anderen Sensei's. Elyan trainiert hart und hat den Umgang mit dem Katana schon gut verinnerlicht." Naruto blickte Teushi kurz entgegen, bevor er sich wieder einen Schluck Sake eingoss und erneut sein Schälchen leerte.
Einige Minuten vergingen, in denen sich die beiden Männer anschwiegen und einfach nur die Ruhe genossen, bis Ayame mit einer Schüssel Ramen aus der Küche trat. Sie war leicht verschwitzt und ihre Haare hingen ihr ungeordnet über ihren Schultern.
"Ah, Hallo Naruto-kun. Hier ist dein Ramen, lass es dir schmecken." Mit einem kleinen Rotschimmer um die Nase stellte sie die Schüssel vor Naruto ab, und verschwand danach wieder in der Küche.
Ruhig und andächtig brach Naruto seine Stäbchen auseinander und fing an seine Ramen zu essen. Dieses Gericht begleitete ihn schon seit Jahren in seinem Leben, und er konnte sich einfach keine Zukunft ohne Ramen vorstellen. Zugegebenermaßen wollte er das auch gar nicht. Mit nachdenklicher Miene dachte er erneut an die alten Zeiten, als er von Iruka und später von Kakashi öfters zum Ichiraku eingeladen wurde. Ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel und mit einem letzten kräftigen Zug Sake war der Krug leer, und sein Ramen alle. Er legte einige Münzen auf den Tresen und verließ die Bar mit den gemischten Gefühlen von Sättigung und Zufriedenheit.
Mittlerweile war die Sonne komplett untergegangen, und Konoha wurde in die Dunkelheit getaucht. Nur vereinzelte Öllampen und Fackeln spendeten noch Licht um den wenigen Passanten, die zu dieser Zeit noch unterwegs waren, den Weg zu weisen. Mit gemütlichen Schritten ging der Uzumaki die Hauptstraße Konoha`s entlang und fand etwas Ruhe darin, dass kaum noch Leute da waren die ihn anstarrten oder begrüßten. Eher ungewollt als geplant, führten ihn seine Füße zum Anwesen des Hyuuga-Clan's und er blieb vor dem großen, mit Ornamenten verzierten, Tor stehen, dass die Außenwelt von dem Treiben des Hyuuga-Clan's abschottete.
Wie lange war er schon nicht mehr hier gewesen? Normalerweise mied er diese Gegend, da es immer noch Leute wie Hijashi Hyuuga gab, die sein Dasein nicht aktzeptierten und nur durch die Verfügung der Hokage und des Rates nicht aufbegehrten, wenn sie ihn in den Straßen sahen. Für sie war er noch immer das Fuchsungeheuer, das personifizierte Böse, seine Anwesenheit das Unheil, dass es um jeden Preis zu vermeiden galt.
Zwei, in traditionelle Kimonos gekleidete Wachen standen vor dem Tor und ließen ihre Blicke wachsam durch die Gegend streifen. Ein harter, allerdings sehr wertvoller Job. Es war ein Fakt, dass sich der Hyuuga-Clan nicht lumpen ließ, wenn es um die Bezahlung ging, und auch was das generelle Erscheiungsbild anging, konnte man annehmen, dass der Clan gut betucht war.
Die linke der beiden Wachen trat auf ihn zu. Es war ein gut gebauter Kämpfer, und sein Erscheinungsbild ließ keine Zweifel daran zu, dass er gefährlich war und durchaus die Fähigkeiten hatte um Eindringlingen Schaden zuzufügen. Mit der Hand am Griff seines Katanas sah er dem Uzumaki in die Augen.
"Es ist schon spät Naruto-san, was ist euer Anliegen?" Seine raue Stimme war zu vernehmen, und zeugte von einem gewissen Maß an Respekt, allerdings auch von Skepsis ob des Anliegens des blonden Jounin.
