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Flucht in den Abgrund

wenn dich ein Dorf in die Verzweiflung treibt...
von

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Urängste

Kapitel 14: Urängste
 

Hallo! Erst mal, ein riesengroßen GOMEN vorweg. Ich bin so... dafür gibt es kein Wort. --___--°

Wie konnte ich euch nur so lang warten lassen? Es ist unverzeihlich und ich hoffe, dass ich dafür nicht gesteinigt werde. *Kopf einzieh*

Aber da ist es, frisch abgetippt und vermutlich noch voller Logikfehler *drop*, aber noch länger warten können wir nicht.

Mir hat das Kapitel diesmal ehrlich Angst gemacht. Könnt ihr euch das vorstellen? Da sitzt klein Nike-chan doch tatsächlich vor ihrem Laptop und zittert wie blöd, weil um ihre Charas bangt! Aber da ist ja immer ein kleines, grinsendes Licht an Ende des Tunnels, un, das uns allen den Weg weist.

In dem Sinne, viel Spaß beim Lesen und lasst mir bitte die Steine auf dem Boden liegen, ja?

*kekse hinstell*

*kaffee und heiße schokolade richt*

*kissen aufschüttel*
 

„Aufwachen, un! Na los, Schlafmütze, heute ist der große Tag!“, wurde ich von dem Blonden Stunden später aus dem Schlaf gerissen. Die Sonne war noch nicht einmal ganz aufgegangen.

Verschlafen wischte ich mir die Salzreste von der Wange und setzte mich auf. Der Himmel war mit hellrosa Wolken übersäht. Die letzten Sterne funkelten noch über dem dunkelblauen Horizont. Amegakure lag wahrscheinlich noch schlafend.

„Komm schon auf die Beine, un!“, kicherte Deidara. „Bist du schon aufgeregt, un?“

Langsam schüttelte ich den Kopf. Nicht wirklich, ein wenig nervös passte schon eher. Wie würden die anderen auf mich reagieren?

„Ich pass schon auf dich auf, un“, meinte er sanft.

„Nicht nötig, er schafft es auch alleine“, tönte es aus der gewohnten Ecke und der Blonde zuckte zusammen.

„Verdammt, Itachi, un. Musst du dich immer so anschleichen?“

„Wenn du nicht so rumschreien würdest, sondern ihm beim Packen helfen, wäre uns mehr geholfen“, war die kühle Antwort.

„Na hör mal, un, immerhin hab ich mich um ihn gekümmert, während du hier Urlaub gemacht hast, un“, keifte Deidara.

„Noch ein Wort und es war dein letztes. Können wir endlich los?“, fragte Itachi. Seine Stimmung schien an einem explosiven Nullpunkt angelangt zu sein.

Auch der Blonde hatte es wohl bemerkt, denn er half mir leise grummelnd, meine wenigen Sachen in einer Tasche zu verstauen. Als wir endlich alles so platziert hatten, dass ich es mühelos tragen konnte, verließen wir das Zimmer.

Einen Mantel erhielt ich für die Reise nicht, aber den beiden zufolge würde das auch nicht nötig sein. In meinem Kopf zuckten ab und zu Bilder auf, wie sie es meinen konnten, aber ich verdrängte es lieber. Sie brauchten mich, um Kyubi zu kontrollieren, und würden mich nicht auf dem Weg schon umbringen. Hoffte ich zumindest.
 

Was Itachi anging, war ich mir keiner Sache mehr sicher. Seit wir das Krankenhaus verlassen hatten, schwieg er beharrlich und sah mich nicht ein einziges Mal an. Womit hatte ich das denn schon wieder verdient? Soweit ich mich erinnern konnte, gab es keinen Grund, sich über mich zu beschweren.

„Willst du was trinken, un?“, fragte Deidara, der plötzlich neben mir statt vorne bei dem Uchiha lief.

Die Sonne stand schon hoch. In Gedanken versunken hatte ich nicht bemerkt, wie weit wir schon gegangen waren. Mein Mund fühlte sich trocken an und ich nickte. Der Blonde ließ mich auf einem Steinbrocken sitzen, während er das Proviant auspackte. Auch jetzt schenkte Itachi mir keinen Blick. Was ging in ihm vor sich? Was dachte er sich, wenn er mich zuerst im Arm hielt, dann gemein zu mir warn, mich auf die Wange küsste und schließlich komplett ignorierte? Sein unberechenbares Verhalten verunsicherte mich zunehmend. Wie sollte ich mich ihm gegenüber verhalten? Ihn auch ignorieren oder vielleicht darauf ansprechen?

