Zum Inhalt der Seite

Neue alte Freunde

Spielt nach Eclipse... Bella und die Cullens besuchen Tanya und ihre Familie, aus der jdn eine besondere Fähigkeit hat und Bella plötzlich im Jahr 1918 aufwacht und den menschlichen Edward trifft...o.O...Lest selbst...^^
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unglückliche Verkettung der Ereignisse

Ich muss mich echt nochma bei euch allen bedanken für all die Commis und die Favos, die ja mittlerweile über 6o sind...O______O...*umkipp*...

*wieder aufrappel und euch alle n dicken fetten knutscha geb*...^///^

ich sag ma soviel: Ein weiteres Puzzleteil wird aufgedeckt...;D
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Mittlerweile stachen die ersten Morgenstrahlen durch das Blätterdach des Waldes und feuchter Nebel trat auf.

Edward hatte mich eine Sekunde später auch schon auf seinen Rücken gezogen, doch ich wusste nicht recht, wie ich mich festhalten sollte. Würde ich beide Arme um seinen Hals schlingen, hätte einer davon garantiert auf seiner Wunde gelegen und das wollte ich auf keinen Fall.

„Was ist los?“ fragte er mich, als er bemerkte, dass ich mich immer noch nicht richtig an ihn geklammert hatte.

„Ich weiß nicht,… wo ich mich festhalten soll.“

„So wie immer…“ Er war überrascht und klang, als verstände er nicht, was mein Problem sei.

„Und was ist mit deiner Schulter?“

Er seufzte, griff nach meinem Arm und zog ihn nach vorne. Direkt über die Wunde.

Ich bemerkte, das er kurz zuckte, als der Stoff meiner Jacke ihn streifte und ich wollte meinen Arm bereits wieder wegziehen, doch er hielt ihn eisern fest.

„Dafür ist jetzt nicht genügend Zeit. Ich werde schon nicht umkippen. Die Verletzung ist minimal im Gegensatz zu Esmes.“

Ich wollte noch etwas erwidern, doch im nächsten Augenblick peitschte mir auch schon der Wind ins Gesicht und verhinderte jedes Wort. Stattdessen war ich jetzt damit beschäftigt, mein Gesicht in seinen Nacken zu legen und meinen besagten Arm so wenig wie möglich zu bewegen.

Wenn ich bei Edward sonst das Gefühl von Freiheit spürte, sobald er lief, dann war das dieses Mal nicht ganz so. Einerseits war er angespannt, andererseits hinderte ihn wahrscheinlich der Biss ein wenig beim Laufen.

Ich nahm an, dass Carlisle in unserer Nähe war, denn ich konnte ihn nicht sehen, noch hatte ich registriert, dass er losgelaufen war.

Erst als wir nach einer Weile wieder beim Haus der Cullens ankamen, sah ich ihn kurz nach uns eintreffen.

Eilig gingen wir hinein, während er Esme nach oben brachte. Ich wollte ihnen hinterher, als Edward mich abgesetzt hatte, doch er hielt mich zurück.

„Ich würde da jetzt nicht hoch gehen.“

„Warum nicht?“ fragte ich ihn.

„Er gibt ihr Blut. Damit ihre Verletzungen schneller heilen. Es ist besser, wenn du nicht dabei bist.“

Seine Lippen bildeten eine schmale Linie. Ich vermochte bei diesem Blick nicht, etwas zu erwidern. So gern ich jetzt bei Esme gewesen wäre, Edward hielt mich wahrscheinlich aus gutem Grund fern.

Allerdings tat sich eine Frage auf.

„Müsstest du dann nicht auch oben sein? Damit du ebenfalls etwas trinken kannst?“

Statt zu antworten, hielt er mir seine Schulter hin und zog seinen Pullover ein Stück hinunter.

Erstaunt hob ich meine Augenbrauen.

Die Wunde war nur noch halb so groß wie zuvor. Die Löcher in seiner Kleidung waren nicht mehr synchron zu den Abdrücken der Wolfszähne.

