Neues Zuhause
Sasori war zusammen mit Deidara, Hidan, Kisame und Tobi im Aufenthaltsraum. Obwohl … -zusammen- ist das falsche Wort, denn er stand abseits von den anderen an eine Wand gelehnt, tief in Gedanken versunken. Die anderen diskutierten zwar lautstark, Sasori jedoch hörte kein einziges Wort zu. //Diese verfluchte Organisation//. Wenn er die Wahl hätte, wäre er schon längst ausgetreten und über alle Berge. Aber nein, er hatte nicht die Wahl. Er hatte den Leader schon immer nicht leiden können, jetzt aber hasste er ihn abgrundtief. Nicht nur, dass seine Beute gerade bewusstlos in Itachis Bett lag, nein, Sasori musste noch immer in einem menschlichen Körper durch die Welt wandern, und das ging ihm zunehmend gegen den Strich. Es fängt an mit solchen Lästigkeiten wie Nahrung, Hygiene oder Schlafen. Als Puppe hatte er sich nicht um solche Dinge kümmern müssen, da hatte er sowas nicht gebraucht, aber jetzt, und das war einfach nur lästig. Außerdem, was viel schlimmer war, hatte er jetzt wieder sowas wie Emotionen. Aufregung, Wut oder sogar Enttäuschung waren ihm fremd, als sein Körper noch eine Marionette war. Auch das hat sich geändert, und er vermisste die emotionale Gelassenheit, die er als Puppe gehabt hatte. Bei diesem Gedanken wurde er wieder wütend, er konnte es kaum erwarten, dass die Frist endlich um ist und er sich wieder umbauen kann. Er hatte schon alle Vorbereitungen getroffen, alle Materialien besorgt und die Umbaupläne waren auch komplett. Dieses Mal würde er anders an die Sache herangehen als damals, nun hatte er viel mehr Erfahrung, denn er hatte schon an die 300 Menschen umgewandelt. Dieses Mal würde er sich zu einer viel effektiveren und gefährlicheren Puppe machen. Doch bis dahin müsste er noch über einen Monat warten. Da flackerte eine weite Emotion in ihm auf… Vorfreude.
Wenige Meter entfernt gingen Itachi und eine ziemlich aufgelöste Sakura den dunklen Flur entlang. Die junge Kunoichi konnte immer noch nicht fassen, dass sie nun den Akatsuki ausgeliefert war und den Tod vieler Menschen auf dem Gewissen hätte, wenn sie es zu einem Kampf kommen lassen würde. Obwohl sie wohl eh nicht die geringste Chance hätte. Gegen einen alleine zu kämpfen war schon schlimm genug gewesen, aber alle hier auf einem Haufen, das war aussichtslos. Vielleicht würde sich ja die Möglichkeit ergeben, dass ein Großteil von ihnen auf Mission geht und nur einen zur Bewachung des HQ hierlassen, dann könnte sie eventuell einen Angriff wagen. Doch das müsste alles gut durchdacht sein, denn nicht nur ihr eigenes Leben hängt davon ab.
Vor einer etwas größeren Tür blieb Itachi stehen und sah sie an. „Es wird folgender Maßen ablaufen: du kannst dich innerhalb des Hauptquartiers frei und selbstständig bewegen, du wirst nicht andauernd bewacht werden, das ist wohl nicht nötig dank unseres kleinen Deals. Was das angeht, so musst du nur meinen Anweisungen folgen, auf die anderen brauchst du nicht zu hören, immerhin bist du ja meine Gefangene. Wenn du die Gefangenen im Kerker behandelst, wird jedoch immer ein Mitglied von uns dabei sein und dich überwachen. Verstanden?“ Darauf hin konnte sie nur stumm nicken. Sie musste einem Monster wie Itachi, dem Clanmörder, gehorchen? //Das darf doch alles nicht wahr sein, kann ich denn gar nichts tun?// zu allem Übel knurrte plötzlich Sakuras Magen, woraufhin Itachi sie belustigt ansah. „Hunger?“ fragte er mit einem Grinsen im Gesicht. //Mistkerl// dachte sie und nickte wieder. Sie fühlte sich, als wäre sie schon fast verhungert. „Komm“ sagte er und öffnete die Tür und sie folgte ihm in einen großen Raum. //Oh mein Gott// am liebsten wäre sie schnell und unauffällig wieder aus dem Raum geschlichen. Doch für -unauffällig- war es zu spät, denn die Horde Akatsukis in diesem Raum hatten ihre Blicke schon interessiert auf die Rosahaarige gerichtet. Sie bekam wieder Angst, am liebsten hätte sie sich in Luft aufgelöst, denn sie hasste es, so angestarrt zu werden. „Tobi, mach dem Mädchen was zu essen!“ sagte Itachi nur und setzte sich zu den anderen an den Tisch. Ein Mann mit einer Maske auf dem Gesicht sprang gleich auf und murmelte „Tobi kann gut kochen, er ist ein guter Junge“. Dieser Typ kam Sakura sehr merkwürdig vor.
