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Gedichte, Anekdoten und Gedanken...

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Der Tod und der Alte

Es begab sich in einer kalten Winternacht,

das ein alter Mann spürte wie es mit ihm zu Ende ging.

In seinen Erinnerungen schwelgend vernahm er kaum,

das er nicht allein war.
 

Er hatte viel erlebt,

Kriege, Trauer, Leid und Schmerz.

Doch auch Freude, Lachen und Zufriedenheit,

und auch eine Frau fürs Leben.
 

Er hatte drei Kinder in Welt gesetzt,

sie aufgezogen und gelehrt was Rechtens ist.

Viele Enkel nannte er sein eigen,

an deren Gesellschaft er sich oft erfreute.
 

Rechtschaffend hatte er gelebt,

mit ehrlicher Arbeit sein Brot verdient.

Er war gereist und hatte die Welt gesehen,

und auch so manches was er lieber vergessen würde.
 

Sonntags war er immer in der Kirche,

das war hier so üblich.

Und nun stellte er sich die Wichtigste aller Fragen:

"Gibt es Gott?"
 

Der Tod erschien ihm und der Mann erzitterte vor Furcht.

Er sah aus wie in jenen Kindermärchen die ihn ängstigten,

trug eine braune Robe und ein scharfe Sense,

sein Gesicht sollte kein Lebender jemals erblicken.
 

"Kommst du um mich zu holen?", fragte der alte Mann.

„Ja“, erwiderte Gevatter, „und um dir eine Frage zu beantworten.“

„Dann sage mir ob es ihn gibt, den Einen.“

„Das kann ich nicht.“
 

„Warum?“, fragte der Greis.

„Auch wenn ich der bin der immer währt,

der der allem ein Ende bereitet,

so kann ich diese Frage nicht beantworten.“
 

„Du nimmst mich mit also sage es mir.“

„Hast du Angst alter Mann?“

„Ja“, erschauderte er.

„Das ist auch gut so, denn du bist wie alle anderen auch.“
 

„Zeige mir den einen Mann“, fuhr der Tod fort,

„der in meinem Angesicht keine Furcht empfindet,

und er wird es sein der Gott findet,

ihn und das Paradies.“
 

„Doch jeder hat vor dir Angst Gevatter, jeder.“

„So ist es und so wird es immer sein.

Alle haben sie Angst wenn sie sterben,

ob kleiner Junge oder alte Frau,

ob bettelarm oder unverschämt reich.“
 

„Alle“, sagte der Tod, „haben diese Angst wenn es endet.

Manche ihr ganzes Leben lang.

Denn mich können sie nicht betrügen,

oder mir entfliehen.“
 

„Doch was soll ich jetzt machen?“, fragte er verhalten.

„Hattest du nicht ein schönes Leben?

Warst du nicht zufrieden?

Hast du nicht alles getan was du wolltest?“
 

„Doch nimmt es mir nicht die Angst vor dem Unbekannten.“

„Das, alter Mann, kann dir nichts in dieser Welt nehmen.“

Und so schloß der Greis mit Angst seine Augen,

auf das der Tod sein Werk vollbringe.
 

Als die Seele des Mannes bereits auf dem Weg war,

sich der Gnade des Universums zu unterwerfen,

sinnierte der Tod mit sich selbst,

über das was er tat.
 

„Ach diese Menschen, ich bemitleide sie.

Würden sie doch nur früher erkennen,

was wirklich wichtig ist im Leben,

anstatt ein Leben lang den Tod zu fürchten.“
 

„Sie können mir nicht entkommen,

so sehr sie es auch versuchen.

Ihr ewiges Leben nach dem Tod,

ist ihnen so viel wichtiger als ihr kurzes Leben hier.“
 

„Anstatt sie sich erfreuen,

an den Dingen die sie haben,

und aneinander,

mit Akzeptanz und Würde.“
 

„Ihr lebt im Paradies,

und merkt es nicht.

Eure Sterblichkeit war der Preis,

für die Glückseligkeit die ihr erlangen könnt.“
 

„Während ich auf Ewig mein Tagwerk verrichte,

so dürft ihr euch am Leben erfreuen,

an dem was wirklich Relevanz besitzt.

Ach diese Menschen, ich beneide sie.“
 

Und so tat der Tod das,

wofür ihn das Universum erschaffen hatte,

ohne zu fragen warum er es tat,

und ohne gefragt zu werden ob er es tun wollte.
 

Beneidet nicht den Tod um seine Macht,

er existiert nur in Trauer und Angst.

Lebt euer Leben auf das ihr niemals in Sehnsucht zurückblicken müßt,

denn wir alle sind Götter im Paradies.



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