„Wieso braucht Esme dann Blut und du nicht?“ Ich war immer noch völlig verblüfft über die schnelle Heilung.

„Sie hat sehr viel mehr Verletzungen als ich. Ihr Körper ist geschwächt und deshalb regeneriert er sich nicht so schnell. Zwar würde sie auch ohne Blut wieder gesund werden, allerdings würde das sehr viel länger dauern.“

Erleichtert über die Erkenntnis, dass es ihr auf jeden Fall wieder besser gehen würde, legte sich meine Aufregung ein wenig.

„Woher hat Carlisle denn eigentlich Blut? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr hier welches im Haus aufbewahrt.“

„Doch. Er hat immer etwas in seinem Büro, wo es sicher eingeschlossen ist. Für den Notfall. Allerdings mussten wir es noch nie benutzen. Bis jetzt.“ Er seufzte.

„Aber er hat es nicht aus dem Krankenhaus, oder? Ich meine, das wäre dann ja Menschenblut“, sagte ich und starrte auf die große Treppe.

Edward streichelte mir sachte über den Rücken. „Natürlich nicht. Carlisle würde niemals Blutkonserven, die - nebenbei gesehen - eh schon knapp in Krankenhäusern sind, entwenden.“

Ich nickte nur. Eigentlich hätte ich selbst darauf kommen können. Mein Gedanke war völlig absurd gewesen.

„Ich weiß gar nicht, wie wir ihm das mit Jasper beibringen sollen“, flüsterte ich nach einer Weile.

„Er weiß bereits über alles Bescheid“, entgegnete Edward.

„Wie das? Ich meine, wann hast du‘s ihm denn gesagt?“ fragte ich überrascht.

„Als wir her gerannt sind. Beim Laufen können wir uns trotzdem unterhalten, wenn wir uns nicht allzu weit voneinander entfernen“, erklärte er.

Ich konnte das auf keine Fall bemerkt haben, da ich damit beschäftigt war, nicht von Edwards Rücken zu fallen.

„Und was machen wir jetzt?“ Ich drehte mich zu ihm um. Es lag auf der Hand, dass Rosalie und Alice das nächst Wichtigste waren.

Seine Miene wirkte wieder besorgt und er blickte an mir vorbei ins Nichts. Als grübelte er über etwas nach. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit der Treppe zu.

Er hatte wahrscheinlich Carlisle gehört - den ich noch gar nicht gesehen hatte -, denn dieser stand jetzt bereits vor uns.

„Wie geht es Esme?“ fragte ich sofort und er lächelte mich beruhigend an.

„Ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Sie wird bald wieder fit sein. Sie ruht sich erst einmal aus. Gewissermaßen. Schlafen kann sie ja nicht.“

„Hat sie denn Schmerzen?“

„Nicht allzu starke. Nur das Heilen, wenn sich die Haut zusammenzieht und die Knochen wieder zusammenwachsen, ist etwas unangenehm.“

Das waren gute Nachrichten. Jetzt konnte sogar ich ein wenig lächeln, doch es hielt nicht lange an, als ich sah, mit welchem ernsten Gesicht Carlisle Edward ansah und dieser entschuldigend den Kopf schüttelte.

„Ich weiß auch noch nicht genau, woher sich die beiden kennen. Und vor allem nicht, wie Maria da hinein passt“, meinte er, schloss seine Augen und legte Daumen und Zeigefinger auf seinen Nasenrücken.

„Wer kennt wen?“ fragte ich. Schon wieder außen vor gelassen zu werden, wollte ich nicht und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es etwas mit dem Werwolf zutun haben musste.

Edward sah mich an, wartete jedoch mit der Antwort.

„Der Grund, warum mich dieser Hund beißen konnte, war, dass ich in seinen Gedanken etwas gelesen habe, das mich für ein paar Sekunden meine Deckung vernachlässigen ließ. Immerhin war es lange genug für ihn, die Chance zu nutzen und anzugreifen.“

„Und was hat er gedacht?“ Edward war immer so knapp mit Informationen, dass ich ihm jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen musste.

„Der Wolf hat sich an etwas erinnert. An ein Gespräch mit Demitri.“

Er sah etwas verwirrt aus. „Sie haben über mich gesprochen. Dass der Hund sich in Acht nehmen soll wegen meiner Fähigkeit.“

Er seufzte.

„Und dass Demitri mir einen kleinen Denkzettel verpassen wollte. Ich dachte damals in Volterra, dass es ein schlechter Scherz von ihm war, als ich in seinen Gedanken `Das regeln wir noch´ gelesen habe. Ich kann nicht glauben, dass er diesen Köter deshalb hierher geschickt hat. Wie ein kleines Kind, das nicht das bekommt, was es haben will.“

„Mich wundert, dass sie sich nicht gegenseitig zerfleischt haben“, stellte Carlisle nachdenklich fest.

„Ja, mich würde auch interessieren, wie er es geschafft hat, den Werwolf dazu zu überreden.“

„Ich versteh nicht ganz. Was wollte er denn mit dir regeln?“ Ich sah bei all diesen Informationen immer noch nicht durch. Zwar schien es, als wüssten wir endlich, wer die geheimnisvolle dritte Person war, doch dass sie zu den Volturi gehörte, machte das Ganze nicht leichter. Eigentlich nur schlimmer, da das uns verdeutlichte, wie sehr wir unter Zeitdruck standen.

Plötzlich verfinsterte sich Edwards Blick, als er mich ansah.

„Er wollte dich haben und Aros Entscheidung, dich erst einmal gehen zu lassen, missfiel ihm. Und ich habe ihm vorher schon mehr als deutlich gemacht, dass er sich nicht in deine Nähe wagen sollte. Allerdings dachte ich, er hätte seine Gedanken nicht allzu ernst gemeint.“

Mit jedem Wort, das aus seinem Mund kam, weiteten sich meine Augen mehr.

„Also ist es meine Schuld…“ stellte ich tonlos fest und starrte ins Leere.

Ich hätte es wissen müssen. Letztendlich lief alles darauf hinaus, dass es um mich ging. Dass ich der Mittelpunkt von alldem war. Dass Esme meinetwegen verletzt wurde, genauso wie Carlisle und Edward, dass Jasper jetzt bei Maria und damit in unmittelbarer Gefahr war… Und dass Alice und Rosalie irgendwo im Wald umherliefen, ohne dass wir wussten, wo sie sich befanden.

Edward zog mich plötzlich fest an sich und strich mir beruhigend über die Haare. Ich hatte nicht bemerkt, wie ich angefangen hatte zu zittern.

„Das ist es nicht. Es ist meine, weil ich nicht allzu großen Wert auf seine Worte gelegt hab. Außerdem hat er ihn nicht auf dich sondern auf mich angesetzt.“

Seine Worte waren nicht gerade tröstlich, denn selbst wenn es nicht direkt um mich ging, so war Edward doch derjenige, der jetzt in Lebensgefahr schwebte. Und das war schlimmer als alles andere. Ihn zu verlieren… Ein zweites Mal… Ein Leben ohne ihn führen zu müssen…

Das konnte ich nicht. Das wollte ich nicht.

Heute wäre es vielleicht beinahe passiert. Wenn das Rudel nicht aufgetaucht wäre.

Dann würde ich mir allerdings keine Sorgen mehr um meinen Tod machen. Ich würde ihn sogar herbeisehnen.

„Bella?“ Vorsichtig nahm Edward mein Gesicht in seine eisigen Hände. Er war beunruhigt. Das konnte ich erkennen.

Und als er mich betrachtete, schoben sich seine Augenbrauen zusammen. „Worüber denkst du nach?“ Es klang weniger wie eine Frage, als mehr wie ein Vorwurf. Als wüsste er bereits, was in mir vorging.

Sanft strich er mit seinen Daumen über meine Wangen und sah mich entschlossen an. „Mir wird nichts passieren, okay? Wir schaffen das.“

Ich wusste, er würde nicht eher locker lassen, ehe ich ihm nicht zustimmte, also nickte ich. Doch wirklich daran glauben konnte ich noch nicht. Nicht bis ich hundertprozentig wusste, dass alles gut war.

