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Red Eyes

~Nr.1- the night of moonset
von

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Bodenkriecher

Kapitel I:Bodenkriecher
 

„ Auwaaaaaa! bei Hálendriás, Calemas ein bisschen vorsichtiger bitte!“

„Stellt euch nicht so an Herr! Wer sich verwunden lassen kann, muss auch eventuelle Genesungsschmerzen in Betracht ziehen. So ist das nun mal.“ General Mogans Genörgel war noch meterweit über den Zeltplatz zu hören und ließ so manchen Soldaten schmunzeln.

„Calemas, bitte! Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“ Calemas lächelte. „Mag ja seien Herr. Aber sehr erwachsen verhaltet ihr euch auch nicht.“

„Es war ein riesiges Ungetüm, dem ich mich entgegen stellte.“

„Ihr habt es beim schlafen gestört.“

„Und es hatte eine Mähne wie ein Taure und Augen so rot wie Feuer. Und die Hufen waren riesig! Und es hat mich angegriffen!“

„Es war sauer und ihr betrunken, Herr.“

„Nicht betrunken! Nur übermüdet...und etwas angeheitert vielleicht.“

Mogans Stimme wurde immer kleinlauter als er sich an die vergangene Nacht und die vielen geleerten Metflaschen erinnerte.

„Na ja jedenfalls war es ein Monstrum von Vieh!“

„Ein Pferd, Herr. Und dazu noch nicht einmal ausgewachsen.“

„Sagte ich doch! Es war riesig!“ Der General fuchtelte wild mit den Armen bevor er den linken stark schmerzend wieder sinken ließ.

„Wie ihr meint Herr. Jedenfalls sind die Bisswunden gesäubert, verbunden und die blauen Flecken ein gesalbt.“

„Ich danke euch Calemas. Ihr seid zwar ein schräger Vogel, aber euer Handwerk beherrscht ihr wie kein anderer." Der General setzte sich schmerzerfüllt auf und reckte die Arme zu beiden Seiten.

„Das freut mich zu hören, Herr. Auch so ein Mann wie euch findet man nicht auf jedem Schlachtfeld. Geht nun in euer Lager und ruht euch aus. Die Wunden sind trotz allem nicht zu unterschätzen. Und Finger weg von Met und Wein.... und dem ach so riesigem Ungetüm welches neben eurem Zelt den Erdboden abmäht!“

„Au ja! Das verspreche ich sogar! Jedenfalls bis morgen, dann sieht die Welt schon wieder anders aus.“ Der Priester hob zurückhaltend die Hände.
 

„Na dann, möge Yuun ihnen beistehen!“ Beide Männer lachten laut auf, während Mogan sich theatralisch eine Hand an das Becken und den Rücken legte, während sich seine linke Hand auf einen Gehstock in der Luft zu stützen schien. Calemas verabschiedete sich vom General und sah ihm kopfschüttelnd, lächelnd nach.

So einen Mann gab es nicht in jeder Provinz des Landes. Und erst recht nicht für jede Armee, die unter Kavadons Flagge ritt.

Wie oft war der General schon alleine mit einem Hexenschuss, oder zusammen mit Soldaten nach einem Fest zu ihm gekommen um das ein oder andere Wehwehchen versorgen zu lassen oder sich einfach nur seiner Gesellschaft zu erfreuen. Jeder Mann in diesem Lager war stolz auf seinen Heeresführer. General Mogan oder auch General Morgenmuffel genannt, war ein Mann mit großem Herz, noch größerem Verstand und einem großem Potential an List, aber auch mit viel Stolz im Leibe. Calemas entzündete den Docht einer Kerze deren warmes Licht das Zelt in einen magischen wechselnden Orangeton tauchte.

Er hatte alles hier was er brauchte. Unmengen an Büchern über Heilkunde und die Welt der Pflanzen, Schriftrollen über die Götter von Esonax, Shadan und Kavadon, sowie vier voll gestopfte Krüge und unzählige Fläschen mit Essenzen, Ölen und Kästchen mit Bandagen und sonstigem Kram den ein Heiler so benötigte. Er fühlte sich wohl in seinem kleinem Heim am Rande der Stadt Cocan, in mitten der unzähligen Soldatenzelte.

Tagein, tagaus Übungen mit den mutigen Männern die ihr Leben Kavadon geschworen hatten, das pflegen der Tiere und das herum reisen. Das war eigentlich das schönste für den Priester. Er hatte schon so viele Städte und Dörfer gesehen, hier und dort geholfen und sich das Wissen der Alten angeeignet. Die Bibliotheken und Kräuterhändler waren seine besten Freunde. Niemals hätte Calemas gedacht, dass dies vielleicht der letzte Winter seien könnte, in dem die Götter so friedlich waren. Yuun hatte bis jetzt immer eine schützende Hand über das Land gelegt nachdem die schwarzen Priester vertrieben worden waren.

Aber was wäre, wenn sie wieder kommen würden? Sogar die Nekromanten des Landes hatten sich Teils erhoben und gegen die Rituale des schwarzen Clans geklagt. Calemas wurde unwohl zumute.

Allein der Gedanke daran rief bei ihm ein flaues Magengefühl hervor.

Er seufzte und lies sich in seinen Sessel fallen. Es war ein hölzerner, reich verzierter Stuhl, überzogen mit Leder und Fell.
 

Calemas schloss die Augen und dachte nach, als plötzlich der Vorhang bei Seite gezogen wurde und eine Gestalt mit jünglichen Gesichtszügen das Zelt betrat.

„Oh, was verschafft mir zu dieser späten Stunde noch die Ehre, Levias?“ Levias betrat das Zelt des Heiles und sah sich unwohl um. Das Zelt war kleiner als die Übrigen, welche man auf dem Feld fand, aber von innen

wirkte es erstaunlich groß und geräumig. Überall standen Regale und Käfige und anderes Gerümpel was man als Heiler eben so brauchte.

Eine Kerze war das einzige was das Zelt erhellte. Und das war bis jetzt

jeden Abend der Fall gewesen, seid dem Calemas dem Heer beigetreten war. Manchmal kam Levias ein finsterer Gedanke auf, wenn er diesen Heiler mit seinem weißem Umhang und der weißen Habagla, den nie alternden Gesichtszügen in dem sowieso makellosem Gesicht und seiner Augenbandage , hier in diesem kaum erhellten Zelt sah. Wie konnte man denn überhaupt etwas sehen, wenn einem die Sicht auf das wesentliche durch eine dichte Schicht Bandagen verwehrt wurde?

Oder geschweige denn, wie konnte man dann Leute heilen? Levias war dieser Kerl ein unheimliches Rätsel. Er seufzte. Man sollte seine Nase nicht in alle Angelegenheiten stecken. So schob er den Gedanken bei Seite...der Heiler sah nicht unbedingt stark aus. Und mit einem einfachem Dolch würde er wahrscheinlich auch keine sonderliche Gefahr darstellen. Jedenfalls nicht für einen bis an die Zähne bewaffneten Schwertkämpfer. Oder?

Bei diesem Gedanken schweifte Levias Blick an den Reagenzgläsern entlang, welche das Zelt im Hinterem Teil vollkommen ausschmückten. Alle nur denkbaren Farben waren in diesen gläsernen Behältern gefangen. Rubin-rot, Saphir-blau, Diamant-weiß, bis hin zu Unix-schwarz. Manche Farben waren einzeln, manche wiederum verschlungen mit anderen. Eine Flüssigkeit wechselte alle paar Herzschläge die Farbe, eine andere war so kraftvoll, dass sie pulsierte und ihr roter Schimmer auf die anderen Gefäße abstrahlte und sie durchleuchtete. Eine andere Flüssigkeit hingegen war fast durchsichtig und ihr grünliches schimmern ließ keinen guten Gedanken an ihrer wahrscheinlichen Wirkung...Nun gab es aber auch harmlos aussehende Inhalte. In einem Fläschen waren Suna áhn Blätter eingefroren worden. Grünlich schimmernde Blätter in Form eines achteckigem Sternes und ihre Oberfläche war bewachsen mit winzig kleinen Dornen. Ein wahres Wundermittel für alle die gut und gerne mal zu viel vom Falschem gegessen hatten. Dort stand ein Reagenzglas mit lauter Dolch artigen Zähnen, eingebettet in eine rötliche Flüssigkeit. Levias seufzte. Ihm wurde einfach jedes mal unwohl sobald er das Zelt des Heilers betrat und die ganzen Gifte sah. Egal ob Gegengift oder nicht. Aber heute fiel ihm besonders eine Reihe Fläschen ganz oben auf. Sie musste neu sein, oder er hatte sie noch nie bemerkt. Sechs Gefäße von erschauerndem Innhalt standen auf dem zugestaubtem Regal, in der obersten Etage und keines von ihnen ließ erahnen welchem Zweck sie dientem.
 

Sie waren weder mit einer Flüssigkeit gefüllt noch vereist. Es waren Nebelschwaden die man dort drin eingeschlossen hatte. Ein feuriges, rot,orangenes , pulsierend und kraftvoll. Ein grünes, mit wirbelndem Inhalt, ein Blaues, schimmernd und ruhig, ein hellblaues, stürmisch und ungehalten, ein gelbes, zittrig und unentschlossen, und ein schwarzes. Seine schwarze Farbe ließ Levias einen eisigen Schauer den Nacken heram gleiten. Es fing Levias Aufmerksamkreit regelrecht und hielt sie eisern fest. Nichts was ein normales Auge hätte erahnen können, gab Aufschluß auf jene Wirkung dieser trügerisch wirkenden Flüssigkeit. Levias wollte gar nicht wissen was es bewirken würde, wenn man es öffnete. Eine grausame Vorstellung vertiefte sich in seiner Vorstellungskraft und brannte sich regelrecht darin ein, als er durch ein leises Husten aus seinen Gedanken gerissen wurde. „Ach so, ehm ja. Ich wollte euch nicht stören Meister. Es ist nur so, dass ich mir allmählich

beginne Sorgen zu machen. Keiner unserer Späher hat vor Einbruch der Dunkelheit das Lager erreicht“ Calemas Kapuze warf einen tiefen Schatten in das Gesicht des jungen Heilers. Er seufzte und bat Levias mit einer schwächlichen Handbewegung Platz zu nehmen. Er griff sich ein paar Kräuter aus einem seiner Körbe und fing an sie auf seinem Schoß zu sortieren, bevor er das Gespräch fortsetzte.

„Was ist mit Salvon? Ist er schon zurückgekehrt?“ Calemas sortierte die Blüten in einem farbenprächtigem Durcheinander von Farben in einzelne Körbe,wärend er Blätter und Zweige von frischen und bereits gealterten Stängeln zupfte und sie in deinen anderen Korb steckte der zwischen seinen Knie stand.Manche ließ er aber auch zu Boden sinken, während er geduldig auf seine Antwort wartete, die ihm vor Erstaunen fast vom Stuhle kippen ließ. „Nein, ist er nicht! Und genau das macht mir ja Sorgen. Wenn die Anderen unterwegs bei einem Päuschen unterm Baum einschlafen, dann ist das eine Sache. Aber nach Salvon könnte man ja einen Hahn trainieren!...Auch wenn das größten Teils auf seinen Magen zurück zu führen ist.“ Calemas legte seine Wunderpflanzen für einen Moment bei Seite und dachte stillschweigend nach. „Dies ist nun wirklich ein sonderbarer Vorfall.“ Der Heiler schwieg einen Augenblick lang bevor er fort fuhr. „Solange ich schon hier bin, und dich und deinen besten Freund kenne, könnte ich darauf schwören, dass er nie, auch nicht unabsichtlich, zu spät gekommen war. Erst recht nicht zur Abendmahlzeit.“ Es war wirklich so. Solange sich Calemas zurück erinnern konnte war Salvon, mit Iduhá, Salenem und Levias einer besten Soldaten des gesamten Heeres. Jedenfalls was die Pünktlichkeit zur Mahlzeit anging war er der pünktlichste unter ihnen. „Nun ja, ich denke des Rätsels Lösung wird sich uns bald offenbaren.“ Calemas lächelte aufmunternd. Er machte eine deutende Handbewegung während er weiter sprach. „Wer weiß, vielleicht hat er ein großes Tier erlegt und ist nun freudig trällernd auf dem Weg zurück ins Lager.. Ich wette er wird gerade den Hügel herunter stürmen, von seinem Pferd springen, auf dieses Zelt zu gerannt kommen

und voller Aufregung rufen..:“ „Herr! Einer unserer Späher wird verfolgt! Er rast den Hang herab! Zwanzig Schattenbestien...hinter ihm...mindestens!“ Levias war vor Schock aufgesprungen, hatte den Stuhl umgefällt und starrte den, ins Zelt geplumsten Mann, mit offenem Mund an. Der Soldat röchelte, stürzte auf die Knie und japste nach Luft.

Er musste den gesamten Weg vom Vorposten zum Zelt mit samt seiner schweren Rüstung gerannt seien. Calemas war ebenfalls aufgesprungen und sah Levias an, welcher den armen Soldaten durch schüttelte, während seine aufgekratzte Stimme durch das Zelt hallte. „Wer ist dieser Mann? Wer? Kennst du ihn?Ist es Salvon?“ Der Soldat hustete. „Ich weiß es nicht, Herr. Er war zwischen den Schattenbestien kaum zu erkennen.“ Seine Stimme wurde immer brüchiger während sich seine Hand in die Seite presste. Calemas legte Levias die Hand auf die Schulter. „Beeilt euch Levias! Ich werde mich um den Mann kümmern! Na los doch, geht!“

Levias schaute verwirrt zu Calemas empor, bevor er wie von einem Bienenschwarm gehetzt aufsprang und durch den Zeltausgang hastete. Draußen herrschte gnadenloses Chaos. Überall rannten Soldaten hin und her. Pferde wieherten laut auf und Kentauren galoppierten wild schnaubend auf den ersten Vorposten zu. Insgesamt besaß das Lager von General Mogan drei Vorposten. Der erste war der nächstliegende. Ihn trennten Vierhundert Meter vom Lager. Der zweite Ring lag in Achthundert Metern Entfernung vom Lager. Und der letzte lag in eintausend Meter Entfernung. Lang genug um Feinde auf Distanz zu halten, aber auch nah genug um bis zum drittem Ring sehen zu können.

Die Waffen hoch erhoben jagten die Kentauren nun an Levias vorbei. Er

rannte los, auf die Pferde zu, schnappte sich die Zügel seines Fuchses, sprang auf und gab dem Tier die Sporen.
 

„Los! Voran, sie kommen über den Osthang! Haltet die Wälle! Du da, wecke die Schlafmützen! Das man bei diesem Lärm noch schlafen kann, kaum zu fassen. Ihr da!Ihr versorgt die Bogenschützen am ersten Wall!“

Das war zweifelsohne Iduhás Stimme welche über den Platz schallte. Levias fand sich zwischen einer Gruppe Bogenschützen wieder. „Welcher Späher ist es?“ „Das wissen wir nicht, Herr! In dieser Dunkelheit ist es unmöglich auszumachen ob es Fuchs oder Rappe ist, vom Reiter ganz zu schweigen!“ Der Bogenschütze musste regelrecht brüllen damit Levias ihn im Tumult der aufgeschreckten und irgendwo noch halb schlafenden Soldaten verstehen konnte. Dieser nickte nur und trieb sein

Pferd durch das Gewusel hin durch. Irgendwo meinte er auch General Mogans Genörgel gehört zu haben. Sein blick suchte über die Ebene.

Es war kaum möglich in diesem Getümmel einen Soldaten vom anderen trennen zu können. Oder gar den General ausfindig zu machen. Doch da war er! Der General stand vor seinem Zelt und fluchte vor sich hin. Mogan stand da und versuchte sich krampfhaft den Armschutz anzulegen, geschweige denn einmal seine Hose hoch zu ziehen.

