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Amicus Draconis - 1st Cycle: Cycle of the Badger

1. Zyklus - Zyklus des Dachses
von

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1. Children of Magic

Opening Credits:
 

Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir, sondern der großen JK Rowling (Yama verbeugt sich), dem Bloomsbury Verlag und Warner Brothers. Fred & George’s Buch, Film und Serienzitate gehören auch ned mir, sondern ihren jeweiligen Autoren. Ich mache keinerlei Profit mit dieser Fanfiction, also steckt mich bitte nicht nach Azkaban. (Yama mag keine Dementoren)
 

Disclaimer II: Mein Opening Song ist das 92. Sonett von Shakespeare und mein Ending Song für die Folgen 1-11 & 13 ist Iron Fist von Motörhead. Mein Ending Song für Episode 12 ist Sleeping Sun von Nightwish.
 

Autor: Yamato
 

Titel: Amicus Draconis - 1st Cycle: Cycle of the Badger (Amicus Draconis - 1. Zyklus: Zyklus des Dachses)
 

Rating: PG 13 oder FSK 12 - kann man, glaub' ich, nicht viel falsch machen
 

Namen: Bei Eigennamen halt' ich mich an die englische Originalfassung, bin nicht so der Fan von eingedeutschten Namen. Also "Hermione" und nicht "Hermine" Nochmal zur Erinnerung, man spricht es Hör-mai-yo-nih aus, und NICHT Hör-mih-yohn. (Yama schnappt sich ein Glas Mai-yo-näh-se)
 

Spoiler: Da die Story in der Zukunft spielt, kommen immer wieder mal Ereignisse aus allen vier Büchern zur Sprache. Wenn die Story noch läuft, nachdem das fünfte draußen ist, kann es sein, dass ich es auch noch mit einbeziehe. Aber irgendwann wird die Fic ins "Alternate Universe" abdriften - denn so wie bei mir geht es in der Originalstory garantiert NICHT weiter.
 

Summary: Eine düstere Zukunft. Dem finsteren Voldemort ist es gelungen, die Herrschaft über das Reich der Magie zu erlangen. Nur eine kleine Gruppe rebellischer Hexen und Zauberer lehnt sich gegen ihn auf, und versucht ihm diese Herrschaft streitig zu machen.(Yama schnappt sich ein Mikro, und mimt ein böses Atemgeräusch Chooo-chüüüüüüü, Chooo-chüüüüüü - Komm auf die dunkle Seite der Macht, Harry)
 

Warning: Eigentlich nix vor dem man explizit warnen müsste. Ach ja ... Pärchen PÄÄÄRCHEN!!! Sorry Leutz, nicht gleich im ersten Teil. (Yama schnappt sich seinen Zauberstab und keift: Meiner ist viiiel länger als deiner) Aber wer meine anderen Stories kennt, kann sich das "wer-mit-wem" vielleicht denken.
 

Also eine Shonen Ai Warning ist auf alle Fälle mal nicht verkehrt. (Sirius Black und Remus Lupin wären da so ein Beispiel, sollte ich die beiden irgendwo mal auftauchen lassen)
 

Alle, die nur Shonen Ai mögen und keine Hetero Pärchen, muss ich aber genauso warnen. Hermione interessiert sich nämlich für Jungs. Genauer gesagt für ... oh, ich glaub', ich halt' lieber meine Klappe.
 

Fortsetzung: Wenn die Story euch gefällt, werd' ich sie bestimmt noch weiterschreiben. Muss schließlich noch die ganzen Verrücktheiten passieren lassen, die ich hier so groß angekündigt habe. Da ich ein leidenschaftlicher Anime Fan bin, werde ich die erste Staffel der Story (Cycle of the Badger) vermutlich auf 13 Teile anlegen - die normale Länge einer Anime Staffel.
 

Feedback: Aber immer doch! Kommentare, Vorschläge, Lob und Kritik an Draco4@gmx.de
 

Archive: Wenn du die Story in ein Archiv aufnehmen möchtest, dann gib mir bitte Bescheid.
 

(Yama legt den ganzen Kram, den er in den Händen hält, wieder weg, und fängt endlich an zu schreiben)
 

*
 

*
 

But do thy worst to steal thyself away,

For term of life thou art assured mine;

And life no longer than thy love will stay,

For it depends upon that love of thine.
 

Doch tu dein Ärgstes, dich hinweg zu heben,

Für Lebenszeit ich dich gesichert hab;

Nicht länger als dein Lieben wärt mein Leben,

Von deiner Liebe hängt es ja nur ab.
 

Then need I not to fear the worst of wrongs,

When in the least of them my life hath end.

I see a better state to me belongs

Than that which on thy humour doth depend:
 

Nicht Furcht vor schlimmstem Unrecht mich beschwert,

Wenn schon geringstes macht mein Leben enden.

Ich sehe mir ein bessres Los beschert,

Als das, was deine Laune hält in Händen.
 

Thou canst not vex me with inconstant mind,

Since that my life on thy revolt doth lie.

O what a happy title do I find,

Happy to have thy love, happy to die!
 

Du kannst mich quälen nicht mit Flattergeist,

seit dein Verrat das Leben mir bedroht,

Oh, welch ein Anspruch, der mir Glück verheißt,

In deiner Liebe Glück, und Glück im Tod!
 

But what's so blessed-fair that fears no blot?

Though mayst be false, and yet I know it not.

Doch was gibt's Holdes, das nicht Furcht befleckt?

Falsch könntst du sein, und ich hab's nicht entdeckt
 


 

*
 


 

*
 


 

Amicus Draconis
 


 

First Cycle: Cycle of the Badger
 

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Part 1: Children of Magic
 


 

London, August 1998
 

Die Nacht war über London hereingebrochen, aber natürlich war die riesige Metropole weit davon entfernt, schlafen zu gehen. Lärmend verstopften hupende Autos und betrunkene Fußballfans die Straßen; grellbunte Lichter tanzten über den Asphalt, der penetrante Geruch von Bier, Benzin, und Fischen lag drückend in der Luft und machte einem das Atmen schwer.
 

Für einen Abend im Spätsommer war es ungewöhnlich kalt. Selbst die Gesichter der Menschen wirkten seltsam eingefroren, ihre Fröhlichkeit schrill und hysterisch. Wenn man jedoch einen von ihnen gefragt hätte, warum es in seinem Herzen plötzlich Winter geworden war, hätte er darauf nur schwerlich eine Antwort finden können.
 

Manch einer warf einen kurzen nervösen Blick zum Himmel und wunderte sich im Stillen, warum die Nebelschwaden, die wie üblich über der Stadt hingen, heute Nacht so ungewöhnlich düster und bedrohlich wirkten. Schneller als sonst huschten ihre gezackten Schatten über Wände und Dächer, dazwischen flackerte hin und wieder ein rotglühender Stern auf, wie das leuchtende Auge eines gewaltigen, dämonischen Tieres.
 

Jeder vernünftige Mensch hätte diese abstrusen Gedanken jedoch sofort wieder verworfen. Ungeheuer im Nebel. Geister, Gespenster, Hexerei, schwarze Magie, Kreaturen der Nacht. Nur etwas für Spinner und kleine Kinder.
 

Und für Alpträume...
 

Nightmares...
 

Nachtmahre. Die monströsen Rosse der Unterwelt. Schwärzer als das Dunkel selbst schienen sie nur aus Rauch und Nebel zu bestehen, nicht fassbar, nicht greifbar, ihre Konturen verschwommen vor dem menschlichen Auge. Als ob sie direkt durch einen Körper hindurch galoppieren und ihm dabei seine Seele entreißen könnten. Heiß brannte in ihren Augen das Höllenfeuer, aus den schnaubenden Nüstern züngelten die Flammen des Todes.
 

Die unheimlichen Wesen auf ihren Rücken hielten sich unter langen schwarzen Roben verborgen, ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Für einen Beobachter wäre es unmöglich festzustellen gewesen, ob es sich bei ihnen um Menschen oder gar Dämonen handelte.
 

Voldemort's schwarze Reiter waren wieder unterwegs.
 

In dieser Nacht waren es nur fünf an der Zahl, aber weitere Trupps mochten an anderen Orten unterwegs sein, um ihre Mission des Bösen zu erfüllen. Ihre Reittiere überquerten den Himmel wie gewöhnliche Pferde das Land und konnten in einer einzigen Nacht gewaltige Strecken zurücklegen.
 

Für normale Menschenaugen waren Ross und Reiter nur als düsterer Nebelstreif sichtbar. Damit waren die Nachtmahre wie geschaffen, ihre Gebieter überall dort hinzutragen, wo sie Aufgaben für den Dunklen Lord zu erledigen hatten. Zu beachten war nur, dass sie stets vor Tagesanbruch zurückkehren mussten, denn Nachtmahre vertrugen kein Sonnenlicht.
 

