the two of us
26. the two of us
~Naruto POV~
Wie soll man denn bei all dem Gerede schlafen?
Benommen öffnen sich meine Augen.
„Naruto!“
Kakashi kniet sich zu mir herab und legt eine Hand auf meine Schulter.
„Endlich wach? Alle warten schon auf dich.“
Um mich herum herrscht große Unruhe. Als ich mich aufsetze, sehe ich dass wir uns auf dem alten Trainingsgelände befinden, und so gut wie alle Shinobi sind hier versammelt.
Ich stehe ganz auf und klopfe mir die Hose ab. Wieder diese Hilfesuchenden verzweifelten Blicke.
Shikamaru tritt aus der Menge heraus. Er kommt auf mich zu und verpasst mir einen Schlag mit der Faust mitten ins Gesicht.
„Willkommen zurück ‚Hokage~‘!“
Er streckt sich kurz und steckt dann die Hände gemütlich in die Hosentasche.
„Immer machst du Ärger, das ist so nervig…“
Während ich mich mit Sasuke vergnügt hatte, ging es ihnen hier schlecht, kein Wunder das Shikamaru so reagiert.
„Tut mir leid…“
Mit einer Hand auf der schmerzenden Wange wende ich mich den anderen zu.
„Macht euch keine Sorgen! Uzumaki Naruto ist zurück um euch diese Typen vom Hals zu schaffen. Überlasst alles mir.“
Überzeugt von meiner Rede stemme ich die Fäuste in die Flanken und grinse ihnen entgegen.
Ab jetzt werde ich nie wieder abhauen. Ich lasse sie nie wieder im Stich, so wie es Tsunade-Bachan gewollt hätte.
„Was hast du jetzt vor Naruto?“
„Zuerst einmal…“
Ich räuspere mich kurz bevor ich ihnen mit ernstem Blick entgegentrete.
„… von jetzt an bin ich für euch ‚Naruto-Sama‘!“
Eisiges Schweigen gepaart mit einem kühlen Wind streift durch die Menge.
…
…..
„BAKA!“
„Bist du noch ganz dicht!?“
„Der soll Hokage sein!?“
„Niemand wird dich je so nennen!“
Enttäuscht und mit einigen Beulen am Kopf setze ich mich wieder auf den Boden zurück. Die hätten ja nicht gleich so ausrasten müssen. Ein Versuch war‘s wert.
„Jetzt mal Spaß bei Seite. Wir sollten uns ganz schnell was einfallen lassen.“
„Die Stadt wird seit Tagen vom Ältestenrat tyrannisiert. Das muss endlich ein Ende haben!“
Unter den vielen Diskussionen, die sich jetzt ausbreiten, ist nur noch ein unverständlicher Redeschwall zu hören.
„Beruhigt euch doch bitte wieder…“
Mein Versuch etwas Ruhe reinzubringen bleibt erfolglos. Erst als Shikamaru sich zu Wort meldet verstummen sie.
„HEY! Wer sagt denn überhaupt, dass wir uns das gefallen lassen müssen? Was macht denn den Ältestenrat so mächtig? Bis jetzt haben sie die Dorfbewohner nur eingeschüchtert. Wir sind ohne Zweifel in der Überzahl.“
„Na und? Ihr habt doch gesehen, was sie mit den Dorfbewohnern machen wenn wir uns einmischen. Wem kann man denn überhaupt noch trauen?„
Immer wieder rufen Shinobi Proteste ein.
„Wir haben keine Wahl, so oder so, es werden noch mehr Unschuldige sterben.“
„Was soll denn aus Konoha werden, wenn die Menschen ihren Glauben an die Regierung verloren haben?“
Wortlos stehe ich auf und entferne mich von den anderen. Das alles führt zu nichts.
„Naruto! Wo willst du jetzt hin?“
„Ich geh jetzt da rein und erledige die Kerle! Hier rumstehen und nichts tun, ändert auch nichts.“
Mit einem Sprung habe ich mich auf einen der Bäume geschwungen und mache mich auf den Weg zurück in die Stadt.
Bei dem ganzen Tumult vorhin fällt mir jetzt erst auf, das Sasuke gar nicht dabei war.
Wo ist der denn jetzt wieder abgeblieben?
~Sasuke POV~
Bis in das Hauptgebäude hab ich es unbemerkt an den Wachen vorbeigeschafft. Das war ja fast zu einfach. Obwohl Naruto das, glaube ich, vermasselt hätte.
Gut das ich ihn bei den anderen gelassen habe. Er hätte mich nie gehen lassen und selbst den Helden gespielt.
Lautlos öffne ich einen der Luftschächte und gelange durch diesen direkt in die Räume, in denen sich die Ältesten immer aufhalten. Man hört schon von weitem ihre Stimmen, sie scheinen über irgendwas zu diskutieren. Nach einigen Metern kann ich sie durch einen Spalt erkennen. Alle drei sitzen sie an einem großen runden Tisch mit einem Bauplan der Stadt.
„Bis jetzt haben sich die Shinobi der Stadt recht ruhig verhalten, aber ihr wisst genau so gut wie ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis sie eine Rebellion gegen uns starten.“
„Das werden sie nicht wagen. Sie haben doch gesehen was passiert, wenn sie versuchen uns zu boykottieren.“
„Hn! Wenn ich eins über die Jahre gelernt habe, dann ist es dass die Konoha Shinobi immer wieder auf die gleichen Tricks reinfallen und überhaupt nichts lernen. Wir sollten sie so schnell wie möglich loswerden.“
„Und wie stellst du dir das vor? Wenn Feinde davon erfahren, dass es hier keine Shinobi mehr gibt, sind wir ein gefundenes Fressen für Angriffe von außerhalb.“
Die Zwei haben echt Nerven hier seelenruhig über die Zukunft der Stadt zu diskutieren während draußen alle in Massenpanik ausbrechen. Der Dritte hat bis jetzt noch gar nichts gesagt. Er sitzt ruhig da und verzieht sein Gesicht keinen Millimeter.
„Die Stadt hat Geld genug. Scheiß auf die Einwohner, wir nehmen uns das Geld und verschwinden von hier.“
„Gar keine so schlechte Idee. Wir teilen einfach durch drei und~“
„RUHE!“
Jetzt hat auch er sich zu Wort gemeldet. Die beiden anderen Ratsmitglieder sind beide zusammengezuckt und starren ihn an.
„Ihr seid doch zu nichts zu gebrauchen! Die Stadt einfach verlassen? Jetzt wo wir sie soweit haben? Nein…“
Er steht aus seinem Stuhl auf und nimmt sich ein Glas vom Tisch, das er kurze Zeit später über die Karte schüttet.
„Dieses dämliche Volk ist uns lange genug auf der Nase herumgetanzt. Konoha wird untergehen.“
Wie konnten diese korrupten Idioten es nur so weit schaffen? Das muss ein Ende haben.
Vorsichtig greife ich in meine Hosentasche und hole ein Kunai heraus. Während ich damit beschäftigt bin mich auf den Kampf vorzubereiten, höre ich lautes Gebrüll vom Gang.
Erneut sehe ich nach unten und muss feststellen wie Naruto in den Raum reinstürmt.
…
Dieser Volldepp! Hätte er sich noch blöder anstellen können? Er wird von einigen Wachen verfolgt, wobei sie eher hinterher kriechen.
„Was fällt euch ein!?“
„Ah, Uzumaki Naruto. Laut und lästig wie immer.“
„Schnauze!“
Seine Augen sind wieder blutrot.
„Du hast keine Befugnis mehr hier irgendwas zu bestimmen, Kleiner. Mit dem Verlassen der Stadt hast du die Bewohner im Stich gelassen und somit alle Rechte verloren.“
„Das heißt noch lange nicht, das ihr jetzt hier das Sagen habt.“
Ohne weiter Zeit zu verlieren stürmt er auf sie los. Nacheinander haut er erst einen, dann den anderen nieder. Doch beim dritten scheint es nicht so einfach zu sein.
Jeder Schlag, mit dem er versucht zu treffen, haut ins leere. Nicht nur das, immer wieder wird er getroffen. Wenn das so weiter geht, hat er bald keine Kraft mehr.
„Tja Junge, du solltest endlich aufgeben. Du hast keine Chance gegen mich.“
Nicht zu fassen, das dieser alte Mann so was drauf hat.
Er hat viel mehr Erfahrung, Naruto sieht neben ihm richtig alt aus. Die ganze Kraft, die er in sich hat, bringt ihm gar nichts, wenn er es nicht schafft ihn zu treffen.
„Von wegen! Ich verlier doch nicht gegen so einen alten Knacker!“
Naruto holt wieder aus und schlägt erneut ins Leere. Ich passe den Moment ab, in dem der Alte unachtsam ist und nutze ihn um in das Geschehen einzugreifen, indem ich auf den alten Mann springe und ihm gezielt einen Schlag ins Genick verpasse. Keine Sekunde zu spät, da einer der beiden anderen mittlerweile aufgestanden ist und von hinten auf Naruto zu rennt.
„Naruto! Hinter dir!“
Ich werfe eins der Kunais auf Naruto, der gerade noch so ausweichen kann und dabei zusieht wie es den Typ hinter ihm trifft.
„Sasuke?“
„Hn! Dich kann man keine Sekunde alleine lassen, Baka!“
„Das hätte ich auch alleine geschafft!“
„…sicher!“
Kaum ist der Kampf vorbei kommen auch schon einige Shinobi von Konoha hereingestürmt.
Wie immer zu spät…
„Wir haben das Gebäude gesichert und alle Wachen des Ältestenrates in Gewahrsam genommen.“
Nun nehmen sie die drei Männer mit und legen ihnen Handschälen an.
Unerwarteter weiße knien sie vor Naruto nieder und nehmen die Männer in Gewahrsam.
„Was sollen wir mit ihnen machen Naruto?“
„Äh… in eine Zelle bringen?!“
Während sich Naruto mit den Shinobi unterhält, sticht mir plötzlich etwas ins Auge das Erinnerungen in mir hervorruft, die ich lieber verdrängen würde.
„Sasuke, Alles OK?“
Er hat es bemerkt. Schwer zu übersehen. Der Schock ist mir geradezu ins Gesicht geschrieben.
„Nein… es ist nichts…“
Kein Zweifel. Das ist derselbe Ring. Der gleiche Ring mit dem Zeichen des Drachen, den einer der Ältesten an seinem Finger trägt.
Ich sehe dem ganzen noch zu bis die Shinobi die drei abführen und sich noch mal vor Naruto verbeugen.
„So wies aussieht war das für die nächste Zeit erst mal dein letzter Urlaub.“
„Was? Sasuke…“
Beleidigt kommt er auf mich zu.
„… du sollst nicht immer abhauen!“
„…“
Er ist einfach unverbesserlich.
~~~~~~
~Naruto POV~
Nachdem wir jetzt das Gröbste besprochen haben und wieder etwas mehr Ruhe eingekehrt ist, mache ich mich auf den Weg nachhause.
Sasuke hat sich mal wieder unbemerkt aus dem Staub gemacht. Er hätte ruhig auf mich warten können…
Shikamaru und ich werden wohl die nächste Zeit damit beschäftigt sein die Trauerfeier für Tsunade und die anderen Menschen, die ihr Leben verloren haben, vorzubereiten.
Die Stimmung ist immer noch sehr angespannt. Nach allem was passiert ist kein Wunder. Wie soll ich das nur wieder geregelt bekommen? Die einzige Person, der sie wirklich vertraut hatten war Tsunade-Bachan. Das hab ich mal wieder toll in den Sand gesetzt…
Total fertig gehe ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch.
„Sasuke? Bist du da?“
Nach wiederholtem Sturmklingeln geht nun doch noch die Tür auf.
„Ah du bist‘s.“
Verpennt und zerzaust lässt er die Tür offen stehen und legt sich zurück ins Bett. Na, da wurde ich aber auch schon netter empfangen. Er scheint schon etwas länger hier zu sein, die Wohnung sieht frisch geputzt aus.
„Hast du Hunger Sasuke?“
„Nur wenn‘s was anderes als Ramen gibt.“
Eigentlich wollte ich Ramen mit ihm essen gehen. Aber unter diesen Umständen muss es wohl was anderes sein.
„Was du willst.“
„Dann lass uns wo essen gehen, der Kühlschrank ist eh leer.“
Ich suche mir im Schrank noch was anderes zum anziehen raus, bis Sasuke sich endlich aufrafft und ins Bad geht. Wenn ich so darüber nachdenke, waren wir noch nie zusammen irgendwo. Bis jetzt haben wir uns nur immer zufällig getroffen oder sind zusammen heimgelaufen. Aber richtig zusammen weg…? Dann könnte das ja fast als Date durchgehen.
Bei dieser Feststellung werde ich doch etwas nervös. Das darf ich bloß nicht Sasuke sagen, am Ende überlegt er sich‘s noch anders und geht alleine essen.
„Bist du so weit Naruto?“
„J…ja!“
„Warum wirst du rot…?“
Mist! Ich muss mich zusammenreißen.
„Äh… ist nur etwas warm hier, hehe…“
Misstrauisch geht er an mir vorbei aus der Tür hinaus. Das wär fast schief gegangen. Ich sollte mich einfach wie immer benehmen.
~~~~~~
Unterwegs sehen wir erst die wahren Auswirkungen der vergangenen Tage. Keiner scheint Interesse daran zu haben wegzugehen. Es ist Samstagabend und kein einziges Geschäft hat geöffnet.
„Was machen wir jetzt?“
Während ich mich weiter nach einem offenen Restaurant umsehe, hat Sasuke bereits eins entdeckt.
„Der Einzige, der nicht zu hat ist Ichiraku. Den schreckt wohl nichts ab.“
Zu meinem Glück behält Sasuke Recht. Bei ihm sind einige Gäste, die meisten Shinobi. Also gibt‘s doch Ramen!
Kaum haben wir uns hingesetzt, stürmt auch schon Ayame auf uns zu.
„Na? Was darf ich euch bringen?“
„Zweimal das Übliche.“
Kurz nickt sie mir zu während sie die Bestellung aufschreibt.
„Schön das ihr wieder da seid.“
Normalerweise sitzen wir immer am Tresen aber der ist voll. Jetzt sieht alles noch mehr nach einem Date aus.
Sasuke verschränkt die Arme vor der Brust.
„Tut mir leid, wolltest du was anderes bestellen?“
„Hn!“
Ihm geht es gegen den Strich, dass ich wieder meine Ramen bekomme. Was macht er so einen Wind darum? Seit wir wieder hier sind, ist alles wieder beim alten. Er ist kalt und abweißend wie er es immer war und ich weiß nicht wie ich daran was ändern kann.
„Ah Sasuke, da bist du ja wieder. Wir haben dich schon vermisst.“
Ichiraku stellt uns die Teller hin.
„Ich erwarte dich morgenfrüh hier pünktlich zur Arbeit.“
Bevor Sasuke das Wort gegen ihn erheben kann, ist er auch schon wieder weg.
„Tz!“
„Sei doch froh das du deinen Job hier noch hast.“
„Was geht‘s dich an?! Iss lieber deine Ramen und sei still.“
Ja, es ist sogar noch schlimmer als vorher. Dabei hatten wir uns doch so gut verstanden als wir allein waren.
Tolles erstes Date ist das…
~Sasuke POV~
Irgendwie lässt mich das jetzt nicht mehr los, das die Dorfältesten hinter allem stecken und am Ende sogar diejenigen waren, die über mich hergefallen sind. Sie hatten es von Anfang an darauf abgesehen Naruto damit eins auszuwischen. Ich war nur das Mittel zum Zweck.
Ich würde nie auf die Idee kommen ihm das zu sagen, er würde sich nur unnötig schuldig fühlen, aber es ist trotzdem sehr deprimierend das zu wissen.
Es ist und bleibt wohl ein gewisses Risiko dabei mit Naruto zusammen zu sein, wobei das ja im Grunde nichts Neues ist…
„Sasuke?“
„Hm?“
„Willst du deine Nudeln nicht mehr?“
Er ist schon mit seinem Teller fertig.
„Nein, nimm ruhig.“
Ich schiebe ihm den Teller zu und sehe ihm dabei zu, wie er weiter alles in sich reinstopft. Na wenigstens schmeckt es ihm.
„Schling nicht so!“
Kaum habe ich ihm das gesagt, hustet er auch schon kurz und muss sich gegen die Brust klopfen um alles runter zu bekommen.
„…“
„Wenn du fertig bist können wir ja gehen.“
„Du willst schon gehen?“
Warum sieht er mich so merkwürdig an? Was sollen wir denn noch hier?
„Ja.“
„…OK. Ich geh noch schnell zahlen.“
Nachdem er aufgestanden ist, kommt auch schon Ayame um den Tisch abzuräumen.
„Hat‘s euch geschmeckt?“
„Naruto sicher…“
Sie stellt die Teller zusammen und kichert vor sich her.
„Das ist wohl euer erstes Mal…“
„Bitte was?“
Unauffällig rückt sie etwas näher.
„Na, eure Verabredung hier.“
Sie klopft mir auf die Schulter und zwinkert mir zu.
…
„….Nein, das ist keine Verabredung! Wir wollten nur was essen…“
„Schon in Ordnung Sasuke, ich sag‘s keinem weiter.“
Wie kommt sie denn auf den Schwachsinn? Nur weil wir mal gleichzeitig hier essen?
Wie als hätten sie sich abgesprochen kommt Naruto sobald sie weg ist.
„Können wir los Sasuke?“
Seine ausgestreckte Hand schlage ich ihm weg.
„Ich lauf alleine nachhause!“
...
