Zum Inhalt der Seite

Zu Hause

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

One shot

Zu Hause
 

Es war schon wieder passiert!

Ein kleines Waisenmädchen sah sich um und ging unauffällig über die Straße. Sie hatte wieder einmal Ärger für etwas bekommen, was sie gar nicht getan hatte.

Rieke hasste das Waisenhaus. Immer wurde sie für alles bestraft, was sie gar nicht getan hat, na ja meistens jedenfalls nicht.

Traurig ging sie in den nahe gelegenen Park und sah den Vögeln zu, wie sie freudig tanzten und sangen. Sie setzte sich auf die Wiese und legte sich dann nach kurzem Überlegen hin.

Gedankenverloren betrachtete sie die Wolken, wie sie am blauen Himmel dahin zogen.

Nach einer ganzen Weile kam dann eine dunkle Wolke und Rieke runzelte die Stirn. Dabei hatte sie gar keine Lust jetzt schon zu gehen, schon gar nicht in das doofe Waisenhaus.

Die ersten Tropfen benetzten ihr Gesicht und sie stand murrend auf. Aber ‚nach Hause’ wollte sie noch nicht, deshalb ging sie weiter im Park spazieren, während der Regen immer weiter zunahm. Sie sah den Leuten hinter her, die dem strömenden Regen entweichen wollten und so schnell wie möglich irgendwo einen Unterschlupf suchten, am besten bei sich zu Hause.

Das Mädchen dachte nach und wünschte sich endlich ein schönes Zuhause, wo sie sich auch wohl fühlen würde.

Nach einer kleinen Unendlichkeit, wo das Mädchen immer nasser wurde und ihre Kleider am ihrem Leibe klebten, kam ein kleiner Junge freudestrahlend zu ihr gelaufen. Er war ebenfalls nass, jedoch nicht so sehr wie Rieke und nahm sie dann bei der Hand. Verwirrt folgte ihm das Mädchen. Schnell gingen sie durch den Park und dann durch einen Torbogen, der über und über mit Rosen besetzt war.

Wieder runzelte das Mädchen die Stirn. Sie kannte den Park in und auswendig, doch so einen Torbogen hatte sie noch nie gesehen.

Freudestrahlend zog der Junge sie weiter durch das Tor und Rieke ließ sich weiterziehen. Zu verlieren hatte sie ja eh nichts.

Verwundert blieb das Mädchen stehen. Hinter dem Rosentor war herrlicher Sonnenschein. Blumen wuchsen hier in allen Farben, bunte Paradiesvögel flogen durch die warme Luft.

Vor Freude jauchzend ließ der Junge nun ihre Hand frei und rannte weiter in den Park, den das Mädchen zuvor nie gesehen hatte. Ohne viel zu überlegen rannte Rieke ihm hinter her und tanzte dabei über das weiche Gras. Ihre Füße führten sie zu einem Springbrunnen unter dem sie weitertanzte und anfing glücklich alte Kinderlieder zu singen.

Nach einer ganzen Weile, in dem das Mädchen getanzt und gesungen hatte, ließ sie sich in das weiche Gras fallen und beobachtete die Wolken. Dann kam der Junge wieder und sah ihr von oben ins Gesicht: „Bleibst du nun hier? Du kannst auch wieder zurück…“

Rieke schüttelte den Kopf: „Nein, jetzt bin ich zu Hause!“

Der Junge jubelte und meinte noch, er hatte sich schon immer eine Schwester gewünscht, während die Rosen am Torbogen weiter wuchsen und den Ausgang versperrten. Doch das war dem Mädchen egal. Sie war endlich zu Hause und hatte ihre Familie gefunden, die sie sich immer gewünscht hatte. Sie seufzte: „Ja, jetzt bin ich endlich zu Hause!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück