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Der Trank der wahren Gefühle

von

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"Leben oder?"

Ahhhh, tut mir leid! Eine ganze Woche ist schon vergangen! Wirklich....das ist völlig an mir vorbeigegangen...und dann habe ich auch noch an dieser Stelle aufgehört...ich bin richtig fies...und ich fürchte, dass ich euch mit diesem Kapitel nicht wirklich besänftigen kann...aber da müsst ihr wohl durch. ;-) Es ist irgendwie wieder ein Zwischenkapitel geworden aber ich mag es trotzdem, es steckt wieder mal ein bisschen viel Symbolik drin aber ich persönlich schreibe gerade diese Passagen sehr gerne. Na dann. Vielen Dank für eure wundervollen, lieben Kommis und für eure anhaltende Unterstützung! Ihr seid so toll!!!

Einen dicken Knutscher an alle meine lieben Kommischreiber und einen netten Gruß an die kleinen Geheimniskrämer in der letzten Reihe...^^

Und jetzt...

*Licht aus*

*Vorhang auf*
 

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69 „Leben oder?“
 

Wach. Traum. Wach? Traum? Wach…oder Traum? Immer wieder dachte ich, ich wäre wach, doch dann passierte etwas, das nicht sein konnte und ich wusste, dass ich träumte. Dann war ich wieder wach. Oder doch nicht. Ich wusste nichts mehr. Was war real und was war hier Traum? War ich etwa tot? Schon einmal hatte ich mich das gefragt. Oder nein, das war auch ein Traum.

Oder nicht?

Was hatte ich in diesem Traum gedacht? Dass man keine Schmerzen hatte, wenn man tot war…ich hatte keine. Und ich wusste, dass ich etwas in meinem Rücken gespürt hatte…das war doch die Wirklichkeit oder nicht? Wenn ich keinen Schmerz fühlte…dann war ich jetzt wohl wirklich tot. Oder auch unwirklich. Würde das immer so weitergehen? Wach oder Traum? Für immer und ewig? Aber warum?

Ich konnte nichts sehen…dabei hatte ich mir den Tod irgendwie immer weiß vorgestellt…oder zumindest hell. Es war dunkel. Wieso war ich jetzt im Dunkeln? Hatte Itachi mich umgebracht? Oder war selbst das nur ein Traum gewesen? Vielleicht hatte ich mir ja alles nur eingebildet, vielleicht war alles, was seit diesem seltsamen Trank geschehen war, ein detailierter Traum und dabei nur sehr real…eigentlich gefiel mir die Vorstellung…und sie klang so einleuchtend. Schließlich war dieser Trank allein schon verrückt genug, das konnte bloß Einbildung gewesen sein…und dann all diese Tage, diese Situationen…ich hatte wirklich eine Menge Fantasie. Aber wie erleichternd das war! Ich war frei davon, ich hatte nicht solche Probleme, es sei denn ich war wirklich tot…aber mittlerweile hatte ich das Gefühl, dass ich dann nicht so viel an Dinge denken würde, die nur einen so kurzen Zeitraum meines Lebens ausgemacht hätten…wenn ich überhaupt denken würde. Ich war mehr als verwirrt. Was war nun mit mir?

Ich hasste Schwebezustände, schon mein ganzes Leben lang hatte ich sie verabscheut. Ich musste wissen, was wirklich war und was nicht. Und ich wollte Gewissheit. Konnte man das erzwingen? Wie sollte ich hier raus kommen?
 

„…sie sieht so friedlich aus…“
 

Was war das? Friedlich? Ich war tot! Aber ich konnte doch denken! Wieso bemerkte das denn niemand?!

Langsam wurde ich panisch. Irgendetwas Seltsames drang an mein Ohr. Es klang verzerrt und abgehackt. Aber ich konnte nichts damit in Verbindung bringen. Noch einmal hörte ich das Geräusch und da traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz.

Jemand weinte. Um mich.
 

„Shhh…“ Eine Männerstimme…wieso konnte ich das alles zuordnen, wenn ich doch tot war?

„Shhh…“ Schon wieder… Das Schluchzen verebbte langsam. Ließ man mich jetzt allein? Ich wollte nicht allein sein!

„Bitte…“ Nicht einmal ich selbst hörte meine Stimme.

„Bitte…“ Ein Flüstern. Die Stille im Raum machte mir schon wieder Angst. Waren sie schon weg? Konnte mich niemand hören?

„Bitte…“ Dieses Mal konnte man es hören, davon war ich überzeugt, wenn jetzt niemand reagierte, dann war ich entweder verrückt oder…
 

„Sakura!“
 

Da war jemand. Erleichterung durchströmte mich.

„Ich…ich…“ Es war wirklich anstrengend, meine Stimme zu benutzen… „…bin nicht tot…“, krächzte ich kaum hörbar. Wieder ein Schluchzen.

„Nein, du lebst…du lebst…“ Direkt bei mir. Ich lebte. „Sakura…“ Eine Frau.

„Mama?“

„Schatz, ich bin hier, wir beide sind hier…“ Jetzt war alles egal. Meine Eltern. Selbst wenn ich nicht am Leben war, sie waren hier bei mir. Eine wunderschöne Vorstellung.

„Ich gehe einen Heiler holen…“, sagte mein Vater.

„Geht nicht….geht nicht weg…“

„Wir sind hier, wir gehen nicht weg.“, flüsterte meine Mutter an meinem Ohr. Auf einmal war ich müde, so müde…
 

„Sie wacht auf!“

„Pssst!“

„Ach hör doch auf, du bist selbst laut genug!“

„Sie braucht aber Ruhe…!“

„Hört auf damit, seid einfach leise, ja?!“

„Angeber…“

„Sei still Dobe, sonst schmeiße ich dich raus!“

„Hättest du wohl gerne! Niemand bekommt mich von hier weg, schon gar nicht du!“

„Was erlaubst…“

„Wer ist jetzt hier zu laut?“

„Tze…“

In meinem Kopf herrschte eine wohlige Wärme. Anders als das letzte Mal war ich nun sicher, dass ich nicht tot war, dafür waren all diese Stimmen viel zu real.

„Sakura, bist du wach?“ Das war Ino. Hundertprozentig. Ich versuchte ein Nicken aber da ich keine Reaktion hörte, nahm ich an, dass ich dazu nicht in der Lage war. Also versuchte ich es mit einem Krächzen. Auch nichts. Die letzte Möglichkeit war wohl, meine Augen zu öffnen. Aber es war so schön warm hier. Und so dunkel.

Gut. Ich würde es versuchen. Mir gelang ein Blinzeln und dann hob ich meine Lider leicht an, sie waren schwer aber sie ließen sich öffnen. Gleich zwei Dinge auf einmal erschreckten mich. Zuerst war da lautes Geschrei, das aber nicht von Ino zu sein schien und dann – dann war da noch dieses unglaublich helle Licht, ich schloss die Augen sofort wieder, weil es mich blendete.
 

„Halt die Klappe, Naruto, du erschreckst sie!“

„Blödsinn…“, grummelte eine mir sehr vertraute Stimme.

