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Der Trank der wahren Gefühle

von

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"Besitz"

21 „Besitz“
 

Früh um acht klingelte mein Wecker und ich konnte mich heute so gar nicht dazu bringen aufzustehen. Ein paar Minuten später klingelte er wieder und ich setzte mich mürrisch auf. Ein langsamer Blick auf den Wecker ließ mich wach werden.

Waah! Es ist schon viertel nach acht, wie soll ich das schaffen?

Ich rannte ins Bad und machte mich fertig, zog mir schnell meine Trainingskleidung an und lief nach unten. In der Küche nahm ich mir nur ein Toast auf die Hand und schon war ich aus der Haustür gelaufen.

Während ich mich auf den Weg zum Training machte, kreisten meine Gedanken nur um zwei Dinge.

Erstens, wie sollte ich mich Kakashi gegenüber verhalten?

Und zweitens, wie sollte ich mich Sasuke gegenüber verhalten?!?
 

Schockiert blieb ich stehen. Wenn Sasuke mich so begrüßen würde wie er mich gestern verabschiedet hatte…Was würde Kakashi davon halten? Und wenn Kakashi irgendetwas tat, das Sasuke misstrauisch machen würde?

Verzweifelt setzte ich mich auf einen Stein und überlegte fieberhaft, wie ich diese Probleme nur lösen sollte. Die Lösung präsentierte sich mir als plötzlich auftauchender Naruto, der völlig außer Atem war, vermutlich, weil das Training jeden Moment beginnen sollte. Er blieb direkt vor mir stehen.

„Guten Morgen Sakura! Bist du auch zu spät? Los komm, wir müssen uns beeilen, sonst ist selbst Kakashi-Sensei vor uns da.“

Ich nickte. „Gut, dann lass uns gehen.“

Wir gingen die letzten paar Meter bis zum Trainingsplatz und trafen auf Sasuke und Kakashi. Sie standen wie immer unter einem Baum im Schatten, Sasuke still an den Stamm gelehnt, Kakashi mit seinem Lieblingsbuch in der Hand.
 

Als wir ankamen, sah Kakashi nicht mal auf. „Ihr seid zu spät.“ Naruto fing sofort an zu protestieren. „Kakashi-Sensei! Wir sind nicht zu spät, wir sind genau pünktlich. Nur weil sie früher als sonst da sind, bedeutet das nicht, dass wir dann automatisch zu spät sind!“ Ihn einfach ignorierend kam Kakashi in die Mitte des Trainingsplatzes. „Wir hatten länger kein Training mehr und ich habe beschlossen, euch heute alle einmal zu testen. Ich bin sicher, ihr seid schwächer geworden.“

Damit erreichte er genau das, was er wollte nämlich, dass Narutos Ehrgeiz geweckt wurde. Er war sofort Feuer und Flamme. Sasuke stand noch immer schweigend unter dem Baum. Ich aber hatte überhaupt kein gutes Gefühl bei der Sache. Still wartete ich auf Kakashis nächste Anweisungen.

„Dieser Test wird folgendermaßen ablaufen. Jeder von euch kämpft einzeln gegen mich. Naruto beginnt, dann kommt Sakura und am Ende Sasuke. Es ist alles erlaubt aber erwartet nicht zu viel. Ihr werdet vermutlich wenige Chancen haben. So lange, wie ihr noch nicht dran seid, wartet ihr besser etwas weiter abseits, da vorn unter dem Baum bei Sasuke.“
 

Jeder von uns…einzeln… Ich wurde langsam panisch.

War das etwa meine Strafe?

Zögerlich ging ich zu Sasuke und setzte mich auf einen Ast über ihm. Er sprang ebenfalls auf den Baum und setzte sich schweigend neben mich. Naruto lief in die Mitte des Platzes und stellte sich Kakashi gegenüber auf.

Nachdem er das Startzeichen gegeben hatte, griff Naruto sofort an und die beiden kämpften über eine Stunde bis Kakashi den Kampf beendete. Er hinderte Naruto daran sein Rasengan einzusetzen und nickte ihm zu. Anscheinend hatte er sich nicht schlecht angestellt…
 

Völlig in Gedanken versunken, hörte ich auf einmal wie Sasuke mich ansprach. „Sakura, du bist dran! Hey, bist du noch da?“

Ich sah erschrocken zu ihm. Jetzt schon?

Ich sprang von dem Baum herunter und ging langsam auf Kakashi zu. Er sah mich mit einem unergründlichen Blick an. Einen Moment stockte ich kurz, dann stellte ich mich an den Platz gegenüber von ihm. Warum ich? fragte ich mich selbst ergeben. Was habe ich bloß verbrochen…

Kakashi sah mich noch einmal an und mit einem kurzen Blick zur Seite stellte ich fest, dass Naruto und Sasuke von dem Baum aus genau beobachteten, was sich hier abspielte. Naruto machte wilde Zeichen und ich seufzte leise und drehte mich wieder zu Kakashi. Ein letzter suchender Blick in sein Auge und er gab das Startsignal.
 

Abwartend beobachtete ich was er tat. Doch er machte scheinbar dasselbe wie ich, denn auch er rührte sich nicht vom Fleck. Ein paar Sekunden standen wir uns bloß gegenüber.

Normalerweise war es nicht meine Art, sofort anzugreifen ohne meinen Gegner vorher etwas durchschaut zu haben, doch da ich Kakashi schon oft beim Kämpfen zugesehen hatte und er in dieser Testversion etwas von mir erwartete, sprang ich schnell in die Luft. Ich erschuf drei Schattendoppelgänger und wir liefen zu viert um ihn herum. Mir war natürlich klar, dass er mit seinem Sharingan sofort erkennen konnte, wo ich mich befand, doch er hatte es noch verdeckt, was wohl auch hieß, dass er mich unterschätzte. Also ließ ich die Doppelgänger angreifen und sprang selbst in die Luft.

Ich zielte auf Kakashi und sprang auf ihn zu, meine linke Faust auf ihn gerichtet. Im letzten Moment drehte er sich um, bemerkte mich und sprang zur Seite, als ich auch schon den Boden traf und einen riesigen Spalt erzeugte.

Er war weit genug weg und ich erschuf erneut ein paar Doppelgänger. Diese schickte ich auf ihn zu, während ich auf einen Ast in der Nähe sprang. Er hatte bereits alle von ihnen besiegt, als er sich umsah und aufmerksam wartete. Ich ließ eine Briefbombe hinter ihm explodieren und er drehte sich ruckartig in diese Richtung. Im selben Moment kam ich aus meinem Versteck und lief auf ihn zu. Gerade als ich ihn von hinten angreifen wollte, drehte er sich um.

Er hatte es also doch durchschaut.
 

Ich schlug nach ihm und während er auswich, ging er weiter nach hinten. Mit weit ausgeholten Schlägen versuchte ich immer wieder ihn zu treffen, nur ein einziges Mal!

Spielend leicht schien er den Schlägen zu entkommen, er musste sich scheinbar noch nicht mal anstrengen. Da stieß er mit seinem Rücken gegen einen Baum. Sein Auge weitete sich, doch ich war bereits hoch gesprungen und trat mit aller Kraft nach ihm. Im letzten Moment, sprang er hoch, während der Baumstamm hinter ihm in tausend Teile zersplitterte.

Sofort drehte ich mich wieder um und suchte hektisch nach ihm. Hastig ließ ich meinen Blick schweife, suchte alle Seiten ab, wohl wissend wo er sich befand. Plötzlich schlug ich auf den Boden vor mir und ein paar Meter weiter sprang Kakashi aus dem breiten Riss. Er lief auf mich zu, doch ich drehte mich um, warf dabei ein Kunai auf ihn und… hatte richtig geraten.
 

Der echte Kakashi griff mich von hinten an, während der andere hinter mir durch mein Kunai verschwand. Sich nicht durch meine Erkenntnis aus der Ruhe bringen lassend, holte mein Sensei aus und wir kämpften mit einem schnellen Handwechsel. Ich machte ein paar Handstände und konnte gerade so ausweichen, als er mich doch noch traf.

