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Digimon Protector

von

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Ein Pinguin der fliegt!

Schnell wie der Wind sprang das Fuchsdigimon von Balkon zu Balkon. Dabei gab es genau Acht sowohl schnell, als auch leise zu sein. Das Ziel durfte nicht bemerken, dass es verfolgt wurde. Doch das Ziel war schnell. Renamon musste des Öfteren zu seiner Fähigkeit Kohenkyo greifen um den Anschluss nicht zu verlieren. Dank dieser Fähigkeit konnte Renamon quasi mit dem Nichts verschmelzen und so war es ihm möglich schneller zu laufen. Doch verbrauchte dies viel Energie. Endlich schien das Mekanorimon etwas langsamer zu werden. Es begab sich außerhalb der Stadt. Nie zuvor war das Fuchsdigimon alleine so weit von Hillary entfernt gewesen. Doch um das Mädchen machte es sich keine Sorgen. Sie und das Digimon hatten eine Art emotionale Verbindung und spürten wo sich der andere befand. Bald würde sie zusammen mit den anderen auftauchen. Das Ziel ging plötzlich in eine enge Kurve und zuerst sprang Renamon vorbei, doch es fing sich recht schnell und mit einer gekonnten Bewegung war es wieder auf der Spur. Dann stutzte es. Der Richtung war es zwar noch nie gefolgt, doch es war sich sicher, dass in der Richtung eine große Bank lag. Und tatsächlich. Kaum dass sie die Hauptstraße wieder erreicht hatten, flog das Mekanorimon auf das Bankgebäude zu. Eigentlich clever, dieser Umweg war zwar total unnötig gewesen, doch normale Verfolger, die der Straße gefolgt wären hätten es niemals lange genug geschafft um bis hier hin zu kommen. Das Maschinendigimon landete in der engen Seitenstraße, genau zwischen der Bank und dem nächsten Gebäude und riss fast brutal einen Metallkasten auf, der an der Mauer der Bank befestigt war. Für einen Sicherungskasten gab es ziemlich schnell nach, dachte sich Renamon und beobachtete alles aus sicherer Entfernung. Mekanorimon schien sich sehr ausgiebig mit den Kabeln zu beschäftigen. Dann, urplötzlich, wurde es finster. Sämtlicher Lichter in der nahen Umgebung erloschen. Das Fuchsdigimon weitete entsetzt die Augen. Das war nicht der Kasten für die Sicherung der Bank, es war ein Kasten, durch den die Hauptstromversorgung lief. Doch die Bank müsste eigentlich einen Notstromgenerator haben, dachte es sich. Doch offenbar nicht, denn Mekanorimon machte sich auf den Weg nach oben auf das Dach. Über der Bank, befanden sich noch mehrere Etagen, die allerdings nicht bewohnt aussahen. Wahrscheinlich wurden sie geräumt, für Renovierungen oder ähnliches. Renamon folgte so gut es konnte und gleichzeitig so leise es nur ging. Doch konnte es nicht fliegen und so war das Fuchsdigimon gezwungen zu klettern. So elegant es sich um Sprung bewegt hatte, genauso plump wirkte es nun bei den Versuchen leise zu klettern. Es brauchte gut fünf Minuten, doch dann befand es sich endlich oben. Ruckartig zog es sich rauf und stand endlich am Rande des Daches. Der Wind ließ seinen Schweif rhythmisch tanzen. Renamon ging wieder mit der gewohnten Eleganz eines Fuchses über das flache Dach, das euer einem Plateau ähnelte. Luftschachtkästen, Stromkästen und Antennen jeglicher Art waren darauf verstreut. Doch von Mekanorimon fehlte jede Spur.

„Wo ist es bloß?“, fragte das Fuchsdigimon und sah sich auf dem Boden nach Spuren um.

