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Neue alte Freunde

Spielt nach Eclipse... Bella und die Cullens besuchen Tanya und ihre Familie, aus der jdn eine besondere Fähigkeit hat und Bella plötzlich im Jahr 1918 aufwacht und den menschlichen Edward trifft...o.O...Lest selbst...^^
von

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Ablenkungsmanöver

Soooooorry, war n paar Tage nich zuhaus und konnt nich schreiben. Deshalb hat´s solange gedauert...>_<...

Hoff, es gefällt...
 

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Hastig klemmte ich die Maske vor meinen Mund, doch der Blick der anderen verriet mir, dass es jetzt wahrscheinlich eh nichts mehr bringen würde.

Für einen kurzen Augenblick war es totenstill im Raum und alle sahen zu mir. Jeder dachte das Gleiche. Auch Bella, selbst wenn ich es bei ihr nicht hundertprozentig wusste.

Die Ärztin sah mich enttäuscht und sorgenvoll an.

Oh, das darf doch wohl nicht war sein. Müssen diese jungen Leute denn immer so leichtfertig sein? Was, wenn er sie berührt und sich angesteckt hat? Diese Hormone immer… Wir werden ihn komplett untersuchen müssen. Ich werde das persönlich machen.

“Wissen Sie eigentlich, welchem Risiko Sie sich gerade ausgesetzt haben? Mit so etwas ist nicht zu spaßen. Wenn wieder eine Epidemie ausbricht und die halbe Weltbevölkerung zugrunde geht, können Sie sich persönlich die Schuld dafür geben. Allerdings würden Sie dann wahrscheinlich schon tot sein!” Ihr Blick war nicht ganz so ernst, wie sie vielleicht hatte wirken wollen, als sie mich ansah. Sie versuchte angestrengt, nicht von ihren ärztlichen Vorsätzen abzuschweifen.

Ich biss mir auf die Lippen, um bei ihrer Moralpredigt nicht zu grinsen, obwohl ich wusste, dass es nicht angebracht war.

Bella sah immer wieder zwischen uns hin und her. “Aber er hat doch gar nichts gemacht. Er hat mich nicht berührt, also hat er sich wahrscheinlich gar nicht angesteckt.”

Ihr Versuch, meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, blieb erfolglos und ich wollte ihre Hand nehmen, um ihr mitzuteilen, dass es nichts brachte, doch das hätte wahrscheinlich noch mehr Ärger hervorgerufen.

Die Ärztin war nicht überzeugt und sah Bella tadelnd an.

“Sie unterschätzen die Grippe gewaltig. So einfach ist das nicht. Sind Sie sich nicht im Klaren, wie schlimm Ihr Zustand bis vor kurzem noch war? Ich dachte, Dr. Cullen hätte mit Ihnen darüber gesprochen? Wollen Sie vielleicht das nächste Mal diejenige sein, die sich um jemanden Sorgen macht?”

Das wäre so schlimm, wenn dieser junge Mann wirklich das Gleiche durchmachen müsste.

Carlisle räusperte sich. “Ich kann das auch übernehmen, ihn zu untersuchen. Das wäre kein Problem.”

Wenn ich dann dabei wäre, wäre das kein Problem… Zu dumm, dass man sich an die Vorschriften halten muss.

“Das ist doch Unsinn. Wir sind hier nicht in Ihrem Krankenhaus. Also werden wir das übernehmen.”

“Aber Edward… Nun ja, er ist da etwas eigen. Er lässt das nicht gerne von fremden Leuten machen. Es ist schon praktisch, dass ich selbst Arzt bin. Er ist etwas schüchtern.”

Ich starrte Carlisle fassungslos an und aus den Augenwinkeln konnte ich Bella sehen, wie sie ihre Lippen zusammenpresste, um nicht zu lachen.

Die Ärztin war sich ihrer Sache sicher, als sie mich prüfend ansah und dann weiter mit Carlisle redete.

Ich werde schon dafür sorgen, dass er seine Schüchternheit ablegt.

“Er sieht aber nicht schüchtern aus. Und in dem Alter sollte er das auch langsam hinter sich bringen. Schließlich können Sie nicht ewig bei ihm bleiben.”

Eigentlich konnte er schon. Das wusste sie bloß nicht.

Dann kam sie langsam auf mich zu und streckte mir auffordernd ihren Arm entgegen.

“Kommen Sie, wir werden Sie in ein anderes Krankenzimmer bringen, damit wir Ihnen Blut abnehmen können.”

Carlisle war genauso geschockt wie ich. Blut abnehmen hieß nichts Gutes. Sie würden es nicht einmal schaffen, die Nadel in meine Haut zu stechen, geschweige denn eine Vene zu finden.

Carlisles Gesicht sah wieder ruhig aus.

Edward, geh mit ihr mit und halte sie irgendwie auf, dich zu untersuchen, damit ich schnell mit den anderen reden kann.

Ich nickte kaum merklich und ging viel zu langsam auf die Frau zu. Bella sah mich panisch an und ich blickte ihr kurz in die Augen, um ihr zu signalisieren, dass es keinen Grund zur Sorge gab. Sie beruhigte sich nur wenig und bevor wir aus dem Zimmer gingen, drehte ich mich noch einmal kurz um und lächelte sie an. “Ich bin so schnell wie möglich wieder bei dir. Mach dir keine Gedanken.”

Sie blickte mir immer noch besorgt hinterher.

“Ich komme gleich nach”, teilte Carlisle uns mit, dann ging er zügig in die andere Richtung zu den anderen zurück. Ich hoffte, er würde schnell eine Lösung finden.

Die Ärztin sah ihn mit einem erzwungen ausdruckslosen Blick an und nickte. Hoffentlich. Beeilen Sie sich… Sie seufzte in Gedanken.

Als wir ein paar Schritte gegangen waren, blieb ich stehen und sie sah mich fragend an.

“Ich müsste mal kurz auf die Toilette.”

“Oh. Natürlich. Das passt sogar ganz gut. So können wir auch gleich eine Urinprobe nehmen.”

Warum musste ich auch unbedingt auf so eine blöde Ausrede kommen.

“Ist das unbedingt nötig?” Ich setzte die volle Intensität meines Blickes ein und hoffte, sie würde es sich anders überlegen. Die Wirkung war fast wie erwartet. Ihr Herzschlag geriet ins Stocken und sie vergaß beinahe das Atmen. Doch dann riss sie sich plötzlich wieder zusammen.

Bitte sehen Sie mich nicht so an. Da werde ich ja ganz schwach… Aber wir müssen diese ganze Prozedur durchführen. Um die werde ich mich nicht bringen lassen, mein Lieber…

“Ich habe doch gesagt, dass wir einen Komplettcheck machen müssen. Die WC-Räume sind in der Nähe des Untersuchungszimmers. Ich kann Ihnen dann gleich den Becher geben. Und bitte legen Sie die Schutzkleidung nicht ab.”

Als wir dort ankamen und sie mir den Becher gab, ging ich so langsam wie möglich zu den Toiletten, während mir die Ärztin folgte. Sie dachte, ich würde versuchen wegzulaufen. Ich fand das absurd, konnte sie aber nicht überreden, im Ärztezimmer zu bleiben. Sie wollte mich im Auge behalten.

Ich überlegte, wie ich mein jetziges Problem lösen konnte.

Als ich die Tür öffnete, waren noch zwei weitere Personen anwesend. Sie blickten auf und sahen erst nur überrascht aus. Als sie den Becher, meine Kleidung und den Mundschutz bemerkten, gingen sie etwas auf Distanz, was mir nur recht war.

Der sieht ja ganz schön blass aus. Ich halt mich besser etwas fern. Wer weiß, was der hat.

So wie der aussieht, hat der bestimmt jeden Tag ne Neue. Hat sich bestimmt was weggeholt, der Junge… Tja, so kann’s gehen, wenn man nicht aufpasst.

Ihm lief ein Schauder über den Rücken, als er sich die verschiedensten Krankheiten und ihre Übertragung vorstellte. Ich blendete seine Gedanken so gut es ging aus und verschwand in einer der Kabinen, ohne dem Drang nachzugeben, ihm zu antworten.

Die Tür war zu hören, während ich mich hinsetzte und die Hände über den Kopf schlug.

Wie war ich da bloß hinein geraten? Hätte ich nicht vergessen, den Mundschutz wieder aufzusetzen, müssten wir jetzt nicht bangen, entdeckt zu werden. Die Erleichterung über Bellas Wohl ließ mich alles andere vergessen und nun mussten wir uns mit dem nächsten Problem auseinandersetzen.

Früher konnten wir einfach verschwinden, wenn uns jemand auf die Schliche kam, aber jetzt…

Wir konnten Bella nicht alleine hier lassen. Das würde ich niemals tun. Und das Risiko, mit ihr aus dem Krankenhaus zu fliehen, konnten wir nicht eingehen. Es würde garantiert jemand nach uns suchen. Alleine schon deshalb, weil der Virus sich ausbreiten könnte, solange sie nicht vollständig gesund wäre.

Ich seufzte resigniert und betrachtete wieder den trübweißen Plastikbecher.

Die Stille im Raum, die die beiden Männer hinterlassen hatten, als sie gegangen waren, konnte ich gebrauchen, um richtig nachzudenken.

Ich ging wieder in den Vorraum. Ein unangenehmer Geruch stieg mir in die Nase und ich blickte in die Richtung, aus der er kam.

Ich musste meine Nase rümpfen und mir kam plötzlich eine Idee. Es war das Letzte, was ich machen wollte, aber mir blieb keine Wahl.

Vor der Tür wartete die Ärztin ungeduldig und sah mich besorgt an, als ich herauskam und ihr den vollen Becher gab.

“Alles in Ordnung mit Ihnen? Sie waren ganz schön lange da drin. Haben Sie sich übergeben oder irgendetwas in der Art?”

Ich schüttelte den Kopf. “Nein. Alles bestens.”

“Und Sie haben auch daran gedacht, Ihre Schutzkleidung nicht abzulegen?”

Sie dachte dabei an die anderen beiden Männer, die vor mir die Toilette verlassen hatten.

“Keine einzige Sekunde.”

Erleichtert atmete sie auf. “Na dann wollen mir mal.”

Sie ging voraus zum Untersuchungszimmer. Carlisle war immer noch nicht da und allmählich wurde ich etwas unruhig. Würde er nicht bald mit einer Lösung auftauchen, würde das noch übel für uns ausgehen.

Wir kamen in das Zimmer und ich sollte mich auf die Liege setzen.

Die Ärztin kramte ein Stethoskop aus einer der Schubladen hinter dem Schreibtisch, wobei sie immer wieder zu mir herüberschielte.

“Würden Sie sich bitte entkleiden?”

Meine Güte! Ich bin ja aufgeregter als ein Kleinkind… Aber der ist ja auch so unglaublich…

Eigentlich könnte er ja auch alles ausziehen… Aber ich bin verheiratet… Bwohl... Steve würde eigentlich gar nichts davon mitbekommen… Also…

Für einen Moment blieb ich regungslos und blendete ihre Gedanken mit aller Kraft aus. Das ging allmählich zu weit.

Plötzlich hörte ich die Gedanken von zwei vertrauten Personen.

Hoffentlich macht Emmett keinen Blödsinn.

Ich frage mich, wo Carlisle das Blut herbekommen will…

Esme und Rosalie waren auf dem Weg hierher. Scheinbar hatte mein Vater ein Weg gefunden, wie wir aus der Sache heil herauskommen konnten.

So langsam wie möglich fing ich an, die Schutzkleidung auszuziehen, die Handschuhe, die Schutzmaske…

Ich griff nach dem Rand meines Sweatshirts und rollte es vorsichtig nach oben. Die Ärztin schnappte nach Luft und ich hoffte, sie würde wenigstens ohnmächtig werden, damit mir das alles erspart bliebe.

Oh mein Gott, das wird ja immer besser. Das sieht man auf den ersten Blick alles gar nicht.

Ein Wahnsinnskörper. So muskulös…

In Gedanken stellte sie sich bereits vor, wie es war, über meine blasse Haut zu streichen.

“Hilfe!”

Rose und Esme kamen angerannt, wobei ihr vorgetäuschtes Hetzen nicht annähernd so schnell war wie ihre eigentliche Geschwindigkeit.

Rosalie sah mich verblüfft an. Was hattest du denn vor? Sie zu Tode blenden mit deinem Porzellankörper?

Ich knurrte sie an, sodass nur sie es mitbekam und sie verzog amüsiert das Gesicht.

Der Auftritt riss die Ärztin aus ihren Träumereien und sie versuchte hastig, ihre Gedanken zu ordnen, als sie die beiden erstaunt ansah.

Die gehören doch auch zu dem hier. Meine Güte, die ganze Familie scheint ja so auszusehen. Man könnte denken, sie hätten einen Schönheitstrank erfunden. Oh, das deprimiert mich gerade wirklich.

“Was ist denn passiert?”

“Bitte, Sie müssen ganz schnell mit uns kommen. Mein Freund ist draußen gestürzt. Er braucht dringend Hilfe…”

Rosalie verstand es, perfekt Theater zu spielen, genau wie Esme, die ebenfalls erschüttert aussah.

Bei dem Gedanken, Emmett als hilfloses Opfer eines Sturzes zu betrachten, musste ich grinsen, wurde aber gleich wieder ernst, bevor es die Doktorin mitbekam.

“Und wieso kommen Sie da gerade zu mir? Es gibt doch hier genug Ärzte.” Und außerdem habe ich keine Zeit. Das sieht man doch.

“Sie sind die erste, die ich getroffen habe. Bitte. Es ist wirklich schlimm. Sie müssen mitkommen.”

“Hey!” schrie die Ärztin.

Rose hatte sie bereits am Arm aus dem Zimmer gezogen. Der Protest war immer noch lautstark zu hören. Esme folgte ihnen und teilte mir gedanklich Carlisles Plan mit.

Er hat uns erzählt, was passiert ist und versucht, Blut aufzutreiben, das sie für die Untersuchung nehmen können. Emmett täuscht draußen einen Sturz vor, um ihm etwas Zeit zu verschaffen und du nicht untersucht wirst. Ich hoffe, er ist wieder rechtzeitig da, bevor sie mitbekommt, dass es Emmett Bestens geht.

Ich rollte mein Shirt wieder herunter und stand auf. Wie sie wohl reagieren würde, wenn sie mitbekommt, dass Emmett gar nicht verletzt war. Auf so etwas konnte auch nur er kommen.

Wenn Carlisles Plan wirklich funktionieren sollte und er vortäuschen wollte, mir Blut abgenommen zu haben, müsste er langsam auftauchen. Ansonsten wäre das ganze Ablenkungsmanöver umsonst gewesen.

Meine Sorge war unbegründet, denn ich konnte ihn schon kommen hören und er stand jetzt etwas gehetzt in der Tür - immer noch die Schutzkleidung an -, in der einen Hand eine Ampulle.

“Das war knapp.”

“Wo hast du die her?” fragte ich und deutete auf die Blutprobe.

Er kam auf mich zu, während ich meinen Ärmel hochkrempelte und meine Hand zu einer Faust ballte. Carlisle nahm von dem Schrank neben uns eine eingepackte Spritze.

Ich war im Labor und hab nach den Blutproben gesucht. Allerdings musste ich den Verantwortlichen… nun ja, ich musste ihn ruhig stellen. Auch wenn ich das nicht gern gemacht habe. Und dann eine Probe zu finden, die normale Werte hat, ist gar nicht so einfach. Schließlich wollen wir nicht, dass du nachher noch Diabetes oder sonst etwas hast.

Ich konnte in seinen Gedanken sehen, wie er ein nicht nachzuweisendes Schlafmittel aus dem Medikamentenschrank nahm, sich von hinten an den Laboranten schlich und es ihm spritzte. Dann kontrollierte er die Ampullen im Kühlschrank, bis er eine geeignete fand.

“Und du glaubst, das funktioniert?” flüsterte ich, während er die Spritze auspackte, sie in die Ampulle hielt und das Blut damit aufsog.

“Es muss. Eine andere Möglichkeit haben wir nicht.”

Dann hörten wir die anderen bereits kommen. Ich wusste, dass es nicht solange dauern würde.

Die Ärztin war hin- und hergerissen zwischen der Wut darüber, dass Emmett nur über einen Stein gestolpert war und ihre kostbare Zeit geraubt hatte, in der sie mich bereits hätte untersuchen können, und ihrer Selbstbeherrschung, nicht ihn Ohnmacht zu fallen, wenn sie ihn ansah.

Carlisle hatte die Spritze an meiner Armbeuge in Position gebracht und über die Nadel einen Tupfer gedrückt. Die Tür wurde aufgerissen und die Ärztin sah verblüfft zu Carlisle, der mit dem Rücken zu ihr stand, um unsere Aktion zu verdecken. Hinter ihr waren Rosalie, Esme und Emmett. Er hatte Mühe, sich das Lachen zu verkneifen und Rosalie stieß ihm in die Seite. Esme sah besorgt zu uns herüber.

“Was machen Sie denn da?” fragte die Doktorin und Carlisle tat so, als würde er mir gerade die Spritze herausziehen.

“Schön draufdrücken”, sagte er zu mir und deutete auf den Tupfer, dann wand er sich mit der vollen Spritze zu ihr. “Ich habe ihm Blut abgenommen. Sie waren nicht da und ich hatte ja gesagt, dass er so etwas nicht gern von anderen machen lässt. Er bat mich, es zu tun. Ich hoffe, Sie verzeihen mir.” Er sah sie mit einem eindringlichen Blick an und sie hatte damit zu kämpfen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Ich was dagegen? Wieso sollte ich? Wenn Sie wollen, können Sie mir auch Blut abnehmen.

“Nein… natürlich nicht. Nur zu.” Ihre Stimme war tonlos. Sie sah ihn immer noch wie gebannt an. Plötzlich kam Rosalie ins Zimmer und das lenkte sie ab. Sie versperrte ihr den Weg mit ihrem Arm.

“Halt! Sie dürfen hier nicht herein. Sie haben nicht die nötigen Vorsichtmaßnahmen getroffen. Gehen Sie bitte wieder heraus.”

Normalerweise hätte diese Frau Rosalie niemals aus dem Raum schieben können, doch mein Blick signalisierte ihr, dass es besser so war, als sie protestieren wollte. Es musste ja nicht noch einem Vampir Blut abgenommen werden.

Die Ärztin schlug die Tür zu, was sie aber nicht tat, weil sie versuchte, jemanden vor der Ansteckungsgefahr zu retten, sondern vielmehr wegen sich selbst. Der Anblick der drei Cullens auf dem Flur und den beiden in diesem Zimmer raubte ihr fast den letzten Nerv. Sie war am Rande eines Kollapses und holte mit geschlossenen Augen mehrmals tief Luft.

Dann wandte sie sich wieder uns zu. Carlisle hatte mir derweil mit einem Pflaster den nichtvorhandenen Einstich abgedeckt und die neue Ampulle geschlossen. Er hielt sie ihr hin.

Sie nahm sie ihm ab und versuchte, ihn nicht anzusehen.

“So. Sie können sich dann wieder zu Ihrer Familie begeben. Den Rest erledige ich.”

Meine Güte. Was ist bloß heute mit mir los? Reiß dich zusammen, Sibylle…

Sie stand definitiv kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.

“Das geht nicht”, protestierte Carlisle.

“Was?“ Sie sah ihn erschrocken an.

“Ich habe doch schon zigmal gesagt, dass er sich von niemand anderem außer mir untersuchen lässt. Also wäre es besser, wenn ich auch den Rest übernehme. Sie können solange draußen warten und sich einen Kaffee holen, wenn Sie möchten. Es wird nicht lange dauern.”

Wieder sah er ihr in die Augen und sie hatte Mühe, zu sprechen.

Wie macht er das? Haben die mir Drogen untergemischt oder warum benehme ich mich so merkwürdig?

“Er… er soll sich… nicht so… haben. Er... ist doch schon… alt… genug…” nuschelte sie durch ihren Mundschutz, bevor sie endgültig die Ohnmacht packte und Carlisle sie auffing, bevor ihr Körper den Boden erreichte.

Ich sprang von der Liege und er legte sie darauf ab.

“Und was machen wir jetzt?” wollte ich wissen.

Ich werde den Bericht über deine vitalen Werte schnell schreiben und ihn ihr auf den Schreibtisch legen. Du musst aber noch hier warten. Ich werde einen anderen Arzt holen und ihn fragen, in welches Zimmer du kommst.

Ich sah ihn erschrocken an. Sollte das heißen, dass ich unter Beobachtung stand?

Das wird höchstens für einen Tag sein. Dann sollten sie die Probe analysiert haben. Ich werde ihm sagen, dass nur ich nach dir sehen darf. Sonst keiner. Das dürfte nicht allzu schwierig sein.

“Ich hoffe, du hast Recht”, flüsterte ich ihm kaum hörbar zu.

Carlisle setzte sich an den Schreibtisch und fing an, etwas zu schreiben. Seine Finger flogen so schnell über das Stück Papier, dass jeder normale Mensch die Bewegungen nicht mehr hätte ausmachen können. Es war nicht mehr als eine Minute vergangen, da hatte er auch schon sechs Seiten geschrieben und ich meine Schutzkleidung wieder angezogen. Dann legte er die Ampulle neben das Schriftstück, ging er aus dem Zimmer und kam kurze Zeit später mit einem anderen Arzt - ebenfalls ins Schutzkleidung - wieder.

Als dieser die bewusstlose Ärztin sah, war er überrascht, dass Carlisle wirklich Recht gehabt hatte. Offenbar gehörte sie nicht zu denen, die einfach so mal umfielen.

“Vielleicht ist sie überarbeitet. Obwohl wir im Moment eigentlich nicht soviel zutun haben. Wir lassen sie erst einmal hier.”

Merkwürdig. So etwas hab ich bei ihr noch nie erlebt. Und so atemberaubend sind diese beiden nun auch nicht. Vielleicht wird sie alt. Dann wird ja eventuell bald ihre Position frei und ich kann der neue, stellvertretende Klinikleiter werden…

Ich hob eine Augenbraue, doch er bekam es nicht mit.

Carlisle wandte sich zu mir. “Ich habe ihn gefragt, ob du ein Zimmer neben Bella bekommen kannst.”

Sofort wurde ich hellhörig. So war sie nicht allzu weit weg von mir und ich fühlte mich etwas wohler, direkt in ihrer Nähe zu sein. Und ich konnte sie auch schneller wieder besuchen.

“Du darfst aber nicht in ihr Zimmer gehen. Das Krankenhaus möchte nicht noch einmal so ein Risiko eingehen. Ich habe gesagt, dass du damit einverstanden bist.”

Zuerst starrte ich ihn nur ungläubig an, dann entspannte ich mich wieder. Solange der Arzt in der Nähe war, würde es besser sein, so zu tun, als wäre es kein Problem.

Ich nickte. “Okay.”

