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Love is such a complicated thing

von

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Geteiltes Leid ist halbes Leid

Kapitel 2: Geteiltes Leid ist halbes Leid
 


 

Nachdem sie ein lustiges Wochenende bei Gabriella verbracht hatten, war es wieder Montag. Bei Kelsi klingelte gerade der Wecker. Müde setzte sich die Pianistin in ihrem Bett auf und rieb sich über die Augen. Sie warf einen Blick auf ihren Radiowecker und stellte fest, dass es halb sieben war. Kelsi schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Gähnend tappste sie zu ihrem Schrank und holte sich frische Kleider heraus. Dann ging sie leise ins Bad, wo sie die Tür hinter sich schloss und erst einmal die Dusche anstellte. Schnell zog sie ihren Schlafanzug aus, warf ihn in den Wäschekorb und stieg dann unter die Dusche. Seufzend lehnte sie sich an die gekachelte, kalte Wand. °Dieses Wochenende habe ich es wirklich geschafft, Jason für ein paar Stunden zu vergessen...aber wie wird das erst diese Woche ausgehen°, dachte sie und schloss verzweifelt die Augen. Ihre Freunde hatten sie so gut abgelenkt, dass sie tatsächlich wieder lachen konnte, doch nun kehrten die schmerzlichen Erinnerungen zurück und trafen sie beinahe wie ein körperlicher Schlag. Nachdem sie fertig war, drehte sie das Wasser ab, trocknete sich ab und zog sich die frischen Sachen an. Dann föhnte sie ihre Haare, kämmte sie schnell durch und putzte sich noch die Zähne, ehe sie noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel warf und dann nach unten in die Küche ging, um dort zu frühstücken.
 

Ihre Eltern saßen schon am Tisch. Ihr Vater las die Zeitung, während sich ihre Mutter Kaffee einschenkte. "Guten Morgen", sagte Kelsi, als sie sich zu ihnen setzte. "Guten Morgen, mein Schatz", grüßten die Eltern gleichzeitig zurück. Kelsi griff sich ein Brötchen und bestrich es mit Marmelade, bevor sie zu essen begann. Nach einer halben Stunde schaute sie auf die Uhr. "Ich muss los, der Bus fährt in zehn Minuten." Hastig stand die Pianistin auf. Sie rannte die Treppen hoch in ihr Zimmer, wo sie sich ihre Schultasche schnappte, dann lief sie wieder hinunter, zog ihre Jacke an, verabschiedete sich von ihren Eltern und verließ dann das Haus.
 

Atemlos kam sie an der Bushaltestelle an. Dort angekommen traf sie auf Taylor, die hier schon seit ungefähr einer viertel Stunde wartete. "Guten Morgen, Taylor", keuchte Kelsi außer Atem. "Morgen, Kelsi, um himmelswillen, du kriegst ja kaum noch Luft", stellte Taylor besorgt fest. "Ich...bin den ganzen...Weg hierher...gerannt", antwortete die Pianistin, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen. "Ohje, vermutlich kommt der Bus sowieso wieder fünf Minuten zu spät", überlegte Taylor laut und schaute die Straße hinunter. "Was?! Und dann hab ich mich so abgehetzt?" Kelsi schaute sie ungläubig an und machte dann ein finsteres Gesicht. "Ich dachte, das wüsstest du", erwiderte ihre Freundin. "Nicht wirklich...erinnerst du dich, dass mich meine Mutter am Freitag zur Schule gefahren hat?", warf Kelsi ein. "Achja, stimmt, wird wahrscheinlich die ganze Woche so gehen", meinte Taylor. "Na super", seufzte Kelsi resigniert. Kurz darauf kam der Bus bei ihnen an. Die beiden Mädchen stiegen ein und liefen durch den engen Durchgang in den hinteren Teil des Busses, wo sie auf Gabriella stießen, die ihnen auf der letzten Sitzbank zwei Plätze freigehalten hatte. "Guten Morgen, ihr zwei, ich habe euch extra Plätze freigehalten", begrüßte Gabriella sie fröhlich. "Morgen, danke, ohne dich müssten wir jetzt die ganze Fahrt über stehen", grinste Taylor und rutschte zu ihr auf die Sitzbank, Kelsi folgte ihr wenige Sekunden später.
 

Eine halbe Stunde später waren sie an der East High angekommen. Die drei Mädchen stiegen aus, nachdem sie ihre Taschen genommen hatten und machten sich dann auf den Weg zum Haupteingang. Ihre Wege trennten sich kurz, als jede an ihren Spint ging, um ein paar Bücher zu holen, doch kurz darauf trafen sie sich wieder in einem der belebten Gänge. "Hey, ist heute nicht die Vorbesprechung für unsere Klassenfahrt?", fragte Taylor. "Ja, heute werden sie uns endlich verraten, wo es hingeht", antwortete eine Stimme hinter den drei Mädchen. Alle drehten sich gleichzeitig um und entdeckten Troy und Chad hinter sich. "Ah, schön, dass man euch auch mal sieht, guten Morgen, Jungs", sagte Gabriella lächelnd. "Morgen, kommt, wir sollten uns beeilen, bevor wir uns noch Nachsitzen bei Mrs. Darbus einfangen", meinte Troy. "Du hast Recht, legen wir einen Zahn zu", stimmte Kelsi ihm zu. Daraufhin machten sich die Freunde auf den Weg in ihren Klassenraum.