„Können wir endlich weiterlaufen?“, fragte er uns entnervt. Hastig nahm Deidara sich seine Sachen und sprang auf, mich wieder auf die Beine ziehend. Mit einem entschuldigenden Lächeln band er die Flasche an meiner Tasche fest.

„Sicher, Itachi-san, un“, antwortete er.
 

Es dämmerte bereits und wir schienen noch nicht einmal in die Nähe unseres Zieles gekommen zu sein. Wir hatten die Ebene hinter den Hügeln um Amegakure hinter uns gelassen, aus den Sümpfen und den Graslandschaften mit kleinen Seen wurde ein Wald. Als wir tief genug in ihm waren und die letzten Sonnenstrahlen nicht mehr durch die Bäume dringen konnten, entschlossen sich meine Führer, ein Lager aufzuschlagen und für die Nacht zu rasten.

Ich konnte nicht sehen, wie die beiden das feuchte Holz, das sie zusammengetragen hatten, anzündeten, aber schon nach wenigen Minuten brannte ein Feuer, um das herum sie drei Schlafsäcke auslegten. Unter dem Blätterdach war es bitterkalt, aber mich zu beschweren wagte ich nicht. In der ganzen Zeit hatten wir kein Wort mehr gesprochen. Itachi schien völlig in Gedanken zu sein, aber wiederum auch so aufmerksam, dass wir keiner Menschenseele begegnet waren. Warum ignorierte er mich immer noch? Was hatte ich falsch gemacht, dass er mich so behandelte?

„Iss schon, wir müssen für morgen ausgeruht sein“, sprach er mich plötzlich direkt an.

Sein Blick war kalt wie sein Tonfall. Hasste er mich etwa? Demütig senkte ich den Blick.

„Er hat es verstanden, Itachi-san, un. Es gibt keine Probleme, un“, antwortete Deidara vorsichtig für mich.

Mit verengten Augen sah der Schwarzhaarige ihn noch kurz an, dann verstaute er die Box und gab den letzten Befehl für heute.

„Du hältst die erste Wache, Deidara. Der Jinchuuriki soll sich auch schlafen legen. Wir wollen schließlich morgen Abend endlich ankommen.“

Ein Stich ging durch mein Herz. Ohne dass ich es wollte, verletzten mich seine Worte. Wie konnte er nur so von mir reden? Schweigend und die Tränen unterdrückend legte ich mich in meinen Schlafsack. Deidaras besorgter Blick entging mir nicht, doch ich wollte nicht erklären, warum ich so aussah. Er würde es ja doch nicht verstehen. Niemand verstand mich. Insgeheim wünschte ich mir, dass Sasuke da wäre. Bestimmt hätte er etwas tun können, um diese ungute Gefühle zu vertreiben. Wieder einmal verfluchte ich mich stumm dafür, dass ich so dumm gewesen war. Mit dem Gedanken daran, wie schön alles hätte sein können, schlief ich schließlich ein.

Zwei leise murmelnde Stimmen weckten mich. Noch immer war es stockdunkel, es musste noch Nacht sein. Nachdem ich einige Minuten wach lag, erkannte ich die eine als Deidaras, dann auch Itachis. Sie stritten sich über irgendetwas.

„Hör zu, un: Ich weiß zwar nicht, was in dich gefahren ist, aber du solltest aufhören, es an Naruto auszulassen, un. Hast du schon mal seinen Blick gesehen, wenn du ihn so behandelst?“

„Es ist mir egal, was er über mich denkt. Die Sache wird sich für mich erledigt haben, wenn wir wieder im Quartier sind. Aber wenn er dir so wichtig ist, kannst du dich gerne um ihn kümmern.“

„Itachi, du bist ein verdammter Idiot, un“, murmelte Deidara leise. Es folgte ein Zischen, was wohl Itachis Antwort war.

„Es wird darauf nicht beruhen, glaub mir, un, du wirst es noch bemerken. Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät ist, un.“

Ob der Uchiha noch etwas darauf sagte, erfuhr ich nicht, denn meine Augen fielen wieder zu und ich schlief ein.

„Aufstehen, wir haben keine Zeit zu verlieren. Pack deine Sachen.”

Was für schöne Worte von Itachi, ein besserer Morgen konnte man sich nur schwerlich vorstellen. Deidara sah ihn zwar vorwurfsvoll an, aber entweder bemerkte er es nicht oder es interessierte ihn nicht. Es war mir egal, trotzdem tat es schon wieder weh. Der Blonde lächelte mir aufmunternd zu.

„Es ist nicht mehr so weit, un. Spätestens morgen Mittag sind wir da, un, dann kannst du dich richtig ausruhen.“

„Danke, Deidara-san“, antwortete ich und machte mich fertig zum Aufbruch.
 

Tatsächlich dauerte die Reise länger als geplant. Laut Deidara hatten wir einige Abkürzungen genommen, die seiner Meinung nach nicht mehr begehbar waren, und ich stimmte ihm zu. Nicht nur die Felsbrocken, zwischen denen wir uns hindurch gezwängt hatten, sondern auch die Tunnel sahen mehr als schon länger nicht benutzt aus. Das unterirdische System, durch das uns Itachi schon seit Stunden führte, schien von einem riesigen Tier gegraben worden zu sein. Die Steinwände waren unregelmäßig, wo sie noch nicht mit Kalk verdeckt oder eingestürzt waren. Zuerst hatte Deidara die Wände noch fasziniert betrachtet und auch einige Brocken aus der Wand herausgebrochen. Dabei hatte er irgendetwas von wunderbarem Baumaterial vor sich hin gemurmelt und freudig gegrinst.

Doch je länger wir unterwegs waren und je tiefer wir kamen, desto dunkler wurde es auch. Schließlich konnte man die Hand vor den Augen nicht mehr sehen. Nur noch Itachis Sharingan leuchteten unheimlich durch die stille und ewige Nacht des Erdreiches. Er konnte nicht nur sehen, wo wir hingingen, er kannte sich auch nur als Einziger aus. Ein falscher Schritt, so hatte er uns gewarnt, konnte entweder den Boden zerbrechen oder Fallen auslösen, aus denen wir nicht lebend entkommen würden. So stolperten wir fast blind und eingeschüchtert durch die Gänge. Ich übersah einen Stein und fiel benahe hin, als mich der Blonde wieder auffing.

„Verdammt, Itachi, un! Wir können so nicht weitergehen, un. Schön für dich, dass du hier was sehen kannst, aber wenn wir nicht wenigstens ein bisschen Licht bekommen, un, brechen wir uns noch alle Knochen“, fauchte er den Uchiha an.

Itachi seufzte genervt, bequemte sich aber dazu, irgendetwas vor der Wand wegzuheben. Ein Eisenring prallte mit einem leisen Klirren zurück auf den Stein. Ein Murmeln folgte und keine zwei Sekunden später leuchtete ein Feuer direkt vor Deidaras Nase.

„Oh... ähem, danke, un“, stammelte er und nahm die Fackel entgegen.

Jetzt, wo auch wir den Boden besser sahen, zog er das Tempo deutlich an. Allmählich ging es wieder aufwärts. Auch die Substanz der Wände änderte sich, es war feuchte Erde. Sie roch unangenehm, muffig und ein wenig nach Schimmel. Immer häufiger mussten wir uns unter Wurzeln durchducken. Einmal meinte ich, eine von ihnen zucken zu sehen, als die Flamme ihnen zu nahe kam. Mit jedem Meter, den wir zurücklegten, wurde ein neues Geräusch lauter. Es klang wie das Lied eines alten Baumes, dessen Äste im Wind sangen.

„Wartet hier, ich muss noch etwas holen“, befahl der Schwarzhaarige und im nächsten Moment standen wir allein da.

Von ihm fehlte jede Spur, doch wir musste noch einige Meter unter der Erdoberfläche sein. Wollte er uns jetzt wirklich hier zurücklassen? Was in aller Welt dachte er sich?