„Naruto?“ Nein, meine Stimme spielte noch nicht mit aber zumindest wussten sie, dass ich wach war. Das war gut.

„Sakura, ruh dich aus.“, sagte Inos sanfte Stimme neben meinem Ohr. Ich versuchte noch einmal den Kopf zu schütteln und diesmal gelang es mir, wenn auch nur sehr schwach. Ich war nicht müde. Ich hatte Durst.

„Wasser…“ Sie verstand mich, obwohl ich nicht nachvollziehen konnte, warum, ich war viel zu leise… Sie setzte das Glas an meine Lippen und ich spürte, wie kaltes Wasser durch meinen trockenen Hals floss, obwohl es meinen Durst endlich löschte, tat es gleichzeitig so weh, dass ich das Glas beiseite schlagen wollte. Mein Arm machte dabei nur halb mit, denn gerade als ich ihn anhob und das Glas berührte, ließ ich ihn wieder fallen, bemerkte jedoch, dass das Glas nicht mehr dort war.

„Hast du Schmerzen?“ Ich antwortete nicht, öffnete noch einmal meine Augen, die sich langsam an das Licht gewöhnten und starrte auf meinen Arm. Warum konnte ich mich kaum bewegen? Und wieso lag ich hier überhaupt? Fragend sah ich zu Ino, die an meiner Bettkante saß. „Süße, mach langsam.“, flüsterte sie besorgt. Ich war nicht tot, sie konnte damit aufhören…

„Was ist…“

„Was passiert ist?“, führte sie meinen Satz zu Ende. Ich nickte leicht. Sie biss sich auf die Lippe. Und warf dann einen Blick auf jemanden hinter ihr. Jetzt erst erweckten die beiden anderen Personen an der Wand meine Aufmerksamkeit. Naruto. Und Sasuke. Naruto mit einem strahlenden Lächeln und Sorge in seinen Augen. Sasuke…er sah aus wie eine Statue. Vollkommen kalt und bewegungslos.

„Hey…“, röchelte ich und fing plötzlich an zu husten. Ino beugte sich zu mir vor und legte eine Hand auf meine Schulter, doch ich brachte sie mit einem Blick dazu, sich wieder zu beruhigen. Mein Hals tat so weh. Und in meinem Kopf schwirrten tausend Fragen.
 


 


 

Ich blieb lange dort, beinah einen Monat. Die schrecklichste Zeit, die ich je in einem Krankenhaus verbracht hatte. Mein Rücken war schwer verletzt durch einen großen Holzsplitter – den ich selbst erschaffen hatte, als ich alles in meiner Umgebung kurz und klein geschlagen hatte. Ich konnte mich nur langsam wieder schmerzfrei bewegen. Aber das war nicht das, was die Situation zu dem machte, was sie noch immer war. Ich wollte nicht sprechen. Zumindest nicht darüber. Jedes Mal wenn ich an all das dachte, was an diesem einen Tag passiert war, blieben mir die Worte im Hals stecken und ich wandte mich ab. Tsunade gab mir diese Zeit. Sie wusste zumindest von Sasuke, dass Itachi auch verletzt worden war. An einem Auge, durch einen weiteren Holzsplitter. Außerdem hatte ich ihm sein Bein oder auch seine Hüfte gebrochen, ersteres war jedoch wahrscheinlicher, weil Itachi es danach noch geschafft hatte, zu verschwinden. Mehr musste sie vorerst nicht wissen, zumindest sagte sie das zu mir, jedes Mal, wenn ich aufhörte zu sprechen.

Ich war mir nicht sicher aber ich hatte den Verdacht, dass sie ahnte, was ich gesehen hatte und mich deshalb damit schonte.

Sasuke und Naruto waren dort gewesen, ihre Stimmen hatte ich gehört, zusammen mit mehreren ANBU und etwas verspätet sogar Tsunade selbst. Sie kamen erst, als Itachi schon aus ihrer Reichweite verschwunden war. Sasuke hatte ihn noch gesehen, doch allein mit Naruto hatte er beschlossen, dass es besser gewesen war, sich erst um mich zu kümmern. Itachi war erneut entkommen. Und das würde immer so weiter gehen.
 

Ich zuckte zusammen, als ich schon wieder daran denken musste. Es ließ mir einfach keine Ruhe und deshalb konnte ich auch nicht anfangen, mich langsam darauf vorzubereiten, das Krankenhaus zu verlassen. Tsunade wollte mich allerhöchstens noch eine Woche hier behalten, dann sollte ich nach Hause zurückkehren, wo meine Eltern und ein dreiköpfiges Team auf mich warteten. Diese Leute kannte ich nicht, es waren fremde ANBU, die sie tatsächlich mit meinem Schutz beauftragt hatte, hochrangige Ninja, die so viel Besseres zu tun hatten…
 

Ich hatte Kakashi nicht wieder gesehen, seit fast vier Wochen, kein einziges Lebenszeichen von ihm…

Einmal fragte ich nach ihm, direkt nachdem ich aufgewacht war und wieder sprechen konnte. Ich wählte die Person mit Bedacht aus und blieb letztlich, man glaubt es kaum, an Lee hängen. Wie halb Konoha, so besuchte auch er mich regelmäßig, brachte mir jedes Mal eine Blume mit und versuchte, mich abzulenken. Überraschenderweise hatte er manchmal sogar Erfolg damit, was ich selbst am wenigsten erwartet hatte. Er tat mir gut, das musste ich mir eingestehen.

Wo sonst immer Naruto der kleine Sonnenschein gewesen war, so musste jetzt er diese Rolle übernehmen, denn Naruto kam zwar jeden Tag, doch kam er mir dabei immerzu vor wie eine leere Hülle, er versuchte am Anfang noch, eine sorglose Maske aufzusetzen, doch dann schwand das immer mehr, bis er schließlich nur noch hereinkam, aus dem Fenster starrte und dann wieder ging.

Ich klammerte mich geradezu an Lee, versuchte jede kleine Aufmerksamkeit von ihm in mein Gedächtnis zu brennen, um davon zehren zu können. Er gab sich immer so viel Mühe und an diesem einen Tag, an dem ich Kakashi erwähnte besonders.

Er war gerade hereingekommen, hatte eine rote Tulpe zu den anderen Blumen in die Vase gestellt und sich vor mein Bett gesetzt. Ich dachte nicht darüber nach, es war ein plötzlicher Gedanke, der mich schon seit mehreren Tagen quälte und ich unterbrach Lee sogar mitten im Satz. Er war überrascht und leicht überrumpelt, dennoch beantwortete er meine Frage absolut wahrheitsgemäß.
 

„Wie geht es Kakashi, Lee?“

„Kakashi? Er ist nicht hier, ich dachte, das weißt du…“

„Oh…nein. Nein, das wusste ich nicht.“ Er runzelte die Stirn.

„Naja, weißt du, die Hokage hat ihn auf eine Langzeitmission geschickt. Es heißt, er soll für mindestens vier Wochen unterwegs sein.“ Ich starrte zum Fenster.

„Tatsächlich?“, fragte ich tonlos. Er betrachtete mich nachdenklich und nickte dann.

„Die Leute sagen, es ist eine Strafe, die Mission soll absolut unnötig sein aber wenn du mich fragst…ich denke, Tsunade wollte ihn bloß für eine Weile von hier weg haben, damit das Dorf sich wieder beruhigen und langsam Gras über die Sache wachsen kann…“ „Wahrscheinlich.“, sagte ich leise.

Ich fragte nicht noch einmal.
 

Außer Naruto und natürlich Ino, die mich beinah mütterlich umsorgte und versuchte, meine Stimmung zu heben, kamen Tsunade, Lee und meine Eltern jeden Tag, immer war jemand hier, ich war beinah nie allein. Irgendwann konnte ich sie dazu überreden, sich abzuwechseln, damit nicht immer mein ganzes Zimmer belegt war. Aber die beiden Menschen, die ich mir am meisten her wünschte, auch wenn ich noch dagegen ankämpfte, kamen nicht. Kakashi war nicht hier und selbst wenn er zurück kam, würde er mich nicht sehen wollen. Ich würde mich von ihm fern halten…

Und Sasuke…er war hier gewesen, als ich aufwachte. Doch er hatte nicht ein Wort mit mir gesprochen und mich bloß angesehen. Kalt wie eh und je. Ohne irgendeine Reaktion zu zeigen, selbst in seinen Augen konnte ich nichts lesen. Seitdem war er mir nicht mehr begegnet und ich weigerte mich ebenso, nach ihm zu fragen, sowohl er als auch Kakashi...waren nicht bei mir und würden nicht wieder kommen und ich wusste, dass es so besser für uns alle war.

So vergingen Wochen, mein Rücken musste zweimal operiert werden, doch Tsunade vollbrachte das Wunder, dass ich wieder vollkommen genesen würde. Mittlerweile lag ich nicht mehr in meinem Bett, ich saß an meinem Fenster, auch wenn ich die meiste Zeit nur in die Ferne starrte und nicht auf das Dorf direkt unter mir, die belebten Straßen und die glücklichen Gesichter. Was in Sasuke oder Kakashi vorging, konnte ich nicht sagen, ich wusste es nicht, ich konnte es mir nicht einmal vorstellen, doch es hielt mich nicht davon ab darüber nachzudenken, stundenlang, tagelang, wochenlang. Viel zu oft.
 

Es wurde Herbst in Konoha, die Blätter verfärbten sich, die Tage wurden kühler und windiger. Es regnete häufig. Die Sonne ließ sich selten blicken. Mir war kalt. Und doch konnte mich keine Decke dieser Welt wärmen…
 

In der vierten Woche meines Krankenhausaufenthaltes tauchte Sasuke wieder auf. Ich saß am Fenster, wie immer, blickte starr nach draußen und sah zu, wie der Wind durch die Bäume strich. Dunkle Wolken zogen auf und die Luft wurde deutlich kälter. Es würde bald wieder regnen. Gedankenverloren hörte ich plötzlich ein leises Klopfen an der Tür. Ich machte mir nicht die Mühe, mich umzudrehen, war lediglich gering überrascht, dass dieser Jemand nicht eintrat, da alle anderen immer nur der Höflichkeit willen klopften und dann die Tür öffneten.

„Ja.“, sagte ich leise, doch die Person im Gang hörte es offensichtlich, denn der Griff wurde heruntergedrückt und die Tür geöffnet, ehe sie sofort wieder geschlossen wurde. Leise fiel sie zurück ins Schloss. Stille.

Widerwillig drehte ich mich nach einer halben Ewigkeit um, warf nur einen Blick über meine Schulter und erstarrte. Sofort wurde mein Blick wachsam und ich musterte meinen Besucher kurz, ehe ich mich wieder dem Fenster zuwandte.

„Sasuke.“ Es war nur eine Feststellung. Ich hörte seine Schritte, langsam, ruhig. Dann stand er neben mir und blickte kurz nach draußen, ehe er feststellte, dass ich nichts besonderes betrachtete. Er drehte sich zu mir und lehnte sich an das Fenster. Warum sagte er nichts? Er war zu mir gekommen. Ich musste nicht sprechen. Eigentlich verbot ich es mir selbst, schließlich wollte ich mich von ihm und Kakashi fernhalten.
 

Wieder in meinen Gedanken versunken, hörte ich plötzlich seine Stimme.

„Wie geht es dir?“ Mein Blick streifte ihn flüchtig, dann lag er wieder auf den Bäumen, die hin und her schwankten. Der Wind nahm zu.

„Was denkst du?“ Eine Weile sagte er gar nichts.

„Schlecht denke ich.“

„Warum denkst du das?“, fragte ich und fixierte ihn. Er schaute zurück und blinzelte nicht einmal.

„Abgesehen davon, dass man es dir ansieht würde ich mich so fühlen. Nein, ich fühle mich so.“ Stumm sahen wir uns an, ehe ich den Blickkontakt abbrach. Es nieselte. „Wie erträgst du es?“

„Was?“ Mein Interesse galt dem Regen, den feinen Tropfen, die die Leute auf der Straße durchnässten, die so schnell wie möglich nach Hause liefen. Nach Hause…

„Alles.“

„Ich ertrage es nicht.“

„Was tust du dann?“

„Ich lebe. Ganz einfach.“ Er schwieg. „Wie erträgst du es?“ Er zögerte und musterte mich.

„Früher…genauso.“

„Und jetzt?“ Diesmal hatte er wirklich meine Aufmerksamkeit und ich drehte mein Gesicht zu ihm.

„Jetzt…“, sagte er gedankenverloren und schaute nun seinerseits aus dem Fenster. „Ich weiß nicht mehr, wie ich es ertragen habe, als es noch anders war als jetzt. Ich habe die Fähigkeit ganz einfach zu leben verloren, fürchte ich…“

„Sasuke…“
 

Plötzlich lächelte er mich an und wie immer, wenn er das tat spürte ich zwei verschiedene Dinge: Überraschung, weil er es so gut wie nie tat und Freude, weil es ihm so gut stand. Aber dieser Eindruck hielt nicht lange. Mir war nicht nach Ablenkung.

„Es tut mir schrecklich leid, was du durchgemacht hast.“, flüsterte ich, doch ich wusste, dass er es hören konnte. Mit nun wieder ausdruckslosem Gesicht beobachtete er den Regen, der stärker wurde.

„Er tut nicht nur mir diese Dinge an…“ Mit dieser Andeutung suchte er meinen Blick, ich tat ihm den Gefallen nicht, darüber wollte ich nicht sprechen. „Tsunade sagt, du…“

„Es interessiert mich nicht, was sie dir gesagt hat.“, sagte ich kalt. „Sie weiß, dass ich nicht reden werde. Hat sie dich hergeschickt?“ Ich wusste, dass das nicht fair war aber ich konnte nicht darüber reden, es war mir unmöglich.

„Nein.“, kam es kühl von ihm. „Ich bin hergekommen, um mich zu entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich dich nicht mehr besucht habe. Und…“ So gleichgültig, wie er das alles zum Fenster sprach, fühlte es sich an, als ob er es gar nicht mir sondern bloß sich selbst sagen wollte. „…dass ich dich nicht in dein Haus zurückgebracht habe, wie ich es hätte tun sollen. Ich erwarte nicht, dass du mir verzeihst, dass er dich mitnehmen konnte. Ich wollte es bloß gesagt haben.“

„Es ist nicht deine Schuld.“

„Ich muss los.“

„Es regnet.“ Er zuckte mit den Schultern. Als er eine Hand auf den Türgriff legte, verließen die Worte meine Lippen, ohne dass ich es wirklich wollte. „Kommst du wieder?“, fragte ich zum Fenster gewandt.

„Hn.“

Die Tür fiel ins Schloss. Feine Spuren der vielen kleinen Regentropfen schlängelten sich an der Scheibe herab. Ich sah nicht mehr hinaus auf die Straße, obwohl ich ihn sowieso nicht hätte sehen können. Es war alles grau und nass und kalt…
 


 

„Sakura, denk daran, ab nächster Woche übernehme ich deine Wache, bis dahin sind es nur noch zwei Tage, ich habe die besten ANBU zusammengestellt, die wird nichts passieren und deinen Eltern auch nicht.“ Ich zog den Reißverschluss meiner Tasche zu und pustete eine Haarsträhne aus der Stirn.

„Du kennst meine Meinung dazu.“, sagte ich schlicht und hob die Tasche vom Bett.

„Und es ist mir herzlich egal. Du scheinst doch etwas mehr am Kopf abbekommen zu haben, als ich angenommen hatte…“ Ich runzelte die Stirn.

„Tsunade…du kannst mein Leben in Konoha-Gakure nicht noch sicherer machen, ich brauche keine ANBU, ich brauche meine Freiheit und viel Ruhe. Es ist Verschwendung von wichtigen Ninjas, wieso willst du das bloß nicht einsehen?“

„Ich werde dich nie wieder aus den Augen lassen, das Dorf wird dabei einfach mit eingebunden, jeder ist mein zweites Augenpaar und ich werde nicht zulassen, dass dir jemals wieder so etwas widerfährt.“, sagte sie ernst und die Schuldgefühle in ihrer Stimme konnte sie noch immer nicht kontrollieren.

„Es ist ganz allein meine Schuld, hör endlich auf damit, das macht mich krank…“, erwiderte ich leise.

„Lügnerin.“ Einen Moment erwischte sie mich wirklich auf dem falschen Fuß. Dann drehte ich mich um, griff nach der Tasche und ging zur Tür.

„Ich lüge nicht. Ich bin die Einzige, die die Wahrheit erkennt…“ Sie hörte mich nicht oder sie tat nur so, auf jeden Fall erwiderte sie nichts, nahm mir meine Tasche ab und reichte sie einem der ANBU auf dem Flur. Ich seufzte und grüßte die Ninjas mit einem Nicken. Fünf ANBU…das war die lächerlichste Eskorte, die ich je gesehen hatte…und dabei hatte sie vorher noch gesagt, es würden DREI ANBU auf mich warten, ZUHAUSE und nicht hier…

„Keine Fehler!“, befahl Tsunade zum hundertsten Mal und alle Tiermasken nickten ihr gehorsam zu. Zwei von ihnen gingen vor mir, die anderen drei verteilten sich auf meine beiden Seiten und meinen Rücken. Wir waren noch im Krankenhaus und nicht einmal ein Käfer hätte sich mir unbemerkt nähern können…
 

Auf der Straße wurde es immer schlimmer, zwar regnete es wieder in Strömen, dennoch schienen die meisten Leute diese Aktion hier für eine Art Umzug zu halten, denn niemand wollte sich das Spektakel entgehen lassen, wie Sakura Haruno von fünf ANBU durch das Dorf zu ihrem Haus geleitet wurde, wo ihre panischen Eltern bereits ungeduldig auf sie warteten. Ich zog meine Kapuze so dicht über mein Gesicht wie es ging, meine Haare hatte ich darunter versteckt, dennoch. Jeder wusste, wer hier durch die Straßen ging. Irgendwann ignorierte ich die Blicke, die Gesten, alles. Keiner der fünf sprach und es war mir nur recht, also folgten wir schweigend unserem Weg, nur der Regen prasselte auf uns herab.

Ein paar Haare fielen aus der Kapuze, egal wie oft ich sie zurückschob und nach ein paar Versuchen, sie vor dem Regen zu schützen gab ich es schließlich auf. Nur wenige Sekunden später klebten sie in meinem Gesicht und behinderten meine Sicht. Aber das war egal. Ich musste nichts sehen, das übernahm meine Eskorte liebend gern für mich. Die verschiedenen Tiermasken wandten sich mal in diese, mal in eine andere Richtung und nahmen mir damit die letzte Aufgabe, die ich selbst hätte erledigen können. Ich musste nur dafür sorgen, dass meine Beine mich trugen – wobei auch das nicht wirklich nötig war. Sie würden mich tragen.

Ich hatte nichts zu tun. Gar nichts.
 

Die Straßen sahen überall gleich aus, sie waren matschig von den vielen Tagen, an denen es nur geregnet hatte, die Sonne war schon lange nicht mehr oft genug zu sehen gewesen, um den Boden zu trocknen und wenn es nicht so stark geregnet hätte, hätte ich mich in jeder einzelnen der vielen Pfützen spiegeln können. Alles war grau und sah aus, als hätte sich ein dichter Schleier darüber gelegt – ein Schleier aus vielen kalten Wasserperlen, die sich unter die Kleidung der Menschen drängten. Konoha war ungewöhnlich neblig. Normalerweise war der Herbst hier nicht so kalt und nass, viele Feste mussten verlegt werden, weil es einfach kein Wetter zum Feiern war, all diese Tatsachen legten sich auf die Stimmung der Dorfbewohner. Da war dieser kleine Auftritt meinerseits ein willkommenes Ereignis um die Trübsal ein wenig zu beleuchten.

Für alle war es etwas Besonderes. Nur für mich nicht.

Für mich war es ein Weg, wie für das Schaf zur Schlachtbank. Wenn ich erst Zuhause war… Ja, dann würde ich mich in meinem Zimmer verkriechen und dort bleiben, allein und verborgen vor all den Blicken, die schon eine Weile vermehrt auf mir gelegen hatten, seit dem letzten Vorfall jedoch regelrecht über mich hereingebrochen waren. Ich konnte gar nicht verstehen, wieso es mir so viel ausmachte. Eigentlich hätte mich das ganze Interesse an einer Situation wie der meinen nicht weiter verwundern und schon gar nicht so furchtbar stören sollen, wer würde sich nicht für so etwas interessieren, wer würde nicht darüber sprechen und diskutieren wollen, wenn von einem Nuke-Nin wie Itachi Uchiha die Rede war?
 

Es war ganz einfach. Wenn all das nicht mein Leben gewesen und wenn all das nicht mir passiert wäre, dann wäre ich genau wie die anderen Leute, eine von ihnen, neugierig und gleichzeitig mitleidig, besorgt und verschreckt. Wahrscheinlich wäre ich am Ende genauso fasziniert gewesen wie alle anderen auch. Aber ich war nicht wie sie und ich konnte nicht so unbeteiligt darüber sprechen, denn es war mein Leben und es war mir passiert.

Ganz einfach. Ich war Gegenstand all ihrer Gedanken und deshalb konnte ich nicht die Seite wechseln, die Rollen standen fest, ich hatte die meine nur noch zu spielen. Dass sie möglichst überzeugend dargestellt werden sollte, fiel mir wohl nicht weiter schwer.

Es war zu einfach. Und doch so schwer.
 

Als ich mit einem Fuß direkt in eine Pfütze trat und bis zum Knöchel darin versank, blieb ich kurz stehen. Sie hatte gar nicht so tief ausgesehen, eher wie eine flache Scheibe…

Die ANBU hielten auch, ein paar von ihnen beobachteten weiterhin die Umgebung, zwei andere warfen mir Blicke zu, fragend, doch das konnte ich nicht genau sagen, denn durch die Masken auf ihren Gesichtern wurde jede Reaktion versteckt. So starrten mich stumm zwei Masken an und ich erwiderte den Blick nur kurz, wie hypnotisiert von den leeren Gesichtsausdrücken. Regentropfen perlten an ihrem dünnen Holz herab. Es waren eine Katze und ein Wolf, beide ohne Emotionen und trotzdem…fasziniert folgte ich einem Tropfen mit den Augen, sah zu wie er wie in Zeitlupe über die Wange der Katzenmaske lief. Es sah aus wie eine Träne, als würde die Katze weinen. Der Regentropfen fiel zu Boden und ich wandte mich ruckartig ab, die Pfütze erregte noch einmal meine Aufmerksamkeit.

Sie hatte von außen ganz anders ausgesehen, hatte eine ganz andere Wirkung als jetzt, denn sie war viel tiefer als ich angenommen hatte. Ich trat zur Seite und wartete, bis die Wellen sich geglättet und nur der Regen noch kräuselnde Spuren auf der Oberfläche hinterließ. Langsam beugte ich mich vor. Ich konnte mich tatsächlich darin sehen, obwohl das Wasser so unruhig war. Erst nach einem Blinzeln erkannte ich, dass nur meine Konturen, meine auffälligen Haarsträhnen, die aus der Kapuze hervorschauten sichtbar waren. Der Rest war doch verschwommen und mein Gesicht sah aus, als hätte man alle Details darin verwischt, meine Augen, meine Nase, mein Mund, es wirkte beinah als wäre mein Gesicht leer.

„Ist alles in Ordnung?“
 

Ich schreckte aus meinen Gedanken und hob den Kopf um den ANBU mit der tiefen Stimme, der sich zu mir gelehnt hatte, anzuschauen. Er hatte eine Maske, die aussah wie ein Habicht

„Ja. Wir können weiter.“ Er musterte mich noch kurz, dann gab er das Zeichen für die anderen, weiterzugehen. Ich machte einen Bogen um die Pfütze und richtete den Blick wieder nach vorn. Wir waren fast da. Nur noch ein paar Schritte, nur noch ein paar und ich war endlich zurück. Ich schwankte ganz plötzlich und die Katze neben mir legte sofort eine Hand auf meine Schulter.

„Geht es dir nicht gut?“ Ich schüttelte den Kopf, starrte auf den Boden und versuchte, mein Gleichgewicht wiederzufinden.

„Es ist alles in Ordnung.“

„Wirklich? Du siehst sehr blass aus…“ Der Regen übertönte alles andere und ließ ihre Stimme zu einem summenden Hintergrundgeräusch werden. Ein paar Tropfen liefen mir über das Gesicht.

„Mir geht es gut.“ Und ich ging weiter, dieses Mal ohne zu schwanken. Dass Kakashi zuletzt in unserem Wohnzimmer, auf unserem Sofa gelegen hatte, sollte keine Rolle mehr spielen. Vergangenheit. Vorbei. Zeit, gewisse Dinge zu vergessen.
 

Da konnte ich unser Haus sehen und es breitete sich ein Gefühl, das stark Erleichterung ähnelte in meiner Brust aus. Zuhause. Auch hier waren viele Leute, auch hier wurde ich von ihren Blicken beinah durchbohrt. Aber das war nicht mehr wichtig, denn gleich war ich nicht mehr hier auf der Straße, sondern verborgen hinter dicken Wänden und diese Leute würden mich lange Zeit nicht mehr anstarren können. Ich wollte sie nicht wieder sehen, nicht wenn ihr einziges Gesprächsthema mein kaputtes Leben war.

Meine Schritte beschleunigten sich und meine Beschützer passten sich an. Als ich das nächste Mal den Kopf hob, standen wir direkt vor dem Haus und wurden von meiner besorgten Mutter empfangen. Ehe ich mich fragen konnte, wo mein Vater war, spürte ich schon seinen Arm um meine Schultern und ließ mich von ihm hineinführen. Die Tür schloss sich leise und meine Mutter drückte mich fest an sich, es fühlte sich nicht so beruhigend wie sonst an, vielleicht weil sie ihre Sorge darin nicht verstecken konnte und weil ich spürte, wie ihre Angst sich zu meiner addierte. Ich löste mich hastig wieder von ihr und senkte den Blick.
 

Es war voll in unserem Flur, fünf erwachsene Ninja nahmen viel Platz ein und dazu noch wir drei und es gab kaum noch eine freie Stelle zum Stehen.

„Ich gehe mir was anders anziehen, mir ist kalt.“, sagte ich leise. „Natürlich Schatz, nimm besser gleich eine heiße Dusche und danach ziehst du dich dick an. Ich mache uns Tee und kümmere mich erstmal um unsere freundlichen Gäste hier. Lass dir Zeit.“ Sie wandte sich den ANBU zu, die gerade ihre Wasser abweisenden Mäntel auszogen und von meinem Vater in Empfang genommen wurden. Mittendrin war ich und ich konnte es nicht abwarten, nach oben zu kommen und allein zu sein. Nicht besonders vorsichtig schlängelte ich mich durch diese Ansammlung hindurch, auf der Treppe stürzte ich in meiner Hast beinah und so griff ich nach dem Geländer, atmete tief durch und zwang mich, etwas langsamer zu gehen.
 

Das Bad war absolut still, nicht ein Geräusch drang zu mir nach oben und ich lehnte mich für einen Moment an die Tür hinter mir, schloss die Augen und atmete, atmete einfach um des Atmens willen. Es war befreiend, ein krasser Unterschied zu all den Tagen an denen ich keine Luft bekommen hatte, an denen mein Hals von einem Kloß befallen und verengt worden war. Ich öffnete die Augen und trat an das Fenster, der Regen war anscheinend noch schlimmer geworden, ich öffnete es trotzdem – oder gerade deswegen. Kalte Luft strömte mir entgegen und ließ die Vorhänge flattern. Atmen. Nach einer Weile lehnte ich das Fenster etwas an und schloss es letztendlich mit dem Gedanken an die neuen Vorsichtsmaßnahmen doch – widerwillig aber ich tat es, die letzten drei Wochen in denen ich kaum etwas anderes gehört hatte, hatten mich scheinbar weich geklopft.