Edward legte seine kühlen Lippen fest auf meine Stirn, wo sie für einen sehr langen Moment verweilten. Dann zog er mich wieder an seine Brust und fuhr mit seiner Hand langsam über meinen Kopf. Immer und immer wieder.

Erst als mein Herzschlag sich etwas beruhigt hatte, stoppte er die Bewegung und wandte sich an Carlisle.

„Wir sollten erst einmal Rose und Alice wieder finden. Bevor die beiden auch noch jemand Unerwartetem in die Arme laufen.“ Es war klar, wen er damit meinte.

„Und Bella?“ fragte Carlisle und ging zu einem geheimen Tastenfeld in der Wand. Nachdem er es bedient hatte, schoben sich die riesigen Metallläden - die Esme vor zwei Jahren bereits einmal betätigt hatte -, von außen schützend vor die Glaswand.

Edward zögerte, doch ich wusste bereits, was ich wollte.

„Ich komme mit und helfe euch.“

„Das geht nicht“, meinte er mit fester Stimme. „Das letzte Mal sind wir in einem Kampf verwickelt worden. Wer weiß, was als nächstes passiert. Ich will dich nicht noch mal in unmittelbare Gefahr bringen.“

„Edward, das hatten wir schon mal. Ihr seid nur zu zweit. Und ich kann nirgendwo hin, wo du nicht auch bist.“

Das war nur zur Hälfte wahr, denn eigentlich wollte ich ganz einfach auch nach den beiden suchen. Irgendwo zu sitzen und abzuwarten, bis und ob jemand wieder auftauchte, wäre niemals auszuhalten gewesen. Ich musste etwas tun.

Hastig und leise sprach er mit Carlisle - seine Lippen bebten bei der schnellen Bewegung - und ignorierte meinen Einwand vollkommen.

„Edward!“ protestierte ich aufgebracht.

„Du wirst hier bleiben, bei Esme. Dann ist sie nicht so alleine. Genug Blut hat sie bekommen und morgen wird sie wieder fit sein. Außerdem bist du in diesem Haus sicher. Dein Geruch kann nirgendwo durchdringen und jemanden auf dich aufmerksam machen.“

Er deutete auf die Metallläden. „Die und der Rest des Hauses sind extra so bearbeitet. Außerdem denke ich nicht, dass jemand hier herkommen wird.“

So ganz sicher klang es nicht. Als müsste er sich selbst erst noch mit der Idee anfreunden, was mir jedoch nicht gelang.

„Das kannst du nicht machen. Ich will nicht, dass ihr da alleine rausgeht. Was, wenn euch etwas passiert?“

Ich musste zugeben, dass dieser Einwand nicht sehr überzeugend war, doch ich wollte Edward in meiner Nähe wissen. Ich wollte bei ihm sein. Ihn ständig sehen, sodass ich wusste, es würde ihm gut gehen und er müsste mit keinem bösartigen Werwolf oder einem anderen feindseligen Vampir kämpfen.

„Wenn etwas geschehen sollte, kann ich besser kämpfen, wenn ich weiß, dass du in Sicherheit bist.“

„Vorhin hast du mich auch nicht hier gelassen“, erinnerte ich ihn.

„Diesmal bist du aber nicht allein im Haus.“

„Aber…“

„Keine Widerrede, Bella. Bitte.“ Sein Ton war flehend und doch eine Spur bestimmend. Widerwillig seufzte ich und er lächelte mich an.

„Danke“, sagte er leise und küsste mich auf die Stirn.

Im nächsten Moment war ich bereits auf seinen Armen, während er die Treppe hoch rannte und mich erst wieder in Carlisles Zimmer absetzte.

Der Raum war genauso hell wie die meisten anderen im Haus und man konnte erkennen, wem es gehörte, denn in einer Ecke standen ein paar Gemälde in unterschiedlichen Größen - einige mit, andere ohne Rahmen - und verschiedene Antiquitäten. Sie sahen sehr alt aus und hatten dringend eine Überholung nötig.