„Da wo du es nie erwarten würdest“, erklang eine Stimme direkt hinter Renamon. Es wandte sich sofort um, dabei sprang es zurück. Eine gute Entscheidung an Bewegungsabläufen. Dann schon krachte die Metallklaue des Maschinendigimon in das Stein, genau an der Stelle wo sich das Fuchsdigimon noch eben befunden hatte. Es hatte dies geahnt. Noch dazu diese mechanische und unechte Stimme, wie sie nur dieses Digimon besitzen konnte. Noch während der Gegner seinen Arm zurückschnellen ließ hatte Renamon einen Angriff gestartet und rief: „Diamantensturm!“ Es hätte damit gerechnet, dass Mekanorimon auswich, doch das tat es eben nicht. Es nahm die Attacke hin. Als würde man Nägel gegen eine Stahlwand werfen, hatte der Angriff auf das Digimon keinen Effekt. Das Maschinendigimon lachte, wobei sein einzig normal wirkendes Auge bedrohlich blinzelte und ein leises Summen aus dem Metallkörper zu hören war.

„Du kannst mich nicht verletzten mit so einem Angriff. Glaubst du im ernst, dieser rote Fleischberg hatte mich wirklich verletzt? Sieh mich an. Meine Rüstung ist unversehrt. Ich bin nicht so schwach, wie ihr vielleicht denkt. Du als Rookie, hast keine Chance. Du hast noch wenige Sekunden Zeit einfach zu verschwinden. Andernfalls werde ich…“ Doch eine weitere Stimme unterbrach den Satz: „Sonst? Nein, du wirst jetzt.“ Die Kämpfenden wandten sich um. Der junge Mann, der sich selbst Mr. Screw nannte, stand nur wenige Meter entfernt. Das größere Mekanorimon machte sich an dem Lüftungssystem zu schaffen.

„Also… gut. Wie Ihr befielt, Screw.“, sagte das kämpfende Mekanorimon. Renamon sah wieder nach vorne und sprang diesmal aus Instinkt zur Seite. Wieder war es eine kluge Entscheidung, denn sein Gegner hatte soeben einen Laserstrahl auf das Fuchsdigimon abgefeuert. Innerlich betete es, dass Hillary schnell mit Verstärkung kommen würde.
 

„Echsentanz!“ Dinohumon sprang hoch. Tyrannomon zögerte nicht und schlug sofort zu, doch es war zu langsam und verfehlte sein Ziel knapp. Das andere Digimon nutzte seine Chance und schlug und trat mehrmals schnell auf die Schnauze und den Kopf seines Gegners ein. Dieser wurde geradezu durchgeschüttelt. Mit einem letzten Tritt beförderte Dinohumon seinen unfreiwilligen Gegner auf die Matte. So harte und viele Kopftreffer steckte niemand so schnell weg.

„Schnell! Der Ring, schneid ihm den Ring ab!“, rief Dustin und sein Digimon zog sofort sein Schwert Akinakesu und stieß damit zu. Es traf perfekt, da das Dinodigimon noch etwas benommen und somit regungslos am Boden lag. Mit einem Klirren zerfiel das schwarze Band um Tyrannomons Arm. Sofort nahm Dustins Digimon die Bruchstücke auf und brachte sie zu seinem Partner. Dabei berührte es sie nicht, sondern hatte sie auf das Schwert gelegt, in dem es dieses erst etwas durch den Boden geschoben und dann angehoben hatte. Auch Dustin traute sich nicht wirklich diese Scherben anzufassen. Mit der hand im Ärmel schob er sie in seine Jackentasche.

„Ich fühle mich damit sehr unwohl“, sagte er und sein Digimon nickte zustimmend.

„Auf Menschen müsste es aber keinen Effekt haben“, meinte Dinohumon und sah zu Dustins Hosentasche, als sein Handy anfing zu klingeln. Der Junge zog es hervor und sah reflexartig auf die Uhr. Mist, sie hatten viel zu viel Zeit vertrödelt. Er öffnete die SMS und las. Es war eine Beschreibung zu einer Bank von Holly, die mit Hillary und Penguinmon auf dem Weg dorthin war. Sein Digimon las mit, nickte anschließend und sagte: „Ich nehme dich auf meinen Rücken, dann kann ich von Dach zu Dach springen und wir sind schneller.“ Der Junge packte das Gerät gerade in seine Tasche zurück, als er einen bedrohlichen Schatten über sich und seinen Digimonpartner sah. Das Digimon reagierte sofort aus Instinkt. Es zog sein Schwert, drehte sich ruckartig um und stieß zu. Dustin und Dinohumon weiteten entsetzt die Augen. Immer noch vom Bösen gesteuert hatte sich Tyrannomon auf sie stürzen wollen. Nun hatte es Akinakesu in seinen Bauch stecken und hatte kurz aufgehört sich zu bewegen. Doch dann versuchte es weiter auf sie zuzugehen und so drang die Klinge mehr und mehr in dessen Körper ein. Dustin musste wegsehen. Er konnte es nicht mit ansehen.

„Nun tu endlich was Kotemon!“, rief er und wurde bei dem dabei entstehenden Geräusch fast wahnsinnig und ihm wurde schlecht. Sein Digimon tat das einzig Richtige in dem Moment. Tyrannomon würde niemals mehr normal werden und da es ab jetzt eh nur noch sterben konnte, so wollte es dieses nun tun, um dem Dinodigimon wenigstens weitere Schmerzen ersparen zu können. So griff Dustins Digimon fest sein Schwert und zog es rauf.

Als alles vorbei war sah Dustin wieder auf. Ein Digiei war auf Dinohumons Armen. Der Junge sah das Ei an. Dann kochte die Wut in ihm hoch er ballte beide Fäuste.

„Dafür wird… dieser Mistkerl… bezahlen“, sagte er und drückte dabei die Zähne zusammen um nicht schreien zu können. Das Ei würden sie zunächst hier lassen und später abholen. Mit einem Satz sprang Dustin auf den Rücken seines Digimon und sie starteten durch.
 

„Ich muss da rauf Holly, schnell!“, rief Penguinmon und hüpfte auf und ab, wobei es wild mit den Flügeln ruderte. Das Mädchen sah unsicher rauf, dann zu ihrem Digimon und wieder zurück. Sie wollte nicht, dass das kleine, blaue Digimon kämpfte. Es könnte sich verletzten oder vielleicht sogar schlimmeres erleiden.

„Renamon wird alleine nicht mehr lange durchhalten“, sagte Hillary leise, hatte ihre Hände wie zum Gebet gefaltet und sah mit suchendem Blick auf. „Wenn Dustin nicht bald hier ist, sieht es schlecht aus. Kotemon ist das einzige Digimon von uns, was ein Champion werden kann.“ Seid Hollys SMS waren nun schon gut mehr als fünf Minuten vergangen. Die drei sahen auf, als es eine kleine Explosion auf dem Dach gab. Dann hielten sie den Atem an. Rücklings flog Renamon über den Rand des Daches. Trotz der Entfernung sah man, wie angeschlagen es war. Seine Augen hatte es geschlossen, als es langsam mit dem Kopf voran in den Sinkflug ging.

„Renamon!“, schrie Hillary panisch und Holly hielt sich entsetzt beide Hände vor den Mund. Immer näher fiel das Fuchsdigimon dem Betonboden entgegen.

„RENAMON!“, schrie Hillary nun lauter und schriller, doch zu spät. Alle wandten sich ab. Doch man hörte nicht das Geräusch eines Körpers, der auf dem Boden aufschlug. Langsam sahen sie wieder auf. Die Mädchen atmeten erleichtert auf. Dinohumon stand auf dem Bürgersteig und hielt das Fuchsdigimon auf dem Arm.

„Das war mehr als knapp“, sagte Dinohumon und sah auf. Dustin trat zu den Mädchen und fragte: „Sind sie da oben?“ Als sie nickten setzte sein Digimon Renamon ab, welches das andere an den Schultern griff und sagte: „Mir geht es wieder gut. Ich komme mit dir. Alleine hast du keine Chance.“

„Wir haben keine Zeit lange zu diskutieren. Okay, halt dich fest, ich bringe dich hoch“, sagte Dinohumon ernst, nahm Renamon wieder hoch und sprang.

„Danke“, sagte das Fuchsdigimon, als sie sich dem Dach näherten.

„Wo ist Tyrannomon?“; fragte Holly besorgt, doch als Dustin den Kopf sinken lies war ihr sofort alles klar. Leichte Trauer trat auf ihr Gesicht. Nun war es Dustin, der eine Frage stellte: „Wo ist Penguinmon?“ Holly da sich um. Nichts zu sehen.

„Ich bin hier!“, rief das Digimon und alle wandten sich um. Es war ein seltsamer Anblick. Zum einen fragten sie sich, woher das blaue Digimon die wahnsinnige Anzahl an Ballons aufgetrieben hatte, zum anderen war es erstaunlich, dass es sich diese um den Bauch gebunden hatte. Als es auf sie zuhüpfte hob es kurz vom Boden ab, sank aber Sekunden später wieder.

„Mist, nur noch ein Ballon und ich könnte da rauf fliegen!“, sagte es laut und beleidigt und schlug mit den Flügeln, als hoffte es, dass es damit mehr erreichen könnte. Holly hielt es an den Schnüren der Ballons fest und sagte energisch: „Du sollst nicht kämpfen Penguinmon. Ich will das einfach nicht, also vergiss es.“

„Ich will aber nicht hier blöd herum stehen und die anderen immer alles machen lassen. Holly, ich bin ein Digimon. Ich bin dein Digimon. Meine Aufgabe ist es für dich zu kämpfen. Also lass mich da rauf und helfen, sie können jede Hilfe gebrauchen“, sagte es und sah seine Partnerin ernst an. Die Hand des Mädchens begann zu zittern.

„I-Ich weiß das doch… aber…“, begann sie doch Dustin ging dazwischen: „Ein Ballon noch? Wo hast du die her?“ Penguinmon deutete auf eine Stelle nur wenige Meter entfernt. Auch wenn man kaum etwas sehen konnte, so erkannte man genug um zu sehen, dass an der Straßenecke ein Ballonstand war. Und eine Gasflasche. Perfekt. Dustin ging hin und zog das blaue Digimon hinter sich her. Holly und Hillary folgten. Als sie ankamen, war der Stand leer.

„Hier ist kein Ballon mehr“, sagte Hillary nach kurzem Umsehen.

„Stimmt, aber ich hab da noch was. Zum ersten Mal muss ich Dad für seine dummen Späße danken“, sagte Dustin und griff in seine Hosentasche. Erst erkannten die Mädchen nicht was es ist. Es war eine Art quadratisches, kleines Tütchen, was der Junge unbeholfen aufriss. Dann, als er mit gekonnt aussehenden Bewegungen das Gummi entrollte wussten sie was es war und liefen mehr als nur rot im Gesicht.

„Ähm… Dustin… ha-hattest du e-etwas Besonderes damit vor?“, fragte Hillary stotternd Dustin verstand das erst nicht und begann stattdessen die Öffnung an das Gebläse der Gasflasche zu halten und das Ventil ein wenig zu öffnen.

„Dustin, das… das hätte ich gerade von dir nicht gedacht. I-Ich dachte wenigstens du wärst reifer…“, sagte Holly nun und trat zwei Schritte zurück. Noch immer verstand der Junge nicht was die zwei meinten, schloss das Ventil als der neue Ballon aufgeblasen war, knotete ihn zu und befestigte eine Schnur am Knoten. Erst als sich sein länglicher Ballon zu den runden gesellte wusste er worauf sie hinauswollten. Nun lief auch er rot an und ruderte nervös mit den Armen umher als er zu erklären versuchte: „Nein, nein! Das versteht ihr falsch! Wisst ihr mein Vater hat mir das auch Spaß gegeben und weil ich keine andere Wahl hatte, habe ich es eingesteckt!“

„Ich fliege!“, unterbrach Penguinmons Ruf und als die drei Menschen aufsahen waren sie erstaunt. Langsam aber sicher stieg das blaue Digimon in die Luft.

„Sei aber vorsichtig, ja?“, rief Holly ihm nach, doch bekam keine Antwort.

„Wo willst du hin?“; fragte Hillary und die zwei Mädchen sahen Dustin nach, der in eine kleine Nebenstraße abbiegen wollte. Er blieb kurz stehen und sagte: „Ich gehe die Feuerleiter rauf. Ich bleibe doch nicht hier unten, während die Digimon kämpfen.“ Und ohne ein weiteres Wort ging er weiter. Nach kurzem Zögern folgten nun auch die Mädchen.
 

Krachend flog Dinohumon mit dem Rücken voran gegen eine Antenne. Diese gab ohne Widerstand nach und das Digimon rutschte ein paar Meter über das Dach hinweg. Ein Mekanorimon war schlimm genug, aber gleich zwei davon? Renamon sprang in die Luft und schoss erneut seinen Diamantensturm, der aber wie alle vorherigen zu verpuffen schien. Dustins Digimon sprang sofort auf. Diese Maschinen mussten einen Schwachpunkt haben. Es zog sein großes Schwert und rannte los. Ein Mekanorimon peitschte mit beiden Armen nach ihm aus, doch mit einem Sprung entging Dinohumon der Attacken und stieß frontal mit der Klinge zu. Erfolg. Die Spitze grub sich ein paar Zentimeter in die Rüstung des schwächeren Mekanorimon. Dieses zeigte keine Berührung durch irgendwelche Schmerzen und versuchte den Angreifer von sich runter zuwerfen. Doch das Kriegerdigimon stieß sich mit den Beinen am Feind ab und gewann so wieder etwas Distanz.

„Jetzt komme ich!“, rief eine Stimme und die zwei Maschinendigimon wandten sich um. Penguinmon kam auf sie zu gerannt, fiel jedoch auf halber Strecke hin. Doch schien das beabsichtigt, denn auf dem Bauch rutschte es im schnellen tempo knapp an ihren Beinen vorbei. Offenbar hatte es getroffen, denn das schwächere Mekanorimon ging leicht in die Knie.

„Du bist ein erbärmlicher Jammerlappen“, krächzte das größere spottend, während Penguinmon knapp vor Renamon auf die Füße sprang und zu den Gegnern umdrehte. Mekanorimon stand auf und ließ sich scheinbar von dem Kommentar nicht stören.

„Ich bin schon fertig“, rief eine Stimme und alle wandten die Köpfe. Mr. Screw kam soeben aus dem Gebäude heraus. Er war offenbar durch ein Loch geklettert, dass in das Lüftungssystem gebrannt worden war. Total gut gelaunt warf der junge Mann einen großen Rucksack in die Luft und fing ihn elegant wieder auf. Dabei erzählte er lachend: „Dieses Sicherheitssystem war ein totaler Witz. Auch Notstrom ist abstellbar. Wie dem auch sei, wir hauen ab. Komm her Großer, Kleiner da überlasse ich dir.“ Als er Schritte hörte wandte er den Kopf und sah die Kinder, die soeben oben ankamen. Offenbar waren sie die Feuerleiter hochgeklettert.

„Oh wie süß, ihr kommt wie gerufen“, begann Screw und grinste finster. „Ich habe gerade einen anderen Partner angerufen. Offenbar sind eure Freunde in Memphis in Schwierigkeiten. Euch wird’s genauso ergehen.“ Damit warf er Mekanorimon den Rucksack zu, den es auffing und er selbst sprang durch eine Luke in das innere des Maschinendigimon. Ohne ein weiteres Word starteten sie durch. Die Rufe der drei Jugendlichen, brachten da gar nichts mehr, denn das Digimon war innerhalb weniger Sekunden aus der Sichtweite.

„Mist. Ein perfekter Bankraub“, sagte Dustin ärgerlich. Ein Aufschrei ließ ihn aber sofort wieder auf das Kampffeld gucken. Offenbar hatten die Digimon ebenfalls die Flucht verfolgt, denn Dinohumon wurde einem Hieb des Gegners beinahe über das Dach geschleudert. Doch mit aller Kraft hielt es sich fest und verhinderte ein Abstürzen.

„Warte ich helfe dir!“, rief Renamon, rannte los und streckte einen Arm aus, doch schon wurde auch das Fuchsdigimon von einem Seitenhieb erwischt, der es gegen den Lüftungskasten schleuderte und diesen völlig ausbeulte.

„Vorsichtig Penguinmon! Geh da lieber weg!“, rief Holly und da ihr Partner recht nah zu ihr stand, rannte sie zu ihm. Das blaue Digimon sah es und lief ihr ebenfalls entgegen, allerdings deshalb, weil Mekanorimon sie gehört hatte und sich umdrehte.

„Holly, das ist gefährlich!“, riefen Panguinmon, Dustin und Hillary gleichzeitig, doch wieder war es zu spät. Das Maschinendigimon schoss seinen Laser ab. Doch es zielte nicht auf das Mädchen oder das blaue Vogeldigimon, sondern den Boden. Dieser riss auf, das Mädchen klammerte sich an ihr Digimon und beider verloren den Halt. Wie in Zeitlupe fielen sie. Laute Rufe folgten ihrem Sturz, doch die beiden konnten es nicht verstehen.

„W-Wieso Holly? Wieso lässt du mich nicht einmal kämpfen?“, fragte Penguinmon und verstand nicht, was seine Partnerin dagegen habe könnte.

„Ich will einfach nicht, dass so was passiert, dass du verletzt wirst oder schlimmer“, antwortete sie. Der Boden kam immer näher. Ihr Digimon fragte leise: „Aber warum denn nur? Bitte sag es mir.“

„Weil…“, begann sie und sah das Digimon lächelnd aber mit tränenden Augen an. „Weil… Na weil ich dich lieb hab, kleiner Dummkopf.“ Penguinmon weitete die Augen. Plötzlich war Aufgeben keine Alternative. Plötzlich verstand es. Sein Blick wurde hart und ernst. Wie aus dem Nichts hatte es neue Kraft. Dass es anfing zu leuchten bemerkte es nicht einmal. Hollys Digivice brummte. Dann breitete das kleine Digimon seine Flügel aus.

„Penguinmon digitiert zu Saberdramon!“
 

„Nun zu euch und dann ist meine Mission erfüllt“, sagte Mekanorimon und wandte sich langsam zu Dustin und Hillary um. Der Junge stieß das Mädchen zur Seite, hinter das Treppengeländer und rannte über das Dach. Zum Glück folgte das Digimon ihm. Er musste es zu Dinohumon locken, dann schnell runter zu Holly und Penguinmon und tun was er tun konnte für die beiden. Innerlich betete er, dass sie nicht gestorben waren. Dann geschah das, was nicht passieren durfte. Er stolperte und fiel der Länge nach hin. Von Hillary kam ein überraschtes Stöhnen. Offenbar verfolgte sie ihn mit ihren Augen.

„Aus die Maus“, rief das Maschinendigimon und holte aus.

„Da hast du verdammt Recht!“, rief eine andere, völlig unbekannte Stimme. Dann hörte man das Krachen und Dustin wandte sich um. Etwas war mit großen, mit Krallen ausgestatteten Füßen auf das gegnerische Digimon gelandet und drückte es in das Dach. Risse durchzogen die Stelle. Die großen Flügel schlugen sachte, damit das Vogeldigimon nicht umfiel. Es wirkte bedrohlich. Ganz schwarz war es, mit Zähnen im Schnabel und von der Größe her etwa so groß wie ein Bus. Jemand sah genau hinterm Hals und hielt sich an dem Digimon geklammert.

„Holly!“, rief Dustin und war total erleichtert. „Dann bist du also…“ Doch das Digimon nickte bloß, da es offenbar wusste was er sagen wollte.

„Ich bin Saberdramon. Hollys Digimon“, sagte es und stieß sich mit zwei kräftigen Flügelschlägen wieder in die Luft. Mekanorimon stand zuckend und stotternd auf. Es war total verbeult. Auf diesen Schlag war nicht vorbereitet gewesen und so hatte es jeglichen Schaden direkt hinnehmen müssen. Saberdramon flog eine kleine Runde, dann ging es in einen leichten Sturzflug. Seine Flügel begannen violett zu glühen. Dann stieg es wieder auf und aus den Flügeln flogen violette, spitzenähnliche Geschosse.

„Nachtpfeil!“, rief es und die Spitzen trafen. Die meisten prallten zwar ab, doch an den verbeulten Stellen drangen sie ein und schienen bei Mekanorimon Schmerzen zu verursachen, denn es fing heftig an zu zucken. Dinohumon sah seine Chance und rannte mit gezogenem Schwert los. Das Maschinendigimon sah es kommen und hob ab. Mit seinem Raketenantrieb flog es die Mauer des Gebäudes hinunter, doch da, in einem Wahnsinnstempo kam Saberdramon von der Seite angeflogen und trat mit seinen Krallenfüßen zu.

„Mach-Schatten!“ Die Wirkung dieses Treffers war gewaltig. Das Baugestein und die Fensterscheiben brachen. Mekanorimon versank geradezu in der Wand. Man konnte hören wie das Digichrome seiner Rüstung nachgab. Es knackte wie brechende Knochen. Doch erledigt war es immer noch nicht. Das Vogeldigimon schlug mehrmals kräftig mit den Flügeln und flatterte davon um etwas mehr Abstand zu gewinnen. Das Maschinendigimon kämpfte sich mit letzten Kräften aus der Wand. Doch zur Flucht wollte es Dinohumon nicht kommen lassen. Es sprang hinunter und drehte sich im Fall um. Mit aller Kraft warf es sein Schwert frontal auf den Feind. Es traf. Zentimeter um Zentimeter drang die Klinge ein, doch nicht tief genug. Doch da kam Saberdramon wieder angeflogen und mit einem letzten Kick drückte es die Klinge fast gänzlich in den Körper des Gegners.
 

„Du warst einfach nur super Penguinmon!“, rief Holly glücklich und drückte das blaue Digimon fest an sich. Dabei färbte es sich erst rot, dann grün. Offenbar bekam es kaum noch Luft. Dustin hielt Mekanorimon Digiei auf dem Arm und Kotemon war losgezogen um das von Tyrannomon zu holen. Hillary stützte Renamon, was total müde war und kaum noch gehen konnte.

„Danke Hillary“, keuchte es und sah auf. Ein Auge hatte es zugekniffen. Das Mädchen schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, wir danken dir. Du hast dein Bestes gegeben, ich bin wirklich stolz auf dich.“ Das Fuchsdigimon lächelte etwas. Dustin war wütend und hatte eine Faust geballt. Für das alles würde er diese Mistkerle bezahlen lassen.

„Wir sollten schnell gehen, ehe das Licht wieder angeht oder die Polizei kommt“, sagte Hillary laut und die Gruppe setzte sich in Bewegung.

„Wir sind alle müde. Wenn wir bei mir sind, legen wir sofort hin, was meint ihr?“, fügte sie aufmunternd hinzu Holly nickte leicht. Ihre gute Laune war verflogen und sie murmelte laut: „Ich würde vorher noch gerne baden gehen, wenn’s geht.“

„Klar, da komm ich sogar mit“, sagte Hillary und warf Dustin einem herausfordernden Blick zu, den er nicht sah und eh nicht erwidert hätte, da ihm anderes durch den Kopf ging.

Kotemon erschien nur wenige Minuten nachdem die kleine Gruppe Hillarys Heim erreicht hatten. Dustin ließ es rein und schloss dann sofort die Tür. Er wollte nach Hause. Schnell nach Hause. Sein Hinterkopf riet ihm dazu einen Plan zu schmieden. Seiner Wut musste und würde er Luft machen. Zusammen mit Kotemon und all den anderen, würde er Omega vernichten. Und zwar endgültig. Das nahm er sich fest vor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-06-30T14:22:54+00:00 30.06.2009 16:22
*Trauer Musik einspiel*
Armes Tyrannomon.
Aber Dinohumon hat richtig gehandelt.
Lieber sterben, als diesen Omegatypen zu dienen.

Wie Penguinmon zu Saberdramon digitieren konnte fand ich toll.
X3


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