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Digimon Protector

von

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Ehrliche Worte bewegen die Welt

Der Airport in Memphis war, zur Enttäuschung aller, letztlich wie jeder anderer auch. Thomas hatte schon von einem Laminatboden mit Spiegeleffekt geträumt, tatsächlich war er als einziger während des Fluges eingeschlafen.

„Laminat am Flughafen? Du träumst echt seltsames Zeug“ hatte Steve lachend gemeint und das Gepäck entgegen genommen. Bis auf Elecmon, welches mit dem normalen Gepäck gekommen war, mussten sie die anderen Digimon von der Rampe abholen. Unterschriften oder andere Formalitäten waren nicht notwenig, da sich Flughafenmitarbeiter als FBI-Agenten herausstellten. In einem unbeobachteten Moment wurden die Kästen geöffnet und Lynxmon und Kiwimon waren mit wenigen, aber kräftigen Sprüngen schon außer Sichtweite verschwunden. Sie trafen sich in einer schatten Ecke des Flughafengebäudes und hatten einen kleinen Kreis gebildet. Kurt kramte ein Stück Papier heraus und las die darauf geschrieben Notizen.

„Okay, also unser Ziel ist ShimaUnimon, ich habe mal Calumon vor der Abreise abgefragt. ShimaUnimon, Level Champion, Fantasytierdigimon, Typus Serum und seine Attacken heißen Gegenfrost, Rasender Schuss und Wilder Donner“, sagte Kurt und las die Information runter.

„ShimaUnimon? Jetzt verstehe ich wieso Kiwimon und ich ein Team bilden sollten. Du wolltest auf unsere Geschwindigkeit setzen um es zu fangen“ erkannte Lynxmon und sah anerkennend zu Kurt.

„So ist es“, antwortete dieser knapp. Elecmon nickte viel sagend und sagte: „Und ich soll es mit meinem Strom betäuben, wenn es klappen sollte.“ Steve und Thomas klatschen leisen Beifall.

„Guter Plan, setzen wir sofort um“, meinte Thomas und schulterte seinen Rucksack. Steve ließt ein überlegendes Summen hören und sagte noch während er überlegte: „Wir sollten vielleicht erst ins Hotel und unsere Sachen abgeben.“ Noch während er sprach, ließen die anderen den Blick schweifen. Der Airport von Memphis lag etwas abseits der Stadt und man konnte bis auf die Betonsteppe und den sich dahinter befinden Bäumen oder Hausdächer, nichts sehen. Tatsächlich würden sie zu Fuß einige Minuten brauchen um die erste, richtige Verkehrsstraße zu erreichen.

„Obwohl es gleich schon dämmern wird, ist es immer noch sehr warm“, sagte Kurt, der auf seine Digitaluhr mit eingebautem Thermometer schaute. Thomas sah ihm über die Schulter und quiekte förmlich auf: „35 Grad? Also ich gehe nicht aus dieser Ecke, da vertrocknen wir ja.“

„Sei nicht albern“, sagte Steve knapp und sah noch mal über den Flugplatz hinweg. Er deutete auf einen Punkt, der eine Art Lücke zwischen den Bäumen darstellte.

„Dort ist wohl eine Straße und im Moment ist kein Flugzeug unterwegs oder sonst wer“, fügte er hinzu und ging zu Lynxmon.

„Und?“, fragte Kurt. Steve grinste und sagte, während er seinem Digimon den Kopf kraulte: „Nun habe ich eine gute Idee.“
 

Nur Sekunden später hätten zufällig daher laufende Passanten ein sehr merkwürdiges Schauspiel mit ansehen können. Lynxmon und Kiwimon huschten mit schnellen Schritten über die Flugbahnen. Beide waren groß genug um ihre Tamer tragen zu können, doch da Lynxmon mehr Masse besaß, die man nutzen konnte, als das Vogeldigimon, musste es noch das Gewicht von Kurt mittragen, während Elecmon noch mit auf Kiwimon ritt. Nebeneinander rannten die Digimon schnell wie der Wind auf ihr Ziel zu. Ihr Plan war es, die Straße zu erreichen. Dann würden sich Lynxmon und Kiwimon, so gut sie nur konnten unauffällig im Hintergrund halten.

Zwar im Grunde eine gute Idee, aber etwas unbequem“, sagte Kurt laut und hatte Mühe sich bei den heftigen Bewegungen festzuhalten.

„Oh Verzeihung, aber leider haben wir Digimon keine eingebauten Sitze aus feinem Leder“, meinte Lynxmon und klang leicht amüsiert. Plötzlich horchten alle auf. Sie hörten ein ungewohntes Geräusch. Ein Geräusch, was nicht zu dieser Situation passte.

„Hast du plötzlich Stöckelschuhe an?“; fragte Thomas und Kiwimon erwiderte entrüstet: „Sehe ich etwa so aus?“

„Das sind keine Stöckelschuhe… das sind Hufe“, sagte Kurt und wandte den Kopf. Und tatsächlich. Hinter ihnen, nur wenige Meter und in selber Geschwindigkeit rannte ein Pferd ihnen nach. Es hatte Zebrastreifen, einen Helm mit Horn auf dem Kopf und war etwas größer als ein normales Pferd.

„Das ist es, das ist ShimaUnimon!“, rief Steve und sah ebenfalls zurück.

„Ob es uns angreifen will?“, fragte Thomas. Doch offenbar war das Digimon nicht auf einen Kampf aus. Es versuchte nur an Tempo zuzulegen, um sie zu überholen. Und es war auf dem besten weg dies zu schaffen. Sie änderten ihre Richtung zurück auf die Landeflächen, doch Lynxmon und Kiwimon schien langsam die Puste auszugehen. Während sie immer langsamer wurden, schaffte ShimaUnimon ein gewagtes Überholmanöver. Es tat einen kräftigen Sprung und landete knapp vor ihnen. Die Digimon blieben stehen und auch ihr Verfolger machte nach wenigen weiteren Metern eine Bremsung und wandte sich ihnen zu. Es scharrte leicht mit einem Huf und ließ ein mehrmaliges Schnaufen hören. Dabei schüttelte es sich den großen Kopf.

„Es sieht so aus, als ob es mit uns reden wollte“, meinte Elecmon und sprang auf den Boden. Alle anderen stiegen ebenfalls ab. Sie gingen ein paar Schritte näher ran, bis es dem Digimon scheinbar zu nahe war und es langsam zurückwich. Sofort blieben sie stehen.

„Und nun?“, flüsterte Thomas leicht ratlos. Kurt erhob seine Stimme etwas lauter als normal.

„Hallo? Willst du etwas von uns?“, fragte er etwas unsicher. ShimaUnimon fasste ihn kurz in Auge. Was genau es ansah konnte er durch den Helm nicht erkennen, doch als es offenbar etwas Spezielles ins Auge gefasst hatte, nickte es und scharrte erneut.

„Und das wäre?“, fragte nun Steve, doch anstatt eine Antwort zu erhalten wieherte es laut auf und ein ebenso lautes Schnauben folgte. Alle sahen sich an.

„Verstehst du uns?“, fragte Thomas dann und das Digimon nickte sofort.

„Es versteht uns zwar, aber scheinbar kann es nicht sprechen“, meinte Elecmon altklug. Kurt machte verzog kurz das Gesicht.

„Also darauf wäre nun wirklich jeder gekommen“, meinte er knapp und sein Digimon schielte bedrohlich zu ihm auf.

„Okay, wenn es nicht reden kann, dann stellen wir ihm eben Fragen, die er nur mit nicken oder Kopf schütteln beantworten muss“, sagte Steve, nickte und fragte dann: „Weißt du, wie du hier hin gekommen bist?“ Das Digimon schüttelte sich kurz, was scheinbar seine Art war zu zeigen, dass es nachdachte, dann schüttelte es den Kopf.

„Willst du, dass wir dich nach Hause bringen?“, fragte Thomas dann und ohne nachzudenken nickte es sofort. Nun meldete sich Kurt. Er streckte dem Digimon seine Hand entgegen und sagte: „Dann komm zu uns. Wir gehen dann zu den Flugzeugen zu den Leuten, die dich zurückschicken können. Was sagst du dazu?“ ShimaUnimon war bereits zwei Schritte auf zu zugekommen, dann schrie es plötzlich auf und wurde einige Meter weggeschleudert. Etwas hatte ihn seitlich getroffen und nun stand dieses etwas vor ihnen. Es sah aus wie eine Uhr. Diese Uhr allerdings hatte ein Auge und zwei Beine. Noch dazu ragte ein Oberkörper oben raus, der in seinen Armen einen Hammer hielt.

„Was denn, war das schon alles?“, fragte es und klang sowohl enttäuscht, als auch provozierend.

„Ich habe dich doch gar nicht richtig getroffen, nun steh schon auf. Ich will mich etwas mit dir amüsieren, ehe ich dich in Namen unserer Organisation versklave.“ Entweder hatte das fremde Digimon die anderen nicht bemerkt oder es ignorierte sie eiskalt.

„Hey, was glaubst du wer du bist?“, rief Kurt aufgebracht und auch Steve und Thomas schienen alles andere als erfreut zu sein. Nun wandte dich das Digimon ihnen zu. Es schulterte seinen Hammer und begann sich in der Nase zu bohren während es sagte: „Ich? Das geht euch ja nichts an, aber ich bin Clockmon und eigentlich wollte ich dieses da“, dabei deutete es auch das zitternde und noch am Boden liegende ShimaUnimon. „In unsere Truppe aufnehmen, aber ich habe hiermit entschieden, dass es nutzlos ist, also mache ich es weg.“

„Nein!“, schrieen die anderen doch sie konnten sich tun. Clockmon erhob seinen Hammer und rief: „Zeitenbrecher!“ In der nächsten Sekunde hörten die Jungs drei schmerzerfüllte Aufschreie. Lynxmon brach zusammen, als wären ihm die Vorderbeine weggezogen worden, Kiwimon fiel nach hinten und Elecmon lag am Boden, als habe es einen Schlag von oben abbekommen. Clockmon, welches langsam einen Kreis um sie bog, lachte.

„Tja, schon blöd, wenn man gegen jemanden kämpfen muss, der die Zeit kontrolliert. Die Zeit ist mein Gefährte, sie arbeitet für mich. Sie und ich sind unzertrennlich.“ Kurt war fassungslos. Hatte sich dieses Digimon wirklich so schnell bewegt oder konnte es wirklich die Zeit anhalten? Aber das war doch eigentlich unmöglich. Clockmon wollte offenbar weiter sprechen, doch ein Bimmeln ließ es verstummen. Wie aus dem Nichts zog es hinter seinem Rücken ein Handy hervor und nahm den Anruf entgegen.

„Hallöchen?“, sagte es und stellte auf Mithören. Ein leises Rauschen, wie wehender Wind war zu hören und dann erklang eine männliche Stimme: „Clockmon? Screw hier.“

„Ah, Mr. Screw, Chef, alles nach Plan verlaufen?“, fragte das Digimon und klang wie ein gut gelaunter Teenager am Telefon.

„So ziemlich. Tyrannomon wurde übernommen. Zwar kamen uns ein blonder Junge und zwei dunkelhaarige Mädchen mit Digimon dazwischen, aber das war kein wirkliches Hindernis. Mekanorimon und ich sind bereits auf dem Rückweg. Hier in Miami ist es ja schon auch sehr dunkel. Aber wie läuft es bei dir?“, fragte die Stimme und klang als wolle es das Gespräch nun schnellstmöglich beenden.

„Ich werde das schwächliche ShimaUnimon erledigen Mister, es hat nicht mal eine Attacke ausgehalten. Danach werde ich mich der drei Nervensägen und ihren Digimon entledigen und zurückkehren“, sagte das Digimon. Ein Lachen des Telefonpartners folgte, dann sagte der Mann noch: „Du hast freie Hand Clockmon, ich vertraue deinem Urteilsvermögen. Viel Spaß.“ Damit wurde eingehängt und Clockmon steckte das Handy wieder weg und mit schnellen Schritten ging es auf ShimaUnimon zu, während es seinen Hammer bedrohlich hob.

„Aufhören!“, schrie Kurt und die drei anderen Digimon sprangen vor.

„Kleiner Picker!“, rief Kiwimon, riss seinen Schnabel auf und schoss kleinere Schnäbel auf den Feind.

„Wilde Nadelklaue!“, schrie Lynxmon und stieß mit seinen Vorderklauen zu.

„Donnerschlag!“, rief Elecmon und ließ einen Blitz auf Clockmon fliegen, doch dieses sagte ungedruckt: „Zeitenbrecher.“ Kurt weitete die Augen. Er hatte das Gefühl zu ahnen, was im Bruchteil einer Sekunde ablief. Clockmon hatte seinen Hammer einmal geschwungen und somit Lynxmon einen Schwinger in die Seite verpasst. Danach war es Kiwimons Attacke ausgewichen, vorgesprungen und dieses einen kräftigen Hieb mit der Faust in den Magen durchgeführt. Anschließend hatte es erneut den Hammer genommen und Elecmon ins Gesicht geschlagen. Dann war es wieder an seinen Platz gegangen und die Zeit lief normal weiter. Lynxmon schrie schmerzerfüllt auf, wurde einige Meter zur Seite geschleudert und überschlug sich einige Male auf der Flugbahn. Kiwimon hatte aufgestöhnt und war zuckend auf die Knie zusammengebrochen. Elecmon gab gar kein Geräusch von sich, sondern wurde nach hinten gerissen, schlug einige unfreiwillige Saltos und blieb genau vor Kurt liegen. Dieser hob es hoch. Elecmon schien ohnmächtig und seine Nase blutete heftig. Doch es war kein rotes Blut, was Kurt sah. Es sah für ihn aus wie ein hellblauer Schleier, in denen sich mehrere winzig kleine Nullen und Einsen tummelten. Waren das Daten? Bluteten Digimon, indem sie Daten verloren, wie Menschen ihr Blut? Ein lautes Scheppern ließ ihn aufsehen. Clockmon erhob seinen Hammer, mit dem es soeben zugeschlagen hatte. Er sah noch, wie ShimaUnimons Schädel getroffen worden war, dann löste es sich auf und ein Digiei blieb zurück.

„Tja, das war’s schon. Und nun“, sagte Clockmon und wandte sich Kurt zu. In diesem stieg die Wut hoch.

„Du hast soeben ein wehrloses Wesen getötet… du bist ein Monster, hörst du? Ein verdammtes Monster!“, schrie er und Zornesröte standen ihm im Gesicht. Das Digimon kicherte.

„Na und? Fressen und gefressen werden, wer zu schwach ist wird einfach aufgefuttert. So funktioniert die Gerechtigkeit der Wildnis und der Digiwelt. So stellen sich Digimon ihr Dasein vor und so wird es auch immer sein, solange die Zeit existiert.“ Es sprach, als wäre es ein Gebet.

„Das kann sein, das ist mir aber scheißegal!“, schrie Kurt und Elecmon wurde langsam wach, was er allerdings nicht bemerkte. Stattdessen sprach er weiter: „Es hatte doch keine Chance, wieso seid ihr so? Ich dachte Digimon seien friedliche Wesen, die zwar hin und wieder kämpfen, aber keine bösen Gedanken haben.“ Clockmon blieb stehen und sah ihn ernst an. Es schwieg kurz, dann lächelte es und sagte kalt: „Wieso wir, wieso ich, so bin? Wieso wir, wieso ich, zu den Menschen gekommen sind, die anderen Menschen schaden wollen? Weil es uns, weil es mir, Macht gibt. Macht, macht mich glücklich. Unsere große Anführerin in der Digiwelt, hat einen Pakt mit dem Leiter des Omega geschlossen. Sie wird uns aber letztlich führen und wir werden uns gegen die Menschen erheben. Und sobald wir uns beider Welten gefügig gemacht haben, wird sie herrschen und jene von uns, die alles riskiert haben, werden mitherrschen. Nur Macht, hat in dieser und in unserer Welt etwas zu sagen. Und deshalb, müsst ihr nun auch sterben.“ Es ging weiter, wobei es den Hammer wieder anhob. Ein wahnsinniger Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Kurts Gesicht war zu einer wütenden Grimasse verzerrt. Steve und Thomas halfen ihren Digimon auf die Beine und hatten offenbar nichts oder nicht alles mitgehört.

„Das ist dumm“, sagte er schließlich.

„Was sagst du da?“, fragte Clockmon und blieb direkt vor ihm stehen.

„Es ist total dumm. Macht ist Herrschaft, da hast du Recht. Aber ein Herrscher muss würdig sein zu reagieren. Daran glaube ich und deshalb kann ich dir nur sagen: Du bist der dümmste und letzte Dreckhaufen, den ich je gesehen habe.“ Clockmons Gesicht war kurz entgleist, dann grinste es.

„Und so waren seine letzten Worte. Stirb!“, es schlug zu. Kurt schloss die Augen. Steve und Thomas schrieen, Lynxmon und Kiwimon sprangen vor, doch es würde nichts bringen. Doch etwas stimmte nicht. Clockmon hätte längst treffen sollen. Langsam öffnete Kurt seine Augen wieder und wurde geblendet. Elecmon leuchtete weiß auf.

„Du wirst ihn nicht anrühren! Er hat total Recht! Du bist Dreck!“, schrie es und sprang vor. Kurts Digivice vibrierte und leise hörte er eine elektronische Stimme, die ein Wort flüsterte: „Evolution.“ Im Sprung sah Kurt Elecmons Veränderung.

„Elecmon digitiert zu…“ Seine Vorderbeine wurden länger und bekamen Federn, ebenso der Rest seines Körpers. Ihm wuchs ein Hals und der Kopf wurde vögelähnlich mit Schnabel. Mit einem dumpfen Aufschlag landete es auf seinen kräftigen, langen Vogelbeinen.

„Kokatorimon!“ Clockmon schien noch etwas blind und so konnte es den Angriff nicht sehen. Kokatorimon hob ein Bein und trat zu. Die Wucht war gewaltig. In Cockmons Körper scheppert es kurz und es flog nach hinten. Es landete auf dem Rücken und stand schnell auf. Den Hammer hielt es noch fest. Keuchend sah es auf.

„Dich in ein Brathuhn zu verwandeln hilft dir auch nichts“, sagte es und rieb sich die getroffene Stelle. Doch Kokatorimon rührte sich keinen Millimeter. Mit ausdruckslosem Gesicht sah es seinen Gegner an.

„Was?“, fragte dieser genervt.

„Eine Frage…“, begann Kurts Digimon und dessen Stimme klang etwas maskuliner und ernster als jemals zuvor. „Was hast du wohl vor, wenn deine so genannte Anführerin wirklich herrschen sollten, sie dich aber einfach stehen lässt?“ Clockmon hob beide Brauen.

„Das wird niemals geschehen. Und wenn, werde ich eben einen anderen Weg finden an Macht zu kommen, jawohl“, sagte es und wurde mit jedem Wort euphorischer. Kokatorimon schloss kurz die Augen und sah aus, als würde es diese Antwort, oder Clockmons Einstellung bedauern.

„Zu schade, aber du bist ein hoffnungsloser Fall“, sagte es und breitete seine Flügel aus. Kleine, grüne Blitze stoben aus den Schwanzfeder vor Kokatorimons geöffneten Schnabel und als die Kugel scheinbar groß genug war, schoss es einen gebündelten Strahl in selber Farbe auf seinen Feind ab.

„Versteinern!“ Clockmon schlug mit dem Hammer zu. Die Attacke verpuffte. Es grinste, doch ein noch breiteres Grinsen von Kokatorimon lies seine eigenen Gesichtszüge entgleisen.

„Was schaust du so blöd?“, fragte es aufgebracht. Doch das Vodeldigimon antwortete nicht, sondern deutete nur mit einer Federspitze am Flügel auf den Hammer. Clockmon sah hin. Erst sah er normal, doch bei genauerem hinsehen verschlug es Clockmon die Sprache. Es schlug mit seiner Waffe auf den Boden und diese zerfiel zu Brocken und Staub.

„Stein… ich glaube es nicht“, sagte es und keuchte überrascht. Dann sah es erschrocken auf. Kokatorimon hatte aufgeschrieen und rannte nun mit großen, aber auch schwerfällig schienen Schritten auf Clockmon zu. Doch es war schnell. In seinen Beinen mussten wirklich wahnsinnig starke Muskeln stecken. Es trat zu, schnell und mehrmals hintereinander. Clockmon wich aus und hatte alle Mühe auszuweichen.

„Ich habe vielleicht keine Waffe mehr, aber deshalb gewinnst du noch lange nicht!“, schrie Clockmon, wehrte einen Tritt ab und stieß Kokatorimon von sich weg.

„Zeitenbrecher!“ Es hielt die Zeit für die anderen an und sprang vor. Diesmal war es selbst im Vorteil. Kokatorimon rührte sich natürlich nicht. Wie auch? Es sah immer noch Clockmon einige Meter entfernt vor sich stehen. Es schlug zu und traf den Kopf des Vogeldigimons, ein weiterer traf seine Brust und der letzte, ehe die Wirkung verfliegen würde traf es erneut am Kopf. Als die Zeit normal weiter lief keuchte Kokatorimon auf und taumelte zurück.

„Zu früh gefreut!“, schrie Clockmon und schlug wieder zu, doch Kokatorimon fing sich scheinbar und machte einen flinken Schritt zur Seite, so dass der Schlag ins Leere ging und es nun hinter deinem Gegner stand. Schnell erhob es erneut einen Fuß und traf Clockmon mit aller Kraft im Rücken. Dieses fiel vorn über und rutschte einige Meter über den Boden.

„Unmöglich“; dachte es, während es zitternd aufstand. „Ich habe es doch so hart getroffen. Es müsste fertig sein, stattdessen kämpft es einfach weiter. Ohne meinen Hammer scheine ich nicht mehr ganz so stark zu sein.“ Kokatorimon nutzte Clockmons kurze Unaufmerksamkeit und begann erneut die grüne Kugel vor seinem Schnabel zu formen. Als es sein Gegenüber dann bemerkte war es zu spät.

„Versteinern!“, rief Kurts Digimon und die Attacke traf perfekt. Clockmon wurde zwar nicht versteinert im eigentlichen Sinne, doch schien es gelähmt zu sein. Es konnte sich nicht mehr bewegen. Langsam kam Kokatorimon näher. Jeder Schritt schallte dumpf auf dem leeren Platz wieder.

„N-Nein…“, keuchte Clockmon und zitterte, da es angestrengt versucht sich aus seine Betäubung zu befreien. „Bitte nicht… lasse mir eine Chance… gib mir doch eine verdammte Chance!“

„ShimaUnimon hatte auch keine Chance“, sagten Kokatorimon und Kurt synchron. Plötzlich konnte Clockmon eine Art gelblichen Schleier um Kokatorimon erkennen. Es kannte diese Erscheinung.

„Ist das etwa… das Digisoul?“, flüsterte es. Kurt, sein Digimon und auch die anderen, die alles nur mit offenen Mündern angesehen hatten horchten auf.

„Das Digisoul… die Kraft, die Menschen als Chi, bezeichnen, das, was jedes Lebewesen in sich trägt. Tatsächlich. Und ich dachte, es gäbe dies nicht.“

„Es scheint verwirrt“, sagte Lynxmon.

„Ja, sein Geist ist gebrochen“, fügte Steve hinzu. Thomas sah etwas traurig aus und meinte: „Es war so von Macht besessen, dass es seinen Glauben an diese Energie verloren hatte. Ich habe irgendwie Mitleid.“ Kokatorimon erging es wohl ähnlich. Es fächerte seine Schweiffedern auf, welche im letzten Licht der untergehenden Sonne glänzten. Eine Blitzschnelle Bewegung und ein schneidendes Geräusch erfüllten die Luft.

„Federnmesser.“ Langsam, zerfiel Clockmon in zwei Teile und löste sich schließlich ganz auf. Nur ein Digiei blieb zurück und rollte zu dem, welches vorher ShimaUnimon gewesen war. Thomas und Steve nahmen je eines hoch.

„Du warst super, danke, dass du mich gerettet hast“, sagte Kurt und sah zu Elecmon, welches wieder zusammengeschrumpft war und mit müdem Gesicht von Lynxmons Rücken zu ihm sah und leicht lächelte.

„Bitte, gern geschehen“, sagte es und klang sowohl glücklich, als auch etwas benommen.

„Schlaf jetzt, das hast du verdient“, sagte Kiwimon und Elecmon nickte, ehe es den Kopf auf Lynxmons Rücken bettete.

„Sollen wir zum Flughafen und nach den Agenten suchen?“, fragte Thomas. Kurt schüttelte den Kopf.

„Lasst uns eine Campingausrüstung leihen und draußen mit unseren Digimon übernachten. Ich habe richtig Lust dazu. Dann können wir auch bei ihnen bleiben.“ Alle nickten zustimmend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-02-26T07:21:47+00:00 26.02.2009 08:21
Digisoul?
Du scheinst echt mehrere Staffeln in einer zu vereinen.
XD
Wer is blos diese Herscherin?
*überlegen tu*
Mir is übrigens aufgefallen, dass alle feindlichen Digimon bis jetzt MAschinen Digimon sind.
Hat das ne bestimmte Bedeutung?

PS:
Irgendwie hab ich das Gefühl du schreibst die FF nur noch für mich.
XD
Ich geb aj als einzigste Kommis.


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