Ein Windzug ließ die Fackel flackern. Das Knarren und Brummen um uns wurde lauter, tiefer und dröhnender. Der Boden unter uns schien ein Eigenleben zu führen. Der Gang, durch den wir an diesen Punkt gekommen waren, wurde von dicken Wurzelsträngen versperrt, die sich rhythmisch wellengleich wiegten.

„Hey, Itachi, un! Wie lange sollen wir noch warten? Wir haben nicht ewig Zeit, un“, beschwerte sich Deidara in die Stille hinein.

Keine Antwort.

Es wurde kälter, die Flamme zitterte genauso wie wir. Und dann, mit einem Zischen, wurde es dunkel.
 

Einzelne Tropfen fielen auf uns herab. Etwas griff nach meiner Hand und ich zuckte zurück, ehe ich es als Deidaras erkannte. Der Mund in seiner Handfläche kaute nervös und trocken, unter seiner Haut fühlte ich sein Herz schnell schlagen. Ich konnte seinen schweren Atem hören, als er zischend einatmete. Doch nicht er war es, der wie Espenlaub zitterte. Es war mein Körper.

Meine Knie drohten einzuknicken und mein Kiefer bewegte sich so stark, dass man sogar die Zähne aufeinanderprallen hören konnte. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Langsam Luft holen...

Aber es gelang mir nicht. Irgendetwas in mir begann, nach Luft zu schreien. Es schnürte mir die Kehle zu, ich wollte nach Itachi rufen, ihn zurückholen, aber nur ein kläglicher Ton verließ meinen Mund.

„Itachi, un, wir haben ein Problem…”, rief Deidara in die Tunnel hinein.

„Naruto, alles ist gut, ja, un? Wir sind nicht mehr so tief, un. Noch ein paar Sekunden“, redete er beruhigend auf mich ein.

Doch es wurde immer schlimmer. Ich wollte die Augen nicht öffnen, aus Angst, dass ich nur schwarze Leere vorfinden würde, aber wenn ich sie noch länger geschlossen hielt, würden die Albtraumbilder wieder hochkommen. Nicht schon wieder, bitte nicht!

Deidaras anderer Arm legte sich um meine Schultern und zog mich an seinen Körper. Er atmete bemüht ruhig und murmelte die ganze Zeit vor sich hin.

„Wenn du nicht gleich kommst, spreng ich die Decke, un!“, knurrte er laut.

„Dann stürzt uns alles auf den Kopf, Idiot“, antwortete Itachi.

Wie aus dem Nicht erschien er mit einer Fackel. Hinter ihm schloss sich die Wand wieder. Wir starrten ihn beide an. In seinen Augen lag ein wütender Glanz, wie ich ihn noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Als er einen Schritt auf uns zuging, drückte mich Deidara noch ein wenig fester an sich. Wortlos drehte der Schwarzhaarige ab und deutete uns, ihm zu folgen. Seine Haltung war angespannt, als würde er Ärger unterdrücken.

„Kannst du laufen, un?“

„I-ich glaube… es ge-eht sch-schon“, brachte ich unter Zittern hervor.

Er stütze mich, bis ich wieder alleine stehen konnte.
 

Eine halbe Stunde später standen wir unter dem klaren, sternenbeschienenen Nachthimmel. In der Luft hing noch der Geruch von frischem Regen, aber die letzten Wolkenfetzen verschwanden hinter den Baumwipfeln.

„Deidara, geh Holz holen”, knurrte Itachi und begann, einige Meter von dem Höhlenausgang entfernt ein Lager zu errichten.

Dabei ließ er mich keinen Moment aus den Augen. Aus irgendeinem Grund schien er auf mich wütend zu sein. Ich konnte mir nicht erklären, warum.

Vielleicht hasste er Feiglinge wie mich, die schon wegen so einer Lappalie Panik bekamen.

Vielleicht war er zornig, weil wir ihn bei seinen Erledigungen gestört hatten.

Womöglich bildete ich es mir aber auch nur alles ein. Es gab doch keine Erklärung, warum er sich plötzlich wieder so verhielt. Aber was hatte es überhaupt zu bedeuten? Ich wurde nicht aus ihm schlau. Mal war er nett, dann wieder unfreundlich und dann dieser Blick, mit dem er Deidara ansah, sobald er mich berührte, und sei es nur, um mir eine Decke über die Schultern zu legen, damit ich nicht fror. Wenn er mich nicht leiden konnte, dann musste er den Blonden aus tiefstem Herzen hassen.