„Himmel, Herr, Záe-ra-Seád! Ich werde zu alt für diesen Scheiß! Calemas! Zu Hilfe! Alter General mit blauen Frakturen bekommt den dummen Armschutz nicht gebändigt! Calemas! Ich bezahle sie nicht auf Stunden, verdammt!“ Levias konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, bevor er sich endgültig aus den Reihen der Fußsoldaten heraus gearbeitet hatte und seinen Braunen über die offene Ebene davon trieb. Ein ganzes Lager war im Aufbruch gegen jene Ungetüme welche der Nebel ausspuckte. In diesem sonderbarem Nebel war alles möglich .

Manche Menschen glaubten sogar der Nebel wäre die Mutter dieser Geschöpfe. In zahlreichen Schlachten waren schon mehr von ihnen aus dieser immensen Dampfwand heraus gekrochen gekommen, als die Späher zu Anfang gesehen hatten. Oder auch nur hätten vermuten können. Die Blicke der Reiter die sich neben Levias gesellt hatten und mit ihm zusammen an die erste Falláh stürmten, lagen ehrfürchtig und geschockt auf der schwarzen Flut die gerade den Hügel herab stürmte.Levias erging es nicht anders. Seine Augen weiteten sich. Das konnten unmöglich nur 20 Schattenwesen seien. Es waren einfach zu viele...viel zu viele.

Und da! Levias entdeckte unter dem Getümmel von schwarzen Körpern, mit Kurzschwert und Dolch um sein Leben ringend, seinen Kameraden.

Iduhá hatte mittlerweile zu ihnen aufgeschlossen und versuchte nun verzweifelt Ordnung in die Reihen der Armee zu bringen. „Bildet eine Formation! Sie dürfen auf keinen Fall die erste Falláh überschreiten! Am besten noch nicht einmal die Dritte!“ Seine Stimme war die eines geborenem Kriegsführers. Niemand sonst hätte in die Reihen der Verzweifelten, der Verwirrten und der aus den Schlaf gerissenen auch nur annähernd vielleicht eine Formation bilden können.
 

Levias hatte schon des öfteren von Heeresführern gehört, welche ihre Männer nicht hatten ordnen können, bevor der Feind die Grenzen überschritten hatte. Ein alter Mann, welcher damals zu Zeiten von Indupendias IV, Sohn des großem Hochkönigs Alavaron III, gelebt hatte Levias eines Abends im Gasthaus von den Märchen nach Norden erzählt. Hoch über den Sichelbergpass wo die Weißen Geister lebten. Die Weißen Geister vermochten fromm und gutmütig zu seien, aber nur gegenüber jenen die es auch verdienten.

Der Heeresführer hatte nicht nur die Natur geschändet um Wälle in Mitten eines Gebirgskamms zu bauen, hatte Tiere jagen lassen um seine Männer zu sättigen und hatte Mîyanur-Vá´s Statue entweiht. Mîyanur-Vá war die Göttin der Wälder, der Tiere und des Lebens. Die Weißen Geister waren ihre Zöglinge. Die Wächter des Gebirgskamms.

Die Begleiter der Reisenden und die Beschützer des Lebens welches sich hoch oben in den Spitzen der Bergriesen verkroch um Schutz zu suchen vor Kälte Wind und Eis. Und Menschen.

An jenem schicksalhaften Tag hatte der Hauptmann nicht einmal gebetet gehabt. Er verspottete alle Götter Imminurahis.

Niemand könne das Schicksal bestimmen, und schon gar nicht ein paar Gestalt lose Jemande die es nur in den Träumen der Kinder, dem Suff der Betrunkenen und dem Weltgerede der Hirnlosen Priester gab.

Solche Hirngespenster gibt es nicht Männer, merkt euch das. Wir sind die Herren der Welt, der Natur und des Geschehens. Nicht diese erfunden Gestalten aus Büchern!, waren seine Worte gewesen als er seine Männer über den Pass trieb um die Legionen Hi-Ravaron´s zu empfangen welche ihren Schutz kurz vor den Füßen der Berge gesucht hatten um bei Frühlingsbeginn die oben eingefrorenen Männer Kavadons zu überraschen und auszulöschen. Doch die Natur erwachte an diesem Tage und nahm eisige Rache an der Armee Kavadons.

Die Soldaten Hi-Ravaron´s sahen die Kavadonjaner gerade den letzten Abstieg herunter klettern als sich ein Fels aus den weit oben liegenden Spitzen löste, krachend herunter fiel und eine gewaltige Masse des weißen Todes mit sich nahm. Schnee. Schnee so weit man nur blicken konnte. Und Tote. Kavadon´s Tote. Die Magier des Feuerimperiums konnten durch die Kraft der Elemente und dem Segen Záe-ra-Seád die gewaltige Menge Schnee stoppen oder größten Teils schmelzen. Jedenfalls genug um ihre Kameraden zu schützen. Und um am Ende dieses Tages einen weit verstreuten Haufen lebloser Körper , gebändigt durch die Mächte der Natur, vor zu finden. Die Lebendigen lernten von den Toten und verschwanden vom Schauplatz des Geschehen, ohne je wieder einen Fuß auf das Gestein des Sichelbergpasses zu setzen. Jedoch waren nicht alle Wesen an die Gesetze der Natur gebunden Jedenfalls nicht stark genug wie man jetzt sah. „Bildet eine Linie! Sperrspitzen auf den Boden bis die Risse in ihren triefenden Körpern sehen könnt! Bis ihr Geruch euch den Magen umdreht! Und bis sie dampfende Hülle euch die Sicht nimmt!“ Iduhás Stimme schalte in Levias Kopf wieder und weckte ihn aus seinen Erinnerungen. Ruckartig in die Gegenwart zurück gerissen brachte er sein Pferd neben dem von Iduhá zum stehen. „Iduhá! Wie viele sind es?“ „Ich kann dich nicht verstehen!“ „Gegen wie viele Schattenbestien kämpfen wir?“

Iduhás Miene wurde kalt. Sein Blick legte sich für einen kurzen Augenblick auf die Meute die sich immer mehr näherte und kehrte anschließend mit einem Grinsen wieder zu Levias zurück.

„Genug für jeden alter Freund, genug für jeden!“ Sein Blick richtete sich wieder auf die schwarze Welle vor ihnen.
 

Die Reiterei hatte inzwischen eine lange Linie an der vordersten Front gebildet und wartete auf das Hornsignal um in die Reihen der Feinde vor zu dringen und alles nieder zu machen was mehr als zwei Mann groß war. Wenn möglich...

Nun standen sie dort. Sechshundert tapfere Männer Kavadons gegen eine ungezählte Anzahl der Kindern des Schattens. Der Bodenkriecher umhüllte die Soldaten Knie hoch. Dickflüssig und zäh sah er aus wenn er sich totenstill seinen Weg über den Boden der Ebene vor Cocan suchte. Sich immer weiter vorschiebend und seine Kinder vorantreibend lag er da unten am Boden und wartete auf den nächsten leblosen Körper der seinen Grund erreichen würde. Er hatte schon regelrecht etwas gemeines, hinterlistiges an sich. Wie er so da lag. Und wartete...geduldig und durstig. Levias schüttelte den Kopf und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Kalter Wind blies ihm ins Gesicht und seine Haare bei Seite. Er war kühl und angenehm. Eine leichte Brise, frei von allem Bösen. Die Ruhe vor dem Sturm...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sunshishi
2008-01-19T21:55:00+00:00 19.01.2008 22:55
Spannend^^

Die Namen fand ich wieder Klasse^^ Und den Übergang, wo Levias nach Salvon fragt - und plötzlich von seiner Ankunft berichtet wird. Ausführlicher in der ENS^^

Dat SuShi
Von:  Serenatus
2008-01-19T19:39:59+00:00 19.01.2008 20:39
hui hui hui was für ein geiles kappi so wie auch das davor ^^
es klingt äußerst interessant bitte mach weiter bitte^^
ich möchte weiter lesen
*sich umschaut*
achja Erster XDDDDDDDD
die ff ist bissher überwältigend du schaffst das schon ^^ weiter zu schreiben ^^
lg Serenatus


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