Zum Inhalt der Seite

Death on Vacation

A Death's Tale
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Titel: Death on Vacation

Kapitel: 8/8

Genre: zu viel...

Autor : kei_no_chi

Email: kei_no_chi@hotmail.de

Disclaimer: Nun, diesmal gehört zur Abwechslung wirklich alles mir, bis auf eine einzige Person, die gehört glücklicherweise sich selbst und ich habe auch keinerlei Rechte an ihr^^

Anmerkung: Nun, mal wieder einmal eine neue Fanfiction von mir, auch wenn sie doch sehr von den anderen differiert. Sie ist das Weihnachtsgeschenk für eine Freundin von mir, an dem ich recht lange dran gearbeitet habe (nicht zuletzt in einigen Nachtschichten xD) Das ist auch der Grund, weswegen ich meine bisher noch nicht abgeschlossene letzte Fanfic "Schlimmer geht's immer" im Moment noch nicht vervollständigen konnte. Aber ich gelobe Besserung und werde hart an mir arbeiten auch sie zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen^^ Ich hoffe aber, dass euch fürs erste diese hier zumindest etwas zusagt^^
 

#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+
 


 

Zu sagen der junge Mann wäre lediglich überrascht gewesen, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen. Erschreckt riss er Augen und Mund auf und wich auf seinem Stuhl ein ganzes Stück zurück. Er musste sich verhört haben. Die Tatsache, dass er – ausgerechnet er – dieser Kain sein sollte war dermaßen absurd, dass es einfach nur ein schlechter Scherz sein konnte. Immerhin wusste er sehr wohl wer er war. Wäre er das Ergebnis einer Wiedergeburt, so müsste er es doch irgendwann einmal gefühlt haben, oder nicht?
 

„Bitte versteh mich nicht falsch, aber das kann einfach nicht sein.“
 

„Warum kann es nicht sein, Kain?“
 

Die Stimme der jungen Frau war vollkommen ruhig und selbstsicher, und die Art wie sie die Frage betonte legte den Gedanken nahe, dass sie noch immer ihre Geschichte erzählte und dem jungen Mann seien Zweifel ob der Richtigkeit eines historischen Faktes gekommen.
 

„Na ja, ich.. Müsste ich nicht spüren, wenn ich eine Reinkarnation oder so etwas wäre?“
 

„Natürlich würdest du das tun.“
 

Erleichterung machte sich breit. Nun war der junge Mann sich endgültig sicher einem Irrtum aufgesessen zu sein.
 

„Gott sei Dank. Ich habe nämlich noch nie irgendetwas derartiges gespürt. Du musst dich irren, Nicole.“
 

„Ach ja? Du bist dir also sicher? Interessant. Noch nie merkwürdige Träume einer längst vergessenen Zeit gehabt, nein? Noch nie das Gefühl gehabt, an bestimmten Orten schon einmal gewesen zu sein? Oder dass irgendetwas wichtiges in deinem Inneren fehlt, das Wissen es einst besessen, aber dann plötzlich verloren zu haben? Und deine Abneigung gegen Feuer kommt auch nur von ungefähr, nicht wahr? Ich habe dich seit einer Woche beobachtet. Ich weiß, dass es so ist.“
 

Abermals riss der junge Mann die Augen auf. Er wusste nicht was ihn mehr erschreckte, die Tatsache, dass der Tod ihn schon seit einer Woche beobachtete, ohne dass er es gemerkt hatte, oder dass diese Frau auch noch mit jedem ihrer Worte Recht hatte. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, so gab es doch tatsächlich Augenblicke, in denen... Aber das war unmöglich. Absurd. Er konnte nicht Kain sein. Er war er. Und niemand könnte daran etwas ändern.
 

„Ich verstehe, wenn du noch immer Zweifel hast. Aber gib mir die Möglichkeit es dir zu beweisen. Schließ deine Augen. Es wird dir nichts geschehen. Vertrau mir, Kain. Ich würde dir niemals schaden wollen.“
 

Skeptisch blickte der junge Mann die Frau an, während seine Gedanken rasten. Es konnte einfach nicht stimmen, aber was wenn doch? Einfach mal angenommen, er wäre tatsächlich dieser Bursche, der 1705 verbrannt worden war. Könnte er es verantworten dieser Frau noch ihre letzte Hoffnung zu verwehren?
 