Ich zitterte immer noch, obwohl ich mittlerweile an dem Lagerfeuer saß, das Itachi auf dem wenigen trockenen Holz, das Deidara gefunden hatte, entzündet hatte. Ich trug auch einen Akatsukimantel und eine dicke Decke lag um meinen Oberkörper und die angezogenen Beine, aber noch immer klapperten meine Zähne. Still strich mir der Iwa-nin durchs Haar, schüttelte dann kaum merklich den Kopf und legte sich wortlos in seinen Schlafsack. In den Bäumen rief ein Vogel, der Wind raschelte im Laub, doch sonst war es still. Schon nach wenigen Sekunden schlief er, während ich Itachi gegenüber am Feuer saß und kein Auge zu bekam. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass der Uchiha mich beobachtete. Was er wohl gerade dachte?

Es konnte mir doch egal sein! Was interessierte es mich schon? Schließlich hatte er uns quer durch dieses Labyrinth und meine persönliche Vorhölle gehetzt. Ich starrte in die Flammen. Er war schuld, dass es mir schlecht ging. Im Prinzip war er doch an allem Schuld. Wenn er damals nicht einfach seine Familie abgeschlachtet hätte, würde ich doch auch nicht hier sitzen. Vielleicht würde ich mir sogar mit Sasuke einen Film ansehen, ihn lachen hören... oh nein, Sasuke war ein ganz schlechtes Thema. Wenn ich an ihn dachte, kamen zu viele Gefühle wieder hoch. Zu viele Erinnerungen.

Ich schreckte leicht auf, als ich ein leises Seufzen hörte. Itachi sah mich direkt an, seine Augen hatten den harten, hasserfüllten Glanz verloren. Verwirrt bemerkte ich, dass er mich zu sich winkte. Mit eingeschlafenen Beinen stand ich auf und tapste zu ihm hin.

„Setz dich“, flüsterte er mit rauer Stimme.

Unsicher folgte ich seiner Anweisung und ging neben ihm in die Knie. Allerdings saß ich noch keine Sekunde, als er mich zwischen seine Beine zog. Erschrocken hielt ich die Luft an, als ich seinen Atem auf meinem Nacken spürte. Vorsichtig tastend legten sich seine Arme um meinen Oberkörper, pressten meinen Rücken näher an seinen warmen Bauch.

Ich konnte es nicht glauben: Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus und ich erwischte mich dabei, dass ich fast schnurrte.

„Itachi, wa...?“

„Nicht reden, bitte...“, hauchte er und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.

Meine eiskalte Haut taute langsam an seiner auf. Auch durch unsere Kleidung hindurch konnte ich sein Herz schlagen spüren, ruhig und langsam, wie ein sanftes Lied. Bei ihm fühlte ich mich unsagbar geborgen. Ich musste an die Gewitternacht zurückdenken, an all das, was seitdem geschehen war. Es erschien mir jetzt, als wir so zusammen dasaßen, wie ein weit entfernter Traum. Es war alles so unwirklich und doch so unglaublich real. Itachis federleichter Kuss in meinem Nacken, die Sterne über uns und der im Schlaf murmelnde Deidara auf der anderen Seite des Feuers. Ich war zu müde, um eine Bewegung wahrzunehmen; das nächste, was ich realisierte, war, dass ich plötzlich auf der Seite lag, sein linker Arm unter meinem Kopf, der andere um meine Hüfte, und näher an ihn gezogen wurde. Wir waren uns so nah, dass ich glaubte, seine Gedanken in meinem Kopf rauschen zu hören. Vielleicht war es aber auch nur der Wind, der mich in den Schlaf sang.
 

Verschlafen blinzelte ich mehrmals. Die Sonne ging gerade auf, wir hatten alle sehr wenig geschlafen. Deidara lag noch immer dort, wo ich ihn zuletzt gesehen hatte, allerdings auf dem Bauch, und umklammerte seinen Mantel. Stellte sich die Frage, ob er die ganze Nacht im Traum geredet hatte. Ich konnte es mir nicht vorstellen, aber in letzter Zeit war ich mir sowieso nicht mehr so sicher, was ich wusste und was ich nur vermutete.