Voldemort's schwarze Reiter waren wieder unterwegs und es gab nur wenige, die sie als das erkennen konnten, was sie wirklich waren. Diese wenigen kauerten sich in Zimmerecken zusammen, versteckten sich in Wandschränken, krochen zitternd unter ihre Bettdecken und hofften, sie mögen vorüberziehen, dieses eine Mal noch.
 

Vielleicht sehen sie mich nicht, wenn ich die Augen zumache...
 

Diese wenigen waren Kinder. Kinder, die mit magischen Fähigkeiten zur Welt gekommen waren.
 

"Hattest du wieder einen Alptraum, Schatz?"
 

"Das war kein Alptraum, Mommy! Die schrecklichen Geister auf den schwarzen Pferden waren wieder vor meinem Fenster."
 

"So ein Unsinn, Geister gibt es doch nicht. Schlaf jetzt, Schatz, du hast morgen schließlich Schule!"
 

Welcher vernünftige Mensch sollte ihnen auch glauben?
 

Die Fünf formierten sich neu, sie ritten jetzt in einer Dreiecksformation. Ihr Anführer hatte das Tempo gedrosselt; von seinem ausgestreckten Arm baumelte ein kupferfarbenes Amulett in Form eines Hahns, der sich an der Kette um die eigene Achse drehte.
 

Die Hand, die das Amulett hielt, sah zweifellos menschlich aus. Die langen schmalen Finger krallten sich so fest um die Kette, dass die Knöchel unter der ohnehin schon blassen Haut weiß hervortraten.
 

Langsamer und langsamer drehte sich der Hahn, bis sein Schnabel direkt auf das Fenster vor ihnen zeigte.
 

Ohne die Hand zu bewegen, wandte der Anführer sich zu seinen Gefährten um. Unter der Kapuze blitzten seine eisgrauen Augen triumphierend auf.
 

Die schwarzen Reiter hatten gefunden, was sie suchten. Der Dunkle Lord würde äußerst zufrieden mit ihnen sein.
 

* * *
 


 

Noch immer waren die Augen der Seherin auf die Kristallkugel gerichtet, obwohl das Licht darin schon längst verloschen war.
 

"Nun?" fragte die Stimme. "Was hast du herausgefunden?"
 

"Alle Vorzeichen stehen gut, mein Lord." Sie schlug die langen Wimpern nieder. "Eure Macht wird sich weiter und weiter ausbreiten, und nichts wird Euch aufhalten können. Nur ein einziges Hindernis steht noch zwischen euch und eurem absoluten Triumph."
 

"Ich höre."
 

"Ein Zauberer, der möglicherweise die Macht erlangen könnte, Euch zu besiegen."
 

"Wagst du es allen Ernstes zu behaupten, ein anderer Magier könne mächtiger sein als ich? Was nimmst du dir heraus! Närrin!" Die Stimme wurde gefährlich leise. "Ich habe schon für weitaus weniger unverschämte Behauptungen getötet."
 

Falls die Stimme sie in Angst versetzt hatte, ließ sie es sich nicht anmerken. "Verzeiht mir meine Offenheit, mein Lord, aber Ihr habt genug Stiefellecker, die Euch nach dem Mund reden und Euch aus Furcht um ihr kümmerliches Leben ins Gesicht lügen. Ich dagegen biete Euch die Wahrheit an. Mein Leben gehört Euch und es ist Eure Entscheidung wie es Euch am Besten von Nutzen sein kann."
 

Die Stimme lachte. "Wie klug du bist, Narcissa. Wärst du ein Mann, so würde ich dich ohne Zögern in den Dunklen Rat aufnehmen. So aber musst du die Politik deinem Gatten überlassen und dich zuhause deinen Kindern widmen."
 

Die Stimme machte eine Pause um der Seherin Gelegenheit für einen Einwurf zu geben; diese schien sich jedoch nicht auf Wortgefechte einlassen zu wollen und schwieg.
 

"Nun, sobald du Näheres über den Aufenthaltsort von Har...du-weißt-schon- wem herausgefunden hast, informiere mich unverzüglich. Du weißt ja wie du Kontakt mit mir aufnehmen kannst."
 

Die Stimme verklang. Nur eine üble Aura blieb zwischen den Wänden des Raumes zurück und wollte nicht weichen.
 

* * *
 


 

Nach der dritten elterlichen Ermahnung hatte Ophelia Flowerfield aufgegeben und war zurück in ihr Zimmer gegangen. Sie legte einen Armvoll Stofftiere auf ihr Bett und breitete die Decke über sie, damit es so aussah, als läge jemand darunter.
 

Dann kroch sie selbst in den Wandschrank.
 

Und wartete...
 

Sie überlegte einen Moment, ob sie lieber aus dem Zimmer laufen und sich irgendwo anders in der Wohnung verstecken sollte. Oder gleich hinunter auf die Straße.
 

Aber sie verwarf den Gedanken. Wenn sie jetzt herumrannte wie ein verschrecktes Kaninchen, würden die sie sicher sehen.
 

Die konnten wahrscheinlich im Dunkeln sehen...
 

Vielleicht auch durch Wände hindurch...
 

Sie legte sich flach auf den Boden, beugte den Kopf nach vorne und versuchte, durch den Schlitz zwischen Schranktür und Teppich zu spähen. Durch den Spalt schimmerte ein klein wenig Licht, das vom gegenüberliegenden Hochhaus kommen musste. Vermutlich waren dort noch einige Fenster erleuchtet.
 

Im dunklen Zimmer konnte sie fast nichts erkennen, lediglich einen Bleistift, der neben ihrem Schreibtisch auf dem Boden lag.
 

Dass ihre Mutter den nicht bemerkt hatte. Sie machte doch sonst immer so ein Theater mit der Aufräumerei.
 

Flopp!
 

Beinahe hätte sie aufgeschrieen, schaffte es aber gerade noch rechtzeitig, sich den Mund zuzuhalten. Zum Glück war nur eines ihrer Schulhefte aus dem oberen Fach gerutscht und zu Boden gefallen.
 

Flowerfield, Ophelia. Klasse 2b. Mathema.....
 

Sie konnte die Schrift nicht mehr lesen, denn der Lichtschein durch den Spalt war verschwunden.
 

Weg! Der Schreibtisch war weg, der Teppich war weg, das Zimmer war weg.
 

Nur der Bleistift war noch da. Sie hörte das laute Knirschen, als er zerbrach.
 

"Pass auf, wo du hintrampelst, Goyle!" sagte eine schneidende Jungenstimme mit leicht spöttischem Unterton. "Wir wollen hier nicht das Haus auseinandernehmen, obwohl - das würde sicher großen Spaß machen. Wir wollen nur das Kind."
 

"Wo ist das kleine Biest?" schimpfte eine weitere, etwas krächzige Stimme, die sich ebenfalls nach einem Jugendlichen anhörte. Den Geräuschen nach zu urteilen waren die Eindringlinge gerade dabei, ihr Zimmer zu durchsuchen. Mit einem Ruck wurde die Decke von ihrem Bett gezogen.
 

"Sie ist hier drin!"
 

Knarrend öffnete sich die Schranktüre. Ophelia hielt vor Schreck den Atem an.
 

Drei Gestalten in langen schwarzen Roben standen in ihrem Zimmer. Einer direkt vor dem Schrank, einer neben dem Bett, der dritte am Fenster.
 

Die Gestalt hatte die Schranktür nicht berührt. Es war, als habe sie sich von selbst geöffnet.
 

Wie durch Zauberei.
 

Ophelia wich zurück in die hinterste Ecke des Wandschranks. Sie versuchte zu schreien, aber das dunkle Wesen, das sich ihr unaufhaltsam näherte, kam ihr zuvor. Eine Bewegung mit dem merkwürdigen Holzstab, den es in der Hand hielt, ein paar Worte, die sie nicht verstand, ein plötzlicher, heftiger Wind, der um ihren Kopf zu kreisen schien und sie brachte keinen Ton mehr heraus, nicht einmal mehr ein Krächzen.
 

"Eine sichere Methode, Kinder zum Schweigen zu bringen, wenn sie zuviel herumplärren."
 

Der Windstoß hatte die Kapuze ihres Angreifers zurückgeworfen und sie konnte nun erkennen, dass es sich um einen Menschen handelte, einen blassen Jungen mit spitzen, geradezu elfenhaften Gesichtszügen, und silberblonden, aus der Stirn gekämmten Haaren, der noch keine zwanzig Jahre zählen mochte. Seine kalten grauen Augen sahen sie unverwandt an und er hatte die Nasenflügel hochgezogen, als betrachte er etwas besonders Widerwärtiges.
 

Ein grausames Lächeln umspielte seine schmalen Lippen. "Es gibt da allerdings noch ein paar andere, die weitaus weniger angenehm sind. Die möchtest du doch hoffentlich nicht herausfinden, oder?"
 

Er streckte die Hand aus, als ob er sie packen wolle, überlegte es sich aber im letzten Moment anders und rief nach seinen Begleitern: "Crabbe! Goyle! Fesselt das Mudblood und bringt sie raus zu den anderen!"
 

Dann drehte er sich auf dem Absatz herum und stolzierte zum Fenster.
 

Eine der anderen beiden Gestalten trat vor, eine Schlingpflanze schoss aus seinem Holzstab und wickelte sich um den Körper des Mädchens. Das Ende der Ranke behielt er in der Hand, daran zerrte er sie aus dem Schrank und auf das Fenster zu.
 

Fünf schwarze Pferde schwebten vor dem Fenster, auf zweien von ihnen weitere Gestalten in schwarz. Aber das war noch nicht das Schlimmste.
 

In der Luft baumelten Kinder. Sie waren mit Pflanzenranken gefesselt, so wie sie selbst, und die Enden der Ranken waren an den Sätteln der Pferde befestigt.
 

Was wollten diese Kerle von den Kindern? Warum hatten sie sie entführt?
 

Die Zimmertüre öffnete sich. "Ophelia, wenn du nicht schlafen kannst, dann..."
 

"Avada Kedavra!"
 

Ein grüner Blitz schoss aus dem Stab des blonden Jungen und einen schrecklichen Augenblick lang schien das gesamte Zimmer in gleißendes grünes Licht getaucht. Ein zischendes Geräusch erklang wie eine grässliche unsichtbare Schlange, die sich aus dem Nichts heraus auf ihre Mutter stürzte.
 

Im nächsten Moment kippte ihre Mutter nach hinten und blieb reglos in der Tür liegen.
 

Das Mädchen schrie, aber kein Laut drang aus ihrer Kehle. Sie zerrte an der Ranke, aber ohne jeden Erfolg. Der Junge, der sie festhielt, war bestimmt dreimal so stark wie sie.
 

Gelassen lehnte der blonde Junge am Fensterrahmen, als ob die ganze Sache ihn nichts anginge. In einer betont gleichgültigen Geste blies er den Rauch vom Ende des hölzernen Stabes.
 

Mit einem Kopfnicken deutete er nach draußen: "Los, trödelt hier nicht 'rum!"
 

Die Nachtluft war kalt, viel kälter, als Ophelia erwartet hatte, aber es schien, dass zusätzliche Kälte von den unheimlichen Pferden ausging. Schon bald waren sie hoch über der Stadt und sie schloss die Augen um nicht nach unten sehen zu müssen. Ihr Kopf war voller Fragen, für die es keine Antworten gab.
 

Voldemort's schwarze Reiter überquerten den Nachthimmel und zogen die gefangenen Kinder wie Fahnen hinter sich her.
 

* * *
 


 

"Auf wie viele Trupps warten wir denn noch, Captain?"
 

Marcus Flint, Oberbefehlshaber der schwarzen Reiter blickte verwirrt von der Muggle Landkarte auf, die er in den Händen hielt. Offensichtlich hatte er massive Probleme, damit zurechtzukommen, da in den Flüssen kein Wasser floss und die Berge ebenso flach waren wie der Rest der Karte. Noch nicht einmal die Smogglocken über den Städten waren zu sehen, und Muggle Städte hatten immer Smogglocken, das wusste selbst Marcus Flint, der auf sechs Generationen reinblütiger Hexen und Zauberer zurückblicken konnte und während seiner Zeit in Hogwarts nie das Fach "Muggle Studies" belegt hatte.
 

Hogwarts ... das war noch bevor der Dunkle Lord den Thron bestiegen und seinen rechtmäßigen Platz als Herrscher über das Reich der Magie eingenommen hatte. Damals war Marcus Captain des Quidditch Teams von Slytherin gewesen und sie hatten ein Game nach dem anderen gewonnen ... ja, das waren noch Zeiten gewesen. Er hatte eigentlich gehofft, es in die Nationalmannschaft zu schaffen, aber das Schicksal hatte eben anders entschieden.
 

Nicht das er sich beklagen wollte. Er hatte es weit gebracht in den drei Jahren, seit die Schule für ihn der Vergangenheit angehörte, sehr weit für jemanden, dessen Familie nie zu den Death Eaters gehört hatte, und auch jetzt keinen hohen Rang unter den Gefolgsleuten des Dunklen Lords einnahm. Aber die schwarzen Reiter waren die beste Möglichkeit für junge, ambitionierte Männer, sich zu beweisen.
 

Er blickte um sich. Da sie im Moment nichts zu tun hatten, hockten die meisten der Jungen im Gras und spielten mit magischen Karten oder Würfeln. Nahezu alle seiner Gefolgsleute waren zwischen siebzehn und fünfundzwanzig, viele kannte er noch von der Schule her. Mädchen waren die große Ausnahme, und bisher keine von ihnen in einer kommandierenden Position.
 

"Wir sind fast vollzählig." Marcus wandte sich Terence Higgs zu, der ihn angesprochen hatte. "Sobald Draco's Trupp aus London zurück ist, sind wir komplett."
 

"Ich meinte ja nur.." Terence lehnte sich nach vorne, um nicht so laut sprechen zu müssen, "Lord Macnair wird langsam ungeduldig."
 

"Lord Macnair wird sich eben noch ein Weilchen gedulden müssen." Marcus runzelte die Stirn. Er hielt nicht viel von den Mitgliedern des Dunklen Rates, aufgeblasene Wichtigtuer alle miteinander. Aber diesen Gedanken auszusprechen käme einem Todesurteil gleich, und Marcus wusste, wann man den Mund zu halten hatte.
 

Terence wusste es offenbar nicht, denn er fügte grinsend hinzu. "Malfoy braucht wieder mal 'ne Extraeinladung! Vielleicht hat der Trottel sich mit seinem Pferd verflogen, eh?"
 

Normalerweise hätte Marcus über den Witz gelacht, nicht aber mit Macnair im Rücken. Über den Sohn eines Ratsmitglieds in Gegenwart eines anderen Ratsmitglieds zu lästern, gehörte auch zu den Dingen, die auf der roten Liste standen. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass Terence Higgs es karrieremäßig nicht sehr weit bringen würde.
 

Macnair verzog keine Miene, nichts an seinem Gesicht verriet, ob er Terence' Bemerkung gehört hatte. "Aus London sagtest du, Flint? Gibt es tatsächlich noch Mudbloods in London?"
 

"Sie haben richtig gehört, Sir," nickte Marcus, "es ist schwer, sie alle aufzuspüren, da wir jedes Gebiet einzeln absuchen müssen. Wie Sie wissen, wurde die Feuerfeder nie gefunden."
 

"Wir werden sie finden," Macnair klang zuversichtlich, "es ist nur eine Frage der Zeit, bis Dumbledore uns verrät, wo sie sich befindet. Dann könnt ihr einfach nach der Liste vorgehen."
 

"Ja, das wäre praktisch." Marcus' Augen suchten den Himmel ab, aber bisher war nichts von den Nachzüglern zu sehen. "Sagen Sie, Sir, brauchen Sie unsere Hilfe um die Kinder zu bewachen? Der Tagesanbruch ist noch weit entfernt, ich könnte einige meiner Leute bereitstellen.."
 

"Das wird nicht nötig sein, Flint, ich habe meine eigenen Leute. Ihr könnt heute mal früher Feierabend machen. Deine kleine Freundin wird sich doch bestimmt freuen, wenn du ein bisschen mehr Zeit für sie hast. "
 

Überrascht zog Marcus die Augenbrauen hoch. Wusste Macnair Bescheid, oder spekulierte er nur ins Blaue hinein.
 

"Na, ein Junge in deinem Alter wird doch wohl eine Freundin haben, oder?" fügte Macnair hinzu, als er Marcus' offensichtliche Verwirrung bemerkte. "Mach' dir nur keine Sorgen! Jemand, der gute Arbeit leistet, hat auch das Recht sich ein bisschen zu amüsieren."
 

Mit einer fast väterlichen Geste legte er die Hand auf Marcus' Schulter. "Solange du deine Grenzen kennst, und dein Privatleben nicht an die große Glocke hängst, kannst du sicher sein, dass dir niemand Schwierigkeiten machen wird. Ich sorge schon dafür."
 

Marcus nickte resigniert. In der Welt der Magie war es schwer, Geheimnisse zu haben. Aber es hätte sehr viel schlimmer kommen können.
 

"Was meine Sorge um die Bewachung der Kinder angeht," wechselte er schnell das Thema, "darf ich offen sprechen, Sir?"
 

"Jederzeit, Flint!" Ein kurzes Lächeln umspielte Macnair's Lippen. Die Jungen waren genauso wie sie sein sollten: Loyal, ergeben, und ein bisschen übereifrig wenn es darum ging, sich zu beweisen.
 

Politisch gesehen hatten sie keinerlei Einfluss. Sie waren lediglich ein Organ, das die Befehle des Dunklen Rates ausführte, aber sie selbst kamen sich ungeheuer wichtig vor.
 

Marcus wandte die Augen nach links und rechts, um sicherzugehen, dass ihnen niemand zuhörte. "Ich habe da ein Gerücht gehört, ein sehr vages natürlich, aber man kann nie vorsichtig genug sein."
 

"Lass hören!"
 

"Die Kinder, die wir vorige Woche entführt haben, sollen angeblich befreit worden sein. Von Sie-wissen-schon-wem!"
 

Höhnisch lachte Macnair auf. "Ich bitte dich, Marcus, du wirst diesen Unsinn doch nicht etwa glauben! Du-weißt-schon-wer hat alle Hände voll zu tun, sich in seinem Erdloch zu verkriechen. Uns angreifen - niemals! Das würde er nicht wagen, selbst wenn sein Kindergarten zwanzigmal mächtiger wäre, als er es jetzt ist."
 

"Wie Sie meinen, Sir!" Zufällig wusste Marcus ziemlich genau, dass an dem Gerücht etwas dran sein musste, denn Draco Malfoy hatte es letzte Nacht Vincent Crabbe, und Gregory Goyle erzählt. Draco wiederum wusste es höchstwahrscheinlich von seinem Vater. Im Reich der Magie konnte nicht einmal eine Maus ihre Nase aus einem Erdloch stecken, ohne dass Lucius Malfoy, Mitglied des Dunklen Rates und Lord Voldemort's rechte Hand davon Wind bekam.
 

Aber wer war Marcus Flint, dass er einem Ratsmitglied widersprechen würde?
 

"Sehen Sie, Sir!" Marcus deutete nach oben. "Der letzte Trupp kehrt zurück! Und sie haben noch jede Menge Kinder gefunden!"
 

* * *
 

Ophelia konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals in ihrem Leben so gefroren hatte. Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an und als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte, war sie nicht in der Lage aufrecht zu stehen.
 

Den anderen Kindern erging es nicht viel besser, einige hatten sogar das Bewusstsein verloren. Die anderen blickten mit angsterfüllten Augen um sich, sprechen konnte keines von ihnen. Die schwarzen Reiter hatten ihnen allen die Stimmen weggehext.
 

Eine Hand zerrte an der Ranke, sie riss Ophelia hoch und aus ihren Gedanken! "Bringt alle Kinder dort hinüber!" bellte eine Stimme.
 

Eine neue Gruppe von diesen schrecklichen Leuten war aufgetaucht und ihre Roben waren nicht schwarz, sondern rot - blutrot. Sie trieben die Kinder voran wie eine Herde Schafe, die Bewusstlosen zogen sie an den Pflanzenranken hinter sich her.
 

Der Boden unter ihnen wurde sandig, und es ging ständig abwärts. Um sie herum befanden sich Felsen aus rotem Sandstein. Ophelia glaubte nicht, dass sie noch in London waren.
 

Vor dem Eingang einer gewaltigen Höhle kam die ganze Gruppe schließlich zu einem Halt. Einige Kinder waren so erschöpft, dass sie zu Boden fielen. Andere dagegen liefen zu der Felswand neben der Höhle, an der ein Wasserrinnsaal hinunterlief und tranken gierig davon. Ihre Bewacher ließen sie gewähren.
 

Ein Mann trat vor, gebaut wie ein Schrank, mit Bierbauch, aufgedunsenem Gesicht und ungewöhnlich roter Nase. Wäre Ophelia etwas älter gewesen hätte sie vermutlich erkannt, dass es sich um jemanden handelte, der gerne etwas tiefer ins Glas sah.
 

"Hört zu!" bellte er. "Ich bin Steve Pinch und diesen Namen werdet ihr euch gut merken! Und ihr werdet mich mit "Sir" ansprechen! Und wisst ihr, wer ihr seid?"
 

Stille. Die Kinder konnten schließlich keine Antworten geben.
 

"Ich sag' euch, was ihr seid! Dreck! Mudbloods! Ihr seid das Letzte vom Letzten und so was wie euch hat überhaupt keine Existenzberechtigung! Nennt mir einen vernünftigen Grund, warum ich euch nicht einfach wie Insekten zertreten sollte!"
 

Wieder keine Antwort. Gehässig blickte er in die Runde, offensichtlich weidete er sich an der Angst der Kinder.
 

"Wie dem auch sei..." Seine Stimme wurde ruhiger. "...falls ihr euch als nützlich erweisen solltet, wird der Dunkle Lord, allmächtiger Herrscher über das Reich der Magie, die Gnade besitzen euch am Leben zu lassen. Wir werden euch jetzt hinunter in die Minen bringen um Feengold zu schürfen. Ihr seid klein genug um durch die Gänge zu kriechen. Und stellt euch vor, etwa ein Drittel von euch wird sogar groß genug werden um vielleicht einmal eine weniger anstrengende Arbeit zu bekommen. Das müsst ihr euch aber erst verdienen!"
 

Er spuckte auf den Boden.
 

Steve Pinch redete noch eine Menge mehr, über den Dunklen Lord, das glorreiche Zeitalter und die Unwürdigkeit der Mudbloods, aber Ophelia war zu müde um aufzupassen. Irgendwann im Laufe der Rede kam eine weitere Gruppe von Leuten in roten Umhängen aus dem Höhleneingang marschiert und stellte sich neben den anderen Bewachern der Kinder auf. Pinch ignorierte sie und redete weiter. Ophelia starrte auf die Robenträger und versucht verzweifelt, nicht vor Schwäche umzukippen.
 

Ein Drittel, hatte Pinch gesagt. Was geschah mit den anderen zwei Dritteln?
 

Die Gestalt, die jetzt neben ihr stand, sah so merkwürdig aus. Sie lächelte unter ihrer Kapuze; kein gemeines Grinsen, sondern ein richtiges Lächeln. Mit warmen braunen Augen. Als ob sie ein richtiger Mensch mit Gefühlen wäre und kein Bewacher, der sie in die Minen bringen sollte.
 

Kein Zweifel, es war eine Frau. Besser gesagt, ein Mädchen. Jedenfalls die erste weibliche Person, die Ophelia seit ihrer Entführung gesehen hatte, wenn man von den anderen Kindern absah.
 

Pinch schien seine Rede endlich beendet zu haben und deutete mit einer Bewegung seines fetten Kopfes zum Höhleneingang. Die Bewacher zerrten die Kinder vom Boden hoch.
 

Ein kleines Mädchen weinte...
 

Sie weinte, so richtig mit Geräusch. Ophelia hörte sie schluchzen.
 

Ihre Stimme war wieder da. Alle Stimmen waren wieder da.
 

Im nächsten Moment schrieen die Kinder fast gleichzeitig los. Ophelia hörte sich selbst mitschreien, als gehöre ihre Stimme einer Fremden. Sie konnte noch nicht richtig erfassen, dass diese Stimme wieder unter ihrer eigenen Kontrolle sein sollte. War der Zauber wirklich gebrochen? Von wem?
 

Mit einem Griff in seine blutrote Robe holte Steve Pinch einen Holzstab hervor. Inzwischen hatte Ophelia begriffen, dass die Holzstäbe mit denen die merkwürdigen Leute immerzu herumwedelten, Zauberstäbe sein mussten, auch wenn sie nicht aussahen wie die schwarzweißen Zauberstäbe, die von den Zauberern im Fernsehen benutzt wurden..
 

Steve Pinch holte tief Luft und hob den Arm samt Stab in die Höhe. "Silen...."
 

Aber jemand anderer war schneller. "Expelliarmus!" schrie eine weitere Gestalt in rot; unter der Kapuze waren nur zwei funkelnd grüne Augen hinter blitzenden Brillengläsern zu erkennen. Sein geplanter Zauberspruch blieb Steve Pinch im Halse stecken, als ihm der Zauberstab mit Schwung aus der Hand flog. Er konnte nur noch verblüfft auf seine nun leere Hand starren.
 

Als hätte der grünäugige Junge einen Befehl erteilt, zogen auch alle anderen ihre Zauberstäbe unter den Roben hervor und der ohnehin schon an der Grenze des Erträglichen liegende Lärmpegel wurde noch ein wenig angehoben.
 

Und da klatschte Steve Pinch auch schon fluchend auf seinen fetten Bierbauch. Schlingpflanzen wickelten sich um ihn herum. Die Ranken, welche die Kinder festhielten dagegen, verdorrten in Sekundenschnelle und fielen vertrocknet zu Boden.
 

Alles lief so schnell ab, dass Ophelia kaum nachvollziehen konnte, was um sie herum geschah. Rote Roben kämpften gegen andere rote Roben. Funken sprühten, Zauberstäbe flogen in der Luft herum, irgendetwas explodierte.
 

Und das Mädchen mit den warmen braunen Augen griff nach ihr und zog sie auf einen....
 

Besenstiel?
 

"Halt dich fest!" schrie sie um den Lärm zu übertönen, "halt dich gut fest, jetzt geht's nach oben!"
 

Der Besen schoss in die Luft, drehte eine Runde über dem Höhleneingang, senkte sich anschließend wieder, damit das Mädchen ein anderes Kind, einen sehr kleinen Jungen greifen und ihn vor sich auf den Stiel setzen konnte, und schwirrte hoch in den Nachthimmel. Um sie herum stiegen weitere Besen auf, ein ganzes Geschwader!
 

Ein rothaariger Junge schwebte direkt über dem fetten Steve Pinch und piekste ihn mit seinem Zauberstab. Die beiden Kinder, die hinter ihm auf dem Besen saßen, klammerten sich ängstlich an ihm fest, während er angefangen hatte, eine Rede zu halten. "Sag' deinem Dunklen Lord, dass wir uns niemals geschlagen geben werden! So lange noch ein Atemzug in unseren Adern fließt, werden Harry Potter, und die tapferen Rebellen von Gryffindor ... und natürlich auch Ravenclaw und Hufflepuff ... für die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit aller Hexen und Zauberer kämpfen!"
 

"Wirst du wohl mit diesem Unsinn aufhören, Ron, du Idiot!" schrie das Mädchen. "Komm jetzt, wir müssen verschwinden!"
 

"So lange noch ein Atemzug in unseren Adern fließt!" kicherte ein weiteres Mädchen und eine dritte fügte hinzu: "Ron for President!"
 

Der Junge wurde so rot wie sein Haarschopf und zischte wortlos an den Mädchen vorbei.
 

* * *
 

Amicus Draconis - 1st Cycle: Cycle of the Badger - Part 1: Children of Magic
 

ich frage mich, ich frage mich, weißt du, was ich mich frage?
 

nein. was denn?
 

was ist das?
 

der eyecatch, du dödel, in der mitte vom anime gibt's immer nen eyecatch
 

geht's jetzt weiter?
 

ja. gleich
 

Amicus Draconis - 1.Zyklus: Zyklus des Dachses - Teil 1: Die Kinder der Zauberkraft
 

* * *
 

Wie eine aufgeschreckte Vogelschar jagten die Besen von dannen. Ophelia kam es vor, als flögen sie ziellos im Kreis herum, da sie ständig die Richtung änderten. Immer wieder blickten die Jungen und Mädchen sich um, ob ihnen jemand folgte.
 

"Falls sie unser Versteck finden, hätten wir ein echtes Problem," erklärte das Mädchen, das vor Ophelia, und hinter dem kleinen Jungen auf dem Besenstiel saß. "Nicht erschrecken, ich überprüfe nur, ob auch niemand einen Verfolgungszauber auf meinen Besen gelegt hat. Dazu brauche ich aber meinen Zauberstab und muss dich jetzt mit einem Arm loslassen. Hältst du dich auch gut fest?"
 

Der kleine Junge nickte.
 

"Also gut!"
 

Sie machte eine Bewegung mit ihrem Zauberstab, aber es tat sich nichts. "Alles in Ordnung," lächelte sie, "die hatten wahrscheinlich nicht genug Zeit dazu. Und die Schlausten sind es ja auch nicht gerade!"
 

"Ich bin übrigens Hermione Granger," stellte sie sich vor.
 

Ophelia und der kleine Junge stellten sich ebenfalls vor. Sein Name war Thomas Krueger, er war vier Jahre alt und stammte aus Greenwich. "Bringst du uns wieder nach Hause?" erkundigte er sich mit zitternder Stimme.
 

Hermione seufzte. "Das geht leider nicht, Thomas. Sie würden euch wieder entführen und alles wäre umsonst gewesen."
 

"Was wollen diese Leute von uns? Warum können sie uns nicht einfach in Ruhe lassen?"
 

"Das ist eine sehr lange Geschichte," gab Hermione zur Antwort, "und sie wird sich für euch anhören wie ein Märchen. Dennoch ist sie wahr. Am besten, ich fange einfach ganz von vorne..."
 

"Ist das eine Schuluniform, die du da anhast?" unterbrach Thomas. "Auf was für eine Schule gehst du?"
 

Ophelia sah sich um und stellte fest, dass ihre Retter allesamt Schuluniformen trugen. Weißes Hemd mit buntgestreifter Krawatte, grauer ärmelloser Pullover mit bunten Streifen um den V-Ausschnitt, dunkelgraue Hosen für die Jungs und ebensolche Faltenröcke für die Mädchen. Nur statt der üblichen Blazer trugen sie schwarze Umhänge mit dem Schulabzeichen auf der linken Brustseite.
 

Das Schulabzeichen auf Hermione's Umhang war ein mächtiger goldener Löwe auf purpurrotem Grund. Daneben prangte ein goldener Anstecker mit der Aufschrift "Head Girl". Was ein Head Girl war, wusste Ophelia, es war die oberste Vertrauensschülerin. Jedes Jahr wurden nur ein Junge und ein Mädchen einer Schule zum Head Boy und Head Girl ernannt.
 

"Im Moment bin ich auf gar keiner Schule," sagte Hermione, "eigentlich wäre ich auch damit fertig, wenn ich diesen Sommer meinen Abschluss hätte machen können. Aber es sind ein paar Sachen dazwischen gekommen. Genauer gesagt, nur eine Sache - Voldemort!" Sie sprach den Namen voller Verachtung aus, als wäre es etwas ganz besonders Widerliches.
 

"Ist das der, den sie als Dunklen Lord bezeichnen?" wollte Ophelia wissen. "Sie haben gesagt, er ist der Herrscher über alle Hexen und Zauberer."
 

"Er ist das Böse selbst! Er hat die Macht an sich gerissen und unterdrückt die gesamte Welt der Magie. Er ist...." Sie brach ab. "Oh je, ich klinge ja schon beinahe wie Ron!"
 

"Ihr kämpft gegen diesen Voldemort, nicht wahr?" fragte Thomas und seine Augen begannen zu leuchten. "Ihr seid tapfere Helden, die die Welt retten wollen!"
 

"Nun ja.." Offensichtlich wusste Hermione nicht genau, was sie darauf antworten sollte. "Eigentlich sind wir nichts weiter als eine Gruppe einsamer Kinder, die endlich ihre Eltern wiedersehen wollen. Aber ich fürchte, du hast Recht, dazu müssen wir wohl die Welt retten. Solange der Dunkle Lord herrscht, wird nichts wieder so sein wie es einmal war."
 

"Aber eins verstehe ich immer noch nicht", wunderte sich Ophelia. "Was haben wir mit alledem zu tun?"
 

"Ihr seid Kinder mit magischen Fähigkeiten. Obwohl eure Eltern Muggles - das bedeutet Menschen ohne jede magische Fähigkeit sind, bist du eine kleine Hexe, Ophelia, und Thomas ist ein kleiner Zauberer. Und der Dunkle Lord fürchtet euch. Er möchte alle Hexen und Zauberer in seine Gewalt bringen, damit ihm niemand mehr gefährlich werden kann."
 

"Auch die Kinder?" fragte Ophelia atemlos.
 

"Ganz besonders die Kinder," gab Hermione ihr zur Antwort. "Denn Voldemort ist vor sehr langer Zeit einmal von einem Kind besiegt worden. Siebzehn Jahre ist das jetzt her. Und dieses Kind war noch viel jünger als du oder Thomas. Es war nur ein Baby."
 

Sie lächelte verschmitzt. "Ihr werdet ihn sehr bald kennenlernen. Harry Potter ist nämlich unser Anführer."
 

* * *
 

Überhalb eines großen Sees kam die Besenkolonne schließlich zu einem Halt. "Gleich könnt ihr euch ausruhen," versprach Hermione den Kindern. "Wir sind schon fast da, nur ein kleines Hindernis müssen wir noch überwinden." Sie deutete auf die glitzernde Wasseroberfläche. "Unser Versteck befindet sich nämlich auf dem Grund dieses Sees."
 

Ein etwas molliges Mädchen mit rundem Gesicht und zwei blonden Zöpfen begann von einem zu anderen zu fliegen und dabei etwas zu verteilen. Ophelia konnte erkennen, dass auf ihrem Umhang anstatt des Löwen ein Dachs abgebildet war und auch die Farben an ihrer Schuluniform waren anders - schwarz und gelb, nicht purpurn und golden wie bei Hermione.
 

Als sich das Mädchen näherte, konnte Ophelia auch sehen, was sie in der Hand hielt, es war ein grünes schleimiges Kraut, das zudem sehr übel roch. "Wir sollten uns wirklich mal was ausdenken, damit das Zeug nicht so eklig schmeckt," schlug sie Hermione vor.
 

"Bloß nicht, Hannah, wir haben sowieso immer viel zu wenig davon," protestierte Hermione. "Ihr müsst das Gillyweed gut kauen," wandte sie sich an Thomas und Ophelia, "damit könnt ihr für eine Weile unter Wasser atmen. Nicht erschrecken, ihr bekommt davon Kiemen. Die verschwinden aber bald wieder."
 

Tatsächlich, nur wenige Minuten später spürte Ophelia ein merkwürdiges Ziehen an beiden Seiten ihres Halses und als sie ihn befühlte, befanden sich merkwürdige Schlitze hinter ihren Ohren. "Festhalten!" beschwor Hermione. "Und keine Angst vor dem Wasser, atmet es einfach wie Luft!"
 

Wie auf ein Kommando schossen die Besen nach unten und durchbrachen die Wasseroberfläche. Ophelia erschrak, als die eisige Nässe durch ihre Kleidung drang, kniff die Augen zu und hoffte, dass dieser Höllentrip bald ein Ende haben würde. Fast automatisch hatte sie die Luft angehalten, der Gedanke das Wasser einzuatmen kostete einfach zuviel Überwindungskraft. Aber ihr war klar, dass sie das nicht lange durchhalten würde.
 

Es blubberte laut, als Thomas verzweifelt zu husten begann und einen Moment später hörte sie gar nichts mehr, denn sie hustete und blubberte selbst. Als wunderbarer Sauerstoff ihren Körper füllte, wich allmählich ihre Panik und sie öffnete vorsichtig die Augen. Wie ein Schwarm Fische trieb die Besenflotte zwischen korallenartigen Unterwasserriffen hindurch.
 

Um sie herum wurde es zunehmend dunkler, vom Nachthimmel war bald nichts mehr zu sehen. Wie viele kleine Kerzen glühten dagegen die Spitzen der Zauberstäbe; ihr leuchtendes Band zeigte steil nach unten. Es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis sie den Grund des Sees erreicht hatten.
 

Schatten huschten über und unter ihnen vorbei. Menschengroße Fische oder waren es Menschen? Glühende Augen. Schillernde Schuppen. Eine Flut dunkelgrüner Haare, die nahe an Ophelia's Gesicht vorbeiglitt. Oder war es doch nur Seetang?
 

Ophelia klammerte sich fester an den Besenstiel, widerstand aber der Versuchung, die Augen zu schließen. Diese neue Welt war einfach viel zu faszinierend, um sie aus ihrer Wahrnehmung zu verbannen. Trotz aller Kälte und Erschöpfung hatte sie zum ersten Mal das Gefühl ein kleiner Teil eines großen Abenteuers zu sein.
 

Sie mussten sich wohl im Inneren einer Unterwasserhöhle befinden, als die Besenflotte endlich zum Stillstand kam. Einer der Jungen schwebte mit seinem Besen knapp über dem Grund, im Widerschein seines Zauberstabes konnte Ophelia seine Silhouette erkennen. Aber alles was sie ausmachen konnte, war eine Menge zerzauster dunkler Haare und davon so viele, dass sie vermutlich noch für drei andere Köpfe gereicht hätten.
 

Mit der Spitze seines Zauberstabes berührte der dunkelhaarige Junge den Grund. Vermutlich sprach er auch eine besondere Zauberformel dabei, die unter Wasser allerdings nicht verständlich war.
 

Wie durch einen Windstoß teilte sich der Sand und gab den Blick auf eine Falltüre im Boden frei. Diese Türe war so winzig, dass gerade mal eine Katze oder ein Kaninchen hindurch gepasst hätten. Aber bevor Ophelia überlegen konnte wie die Hexen und Zauberer es anstellen wollten, durch sie hindurch zufliegen, begann auch schon alles um sie herum zu wachsen. Aber wahrscheinlich lag es eher daran, dass sie selbst, der Besen, Thomas und Hermione schrumpften.
 

Die Besen formten eine Reihe und zischten durch die Falltüre hindurch. Hermione bildete mit Ophelia und Thomas das Schlusslicht. Kaum hatten sie den Eingang durchquert, holte Hermione auch schon einen kleinen goldenen Schlüssel aus ihrer Robe hervor und steckte ihn in das Schlüsselloch. Die Türe verschwand wieder, genauer gesagt verwandelte sie sich in eine Wolke.
 

Eine Wolke?
 

Sie befanden sich nicht mehr unter Wasser. Sie schwebten in einem malerischen Himmel über einer ineinander verschachtelten Ansammlung von Häuschen, die allesamt aus Holz und Papier zu bestehen schienen.
 

Die Gebäudegruppe wurde von einem Garten umrundet. Verschlungene Pfade wanden sich um blühende Büsche und unbekannte Miniaturbäume, die ihre Zweiglein stolz in die Luft streckten. Zwischen seltsam geformten Steinen schlängelten sich winzige Bächlein und Wasserrinnsale hindurch, und mündeten in einen mit Seerosen bepflanzten Teich.
 

Ein hölzerner Steg führte auf den Teich hinaus, bestehend aus einer Reihe quadratischer Flächen mit verschiedenen Höhen. Man musste von einer zur nächsten hüpfen und genau das tat eine Gruppe von Kindern, die offensichtlich mit einem Spiel beschäftigt waren.
 

Weitere Kinder und Jugendliche jeden Alters waren überall im Garten verstreut, sie gingen spazieren, unterhielten sich, oder probierten Zaubersprüche aus. Als sie die Neuankömmlinge in der Luft bemerkten, begannen sie fröhlich zu winken und ihnen zuzujubeln.
 

"Wunderschön ist es hier," stellte Ophelia beeindruckt fest, und der kleine Thomas bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu.
 

Hermione lächelte und in ihren Augen leuchtete Stolz. "Willkommen in New Hogwarts!"
 

* * *
 

Als Ophelia die Augen aufschlug, hatte sie zunächst keine Ahnung, wo sie war und wie sie überhaupt hierher geraten sein mochte. Sie lag nämlich nicht zuhause in ihrem Bett, sondern auf einer Art Tatamimatte, auf dem Fußboden eines ihr völlig unbekannten Raumes.
 

Um sie herum befanden sich weitere Matten, die den anderen Kindern als Betten dienten. Die meisten ihrer Zimmergenossen schliefen noch, aber einige lagen wach und starrten mit offenen Augen die Decke an. Wieder andere hatten sich aufgesetzt und tranken etwas Dampfendes aus großen runden Teeschalen, die sie in den Händen hielten.
 

Langsam erinnerte sich Ophelia an den merkwürdigen Traum, den sie letzte Nacht gehabt hatte. Böse Menschen in roten und schwarzen Roben, Zauberstäbe, fliegende Besen ... Harry Potter.....
 

"Tut dir noch was weh?" fragte eine ihr unbekannte Stimme
 

Sie drehte den Kopf zur anderen Seite und sah zwei Mädchen von Bett zu Bett eilen, und die Kinder mit Teeschalen versorgen. Die Schalen schwirrten vor den Mädchen in der Luft her wie ein Schwarm aufgeregter Vögel.
 

Die Mädchen selbst sahen beide vollkommen gleich aus, langes dunkles Haar, olivebraune Haut, ovale Gesichter. Nur ihre Schuluniformen waren verschieden, eins trug dieselbe wie Hermione, das andere war mit den Farben blau und bronze bekleidet. Die Abbildung auf ihrer Robe zeigte einen bronzenen Adler auf blauem Grund.
 

"Ich bin Parvati Patil und das ist meine Zwillingsschwester Padma, ich bin Gryffindor, sie Ravenclaw!" erklärte das Mädchen, das offensichtlich bemerkt hatte wie Ophelia's Blick an den Uniformen hängen geblieben war. "Wir checken euch durch, ob alles in Ordnung mit euch ist."
 

"Seid ihr Ärzte?" fragte Ophelia.
 

Die Mädchen grinsten verlegen. "Nicht wirklich," entgegnete Padma. "Wir versuchen uns in Heilsprüchen zu spezialisieren, so gut wir das eben können ohne Lehrer!"
 

"Aber mach dir keine Sorgen, wir haben noch niemandem eine dritte Niere angehext", fügte Parvati hinzu als Ophelia ihr einen ängstlichen Blick zuwarf.
 

"Wenn wir wieder gesund sind, können wir dann endlich nach Hause?" fragte ein Junge, der auf der Matte neben Ophelia saß.
 

Stumm blickten die Schwestern einander an, keine wollte die Antwort aussprechen, die doch so offensichtlich war.
 

* * *
 

Einige Stunden später waren alle Kinder wach, hatten etwas gegessen und getrunken - Ophelia konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass das Essen aus dem umliegenden See stammen musste, und ihre sämtlichen Schürfwunden und gezerrten Muskeln waren mit Zaubertränken und Heilsprüchen behandelt worden. Auch bekamen sie allesamt Schuluniformen, auch diejenigen, die eigentlich noch viel zu jung waren um in eine Schule zu gehen.
 

"Ihr müsst keine Schuluniformen tragen, wenn ihr nicht wollt," erklärte Parvati, "wenn ihr lieber eure normalen Klamotten anziehen möchtet, ist das kein Problem. Wir tragen die Uniformen, weil wir uns dadurch unserer alten Schule verbunden fühlen. Aber ihr seid nie dort gewesen und deshalb ist es euch vielleicht nicht so wichtig. Wenn die Umstände normal wären, würdet ihr auch auf eine Zauberschule gehen, aber so..."
 

"Was bedeuten die Tiere auf den Umhängen?" wollte Ophelia wissen. Ihr war aufgefallen, dass die Uniformen für die Kinder weder Abzeichen, noch bunte Krawatten oder Streifen hatten.
 

"Hogwarts war in vier verschiedene Häuser eingeteilt," erklärte Padma, "weil die Schule von vier verschiedenen Hexen und Zauberern gegründet wurde. Die Tiere sind die Wappen der einzelnen Häuser."
 

Sie deutete auf ihren Umhang: "Der Adler zum Beispiel, steht für Ravenclaw. Der Löwe ist das Symbol für Gryffindor, und Hufflepuff hat den Dachs. Die verschiedenen Häuser stehen aber auch für verschiedene Tugenden, die dem jeweiligen Gründer besonders am Herzen lagen, das ist allerdings ein bisschen kompliziert."
 

"In Hogwarts", fügte Parvati hinzu, "hatten wir einen magischen Hut, der die Kinder in die richtigen Häuser einteilte. Hier müssen wir uns selbst behelfen. Wenn wir uns alle etwas besser kennen gelernt haben, können wir gemeinsam entscheiden, wer am besten in welches Haus passt."
 

"Und was ist, wenn wir in überhaupt kein Haus wollen?" rief ein Junge mit Stoppelhaarschnitt. "Mich interessiert dieser ganze Blödsinn nicht, ich will nur nach Hause!"
 

Wieder blickten die Schwestern sich an. "Wie Parvati schon gesagt hat, du musst keine Schuluniform tragen," sagte Padma etwas zögerlich. "Du musst auch nicht am Unterricht und an den Aktivitäten teilnehmen. Niemand wird hier zu irgendwas gezwungen. Aber zurück nach Hause kannst du nicht mehr. Willst du denn, dass deiner Familie etwas zustößt?"
 

Der Junge sagte nichts mehr, aber er drehte das Gesicht weg und biss sich in die geballte Faust.
 

Ein kleines Mädchen wedelte mit der Hand als wäre sie in der Schule. "Bitte, ich hab' da eine Frage!"
 

"Ja?"
 

"Du hast gesagt, es gibt vier Häuser in eurer Zauberschule. Aber ihr habt nur drei. Was ist mit dem vierten passiert?"
 

Wieder dieser Blick von einer Schwester zur anderen. Offensichtlich gab es Dinge über die hier nicht gerne geredet wurde. "Ja, wisst ihr ... das mit Slytherin ist eine etwas komplizierte Angelegenheit," stammelte Padma.
 

"Ist es nicht!"
 

Hermione Granger betrat den Raum, gefolgt von einigen anderen Gryffindors. "Das Haus Slytherin hat sich sofort und ohne Umschweife auf die Seite des Dunklen Lords gestellt. Viele ihrer Eltern waren schon früher seine Anhänger."
 

"Es ist ja nicht so, als ob die Slytherins jemals eine Wahl gehabt hätten."
 

Im ersten Moment war Ophelia der dunkelhaarige Junge mit den grünen Augen nicht aufgefallen. Aber jetzt erkannte sie ihn wieder, er war derjenige, der Steve Pinch angegriffen hatte, und er hatte auch das Tor zum Versteck geöffnet.
 

Hermione öffnete den Mund um dem Jungen zu widersprechen, es sah ganz so aus, als wäre dies der Beginn einer Meinungsverschiedenheit. Die anderen Gryffindors verdrehten die Augen und der rothaarige Junge, den die Mädchen 'Ron' genannt hatten, stieß ein lautes Jammergeheul aus. "Hermione! Harry! Könnt ihr den dummen Blödsinn nicht einmal, nur ein einziges Mal, bleiben lassen? Ich kann's echt nicht mehr HÖREN!"
 

"Schon gut, Ron, wir streiten nachher weiter," grinste Harry, "haben ja sonst nix zu tun."
 

Er wandte sich den Kindern zu und sein Gesicht wurde wieder ernst. Ophelia musste zugeben, dass sie nicht recht schlau aus ihm wurde. Obwohl er mit seinen Freunden scherzte, hatte sie den Eindruck, dass diese Fröhlichkeit immer nur einen Teil seines Wesens erreichte. Wenn er lächelte, lächelten seine Augen nicht mit. Es schien eine tiefe Traurigkeit in diesen Augen verborgen zu liegen.
 

"Eigentlich bin ich hergekommen, weil ich euch ein paar Dinge sagen möchte. Ich bin kein großartiger Redner oder so, aber diese Dinge müssen einfach gesagt werden."
 

Er ging durch den Raum und seine Augen wanderten von einem Kind zum anderen. Ophelia verstand nicht warum, aber es war als blicke er nicht in ihre Gesichter, sondern direkt in ihre Herzen.
 

"Keiner hat euch jemals gefragt, ob ihr Hexen und Zauberer sein wollt. Ihr wurdet einfach mit Gewalt aus eurem normalen Leben gerissen. Und mit Sicherheit seid ihr der Meinung, das ist verdammt unfair gewesen."
 

Harry Potter blieb einen Moment vor dem kleinen Jungen mit dem Stoppelhaarschnitt stehen, der die ganze Zeit leise vor sich hingeweint hatte. "Und ihr habt auch verdammt recht damit! Unfairer geht's gar nicht!"
 

Der kleine Junge nahm die Hand aus dem Mund, und hob den Kopf.
 

"Eine Sache könnt ihr mir glauben, wir verstehen wie ihr euch fühlt. Nicht weil wir besonders schlaue Leute sind, sondern einfach weil wir ganz genauso fühlen. Auch wir wünschen uns nichts weiter, als dass dieser Wahnsinn endlich ein Ende hat und wir endlich wieder nach Hause können."
 

Er deutet auf seine Freunde. "Hermione hat ihre Eltern seit dem letzten Weihnachten nicht mehr gesehen, und sie wagt es nicht, sie zu besuchen, um die Aufmerksamkeit von Voldemort's Truppen nicht auf sie zu lenken. Ron's Eltern sind Zauberer und im Widerstand, und wir wissen nicht, ob sie gefangengenommen wurden oder vielleicht gar nicht mehr am Leben sind. Ron hat außerdem fünf ältere Brüder von denen er seit dem Umsturz nichts mehr gehört hat. Und jeder - jeder von uns vermisst seine Familie und seine Freunde.
 

Auch wir wurden mit Gewalt aus unserem Leben herausgerissen. Und manchmal sind wir so verzweifelt, dass wir uns am liebsten nur noch im Eck verkriechen und heulen könnten. Und manchmal tun wir's auch.
 

Aber wenn wir unsere Familien wiedersehen und unser Leben zurückhaben wollen, dann müssen wir dafür kämpfen. Solange Voldemort über das Reich der Magie herrscht, werden Hexen und Zauberer nach ihrer Herkunft beurteilt werden, und nicht nach ihrem Charakter. Und Werte wie Liebe, Freundschaft, oder Mitgefühl werden mit Füßen getreten.
 

Die Weisheit, zu erkennen was falsch und was richtig ist, und nicht davor die Augen zu verschließen - dafür steht der Adler von Ravenclaw.
 

Die Tapferkeit, sich gegen das zu wehren, was ungerecht ist, auch wenn es mit großen Opfern verbunden ist - dafür steht der Löwe von Gryffindor.
 

Die Loyalität, in jeder Situation zu seinen Freunden zu stehen und sie niemals, niemals im Stich zu lassen - dafür steht der Dachs von Hufflepuff.
 

Wir glauben an diese Tugenden. Und deshalb tragen wir sie auf unseren Umhängen. Damit wir sie immer vor Augen haben, ganz besonders in den Momenten, in denen wir so verzweifelt sind, dass wir uns im Eck verkriechen und heulen wollen.
 

Wir mögen vielleicht verzweifelt sein, aber eins sind wir niemals, wir sind niemals hoffnungslos.
 

Denn wir wissen, dass wir eines Tages wieder zu Hause sein werden.
 

Harry Potter lächelte und diesmal lächelten seine Augen mit. "Zu Hause bei den Menschen, die wir lieben."
 

Tsuzuku (...to be continued..)
 

*
 

Dark night, nothing to see

Invisible hand in front of me

Scared to death there's someone near

Scared to move but you can't stay here
 

You know me, evil eye

You know me, prepare to die

You know me, the snakebite kiss

Devil's grip, the Iron Fist
 

*
 

extra Extra EXTRA!!!!
 

hey, wir sind auf sendung!
 

hmh *räusper* herzlich willkommen zu fred and george's radio show - er ist fred und ich bin george
 

ganz falsch!!! ich bin fred und du bist george
 

also was nun?
 

auch egal wir sollen nur den trailer für die nächste folge ansagen, denn ohne trailer kein anime
 

woher sollen wir wissen was in der nächsten folge passiert?
 

weil wir furchtbar schlau sind und immer alles wissen
 

also was passiert in der nächsten folge?
 

in der nächsten folge finden der tapfere harry....
 

ey fred wo bleibt der trommelwirbel?
 

In der nächsten Folge finden der tapfere Harry *trommelwirbel* und seine tapferen Mitstreiter heraus, dass in ihrer alten Schule Muggles festgehalten werden, um an ihnen böse Flüche zu üben *buh-rufe* Also machen sich unsere Freunde auf, die Muggles zu befreien *tadaaah tadaaah* Und treffen dabei auf einen unangenehmen alten Bekannten.
 

Mit einer langen Nase....
 

Also schaltet wieder rein zu:
 

*
 

Amicus Draconis Part 2: Encounter at Hogwarts
 

Coming January 2002
 

*
 

ist das wichtig wie lang seine nase ist?
 

nein
 

george?
 

ja fred?
 

sind wir jetzt fertig?
 

nein, wir haben das wichtigste vergessen!
 

die tagline
 

am schluss vom anime kommt immer die tagline
 

fred?
 

ja george?
 

ich weiß aber keine!
 

ich schon! hmh *räusper* Ich schicke euch die Wellen der Liebe!
 

das ist wedding peach, du idiot
 

Das Tor der Abenteuer ist geöffnet!
 

das ist digimon 02, du depp
 

Das Licht des Mondes ist die Botschaft der Liebe!
 

das ist sailormoon, du mondkalb
 

jetzt hab ich's: Zettai Unmei Mokushiroku
 

das ist utena, du opfer
 

wir brauchen was eigenes
 

irgendwas cooles
 

irgendwas total abgefahrenes
 

irgendwas hogwartsmäßiges
 

okay *flüster*
 

*kicher*
 

der is gut
 

auf drei
 

eins zwei drei
 

Draco Dormiens Nunquam Titillandus
 

hey george?
 

ja, fred?
 

sind wir jetzt fertig?
 

ja fred!
 

wir sind echt krass!
 

superkrass!
 

*kicher*
 

aus
 

© Yamato (Dez. 2001)



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  stone0902
2020-03-29T19:10:12+00:00 29.03.2020 21:10
Hallo Yamato,

als ich damals angefangen habe Harry Potter Fanfictions zu lesen war Amicus Draconis eine der ersten, die ich gelesen habe und ich glaube sie hat mich ziemlich stark geprägt (auch was meine eigenenen Ffs betrifft). Deine Geschichte ist mir immer im Gedächtnis geblieben, als eine der besten, die ich je gelesen habe. Mehrmals hatte ich schon überlegt, sie nocheinmal zu lesen. Ich weiß ja, dass sie ziemlich lang ist ^^ Und heute habe ich damit angefangen. Dein Schreibstil ist unglaublich toll und ich finde generell dieses Szenario, wenn Voldemort an der Macht ist, sehr interessant. Die Charaktere sind dir auf jeden Fall sehr gut gelungen. Für mich ist die Authentizität sehr wichtig und du kriegst das wunderbar hin!
Und Fred und George sorgen für das ein oder andere Schmunzeln ^^

Meinst du denn, dass du noch einmal an dem zweiten Teil weiterschreiben wirst?

Liebe Grüße
stone
Von:  Crowpaw
2011-07-24T12:48:50+00:00 24.07.2011 14:48
Hallöchen,
also, mir ist deine ff schon länger ins auge gesprungen, aber mich hat die seitenanzahl immer ein bisschen abgeschreckt, aber auch das, dass sie nicht so ganz in meine ff"vorlieben" passt. Aber jetzt möchte ich mich doch mal dranwagen, da ich hoffe, endlich mal wieder ne längere, aber auch dementsprechend anspruchsvolle ff zu finden.
Packe sie jetzt mal zu meinen favos, damit ich nicht immer lang suchen muss.
lg =^.^=

Von:  Enyxis
2010-01-14T15:58:37+00:00 14.01.2010 16:58
hihihihihi XDDDD
Voldemort nennt Harry "Du-weiißt-schon-wen" hahaha XDDDDDD WIE GEIL!
Ich find die FF einfach nur megageil....mit dem Trailer und so un dem OP und dem END (mein bruder hört mötorhead , sry wenns falsch geschrieben ist ^^; )
Als ich die seitenanzahl gesehen hab, hab ich gedacht: OMG OO....so viele Seiten???
Aber jez is das viel schnell zu ende geganegn weshalb ich sofort weiterles ^_-
Von: abgemeldet
2008-09-19T14:52:41+00:00 19.09.2008 16:52
ich finds geil! ^^
aber ich hab da mal ne frage: was heißt "Draco Dormiens Nunquam Titillandus"?
Von:  Mialee
2007-07-19T11:44:02+00:00 19.07.2007 13:44
Nur ein einziges Wort: GEIL!!!
Bisher die beste HP-FF, die ich je gelesen habe. schde, dass ich sie nicht früher entdeckt habe.
Greetz Mia
Von: abgemeldet
2004-06-12T01:43:50+00:00 12.06.2004 03:43
Hm hm... *hüstel*
Aaaalso: Zuerst muss ich mal sagen, dass ich nicht verstehe, weshalb, ich solche Geschichten immer erst so spät entdecke. Ich suche ständig nach guten Harry Potter-FFs, denn obwohl so viele geschrieben werden, muss man sich schon ordentlich umschauen, um was brauchbares darunter zu finden.^^

Habe hier bisher erst den Trailer und das erste Kapitel gelesen, und das scheint wirklich was brauchbares zu sein. Die Geschichte fängt schonmal sehr vielversprechend an; besonders, dass du sie Passagenweise immer aus der Sicht des kleinen Mädchens erzählst, gefällt mir sehr gut. Damit hast du eine clevere Methode gefunden, um dem Leser die Situation zu verdeutlichen und die Fronten zu klären. Ich kann mir sogar vorstellen, dass diese Geschichte für Leute, die Harry Potter nicht kennen, ziemlich spannend sein könnte. Zumindest bisher, ich weiß ja noch nicht, wie du die Geschichte sich weiter entwickeln lässt. Aber ich bin da im Moment doch ziemlich positiv, und habe nicht den Eindruck, als würden dir in absehbarer Zeit die Ideen ausgehen. Und wie du selbst sagtest - du musst ja noch sämtliche Szenen aus deinem Trailer verarbeiten. ^o^ Mal ne Frage nebenbei: Hast du die Storyline bereits vorher mehr oder weniger komplett durchdacht gehabt, oder eher drauflosgeschrieben? Die meisten haben ja vorher schon ein Grundgerüst im Kopf, um den sie die eigentliche Geschichte dann aufbauen. Aber deinem Trailer zufolge gehe ich mal eher davon aus, dass du dir auch schon einige Details überlegt hast und fertige Szenen... Bei mir ist das nämlich ebenfalls häufig so, dass ich schon komplett durchdachte Szenen im Kopf habe, die dann leider letztendlich meistens völlig anders werden, als geplant. ^^ Aber dir scheint das gut zu gelingen (denn ein paar, der im Trailer "gezeigten" Auszüge kamen ja schon vor) und da kann ich nur sagen: Hut ab!
Und weiter so. Das gilt auch für mich, ich werd mit Sicherheit gleich morgen weiterlesen, bin doch sehr gespannt, was als nächstes passiert. Im ersten Kapitel waren unsere Helden ja noch weitgehend ihrer "Tagesordnung" überlassen, also Feindeslager stürmen, gekidnappte Kinder retten, und was man sonst noch so macht den lieben langen Tag ^o^ Also, wie gesagt, ich bin sehr gespannt.
Man liest sich im nächsten Teil und mit Sicherheit folgendem Kommentar. (MHUAHAHA!!! Mir entgeht keiner! ^^)
Bis dann, Gruß

Annalena
Von: abgemeldet
2004-05-06T13:10:17+00:00 06.05.2004 15:10
schöne geschichte...mag ich gern....*namenaufschreib*...du machst doch weiter, oder?...sag einfach ja und ich bin zu frieden :)...also dann....ich freu mch schon...
Von: abgemeldet
2004-01-13T16:36:44+00:00 13.01.2004 17:36
*räusper*
*das jetz mal gelesen hab*
*klatsch*
genial!! ^^ ich find's nur albern, das Voldie's leute jetz Potti mit "du-weißt-schon-wen" benennen... voldie hat ja keine angst vor dem oder? na, egal.
ich werd mich in den nächsten tagen durch die ganze fic lesen, du wirst noch von mir hören *g*

bai
melL
Von: abgemeldet
2003-12-24T00:07:53+00:00 24.12.2003 01:07
Ich find's to-holl!^^
Von: abgemeldet
2003-11-22T20:39:56+00:00 22.11.2003 21:39
Hallo!
Ich bin von deiner Geschichte total begeistert!!!
Wann schreibst du weiter??
Wie du sie alles beschrieben hast war wirklich gut.
Am Anfang kam ich mir zwar vor wie in Robin Hood mit Zauberern
aber ich finde deine Idee echt toll!!!

Bye Reeks


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