Böses Erwachen ?
Hallo =33 Ein One-Shot von mir ^^
Auch wenn etwas anders als sonst XD Ich wollte mich mal in Kurzgeschichten ausprobieren^^
So erst ein Danke an Pulcinella, die alles gebetat und mich beraten hat =33 *knuddel* *____* und ich grüße noch Aitosha <3, weil ich sie einfach mag ^-^
Dennoch ist die FF einzig und allein für Momijimanjuu !!!!
Sie denkt nämlich immer an meinem Geburtstag udn schickt mir was zu Weihnachten *schnief* Du bist eine tolle Freundin ;;
Das hier ist mein kleines Dankeschön an dich, ich hoff du magst es <333~~
Ach ja wenn genug Leute an einer Fortsetzung interessiert sind, kommt noch ein Kapitel hinzu ^^ * da eine idee hat* deshalb ist es nicht abgeschlossen XD
Ich konnte mir einfach nicht verkneifen mich über ein/ zwei Klischees lustig zu machen lol
Nun viel Spaß =3
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„Oh Gott... mein Kopf...“, flüsterte ich, bemerkte dabei wie heiser und rau meine Stimme sich anhörte.
Ich fühlte mich im wahrsten Sinne des Wortes beschissen... Und lag allen Anschein nach in irgendeinem Bett.
Erneut stöhnte ich auf.
Memo an mich selbst: Ich vertrage keinen Alkohol!
Wer verdammt noch mal hat diesen Mist namens Party erfunden?!
Müde massierte ich mir meine Schläfe, als sich plötzlich etwas neben mir regte; erschrocken setzte ich mich mit einem Mal kerzengerade auf, meine Augen fixierten dabei das, was neben mir lag.
Angesichts der Tatsache, dass ich total verkatert in einem mir anscheinend fremden Bett lag - dazu noch mit jemanden zusammen - und einen totalen Blackout hatte, war die Sache eigentlich klar...
Zumindest würde ich das bei anderen Jungs behaupten, aber ich war doch nicht so, ich war ganz bestimmt nicht so, oder?!
„Gott bitte, lass mich anderes sein, nicht so wie diese Idioten, von denen ich schon so viel gehörte habe...Die im Suff irgendwelche Weiber geschwängert haben, oder sonst was... “, betete ich murmelnd vor mich hin, während ich die Bettdecke Millimeter für Millimeter anhob... Schlussendlich in ein friedlich schlummerndes Gesicht erblickte, auch wenn mir der Blick auf das ganze Gesicht, wegen des Ponys verwehrt blieb, da er die eine Gesichtshälfte komplett bedeckte, kam mir dieses Gesicht bekannt vor.
MUSSTE es ja auch, schließlich hatte ich mit dieser Person die Nacht verbracht ! Die Fakten sprachen für sich!
Dann wanderte mein Blick weiter südwärts.
Ich schluckte hart.
Okay~ entgegen meiner Erwartungen: Männlich!
Und schon ertappte ich mich dabei wie ich beruhigt seufzte, weil sich eine mögliche Schwangerschaft meiner Bettbekanntschaft und somit eine Vaterschaft meinerseits ausschloss.
„Schwein gehabt..“.
...
Moment!
Was sprach ich da eigentlich für einen Müll? Von wegen Schwein gehabt!
Ich hatte all meine Prinzipien über Bord geworfen und war mit jemanden ins Bett gestiegen!
Etwas zu laut ließ ich mich zurück ins Bett fallen und versuchte mich an irgendetwas, was am vorherigen Abend passiert war zu erinnern...
„Ach komm schon Reita, du meckerst doch immer, dass du nicht genug unter Leute kommst !“
„Ich weiß nicht Aoi...“
„Was spricht denn dagegen? Die Feier findet bei einem sehr guten Freund von mir statt.“
„Das ist ja schön für dich, Aoi, aber was soll ich da? Ich schaff es doch eh nie ein Gespräch mit jemanden aufzubauen, geschweige denn zu feiern...“, murrte ich leicht.