Beinahe ohne sein Zutun schloss er langsam die Augen und fast augenblicklich hatte er das Gefühl zu schweben. Vor seinem Inneren Auge tauchten Bilder auf, verschwommene Fetzen, die zwar fremdartig, aber dennoch merkwürdig vertraut waren. Er sah eine schäbige, heruntergekommene Hütte auf einem gerade gepflügten Acker, von dem gerade zwei junge Frauen mit langen roten Haaren, die in der Sonne kupfern schimmerten, übers ganze Gesicht lachend auf ihn zurannten. Mit weit ausgebreiteten Armen schlossen sie ihn in die ihren, strichen ihm über das Haar und küssten und drückten ihn, wie einen lange vermissten Heimkehrer. Und zum ersten Mal in seinem Leben fühlte sich der junge Mann so geborgen, wie noch nie zuvor.

Als er sich Arm in Arm mit seinen Schwestern umdrehte, erkannte er, wie eine weitere Person sich langsam näherte. Erst von Nahem erkannte er, dass es eine junge Frau war, in einem Kleid aus schmuddeligen Sackleinen mit schmutzverschmiertem Gesicht, die Haut unnatürlich blass, mit stechend blauen Augen, die mit ihren blonden, beinahe schon goldenen Haaren atemberaubend schön aussah. Auch sie kam auf ihn zu und gab ihm einen Kuss, allerdings einen ‚richtigen’, nicht so wie sich normalerweise Geschwister oder Bekannte flüchtig küssen würden.

Vorsichtig legte der junge Mann ihr eine Hand in den Nacken, zog sie näher an sich und intensivierte den Kuss. Erst als sie beide kaum noch Luft bekamen, lösten sie sich wieder voneinander. Lange sahen sie sich einfach nur an und Kain glaubte in den blauen Augen zu versinken, die Nicole wie eine Elfe erscheinen ließen. Er glaubte zu platzen, vor Liebe zu ihr. Sanft spürte er ihre Lippen an seinem Ohr und das Gefühl ließ ihn erschaudern, als sie ihm leise ins Ohr flüsterte.
 

„Willkommen Zuhause, Kain.“
 

#+#
 

Mit einem Ruck löste sich das Bild vor seinen Augen auf und bevor er sich versah, saß der junge Mann wieder wohlbehalten auf seinem Stuhl. Sein Herz hämmerte immer noch von dem eben Gesehenen. Er schluckte schwer, als sein Blick wieder klar wurde und in das zufriedene Gesicht der Frau vor sich blickte. Sie lächelte warm und nickte dann kaum merklich.

Seine Stimme allerdings klang belegt als er zu sprechen anfing.
 

„Waren das... meine Schwestern?“
 

„Ja. Das waren Gwendolyn und Gabrielle.“
 

Der junge Mann nickte und wieder fühlte er einen schweren Kloß im Hals. Er hätte niemals gedacht, dass diese Fragen so schwer sein würden.
 

„Würdest du.. Kannst du... Ich meine, gibt es eine Möglichkeit, dass ich mein Gedächtnis an früher wieder zurückerlangen kann?“
 

„Ja.“
 

„Würdest du mir dabei helfen?“
 

Langsam richtete die Frau sich auf, ging um den einfachen Holztisch herum und legte ihre Arme von hinten um den jungen Mann. Als sie sanft ihre Wange an seine legte, begann er sich zu entspannen.
 

„Wenn du möchtest, nehme ich dich mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte. Ich kann dir Plätze zeigen, die so viel Geschichte in sich tragen, wie du es noch nie erlebt hast. Wir beide würden ewig leben. Krankheit und Tod könnten dich niemals ereilen und du würdest Kräfte besitzen, von denen andere nur träumen können. Wir werden immer zusammen sein.“
 

„Wird es weh tun?“
 

„Nur, wenn du den Schmerz Macht über dich gewinnen lässt.“
 

„Werde ich Blut trinken müssen?“
 

„Ja. Aber ich habe eine nette kleine Metzgerei um die Ecke entdeckt, die liefern mir seit Wochen schon zuverlässig Blut Freihaus. Du wirst keine Menschen mehr töten müssen.“
 

„Dann will ich es tun.“
 

+#+
 

Wie in Trance nahm der junge Mann die Fangzähne der Frau an seinem Hals war, die erst liebkosend über die Haut strichen und sich dann beinahe zärtlich in sie versenkten. Eine Welle der Erregung durchflutete ihn, als er sein Herz im gleichen Rhythmus schlagen hörte, wie das ihre. Langsam wurde er schwächer. Es würde nur noch wenige Augenblicke dauern, ehe ihn der Tod ereilen würde, da war er sich sicher. Er würde bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken sein und dann langsam vor sich hin vertrocknen.