Ich seufzte leise, zog mich aus, ließ die Klamotten einfach am Boden liegen und ging zur Dusche.
 

Da war er wieder, direkt auf dem Weg, der Spiegel. Spiegel verfolgten mich, zuletzt als plötzlich auftauchende Pfütze, die viel tiefer war als gedacht und jetzt hier. Immer sollte ich mich selbst ansehen. Ich wollte nicht. Doch irgendjemand schien mir das unbedingt aufzwingen zu wollen.

Unschlüssig stand ich auf der Stelle, kam nicht vor und auch nicht zurück. Nicht vor, nicht zurück. Ich starrte auf den Boden, betrachtete das Muster der Badezimmerfliesen und sah doch nichts davon, denn meine Gedanken ließen Bilder ablaufen, die ich seit vier Wochen verdrängt hatte, vier Wochen, in denen ich diese Dinge immer von mir weggeschoben hatte und in denen ich mit niemandem darüber hatte sprechen wollen. Eigentlich fand ich diesen Zeitpunkt wirklich unpassend, ich wollte auch jetzt nichts davon sehen, hören oder auch nur wissen. Aber auch das schien diesen jemanden, der mir die Spiegel immerzu vor die Nase hielt, nicht zu interessieren. Denn dieser war trotzdem da und blitzte mich aus dem Augenwinkel förmlich an.

Ich schloss für einen winzigen Moment die Lider, bewahrte mir das stumpfe Gefühl, dass alles andere abblocken konnte. Dann öffnete ich sie wieder und ballte die Fäuste, mein Blick hob sich, mein Kopf, mein Körper drehte sich. Ich stand direkt davor und ich ließ das Bild einfach auf mich wirken.

Blass. Nass. Einsam. Meine Haare klebten mir im Gesicht und der Rest hing schlaff meinen Rücken herab. Ich hob die Arme und warf alle Haarsträhnen nach vorn. Ich verharrte, sah mir selbst stumm in die Augen, hörte meinen eigenen ruhigen Herzschlag im stillen Raum, kontinuierlich, regelmäßig. Atmen.

Und ich drehte mich um.
 

Da war sie, sie fing jeden Blick sofort ein, groß, obwohl Tsunade versucht hatte, sie so unauffällig und klein wie möglich zu halten. Sie war schnell verheilt und es war deutlich zu sehen, dass gute Arbeit geleistet worden war, trotzdem konnte ich sie nicht verbergen. Die Narbe, die Zeuge meiner letzten Begegnung mit Itachi war, die Narbe, die ein Holzsplitter, der sich in meinen Rücken gebohrt hatte, verursacht hatte, die Narbe, die nun endlich ein deutliches Symbol für Veränderungen in meinem Leben darstellte. Ich hatte bisher nicht ein bleibendes Zeichen beibehalten, alles war wieder verschwunden, als wäre nie etwas passiert, doch jetzt würde etwas bleiben. Meine Augen wurden nicht mehr getäuscht und ich ließ es zu. Vorsichtig fuhr ich die Konturen der hellen, glatten Haut mit dem Finger nach, verfolgte alles in dem Spiegel mit. Sie fühlte sich kalt an und fremd aber irgendwie war es ein beruhigendes Gefühl, darüber zu streichen und einen handfesten Beweis zu haben. Ich hatte gekämpft, wie auch immer ich es getan hatte aber ich hatte verhindert, dass er meinen Willen gebrochen hatte. Oder nicht?

Das Ende unseres Treffens war mir nur undeutlich in Gedanken geblieben, die lauten Stimmen, das Splittern von Holz und das Brechen eines Knochens – das hörte ich ganz genau. Nicht jedoch, was ich hätte sehen können oder gesehen hatte, nicht jedoch was genau passiert war. Kurz bevor alles verschwommen wurde, hatte ich da nicht zugegeben, dass Itachi mich gebrochen hatte? Das Gefühl, das mich durchströmt hatte, die Schmerzen in der Brust, das alles verebbte mit der Zeit. Aber es würde nicht mehr lange dauern, bis das alles mich noch schlimmer als vorher treffen würde.
 

Ich drehte mich wieder zum Spiegel, sodass ich mich von vorn betrachten konnte und bemerkte das Glitzern meiner Wangen im Licht der Deckenlampe. Regen…oder Tränen?

Ich konnte es nicht sagen aber selbst wenn es Tränen waren…es war richtig so. Es fühlte sich richtig an und deshalb wandte ich mich ab, stellte mich unter die Dusche und spürte im selben Moment das heiße Wasser auf meiner unterkühlten Haut. Nach vorne schauen. Keine einfache Angelegenheit aber durchaus machbar, wenn man die richtigen Mittel dazu hatte. Ich wusste nicht, ob gerade ich diese hatte aber einen Versucht war es wert. Momentan würde mir niemand helfen, es gab die, die es vielleicht gekonnt hätten aber nicht taten und es gab die, die es nicht konnten und dabei so gern getan hätten. Also musste ich es allein schaffen. Aber das würde schon irgendwie funktionieren. Was sollte mich jetzt noch mehr treffen? Hatte ich noch etwas zu befürchten?

Ich schüttelte für mich selbst den Kopf. Es gab mich, es gab die Vergangenheit und - wenn ich es zuließ – auch die Zukunft. Jetzt musste ich nur noch anfangen, die Vergangenheit zu verarbeiten. Und dann…meine Zukunft gerade rücken und Itachi loswerden. Itachi und alles was damit verbunden war.
 

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

...

Ein Kapitel ohne Handlung. Ich hoffe, dass überhaupt irgendjemand bis hier gelesen hat. Und ich hoffe, dass es, wenn es diesen Jemand gibt, es ihm trotzdem irgendwie gefallen hat und dass dieser Jemand versteht, dass ich versuche, Sakuras Inneres zu heilen. Ich bin nämlich der Ansicht, dass sie nach so viel Leid, nach so viel Schmerz und Verzweiflung eine Menge durchmachen muss und das Ganze durch Itachis letzten Besuch noch einmal getoppt wurde. Aber hier ist sie wieder, immer noch geschwächt natürlich, aber sie ist wieder da, die Kämpferin, die sich nicht unterkriegen lässt und auf ihre eigenen Fähigkeiten vertraut!

Ich fürchte, ich habe einen kleinen Tick, was das betrifft...0o

Also dann. Wir sehen uns hoffentlich beim nächsten Chap und ich freue mich, wenn jemand was zu diesem Kapitel sagt. Danke!^^ <3 <3 <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  -Lika-
2010-03-29T05:56:22+00:00 29.03.2010 07:56
das mit den anbus ist ja wohl heftig..
immer hat tsnuade gesagt: jaaa sakura wir beschützen dich!
hmm xD hat nie ganz geklappt..
ich hab irgendwie das gefühl gehabt das einer von den anbus kakashi ist D: aber da tsnuade ihn ja anscheinend als strafe auf eine mission für längere zeit weggeschickt hatte..nja :3
ich bin aer wieder traurig u.u
ich weiss das ist total gemein gegenüber den sasu saku fans (wenn ich ehrlich bin hatte ich das pairing sasu saku auch geliebt!!!!!)
aber jetzt hab ich dein ff gelesen und wünsch mir vom ganzen herzen das kakashi und sakura zusammen kommen ^^'
immerhin ist das dann mal was anderes xD
sonst gibts überall sasu saku
das ist doch mal ein grund!! xD
abwechslung!
naja :P
diesen kapi find ich jedenfalls total interessant o.o
hat mich richtig gegriffen als das mit skaura und den 5 anbus kam, auf dem weg nach hause..
sie tat mir so leid.
wegen dem blöden itachi muss sie so viel durchmachen >.<


Von: abgemeldet
2008-08-09T13:28:54+00:00 09.08.2008 15:28
AAAhhh das gibts doch nicht! Wie kann Jemand nur so eine schöne FF schreiben? Wieso schreibst du nicht weiter? ICH BINS BEREITS SÜCHTIG!
Ich war jetzt die ganze Zeit vor meinem Computer geklebt, hab mich von nichts und Niemanden stören lassen, hab mich von der Außenwelt abgekoppelt nur um zu sehen, dass das Kappi hier endet?! -.- mach doch biddö weiter?! Ich bin schon sooo gespannt! Dein Schreibstil, deine Handlung, es passt alles einfach perfekt zusammen... auch wenn ich es irgendwie nach ner zeit nervig fand, das itachi saku immer entführt hat! Tze, kann er sie nicht einfach in ruhe lassen? -.- so ein schwein!
Aber soll die Arme doch endlich mit sasu glücklich werden oder?! ich bin so ein riesiger sasuxsaku fan das ich mir so sehr wünsche, das die beiden zum Schluss zusammen kommen ( noch ein Grund, warum du schnell weiter schreiben solltest ^^ )
Du kannst jetzt doch nicht einfach aufhören? Besonders, weil ich gesehen habe, dass du schon lange kein kappi mehr on gestellt hast!

Was, und vor allem wie, du es schreibst ist einfach faszinierend. ich konnte mich jedenfalls immer gut in die situationen rein versetzen!
Und sooo viele Kapitel on gestellt o.o respekt sag ich da nur. ich schreibe ja auch, aber sowas wie du würde ich nie hinbekommen... ich dachte, ich schreibe schon gut- aber du bist um weiteres besser als ich *schäm*

Saku war sich in der ff ja schon des öffteren unschlüssig mit wem sie denn jetzt zusammen sein sollte -.- also echt! Warum nimmt sie nicht einfach gleich sasu? Ich weiß, das ist zwar gemein den kakashi fans gegenüber aber hey, saku und sasu gehören einfach zusammen! Das ist so! Bitte bring sie zusammen *bettel* *liebkuck*
Die beiden lieben sich- Das checkt doch jeder Depp!!
Außerdem bin ich so gespannt wie es weiter geht ( wie schon erwähnt ^^ ) und was aus itachi ( dem schwein! ) geworden ist. Hoffentlich hat er den löffel abgegeben! Sowas kann er doch nicht mit saku machen! Die arme wird noch vollkommen verstört wegen ihm -.- Sowas!
Jedenfalls muss ich noch mal kurz ein fettes, riesiges Lob aussprechen! Du machst deine Sache wirklich super! Mach weiter so! Ich freue mich schon riesig auf das nächste kappi und würde mich über eine ens freuen, wenn es weiter geht ^^ beeil dich, ja? Liebe Grüße *knuff*
Von:  Smexy
2008-08-02T22:04:16+00:00 03.08.2008 00:04
Hi also ich find die ff eifach nur klasse^^hab tatsächlich bis heut morgen um 7 am pc gesessen und hab mir alle kapitel durchgelsen weil ich mich einfach net abwenden konnte^^großes lob ;)
Steht schon fest mit wem sakura am ende zusammen sein wird?mit kakashi oder sasuke? ich hoffe persönlich dass es kakashi is^^ich finde diesen typen einfach nur heiß :P außerdem finde ich das paaring kakasaku einfach nur unwiederstehlich^^
bis denn freu mich schon aufs nächste kapi^^byeeee
Von:  Aki23
2008-07-28T20:09:18+00:00 28.07.2008 22:09
Hi!
super schöne FF! würde mich freuen wenn du mir ein ENS schicken würdest wenn es weiter geht.
LG
Von: abgemeldet
2008-07-27T17:27:10+00:00 27.07.2008 19:27
Hi,
Sry das ich erst jetzt ein Kommi schreib.. Aber ich muss seit neusten jeden Tag bis neun uhr arbeiten und samstags bis 22h ich schaff das gerade echt nicht immer pünktlich alles zu lesen, aber ich habs es jetzt geschafft!
Und ich muss sagen, es war mal wieder ein super kap!!! Hätte aber auch nichts anderes von dir gedacht!
Na ob Sakura die Vergangenheit wirklich hinter sich lassen kann, das weiß ich ja nicht so recht, nach all den Schicksals schlägen=(
Ich hoffe sie kann sich bald wieder richtig an Sasu erinnern! Er tut mir voll Leid,
Hoffentlich hat sie Itachi auch irgendwie getroffen, warum soll denn nur sie eine Wunde und Narbe davon tragen, er kann das genauso!!!
Ich hoffe mal das Sasu Saku doch noch mal besuchen kommt, auch wenn es zu Hause ist.

Naja ich freu mich schon wieder richtig auf das nächste Kap!
Also schnell weiter schreiben =)
Danke noch mal für die ens auch wenn ich so spät schreib *schäm*

LGL
Darkjenny
Von:  broccoliseed
2008-07-26T21:02:27+00:00 26.07.2008 23:02
Hallo :D

Wie immer ein super Kapitel, es muss ja nicht immer soo viel passieren.
Ich finde es jedenfalls super, wie du Sakuras Gefühle ausdrückst, es ist nichts übertrieben oder so, man kann einfach nur nachvollziehen wie es ihr momentan geht. Du hast alles sehr realistisch rübergebracht :)

Sakura ist wirklich sehr stark. Sie hat jetzt schon so viel durchgemacht und kämpft trotzdem weiter, das ist echt toll!!
Und ich bin so froh, dass sie wieder in Konoha ist, auch wenn jetzt wieder alles von vorne anfängt, ich stell mir das echt unerträglich vor, nie wirklich alleine zu sein..

