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Digimon Protector

von

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Cathy und Monmon

„Das war heftig!“, rief Dustin, als er seine Zimmertür aufriss und dicht gefolgt von Kotemon und Calumon die Treppe runter rannte. Seine Eltern saßen bereits unten und hatten den Fernseher eingeschaltet. Der Nachrichtensprecher schien aufgeregt, als er immer wieder neue Informationsblätter zugereicht bekam, auf dem es die aktuellsten Geschehnisse geschrieben standen.

„Meine Damen und Herren, laut neustem Stand gibt es nun mehr Sichtungen und folgenden Städten: Springfield, New York, Miami, Los Angeles und Memphis. Wir wiederholen noch mal, dies sind keine Computeranimationen, es sind echte Bilder.“ Noch während der Nachrichtensprecher seinen Text verlas, huschten Videos von Amateurfilmern durchs Bild, welches verschiedene Wesen zeigte.

„Calu! Das waren Tyrannomon, Gorillamon, Woodmon, Kabuterimon und ShimaUnimon“, sagte Calumon und nannte die Namen der Digimon, als sie kurz durch das Bild huschten.

„Also sind es wirklich Digimon…“, murmelte Dustins Vater und seufzte.

„Alvin hatte mir davon erzählt. Omega war doch nicht untätig und hat einen Weg gefunden Tore zu öffnen. Deshalb auch die Erdbeben.“

„Aber Erdbeben gab es bisher nie wenn ein Digimon aufgetaucht ist, wieso jetzt?“, fragte Kotemon. Steve überlegte wie er es wohl einfach ausdrücken konnte und begann dann mit: „Stell dir mal die Frage, was mehr Schaden verursacht. Wenn du dir mit einer kleinen Klinge den Finger etwas aufschneidest oder wenn du mit dem Vorschlaghammer draufhaust. So in etwa musst du dir das vorstellen. Die Löcher, entstehen, ich nenne es mal natürlich und diese Tore wurden gerade zu in die Weltengrenzen gesprengt. Ich will gar nicht daran denken, welche Auswirkungen das auf die digitale Welt hatte. Diese Digimon von eben müssen total verschreckt und panisch sein.“ Das Telefon ließ alle zusammenzucken. Rose nahm den Hörer ab.

„Hallo? Oh Kurt, ja wir schauen die Nachrichten. Nein, wieso fragst du? Oh, warte kurz…“, sie nahm den Hörer von ihrem Ohr weg und wandte sich ihrem Mann.

„Schatz Kurt meint er finde es seltsam, dass wir von einem Erdbeben wach wurden, da die Städte, die genannt wurden, ja viel zu weit weg seien.“ Dustin weitete die Augen. Das hätte ihm auch schon auffallen müssen. Das hieße ja dann, dass es auch wieder bei ihnen zu einer Begegnung kommen müsste.

„Er hat Recht Rose… das ist wirklich seltsam. Das heißt, wir haben wieder ein kleines Problem“, meinte Dustins Vater und nahm seiner Frau den Hörer aus der Hand.

„Kurt? Hör zu Junge, eines vorweg, du und auch kein anderer von euch, unternehmt nichts. Es ist viel zu dunkel und solange es keine Sichtung gibt, haben wir nichts zu befürchten, okay? Gut, vielleicht hatten wir ja Glück und es kam gar kein Digimon durch… Genau, dann geh wieder ins Bett, ja? Gute Nacht.“ Er hing wieder auf und sah seinen Sohn an.

„Das gilt auch für dich Dustin und für euch zwei ebenso.“ Damit deutete er auf die zwei Digimon. Doch diese machten nur ein Engelgesicht.

„Gut. Dann legt euch wieder hin und versucht zu schlafen.“ Also ging Dustin mit den Digimon wieder hoch und legte sich ins Bett. Gerade als Calumon die Augen schließen wollte huschte sein Blick zum Fenster.

„Calu?“, sagte es, stand auf und sprang mit einem Satz hinaus.
 

„Ist es vorbei?“, fragte Cathy schließlich und sah sich um. Sie und Monmon waren noch abends im Park unterwegs gewesen, um etwas mehr Zeit für sich zu haben, als plötzlich das Beben eingesetzt hatte.

„Ja, natürlich! Es zittert nix mehr, außer dir. Jetzt lass mich los, du erdrückst mich!“, sagte Monmon und strampelte mit seinen Gliedmaßen um aus ihrer Umklammerung frei zu kommen. Etwas schmollend ließ Cathy los.

„Du hattest aber kein Problem, als dich an mich drückte, als das Beben anfing“, sagte sie und ließ den Blick umher schweifen. Offenbar war kein Gebäude beschädigt worden. Das Digimon klopfte sich die Schultern ab und meinte lässig: „Da war ich überrascht und musste mich kurz festhalten. Bilde dir darauf bloß nichts ein.“

„Wenn du öfters umarmt werden willst, dann sag es doch. Das mache ich gerne, echt“, sagte das Mädchen leicht lächelnd, doch das Digimon schnaufte nur auf und sagte: „Als ob ich das wollte. Ich bin kein Schmusetierdigimon wie Penguinmon oder Betamon. Wenn du schmusen willst, besorg dir ein Tier oder nen Freund!“ Cathy hörte auf zu lächeln. Ihr Gesicht wurde teilnahmslos. Das Digimon verstummte auch sofort. Offenbar wurde ihm klar, dass es zu weit gegangen war. Cathy war auf dieses Thema nicht sehr gut zu sprechen.

„I-Ich… also…“, begann Monmon, doch das Mädchen wandte sich nur um und ging in Richtung der Hauptstraße. Das Digimon blieb zurück und sah ihr traurig nach. Ihre Gefühle hatte es nicht verletzen wollen. Es ging ihr drei Schritte hinterher, dann blieb es stehen und sah in den Himmel.

„Warum kann ich nicht offen zu ihr sein? Ich wollte ihr nicht wehtun, ich wollte doch nur zeigen, dass auch ich stark genug sein kann jemanden zu beschützen. Aber offenbar habe ich die falschen Worte benutzt“, dachte es sich. Dann ballte es die Fäuste, nickte und sagte leise: „Ich werde ihr nachgehen und mich entschuldigen. Außerdem wird sie sich Sorgen machen wenn ich zulange weg bleibe.“ Doch gerade als es in einen Baum gesprungen war um unauffällig von Ast zu Ast zu hüpfen, ließ es ein Geräusch inne halten. Es war ein Brummen oder ein Summen wie von einem Insekt. Doch das war um einiges lauter als normal und bewegte sich schnell. Hastig ließ Monmon den Blick umherschweifen. Doch es konnte nichts entdecken. Dann sah es auf. Direkt über ihm, etwa in zehn Meter Höhe, zog ein großes Insekt seine Kreiße. Man hätte es für eine Libelle halten können, doch dafür war es viel zu groß. Und es hatte Monmon entdeckt.

„Oh verdammt…“; sagte das Digimon leise und sprang. Keinen Moment zu früh. Denn schon war das Insekt in den Sturzflug gegangen und ließ den Baum berstend zur Seite kippen.
 

Cathy blieb nach zwei Häuserblocks stehen. Eigentlich war ihr Haus nur noch wenige Minuten zu Fuß entfernt. Doch wollte sie lieber auf Monmon warten. Obwohl es ihrer Meinung nach den Bogen etwas überspannt hatte, hätte sie nicht einfach weggehen dürfen.

„Es ist fast so uneinsichtig wie ein Junge“, dachte sie sich. Doch als ihr plötzlich das Geräusch von splitterndem Holz, zwar nur sehr leise, aber trotzdem hörbar, ins Ohr drang wandte sie sich erneut um.

„Was war das?“, fragte sie leise. Nun hörte sie aus einer Seitenstraße ein Geräusch: „Calu.“ Es war Calumon, welches mit ausgebreiteten Ohren an ihr vorbei schwebte und sie ansah.

„Oh Cathy, calu, was machst du noch hier?“, fragte das Digimon und flog auf sie zu. Das Mädchen griff das Digimon aus der Luft und hielt es leicht fest.

„Das sollte ich lieber dich fragen. Wieso bist du noch draußen, weiß Dustin bescheid?“, fragte sie. Das weiße Digimon schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, calu, ich habe das Gefühl gehabt, dass etwas hier in der Nähe herumirrt. Ungefähr in diese Richtung.“ Nach dem letzten Wort deutete es in die Richtung, aus der Cathy gekommen war.

„Was, wieder der Park? Seltsam… aber da war ich grade mit…“ Doch das letzte Wort, was eigentlich ein Name war, blieb ihr im Hals stecken. Wenn Calumon etwas suchte, handelte es sich bestimmt um ein Digimon und Monmon war noch immer nicht zurück.

„Wir gehen zusammen“, sagte sie und ging schnell los. Doch sie hatten den Park noch nicht ganz erreicht, als ein schmerzhafter Aufschrei zu hören war. Cathy wurde schneller und endlich kamen sie um die letzte Ecke. Sie und Calumon sahen, wie Monmon durch die Luft flog. Allerdings sah es so aus, als sei es geschleudert wurden, da es mit dem Kopf voran in Richtung eines Gebäudes zuflog.

„Monmon!“, rief das Mädchen entsetzt. Das Digimon schien darauf zu reagieren, den es änderte seinen unkontrollierten Flug, in dem es einen Salto schlug, sich mit den Füßen von der Wand abstieß und zu Boden sprang. Cathy wollte näher ran doch Monmon hielt sie mit Rufen zurück.

„Bleib wo du bist! Hier ist ein Digimon, das total verrückt ist!“ Wie es der Vorführeffekt vermuten lies, kam nun jenes genannte Digimon aus einer Baumkrone wieder auf Monmon zugeflogen und beide krachten ineinander.

„Calu! Das ist Yanmamon!“; rief Calumon und schien plötzlich total aufgeregt. „Oh nein, es ist wahnsinnig, calu… genau wie Raremon vor wenigen Tagen“, fügte es leise und bedauernd noch hinzu. Doch Cathy sah ihr Digimon mit besorgtem Gesichtsausdruck an. Monmon sah fertig aus. Und schnappte nach Luft, hatte Kratzspuren und andere leichte Verletzungen. Ein Auge hatte es zugekniffen, als hätte es einen Schlag darauf einstecken müssen.

„Monmon…“, hauchte Cathy leise und merkte selbst gar nicht, dass sie langsam immer näher trat. Ihr Digimon so fertig zu erleben machte sie irgendwie fertig.

„Bleib stehen habe ich gesagt!“; rief ihr Digimon und klang sogar fast wütend.

„Aber…“, begann sie doch Monmon fiel ihr ins Wort:

„Geh los und ruf die anderen! Dustin, Chris, Steve, egal, Hauptsache ein digitiertes Digimon oder eines, was das kann! Ich halte es solange auf!“ Mit diesen Worten stieß es Yanmamon von sich weg, doch dieses fing sie nur Sekunden später und hob erneut ab.

„Du bist ja immer noch da, geh!“, rief das grüne Affendigimon und zog seine Schleuder um zu zielen. Cathy ging einige Schritte zurück und zog ihr Handy.

„Ich habe kaum noch Guthaben… aber für eine SMS reicht es noch. Hoffentlich ist Dustin noch wach.“ Während sie sich versuchte auf die Nachricht zu konzentrieren, konnte sie die Kampfgeräusche hören. Monmon musste dieses Yanmamon mit seiner Waffe vom Hals halten. Endlich, als sie die Nachricht versendet hatte, wandte sie den Kopf. Sie sah noch, wie ihr Digimon einen Schuss abfeuerte, doch schon in der nächsten Sekunde war Yanmamon nah genug heran geflogen, um ihm einen Schwinger mit dem Schweif zu verpassen. Die Kraft ließ Monmon erneut fliegen, diesmal genau auf Cathy zu. Das Mädchen breitet die Arme aus und fing ihren Partner gekonnt im Flug auf.

„Monmon, ich hab dich, keine Angst!“ Das Summen von Yanmamons Flügeln kam schnell näher. Sie sprang zur Seite, ins nächst beste Gebüsch. Calumon klammerte sich fest an einen Träger ihres Tops und zusammen fanden sie sich zwischen Blättern und Zweigen wieder. Das Libellendigimon drehte ab und erhob sich wieder in die Luft. Sie konnten hören, wie es über ihnen seine Kreise zog. Monmon saß, an Cathy gelehnt, auf ihrem Schoß und zuckte heftig, offenbar vor Erschöpfung und Schmerzen. Seine Schleuder lag noch außerhalb des Busches.

„Tut dir was weh?“, fragte das Mädchen besorgt und strich ihrem Digimon sanft über den Kopf. Dieses stieß ihre Hand leicht bei Seite.

„M-Mir geht’s gut… ich kann weiter machen, wirklich. Du musst gehen“, sagte es, versuchte aufzustehen, doch sackte sofort wieder ein. Cathy hielt es fest und meinte schon fast gereizt: „Nun halt still! Wieso versuchst du andauernd diese hirnrissigen Aktionen? Lass mich doch um dich kümmern, Herr Gott.“ Das Digimon sah sie an. In seinen Augen stand die pure Entschlossenheit.

„Ich will beweisen, dass auch ich kämpfen kann. Ständig stehe ich sinnlos daneben und sehe zu, wie Kotemon und Bearmon digitieren. Weißt du wie sehr das schmerzt? Zuzusehen wie alle langsam reifer und stärker werden, nur du selbst weißt genau, dass du niemals diese Stufe an Reife erreichen kannst?“ Es klang während es sprach gereizt, fast wütend und ballte die Fäuste. Sein Gesicht änderte von zornig in fast verzweifelt.

„Ich habe mich zwar für sie gefreut, aber wieso kann ich nicht auch nützlich sein? Wieso stehe ich immer nutzlos daneben? Wieso scheint alles an mir vorbeizugehen? Wieso bin ich nur so schwach? Wieso… Wieso habe ich das Gefühl ganz alleine dazustehen?“ Es hielt inne obwohl es weiterreden wollte. Cathy hatte ihre Arme um ihr Digimon geschlungen und drückte es an sich. Es wehrte sich nicht einmal. Etwas war anders. Ihr Griff war fordernd, aber nicht fest.

„Ich weiß, was du meinst… glaub es mir“, hauchte sie leise genug, dass Monmon und Calumon es hören konnten.

„Ich weiß nicht ob du es bemerkt hast, aber ich fühle mich sehr schnell einsam. Wenn ich niemanden um mich habe fühle ich mich allein und verlassen. Deshalb bin ich immer mit anderen zusammen und will sie eigentlich ständig um mich haben. Ich will nicht, dass man mich im Stich lässt. Sie wie mich damals meine Großmutter verlassen hat. Sie war schon sehr alt weißt du, sie ist damals gestorben. Doch da meine Eltern früher oft weg waren, habe ich die meiste Zeit bei ihr gelebt. Und plötzlich… ja, sie war einfach nicht mehr da. Ihre Zeit war abgelaufen.“ Das Digimon merkte wie etwas Nasses an seinen Schultern runter lief. Weinte sie etwa?

„Aber genau deshalb habe ich Angst vor engen Kontakten. Irgendwann wird dieser Mensch vielleicht auch nicht mehr da sein, wie auch immer sich das zeigt. Und als du plötzlich weg warst… ich hatte Angst dich auch noch zu verlieren, verstehst du? Ich will nicht, dass mich jemand alleine zurücklässt.“ Nun konnte auch das Digimon sich nicht mehr halten. Eine Träne lief ihm die Wange runter und es sagte fast zittrig: „I-Ich… Ich hatte keine Ahnung… aber… aber eines kannst du mir glauben, Cathy. Ich werde dich niemals alleine lassen, fest versprochen. Wir zwei sind Partner.“ Es befreite sich aus ihrem Griff und stand leicht keuchend auf. Sie wischte sich die Augen trocken.

„Soll das also heißen… du bist zurückgekommen weil…“, begann Monmon langsam und sah ihr dabei nicht in die Augen. Sie nickte, als wüsste sie was es fragen wollte und sagte: „Ja, ich habe mir große Sorgen um dich gemacht. Du findest mich jetzt sicher bescheuert oder?“, fragte sie, hielt sich schon selbst für eine dumme Heulsuse und sah ebenfalls bei Seite.

„Nein…“, begann das Digimon und sie sah langsam wieder zu ihm. Es stand genau vor ihr und nahm ihre Hand.

„Ich will mich bei dir, dafür bedanken. Und ich bin froh, dass du mir das alles erzählt hast. Ich weiß nun, was ich zu tun habe. Du wartest hier, Calumon, du auch.“ Es ließ sie los und rannte aus dem Busch.

„Nein warte!“, rief das Mädchen, stand auf, Calumon griff sich diesmal an ihre Hose und sprang nun auch aus dem Gebüsch.
 

Etwas sprang auf seinem Bauch auf und ab. Dustin öffnete langsam die Augen. Erst dachte er, es wäre wieder Calumon, was an Schlafstörungen leiden würde, doch es war ein kleiner, flauschiger, schwarzer Pelzball mit Ohren und gelben Augen.

„Bota, Bota!“, rief Botamon freudig und hüpfte weiter. Garantiert wollte Botamon wieder mit Calumon spielen und war deshalb herüber geschlichen.

„Och Botamon… geh zurück zu Mama ins Bett und schlaf weiter… was willst du denn?“; fragte der Junge und setzte sich auf und das hyperaktive Digimon aus der Luft zu fangen. Erst jetzt merkte er, dass es etwas im Mund hatte. Hatte es genascht? Als es anfing auf dem etwas rumzukauen, konnte er sehen, dass es sein Handy war.

„Ah, lass das los Botamon, das ist nichts zu essen“, sagte Dustin und zog mit leichter Kraftaufwendung das kleine Gerät aus dem Mund des Digimon heraus. Dieses blinzelte nur verwirrt und fing an zu schmollen. Kotemon war ebenfalls aufgewacht, allerdings eher durch das rütteln der Bettmatratze. Leise gähnte es auf und fragte verschlafen: „Was ist denn los?“

„Leg dich ruhig wieder hin. Botamon ist hat sich nur wieder raus geschlichen. Ich bringe es eben zurück und… Moment, ich habe eine SMS?“ Interessiert öffnete er die Nachricht und las sie durch.

„Wo ist eigentlich Calumon?“; fragte Kotemon interessiert und sah sich um. Dustin sprang auf. Als ihn sein Digimon verwirrt anstarrte meinte er nur knapp: „Cathy und Monmon haben Probleme. Wir müssen schnell los, aber leise…“
 

„Calu, das ist zuviel für mich… ständig dieses wegducken und wieder in Sicherheit springen…“, meinte Calumon und schien ein wenig ausgepowert zu sein, da es sich die ganze Zeit mit voller Kraft an Cathys Kleidungsstücken festgeklammert hatte. Diese war schon ein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden. Da sie sich ständig aus der Gefahrenzone bringen musste, verfing sie sich des Öfteren in Ästen oder ähnlichen Hindernissen. Doch konnte und wollte sie Monmon nicht einfach hier stehen lassen und Hilfe holen. Dieses beschäftigte Yanmamon so gut es konnte, doch langsam zeigten sich die Erschöpfung und der Schmerz der Schrammen. Cathys Sorge stieg von Sekunde zu Sekunde. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was mit Monmon passieren könnte.

„Calu?“ Etwas in ihrer Tasche erregte offenbar Calumons Aufmerksamkeit, doch das bekam Cathy nicht mit. Monmon stolperte nach hinten.

„Nein, Monmon, pass auf!“, rief das Mädchen und rannte aus Reflex los.

„Nein, bleib weg!“, rief ihr Digimon und sprang auf, doch Yanmamon hatte es gar nicht mehr im Visier. Im Sturzflug änderte es die Richtung und steuerte auf Cathy zu. Für diese blieb die Zeit kurz stehen. Monmon war gesprungen und hatte die Schleuder erhoben um zuzuschlagen, doch Yanmamon war fiel zu nahe an ihr dran und viel zu weit von ihrem Digimon weg. Ein kurzer, aber heftiger Schmerz durchzuckte ihre Magengegend. Mit dem Kopf voran war das böse Insektendigimon in ihren Bauch geflogen und ließ sie nach hinten fallen. Sie rutschte wenige Meter über den Boden und spürte wie sie sich ihre Ellenbogen und zum Teil ihren Rücken auf dem Boden aufriss. Schmerzhaft stöhnte sie auf, richtete sich aber auch wieder auf. Calumon hatte es sogar noch etwas weiter weggeschleudert, allerdings auf eine weiche Grasstelle.

„Cathy!“, rief das grüne Affendigimon und blieb schliddernd vor ihr stehen. Es sah sie besorgt an.

„Geht es dir gut? Hat es dir sehr wehgetan?“ Sie schüttelte nur den Kopf, doch Monmon konnte das Blut sehen, was ihren Unterarm hinab lief.

„Wieso machst du so was? Ich als dein Digimon muss dich beschützen, aber wieso mischt du dich ein?“, fragte es und sie sah ihr Digimon mit einem gezwungenen Lächeln an und sagte mit zitternder Stimme: „D-Das sa-sagte ich doch bereits… ich mache mir eben Sorgen um dich, du kleiner Plüschaffe…“ Monmons Mund stand offen doch es sagte nichts. Langsam schloss es den Mund und ließ den Kopf leicht hängen.

„Danke… das bedeutet mir viel. Du bedeutest mir viel“, sagte es und wandte sich um. Yanmamon war erneut in den Sturzflug gegangen und schoss auf sie zu. Doch Cathys Partnerdigimon machte keine Anzeichen sich von der Stelle zu bewegen. Zu Cathy sagte es noch leise: „Ich will nicht, dass du dich noch weiter um mich sorgen musst.“ Dann riss es die Arme hoch und rief laut: „Du wirst ihr nicht noch mal wehtun, hörst du! Lass deine hässlichen Arme von ihr! Sonst nehme ich dich auseinander!“

„Monmon, pass auf!“, rief Cathy und musste die Augen schließen. Ihre Gedanken fuhren Karussel. Wieso kam niemand um zu helfen? Das Summen war nun so laut, dass Yanmamon nur wenige Meter entfernt sein musste.

„Monmon!“, rief sie noch mal doch sie wusste, dass es stehen bleiben würde.

„Calu! Dieses Licht!“, rief Calumon aus der Ferne und Cathy riss ihre Augen auf. Ein Fehler, denn das Licht, was von ihrem Digimon ausging, ließ sie sofort wieder wegsehen. Doch sie konnte eine Stimme hören. Monmons Stimme: „Keine Panik Cathy. Ich hol uns sicher hier raus. Ich werde dafür sorgen, dass du dich nie wieder um mich sorgen musst. Monmon digitiert zu Hookmon!“ Das Licht erlosch, doch Cathys Blick war noch immer leicht verschwommen.

„Aus dem Weg!“, rief Hookmon, holte mit seinem Harken aus und schlug das irritierte und leicht blinde Yanmamon bei Seite. Krachend landete es gegen einen Baum und dieser fiel zusammen. Langsam konnte das Mädchen wieder etwas sehen. Vor ihr stand mit dem Rücken zu ihr ein manngroßes Digimon, mit großem Harken an der einen und einer Kanone an der anderen Hand. Es war als Pirat gekleidet und trug sogar eine Augenklappe. Es wandte sich ihr zu.

„Monmon?“; fragte sie verwundert und das Digimon nickte.

„Bleib liegen Cathy… das wird nicht lange dauern. Nun bin ich stärker als dieses Insekt“, sagte Hookmon und sah zu der Stelle an der Yanmamon verschwunden war. Etwas an Hookmons Stimme war anders als an Monmons. Es klang stolzer, selbstsicherer und mutiger. War das normal wenn ein Digimon digitiert war? Yanmamon stieg blitzschnell in die Höhe und raste auf Hookmon zu. Kleine Blitze züngelten sich um seine Flügel. Diesmal meinte es ernst. Hookmon hob seine Kanone. Ein Klicken, als würde es diese Entsichern war zuhören und es zielte.

„Ich, Hookmon, bin ein Meisterschütze, der niemals sein Ziel verfehlt. Du, Yanmamon, hast meine Cathy verletzt, das wird nicht unbestraft bleiben. Hoffentlich wirst du wieder als gutes Digimon wiedergeboren. Kapitänen Kanone!“ Der Schuss war laut, aber saß. Die Kugel schien erst durch Yanmamon hindurch zufliegen, dann wurde aus dem Flug, ein Fallen. Es schlug auf den Boden auf und verwandelte sich in ein Digiei.

„Calumon, warte Cathy, ich helfe dir. Ich heile dich, es wird aber etwas dauern, bleib kurz sitzen.“ Während Calumon anfing sie zu heilen, sahen sich Cathy und Hookmon, was sich vor sich gesetzt hatte in die Augen. Sie lächelte und sagte: „Nun bist du nicht mehr nutzlos, freust du dich?“ Es nickte und sah seinen Harken und seine Kanone an.

„Ich finde du siehst cool aus. Etwas seltsam, aber cool“, fügte sie noch hinzu und genoss den sowohl leicht beschämten als auch schmollenden Ausdruck in seinem Gesicht. Dustin traf ein, nachdem Calumon mit der Heilung fertig war. Schlafend, trug Cathy es auf dem Arm und Yanmamons Ei lag vor ihr auf dem Boden. Hookmon stand neben ihr.

„Wow, Monmon?“, fragte Kotemon und sah zu dem Piraten auf. Dieser nickte nur.

„Nicht schlecht. Nette Waffen. Aber was soll dieser dämliche Hut?“, fragte Kotemon und Hookmon lief rot vor Wut an.

„Das ist ein Kapitänshut! So etwas tragen die Kapitäne eines Schiffs, du Banause!“ Kotemon kicherte.

„Toll, nun haben wir drei Digimon, die digitieren können. Ich nehme Calumon mal wieder mit“, sagte Dustin und nahm Cathy das kleine Digimon ab. Das Mädchen hob das Ei auf und mit Hookmon neben sich machte sie sich auf den Heimweg, nachdem sie sich von Dustin und Kotemon verabschiedet hatten.

„Man bin ich müde, du auch? Nanu?“ Hookmon war weg. Erst Sekunden später sah sie hinab. Es war wieder zu Monmon zusammengeschrumpft.

„Ich bin auch müde“, sagte es und gähnte.

„Soll ich dich tragen?“, fragte sie und Monmon schüttelte den Kopf.

„Nein, nicht nötig. Aber… kann ich heute bei dir im Bett schlafen, statt auf meinem Sessel?“; fragte es und lief leicht rosa an. Cathy lächelte glücklich und sagte leise und ernst gemeint: „Nicht wäre mir lieber, als das.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-01-15T09:25:47+00:00 15.01.2009 10:25
Awwww
Das war echt ein schönes Kapitel.
^^
Ich find das irgendwie niedlich, dass Monmon am Anfng so stolz war und nachher am Schluß wollte es dann bei Cathy mit im Bett schlafen.
Ohman, gab noch mehr Sachen die ich toll fand, aber ich bin so schlecht dabei sowas auszudrücken.
Ich sag einfch alle zehn Daumen hoch.
XD
War genial.


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