Er bemerkte es schon fast nicht mehr, als die Zähne sich wieder aus seinem Hals lösten. Eine Reihe Bilder tauchten vor seinem Hinterkopf auf und verschwanden wieder, Bilder von seinen Schwestern, von Menschen aus dem Dorf, von einem Mann aus Detroit der ihn – einen Greis – niederschoss. Er begann sich wieder zu erinnern. Er fühlte die Angst, als die Heilige Inquisition ihn und seine Schwestern aus dem Haus zerrten, spürte die Flammen überall auf seinem Körper, hörte das bedrohliche Knacken der verbrennenden Holzscheite und musste von dem dicken Qualm husten. Er bemerkte wie sich eine brennend heiße Kugel in seine Brust bohrte und ihn taumeln ließ. Und er sah Männer mit Pechfackeln, Rechen und Mistgabeln, die ihn umzingelten, während sein rechter Arm auf dem Rücken verdreht war und das linke Bein gebrochen zu sein schien. Er konnte sich nun wieder an alles erinnern.
 

Doch seine neu errungenen Erinnerungen wurden von etwas gänzlich anderem überschattet. Er fühlte Durst. Quälender Durst breitete sich in jeder Faser seines Leibes aus und ließ ihm die Sinne schwinden. Und dann schmeckte er es. Es war köstlicher als der delikateste Wein, besser als das vorzüglichste Steak und weitaus sättigender als das schmackhafteste Mahl, das er jemals gegessen hatte. Tropfen um Tropfen rann seine Kehle herab, er streckte die Hand aus um die Quelle zu finden und umklammerte das dargebotene Handgelenk; versenkte seinerseits die Zähne darin. Er spürte, wie die Lebensgeister zurückkehrten, das Blut durch seine Adern pulsierte und das Schlagen des Herzens zu einem Trommeln anschwoll. Es war wie Donner. Nur viel tiefer.

Dann plötzlich verschwand die Hand und auch wenn er sie festzuhalten versuchte, schaffte er es einfach nicht sie noch zu erhaschen. Erregt schlug er die Augen auf und erhob sich auf wackeligen Beinen.
 

„Sieh dich in Ruhe um“, ertönte Nicoles Stimme neben ihm. „Die Augen eines Vampirs sehen anders.“
 

Und Kain sah sich um. Er weinte über die Schönheit der Nacht und konnte sich an ihr beinahe nicht satt sehen. Doch schweren Herzens riss er sich los und blickte Nicole an. Ihre Blässe war verschwunden und war durch einen gesunden, braunen Hautton ersetzt worden. Sie sah hübscher aus als jemals zuvor. Liebevoll ergriff er ihre Hand und statt der eisigen Kälte war sie warm und weich geworden. Sie nickten gleichzeitig und mit völlig identischen, fließenden Bewegungen verließen sie das Appartement. Die Welt stand ihnen wieder offen. Nach über dreihundert Jahren würden sie wieder gemeinsam der Zukunft entgegen blicken können.
 

#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+
 

Uuuuuund Endöö ^^

Also ganz ehrlich, aber ich liebe den Schluss irgendwie, wo die beiden gemeinsam das Appartement verlassen. Es hat etwas richtig befreiendes auch wenn ich es mehr als schade finde, dass die Fanfic hiermit abgeschlossen ist.

Ich hoffe sie hat auch genauso gefallen, wie sie mir Spaß gemacht hat sie zu schreiben.
 

Also dann, wir lesen uns in der nächsten Fanfic. (wenn ihr wollt ^^°)
 

P.S: Kommentare sind wie immer geschätzt und geliebt, ich freue mich über jeden noch so kurzen^^ Und ein kleines Feedback nimmt bei weitem nicht so viel Zeit in Anspruch wie ich für dieses Kapitel investiert habe^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück