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Maidensammler und Wächter

Verbotene Liebe
von

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Dyo

Kapitel 14: Dyo
 

Mayura stand neben Sleipnir und putzte den Hengst. Dabei musste sie sorgenvoll an die anderen Mädchen im Wald denken. Kyle schien eine getötet zu haben, zumindest schien sie von dort zu kommen.

„Ich hoffe, es geht den anderen gut.“, murmelte sie, „Immerhin schien die Leiche mal jemand von uns gewesen zu sein.“

„Oh ja, war sie auch.“, ertönte eine ihr bekannte Stimme und die junge Frau zuckte innerlich zusammen. Hatte sie es sich nur eingebildet? Er konnte nicht hier sein. Sie musste sich irren. Anders konnte es nicht sein.

Langsam drehte sie sich um und sah ihn – den Maidensammler.

Ängstlich wich sie zurück und rief: „Was willst du hier? Wie hast du mich gefunden?“

„Von dir?“, lachte er, „Dich wieder haben. Du bist so schön, dass ich dich haben muss. Du bist das kostbarste Schmuckstück in meiner Sammlung. Keine sieht so interessant aus wie du. Und keine hält mich so in Bann wie du. Du gehörst mir und nur mir. Und zu deiner anderen Frage: Das Halsband. Wo immer du bist, werde ich dich dank des Halsbandes finden.“

Panisch sah sie ihn an, sah, wie Kyle immer näher kam.

Sie wollte sich umdrehen, wollte fliehen, aber ihr Körper wollte ihr nicht mehr gehorchen. Mayura war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen, so groß war die Angst.

Währenddessen kam der Dämon immer näher und streckte seine Hand nach ihr aus.

Gerne hätte sie sich gewehrt.

„Lass mich in Ruhe, verschwinde!“, schrie sie, aber er machte keine Anstalten, auf sie zu hören. Nein, eher schien er weiter darauf versessen zu sein, zu tun, was er wollte. Er wollte sie und das wusste sie nur zu gut.

Aber die Wächterin wollte bei Loki bleiben. Bei dem Mann, der ihr so wichtig war. Der ihr alles bedeutete.

Kyle stand nun vor ihr und strich zärtlich über ihre Wange.

„Du musst keine Angst haben.“, säuselte er, „Ich werde dir nichts tun. Ich werde dich nur wieder zu den anderen bringen. Ich liebe dich und zwar mehr als jede andere.“

„Finger weg von dieser Frau!“, rief jemand wütend, dann wurde alles still und Dunkel.
 

Als sie wieder zu sich kam, lag sie im Herrenhaus in ihrem Bett. Neben dem Bett saß Loki auf einem Stuhl und musterte sie besorgt.

„Was ist passiert?“, fragte Mayura heiser und setzte sich auf.

Der Gott sah kurz weg und antwortete: „Kyle ist aufgetaucht und hat dich gefunden. Es tut mir Leid, aber ich muss dich weg schicken. Du kannst nicht mehr hier bleiben. Ich werde dich in ein Internat schicken müssen. Dort wirst du sicher sein. Aber vorher werde ich dir das Halsband abnehmen und dich mit einem Bann belegen. Dann wird er nicht mehr in der Lage sein, dich zu finden.“

Irritiert sah sie ihn an. Hatte sie ihn richtig verstanden? Wollte er sie wegschicken?

Sie stand auf und fragte: „Ich soll gehen? Meinst du das wirklich ernst? Willst du wirklich, dass ich dieses Haus verlasse und du mich dann vielleicht nicht wieder siehst? Ich dachte wir wären Freunde und ich könnte dir vertrauen!“

Mayura war sehr enttäuscht und musste sich zusammen reißen, um nicht los zu heulen. Was verlangte er von ihr?

Loki nickte.“ „Ja, dem ist so.“, antwortete er ruhig, „Ich werde dich in ein Internat im Ausland schicken. Keine Sorge, du wirst vorher die Grundlagen der Sprache lernen. Und du wirst klarkommen, dass verspreche ich dir. Und wir sind auch Freunde. Aber in erster Linie bin ich kein Mensch, sondern eine Gottheit. Und als solche muss ich dich beschützen. Wir werden uns wieder sehen, denn immerhin bist du ab jetzt mein Schützling.“

„Wie meinst du das mit dem Schützling?“, fragte sie verwirrt.

„Dass ich ab jetzt dein Schutzgott sein werde.“, war die Antwort.
 

Die nächsten Tage verbrachte Mayura damit, von Loki Deutsch und Englisch zu lernen. Beide Sprachen musste sie im Internat können, denn die Muttersprache der meisten Schüler dort war Deutsch und Englisch wurde dort als eines der Hauptfächer unterrichtet.

Dabei wurde sie abwechselnd von Yamino und Loki unterrichtet, die beide Sprachen fließend und akzentfrei sprachen.

Während des gesamten Lernstresses vergas Mayura ihre Traurig wegen des Abschiedes und bemerkte auch nicht, dass das Herrenhaus einen neuen Bewohner dazu bekommen hatte und sie die ganze Zeit über beobachtete. Sie nahm ihn einfach nicht wahr und Konzentrierte sich nur auf den Unterricht.

„Das war schon sehr gut. Wenn es so weitergeht, kannst du schon bald den Flug nach Deutschland antreten.“, lobte Loki freundlich und sah dabei auf den Tisch. Immer wenn es um dieses Thema ging, mied er ihren Blick. Es schien fast so, als würde er selbst mit dieser Entscheidung Probleme haben.

Mayura nickte und fragte: „Ist alles Ok? Du wirkst irgendwie niedergeschlagen.“

Der Gott sah sie an und antwortete: „Ja, alles in Ordnung.“

Aber irgendwie glaubte sie ihm nicht. Sie kannte Loki zu gut, um auf diese Lüge reinzufallen, aber sie sagte nichts. Er würde schon seine Gründe haben.

Langsam stand sie auf und sagte: „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mich gern auf mein Zimmer zurückziehen. Ich bin müde.“

Der Gott nickte und erlaubte es ihr. Mayura drehte sich um und ging, dabei verabschiedete sie sich nicht mal.

Irgendwie war sie auch froh, wenn sie endlich weg war. Da sie noch immer das Halsband trug, durfte sie das Haus nicht mehr verlassen. Außerdem hatte Loki das Haus mit einem Schutzzauber belegt, damit Kyle nicht in der Lage war, es zu betreten.

Demnächst würde er ihr dann das Halsband abnehmen.
 

Mayura saß allein in ihrem Zimmer und starrte traurig die Wand an. Die Zeit tickte und die Zeitpunkt ihrer Reise rückte immer näher. Bald würde sie in einem Flieger nach Deutschland sitzen und ihre Freunde und Verwandten nicht wieder sehen.

Wie lange sie da bleiben würde, wusste sie nicht, aber sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatte, als es zu machen.

Aber sie wollte es nicht. Wollte nicht weg von hier, hing an ihren Freunden und auch an dieser neuen Familie, in der sie nun lebte. Und jetzt sollte sie diese hinter sich lassen.

Es war einfach nur grausam und stimmte sie sehr traurig, aber es war nun mal nötig.

„Tja, bald werde ich nicht mehr hier sein. Wie es den anderen dann wohl ergehen mag? Ich vermisse sie jetzt schon, aber man kann einfach nichts machen. Ich muss weg hier, sonst werde ich irgendwann doch noch wieder eingefangen und das will ich nicht. Aber warum auch gerade ich?“, fragte sie und bemerkte, dass Tränen über ihre Wangen liefen.

Mayura weinte oft in letzter Zeit.

Sie stand auf und trat ans Fenster.

Der Himmel war blau und es schien recht warm zu sein. Das perfekte Wetter um einen kleinen Ritt auf Sleipnir zu machen, aber sie durfte es nicht.

Fluchend drehte sie sich um, nahm die Vase vom Tisch und schmiss sie wütend gegen die Wand.

Das Porzellan zersplitterte klirrend, traf und verletzte die Junge Frau am Arm und landete auf dem Boden. Wasser spritzte gegen die Wand und auf ihren Arm, benetzte die Wunde und Blumen zerstreute, die Blütenblätter verlierend, auf dem Boden.

Schreiend und den Arm haltend kauerte sie sich auf den Boden und starrte das Chaos an. Sie hatte völlig die Fassung verloren und verstand nicht, was sie getan hatte. Sie wusste nur noch, dass sie Schmerzen hatte.
 

Plötzlich hörte sie, wie jemand die Tür aufriss und in ihr Zimmer stürmte.

Sanft wurde Mayura hochgenommen und aus dem Zimmer getragen. Jemand anderes betrat auch den Raum und die tragende Person sagte: „Raum hier auf und wisch das Wasser auf.“ Mit diesen Worten verließen sie den Raum und sie erkannte, dass es Loki war.

Der Gott brachte sie auf sein Zimmer, setzte sie auf sein Bett und sprach: „Warte hier, ich hole Verbandmaterial.“

Dann war er auch schon wieder verschwunden.

Mayura sah auf ihren Arm und sah, dass dort eine Scherbe im Fleisch steckte und sie nicht stark blutete. Allerdings war sie sehr groß und verursachte starke Schmerzen.

Sie hoffte, dass die Wunde nicht so schlimm war, wie sie sich anfühlte.

Seufzend sah sie wieder auf und stellte fest, dass Loki gerade mit einem Verbandskasten wieder kam.

Vorsichtig setzte er sich neben sie, fasst die Porzellanscherbe und zog sie vorsichtig heraus. Mayura merkte davon nichts, aber sofort begann die Wunde stärker zu blutete.

Sofort wurde sie auch gereinigt und verbunden.

„So, das war’s.“, sagte er sanft, „Den Verband bitte dran lassen, nicht dass die Wunde schlecht heilt oder sich entzündet.“

Sie nickte nur und sah auf ihre Beine.

Es war falsch gewesen, die Vase zu zerstören. Und das wusste sie. Allerdings hatte sie keine Ahnung, warum sie das getan hatte.

„Bitte entschuldige, dass ich die Vase zerstört habe.“, flüsterte sie traurig.

Plötzlich spürte sie, wie sie in den Arm genommen wurde und er sie an sich drückte. Dabei vergrub er sein Gesicht in ihre Haare.

Aber sagte kein Wort, sondern hielt sie lediglich fest und gab ihr halt.
 

Der Unterricht war abgeschlossen. Morgen war es soweit, dann würde sie das Land verlassen und dieses Leben hinter sich lassen.

„So, nun nehmen wir das blöde Halsband ab und werden es in ein paar Tagen zerstören. Kyle ist nicht hier und wird deswegen glauben, dass du noch immer bei uns bist und dir nicht hinterher reisen. Zumindest nicht, bis wir das Band zerstört haben. Und dann bist du schon im Internat.“, erklärte Loki, als er mit Hilfe seiner magischen Kräfte das Halsband abnahm und es Ee-chan gab, damit dieser damit durch Haus flog und so Mayuras Gegenwart vortäuschen könnte.

Mayura rieb sich den Hals und stellte fest, dass es ohne viel angenehmer war.

Sie lächelte und sagte: „Das ist schon angenehmer. Danke, dass du es nun abgenommen hast.“

Der Gott nickte nur und sagte: „Das war noch nicht alles. Ich habe ein Geschenk für mich, das du bitte immer trägst. Bitte hol dein Drachen Amulett und gib es mir kurz.“

Sie nickte, verließ den Raum und kam kurz darauf mit dem Schmuckstück wieder, welches sie anschließend dem Mann gab.

Im selben Moment kam eine Gestalt rein, die schon länger im Haus war aber Mayura nie bemerkt hatte.

Es handelte sich um einen jungen Mann von ca. 18 Jahren mit schneeweißen Haaren und blauen Augen. Er trug eine Helle Hose und ein weißes Hemd.

Loki gab ihr die Kette wieder und erklärte: „Ich habe sie mit einem Schutzzauber belegt, dieser schützt dich vor Dämonen. Aber ich habe dich gestern, als du geschlafen hast, auch mit einem Zauber belegt. Sobald du im Flieger sitzt, wird er anfangen zu wirken und Kyle kann dich dann nicht mehr finden.“

Die Junge Frau nickte und nahm die Kette entgegen.
 

Am nächsten Morgen aßen sie gemeinsam Frühstück. Der weishaarige Fremde war auch dabei. Mayura sah ihn an, fragte aber nicht weiter nach. Sie wusste, dass seine Anwesenheit Gründe hatte.

Nach einer Weile sah sie ihn aber wieder an und irgendwie kam er ihr vertraut vor, als würde sie ihn schon seit Jahren kennen, aber sie wusste genau, dass dem nicht so war. Sie hatte ihn gestern zum ersten Mal gesehen und konnte ihn somit nicht kennen.

Aber wieso war er ihr dann so vertraut?

Als hätte der Fremde die Gedanken der jungen Frau gelesen, sprach er: „Ich weiß, dass du dich fragst, ob wir uns kennen. Gestern hast du mich zum ersten Mal gesehen und doch bin ich dir vertraut, als würden wir uns ewig kennen. Nun, wir kennen uns auch, nur hast du mich noch nicht treffen können. Mein Name ist Dyo.“

Mayura starrte ihn an.

Hatte er gerade Dyo gesagt? Aber Dyo war ein Drache und kein Mensch.

„Das verstehe ich nicht.“, antwortete sie, „Der einzige Dyo, den ich kenne, ist ein Drache. Aber du bist ein Mensch. Wir können uns also gar nicht kennen.“

Der Mann sah sie an und antwortete: „Wäre ich ein Mensch, hättest du Recht, aber ich bin keiner. Ich habe nur zurzeit die Gestallt eines Menschen, aber eigentlich bin ich ein Drache. Ich bin dein Drache, Wächterin.“

Verwundert sah Mayura ihn an und wusste auch, dass er die Wahrheit sagte.

Aber sie hatte nicht die Zeit, noch weiter mit ihm zu sprechen.

Im selben Augenblick erklärte Loki, dass sie nun los müssten.

Nun würde sie Japan verlassen. Sie würde ihre Familie verlassen und ein neues Leben in einem Fremden Land beginnen.

Und dem Maidensammler endlich den Rücken kehren und sicher sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2010-02-21T02:42:55+00:00 21.02.2010 03:42
Klasse Kapi!^^
Bin schon ganz Heiß auf das Finale!^^
Von: abgemeldet
2010-02-16T12:52:51+00:00 16.02.2010 13:52
Helau!
So da bei uns gefeiert wird mach ich mir mal ein Anteil zu schaffen und geb wie immer ein Kommi ^-^
Die arme Mayura tut mir leid,aber es ist wohl da beste wenn sie geht,damit sie nicht wieder gefangen wird von Kyle.Würde nur gerne wissen wieso er Mayura so toll findet,oder habe ich da iwas falsches mitbekommen Oo?
Naja tolles Kapi wie immer *o*
lg. freaky


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