Itachi hockte bei der Asche des Lagerfeuers, geschäftig packte er seine und meine Sachen zusammen. Auch die zusätzliche Decke befand sich schon in dem Bündel, stattdessen kuschelte ich mich in unsere beiden Mäntel. Ich wendete meinen Blick ab, als mir bewusst wurde, dass er gar kein Oberteil trug. Er war einfach wunderschön, was ich nur ungern zugab. Es durfte niemanden geben, den ich schöner als Sasuke fand. Obwohl er das gar nicht war... er war nur auf eine andere Art schön.

Es mag Leute geben, für die ein strahlender, mit azurblauem Himmel gesegneter Tag wundervoller war als alles anderen.

Und es mag Menschen geben, die mondklare Nächte lieben.
 

Ebenso wenig wie man Tag und Nacht vergleichen kann, kann man die letzten beiden Uchihas vergleichen. Vielleicht hatte ich mich doch in Itachi...

Errötend vergrub ich mein Gesicht in dem schwarzen Stoff. Nein, das hatte ich bestimmt nicht. Es musste eine andere, logische Begründung geben. Sicher mochte ich ihn nur, weil er Sasuke so ähnlich war. Und ich liebte Sasuke doch... oder...?

„Aufstehen”, hauchte mir eine raue Stimme ins Ohr.

Einige kalte Wassertropfen fielen auf meine Wange. Ich war doch tatsächlich beim Nachdenken eingeschlafen!

Über mich beugte sich ein frisch gebadeter Itachi, der bester Laune zu sein schien, soweit ich es beurteilen konnte. Hastig erhob ich mich und stolperte prompt über den Saum meines Mantels. Auch wenn ich ihn gerade nicht sah, wusste ich, dass er über meine Tollpatschigkeit schmunzelte.

„Du verhedderst dich nur noch mehr. Steh kurz still“, wies er mich an und half mir, mich aus den Stoffschichten zu befreien. Kami-sama, sein Gesicht war so nah...

„Ita-tachi-san, wi-wir wollten d-doch los, oder?“, stammelte ich verlegen zusammen.

Sein Blick schien ein wenig entrückt, als wäre er gar nicht hier, sondern in einem Traum. Für mich fühlte es sich auch wie einer an. Die warmen ersten Sonnenstrahlen, seine weichen Hände auf meinem Arm und in meinem Nacken – es musste ein Traum sein. Er würde mir doch nie freiwillig so nah kommen. Bestimmt nicht.
 

„Hm, stimmt“, murmelte er der Welt entrückt.

Langsam beugte er sich zu mir herunter, einige schwarze Strähnen fielen in sein Gesicht. Mein Herz schlug immer schneller, ich war unsagbar nervös. Damit ich nicht sehen musste, was er tun würde, kniff ich die Augen zusammen. Und schon war es geschehen – seine Lippen lagen kurz auf meiner Wange, dann ließ er mich los.

Allmählich beruhigte sich mein Körper wieder. Ich konnte hören, wie er seinen Schlafsack einrollte und verstaute. Noch immer traute ich mich nicht, mich zu bewegen – aus Angst, er könnte sehen, dass ich zitterte und kaum gerade laufen konnte. Was war nur mit mir los? Seit wann reagierte ich so auf ihn?

„Weck Deidara, er soll endlich seinen Hintern hochheben oder wir lassen ihn da“, befahl Itachi. Er stand direkt hinter mir, ich konnte seinen Atem spüren.

„Muss ich erst ‚bitte’ sagen?“, flüsterte er leise und hauchte mir einen Kuss auf den Hals.

„Nein, nicht nötig”, antwortete ich hastig.

Wie von der Tarantel gestochen rannte ich um die Feuerstelle herum. Irgendwann würde ich noch verrückt werden, so viel stand fest.

Der Einzige, der an diesem Morgen schlecht gelaunt zu sein schien, war Deidara, der vor sich hin fluchte. Worum es ging, konnte ich anhand seines Selbstgespräches nicht herausfinden, es musste aber in irgendeinem Zusammenhang mit Itachis angedeutetem Grinsen stehen.
 