Es war kein besonders harter Schlag, was mir bewusst machte, dass er mich entweder schonte oder mich in Sicherheit wiegen wollte. Mit einem wütenden Aufschrei schlug ich direkt vor seinen Füßen einen weiteren Spalt in den Boden und während er ausweichend in die Luft sprang warf ich einige Kunais hinter ihm her. Er wurde nicht getroffen, musste jedoch ein weiteres Mal ausweichen und so traf ich ihn mit einem Schlag in die Seite. Er ließ sich jedoch kaum etwas anmerken, denn sofort verschwand er wieder aus meinem Sichtfeld.
 

Bevor ich mich suchend umdrehen konnte, spürte ich eine kalte Klinge an meinem Hals. Er stand direkt hinter mir.

Schwer atmend verharrte ich einen Moment so, als ich mich bereit machte, das Kunai aus seiner Hand zu schleudern. In diesem Augenblick sagte er etwas direkt in mein Ohr.

„Ino kann sich an nichts erinnern, richtig?“

Ich erstarrte.

„Lass dir nichts anmerken, Naruto uns Sasuke beobachten uns genau.“

Ich schloss meine Augen. Mit einem Schlag nach hinten, duckte ich mich und entkam knapp seinem Kunai an meinem Hals, ich drehte mich um und fing erneut an, nach ihm zu schlagen, doch er konnte wieder ausweichen.

„Was wird das hier eigentlich?“, brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, kaum in der Lage meine Wut zu kontrollieren.

„Kann sie sich an etwas erinnern oder nicht?“

Knapp konnte er einem Schlag neben seinem Kopf entkommen und ich hörte ihn nach Luft schnappen. Ich trat fest auf den Boden und er stolperte leicht, weil der Spalt ihn beinah mit hinab riss.
 

„Und wenn es so wäre?“, fragte ich wütend. Er fing sich wieder und trat etwas zurück, während er weiterhin meinen Schlägen auswich. „Das wäre nicht gut, weder für dich noch für mich.“

Ich hielt einen Moment inne und starrte ihn an.

„Was soll das heißen?“

Ich fiel, ohne dass ich es vorhergesehen hatte, blitzschnell hatte er mich mit zwei Handgriffen in den Spalt geworfen. Zwar hatte ich damit nicht gerechnet, doch waren meine Reflexe schnell genug, um ihn mit mir zu ziehen. Wir kamen beide zum Stillstand, als wir uns mit Chakra in unseren Füßen an der Wand festhielten.

„Glaubst du, dass irgendjemand das gutheißen würde?“

Er atmete noch nicht mal schwer, ich konnte es kaum glauben, da ich selbst kaum noch Luft bekam.

„WAS gutheißen würde?“, fragte ich.
 

Er packte meine Handgelenke und zog mich mit nach oben. Mit einer Hand um meine Hüfte, half er mir hoch, doch ich schlug sie zornig weg. Er sah mich eindringlich an und beendete den Kampf.

„Darüber reden wir noch…“, kam es zischend von mir, während ich zurück zum Baum ging.

Kakashi rief Sasuke zu, er brauche eine halbe Stunde Pause und legte sich in den Schatten eines weiteren Baumes, gegenüber von uns. Ich drehte ich um und blickte zu ihm. Dann ging ich weiter und richtete meinen Blick gerade wieder nach vorn, als jemand meinen linken Arm packte und mit sich zog.

„Sasuke…!“
 

Ohne mich anzusehen, ging er einfach weiter und verschwand mit mir im Wald. Nach ein paar Metern blieb er stehen.

Ich wollte gerade zu Sprechen ansetzen, als er mich gegen einen Baum lehnte und seine Hände rechts und links von mir abstützte.

Ich zuckte zusammen und sah hoch in sein Gesicht.

„Sasuke, was…?“ Er schnitt mir das Wort ab.

„Was will er von dir?“, fragte er mit leiser Stimme.

Verwirrt sah ich in seine Augen. „Wer?“.

„Kakashi! Wieso lässt er dich nicht in Ruhe?“

Langsam machte er mir Angst. Es war doch nichts passiert…

„Aber was tut er denn?“, fragte ich ihn langsam. Er lachte spöttisch. „Dir ist nicht aufgefallen, dass er dich anstarrt, dass er dich länger als nötig anfasst, dass er dich anders behandelt als Naruto und mich und dass er dich nicht ernsthaft angreift?“

„Was? Wie kommst du denn darauf? Hast du nicht gesehen, wie er jedem meiner Schläge ausweichen konnte und wie er mich in den Spalt geschubst hat?“
 

Er kam meinem Gesicht näher, sah mir direkt in die Augen.