"Ich möchte zu Hinata-san." Automatisch und ohne jegliche Gefühlsregung kamen diese Worte aus Mund Narutos, und in Gedanken nannte er sich einen Narren, da er nicht Mal wusste, warum er überhaupt hergekommen war. Allerdings hieß es den Schein zu wahren und der Außenwelt weiterhin zu vermitteln, dass er immer alles im Griff hatte. Ein kleines Anzeichen von Schwäche würde sofort ausgenutzt, und gegen ihn verwendet werden.
"Zu dieser Uhrzeit bin ich nicht befugt jemanden Eintritt zu gewähren." Der Griff um das Katana verstärkte sich etwas.
"Ich werde Hinata-san heute noch besuchen." Auch Narutos Hand wanderte nun zu dem Griff seine Katanas und er machte sich auf Wiederstand gefasst. Es war klar, dass nichts funktionieren würde, ohne dass er zu härteren Maßnahmen griff. Es schien in seinem Leben schon damals alles auf Gewalt hinauszulaufen, und daran änderte sich auch Jahre nach seinem Leben im Exil nichts.
Eine erdrückende Ruhe, eine unscheinbare Stille und im nächsten Moment zogen beide ihre Katanas und ließen diese mit einem metallischem Geräusch aufeinander prallen. Blicke wurden ausgetauscht und in beiden Augenpaaren war nicht`s zu lesen. Schnell sprangen sie auseinander und brachten etwas Abstand zwischen sich. Die zweite Wache wollte eingreifen, und zog ihr Katana aus der Scheide, wurde allerdings von der Hand der ersten zurück gehalten.
"Ihr dürft passieren." Mit undurchschaubarer Miene und einem Nicken öffnete er das Tor, und stellte sich wieder an seine Position. Die Klinge die er noch vor kurzem führte, zersprang in zwei Teile und mit bestimmenden Schritten ging Naruto durch das Tor.
Er war überrascht, dass die Wache die Niederlage schon vorrausgesehen hat. Auch wenn er das Pensum des Uzumaki`s nicht kannte, konnte er doch seine Chancen einschätzen und zog es vor unverletzt aus dem Kampf zu gehen. Hijashi hat sich auf jeden Fall qualifiziertes Personal besorgt.
Nun stand er also im Anwesen der Hyuuga's, hatte allerdings keine Ahnung wo er hin musste, um zu Hinata zu gelangen. Aufmerksam besah er sich seine Umgebung, prägte sich jedes kleine Detail ein und analysierte potentielle Kampfplätze, für den Fall das es zu Komplikationen kam. Mit diesen musste man quasi rechnen, wenn man ungebeten im Anwesen von Hijashi herrum läuft.
Eine Bedienstete kam ihm entgegen und warf ihm misstrauische Blicke zu. Sofort ergriff der blonde Ninja die Gelegenheit.
"Wissen sie wo ich Hinata-san finden kann?" Seine Stimme war wertneutral, allerdings hatte er wie immer einen komplett Emotionslosen Gesichtsausdruck.
"Hyuuga-san residiert im rechten Flügel des Haupthauses. An der zweiten Tür." Sie antwortete nach etwas Zögern und machte sich schnell aus dem Staub. Sie kannte den jungen Mann nicht, aber eins war ihr klar - Er war gefährlich!
Sich nach der Wegbeschreibung orientieren gelang Naruto nach einigen Minuten in den rechten Flügel des Haupthauses, und stand nun vor der Tür Hinatas. Kurz zögerte er. Er war im Hyuugaanwesen, wusste nicht was er hier sollte, hatte keine Ahnung was er Hinata sagen sollte, wollte allerdings auch nicht verschwinden. Eine Welle von seltsamen Gefühle durchflutete ihn kurz, bevor er den letzten Weg zwischen seiner Hand und der Tür überbrückte, und anklopfte.
"Herrein." Eine sanfte Stimme ertönte vom anderen Ende der Tür. Sie wusste wirklich nicht, was sie erwartete. Woher auch? Eins war jeden Falls klar. Sobald sie ihn sehen würde, würden sich ihr eine Menge Fragen stellen und Naruto hatte noch immer keine Ahnung, was er ihr sagen sollte. Er öffnete die Tür und trat in das, durch Kerzen gut beleuchtete Zimmer ein. Ein leicht süßlicher Duft lag in der Luft und ließ ihn darauf schließen, dass sie wohl Duftkerzen angezündet hatte. Oh ja, der Hyuuga-Clan war wirklich nicht gerade das, was man arm nennen konnte.
"Naruto-kun? Was machst du denn hier?" Mit einem leichten Rotschimmer um die Nase schaute sie ihm in die Augen und sah einen kleinen Funken Lebensfreude. Einen Anhaltspunkt und ein Zeichen, das auch ihr den Halt gab nicht aufzugeben und immer ihre Ziele zu verfolgen.
Naruto schwieg sie an. Er wusste immernoch nicht was er ihr sagen sollte, und suchte fieberhaft nach einer Lösung für das Problem. Man könnte meinen ein kleiner Lichtblitz schlug in seinem Kopf ein, als er schließlich anfing zu antworten.
"Würdest du mich morgen begleiten? Ich werde einen kleinen Ausflug nach Suna machen." Eine eiskalte Lüge. Er hatte eigentlich nicht vor nach Suna zu gehen, und auch Tsunade wusste nichts davon. Er handelte sich grade eine Menge Ärger ein und sorgte vor allem für unnötigen Stress in nächster Zeit. Aber hey, immerhin hatte er eine Antwort gefunden.
"Gerne, aber wieso willst du denn nach Suna und vor allem, warum soll ich mitkommen?" Mit einem etwas naiven Lächeln blickte sie ihm in die Augen. Naruto ließ sich innerlich nichts anmerken, allerdings hatte Hinata gerade einen etwas kritischen Punkt angesprochen. Er ritt sich scheinbar immer weiter in unmögliche Lügenkonstrukte hinein.
"Ich wollte Gaara einen Besuch abstatte. Außerdem habe ich Ayumi versprochen ihr Suna zu zeigen." Gut, er hatte etwas gefunden mit dem er sich rausreden konnte. Jetzt musste er nur noch Ayumi überzeugen dem ganzen zuzustimmen.
"Stimmt, du hast Gaara bestimmt schon lange nicht mehr gesehen. Aber ich weiß immer noch nicht, warum ich mitkommen soll." Erneut lächelte sie ihn fragend an. Sie konnte echt unmögliche Fragen stellen.
"Nun, Ayumi ist ein Mädchen und ich dachte, dass du dich mit ihr gut verstehen würdest." Innerlich betete er zu Kami-sama, dass ihm seine Lügen später verziehen werden und alles so verlief, dass seine kleine Lüge nicht aufflog.
"Ok, das stimmt natürlich. Ich freue mich darauf Naruto-kun. Wann soll es losgehen?" Sie freute sich wirklich. Es ist lange her, seit sie das letzte Mal etwas mit Naruto zu tun hatte. Ja man konnte wirklich sagen, Hinata Hyuuga freute sich. Gut das sie die Rotfärbung ihres Kopfes mittlerweile unter Kontrolle hatte, und nicht jedes Mal der Bewusstlosigkeit verfiel, sobald sie den blonden Uzumaki sah.
"Morgen am Nachmittag. Ich werde dich hier abholen." Mit einem letzten Nicken verabschiedete er sich, legte seine Handflächen aneinander und verschwand.
Die Kühle Luft der Nacht umhüllte ihn, und ein Seufzen, gefolgt von einem tiefen Einatmen durchbrachen die Stille. Naruto Uzumaki hatte sich gerade wirklich eine Menge Stress aufgehalst und dass für nichts. Wenigstens würde er Gaara wieder sehen.