+++
 

Das war's leider auch schon wieder. Hoffe, es war nicht zu langweilig und ich hab's nicht allzu unrealistisch dargestellt. Wäre toll, wenn ihr mir eure Meinung darüber mitteilt, da ich keine Gedanken lesen kann.^^

Dann bis zum nächsten Mal, eure

Nike-chan^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LittleBlueSky
2008-12-15T18:38:02+00:00 15.12.2008 19:38
Hey!^^
Dein FF ist ech ober spize!
Und dein Schreibstil ist echt gut!
Mich hat die storry und ihr biheriger verlauf gefeselt.
Zur Storry:
Mir gefält die idee und die storry in algemeinen. Mir persönlich tut Naruto echt leid. Was der Arme alle duch machen musste. Aber auf eine art und weis verste ich ihn auch. Ich mein wären die Menschen so zu mir, diese blicke und das ständige ausgrenzen, ich wäre sicher länst......na ja lassen wir das dahin gestelt. So will nimand leben und das ihm dan irgendwan die sicherung duch brent ist wohl klar! Wobei ich gern wüste wohin der Kyubi ist. Okay er ist nicht verschwunden aber ..... . Na ja hat wrscheinlich seinen grund.
Auch verstehe ich noch nicht ganz welech rolle Itachi noch Deidara spiele. Klar Itachi ist der, der Naruto zeigdas es leute gibt die ihm Mögen und das. Aber sein verhalte ist mir rähzel hat, mal "freuntlich" und mal Emotions los! Ich hoffe das sich das noch klärt!
Freu mich wie, wer weiß was, auf das nächste Kapi.

Ganz liebe Grüße Darkness_Angel
Von:  AliceWunderlich
2008-10-22T14:07:36+00:00 22.10.2008 16:07
Jaaa!!!

Neues Kapi xD

Es macht die lange Pause wieder okay!
Das Kapi war einfach toll!!
Freue mich schon auf das nächste!

Liebe grüße

Van


Von: abgemeldet
2008-10-21T21:31:19+00:00 21.10.2008 23:31
klasse kapi.

Von: abgemeldet
2008-10-21T12:11:11+00:00 21.10.2008 14:11
Nicht schlecht. Eigentlich sehr schön.
JLP
PS: Bitte um ne ENS, wenns weitergeht
Von:  EustassCaptainKid
2008-10-21T12:00:18+00:00 21.10.2008 14:00
oh man itachi weiss auch net was er will
*armes naruto-chan*
süsses kappi aba ich bion gespannt ob du erklärst was mit itachi los war
ich mein seine tage wird der ja wohl kaum gehabt haben XDD
bin gespannt wies weiter geht
bis denne
Von:  Favole
2008-10-20T22:05:36+00:00 21.10.2008 00:05
juhuu.. es geht weiter...
geiles KAPITEL *Q*
*sabba*
Schreib schnell weiter

lg,
Favole
Von:  c_a_r_o
2008-10-18T09:00:47+00:00 18.10.2008 11:00
endlich gehts weiter! nö ich fands überhaupt nicht unrealistisch. ich fands unglaublich gut beschrieben wie sich naruto fühlt. das kann man richtig nachempfinden! ich hoffe du schreibst schnell weiter, sodass wir nich so lange auf das nächste kapi warten müssen! ich kanns nämlich kaum abwarten zu sehen was als nächstes passiert. lg
Von: abgemeldet
2008-10-17T12:30:59+00:00 17.10.2008 14:30
Ich glaubs ja nicht!! Endlich wieder ein neues Kappi!! *freu*
Ich dachte schon du hast die ff auf Eis gelegt^^
Es ist nich wirklich viel pasiert, aber schlecht find ichs auch nicht^^

Kannste das nächste mal ein bisschen schneller schreiben? Wär lieb

Lg Lokihasser
Von:  TyKa
2008-10-17T09:31:31+00:00 17.10.2008 11:31
woaah
ein neues kapitel ist da
und so geil geschrieben
und toll gemacht
*hibblez*
na na
naruto wird doch nicht noch auf itachi abfahren?
*lach*
tja, man hat es nicht leicht ein Uchiha zu sein udn dann noch so gut aussehen zu müssen, wird sich wohl Itachi denken
XD

mach weiter so
lg
TyKa


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