Momentan weiß ich echt nicht mehr wie ich Sasuke einschätzen soll, der Junge war mir ja schon immer ein Rätsel, was seine Gefühle angeht, aber wieso ist er nun wieder so abweisend? Er ist doch sicher froh, dass Sakura wieder zurück ist, gibt er ihr etwa selbst die Schuld dass Itachi sie wieder festhalten konnte? Oder ist das einfach seine Art, seine Sorge um sie auszudrücken? Ich hoffe mal das wird sich in den nächsten Kapiteln noch herausstellen.

Aber was ist mit Kakashi? Tsunade scheint ja ziemlich sauer auf ihn zu sein, zuerst als sie vor einiger Zeit herausfand bzw. ahnte dass da mehr zwischen ihm und Sakura ist als eine normale Lehrer-Schüler Beziehung, und nun gibt sie ihm etwa auch noch die Schuld daran dass Sakura wieder entführt wurde? Er tut mir so Leid. Dabei kann der Arme ja garnichts dafür, erst wird er von Itachi verfgiftet, und nun flößt ihm seine eigene Schülerin Schlafmittel ein..;___;
Er hats echt nicht leicht..

Naruto mal ernst und nachdenklich? Ich glaube daran muss ich mich ersteinmal gewöhnen, aber ich finde es gut, dass man sogar an ihm erkennt, dass momentan vieles passiert ist, schließlich würde er ja kaum lachend durch die Gengend rennen, während es seinen Freunden, besonders Sakura, so schlecht geht.

Ich glaube ich schreib mal wieder zu viel, aber wenigstens hab ich endlich mal wieder ein etwas umfangreicheres Kapi geschrieben =)

Liebe Grüße
Sakurambou Sencha

PS:
Nun werde ich wieder häufiger schreiben, es sind ja endlich Ferien =)
Freu mich schon wenn es weiter geht^^

Von: abgemeldet
2008-07-25T23:04:29+00:00 26.07.2008 01:04
Ich bin auch mal wieder da!!
3 stunden oder noch länger brauchte ich um ein paar kapis nachzu lesen... 5-6 vielleicht auch mehr keine ahnung.
Ich hoffe ich kann es wieder schneller lesen die neuen kapis^^
So aber jetzt mal zum wesentlichen ;D Wiso schafts du es so spannend zu schreiben das ich nicht nach 3 kapis aufhören kann und schlafen gehn??
Ich fand es da recht amüsant wie kakashi versuchte sich zurück zu halten. und irgentwie ist es voll schade das sie ihm das angetan hat. Hoffentlich lässt du dich auf ein Happy End mit Kakashi ein^^ und Sasuke kannst du Ita killen lassen und ihm dann irgent eine "Braut" geben. Ino wär keine schlechte Partei ;P
Das kapi mit über 10000 Wörtern war wirklich lange^^ Dachte schon wou gehts noch 7 mex seiten für ein kapi zu füllen. aber resptekt das schafen nicht alle!
Ahja ich finde das letze Kapi gar nicht so schlimm. Eher genial! Man sieht da wie es Saku geht nach dieser Begegnung mit Ita. Ich denke jetzt einmal der wird sich vorsicher aussuchen was er mit ihr in zukunft so macht. Sie hat ja ziemlich krass bewiesen das sie was auf dem kasten hat^^
Irgentwie hab ich so das Gefühl das Kakashi unter den 5 ANBU's ist. weis auch nicht wiso. kann auch ganz anders sein^^

Öh irgentwie wird das immer länger und länger^^ Ich höre besser auf^^
Mach weiter so!
Greez sr
Von: abgemeldet
2008-07-25T23:00:49+00:00 26.07.2008 01:00
Ich bin auch mal wieder da!!
3 stunden oder noch länger brauchte ich um ein paar kapis nachzu lesen... 5-6 vielleicht auch mehr keine ahnung.
Ich hoffe ich kann es wieder schneller lesen die neuen kapis^^
So aber jetzt mal zum wesentlichen ;D Wiso schafts du es so spannend zu schreiben das ich nicht nach 3 kapis aufhören kann und schlafen gehn??
Ich fand es da recht amüsant wie kakashi versuchte sich zurück zu halten. und irgentwie ist es voll schade das sie ihm das angetan hat. Hoffentlich lässt du dich auf ein Happy End mit Kakashi ein^^ und Sasuke kannst du Ita killen lassen und ihm dann irgent eine "Braut" geben. Ino wär keine schlechte Partei ;P
Das kapi mit über 10000 Wörtern war wirklich lange^^ Dachte schon wou gehts noch 7 mex seiten für ein kapi zu füllen. aber resptekt das schafen nicht alle!
Ahja ich finde das letze Kapi gar nicht so schlimm. Eher genial! Man sieht da wie es Saku geht nach dieser Begegnung mit Ita. Ich denke jetzt einmal der wird sich vorsicher aussuchen was er mit ihr in zukunft so macht. Sie hat ja ziemlich krass bewiesen das sie was auf dem kasten hat^^
Irgentwie hab ich so das Gefühl das Kakashi unter den 5 ANBU's ist. weis auch nicht wiso. kann auch ganz anders sein^^

Öh irgentwie wird das immer länger und länger^^ Ich höre besser auf^^
Mach weiter so!
Greez sr
Von: abgemeldet
2008-07-24T12:57:10+00:00 24.07.2008 14:57
ich hab fast geheult!!
das hast du echt gut hingekriegt, wie du ihre gefühle beschrieben hast!!
es war so..düster aber trotzdem merkte ich dass es i-wo in ihr noch eine winzige hoffnung gab, endlich von itachi die freiheit zu erlangen.
also echt super!
du bist die geborene autorin!!
^^
sasuke ist wirklich mysteriös.
mann weiss wirklich überhaupt nicht was er denkt..
mal ist er nett zu ihr und mal ist er kalt.
das hast du echt gut hinbekommen^^
und Wow!sakura hat es geschafft itachi zu verletzten!!
*in die hände klatscht*
respekt^^
Ich bin total gespannt auf das nächste Kapitel!!!
Bitte schreib schnell weiter!!
dein treuer Fan
mimi93 (hikari14)
Von:  Rebell
2008-07-24T10:35:08+00:00 24.07.2008 12:35
dıeses chap ıst eınfach wunderschön
das ıst das beste chap, ındem sakus gefühle geschıldert wurden^^
auch ım manga ıst sıe so eıne person wıe du sıe hıer beschreıbst
du hast sıe dıesemal eınfach am besten getroffen
besonders beındruckt hat mıch dıe erkentnıss, dass sıe alles endlıch so akzeptıert, wıe es ıst!

ıch kann es auch vertsehen das sasuke sakura nıcht um den hals gefallen ıst
dıe sorge um sakura beeınflusst ıhn vıel mehr als es eıgentlıch sollte
und
aus dıesem grund kann er seıne gefühle nıcht so zeıgen wıe er wıll
hoffe das ıch es nıcht falsch verstanden habe

deın autor kommı am ende
da wo du erwahnst das dıe kampferın sakura zurückgekehrt ıst fand ıch voll gefühlvoll
es hauchte mır tranen ın dıe augen
T.T

freue mıch auf's nachste chap

man schreıbt sıch...


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