Dort angekommen setzten sie sich auf ihre Plätze und warteten auf Mrs. Darbus. "Morgen, Kelsi." Die Pianistin wurde aus ihren Gedanken gerissen. Verwirrt hob sie den Blick und erblickte Ryan, der vor ihr stand und sie freundlich anlächelte. "Oh...guten Morgen, Ryan", antwortete sie leise. "Geht es dir wieder besser?", fragte der Blonde. Die Angesprochene nickte leicht. "Das freut mich, ich werde mich jetzt wohl besser setzen, bevor ich mir noch einen Anpfiff von Mrs. Darbus abholen muss", grinste Ryan und setzte sich hin. Er bemerkte nicht, wie Sharpay ihm und Kelsi misstrauische Blick zuwarf. Kurz darauf kam auch schon ihre Lehrerin herein und der Unterricht begann.
 

"Guten Morgen, Herrschaften, heute Morgen steht die Vorbesprechung für unsere Klassenfahrt in drei Wochen an. Wir haben uns lange Zeit beraten und wollten uns nicht wirklich einig werden, dabei spielt doch gerade Übereinstimmung und Einklang so eine wichtige Rolle. Man muss zusammen halten, auch wenn man nicht sofort einer Meinung ist..." "Oh mann...was labert die da?", flüsterte Chad Troy ins Ohr, der vor ihm saß. "Frag mich nicht, ich höre schon die ganze Zeit nicht zu", antwortete sein bester Kumpel leise. "Können sie uns nicht einfach sagen, wo es hingeht?", unterbrach Martha den Vortrag von Mrs. Darbus. "Einen solchen Vortrag zu unterbrechen zeugt von mangelndem Respekt, aber wie auch immer, da ihr es unbedingt wissen wollt - wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir mit euch nach New York fahren", beendete Mrs. Darbus ihren Redefluss. Einen Moment herrschte Stille. "Meinen Sie das jetzt ernst...?", fragte Chad etwas perplex. "Ja, ich war zwar dagegen, aber die anderen Kollegen haben mich und einige andere deutlich überstimmt, also mussten wir nachgeben", antwortete sie. Wieder folgte ein Moment der Stille, doch dann brach die ganze Klasse in Jubel aus. "Mensch, das ist ja total irre", freute sich Chad und schlug mit Troy ein, der ihn bis über beide Ohren angrinste. "Wenn ihr euch dann wieder beruhigen würdet, damit wir mit unserem Unterricht fortfahren können", unterbrach Mrs. Darbus schließlich den Lärm. Doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis sich endlich auch der Letzte wieder auf seinen Platz setzte und der Unterricht weitergehen konnte.
 

Als es endlich zur Pause klingelte, rannten alle nach draußen oder in die Cafeteria. Kelsi zog es vor, etwas frische Luft zu schnappen. Sie ging nach draußen auf den Schulhof und ließ sich dort auf einer Bank nieder. Bis jetzt hatte sie Jason weder angesehen, noch musste sie das Wort an ihn richten. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht mitbekam, wie sich plötzlich zwei Gestalten näherten. "Ach, sieh mal, wer da ist, Jason, ist das nicht deine kleine Ex-Freundin?", fragte eine weibliche, schnarrende Stimme. Ruckartig hob Kelsi den Kopf und sah Jason und seine neue Freundin direkt vor sich. "Hallo, Kelsi", sagte er freundlich; Kelsi merkte sofort, dass er das absichtlich machte. Die Pianistin erwiderte nichts, sie saß einfach nur da und schaute die beiden mit schreckgeweiteten Augen an. Irgendwas tief in ihrem Inneren schrie sie an, wegzurennen, ganz weit weg von den beiden, aber sie konnte sich einfach nicht bewegen. "Hat es dir die Sprache verschlagen?", fragte die Blonde gehässig. Immer noch keine Antwort seitens Kelsi. "Lass sie einfach, wir haben besseres zu tun, Kate", unterbrach Jason sie und zog sie an sich, um sie leidenschaftlich zu küssen. Kelsi fing an zu zittern. Sie spürte, wie etwas in ihr zerbrach. Tränen sammelten sich in ihren Augen und liefen ihr ungehindert über ihre Wangen. Jason bemerkte das aus den Augenwinkeln heraus, lächelte und zog Kate noch näher zu sich. Kelsi hatte genug gesehen, sie stand auf und rannte zurück ins Schulgebäude. "Jetzt hast du sie ja verjagt", meinte Kate und sah Kelsi gespielt mitleidig nach. "War ja auch meine Absicht", antwortete Jason und zog sie wieder an sich.
 

Kelsi hatte sich auf eine Treppe, die in irgendeinem der verlassenen Korridore lag, geflüchtet und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Heftiges Schluchzen schüttelte ihren Körper und die Tränen wollten einfach nicht versiegen. "Kelsi...?", ertönte plötzlich eine vertraute Stimme neben ihr. Die Angesprochene schreckte auf und erkannte Ryan, der sie mit besorgtem Blick anschaute. "R-ryan", stotterte sie vor sich hin und versuchte schnell, die Tränen wegzuwischen. "Was ist los mit dir...? Warum weinst du?", fragte er und setzte sich neben sie. Kelsi gab ihm keine Antwort, sie klammerte sich verzweifelt an ihn und weinte bittere Tränen. Ryan fragte nicht weiter nach. Er hielt sie einfach nur fest und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. "Lass es ruhig raus, du musst mir nicht sagen, was du hast", sagte er leise. "Danke...bitte bleib hier, lass mich nicht allein", schluchzte Kelsi und krallte sich in sein T-shirt. "Keine Sorge, ich bleib da", sagte der Blonde beruhigend und strich ihr einige braune Haarsträhnen aus dem Gesicht. Die beiden sahen nicht, dass sich Sharpay in einiger Entfernung versteckt hatte und alles beobachtete. °Was zum Teufel macht er da...?°, dachte sie, während sie sie genau im Auge behielt. "Sharpay, ich suche dich schon überall!" "Sei leise, verdammt", zischte die Blonde ihre Freundin, das heißt eher Bewunderin, Sarah an. "Was ist denn?", fragte das rothaarige Mädchen nun etwas leiser. Sharpay antwortete nicht, sondern zeigte lediglich in die Richtung ihres Bruders. Sarah sah in die Richtung, in die sie zeigte, konnte aber niemanden sehen. "Wer soll denn da sein?", fragte sie verwirrt. "Was?!" Schnell schaute auch Sharpay wieder hin. Ryan und Kelsi waren verschwunden. "Argh, verdammt, danke, dass du mich abgelenkt hast, wie wär's, wenn du jetzt verschwindest?", fauchte die Blonde die Rothaarige an. Doch als sie keine Anstalten machte, sich vom Fleck zu bewegen, verdrehte Sharpay genervt die Augen und stöckelte auf ihren hochhackigen Schuhen davon.
 

Kurz darauf klingelte es zur nächsten Stunde und die Schüler strömten zurück in ihre Klassensäle. Als Sharpay den Raum betrat, saß ihr Bruder schon wieder auf seinem Platz. "Ryan!", fauchte sie ihn an. "W-was denn?", fragte er erschrocken. "Kannst du mir mal erklären, was du da in der Pause gemacht hast?!", zickte seine Schwester. "Was meinst du?" Ryan verstand nicht, was sie von ihm wollte. "Du weißt ganz genau, wovon ich rede. Was hast du mit Kelsi zu schaffen?", fuhr sie ihn an. "Ach das meinst du, es ging ihr nicht gut, dass hast du ja wohl mitbekommen, wenn du uns gesehen hast, wenn es dir nicht aufgefallen ist, sie hat geweint, Sharpay", antwortete der Blonde. "Das ist mir doch egal, du kannst nicht einfach zu jedem hinrennen und ihn trösten", sagte Sharpay mit schriller Stimme. "Es ist immer noch meine Sache, mit wem ich mich abgebe, die Zeiten sind vorbei, in denen du mir reinreden konntest", gab Ryan zurück. Seiner Zwillingsschwester blieb empört der Mund offen stehen. Eingeschnappt drehte sie sich um und setzte sich auf ihren Platz. Kurze Zeit später fing auch schon der Unterricht an und wie es der Zufall wollte, stand eine Gruppenarbeit mit jeweils drei Leuten an. Mrs. Darbus selbst stellte die Gruppen zusammen. Kelsi landete bei Ryan und Sharpay, was der blonden Zicke ganz und gar nicht gefiel. Wenn Blicke töten könnten, müsste Kelsi schon ein paarmal mausetot umgefallen sein. Immer wieder warf sie der Pianistin giftige Blicke zu, die sich mit Ryan bereits einige Notizen gemacht hatte. "Sharpay, wie wär's, wenn du uns auch mal helfen würdest", sagte Ryan nach einer Weile, den es ziemlich nervte, dass seine Schwester lieber Kelsi mit ihren Blicken durchbohrte, als sich um ihre eigentliche Aufgabe zu kümmern. "Wieso sollte ich? Ihr macht das doch perfekt!", fauchte sie gleich. Kelsi schaute verwirrt von Sharpay zu Ryan, der nur die Augen verdrehte und abwinkte.
 

Nach der Schule war Kelsi auf dem Weg zum Drama-Club. Diesesmal schaffte sie es sogar rechtzeitig und war noch vor Mrs. Darbus da. Sie suchte gerade ihre Notenblätter aus ihrer Tasche, als Sharpay zu ihr trat. Kelsi schaute auf, als sie direkt vor ihr stehenblieb. "Was ist denn?", fragte sie und zog fragend eine Augenbraue hoch. "Geht es dir wieder besser?", fragte die High School Diva in einem ungewöhnlich freundlichem Ton. "Ähm...ja wieso?", fragte die Pianistin verwirrt. "Gut, dann verspiel dich gefälligst nicht wieder, sonst kannst du was erleben!", herrschte sie die Braunhaarige an, "wir sehen uns gleich auf der Bühne." Mit einem zuckersüßen Lächeln stöckelte sie davon. Kelsi seufzte resigniert und ging auch auf die Bühne, um sich schon mal ans Klavier zu setzen.

Eine Stunde später war Kelsi auf dem Weg zu ihrem Spint, um noch einige Hausaufgaben mit nach Hause zu nehmen. Sie nahm gerade ihr Physikbuch von dem Metallregal, als jemand ihre Spinttür zustieß; Kelsi konnte gerade noch den Kopf wegziehen. Sofort sah sie sich nach dem "Angreifer" um. Neben ihr stand Kate und schaute sie mit einem undefinierbarem Blick an. "Was ist denn? Was willst du von mir?", fragte Kelsi etwas ungehalten. "Oh, ziemlich unhöflich, wie?", antwortete die Blonde mit ihrer hochnäsigen Stimme. "Wenn du mir nicht sagst, was du von mir willst, kann ich ja auch gehen, ich hab ziemlich viel zu tun, wenn du verstehst was ich meine." Mit diesen Worten wollte Kelsi an ihr vorbeigehen, doch die Größere hielt sie an ihrem Ärmel zurück. "Wer wird denn so schnell abhauen wollen?" Mit prüfendem Blick lief sie um die Pianistin herum und blieb schließlich wieder mit einem überheblichen Lächeln vor ihr stehen. "Jason hatte Recht, dass er soetwas wie dich nicht haben will", meinte sie. "Was?! Was soll das? Ich bin mit Jason fertig, kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?! Werdet glücklich miteinander, ist mir doch egal!" Kelsis Stimme war unbeabsichtigt lauter geworden. "Gib es zu, dass es dir unglaublich zu schaffen macht, dass er dich verlassen hat. Er hat mir von dir erzählt, du bist angeblich ein Mauerblümchen, das sich von anderen herumkommandieren lässt, kein Wunder, dass er ein richtiges Mädchen und nicht so eine 'normale' Pianistin als Freundin will." Ihr abschätzender Blick glitt erneut über sie. Kelsi spürte Tränen in sich aufsteigen, versuchte jedoch, sie krampfhaft zurückzuhalten. Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte den Gang hinunter; sie konnte noch Kates schadenfrohes Lachen hören, bis sie um die nächste Ecke verschwunden war.
 

Schnell rannte sie ein Stockwerk tiefer, um auf Nummer sicher zu gehen, Kate nicht mehr über den Weg zu laufen. Sie verschwand in der Mädchentoilette und schloss sich in einer Kabine ein, nachdem sie ihre Schultasche in die Ecke geworfen hatte. Völlig verzweifelt ließ sie sich auf den Klodeckel sinken und zog die Beine an. "Verdammt nochmal, wieso muss Liebe nur so wehtun?", murmelte sie, während ihr nun doch die Tränen über die Wangen liefen. Kate hatte Recht; sie litt darunter, dass Jason sie verlassen hatte, sie hasste es, so schwach zu sein, doch sie konnte nicht anders. Immer wieder trieben die Erinnerungen Tränen in ihre Augen. Kelsi schüttelte heftig den Kopf und wischte sich mit ihrem Ärmel über die Augen. Sie durfte nicht so einfach aufgeben. Ihre Freunde waren für sie da und hatten sie schon so oft in der letzten Zeit auf andere Gedanken gebracht. Sie würde Jason vergessen und jemand anderen finden, der es auch wirklich ehrlich mit ihr meint. Entschlossen stand sie auf, griff sich ihren Rucksack und schloss die Tür wieder auf. Sie verließ die Toilette und schlug den Weg zum Musikraum ein; was würde ihr jetzt besser helfen, als ein Lied zu schreiben.
 

Kurz darauf kam sie an ihrem Ziel an. Der Musikraum war zum Glück leer, sie hatte schon befürchtet, dass vielleicht noch einer der Lehrer da war, dem sie wahrscheinlich noch Rede und Antwort stehen müsste, wieso sie jetzt noch hierher kam, wo doch ohnehin schon fast jeder nach Hause gegangen war. Aber wie gesagt hatte sie Glück und fand den Musikraum verlassen vor. Kelsi seufzte erleichtert und durchquerte den Raum, holte dann leere Notenblätter aus ihrer Tasche und setzte sich ans Klavier. Zuerst klimperte sie einfach ein bisschen auf den Tasten herum, um einen Anstoß an eine neue Melodie zu finden. Irgendwann hatte eine Tonabfolge ihr Interesse geweckt. Sie wiederholte die einfache Melodie, die jedoch sofort ins Ohr ging. °Hey, das hört sich ja schon richtig gut an, wenn ich das jetzt noch erweitere, hab ich vielleicht bald wieder ein neues 'Meisterwerk'°, dachte die Braunhaarige und konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Wieder spielte sie die Melodie, fügte noch Töne hinzu und war schon bald ganz ins Klavierspielen vertieft.

Ryan war ebenfalls noch in der Schule. Sharpay war schon nach Hause gegangen, sie hatte ihren Bruder gebeten mitzukommen, aber im Moment war die Blonde wieder so zickig, dass er einfach mal eine Pause von seiner Zwillingsschwester brauchte und es vorzog, noch ein bisschen länger in der Schule zu bleiben. Ziellos schlenderte er durch die langen Flure. Als er in der Nähe der Musikräume war, hörte er plötzlich diese Melodie, die ihm sofort ins Ohr ging. Er folgte der Klaviermusik und kam schließlich vor dem Musikraum, in dem die Instrumente aufbewahrt wurden, an. Vorsichtig spähte er durch die Tür, die einen Spalt breit offen stand. Er entdeckte Kelsi, die am Flügel saß und konzentriert auf die Tasten sah. Ein Lächeln schlich sich auf Ryans Lippen. Vorsichtig stieß der Blonde die Tür ganz auf und ging, unbemerkt von der Pianistin, hinüber zum Klavier.
 

"Das klingt ja schon richtig gut", sagte Ryan leise. Abrupt brach die Musik ab, als Kelsi erschrocken zusammenzuckte. Hastig drehte sie sich um. "Ryan, ich hab dich gar nicht bemerkt", sagte sie und atmete erleichtert durch. "Was hast du da gespielt?", fragte Ryan und setzte sich neben sie. Sofort begann Kelsis Herz schneller zu schlagen. °Verdammt nochmal, was ist nur mit mir los? Das passiert in letzter Zeit ständig, wenn Ryan in meiner Nähe ist°, dachte sie und versuchte vergeblich, sich irgendwie zu beruhigen. "Kelsi?" Ryans Stimme riss sie aus ihren Gedanken. "Oh...ähm...eigentlich ist das noch gar nichts...ich hab nicht einmal einen Text, ich wollte einfach nur mal ein bisschen rumprobieren", antwortete Kelsi leise. "Aber es hat sich schon richtig gut angehört", meinte Ryan lächelnd. "Danke", murmelte die Pianistin. Dem Blonden entging ihr trauriger Blick nicht. Er hatte schon die ganze letzte Woche beobachtet, dass Kelsi sich irgendwie anders verhielt als sonst. "Kelsi, was ist los mit dir?", fragte er, ohne sie anzusehen. Kelsi schaute ihn verwirrt an. "Was meinst du damit? Was soll mit mir los sein?" "Denkst du, ich habe nicht bemerkt, dass es dir nicht gut geht, wobei ich jetzt nicht deine Erkältung meine. Du hast dich irgendwie verändert...du lachst nicht mehr so oft, dabei bist du doch eigentlich fast immer gut gelaunt. Du bist auch wieder in deine alte Rolle zurückverfallen, dich von meiner Schwester rumkommandieren zu lassen", erklärte Ryan und sah sie nun doch mit einem besorgten Blick an. Kelsi antwortete ihm nicht. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet und Tränen rannen ihr stumm über die Wangen. "Kelsi...willst du mir nicht endlich erzählen, was passiert ist? Wir sind doch eigentlich Freunde oder?" Ryan legte sanft einen Arm um ihre Schulter und zog leicht an sich. "Es...es ist wegen...Jason", schluchzte Kelsi. "Wegen Jason - wieso, habt ihr euch etwa gestritten?", fragte der Blonde. "Nein...er hat Schluss gemacht, nachdem er mich vorher noch zwei Monate im Ungewissen ließ und mir nichts von seiner Neuen erzählt hat...und jetzt macht er sich einen Spaß daraus, sie vorzuführen und sie lässt mich einfach nicht in Ruhe. Vorhin hat sie mich vor meinem Spint abgefangen und hat mir an den Kopf geworfen, dass es kein Wunder ist, dass Jason soetwas wie mich nicht haben wollte, weil ich ja nur eine 'normale' Pianistin bin", schniefte Kelsi. "Das wusste ich nicht...tut mir Leid", sagte Ryan leise und schaute sie mitleidig an. "Schon gut, du kannst ja nichts dafür...aber es tut so verdammt weh", schluchzte sie, drehte sich nun zu ihm um und vergrub weinend ihr Gesicht in seinem T-shirt. Ryan sagte nichts, er hielt sie einfach nur fest und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. "Vergiss ihn einfach...aber, wenn du reden willst, kannst du gerne zu mir kommen", sagte er nach einer Weile leise. "Danke", schniefte Kelsi und wischte sich die Tränen weg. "Hey, ich habe 'ne Idee. Willst du mich morgen nach der Schule nicht mal besuchen kommen? Dann könnten wir uns einen Text zu deiner neuen Melodie ausdenken", schlug Ryan vor. "Gerne...aber, was wird deine Schwester dazu sagen?", fragte die Braunhaarige verunsichert. "Ach, vergiss Sharpay, die wird uns nicht stören, die ist doch viel zu sehr damit beschäftigt, zu überlegen, was sie am nächsten Tag für die Schule anziehen soll", winkte er ab. Kelsi musste lachen, er hatte Recht, eigentlich gab es nichts zu befürchten. "Also schön, wann soll ich kommen?", stimmte sie schließlich zu. "Wir wär's mit drei?" Kelsi nickte. Dann verabschiedete sie sich von ihm, verließ den Musikraum und ging auf dem direkten Weg nach Hause.
 

Am nächsten Morgen in der Schule musste Kelsi gleich Taylor und Gabriella von ihrem Vorhaben am Nachmittag erzählen; gestern hatte sie wegen der vielen Hausaufgaben nicht mehr die Zeit dazu gefunden. "Hey, Leute", begrüßte sie ihre beiden Freundinnen an diesem verregneten Dienstagmorgen. "Hey, Kelsi, was gibt's?", fragte Gabriella lächelnd. "Gestern war ich noch im Musikraum und hab noch ein bisschen Klavier gespielt. Zufällig ist Ryan zu mir gestoßen...ich habe ihm die ganze Geschichte mit Jason erzählt, er hat mich heute Mittag nach der Schule zu sich nach Hause eingeladen", erzählte die Pianistin hastig. Taylor und Gabriella sagten zuerst nichts, sondern starrten sie nur mit großen Augen an. "Sag das nochmal...Ryan hat dich tatsächlich zu sich eingeladen?", ergriff Gabriella das Wort. Kelsi nickte. "Ohoh...was wird denn da unsere Diva sagen?", warf Taylor ein. "Das hab ich Ryan auch gefragt, aber er meinte nur, dass sie sowieso viel zu sehr damit beschäftigt wäre, ihr Outfit für den nächsten Tag zusammzustellen", grinste Kelsi. Die anderen beiden Mädchen lachten. "Ja, da könnte Ryan Recht haben", meinte Taylor. "Du musst uns morgen unbedingt erzählen, was passiert ist, ja?", wandte sich Gabriella wieder an Kelsi. "Klar, mach ich", lächelte die Pianistin, "und was macht ihr heute Mittag?" "Troy und ich sind zum Lernen verabredet, was machst du, Taylor?" "Ich hab Chad versprochen, ihm beim Training zuzusehen", antwortete die Angesprochene. "Achja, das mach ich auch noch, bevor wir lernen, dann sehen wir uns ja dort", sagte Gabriella lächelnd. Taylor nickte.
 

Nach einem stressigen Schultag schloss Kelsi seufzend die Haustür auf, ging in ihr Zimmer und schmiss ihren Rucksack auf's Bett. Ihr Blick fiel auf die Uhr; es war erst viertel vor zwei. Ihre Eltern waren wieder einmal auf der Arbeit und das bedeutete, dass sie sich wieder einmal selbst um ihr Mittagessen kümmern musste. Also ging sie hinunter in die Küche und schob sich eine Pizza in den Ofen. Nach einer viertel Stunde war diese fertig und Kelsi setzte sich an den Küchentisch, um zu essen. Als sie damit fertig war, ging sie wieder hoch in ihr Zimmer und machte ihre Hausaufgaben; zum Glück hatte sie nicht viel auf.

Um viertel vor drei machte sie sich auf den Weg zu Ryan, nachdem sie zuvor noch ihre neue Komposition in ihren Rucksack gesteckt hatte. Schnell lief sie die Straßen entlang, sie hatte keine Lust schon wieder nass zu werden, denn es sah schon wieder nach Regen aus. Sie beschleunigte ihre Schritte noch, als sie die ersten Tropfen abbekam. Als es dann richtig anfing zu schütten, kam sie gerade bei Ryan an. °Oh Gott...bin ich hier wirklich richtig? Das Haus ist ja riesig...°, dachte Kelsi beeindruckt und zögerte zuerst noch, bevor sie schließlich doch auf die Klingel drückte. °Bitte...lass bloß nicht Sharpay aufmachen°, flehte sie innerlich. Durch das Öffnen der Tür wurde die Pianistin aus ihren Gedanken gerissen. Vor Anspannung hielt sie den Atem an. "Hey, Kelsi, schön, dass du gekommen bist", hörte sie da Ryans vertraute Stimme. Sie atmete erleichtert durch. "J-ja...danke nochmal, dass du mich eingeladen hast", antwortete Kelsi etwas unsicher. "Was ist denn los?", fragte der Blonde. "Ich habe einen Moment lang befürchtet, dass deine Schwester aufmachen würde", gestand die Braunhaarige und lächelte verlegen. Ryan lachte. "Ach was, das Letzte, worüber du dir Sorgen machen musst ist, dass Sharpay die Tür aufmacht, das würde sie niemals tun." "Da hast du auch wieder Recht", lächelte Kelsi. "Naja, komm doch erstmal rein, bevor du noch völlig durchnässt bist", sagte Ryan dann und trat einen Schritt zur Seite, um sie reinzulassen. Die Pianistin bedankte sich bei ihm und trat an ihm vorbei in die große Eingangshalle.
 

"Meine Eltern sind nicht zu Hause und Sharpay ist oben in ihrem Zimmer und schwer beschäftigt, wenn du verstehst, was ich meine", sagte Ryan grinsend, als er die Tür hinter ihr schloss. "Gut, dann hab ich ja nichts vor ihr zu befürchten", grinste die Pianistin zurück. "Komm, gehen wir nach oben." Mit diesen Worten zog Ryan sie mit sich die Treppe hoch und dann nach links, bis er schließlich eine Tür aufmachte und sie in das große, geräumige Zimmer treten ließ. "Wow...das ist ja doppelt so groß als mein Zimmer", staunte Kelsi. "Wirklich? So groß kommt es mir gar nicht vor", gab Ryan lächelnd zurück. "Mir schon", murmelte Kelsi und sah sich um. "Ich geh mal kurz runter und hol uns was zum Trinken, okay? Du kannst dich ja schonmal hinsetzen", sagte Ryan dann und deutete auf die Couch, die in einer Ecke seines Zimmers stand. Die Braunhaarige nickte und ließ sich auf dem Sofa nieder, während der Blonde verschwand, um nach unten in die Küche zu gehen.

