Happy Ending
Ein kleiner One-Shot zu Temari und Shikamaru!
Viel Spaß beim Lesen ^^
Um sie war es schwarz und ihr tat alles weh. das konnte doch nur heißen, dass sie noch am Leben war, oder?!
Vorsichtig bewegte Temari ihren Arm, es ging, das war gut. Langsam öffnete sie die Augen und sah verschwommen den blauen Himmel. Was war eigentlich geschehen? Langsam kamen die Erinnerungen zurück, der Kampf, Akatsuki...
Ruckartig setzte sie sich auf und stöhnte leicht. Vor Schmerz wurde ihr leicht schwindelig und etwas schwarz vor Augen. Die Sabakuno wartete bis es sich vollkommen gelegt hatte, dann schaute sie sich um. Und schluckte.
Um sie herum war es ruhig, eine ganz besondere Stille. Die des Todes. Leichen, die, mit denen sie gekämpft hatte, alle tot. Ihre Freunde, die Shinobi aus Sunagakure und auch die aus Konohagakure. So viele Opfer, so wenig Überlebende. Ganz sanft zog sie ihr Bein unter einem ihrer toten Kameraden hervor und stand auf.
Überall war es rot, blutrot. So zumindest erschien es Temari. Immer wieder schaute sie sich ungläubig um und jedes Mal, wenn sie einen der Ninja erkannte, dachte sie: "Warum lebe ich noch und du bist tot?"
Plötzlich ertönten leise Geräusche auf dem Schlachtfeld, ein Schluchzen, ein kleiner Schrei, er klang hoffnungslos. Die Kunoichi schaute sich genauer um und erkannte vereinzelte Gestalten, die so einsam wie sie inmitten der Toten standen.
Als sie die anderen Überlebenden sah, wurde ihr klar, sie musste ihre Familie suchen, Gaara, Kankuro und...
Sie mussten leben, sie durften nicht unter den vielen Toten sein. Schweigend bahnte sie sich ihren Weg um zu einem der wenigen anderen Lebenden zu kommen. Als sie nur noch einige Meter entfernt war, erkannte sie ihn. Naruto. Und er kniete verzweifelt über der Leiche einer jungen Frau. War es etwa...
Temari trat näher und erkannte sie. Sakura. Narutos verzweifeltes Weinen ging ihr ziemlich nahe, die beiden waren erst so kurz zusammen und glücklich gewesen. Doch sie wollte ihn in seiner Trauer nicht stören und suchte weiter. Unter den Toten hatte sie bisher niemanden entdeckt, niemanden von denen, die sie suchte.
Und doch so viele gute Shinobi, Baki, Lee, auch Kakashi befand sich unter ihnen. Die Lebenden, die sie traf gehörten auch nicht zu ihrer Familie, einige wenige suchten selber, die anderen hatten schon gefunden, wen sie suchten. TenTen wiegte geistesabwesend den Kopf des toten Neji in ihrem Schoß. Gai saß zwischen seinem Rivalen Kakashi und seinem geliebten Schüler Lee. Tsunade, die Hokage eilte zwischen den Reihen hindurch auf der Suche nach jemanden, den sie retten konnte, nachdem sie Shizune aufgeben musste.
Temari schluchze trocken auf, doch sie hatte keine Tränen mehr. Es war eine Katastrophe, ein Desaster, es war... es war einfach unwirklich. Sie wankte durch das Schlachtfeld, doch es erschien ihr alle nur noch wie ein böser Traum. Bis sie Gaara entdeckte. Er lebte. Erleichterung durchströmte Temari und sie eilte zu ihm. "Gaara", schrie sie über das Feld, aber dieser reagierte nicht. Schweigend und ungläubig schaute er auf den Boden vor ihm. Endlich war die Kunoichi bei ihm angekommen und atmete schwer. "Gaara, Gott sei Dank, du lebst.", außer sich vor Freude fiel sie ihrem Bruder um den Hals, doch dieser reagierte nicht. "Was ist denn los?", fragte Temari und schaute dorthin, wo auch der Kazekage seinen Blick hatte. "Bist du... Kankuro, nein..."
Ihre Stimme wurde leise und brüchig. Dort lag Kankuro auf dem Boden, tot. Das war nicht die Wirklichkeit, das konnte sie nicht sein. Temari zitterte am ganzen Leib, ihre Füße gaben nach und sie landete hart auf den Knien. Aber sie merkte nichts davon, ihr Blick war starr auf ihren Bruder gerichtet. So saßen die Geschwister eine Weile da, schweigend, den Blick für die Zeit verloren, doch es musste lange gewesen sein, denn das Rot der Abenddämmerung überzog nun das Schlachtfeld.
Temari schüttelte den Kopf und richtete sich auf. Hoffnungslos sagte sie zu Gaara: "Ich muss Shikamaru finden, bitte, bleibe hier."
Der Kazekage nickte leicht, fast nicht erkennbar. Sein Blick blieb auf Kankuro, nie hätte er erwartet den Verlust so zu spüren. "Viel Glück", flüstere er Temari, die sich schon auf den Weg gemacht hatte, hinterher. "Du wirst es brauchen."
Blind für die anderen Leichen lief die Sabakuno über das Feld. Sie musste Shikamaru finden und er musste leben. Sie wurde immer schneller, stolperte hier, flog dort fast hin. Es wurde immer dunkler, sie musste sich beeilen. Doch dann gaben ihre Beine nach, die Erschöpfung überkam sie. Langsam, so kam es ihr vor, fiel sie auf den Boden. Mühsam rappelte sie sich auf und setzte sich hin. Und da erkannte sie ihn. Er lag direkt vor ihr. Durchbohrt. Tot. Bleich. Kalt. Shikamaru.
Temaris Schrei gellte über das ganze Schlachtfeld und die Tränen, von denen sie dachte, dass sie alle geweint wären, kamen nun. Ihr Geliebter Shikamaru, das konnte nicht sein. In was für einer Welt war sie hier? Nicht in der Realität.
Sie schmiss sich auf seinen toten Körper, schmiegte sich an ihn und weinte.
Der Sieg gegen Akatsuki war kein Sieg, sie hatten verloren. Alles, was ihnen wichtig war.
Danke, dass ihr es gelesen habt, ich hoffe, es gefällt euch ^^