“Gut. Dann kommen Sie mal mit.” Der Doktor lächelte. Er nahm den Bericht und die Blutprobe, dann folgten wir ihm hinaus aus dem Raum und gingen in die Richtung, in der Bellas Zimmer war. Mein Zimmer war ebenfalls ein Einzelzimmer.

“Sobald wir die Ergebnisse haben und ihnen nichts weiter fehlt, können Sie wieder gehen”, sagte er zu mir, dann wandte er sich an Carlisle und bedankte sich für seine Hilfe, bevor er ging.

Dass du das Zimmer nicht verlassen darfst, brauche ich dir ja nicht zu sagen. Bis morgen.

Carlisle grinste, als er ebenfalls hinausging und die Tür hinter sich schloss.

Ich legte meine Schutzkleidung ab und warf mich auf mein Bett. Die Hände hinter meinem Kopf verschränkt, starrte ich an die Decke.

Ein weiterer Tag, den ich voller Unruhe verbringen musste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  jennalynn
2011-10-14T22:24:40+00:00 15.10.2011 00:24
OH GOTT was für ein Chaos.
Einfach geil, du kommst aber auch auf Ideen.
Carlisle hat jemanden außergefecht gesetzt.
Das ich das noch erleben darf *grins*
Ich würde gern weiterlesen, aber jetzt muss ich mal ins Bett.
morgen geht es weiter, oder besser nachher. *lach*
LG jennalynn
Von: abgemeldet
2008-04-25T12:21:18+00:00 25.04.2008 14:21
einfach nur klasse...
diese ärztin kann einem ja fast leid tun...
und das ablenkungsmanöver vvon emmett war spitze!
ich denke mal nicht, das edward die ganze nacht brav in seinem zimmer bleibt!!!
freu mich schon aufs nächste kapi!
lg katja
Von:  Raviel
2008-04-24T18:08:59+00:00 24.04.2008 20:08
da könnte man sich echt überlegen, arzt zu werden, wenn man dann edward untersuchen darf...*gg*
super kapi, bin aus dem grinsen kaum mehr rausgekommen!! bin ja mal gespannt, wie das weitergeht!
viele grüße,
ravi
Von:  maidlin
2008-04-24T15:41:23+00:00 24.04.2008 17:41
Ich kam nicht umhin und musste ständig vor mich hin grinsen. Das Kapitel ist echt genial geworden.
Wie immer sehr schön geschrieben und wie gesagt, sehr amüsant.
Die Ärztin war der Knaller.
Bitte schnell weiter schreiben!

hdl maidlin

PS: Schon wieder keine Morddrohung. Wir werden immer besser...
Von: abgemeldet
2008-04-24T12:18:32+00:00 24.04.2008 14:18
^^ klasse kapitel wie immer ^^

hoff ma du findest bald die zeit weiterzuschreiben ^^
ich glaub da würden sich alle freuen ^^

lg
Von: abgemeldet
2008-04-24T06:27:07+00:00 24.04.2008 08:27
oh *lechz* die arme Frau ich meine wie soll man sich denn au konzentrieren wenn sich Edward Cullen vor dir auszieht?? Die kann einem echt leidtun!! Ich wär au zusammen geklappt wenn die gesamte (Jasper ausgeschlossen) Familie Cullen vor mir steht *träum* Naja jez hat Bella aber wenigstens Gesellschaft! ich meine ihr glaubt doch nich allen ernstes das er in seinem Zimmer bleibt wärend Bella nur ein Zimmer neben ihm krank is???!! Naja ich freu mcih auf jedenfall riesig aufs neue Kapi
LG
Josi
Von: abgemeldet
2008-04-24T00:36:28+00:00 24.04.2008 02:36
lol oh ja in den genuss edward cullen
untersuchen zu dürfen wöllte so glaub ich
jede frau mal ^^ *sabber*
wieder super geschrieben ^^ mal sehen wies nun
weiter geht nicht das was in der Urinprobe war die
er sich da stibitzt hat ^^



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