„Ich habe auch gesehen, dass er dir ins Ohr geflüstert hat und, dass ihr scheinbar ein äußerst interessantes Gespräch geführt habt. ‚Lass dir nichts anmerken, Naruto und Sasuke beobachten uns genau.‘ Du weißt, dass ich mit meinem Sharingan auch Lippen lesen kann?“

Obwohl ich innerlich zutiefst erschrocken war, zwang ich mich zur Ruhe. „Nein, das wusste ich nicht. Aber was unterstellst du mir hier eigentlich? Was soll das werden, wenn es fertig ist? Wer bist du, dass du mir solche Fragen stellen darfst?“

Meine Stimme klang schärfer, als sie eigentlich sollte, doch meine Angst war auf einmal Wut gewichen. Sasuke hatte kein Recht mich so etwas zu fragen. Diese Tatsache schien er geflissentlich ignorieren zu wollen.
 

Er hielt mein Kinn fest und sah mir tief in die Augen.

„Ich will nicht, dass er dich so ansieht wie ich…“, sagte er leise.

Ich riss die Augen auf. „Er sieht mich niemals so an! Und du, tust das doch auch nur wann es dir passt, du…“ Er ließ mich nicht ausreden, sondern drückte sanft seine Lippen auf meine.

„Ich sehe dich immer so an, du merkst es bloß nicht, Sakura-chan…“, lächelte er.

„Aber was…“

„Ich will, dass er von uns weiß.“

„Was von uns weiß…?“, fragte ich zögernd. Ich hatte Angst vor der Antwort.

Er hob meine Kette mit dem Ring von meinem Hals und hielt sie mir vor Augen. Gebannt blickte ich darauf.

„Dass du mir gehörst…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kuma_no_Ame
2009-02-27T14:05:00+00:00 27.02.2009 15:05
Joaaa!!!!
Na das ist doch was!!!!!
oO
Auch wenn er sehr besitzergreifend ist... war das doch süß!!!
*herzchenaugen*
Von: abgemeldet
2008-08-12T23:19:08+00:00 13.08.2008 01:19
*quiiiiiiiiiiiiiiiiiiitssssssssssccccccccccccccccch*
sasuke ist wirklich besitzergreifend Oo
aber irgendwie find ichs sooooooooooooooooo kawaiii von ihm
*gähn* naja ich bin müde und weiß nt mehr was ich schreiben soll^^

Von:  Azalee
2008-05-14T16:09:12+00:00 14.05.2008 18:09
boah,
das kapitel hat mir sehr gefallen
find ich gut, dass sasu endlich bemekerkt hat, dass saku und kaka etwas miteinander haben
*g*
und er will sie wirklich nur für sich alleine..einfach genial
bin malg darauf gespannt wie saku auf den letzten satz reagieren wird
wahrscheinlich wird sie sauer sein und das gegenteil behaupten xD
weiter so

lg _Toffifee_
Von:  Nari
2008-03-02T00:58:33+00:00 02.03.2008 01:58
Oh, Sasuke hat also bemerkt das irgendwas zwischen Sakura und Kakashi im Busch ist. Klar irgendwann musste er es ja mal rausbekommen <3
Und das er so reagiert ist gar nicht abwegig, auch den Schlusssatz von ihm fand ich nicht OOC um ehrlich zu sein. Ich meine der Typ hat doch seine ganze Familie verloren, sozusagen alles was ihm wichtig war und was er liebte, dazu gehört auch Itachi, auch wenn er ihn jetzt hasst.
Ich denke das er dadurch extreme Verlustängste entwickelt hat. Er will nicht noch mal einen geliebten Menschen verlieren, deswegen will er sie so binden. Was aber wahrscheinlich gehörig nach hinten losgeht xD
Bin gespannt wie Sakura darauf reagiert ^-^
Ein tolles Kap <3


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