Sie stand immer noch an der Tür und wusste nicht, was sie machen sollte. Dann hörte sie Itachis Stimme „Setz dich!“ er deutete auf den freien Stuhl neben ihm. Wiederwillig und zögernd ging sie auf den Tisch zu und setzte sich. Links neben ihr saß nun Itachi, rechts der Blonde, der damals bei Sasori war, als sie Gaara retten wollten, ihr gegenüber saß ein Mann mit hellen Haaren und daneben ein Typ, der aussah wie ein Hai. Das musste Kisame sein, Itachis Partner, Kakashi hatte mal von ihm gesprochen. „Hi, du heißt Sakura, richtig, un?“ Sagte der Blonde und lächelte sie freundlich an. Sie konnte wieder nur nicken, sie hatte nicht gerade Lust darauf, sich mit diesen Nuke-Nins zu unterhalten. „Hey, Deidara, hör auf zu flirten!“ sagte Kisame. „Ich flirte doch noch gar nicht“ antwortete der Blonde gelassen, wobei er das –noch- für Sakuras Geschmack etwas zu stark betonte. „Wo schläft sie? Du scheinst ja nicht vorzuhaben, sie in den Kerker zu den anderen zu werfen, Itachi. Wenn wir kein freies Zimmer mehr haben, muss sie wohl mit einem von uns das Bett teilen“ sagte der hellhaarige Mann ihr gegenüber mit einem lüsternen Grinsen. Diese Worte ließen sie kaum merklich zusammenzucken, und sie warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. Das schien ihn jedoch nicht zu stören, denn sein Grinsen wurde breiter. „Hidan-san? Tobi weiß, wir haben noch ein freies Zimmer, hat Tobi erst heut sauber gemach. Denn Tobi ist ein gu…“ „Jaja, Baka“ antwortete Hidan und sah in böse an. Tobi war mit dem Kochen fertig geworden und stellt den Teller vor Sakura hin. Sie murmelte ein „Danke“ und begann zu essen. Es schmeckte wirklich toll, er hatte recht, als er sagte, er könne kochen. Erwartungsvoll sah er sie an, was sie durch die Maske allerdings nicht erkennen konnte, und fragte, ob es ihr schmeckt, und als sie mit „ja“ antwortete, schien er ziemlich fröhlich zu sein. Durch das gute Essen fühlte sich Sakura inzwischen wieder richtig fit. Das Gift schien komplett neutralisiert zu sein, und ihr Chakra konnte sie ja auch wieder nutzen.
Plötzlich lief es Sakura kalt den Rücken runter, sie fühlte sich beobachtet und sah sich um. Itachi redete mit Kisame über irgendeine Mission, Hidan ärgerte Tobi und Deidara sah belustigt zu. Keiner schien sie zu beachten und trotzdem fühlte sie sich beobachtet, doch sie versuchte es zu ignorieren. Als sie aufgegessen hatte, wandte sich Deidara wieder ihr zu. „Komm, ich zeig dir dein Zimmer. Tobi hatte recht, wir haben wirklich noch genug freie Räume, also keine Angst, un.“ Da Sakura diesen Raum so schnell wie möglich verlassen wollte, kam ihr das Angebot gerade recht. Itachi hatte ja gesagt, sie könne sich frei bewegen, also musste sie wohl nicht erst nach Erlaubnis fragen. Als sie den Raum verließen, hielt Deidara ihr sogar die Tür auf. Während sie durch die Gänge wanderten, erklärte er ihr, wo was war. „Hier wohnt Tobi, da vorne Rechts Hidan, also der, mit den hellen Haaren, und (...) da ist eins der Bäder, die sind alle auf dem Flur, ach ja, und hier links wohnt Sasori no danna, un.“ Neugierig schaute er Sakura an, ob der Name seines Danna irgendwelche Reaktionen in ihrem Gesicht auslöste, doch er musste feststellen, dass dem nicht so war. Er bemerkte jedoch nicht, dass sie kurz aufhörte zu atmen und ihr Herz raste, als sein Name fiel. Sie bogen in einen anderen Gang ab und er sagte „Wir sind da, un.“ Sakura war froh, dass ihr Zimmer etwas abseits von denen der Akatsuki war. Deidara machte die Tür auf, sie war nicht verschlossen und wieder ließ er sie zuerst in den Raum. „Das ist dein neues Zuhause, un.“ Sakura sah sich um, es sah in etwa so aus wie der Raum, in dem sie bei Itachi aufwachte. Das Zimmer war klein, aber der Platz war ausreichend, ausgestattet mit einem Bett, einem Schrank und einem Schreibtisch, nur standen diese Möbel an anderen Stellen.
„Da fällt mir was ein, un. Warte hier“ und schon war Deidara verschwunden. Sakura sah sich währenddessen weiter um. Sie öffnete den Schrank, doch der war komplett leer. Sie hatte gehofft, irgendwelche Klamotten zu finden, denn ihre waren schon ziemlich schmutzig und sie wollte sie waschen. Aber wenn die Bäder alle auf dem Flur sind, müsste sie, wenn sie ihre Sachen im Waschbecken durchdrückte, nackt wieder zu ihrem Zimmer zurück und das kam jawohl nicht in Frage. Sie seufzte. Da kam auch schon Deidara wieder im Zimmer an. Er war leicht außer Atem, also schien er gerannt zu sein. „Hier, ich hab dir nen Schlüssel für dieses Zimmer besorgt. Es ist der einzige Schlüssel, un. Und ich hab dir noch das hier mitgebracht, un, frisch gewaschen natürlich.“ Sakura nahm ein schwarzes Bündel entgegen. Es war ein weites schwarzes T-Shirt und eine Boxer-Shorts. „Das müsste erstmal reichen, morgen schicken wir dann Tobi los, damit er noch ein paar passendere Kleidungsstücke für dich besorgt, un. Du kannst ihm deine Sachen geben, damit er sie wäscht, un, denn Tobi ist bei uns für den Haushalt zuständig“ sagte der Blonde mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Konnte er etwa Gedanken lesen oder sah Sakura einfach nur so schmutzig aus. „Danke“ sagte sie leise. „Kein Problem, bis später, ich lass dich mal alleine, un.“ Sagte er verschwand. Sakura nahm den Schlüssel und verschloss die Tür //hoffentlich ist das wirklich der einzige Schlüssel für mein Zimmer// dachte sie. Dann zog sie die Sachen an, die Deidara ihr gegeben hatte. Sie würde ihre eigene Kleidung jedoch nicht diesem Tobi zum waschen geben, es wäre ihr lieber, wenn sie ihre Unterwäsche selbst zu waschen.
Deidara war währenddessen wieder auf dem Weg, zurück zu den anderen, als ihm Sasori entgegen kam. Er sah nicht besonders gut gelaunt aus. Deidara war vorhin verwundert gewesen, dass Sasori sich nicht bemerkbar gemacht hatte, als Sakura von Itachi in den Aufenthaltsraum gebracht wurde. Sein Danna hatte die ganze Zeit still in der Ecke gestanden und Sakura beobachtet, dass hatte der Iwa-Nin genau gemerkt. Ihm waren auch die bösen Blicke aufgefallen, die Sasori hin und wieder dem Uchiha zugeworfen hatte. //Das wird sicher noch Ärger geben// dachte der Blonde. Der Puppenspieler aus Suna ging an Deidara vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Der Blonde musste schmunzeln, auch wenn es Sasori nicht gefallen würde, aber Deidara kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, was mit ihm los war. Wer hätte gedacht, dass Akasuna no Sasori derart in ein Mädchen vernarrt war.
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Ja, die Kapi hat etwas länger gedauert. Sry, ich hab einfach vergessen zu posten. Vergebt mir^^ ich bin einfach zu schusselig. Da hab ich schon mal so einige Kapitel fertig auf meinem PC und vergesse dann einfach, mal wieder eins on zu stellen^^ Vielleicht können ja ein paar Kommis meinem Gedächtnis helfen xD (nene, ich glaub, da hilft gar nichts mehr^^)
Also, vielen Dank für die geilen Kommis, die ihr mir bisher geschrieben habt.
LG Jade