Der Schwarzhaarige setzte darauf hin ein weiteres Mal an: „Deshalb musst du mal endlich raus aus deinem Schneckenhaus! Und ich biete dir die Gelegenheit dazu. Ich meine: Kai hat einen Swimming Pool , ein riesiges Haus und dann auch noch eine ganze Woche sturmfrei! Noch dazu ist heute eh der letzte Schultag vor den Ferien und-“
„Ja, ja ist schon gut Aoi, ich hab es verstanden! Ich bin dabei.“, brachte ich meinen besten Freund zum Schweigen.
„Wirklich ? Großartig , ich hol dich heute Abend um 20 Uhr ab!“,lächelte er darauf.
„Also, ich muss dann in meine Klasse !“
Ich winkte ihm noch kurz zu und seufzte.
Na das konnte ja heiter werden...
Bestimmt würde ich alle wieder vergraulen.
Da war ich nun, Freitagabend, unterwegs mit Aoi zu dieser Party bei seinem ominösen Freund, von dem ich ganz nebenbei noch nie etwas gehört hatte. Er redete aufgeregt über die Party, aber ich hörte nur halbherzig zu.
Aoi halt.
„Sag mal Aoi, woher kennst du eigentlich diesen Kai?
Du hast mir noch nie von ihm erzählt.“
„Also... Ähm...“
Der Schwarzhaarige, der bis vor kurzem noch geredet hatte wie sonst was , wie er es eigentlich immer tat ,stotterte plötzlich, schien nach Worten zu suchen.
Verwundert wanderte eine meiner Augenbrauen nach oben.
Ein sprachloser Aoi war wie ein Fisch, der Nichtschwimmer war - ein kompletter Widerspruch in sich!
„Aoi, muss ich mir Sorgen um dich machen?“
Eindringlich sah ich meinem besten Freund in die Augen, dieser erwiderte meinen Blick kurz und fing plötzlich an hysterisch zu lachen.
Mit hochrotem Kopf räusperte er sich nach einigen Minuten und setzte wieder an zu sprechen:
„ Oh... entschuldige Reita, dass war echt zu lustig ! Machst ja sonst auch immer auf Eisklotz!“
„Das stimmt nicht...Ich...!!-“
„Du bist halt schüchtern, ich weiß“, kam es grinsend vom Schwarzhaarigen, „Aber ehrlich...
mir geht es gut! Ich wollt dir Kai halt noch nicht vorstellen, weil... ich selbst noch nicht wusste wie ernst es mir ist...“, beendete er seinen Satz leicht verlegen.
„Wie ernst es dir ist? Sag bloß, du bist verliebt?!“, fragte ich jetzt grinsend.
„Na und wenn schon?“
„Nichts, nichts! Ich freu mich für dich !“, erwiderte ich.
Ein Lächeln seitens Aoi.
„Wie ist er denn so?“
„ Er sieht gut aus, kann kochen und ist furchtbar süß“
Die typische Antwort eines Verliebten..., schoss es mir durch den Kopf.
„Ich wette, du findest auch noch Jemanden Reita“, sprach er dann, eher zu sich selbst, was mir nicht entging.
„Tss, jaa klar!Wann soll das bitte sein?“, entgegnete ich spöttisch.
„Ach komm schon Rei! Du bist total beliebt und verstecken brauchst du dich wirklich nicht!“
Ich seufzte genervt.
„Bis ich sie vergraule meinst du wohl, so war es doch immer.“
„Jetzt sei doch nicht immer so negativ!“
Mein Gegenüber zog mich zu sich, indem er seinen Arm um meine Schulter legte und grinste mich aufmunternd an.
Unwillkürlich musste ich auch grinsen.
„So und jetzt haben wir Spaß! Schließlich sind Ferien !“,rief Aoi und blieb nach wenigen Minuten vor einem riesigen Tor stehen, hinter dem sich ein noch gigantischeres Anwesen befand. Mir blieb so was von die Spucke weg! Mit großen Augen fixierte ich das... das... Ja was war das?
Der Buckingham Pallace?!
„Oh Scheiße! Aoi das ist keine große Hütte... das ist ein SCHLOSS !! Ist dein Freund adlig, oder so etwas?
Warum geht so jemand überhaupt auf unsere Schule ´?“ , kam es nur geplättet von mir.
„Hmm, na ja... er hat schon ziemlich viel Geld.“, antwortete Aoi etwas zerknirscht, bevor er klingelte und über eine High-Tech-Freisprechanlage, oder was auch immer, das war, um Einlass bat.
„Haha, das glaube ich dir aufs Wort!“
„Hey Reita, jetzt hör mir mal zu, also...egal was du da alles an edlen Zeug siehst, sei es auch noch so protzig, keine Bemerkungen darüber in Kais Gegenwart und auch keine Kontospekulationen... Kai ist da ziemlich empfindlich, weißt du?“, bemerkte Aoi an , während wir den Weg zum Eingang entlang liefen, der mindestens einen kleinen Fußmarsch entfernt war.
„Warum?“, fragte ich knapp. „Ich wäre froh, wenn ich so reich wäre.“
„Weil Kai schreckliche Komplexe deswegen hat, er ist so ein lieber Mensch, aber alle sehen in ihm nur den Reichen. “
“Alle bist auf dich!“, entgegnete ich schnippisch und ich konnte sehen wie sich die Wangen meines besten Freundes rötlich färbten.
„Genau... also bitte, tust du mir den Gefallen?“
„Ich verstehe es zwar nicht ganz, aber sicher!“, erwiderte ich mit einem gleichgültigen Schulterzucken.
„Danke.“ Der Schwarzhaarige lächelte .
„Trotzdem muss ich sagen, ich komme mir jetzt mit meinen Jeans und dem Shirt underdressed vor.“
Daraufhin fing der Kleinere an zu lachen.
„Keine Panik, Kai ist da echt cool drauf!“ Und schon betätigte Aoi die 2. Klingel an diesem Abend.
Aus dem inneren des Anwesens konnte ich schon deutlich Musik hören, obwohl dieses Schloss wohl wirklich eine Menge Schall schlucken konnte und schon nach einigen Minuten wurde uns die Tür aufgemacht und ein braunhaariger junger Mann strahlte uns entgegen, bevor ich mich überhaupt von dem gleißenden Lächeln meines Gegegenübers erholen konnte, hörte ich auch schon Aoi erfreut aufquiecken und dem Brünetten um den Hals fiel.
Dann musste das wohl Kai sein?
Ein Herz und eine Seele...
Mehr viel mir dazu wirklich nicht ein.
„Aoi...! Nicht so stürmisch, ich kriege ja keine Luft mehr!“, rief Kai lachend, worauf der Kleinere widerwillig vom Braunhaarigen abließ.
Dieser blickte nun endlich auch in meine Richtung und begrüßte mich freundlich.
„Du musst Reita sein, richtig? Aoi hat schon viel von dir erzählt!“
„Ich hoffe nur Gutes“, erwiderte ich grinsend.
Aoi warf mir während dessen einen gespielt beleidigten Blick zu.
„Klar was denkst du denn Reita?“, antwortete er, worauf ich lachte.
Als Kai uns dann herein bat und wir das Foyer des Hauses betraten, traf mich fast der Schlag !!
„Egal wie protzig es ist, hm?“, flüsterte ich zu Aoi hinüber, der als Antwort nur bedrohlich zischte, seine Art mir „halt die Klappe“ zusagen, schloss ich einfach mal daraus. Dennoch, ich fragte mich wirklich ob sich Aoi da nicht einen Prinzen oder so geangelt hatte, denn die Einrichtung sprach für sich.
Viel Marmor auf dem Boden, in Form von edlen Fliesen, Plasten , die aufwendig mit Gold verziert waren und in mitten des Saals, ein riesiger Kronleuchter, wie ich ihn wohl noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte.
Nachdem ich genug gegafft hatte, wendete ich meinen Blick wieder zu Kai und Aoi.
Jetzt erst viel mir auf , worauf der Schwarzhaarige hinaus wollte, als er sagte , dass Kai in Sachen Kleiderordnung locker drauf sei, er selbst trug abgetragende Jeans und eine ebenfalls malträtierte weiße Bluse, dennoch alles in allem musste ich sagen, er hatte Stil, nicht so wie die meisten reichen Snops.
„Also dann! Auf ins Getümmel!“, rief Aoi begeistert und holte mich aus meinen Gedanken.
Ich staunte nicht schlecht. Und was für ein Getümmel das war !
„Das ist doch mit Sicherheit die halbe Schule!“, rief ich gegen die laute Musik an.
Kai war der Erste der mir antwortete: „Ja so ziemlich und eine handvoll Freunde meinerseits!“
Irgendwann schaffte ich es mich auf einen Barhocker zu setzen und seufzte erleichtert auf.
„Kai und ich gehen tanzen, komm doch mit, konnte ich meinen schwarzhaarigen Kumpel nach wenigen Augenblicken hören, worauf ich kurz zur Tanzfläche und wieder zu Aoi und seinem Freund sah.
Toll überall nur Pärchen, da konnte ich gut drauf verzichten, jetzt das fünfte Rad am Wagen zu sein, nein danke !
„Ne du lass mal, du und Kai amüsiert euch mal schön. Ich werd noch etwas sitzen bleiben!“.
Kai und Aoi warfen mir zeitgleich einen enttäuschten Blick zu. „Hey , jetzt guckt nicht so ihr zwei, ich komme später nach, versprochen !“, versicherte ich ihnen mit einem heiteren Grinsen, was sie zu schlucken schienen, keine zwei Minuten später waren sie in der Menge von tanzenden Jugendlichen untergegangen.
Wieder seufzte ich erleichtert und massierte mir meine Schläfe, die beiden waren ja ganz süß, aber dieser Hundeblick im Doppelpack war einfach nicht zu ertragen, zumindest nicht auf Dauer.
Nach cirka einer Viertelstunde hatte ich mich endlich etwas entspannen können, genüsslich aß ich etwas von dem Knabberzeug, das so schön griffbereit vor meiner Nase stand. Sollten sich die Pärchen amüsieren - ich tat es auch ! Mir selbst zustimmend nickte ich und wollte auf ein Neues in die Chips-Schüssel greifen, da erklang , zu meiner Verwunderung, eine mir völlig unbekannte Stimme hinter mir.
„ Ist hier noch ein Platz frei?“ und ehe ich mich umdrehen konnte, hatte die Person schon neben mir Platz genommen und schenkte mir ein charmantes Lächeln.
Rehbraune Augen suchten die meinen und ich schluckte schwer, als ich in das Gesicht meines Sitznachbars schaute, im Gegensatz zu seiner Stimme war dies nämlich äußerst feminin und seine halblangen blonden Haare schmeichelten seinem Gesicht noch mehr. Als mein Blick tiefer wanderte, kam ich nicht darum herum dem Blonden auf seine unglaublich hübschen und langen Beine zu starren, diese Schenkel waren mit Abstand erotischer als die manch eines Mädchens, was er durch seine Kleidung gut zur Geltung brachte.
Denn er trug violette Hotpans, sowie Strapsen, die einen mehr als aufreizenden Eindruck machten, insgesamt eine wirkliche Schönheit - aber was wollte jemand wie er denn jetzt von mir?
Mit einem Mal schlug der Blondschopf seine Beine übereinander und mir wurde bewusst, dass ich ihm bis jetzt auf die Beine gestarrt hatte und wandte mein Gesicht etwas beschämt zur Seite.
„Ich bin Uruha und du?“, begann meine neue Bekanntschaft - mein Herz begann nun und einiges schneller zu schlagen. Klar; Uruha war wirklich ein traumhafter Typ, wenn ich nur das Äußere betrachtete, denn kennen tat ich ihn ja nicht, doch war das nicht wirklich der Grund meiner Nervosität: Ich konnte halt noch nie wirklich mit Menschen, ich wusste auch nie wirklich woran das liegt, beziehungsweise, ich weiß es immer noch nicht und jetzt suchte jemand mit mir das Gespräch!
Und so brachte ich nur ein „Reita.“ zu stande.
Uruha lächelte erfreut.
„Warum sitzt du denn hier so alleine?“
Tja warum? Wenn ich das wüsste...
Ich zuckte mit den Schultern, was dem Blonden als Antwort zu genügen schien. „Lust was mit mir zu trinken?“, stellte er die nächste Frage.
„Warum nicht.“ , antwortete ich und es klang sowas von lustlos, dass ich mich dafür hätte schlagen können.
Dennoch schaffte es der Größere immer wieder das Gespräch nicht verebben zu lassen, was teilweise gut und teilweise schlecht klappte.
Okay, es war schon ein relativ einseitiges Gespräch...
Aber wie sagte Einstein? ‘Alles ist relativ’, oder etwa nicht?
„Darf ich dir noch eine Frage stellen?“
Ich konnte darauf wirklich nur grinsen, Uruha stellte mir doch die ganze Zeit irgendwelche Fragen!
„Klar.“
„Warum trägst du ein Tuch über die Nase?“
Das kleine Grinsen, was sich zu vorher auf meinen Lippen gebildet hatte, war mit einem Mal wie weggewischt.
Typisch. Immer die gleiche Frage, über kurz oder lang wurde ich das immer gefragt!
„Wieso willst du das wissen?“
Uruha lächelte leicht verlegen. „Ich finde es nur irgendwie interessant, es fällt so auf ...“
Irgendwie schien das meine Mitmenschen schon immer mehr zu interessieren als meine Persönlichkeit, dabei wollte ich gar nicht so stark auffallen, eigentlich diente das ganze einem anderen Zweck.
Ich verstand das eh nie ganz: Trug man ein Tuch um die Stirn, war das nichts besonderes und in manch anderen Ländern galt es als religiöses Symbol, wenn man ein Tuch um den Kopf trug. Aber da sagte niemand was , ersteres lief unter Normal, das zweite Beispiel lief unter „Kultur und „Religionsfreiheit“ - und ich fühlte mich halt wohl mit meinem Tuch um die Nase ...!
„Ist ja auch egal“, hörte ich den Blonden sagen, als ich ihm keine Antwort gab.
Mein Gegegenüber rückt ein Stück näher zu mir ran und plötzlich strich seine Hand über meinen Unterarm.
„Ich wette du verbringst viel Zeit im Fittness-Studio, du hast echt tolle Arme.“
„Ich ...also“
Ein kokettes Lächeln, ein weiterer eleganter Annäherungsversuch.
Okay... das wurde mir allmählich ZU nah...!
„Also ... hör zu, du bist echt nett und..!“
„Und ?“, flüsterte Uruha sanft.
Ich rutschte mittlerweile panisch auf meinem Hocker hin und her und versuchte den Blonden sachte, aber bestimmend weg zuschieben. Irgendwie brachte das jedoch gerade wenig.
Und mit einer plötzlichen Handbewegung meinerseits stieß ich eins der Getränke um, was nach der Farbe zu urteilen Rotwein war.
Der Inhalt ergoss sich reichlich unbeholfen über Uruhas Sachen. Die Augen des Größeren weiteten sich schockiert.
„Hast du sie noch alle ?! Du Trottel ! Das ist Rotwein, das bekomme ich doch nie wieder raus!“, zeterte er los.
„Tut mir wirklich schrecklich Leid !“, rief ich entschuldigend.
„Du kannst dir deine Entschuldigung in die Haare schmieren!Weißt du wie teuer das Teil war? !“
Der Blondschopf deutete auf sein Kostüm.
„Ich schätze sehr teuer ...“, kam es kleinlaut von mir.
„Erfasst, du Null! Ach rutsch mir doch den Buckel runter!“, knurrte der junge Mann, dessen Augen mittlerweile zu schmalen Schlitzen geworden waren und stampfte mit einem letzten abwertenden Blick von dannen.
Ich stand noch immer wie ein begossener Pudel da.
Wollte mir der Größere nicht gerade noch an die Wäsche? Und jetzt das?
„Was für ein oberflächlicher Typ...“
„Das kannst aber laut sagen !“
Stirnrunzelnd drehte ich mich um und erblickte etwas weiter unterhalb meines Sichtfeldes einen ebenfalls blonden Jungen, seine Haare standen wirr ab, was ihm einen leicht frechen, aber auch niedlichen Look verlieh. Er hatte definitiv immer noch Mühe seinen Lachanfall unter Kontrolle zu bekommen.
„Sag mal was ist daran bitte so lustig?“, kam es etwas genervt von mir.
Der Kleinere sah mich kurz an und frohlockte : „Alles ! Ich kanns mir bildlich vorstellen , wie Uruha heulend zu seiner Clique von Mädchen rennt und Saga volljammert, dass ihm irgendein Idiot Rotwein über das teure Designerstück gekippt hat!“
Nun giggelte der Blonde.
„Na herzlichen Dank auch fürs Komplement '', antwortete ich etwas mürrisch.
„Ach komm jetzt sei doch nicht schlecht gelaunt, ich lade dich auch auf was zum Trinken ein.
Allein für diesen Anblick - den ich Dank dir miterleben durfte - ist es meine Pflicht dir was auszugeben, oder hast du was besseres vor?”, fragte er dann doch etwas skeptisch.
„Eigentlich...nicht !“, war meine stockende Antwort . Unser Blick wanderte noch ein mal prüfend zu meinem Platz, doch ich konnte weder Aoi, noch Kai entdecken.
„ Ach was solls.“
„Super!“, rief der Kleinere fröhlich.
„Sag mal... Wie heißt du eigentlich?“
„Ich hab mich ja gar nicht vorgestellt, tut mir echt Leid. Meine Freunde nennen mich Ruki.“
„Freut mich, ich bin Reita.“
„Oh ich weiß!“, entgegnete Ruki und ich stutzte kurz.
„Woher...?“
Ruki, der gerade auf dem Weg zu seiner Ecke war ,drehte sich um.
„Na Uruha hat dich so genannt!“
„Achso...Stimmt“, ich rieb mir etwas verlegen am Hinterkopf.
Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug.
Ruki war wirklich ein lustiger Mensch, mit dem man viel Spaß haben konnte!
Wir tranken um die Wette und versuchten uns sogar im Karaokesingen...! Ich eher schlecht als recht, mir lag singen nicht wirklich, obwohl mir Ruki immer wieder beteuerte, dass ich eine echt coole Stimme hätte...
Darüber konnte ich allerdings nur müde lächeln, denn Ruki sang einfach unglaublich.
Er hatte es sogar geschafft, dass die Tanzmusik für einige Minuten verstummte und alle seinem Gesang lauschten.
„Das war einfach...Wow Ruki!“, kam es anerkennend von mir.
„Du machst einen ja ganz verlegen!“; lachte dieser nur.
„Nein, im Ernst , du hast es echt drauf, also wenn du mal eine Band gründen willst, ich steh dir zur Verfügung! Wir bräuchten nur noch Drummer und Gitarrist.“
„Spinner“, Ruki kratzte sich an der Wangen.
Das machte ihn wohl wirklich verlegen.
Also grinste ich.
„Wieso? Einen Fan hast du doch schon“, widersprach ich.
„Ach, wen denn ?“ , der Kleinere grinste fröhlich vor sich hin.
„Na mich.“
Der Blonde, der mir kurz den Rücken zugedreht hatte, um sich etwas zu trinken zu holen, wendete sich schnell zu mir um und schritt näher.
„Wirklich?“, fragte er nach, seine Wangen waren vom Alkohol schon leicht gerötet , er atmete schwerer als zuvor und seine Stimme klang seltsam, genauso wie ich seinen Blick vorerst nicht deuten konnte. Hatte er schon die ganze Zeit so große tiefdunkle Augen?
„Ja...“, antwortete ich nur etwas irritiert, merkte dabei selbst, das mein Atem schwerer ging.
„Puhh! Die Musik wird mir langsam ein wenig zu laut, ich glaub, der Alkohol ist nicht ganz unschuldig. Wollen wir in eines der anderen Zimmer? Da können wir uns noch ein wenig unterhalten.“ Ich nickte, denn ich musste zugeben: Ruki hatte Recht, die Musik wurde langsam unerträglich.
Doch der Alkohol zeigte langsam Wirkung und wir hatten unsere Mühe, den Weg zu finden, ohne gegen irgendwelche Einrichtungsgegenstände zu prallen.
Als wir dann endlich zu einem der Gästezimmer kamen, setzte ich mich erstmal ächzend auf eins der Betten. Ruki tat es mir gleich.
Einige Minuten herrschte Stille,die nur ab und an durch unser Gekicher unterbrochen wurde.
„Duu Reita...“, lallte der kleinere Blondschopf und ich sah auf, als Zeichen, dass ich ihm zuhörte.
„Du has' Uruha nich auf diese eine Frage geantwortet, du weißt scho',als er...“
Wie kam er jetzt bitte da drauf ? Und unwillkürlich musste ich an diese Nasenband-Sache denken.
„Ruki jetzt fang du jetzt bitte auch nich an. Ich mag mein Nasenband halt!“
Der Kleine sah mich irritiert an. „Das meinte ich doch gar nich..!“
„Nich ?“
„Nee, ich wollde fragn, ob du echd ins Fidness-Studio gehst."
Ich sah Ruki kurz in sein neugieriges Gesicht, lachte dabei kurz über mich selbst.
„Aber jetz wo dus erwähnst...“, murmelte der Blonde.
„Is küssn nich schwer mit dem Teil?“
„Nein, warum sollt es?“
„Es is echt nich im Weg?“
„Nein, hab ich doch grad gesagt...“
„Echt nich?“
„Nein, verdammt, soll ichs dir jetzt beweisen, oder was?!“, kam es leicht scherzhaft, wenn auch ein wenig genervt, von mir.
„JA!“, kam die Antwort seitens Ruki, wie aus der Pistole geschossen und ich konnte ihn im ersten Moment nur leicht entgeistert ansehen.
...
„War ja kla, große Töne spuckn und sich dann nich traun!“
„Ich trau mich wohl !“
„Gar nich wahr!“, protestiere Ruki.
„Wollen wir wetten?!“ Und ehe der Kleine was erwidern konnte, hatte ich ihn schon zu mir gezogen und in geküsst, natürlich nicht zu harsch.
Doch als ich den seichten Kuss lösen wollte, legte Ruki seine Arme um meinen Nacken und zog mich näher an sich und ehe ich es richtig realisieren konnte, lagen wir küssend auf dem Bett, während ich über ihm lag und seinen Körper langsam mit meinen Händen erkundete.
Ich musste zugeben: Es gefiel mir, dieses Gefühl von weicher Haut unter mir und dem fremden Körper, der mir wärme schenkte.
Obwohl ich selber fast verglühte , ob nun des Alkohols wegen , oder wegen dem was geschah.
Das letzte woran ich mich erinnerte war, das leise Seufzen Rukis, wie er meinen Namen in mein Ohr flüsterte...
Und weiter ?
Wie ging es weiter ?
Hatten wir nun, oder hatten wir nicht?
Warum musste ich mich gerade an das Wichtigste nicht erinnern?!
Ich raufte mir verzweifelt die Haare, knurrte dabei verzweifelt, wohl zu laut, denn der Junge, der Ruki zu hießen schien, öffnete die Augen und streckte sich kurz.
Er sah mir etwas irritiert in die Augen. „Du bist ja schon wach“, stellte er etwas verschlafen fest.
Das war gerade mehr als peinlich und ich senkte den Kopf.
„Was ist denn?“, fragte der Blonde besorgt, hatte sich dabei zu mir runter gebeugt und sah mir mit seinen mandelfarbenen Augen entgegen.
Ich spürte wie mir wieder die Röte ins Gesicht stieg, dieses Mal um einiges stärker und ich rückte hektisch etwas zu Seite, stieß dabei gegen den kleinen Nachtisch, neben dem Bett.
„ Ich... du wir, haben wir?!“, stammelte ich nur.
Daraufhin sah der erst, dass ich nackt war und als er an sich herunter sah, entkam ihm nur ein verstehendes „Achso~!“
„Achso?“, wiederholte ich ungläubig.
Doch anstatt mir zu antworten, fing dieser nur an zu lachen und ich sah ihn schockiert an.
„Was, was gibt es da zu lachen?!“
„Sorry, aber'', Ruki schnappte nach Luft und hustete kurz.
„Dachtest du echt wir hätten miteinander geschlafen?“, fragte er, nachdem er sich beruhigt hatte. Seine Lippen zierte ein Schmunzeln.
„Okay... so abwegig war deine Theorie ja nicht... Wir wollten ja schon, irgendwie“ Der Blonde kratzte sich nachdenklich an der Wange.
Bei dem Satz wurde ich hellhörig.“Was heißt irgendwie?“
Ruki atmete kurz tief durch.
„Also es war so:
Wir lagen schon ihm Bett und küssten uns und so, das ganze Programm eben! Erinnerst du dich daran noch?”
Ich nickte.
„Und dann...“, Ruki legte eine theatralische Pause ein.
„Und dann?“ Er sollte endlich aufhören mich so auf die Folter zu spannen!
„...Bist du einfach eingeschlafen,'', beendete er seinen Satz.
Mir klappte daraufhin einfach nur der Kiefer runter.
„Bitte was?!“
Ruki warf mir einen beleidigten Blick zu. „Was soll ich denn bitte sagen? Mir blieb dann nicht anderes übrig, als dich von mir runter zu rollen.“
BANG!
„Oh Gott bitte nicht !!“, rief ich entsetzt und ließ mich wieder steif wie ein Brett in die Kissen sinken.
Das war ja viel, viel schlimmer! Wie peinlich ! Ich wünschte mir jetzt tief im Erdboden zu versinken, was dachte er jetzt von mir?
„Du trinkst nicht oft, oder?“, fragte mich der Blonde.
„Nein, eigentlich nie...“, nuschelte ich, ohne ihn anzusehen.
„Dann war Wodka wohl ein sehr schlechter Anfang, gepaart mit der Aufregung, kann das durchaus passieren...“, überlegte er laut, während ich ihm beschämt den Rücken zu wandte.
„Aber die Sache hatte auch was Gutes!“
„Die da wäre ?“, grummelte ich.
„Ich konnte dich beim schlafen beobachten, echt süß!“, erklärte er fröhlich.
Der kleine Rest männlichen Stolzes, den ich mir bist jetzt noch bewahren konnte, war ebenfalls mit einem Mal zerschlagen.
„Ich bin so eine Niete... Tut mir echt Leid dich enttäuscht zu haben,“ brummte ich.
Ich spürte wie Ruki näher zu mir rutschte und mit seinem Finger kleine Kreise über meine Schulter zog.
„Ach, ich würde das nicht so eng sehen. Was ja nicht ist, kann ja noch werden.“
Mit einem Ruck drehte ich mich zu ihm herum und sah ihn verständnislos an, bis dieser dann anfing verschmitzt zu lächeln.
„Aber, ich denke, das können wir gerne nach hinten verschieben. Ich würde mich viel mehr über ein Date freuen.“
Einen Moment brauchte mein Gehirn schon, um die Nachicht zu verarbeiten. Der Kleinere wollte nach diesem Reinfall hier immernoch etwas mit mir zu tun haben?
Ich sah eine Weile in das hübsche und hoffnungsvoll dreinblickende Gesicht, bevor ich endlich zu einer Antwort ansetzte.
„Nur unter einer Bedingung!“
Ruki sah mich etwas verwirrt, dennoch interessiert an.
Ich begann zu grinsen.
„Du singst - und diesmal nur für mich“
Nun begann auch der Blonde zu strahlen.
„Für meinen allerersten Fan doch immer!“