Fünf Minuten später kam er wieder zurück, beladen mit einer Flasch Orangensaft und zwei Gläsern, die er auf seinem Schreibtisch abstellte. Dann füllte er jeweils die beiden Gläser mit dem Getränk voll und reichte Kelsi eines. Sie bedankte sich und nahm das Glas entgegen. "Geht es dir wieder besser? Ich meine wegen gestern?", fragte Ryan nach einer Weile; er hatte sich mittlerweile neben sie gesetzt. "Ja, es hat mir wirklich geholfen, mich mit jemandem auszusprechen, danke, dass du mir zugehört hast", erwiderte Kelsi und schaute nachdenklich in ihr Glas. "Du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du jemanden zum Reden brauchst", lächelte Ryan. Die Pianistin erwiderte sein Lächeln. "Das lässt dich vermutlich nicht mehr los oder...?", fragte der Blonde weiter. "Nein...ich versuche es zu verdrängen, aber es geht einfach nicht. Immer, wenn ich es schaffe, diesen Schmerz für einige Stunden zu vergessen, kommen die Erinnerungen erneut hoch. Es fühlt sich wie ein Schlag ins Gesicht an", murmelte sie. "Verstehe...das ist nicht ganz so einfach, das hört sich jetzt vielleicht blöd für dich an - aber, ich kann nichts weiter tun, als dir irgendwie zu helfen und dich aufzumuntern, ich war in so einer Situation noch nie", meinte Ryan verlegen. Kelsi lächelte. "Es ist okay, Ryan. Es hilft mir schon sehr viel, dass du überhaupt da bist und mir zuhörst." "Gut, ich bin immer für dich da, wann immer du mich brauchst", sagte er noch einmal. "Danke." Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen der Pianistin und sie hoffte inständig, dass Ryan ihn nicht sehen konnte.
 

Ihre Gebete schienen erhört worden zu sein, denn in diesem Moment ergriff Ryan wieder das Wort. "Hast du deinen neuen Song mitgenommen?" "Ja, ich hab ihn in meiner Tasche." Kelsi zog ihren Rucksack zu sich heran und kramte nach der Komposition, die sie auch kurz darauf fand. "Lass uns nach unten ins Wohnzimmer gehen, dort haben wir ein Klavier, dann können wir uns einen Text dazu überlegen", schlug Ryan vor. Kelsi stimmte zu und folgte ihm dann wieder hinunter ins Erdgeschoss. Kurz darauf kamen sie im Wohnzimmer an, das nicht kleiner, wenn sogar noch größer, als Ryans Zimmer war. Gemeinsam setzten sie sich an das große Klavier und fingen an, sich einen Text zu der Melodie zu überlegen. Immer wieder schlug Kelsi die Anfangstöne an und Ryan saß konzentriert neben ihr, während er sich einen passenden Liedtext dazu überlegte. Schließlich hatten sie nach langem Hin-und Her einen gefunden und hatten dem Lied den Titel "Since you been gone" gegeben. "So, das hätten wir geschafft", sagte Ryan lachend. "Ja, aber das ist nur so gut gelaufen, weil du mir geholfen hast." Selbst Kelsi musste lachen. "Was ist? Wollen wir es mal zusammen singen?", schlug der Blonde dann vor. "Okay, versuchen wir's", stimmte die Pianistin zu und spielte die ersten Takte ihres neuen Songs. Sie spielte ein kurzes Intro und dann begannen die beiden zu singen.

Oben in ihrem Zimmer hatte Sharpay schon den halben Kleiderschrank durchwühlt und bis jetzt noch kein passendes Outfit für den kommenden Schultag gefunden. Resigniert und schlecht gelaunt ließ sie sich auf ihr Bett fallen und trat den Kleiderhügel vor eben diesem zur Seite. Plötzlich hörte sie diesen Gesang und die Klaviermusik. "Hm? Das hört sich nach Ryan an...aber wer ist das noch", murmelte sie vor sich hin. Ihre Neugierde war geweckt. Sie schlich auf den Flur hinaus und dann die Treppe hinunter.
 

Kelsi und Ryan hörten ihre Schritte auf der Treppe nicht. Sharpay blieb in der Eingangshalle noch einmal stehen und lauschte. Das war eindeutig eine weibliche Stimme. Was zum Teufel machte ihr Bruder mit einem Mädchen? Sie ging weiter, Richtung Wohnzimmer. Ihr Blick fiel sofort auf das Klavier. Ihre Augen weiteten sich ungläubig. Kelsi?! Was machte die Pianistin hier? Wut stieg in ihr auf. Wie kam Ryan dazu, irgendwelche Leute hierher zu schleppen, die nicht das Zeug dazu hatten, sich zu ihrer Sorte zu zählen? Kelsi hatte es definitiv nicht. Sie war einfach zu normal für ihr Niveau und würde diesem auch niemals entsprechen. Mit solchen Leuten wollte sie sich beim besten Willen nicht abgeben, sie waren lediglich dazu da, herumkommandiert zu werden.

Immer noch hatten die beiden Sharpay nicht bemerkt. Doch die Blonde ließ nicht lange darauf warten, sich bemerkbar zu machen. "Dürfte ich freundlicherweise mal erfahren, was hier los ist?", rief sie nicht gerade freundlich. Sofort brach die Klaviermusik ab. Erschrocken starrten Kelsi und Ryan Sharpay an, die sich mittlerweile vor ihnen aufgebaut hatte. "Ryan, kannst du mir mal erklären, was Kelsi hier macht?! Wie kommst du dazu, sie hierher einzuladen?! Bist du noch ganz bei Trost?!", schrie sie ihren Bruder an. Dieser stand sofort sauer auf und stellte sich seiner Zwillingsschwester entgegen. "Ich habe dir schonmal gesagt, dass es dich nichts angeht, wen ich einlade oder mit wem ich mich abgebe!", schrie Ryan zurück. Kelsi stand währenddessen langsam auf und verabschiedete sich leise. "Es ist wohl besser, wenn ich gehe." "Nein, du kannst ruhig hierbleiben, Kelsi. Sharpay kann dich ja wohl kaum rausschmeißen." Wütend funkelte er seine Schwester an. "Und ob ich das kann, verschwinde und zwar sofort! Und, dass das klar ist, so jemanden wie sie will ich hier nie wieder sehen!", schrie die Blonde außer sich. "Du hast mir nichts vorzuschreiben!" "Ich gehe...wir sehen uns morgen in der Schule, bis dann, Ryan", murmelte Kelsi und verließ dann schon beinahe fluchtartig das große Haus.
 

Die Geschwister währenddessen waren immer noch in einen heftigen Streit verwickelt. "Das hast du ja echt super hinbekommen! Jetzt hast du sie rausgeekelt!", schrie Ryan wieder. "Das war meine Absicht! Ryan, wann lernst du endlich, dass solche Leute nicht zu uns passen? Sie sind unter unserem Niveau! Wir spielen in einer ganz anderen Liga oder willst du mir etwa erzählen, dass du dich zu solchen Losern zählst?" Verständnislos sah sie ihn an. "Wenn es dich interessiert, diese Loser, wie du sie nennst, sind meine Freunde und ich lasse nicht zu, dass du schlecht über sie redest, es reicht, dass ich diesen Fehler gemacht hab und sie auch für Verlierer gehalten habe, aber diesen Fehler werde ich nicht noch einmal begehen. Und ich lasse mir von dir nicht vorschreiben, mit wem ich befreundet bin", antwortete Ryan nun wieder etwas ruhiger. "Ich fasse es nicht...mein eigener Bruder..." Sharpay schüttelte den Kopf. "Find dich damit ab und es geht dich auch nichts an, ob ich jemanden hierher einlade oder nicht, du bist nicht alleine hier drin", meinte er dann noch und wandte sich zum Gehen. "Aber ich will nicht, dass du sie nochmal hierher bringst, ich verbiete es!", schrie sie nun und stampfte ganz undamenhaft mit dem Fuß auf. "Du kannst toben so viel du willst, ich werde es auch wieder tun und dich ganz bestimmt nicht um Erlaubnis fragen, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig." Mit diesen Worten verließ Ryan das Wohnzimmer und ging die Treppe hoch in sein eigenes Zimmer, wo er sich auf's Bett fallen ließ und gedankenverloren an die Decke starrte.
 

Abends, als Kelsi in ihrem Bett lag, schweiften ihre Gedanken wieder zu diesem Nachmittag. Es hatte ihr wirklich Spaß gemacht mit Ryan Zeit zu verbringen, mit ihm diesen Text auszuarbeiten und danach zu singen. Wieder einmal hatte sie es geschafft ihre schmerzlichen Erinnerungen zu verdrängen, bis Sharpay dann schließlich kam und anfing mit Ryan zu streiten. Irgendwie hatte sie Schuldgefühle, wäre sie nicht hingegangen, wäre ihm das Gezicke erspart geblieben. Aber trotzdem bereute sie diesen Nachmittag nicht. Sie ertappte sich dabei, wie sie daran dachte, noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen. °Verdammt nochmal, das will einfach nicht aufhören...allein der Gedanke an ihn lässt mein Herz schneller schlagen...° Seufzend drehte sie sich auf die andere Seite und warf einen Blick auf ihren Radiowecker. Es war bereits nach Mitternacht. Sie rieb sich müde über die Augen und unterdrückte ein Gähnen. Sie sollte jetzt wirklich schlafen, für heute hatte sie genug nachgedacht. Schließlich schloss sie die Augen und schlief mit den Gedanken bei Ryan ein.
 


 

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So, endlich hab ich mal wieder ein Kappi geschafft.

Es tut mir wirklich Leid, dass ich so lange für das zweite Kappi gebraucht habe, aber mir sind einfach zu viele Sachen dazwischen gekommen...

Trotzdem hoffe ich, dass es euch gefallen hat^^

Vielen Dank für eure Kommis, hoffe doch, dass ihr mir wieder ein paar hinterlasst =)

Bis dann
 

Haku_2910



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-10-26T19:08:24+00:00 26.10.2008 20:08
Hey Hey!!

Ich finde das Kapi toll.
Ich mag deinen Schreibstil echt total gerne. ^^

Ryan und Kelsi kommen sich als endlich näher.
Ich finde die beiden zu süß. ^^

Na ja, ich werde dann hoffentlich bald dazu kommen, das nächste Kapi zu lesen.
Also bsi dann. ^^

glg Xen
Von:  SweetHeart26
2008-04-18T17:34:52+00:00 18.04.2008 19:34
Sooo
Subba Kappi
Schrieb bitte schnell weita
hdl
roguiii


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