In einer anderen Ecke in einer Vitrine waren diverse medizinische Utensilien, von denen viele aus den letzten Jahrhunderten stammen mussten. Ich war mir fast sicher, dass Carlisle sie früher benutzt hatte und jetzt als Andenken aufbewahrte. Vielleicht auch als Dokumentation des medizinischen Fortschrittes.

An den Wänden hingen ein paar Bilder und Fotos, genauso wie in seinem Büro.

Uns gegenüber war die Glaswand, die jetzt aber von den Metallläden abgeschottet war.

Den größten Teil des Zimmers nahm das riesige Ehebett ein.

Esme lag darauf und schaute zu uns. Sie sah mittlerweile viel besser aus als noch vor ein paar Augenblicken. Das Blut schien wirklich schnell zu helfen.

„Am Besten, du bleibst solange hier bei Esme. Wir werden versuchen, uns zu beeilen. Versprochen.“

Er beugte sich zu mir hinunter und wollte mir bereits einen Abschiedskuss geben, doch ich wich zurück.

„Was ist, wenn der Werwolf wieder auftaucht?“ fragte ich und sah, dass Esme ihn jetzt genauso besorgt anschaute.

„Das glaube ich nicht. Sam und die anderen verfolgen ihn. Sie wollen ihn zu den Felsen treiben und dort einkreisen. Du siehst also: Kein Grund zur Sorge.“

Obwohl er das sagte, ließ er mich hier. Seine Worte ergaben also keinen Sinn.

Ehe ich etwas erwidern konnte, küsste er mich bereits energisch.

Es war wieder so, als könnte es das letzte Mal sein, dass wir uns sahen. Genauso wie damals, als James hinter mir her war und auch genauso wie zu dem Zeitpunkt, als feststand, dass all die Neugeborenen meiner Fährte folgten.

„Ich werde die Türen abschließen. Du kannst also nicht heraus“, flüsterte er, nachdem er seine Lippen von meinen löste und ich ein wenig nach Luft schnappen musste.

Ich starrte ihn verständnislos an, woraufhin er mir ein wissendes Lächeln schenkte.

„Ich weiß, dass wenn es zu lange dauert und du es nicht mehr aushalten kannst, auf eigene Faust versuchst, etwas zu unternehmen. Das möchte ich nur verhindern.“

Das machte mich wirklich sprachlos. Mir fiel dazu nichts mehr ein.

Edward wurde aber gleich wieder ernst.

„Bis gleich.“ Er strich mir noch über die Wange, dann verschwand er auch schon aus dem Zimmer.

Ich stand noch einige Minuten reglos da, bis ich Esme hinter mir hörte.

„Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, Bella. Das mache ich mir auch.“

„Und wie kann man das abstellen?“ fragte ich, als ich mich zu ihr wandte.

„Gar nicht. Du musst ihnen einfach vertrauen und hoffen, dass sie schnell wiederkommen.“ Sie lächelte mich beruhigend an.

Seufzend setzte ich mich zu ihr auf den Bettrand. Sie nahm meine Hand und drückte sie sachte.

Eine Weile schwiegen wir uns an. Es war dennoch keine unangenehme Stille.

„Wie geht‘s dir?“

„Schon besser. Es zieht zwar ein wenig, aber das ist nicht weiter schlimm“, meinte sie und schaute mich freundlich an.

Ich betrachtete den ganzen Körper und stellte bei ihr ebenfalls fest, dass ihre Wunden nicht mehr so groß wie am Anfang waren.

Wieder trat Stille ein, in der ich unruhig hin und her rutschte und gedankenverloren durch den Raum blickte.

„Eine interessante Sammlung habt ihr.“ Ich deutete auf die Vitrine und die Antiquitäten.

Esme folgte meinem Blick. „Ja. Carlisle hebt alle Gegenstände, die nicht mehr für die Verwendung zugelassen werden, auf. Wenn man das alles betrachtet, ist es wirklich schwer zu glauben, wie die Menschen damals vom Arzt behandelt wurden.“

Ich nickte, um ihr zuzustimmen.

Mein Blick wanderte weiter zu der Ecke - die mit Sicherheit ihr gehörte - und blieb an einer Büste hängen. Die goldene Farbe war schon an vielen Stellen dunkel und nicht mehr so gut zu sehen, doch man konnte erkennen, dass der Kopf aus Ägypten stammen musste.

„Kennst du den Fluch des Tutanchamun?“ fragte Esme mich plötzlich.

Entweder hatte sie bemerkt, dass ich das lebensgroße Gesicht des Pharaos anstarrte, oder sie griff das Thema einfach zufällig auf.

Offensichtlich war, dass sie mich ablenken wollte, um meine Nervosität zu senken. Ich konnte mir jedoch nicht vorstellen, dass es funktionieren würde.

Ich schüttelte den Kopf und sie fing an, mir davon zu erzählen.

Der Tod soll den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharao stört! heißt es. Anfang der Zwanziger hat ein gewisser Lord Carnarvon aufgrund einer Nachricht von einem Howard Carter das Grab, das bis dato noch fast unberührt war, öffnen lassen. Als sie das Siegel brachen, tötete eine Schlange den Wellensittich von Mr. Carter. Du musst wissen, dass die Schlange der Wächter des Pharao ist. Lord Carnarvon und sein Freund hielten aber nichts von den Vermutungen der Arbeiter, die meinten, es sei ein böses Omen und der Anfang von etwas viel Schlimmerem.“

Obwohl ich immer noch etwas unruhig war, klang die Story wirklich interessant.

„Sie katalogisierten das Grab und ließen es ausräumen. Vier Monate später wurde der Lord von einem Moskito am Hals gestochen. Die Wunde schnitt er sich beim Rasieren wieder auf und zog sich eine Blutvergiftung zu. Der Arzt riet ihm, nach Kairo zu reisen, wo sich sein Zustand drastisch verschlechterte. Und obwohl es ihm nicht gut ging, speiste er am gleichen Abend in einem exklusiven Club. Danach ging er ins Kino, wo er über Schwindel und starke Schmerzen klagte. Das war das letzte Mal, dass man ihn in der Öffentlichkeit sah. Zu der Blutvergiftung ist noch eine Lungenentzündung hinzugekommen und kurze Zeit später ist er gestorben… Zu dem Zeitpunkt fiel in ganz Kairo ohne jede Erklärung der Strom aus. In England heulte zur selben Zeit sein Hund laut auf und fiel dann tot um.“

Sie hielt kurz inne.

„Das muss doch nicht unbedingt ein Fluch sein“, meinte ich. Auch wenn es schon etwas merkwürdig war.

Sie lächelte zurück, als solle ich nicht so schnell urteilen.

„Na ja, das ist nicht der einzige Todesfall. Ein Jahr später starb ein Mitarbeiter des Louvres Paris, nachdem er das Grab zum ersten Mal betreten hatte. Genauso wie der Sekretär von Howard Carter an einem Lungenleiden. Er hatte den letzten Stein vom Eingang des Grabes entfernt… Im gleichen Jahr starb auch die Person, die die Mumie entwickelt hatte… Weitere Besucher erlitten das gleiche Schicksal, von denen einer wegen des Fluches Selbstmord beging. Dann wurde ein weiterer Sekretär Carters tot in seiner Wohnung gefunden, ohne dass jemand die Ursache herausfand. Ein Jahr später nahm dessen Vater sich das Leben. Auf dem Weg zum Friedhof überfuhr der Leichenwagen ein Kind. Etwas später starb dann auch die Frau des Lord Carnarvon an einem Insektenstich… Noch etliche Menschen folgten.“

Ich nahm an, dass sie fertig war mit der Geschichte, als sie wieder eine Pause einlegte.

All die Todesfälle waren unheimlicher, als gedacht. Vor allem, da die Betroffenen alle in irgendeiner Weise mit dem Grab in Verbindung gestanden hatten.

„Hast du das Grab auch schon mal gesehen?“ wollte ich wissen. Da Esme sich für solche Dinge interessierte, konnte es ja gut möglich sein.

Sie wartete einen Augenblick mit der Antwort und starrte an die Decke.

„Ich war kurz davor. Aber irgendwie habe ich mich dann doch nicht hingetraut. Obwohl ich ja eigentlich weniger Angst haben müsste, da ich ein Vampir bin. Die Skepsis nagt dann doch an einen.“

„Also glaubst du an den Fluch?“ hakte ich neugierig nach.

„Eigentlich sollte ich das nicht. Es könnte alles auch nur eine unglückliche Verkettung der Ereignisse sein. Zumal noch nicht mal bestätigt wurde, ob es diese Tafel mit dem Spruch über die Ruhestörung des Pharao wirklich gab, oder ob Mr. Carter sich das Ganze nur ausgedacht hatte, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.“ Sie seufzte.

„Du hast gar nicht gesagt, ob er ebenfalls auf merkwürdige Weise gestorben ist.“

„Das ist er auch nicht. Sein Leben endete erst im hohen Alter.“

Ich ließ mir das Alles noch einmal durch den Kopf gehen. Zu meiner Überraschung hatte Esme es wirklich geschafft, mich auf andere Gedanken zu bringen.

Ich war überrascht, dass es schon nach Drei war, als ich auf die Uhr blickte.

Plötzlich knurrte mein Magen.

„Wenn du möchtest, kannst du in die Küche gehen und dir etwas zu essen machen“, schlug sie vor.

„Danke.“ Ich lächelte sie an und ging dann aus dem Zimmer.

Die Stille, die mich jetzt wieder umgab, schob meine Sorgen wieder in den Vordergrund.

Obwohl es schon so spät war, hatte ich nichts von Edward gehört. Esme und ich waren immer noch alleine. Was, wenn ihnen doch etwas passiert war? Was, wenn der Werwolf dem Rudel entkommen und wieder auf Carlisle und Edward getroffen war? Oder auf Rosalie und Alice? Und die anderen beiden haben sie dann gefunden und kämpften jetzt wieder. Vielleicht aber war der Kampf bereits zu Ende und der Wolf hatte gewonnen. Und die anderen waren…

Meine Grübeleien trugen dazu bei, dass ich mehr unbewusst in die Küche gelangte.

Ich nahm mir einen Salat aus dem Kühlschrank, den sie extra für mich angeschafft hatten.

Meine Gedanken wurden abrupt von einem Geräusch unterbrochen.

Auch wenn es kaum zu hören gewesen war, kam es mir doch vor, als wenn die Haustür geöffnet wurde.

Edward!

Die Erleichterung durchströmte meinen Körper auf der Stelle. Ich ließ meine Gabel vor Freude fallen und rannte ins Wohnzimmer.

Doch das Glücksgefühl hielt nicht lange an, als ich sah, wer wirklich gekommen war.

Soweit ich wusste, hatte ich nie das Grab des Pharao betreten und dennoch verfolgte mich das Pech wie kein anderer.

Es war Jasper. Zusammen mit Maria.

Mein Herz schlug wie wild und der Schock verhinderte jede Bewegung.

Die beiden fixierten mich eindringlich. Jasper sah ebenfalls erschrocken aus - wahrscheinlich, weil er nicht damit gerechnet hatte, mich hier zu treffen.

Und Maria begutachtete mich etwas überrascht, aber auch seltsam zufrieden.

„Wen haben wir denn da?“ sagte sie in einer wunderschönen, musikalischen Stimme, die Vorfreude signalisierte. „Dieses Mal ohne deinen Beschützer?“

Ich war nicht in der Lage, etwas zu sagen.

Die Panik steckte in meinen Knochen und dennoch atmete ich plötzlich erleichtert auf.

Dass die beiden hier vor mir standen, bedeutete, dass Edward und Carlisle auf jeden Fall vor ihr sicher waren. Genauso wusste ich jetzt, dass es Jasper ebenfalls gut ging.

Er sah mich auf einmal verwirrt an, als er meine Gefühle spürte. Womöglich verstand er sie in Zusammenhang mit dieser Situation nicht.

Maria legte ihre Hand auf seine Schulter, um ihn zu sich hinunter zu ziehen und in sein Ohr zu flüstern. Trotzdem sprach sie so laut, dass ich alles hören konnte. Sie grinste mich kurz an, bevor sie mit ihm redete.

„Vorhin wurden wir ja dummerweise unterbrochen, deshalb habe ich eine andere Idee. Was hältst du davon? Um mir deine Treue zu beweisen und wieder mein volles Vertrauen zu erlangen, trinkst du ihr Blut.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Tüüüdülülüüüüüü....*pfeif*...>.>...xD""

a ja, eine sache...bitte sagt mir, wem ich jetzt alles ne ENS schicken soll, wenn´s nächste kommt. seh da nich mehr durch...>.<...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (17)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-10-15T12:01:50+00:00 15.10.2011 14:01
Er wird doch wohl nicht?
Nein das bringt er nicht, das wäre so krass.
Bin gespannd was du dir eingefallen lassen hast.
Von: abgemeldet
2008-07-04T14:30:26+00:00 04.07.2008 16:30
Echt hamma kapi! bitte bitte bitte bitte ... schreib mir auch ne ens wenn das nächste kapi da ist. ich bin ja sooooooo gespannt. generell echt geile geschichte! immer wenn ich sie gelesen hab, konnte man mich kaum vom compi weg kriegen ^^. weiter so!
Von: abgemeldet
2008-07-01T20:39:42+00:00 01.07.2008 22:39
Spannend, spannend und noch mal...spannend
xD
Dafür könnte ich dich glatt beisen *lach* Aber Jasper würde das doch nicht tun?! o.O Vielleicht schauspielert er? xD Aber klar doch XDD *noch mehr lach* Als ob Marie des nicht riechen würde..tzz..
Menno, mann.
Schreib bitte weiter, ehe ich dir alle meien Theorien auftisch wie es weiter gehen hönnte XD
Von: abgemeldet
2008-06-29T15:15:20+00:00 29.06.2008 17:15
echt das du immer aufhoeren musst wen es grade sooooo...spannend ist..... na das macht die freude auf naechste kappi groesser ^^

bis den.
glg luna
Von: abgemeldet
2008-06-28T11:31:07+00:00 28.06.2008 13:31
wie konntest du bloß JETZT aufhören?
schreib weiter, bittteeee .____.
Von: abgemeldet
2008-06-23T10:37:37+00:00 23.06.2008 12:37
glaub ich der gern bei sovielen lesern ^^
also ich würd mich über ne ens freuen :P

zu der story ^^ wie immer toll geschrieben
au wenns a bissle komisch is... das edward noch nicht da is T_T
wo steckt er nur er muss doch bella helfen ... und jasper au ... der steckt in ner verdammt blöden lage

was haben se jetz vor ^^
Von:  kleinYugi5000
2008-06-22T19:10:00+00:00 22.06.2008 21:10
ups...gar nicht gut...gar nicht gut...aber mach schnell weida
deine Soph-chan
Von: abgemeldet
2008-06-22T15:44:53+00:00 22.06.2008 17:44
Super genial mal wieder ^^ ich kann dich immer wieder nur loben ^^
Ui was wird jasper nun tun ^^ hm gute frage ich hab ehrlich gesagt keine ahnung
hoffe ja mal das er das nicht tut blöde maria
Von: abgemeldet
2008-06-22T15:44:20+00:00 22.06.2008 17:44
Super genial mal wieder ^^ ich kann dich immer wieder nur loben ^^
Ui was wird jasper nun tun ^^ hm gute frage ich hab ehrlich gesagt keine ahnung
hoffe ja mal das er das nicht tut blöde maria
Von:  -Padfoot-
2008-06-21T22:11:37+00:00 22.06.2008 00:11
OMFG schreib blooossss weiter xDD mir kannst du auch ne Ens schicken, pease ^^


Zurück