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Freunde oder doch etwas mehr?

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Freunde oder doch etwas mehr?
 

Langsam öffne ich meine Augen und muss mich erst an die Helligkeit gewöhnen.

Die Sonne scheint direkt auf das Bett und hat mich wachgekitzelt.

Im ersten Moment bin ich noch verwirrt, denn ich weiß nicht, wo ich bin.

Doch nach genauerem Umsehen erkenne ich, dass es deine Wohnung ist.

Deine Wohnung. Dein Schlafzimmer. Dein Bett…

Ich kann es kaum glauben und muss mich noch einmal umsehen. Ich brauche die Bestätigung, dass ich das nicht nur träume.
 

Plötzlich bewegt sich etwas neben mir. Ich drehe mich zur Seite und sehe in dein wunderschönes Gesicht. Du siehst im Schlaf so unglaublich lieblich aus. Wie ein Engel. Ein Engel, welcher sein Glück gefunden hat.

Und du hast ein Lächeln auf den Lippen. Ein Lächeln, welches vermuten lässt, dass du glücklich bist.

Bei diesem Anblick muss ich unwillkürlich auch lächeln.
 

Ich beobachte dich noch einige Zeit und beschließe dann, mich noch ein bisschen an dich zu kuscheln. Kaum lege ich mich wieder näher zu dir, legst du deinen Arm um meine Hüfte und schmiegst dich enger an mich.

Ich bin so glücklich. Ich kann gar nicht beschreiben wie ich mich fühle. Es ist einfach zu schön.
 

Sachte nehme ich dich in die Arme. Schließlich möchte ich nicht, dass du wach wirst.

Aber ich will es nicht, weil es gut für dich ist, sondern aus purem Eigennutz.

So kann ich dich nämlich noch beobachten und mir jeden Gesichtsausdruck von dir einprägen.

Ich möchte sagen können, dass ich jeden, wirklich jeden Gesichtsausdruck von dir kenne.
 

Während ich so daliege denke ich an die schwierige Zeit zurück, als ich noch nicht wusste, dass du genauso fühlst wie ich.

Es war eine harte und einsame Zeit. Ich fühlte mich von der ganzen Welt verlassen und ich hatte kaum noch Kraft um weiter zu kämpfen. Ich stand kurz vor einem kompletten Zusammenbruch. Ja, ich würde sogar so weit gehen und sagen, vor meinem Ende…
 

~Einige Wochen vorher~
 

Mal wieder Bandprobe. Mal wieder versuche ich mich auf meine Gitarre zu konzentrieren. Und mal wieder gelingt es mir nicht.

Ständig gleiten meine Gedanken zu dir. Du beherrscht seit einiger Zeit meine Gedanken. Wenn ich aufstehe bist du mein erster Gedanke und wenn ich abends einschlafe bist du der Letzte an den ich denke. Du begleitest mich sogar bis in meine Träume.

Ja, ich liebe dich.
 

Wie gerne würde ich dir das sagen, aber ich bin feige. Ich habe einfach Angst, dass dann unsere Freundschaft zerstört ist und ich dich nie wieder sehe. Dafür bedeutest du mir einfach zu viel. Dafür ist mir unsere Freundschaft einfach zu wichtig.

Ich fühle mich bei dem Gedanken, dich zu belügen, zwar sehr schlecht, aber am Ende bleibt mir nichts anderes übrig, denn ich liebe dich.
 

So in Gedanken versunken merke ich nicht, dass die Probe schon beendet ist.

Ich registriere es erst, als du zu mir kommst und mich an der Schulter antippst.

Ich schüttele kurz verwirrt den Kopf und sehe zu dir.

“Hey Hitsu. Die Probe ist beendet. Wo bist du nur mit deinen Gedanken, dass du das nicht merkst?” Dein Lächeln lässt mich fast dahin schmelzen.
 

Ich bleibe mit meinem Augen an deinen Lippen hängen und denke mir wie schön es doch wäre, diese wundervollen Lippen zu küssen…

“Hitsu? Bist du noch da?” Ich schrecke auf. “Ja… Ich bin noch da. War nur grad in Gedanken.” Ich drehe mich weg und Stelle meine Gitarre an den dafür vorgesehenen Platz. “Das habe ich bemerkt.” Deine Worte werden von einem leichten Kichern begleitet.

“Wo warst du denn mit deinen Gedanken?” Es liegt immer noch ein Lächeln auf deinen Lippen. “Mal hier und mal da.”

“Aha. Na dann. Lass uns nach Hause gehen.”

Ich nicke nur und wir machen uns auf den Weg.
 

Wir gehen immer einen Teil des Weges noch gemeinsam, da wir in dieselbe Richtung müssen. Ich genieße es neben dir zu laufen und deine Nähe und Wärme zu spüren.

Das allein macht mich schon glücklich.

Nach einigen Minuten trennen sich unsere Wege.

“Also dann. Noch einen schönen Abend. Bis morgen dann, Yomi.”

Du bist schon ein Stück weiter gegangen und drehst dich noch mal um. “Das wünsche ich dir auch. Bis Freitag dann.” Ich hebe die Hand noch ein letztes Mal zum Gruß und gehe weiter.
 

Ich denke nach. Schon wieder. In letzter Zeit tue ich nichts anderes mehr. Was soll ich nur machen? Soll ich es sagen oder nicht?
 

Als ich zu Hause bin, gehe ich ins Wohnzimmer und setze mich auf die Couch. Ich starre einfach vor mich hin. So geht das ständig in letzter Zeit.

Jedoch schrecke ich auf, als mein Handy klingelt.

Als ich auf das Display sehe, leuchtet dort Sakitos Name.
 

“Moshi Moshi.” Nach einigem Überlegen gehe ich dann doch ran. Es kann ja was wichtiges sein.

“Konban wa. Sakito desu. Eto… Ich wollte fragen was du heute noch so vor hast?”

Ich überlege kurz und entschließe mich dann, dass es gar nicht so schlecht ist ein wenig Ablenkung zu bekommen.

“Bis jetzt habe ich noch nichts vor. Was hast du denn geplant?” Ich höre am anderen Ende ein kurzes Lachen. “Naja ich dachte mir, dass wir uns bei mir einen gemütlichen Abend machen könnten. Was meinst du? Mir ist nämlich schrecklich langweilig.”

Jetzt muss ich lachen. “Hai. Das konnte ich mir denken. Aber keine schlechte Idee. Wann soll ich denn bei dir sein?”

“Hmm. Ich würde sagen so gegen neun. Was meinst du?”

“Hai. Ist eine gute Zeit. Soll ich noch was mitbringen?”

“Es wäre nett, wenn du auf dem Weg hierher etwas zu Essen besorgen könntest. Ich hab nämlich nicht mehr viel da.”

“Alles klar. Mach ich. Also bis dann. Bai bai!”

“Bai bai.”

Damit war das Gespräch beendet. Ich war froh, dass Saki angerufen hat. Er ist wirklich ein guter Freund und ich bin froh, dass ich ihn habe.
 

Bei ihm angekommen, fällt er mir regelrecht um den Hals.

“Hey nicht so stürmisch. Wir haben uns doch vorhin erst gesehen.” Ich kann ein Lachen nicht unterdrücken.

“Das weiß ich doch. Aber ich bin froh, dass du da bist. Ich wäre sonst vor Langeweile eingegangen.” Sein Blick zu seinen Worten lässt mich erneut lachen.

“Also bin ich sozusagen dein Lebensretter?” Er nickt, als ob es wirklich so wäre.

“Na dann bin ich ja froh, dass ich noch nichts vorhatte. Ich kann ja nicht verantworten, dass du mir hier wegstirbst.” Ich grinse und ziehe meine Jacke aus.
 

Wir gehen ins Wohnzimmer und lassen uns das Sushi schmecken, welches ich mitgebracht habe.

Danach sitzen wir gemütlich da und schauen eine DVD.

Nachdem der Film aus ist, sitzen wir einfach da und reden.

Das tut richtig gut. Und es lenkt mich von meinen Problemen ab. Vor allem von einem Problem Namens Yomi.

Wir reden über Gott und die Welt, doch meine Gedanken schweifen immer wieder zu ihm ab.
 

“Hörst du mir überhaupt noch zu?” Ich sehe dich verwirrt an. “Nani? Oh… Natürlich höre ich dir noch zu. Ich war nur grad mit meinen Gedanken woanders.”

“Das habe ich bemerkt. Das ist in letzter Zeit öfter so. Was ist mit dir los?”

Oh nein. Das durfte jetzt nicht sein. Wieso hat er das bemerkt, dass ich ständig mit meinen Gedanken woanders war? Ich habe es doch eigentlich immer gut verborgen. Das dachte ich bis jetzt…
 

Ich suche verzweifelt nach einer Ausrede. “Nichts. Nur der Stress von den Aufnahmen und so hat mich ziemlich mitgenommen. Ansonsten ist alles in Ordnung.” Tolle Ausrede. Was Blöderes hätte mir auch nicht einfallen können.
 

“Das kannst du deinem Opa erzählen. Ich merke, dass mit dir etwas nicht stimmt. Und das geht schon eine ganze Weile so. Also raus mit der Sprache. Was ist los?”

Ich kann es nicht. Ich kann es ihm nicht sagen. Was würde er dann von mir denken, wenn ihm sage, dass ich schwul bin und mich auch noch in meinen besten Freund verliebt habe?

Was würde er dann von mir denken?

Meine Gedanken springen hin und her. Ich bin im Moment einfach überfordert.

Aber Saki nimmt mir die Entscheidung schon ab…
 

“Es hat was mit Yomi zu tun. Hab ich Recht?”

Mein Herz setzt für einige Schläge aus. Das ist nicht wahr. Gleich wache ich aus diesem Traum auf und sitze in meinem Bett. Gleich ist es vorbei.

Ich kann ihn nur anstarren. Mein Mund will sich einfach nicht öffnen. Ich bin einfach zu geschockt. Woher weiß er das nur?
 

“Ich habe also Recht. Hitsu, was ist los bei euch?”

Ich versuche meine Lippen dazu zu bringen, dass sie sich bewegen. Anfangs will es mir nicht gelingen, aber nach einiger Zeit schaffe ich es dann doch.

“Wie… Was… Wo…” Es ist nur ein stottern. Ich muss noch einmal all meinen Willen zusammen nehmen und dann bewegen sich meine Lippen endlich wie ich es will.

“Woher weißt du das?”

“Ich bin nicht blind, weißt du? Ich sehe, dass du ihn immer so anders anschaust. Doch er scheint nichts zu merken oder zu wissen. Hitsu, bitte sag mir was los ist.”
 

Saki sitzt mir gegenüber und schaut mich erwartend an.

Kann ich es ihm wirklich sagen? Er ist zwar ein guter Freund, aber ich bin mir nicht sicher, ob er danach immer so denkt.

Doch ehe ich noch weiter nachdenken kann, machen sich meine Lippen selbstständig.

“Du hast Recht, es ist etwas. Aber es liegt nicht an ihm, sondern an mir. Ich mache alles kaputt. Ich bin so dumm…”

Ich kann es nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wangen laufen. Doch ich ignoriere es. Ich ignoriere es auch, dass du dich neben mich setzt und mich an dich ziehst.

“Dabei kann ich doch nichts dafür. Ich kann doch nichts für meine Gefühle. Ich liebe ihn doch und ich will ihn nicht verlieren. Aber ich kann ihm auch nicht die Wahrheit sagen. Saki, ich weiß nicht was ich machen soll!”
 

Meine Tränen werden immer mehr, meine Verzweiflung heftiger. Ich bin am Ende. Ich weiß einfach nicht, was ich tun kann. Verzweifelt klammer ich mich in das Hemd von Sakito.

Ich höre erst auf zu weinen, als keine Tränen mehr fließen können.

Während der ganzen Zeit hat mich Saki einfach nur an sich gedrückt und mir beruhigend über den Rücken gestreichelt. Ich bin ihm so dankbar.
 

Als ich mich beruhigt habe, löse ich mich von ihm und bedanke mich leise.

“Hitsu… Warum hast du mir nicht schon eher was gesagt?”

“Das konnte ich nicht. Ich habe nicht gewusst, wie du reagieren würdest. Du hättest mich verachten können. Und das wollte ich nicht.”

Verzweifelt sehe ich ihn an. Ich will doch nur, dass er mich nicht verachtet. Seine Freundschaft ist mir doch wichtig.
 

“Wie kommst du denn darauf? Ich könnte dich doch nicht verachten, nur weil du schwul bist. Du bist immer noch du. Und das ist alles was für mich zählt. Du wirst immer mein Freund bleiben.”

Ich bin so dankbar, dass mir schon wieder die Tränen in die Augen schießen.

Saki drückt mich noch einmal an sich. “So und jetzt erzähl noch einmal von Anfang an. Ich habe nämlich nur vernommen, dass du Yomi liebst.”

Ein sanftes Lächeln ziert sein Gesicht.
 

Ich beginne zu erzählen. Ich lasse nichts aus. Ich bin so froh, dass ich jemandem davon erzählen kann und nicht mehr allein damit bin. Es ist ein erleichterndes Gefühl.

Ich berichte ihm, wann ich es das erste Mal bemerkt habe und wie ich die ganze Zeit mit mir gekämpft habe, ob ich Yomi die Wahrheit erzählen soll.

Als ich mir alles von der Seele geredet habe, sehe ich Saki erwartungsvoll an.

Er scheint noch zu überlegen was er jetzt sagen soll, denn noch hat nicht ein einziger Laut seinen Mund verlassen.
 

“Eto. Ich denke du solltest es ihm sagen. Auch wenn es dann schwierig wird. Denn ich kann dir nicht sagen, ob man eine Freundschaft dann noch aufrecht erhalten kann. Ich könnte es wahrscheinlich nicht. Aber unser kleiner Sänger ist anders. Und genau das weißt du. Also hab keine Angst und gehe zu ihm.”

Jetzt bin ich doch überrascht. Solche Worte hätte ich nicht erwartet.

“Du stellst dir das zu einfach vor. Weißt du wie lange ich gebraucht habe, es mir einzugestehen? Und jetzt soll ich einfach zu ihm gehen und ihm sagen, dass ich ihn liebe?” Verwirrst sehe ich meinem Gegenüber an.

“Ja genau das sage ich. Bitte vertrau mir. Er wird es verstehen. Yomi ist schließlich Yomi und ich bin mir sicher, dass er dich nicht von sich stoßen wird.”
 

Ich habe noch Zweifel an seinen Worten. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es so einfach sein soll. Das kann einfach nicht sein.

“Ich werde dir hier und jetzt nichts versprechen, aber ich werde versuchen es ihm zu sagen. Aber bitte überlasse mir die Entscheidung, wann und wie ich es tun werde.”

“Hai. Natürlich werde ich das. Aber wenn du jemanden brauchst, der dir hilft und zuhört, weißt du ja, wo du mich findest. Ich möchte doch nur, dass es dir gut geht und dass du glücklich wirst.”

“Danke. Danke, dass du da bist. Es tut gut, solche Freunde wie dich zu haben.”

Ich falle ihm noch mal um den Hals und drücke ihn ganz fest an mich.
 

“Auch wenn du dich so sehr freust, lass mich bitte am Leben.” Ein Grinsen legt auf seine Züge. “Gomen.”

“Ist schon gut. Aber ich bin dafür, dass wir jetzt ins Bett gehen. Es ist schon spät. Oder was meinst du?”

Ich nicke nur und so machen wir uns für die Nacht fertig.

Ich bin wirklich froh, solch Freunde zu haben. Ohne sie würde ich eingehen…
 

~Ende~
 

Ja das war vor ein paar Wochen. Und ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich jetzt hier mit dir Arm in Arm liege. Das kann nicht wahr sein.

Ich werde gleich aufwachen und es wird alles wieder wie vorher sein.

Doch als du dich wieder leicht bewegst, ziehst du wieder meine ganze Aufmerksamkeit auf dich. Ich kann meinen Blick einfach nicht von dir lassen.

Du bist so wunderschön.
 

Ich bin so froh, dass ich doch noch auf Sakito gehört habe. Hätte ich es nicht getan, hätte ich wohl nie erfahren, dass mein Engel genauso empfindet wie ich.

Gestern war einfach der schönste Abend meines Lebens…
 

~Flashback~
 

Es war wieder mal eine Probe wie jede andere auch. Nur, dass Sakito mich ständig so auffordernd ansieht. Ich weiß, dass ich es endlich sagen soll, doch ich habe bis heute den Mut dafür nicht aufbringen können. Ich bin nun mal ein Feigling.
 

“Hitsu?” Ich sehe auf und sehe direkt in die Augen, die ich so sehr liebe und in denen ich versinken könnte. Und das tue ich auch gerade wieder. Doch deine Worte reißen mich wieder aus den Gedanken.

“Hast du heute Abend vielleicht Zeit? Es wäre schön, wenn wir uns nach längerer Zeit mal wieder einen schönen Abend machen würden…” Er wird zum Ende immer leiser.

Was ist nur mit dir los? In letzter Zeit bist du so anders als sonst…
 

“Hai. Ich habe nichts vor. Ich würde mich auch sehr freuen.” Und plötzlich, so als wäre ein Wunder geschehen, hast du dein strahlendes Lächeln wieder im Gesicht. Dieses Lächeln, welchen jeden Tag zu etwas Besserem macht und das jeden mitreißt.

“Das ist schön. Ich würde dann sagen, dass du so gegen halb neun bei mir bist!?”

“Kein Problem…” Ich weiß nicht was ich sonst noch sagen soll.
 

Und schon schnappst du dir deine Sachen und rennst Richtung Ausgang.

“Okay. Also dann bis nachher!” Und schon bist du weg.

Ich stehe total verwundert da und bin wie erstarrt.

“Na, da freut sich aber jemand, dass du mal wieder Zeit für ihn hast.” Ich höre ein Kichern und das kann nur von unserem anderen Gitarristen kommen.

“Also denk dran, was ich dir die ganze Zeit predige. Sei ehrlich und sag es ihm endlich!”

Und mit diesen Worten lässt er mich stehen.
 

Nach ein paar Minuten mache ich mich dann auf den Weg. Ich muss mich schließlich noch umziehen.
 

Es ist Punkt halb neun. Die Tür öffnet sich und ein kleiner Sänger, welcher mir noch schöner als sonst erscheint öffnet die Tür.

“Hallo. Komm doch rein.” Und schon werde ich nach drinnen gezogen.

Irgendetwas ist anders. Ich kann nur nicht sagen was. Aber es ist nicht unangenehm. Im Gegenteil. Ich finde es eher schön. Eine ganz andere Atmosphäre. Ich kann es aber nicht beschreiben.
 

Ich ziehe meine Sachen aus und gehe ins Wohnzimmer. Der Tisch ist schon fertig gedeckt und es riecht köstlich.

“Ich bin gleich fertig. Setz dich schon mal.” Du bist also noch in der Küche.
 

Als du zu mir kommst bringst du ein Tablett mit liebevoll angerichteten Essen mit. Ich bin erstaunt, dass du dir so viel Mühe machst. Es ist doch ein Abend, wie wir ihn schon oft verbracht haben. Dennoch lasse ich mir nichts anmerken.

“Ich hoffe es schmeckt dir!” Dein Blick ist voller Erwartungen und ich kann dich einfach nicht enttäuschen. “Das wird es mir mit Sicherheit. Du bist schließlich ein Spitzenkoch.”

“Na wenn du meinst… Lass es dir schmecken.”
 

Das Essen verläuft ruhig und wir reden nicht. Und dennoch spüre ich, dass dich etwas bedrückt. Dir macht etwas zu schaffen und ich möchte dir gerne helfen.

Ich beschließe dich nachher darauf anzusprechen.

Wir räumen erstmal ab und setzen uns dann auf die Couch und machen es uns bei einem Tee gemütlich.
 

“So Yomi. Jetzt sag mir erstmal was mit dir los ist. Ich merke, dass mit dir etwas nicht stimmt.”

Ich sehe dich direkt an und aus diesem Grund erkenne ich auch, dass du plötzlich erstarrst. Du hältst in deiner Bewegung inne und siehst auf den Boden. Das ist nicht deine Art.

“Ich…” Das war auch schon alles.

Ich rücke näher zu dir und lege meinen Arm um deine Schultern. “Hey. Du kannst mit mir über alles reden. Also was ist los? Irgendetwas bedrückt dich.”
 

Anscheinend kannst du es mir nicht sagen, denn du sitzt einfach nur da und bist ganz ruhig.

Ich habe schon nicht mehr mit einer Antwort gerechnet, als ich plötzlich ganz leise deine Stimme vernehme. “Hitsu… Da ist etwas, was ich dir sagen muss.”

Ich muss ganz genau hin hören. Sonst würde ich dich nicht verstehen.

“Was denn? Was ist passiert?” Langsam mache ich mir wirklich Sorgen. So kenne ich ihn gar nicht.
 

“Ich… Hitsu ai shiteru!”

Ich habe mich verhört. Das kann nur Einbildung gewesen sein. Er hat nicht gerade gesagt, dass er mich liebt. Nein, das kann nicht sein.

Ich sitze da und kann nichts machen oder sagen. Ich bin einfach nur wie betäubt.
 

Du löst dich von mir und ich sehe, wie die Tränen über deine Wangen laufen. Es klingt zwar komisch, aber es macht mich glücklich. Es macht mich einfach glücklich, dass mein Engel genauso empfindet wie ich.

Ich nehme dein Gesicht in meine Hände und wische mit dem Daumen deine Tränen weg.

Langsam beuge ich mich nach vorne und versiegel deine Lippen langsam und sachte mit meinen eigenen. Es ist nur ein kurzer Augenblick und doch lege ich all meine Gefühle in diese kurze Berührung.
 

Als ich mich von dir löse sehe ich, dass du deine Augen weit aufgerissen hast.

“Ai shiteru mo, Yomi! Und das schon seit einiger Zeit. Ich habe nur nicht gewusst, ob ich es dir sagen soll, oder nicht. Doch mit deinen Worten hast du mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt gemacht.”
 

Du starrst mich nur an, so als wäre ich ein Geist. “Aber… Ich meine… Seit wann?”

“Ich kann es dir nicht so genau sagen, doch schon lange. Zu lange. Und wir haben einfach zu viel Zeit vergeudet.”
 

Ehe du noch etwas sagen kannst, liegen meine Lippen schon wieder auf deinen. Doch diesmal entspannst du dich und beginnst den Kuss zu genießen. Nach kurzer Zeit beginnst du sogar deine Lippen gegen meine zu bewegen. Ich halt es nicht länger aus und streiche mit meiner Zunge auffordernd über deine Lippen. Ich bin dankbar, dass du meine stumme Bitte verstehst und mir Einlass gewährst. Ich erkunde deine Mundhöhle und beginne nach einiger Zeit deine Zunge zu massieren. Unser anfängliches Kennen lernen und Spiel wird bald zu einem wilden Kampf. Doch keiner geht als Sieger hervor, denn wir müssen uns voneinander trennen.
 

Schwer atmend schaue ich dir in die Augen und sehe Liebe. Liebe, die du für mich empfindest. Ich kann es immer noch nicht glauben. Du fühlst so wie ich. Diese unendlich tiefe Liebe, kann ich mir nicht einbilden.
 

“Yomi, ich bin so glücklich. Ich liebe dich. Mehr als mein Leben. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet.”

“Ich liebe dich auch. Ich kann es immer noch nicht richtig begreifen. In meinem Kopf dreht sich alles vor Glück.”

“Na dann wollen wir doch auch, dass es so bleibt.”
 

Und schon liegen wir uns wieder in den Armen und küssen uns voller Leidenschaft. Doch am meisten spüre ich im Moment diese unendlich tiefe Liebe.
 

~Flashback Ende~
 

Ich schaue dir immer noch beim Schlafen zu. Von deinem wunderschönen Gesicht kann ich einfach nicht genug bekommen.

Ich streichel dir langsam über die Wange und küsse dich sanft.

“Aufwachen, mein Engel.”

Du blinzelst ein paar Mal, aber als du endlich wahrnimmst, dass ich neben dir liege, hast du wieder dieses Lächeln auf den Lippen, welches ich gestern Abend das erste Mal bei dir bemerkt habe.

“Guten Morgen.” Ich nähere mich deinen Lippen und gebe dir einen kurzen Kuss.

“Guten Morgen, Hitsu-chan.”
 

Wir sind diesen Morgen nicht mehr aus dem Bett gekommen. Wir haben den ersten gemeinsamen Morgen einfach genossen.

Und wir sind uns sicher, dass noch viele folgen werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ChiChii
2012-05-10T21:05:46+00:00 10.05.2012 23:05
Das ist so süß!
mein Lieblingspair~ yay!
Ich mag die Geschichte so richtig doll
Der schüchterne Hitsugi und wie Sakito ihm den Schubser in die richtige Richtung gibt und der kleine knuffige Yomi!
Auf jeden Fall ganz toll umgesetzt und geschrieben
mag ich total die Story!
Von:  EmiruStarLike
2008-12-09T12:56:01+00:00 09.12.2008 13:56
Ehrlich gestanden, die story ist gut, ich mag sie.
Und! Ich wünschte ich wäre Hitsugi und meine beste Freundin Yomi!
Dann wäre alles soviel einfacher
*lach*

Von: abgemeldet
2008-07-07T19:27:47+00:00 07.07.2008 21:27
das war ja süß >.<

ich fand das richtig fesselnd ^^
einfach toll

*tränchen aus augenwinkel wisch*
*knuddel*
fein fein ^^

glg uru
<3
Von: abgemeldet
2008-02-21T21:17:56+00:00 21.02.2008 22:17
Heyho ~

Gerade mit dem Lesen deiner FF fertig geworden, hinterlasse ich Dir doch auch nochmal ´nen Kommi. ^^

Kann mich meinen Vorkommentatoren (komisches Wort v.v) nur anschließen: Ist wirklich eine niedliche Geschichte. ^^
Dein Schreibstil hat mir auch ganz gut gefallen ~
Die Verwendung der Ich-Perspektive bringt das Ganze echt gut rüber.
Man kann sich quasi voll in Hitsu hineinversetzen. ~

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Geschichte quasi schon im ersten Absatz aufgelöst wird.
Ich meine, wenn die Geschichte schon "Freunde oder doch etwas mehr?" heißt, dann sollte diese Frage auch imo der rote Faden der Geschichte sein und erst am Ende aufgelöst werden.
So geht die Spannung total verloren. ~

Die Tatsache, dass ich Happy Ends in Love Storys allgemein nicht mag, lass ich mal nicht in die Kritik mit einfließen - das sieht ja jeder anders. ^^

Alles in einem eine sehr kurzweilige und irgendwie aufmunternde Geschichte ~
Hat mir echt gut gefallen. ^^

Mach weiter so ! (^.^)Ö
Von:  Kuchenschabe
2008-02-21T12:26:38+00:00 21.02.2008 13:26
Owwww so würd ich auch gern geliebt werden, dass ist so süß!
Und endlich mal ne FF mit Happy End, das hab ich jetzt wirklich gebraucht ;;

Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich über die Widmung gefreut habe und dann auch noch eins meiner absoluten Lieblingspairings x3 DANKE, du bist die Beste *knuddl*
Du weißt gar nicht, wie glücklich du mich gerade machst ;O;
(natürlich war die Story wieder schön geschrieben und irgendwie hab ich das Gefühl, dass sie deine Gefühle wiederspiegelt, nich? ^^ *knuff*)

Vielen Dank, ich hab dich unendlich doll lieb <3
Von: abgemeldet
2008-02-19T16:29:41+00:00 19.02.2008 17:29
+kicher+
awww.. danke du hast mir den tag gerettet mit deiner ff..
wenn die schule mal zu öde is.. hab ne ff von betzi dabei..
+smile+
ich maaaag sie.. und sie hat ein happy end..
+froii+
ich finde auch das du immer besser wirst..
ob sie die beste is.. hmm.. kann ich nicht gerade sagen..
ich lieb sie einfach so wie die anderen..
und freu mich auf mehr von dir.. xDDD..
damit machst du mir jedesmal eine freude..
+schmatzer geb+


MEEE
Von: abgemeldet
2008-02-18T18:29:30+00:00 18.02.2008 19:29
Yeah, eine neue FF von dir^^
Ich freu mich darüber, dass du so fleißig bist und ich finde, dass du immer besser wirst.
Im Ernst. Du hast einen sehr angenehmen, fließenden Schreibstil, der nicht langweilig wird und sehr authentisch ist.
Und ich muss sagen, dass diese FF bisher meine Lieblingsgeschichte von dir ist.
Sehr, sehr schön und vor allem finde ich es toll, dass sie wirklich zueinander finden^^
Gut, dass Yomi seinen Mund aufmacht. Mir gefallen auch die Charaktere, du stellst sie sehr sympathisch dar, das macht es wirklich zu einem Vergnügen, die FF zu lesen.

Lg Kumo
Von: abgemeldet
2008-02-18T17:14:52+00:00 18.02.2008 18:14
Nya~, endlich ist sie on~ <33
*freuz*

Und ich hab' mir sie gleich wieder erneut durchgelesen xD
Und dieser Oneshot ist sogar ganze drei Seiten lang *O*
*fiebz*

Yomi und Hitsugi sind zusammen einfach nur süß und ich bin froh, dass sie letztendlich doch noch zueinander gefunden haben ^^~
Manchmal könnte ich diese Personen, die beide das gleiche füreinander empfinden, aber so 'blind' sind und es bemerken, gegen die Wand kloppen xDD
Aber sie haben es ja nach langer~ doch noch geschafft x3

Ich finde diesen Oneshot sehr gut gelungen und du weißt ja, dass ich eh ein großer Fan deiner FF's bin, ne? <3

*knuffel*
Von:  kodomo
2008-02-18T14:04:57+00:00 18.02.2008 15:04
Eine sehr niedliche FF ist das ^^
Du bringst die Gefühle der Akteure wirklich gut rüber, und hast eine sehr interessante Ausdrucksweise ^^

Auch wenn ich mir teilweise nur schwer vorstellen kann, wie sie das sagen *drop*
Nya, und teilweise wirkt die Story dadurch ein wenig langatmig v.v
Sorry v.v
Ich hoffe du verzeihst mir die Kritik v.v

"Ich würde dann sagen, dass du so gegen halb neun bei mir bist!?”
Für diesen Satz könnte ich Yomi schlagen *lol*
Es gibt nichts Schlimmeres, als Menschen die erst fragen, "Hast du Zeit" und dann gleich annehmen, daß man zu ihnen kommt xD
Aber Yomi kann man alles verzeihen~ ^^


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