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Ich liebe dich, aber du weißt es nicht

Aus dem "kleinen" Weihnachtsgeschenk sind 37 Kapitel und über 100.000 Wörter geworden...
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31. Kapitel - Ungeliebtes Wiedersehen

Kyoko musste zugeben, dass sie etwas aufgeregt war. Denn heute war der erste Drehtag des Dark-Moon-Specials. Das heißt heute würde sich herausstellen, ob sie die leichte Charakterveränderung an Mio gut genug herausgearbeitet hatte und der Regisseur mit ihr zufrieden war.

Mio war für den Film am stärksten verändert worden, da es sonst schwer geworden wäre glaubhaft zu erklären, wie sie sich am Ende verlieben konnte. Immerhin die Vorgeschichte war die gleiche. Und auch hier wollte Katsuki sich an der Familie Hongo rächen. Allerdings hatte in dieser Version sein großer Bruder, Hiro Tachibana, ebenfalls überlebt. Und im Gegensatz zu Katsuki, der immer wieder Gewissensbisse bekam, wenn er daran dachte dass die Kinder von Herrn Hongo für dessen Missetat nun ebenfalls leiden müssten, war sein älterer Bruder ganz erfüllt von Rachegelüsten.

Als Opfer hatten sie sich dieses Mal Mio ausgesucht, da ihre Eltern froh sein würden, sie unter die Haube zu bekommen und einer Hochzeit so eher zustimmen würden. Und die Person, die sch mit dem Mädchen verlobte war Hiro. Und das, wo er sie doch eigentlich verabscheute, wie er ihr auch stets zeigte, wenn sie beide allein waren.

Katsuki hingegen, war sofort von ihr fasziniert, seit er sie das erste Mal sah. Immer wieder suchte er nach Vorwänden um die Hongos zu besuchen und ganz langsam gelang es ihm, ihr näher zu kommen, wozu auch die Tanzschule beitragen mochte, in welcher sie beide Mitglied waren. Mio hatte mit dieser als Ausgleich für das fehlende Geigenspiel begonnen, Katsuki hingegen, als er sie näher kennen lernen wollte.

Natürlich war das ganze nicht so einfach und vor allem Misao, welche der Meinung war Katsuki käme nur wegen ihr immer wieder zu der Familie, und Hiro, welcher an seinem Racheplan festhalten wollte, legten ihnen Steine in den Weg.

"Kyoko-san, es geht jetzt los." Sie schreckte hoch und konzentrierte sich. Und innerhalb von wenigen Sekunden war Kyoko Mogami verschwunden und an ihrer Stelle saß Mio Hongo.
 

Die Kulisse zeigte das Wohnzimmer der Familie Hongo. An den Wänden hingen verschiedene Bilder, meist Ölgemälde. Vor einem niedrigen Tisch, stand ein viktorianisches Sofa. Auf diesem saß das Ehepaar Hongo und unterhielt sich in einem leise flüsternden Ton. Ab und zu konnte man einzelne Satzfetzen verstehen.

"Und er will wirklich...", klang die Stimme der Mutter herüber.

Herr Hongo nickte, hatte aber ebenfalls einen ungläubigen Gesichtsausdruck. Auf den fragend-zweifelnden Blick seiner Frau hin, schüttelte er den Kopf. "Seine Finanzlage ist ausgezeichnet und sein..."

Ein Klopfen an der Tür unterbrach die leise Unterhaltung. Die beiden richteten sich gerade auf und blickten in die entsprechende Richtung. "Herein." Sämtliche Unsicherheit war aus der Stimme von Kurumi Hongo verschwunden.

Langsam öffnete sich die Tür, zögernd, fast widerwillig. Dann trat ein Mädchen mit schulterlangen schwarzen Haaren ein. Auf den ersten Blick hätte man sie für hübsch gehalten, doch als sie den Kopf leicht drehte, erkannte man eine entstellende Narbe an der linken Schläfe, welche durch das kurze Haar kaum verdeckt wurde. Zudem strahlte sie etwas abweisendes aus, als lege sie keinerlei Wert auf irgendeine Bekanntschaft.

"Ich habt nach mir gerufen, O-ka-san." Auch wenn sie Kurumi mit Mutter ansprach, so drückte ihre Haltung dies keineswegs aus. Vielmehr schien es, als spräche sie mit einer vollkommen Fremden, mehr noch, mit einer Person die sie hasste. Diese schien das jedoch in keinster Weise zu stören, denn sie antwortete mit ebenso kalter Stimme: "Heute nachmittag, erhalten wir Besuch, Mio. Ich wünsche mir, dass du anwesend bist und dich ansprechend kleidest. Hast du das verstanden?" Bei letzten Satz schien ihre Stimme plötzlich schärfer geworden zu sein.

"Ja, O-ka-san." Ohne ein weiteres Wort, oder auch nur einen Blick zu verlieren, wandte sich Mio um und verließ das Zimmer.

Haruko Hongo sah seiner jüngeren Tochter mit einem zweifelnden Blick hinterher. Kurumi begegnete diesem. "Bist du dir sicher, dass er sie wollte?" "Ja", antwortete er mit fester Stimme, doch sein Gesichtsausdruck zeigte leichten Zweifel.
 

"Katsu!" Die Stimme von Ogata-san riss Kyoko aus ihrer Rolle. "Das lief sehr gut. Als nächstes drehen wir die Szene zwischen Misao und Mizuki." Ein hektischer Umbau begann, denn der Zeitplan war straff gespannt. Die Love-Me-Praktikantin jedoch hatte nun erst mal Pause und schlenderte so zu ihrem Senpai hinüber.

"Du magst die Mio des Films lieber." Es war keine Frage von ihm, sondern eine Feststellung. Sie nickte. "Die Mio des Specials ist nicht so hasserfüllt sondern eher ... traurig, verbittert. Sie hasst ihre Mitmenschen nicht, sondern ist von ihnen enttäuscht und misstraut ihnen. Das lässt sich leichter darstellen und macht sie meiner Meinung nach sympathischer."

"Wie steht es bei dir mit Katsuki?" Er zuckte mit den Schultern in dieser typisch amerikanischen Geste, die sie bereits als Bou zu sehen bekommen hatte. "Seine Rolle wurde kaum verändert, nur liegt sein Problem jetzt nicht darin, dass er sich in ein anderes Mädchen verliebt hat als dass, welches er zur seiner Rache heiraten muss, sondern dass er sich in das Mädchen verliebt hat, deren Familie er zerstören will."

"Hat der Präsident dir gegenüber schon etwas über das Ende verlauten lassen?" Es wussten zwar alle, wie der Film im Groben enden sollte, aber die genaue Schlussszene hielt Rory noch unter Verschluss. "Nein, er meinte er wolle sehen, wie sich das Ganze entwickelt." "Was entwickelt?"

Ein Seufzen entglitt ihm angesichts ihrer Gleich-links-hinterm-Mond-Aura. Natürlich wollte der Präsident abwarten, wie sich die Beziehung zwischen Kyoko und Ren entwickelte - um dann absehen zu können, was er seinen Schauspielern als Schlussszene zumuten durfte. "Nichts, nichts..."

Schweigend sahen die beiden dem Spiel ihrer Kollegen zu.

Nachdem auch diese Szene, nach zweifacher Wiederholung, ein Okay erhalten hatte, bat der Regisseur kurz um Ruhe. "Der Schauspieler von Hiro ist soeben eingetroffen, deshalb drehen wir jetzt die zweite Szene. Alle beteiligten Personen bitte ich nun in die Maske."

Eilig machte sich Kyoko auf dem Weg, sich fragend wer dieser Schauspieler wohl sein mochte. Als sie fertig umgestylt aus der Garderobe kam, sah sie Ren und Ogata in ein Gespräch verwickelt. Sie schlenderte näher, um vielleicht noch etwas über ihren neuen Schauspielkollegen in Erfahrung zu bringen.

Plötzlich stutze sie. Ihr Senpai sah alles andere als erfreut aus, eher so, als würde er am liebsten jemandem an die Gurgel gehen, was er natürlich unter einem Gentlemansmile verbarg. Sie stieß vollends zu den beiden. Dann sah sie den Schauspieler an. "Was ist denn los Ren-kun?" Dieser gab nur ein unwilliges Grummeln von sich, was sie zu dem Schluss kommen ließ ihn besser in Ruhe zu lassen.

Deshalb wandte sie sich an den Regisseur. "Wer ist denn der neue Schauspieler Ogata-san?" Dieser lächelte sie freudig an. "Du kennst ihn sogar Kyoko-chan, immerhin hast du während der Pause mit ihm zusammen gedreht." Ein ungutes Gefühl kroch in ihm hervor. "Er meinte er würde sich schon sehr auf die Rolle freuen. Sein Name ist Tatsuki Arumo."

Stocksteif stand Kyoko da und konnte es nicht fassen. Bis eine Stimme hinter ihrem Rücken sie zurück in die Realität holte. "Ich freue mich, wieder mit dir zusammen zu arbeiten Kyoko-chan."
 

Brav und sittsam saß Mio auf ihrem Platz in der Wohnstube. Ihr Blick glitt gelangweilt über die Bilder an den Wänden, welche ihr so verhasst waren, da ihre Mutter sie nur aus purer Luxussucht aufgehängt hatte.

Soeben erschien diese und betrachtete sie mit prüfendem Blick. "Nun, das scheint annehmbar." Mit einem resignierenden Zug um den Mund ließ sie sich gegenüber von Mio auf einen der beiden Sessel sinken.

"Der Besuch wird gleich kommen." Mio nickte nicht einmal, reagierte in keinster Weise und so breitete sich ein drückendes Schweigen aus. Plötzlich klangen vom Flur her Stimmen, eine davon war die des Herrn Hongo.

Als dieser eintrat, richtete das Mädchen ihren Blick auf ihn, besser gesagt auf die Person die ihm folgte.

Der angekündigte Besuch war ein junger Mann, vielleicht 24 Jahre alt, mit kurzgeschnittenen braunen Haaren.

Er musterte die beiden Frauen mit einem seltsamen Blick und wurde dann vom Herrn des Hauses zum Sofa geleitet, auf den Platz neben Mio. Als er sich setzte, wanderten seine Augen noch einmal zu derselben. Kalt erwiderte diese den Blick und ein leichtes Zucken lief um seine Mundwinkel, bevor er die Augen abwandte.

"Mio, ich möchte dir Hiro Tachibana vorstellen. Er ist in derselben Branche tätig wie ich und wir haben bereits des öfteren zusammengearbeitet."

Wohlerzogen, aber ohne eine Spur der Freude neigte die Schwarzhaarige den Kopf und erwiderte: "Ich bin sehr erfreut Sie kennen zu lernen Tachibana-san." Dieser schenkte ihr ein Lächeln, welches wohl einnehmend sein sollte.

"Du brauchst nicht so förmlich zu sein, sprich mich ruhig mit Vornamen an. Immerhin bin ich nicht so viel älter als du, Mio-chan." Das Mädchen versteifte sich bei der persönlichen Anrede und warf einen Blick zu ihren Eltern, welche darauf jedoch nicht reagierten.

Ihr Vater warf ihr nur einen warnenden Blick zu, dann begann er wider zu sprechen. "Weißt du Mio, Tachibana-san hat dich schon des öfteren gesehen. Ihm ist aufgefallen, was für ein überaus höfliches und intelligentes Mädchen du bist. Deshalb möchte er dich heiraten und hat um deine Hand angehalten."

Mit einer unwirschen Geste unterbrach er ihren Versuch etwas zu erwidern. "Wir haben ihm zugestimmt. Du darfst dich glücklich schätzen einen so guten Mann gefunden zu haben."

Hiro wandte sich an Mio und schenkte ihr wieder dieses Lächeln. Nun wusste sie, warum ihr das vorhin so unsympathisch gewesen war - es wirkte wie das einer Schlange vor der Beute. "Ich freue mich schon darauf dich näher kennen zu lernen." Sie hielt es nicht mehr aus. Wortlos stand Mio auf und ging, anfangs noch gemessenen Schrittes, sobald sie das Haus verlassen hatte laufend.
 

"Katsu! Das war schon ganz gut, aber Kyoko-chan, bitte leg noch nicht so viel Angst in deine Darstellung, noch kennst du ihn kaum. Und Tatsuki-kun, bitte versuche etwas kälter drein zu schauen. Denk daran, du liebst sie nicht, für dich ist sie nur ein Werkzeug.

Nach einem weiteren Durchlauf war die Szene endgültig im Kasten und Kyoko hatte ihre erste Szene mit Ren - für die sie sich praktischerweise nicht mal umziehen musste.
 

Das Mädchen lief, als könnte es somit allem entkommen, allen Problemen, allen Menschen, sogar dem goldenen Käfig in dem sie gefangen gehalten wurde.

Nun verstand sie, warum ihre Eltern sie in letzter Zeit so anders behandelten - so als wäre sie etwas wert. Vorher war sie, auf Grund ihrer Narbe, zu nichts mehr zu gebrauchen gewesen, es war unmöglich erschienen sie vorteilhaft zu verheiraten. Doch anscheinend hatte sich doch jemand gefunden, dem das nichts ausmachte.

Sie schauderte, als sie sich an die kalten Augen erinnerte. In ihnen hatte sie keine Liebe gefunden, wie ihre Eltern ihr weis machen wollten, ja nicht einmal den Ansatz von Zuneigung.

Nur Kälte, klirrende, berechnenden Kälte, die sie innerlich gefrieren ließ. Zusammen mit ihrem ureigenen Misstrauen, welches sie allen Menschen entgegenbrachte, hatte dies dazu geführt, dass sie die Situation einfach nicht mehr aushielt.

Später würde sie es bereuen so unhöflich gewesen zu sein, das wusste sie. Ihre Eltern brauchten eine gehorsame Tochter und waren nicht zimperlich, wenn es darum ging ihr diesen Gehorsam aufzuzwingen. Aber im Moment wollte sie das alles vergessen, flüchten, und sei es auch nur für ein paar Augenblicke.

Plötzlich wurde ihr schneller Lauf gestoppt und sie fiel zu Boden. Hektisch sah sie sich um und bemerkte erst jetzt den Mann, gegen den sie gelaufen war.

Er gab keinen Ton von sich, musterte sie nur mit seinen tiefbraunen Iriden, welche unter den schwarzen Strähnen hervorsahen. Wortlos streckte er ihr seine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen.

Als bestünde diese aus Gift, sprang Mio auf und rannte weiter davon. Sie brauchte keine Hilfe - von niemandem. Nie würde sie so dumm sein sich auf jemanden zu verlassen.

Katsuki beobachtete sie, bis sie aus seinem Blickfeld verschwand.
 

"Katsu!"

Obwohl in dieser Szene kein einziges Wort gesprochen wurde, überschlug sich die Mannschaft geradezu vor Lobbekundungen gegenüber Ren und Kyoko. Auch Tatsuki schlenderte zu ihnen, ignorierte den Schauspieler dabei aber geflissentlich.

"Das war sehr gut gespielt Kyoko-chan." "Vielen Dank, Arumo-san", erwiderte diese höflich, aber distanziert. Sie vertraute ihm einfach nicht. Sie wusste, dass er ihr nicht absichtlich weh tun würde, aber sein Ausraster war ihr noch in allzu guter Erinnerung. Bei seiner enttäuschten Miene regte sich Mitleid in ihr, aber sie blieb hart.

Von Ren empfing sie zahlreiche negative Wellen, die wohl mit dem jüngeren Schauspieler zu tun hatten und das Mädchen fragte sich gerade, wie sie die ganze Situation abmildern könnte, als Ogata-san sie erlöste, in dem er zum Mittagessen rief.

Tatsuki ging nun also in Richtung Buffet, Kyoko allerdings zu ihrer Garderobe, wo sie die beiden Bentos verstaut hatte. Dann ließ sie sich zusammen mit ihrem Senpai an einem der Tische am Rande der Gesellschaft nieder. Doch die Zweisamkeit schien ihnen nicht vergönnt.

Tatsuki trat hinzu und ließe sich auf einen der freien Stühle zwischen Ren und Kyoko sinken. "Es macht wirklich Spaß, wieder mit dir zusammen zu arbeiten, Kyoko-chan." "Vielen Dank", antwortete sie kurz angebunden. "Sag mal, hast du heute abend schon etwas vor?"

Durch ihr Misstrauen ihm gegenüber gewarnt, antwortete sie nicht sogleich. "Warum?" "Nun, ich dachte ich könnte dich zum Essen einladen. Wir haben uns bestimmt viel zu erzählen." Sie versteifte sich unwillkürlich. "Leider habe ich noch zu arbeiten. Zudem ist bei mir in der Zwischenzeit nichts interessantes passiert, über das ich ihnen berichten könnte."

Ren grinste. Er wusste genau, dass sie heute nicht im Darumaya arbeiten musste - die Wirte waren heute früh für zwei Wochen abgereist. Und auch ansonsten hatte sie heute abend eigentlich frei... "Ach, das glaub ich nicht. Komm schon Kyoko-chan, nur kurz. Du darfst dir auch das Restaurant aussuchen."

Nachdem Ren langsam bis 30 gezählt hatte, während Kyoko weiterhin versuchte diesen aufdringlichen Typen abzuwimmeln, setzte er seine stärkste Waffe ein. Ein glitzerndes Gentlemansmile, wie es selbst Kyoko noch nicht gesehen hatte.

Er wandte sich in Richtung Tatsuki. "Es tut mir leid sie darauf hinweisen zu müssen, aber sie hat anscheinend wirklich zu tun." Dann drehte er sich zu Kyoko. "Sag mal Kyoko." Er betonte ihren Namen, um diesen Möchtegernschauspieler darauf hinzuweisen, dass er, Ren, kein Suffix gebrauchen musste. "Wie läuft es eigentlich in der Schule?"

Glücklich über den plötzlichen Themenwechsel, ging das Mädchen darauf ein. Zwar war in der letzten Zeit nichts wirklich aufregendes passiert, aber sie versuchte ihrem Gedächtnis noch den letzten Rest zu entlocken.

Hauptsache sie blieben bei solch einem Thema. Während Ren ihr aufmerksam lauschte und ab und zu seinen Kommentar dazu abgab, konnte Tatsuki nur still vor sich hinbrütend zuhören, ohne auch nur ein Wort einzuwerfen.

Im Gegensatz zu Ren, hatte er schließlich kaum mit Kyoko gesprochen, so dass ihre Klassenkameraden und Lehrer ihm vollkommen unbekannt waren. Zähneknirschend musste er sich eingestehen, dass die Verbindung zwischen dem Starschauspieler und der Anfängerin seit dem letzten Mal, da er sie zusammen gesehen hatte, noch enger geworden war. Ohne einen Plan, wäre es ihm unmöglich, das Mädchen zu erobern. Doch die Zahnräder seines Gehirns arbeiteten bereits...
 

Nach einer gewissen Zeit war dem rennenden Mädchen der Atem ausgegangen, so dass sie ins Schritttempo verfallen war. Langsam kehrte sie nach Hause zurück - sie hatte schließlich keine andere Wahl. Als sie leise die Haustür öffnete, hörte sie Stimmen aus dem Wohnzimmer. Anscheinend war dieser Tachibana immer noch da - sie brachte es nicht über sich ihn als ihren Verlobten zu betiteln.

Seufzend näherte sie sich dem hellen Rechteck des Türrahmens. Am besten, sie brachte es gleich hinter sich.

Sobald sie eintrat, breitete sich Stille aus. Drei Augenpaare waren stumm auf sie gerichtet. Sie verbeugte sich. "Hiermit entschuldige ich mich für meine vorangegangene Reaktion. Ich war überrascht." Ihre Eltern sahen aus, als wollten sie noch etwas sagen, aber der Besucher hielt sie zurück.

"Das ist verständlich Mio-chan. Setz dich doch wieder."

Sie unterdrückte den Versuch sich zu schütteln. Diese schleimige Stimme und das eindeutig falsche Lächeln... Sah es denn niemand außer ihr? Am liebsten wäre sie ein weiteres Mal geflüchtet, doch sie konnte sich die Reaktion ihrer Eltern deutlich ausmalen. Es war nicht so, dass sie sie fürchtete, aber letztendlich war sie noch minderjährig, stand also vollkommen unter deren Kontrolle. Es gab nicht viele Dinge in ihrem Leben, auf die sie Wert legte - doch ihre Eltern waren in der Lage ihr auch dieses bisschen Freude zu entziehen.

Während Mio also stocksteif neben dem jungen Mann saß, unterhielten sich ihre Eltern mit diesem über ihre Geschäfte, Gott und die Welt. Das Mädchen wurde kaum beachtet. Nur hin und wieder fing sie einen Blick auf, der sie nahezu schaudern ließ...
 

"Halt! So geht das nicht, Arumo-san. Du darfst nicht so liebevoll schauen. Denk daran, sie ist ein Werkzeug für dich, mehr nicht. Das Ganze noch einmal."

Doch auch beim zweiten und dritten Mal schaffte es der Jungschauspieler nicht, genügend Kälte in seinen Blick zu legen.

Verwundert besah sich Ren das Schauspiel. Auch wenn er diesen Tatsuki nicht mochte, so war er ihm bisher doch nicht wie ein schlechter Schauspieler vorgekommen. Warum also diese ganzen NGs? Lenkte ihn das Spiel mit Kyoko wirklich so ab?

Oder... Er fing einen Blick des Jüngeren auf. Plötzlich fuhr es wie ein Blitz durch seine Gedanken. Das war Absicht! Er wusste noch nicht, was der Zweck hinter dem Ganzen war, aber Tatsuki Arumo spielte absichtlich schlecht...

Nachdem es auch beim 5. Mal nicht geklappt hatte, gab Ogata die Szene für heute auf. "Wir drehen jetzt die Szene zwischen Mizuki und Mio. Alles umziehen."

Was folgte war eine Szene zwischen Itsumi und Kyoko, in denen sie über die Verlobung redete. Besser gesagt Mizuki redete darüber und beglückwünschte Mio, während diese schwieg.

Im Unterschied zur Serie waren sie hier zwar keine Feinde, aber natürlich auch keine Freunde - jedenfalls aus Mios Sicht. Mizuki hingegen versuchte durchaus eine Freundschaft zu knüpfen und das schwarzhaarige Mädchen aus ihrem Eispanzer zu befreien.

Mit einem Auge beobachtete Ren zufrieden die Schauspielerei seiner Kohai, mit dem anderen sah er misstrauisch zu Ogata und Arumo, welche in ein Gespräch vertieft waren. Wenn er nur wüsste, was sein Rivale vorhatte...
 

Endlich waren sie fertig! Kyoko schickte ein kurzes Dankgebet in den Himmel. Nicht, dass die heutigen Dreharbeiten so anstrengend gewesen wären, aber Tatsuki Arumo hing an ihr wie eine Klette. Wenn Ren nicht ebenfalls stets an ihrer Seite gewesen wäre, wäre sie wohl schreiend davongerannt.

Es tat ihr ja leid, dass sie die Liebe des Jungschauspielers nicht erwiderte, aber die ständige Verfolgung durch eben diesen zerrte an ihren Nerven. Sie konnte wahrscheinlich froh sein, dass er nicht auch mit auf die Toilette kam...

"Hast du heute abend Zeit Kyoko?" Verwirrt sah sie auf. Gedankenversunken wie sie gewesen war, war ihr Ogata gar nicht aufgefallen. "Ähm... Warum?" "Arumo-san hat um Extraproben für die Szenen mit dir gebeten..." Der Blick des Regisseurs zeigte deutlich, dass er diese auch für nötig hielt. "Da ihr relativ häufig zusammen spielt, wäre ich froh, wenn er das Problem bald lösen könnte."

Es war ihr unmöglich ihm ihre Unterstützung zu verweigern. "Einverstanden." Ein Strahlen erschien nun auf dem Gesicht des jungen Mannes und die Sache stand fest. Kyoko hatte heute Extraproben mit Arumo.
 


 

Gesprächsrunde der Hybie-sans, die von den Hybie-sans für diese Fanfic abgehalten wird

Hybie-san1: "Als erstes dankt die Autorin Patrice-Kyoko, KLOSI, Umnije, grincat, Mizuki_85, Lioba, DarkEye und ayako-shiro für ihre Kommentare zum 30. Kapitel."

Hybie-san3: "Außerdem hat sie eine schwere Entscheidung gefällt..."

Hybie-san2: *grummelt leise* "Hierbei sei anzumerken, dass sie auch die Entscheidung ob es Schoko- oder Zitronentorte sein soll für schwierig hält."

Hybie-sans: *kurzer Blick zur Autorin*

Autorin: *steht völlig ratlos vor dem Bücherregal und kann sich nciht entscheiden, welches buch sie nun eigentlich lesen will* *murmelt* "tErry Pratchett ist klasse... aber andererseits kann ich das schon fast auswendig... und Trudi Canavan auch... vielleiicht... aber..."

Hybie-san1: "Nun, jedenfalls wollte sie unbedingt schon diese Woche die Geschehenisse des nächsten Kapitesl hochladen..."

Hybie-san2: "Aber für ein Kapitel wäre das ihrer Meinung nach zu lang geworden."

Hybie-san3: "Also hat sie die einfachste Lösung genommen: Zwei Kapitel hochladen."

Hybie-sans: "Also, bis gleich."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Riafya
2008-08-12T09:01:16+00:00 12.08.2008 11:01
Arumo go!!!!!
Er wird eh verlieren, deshalb feuer ich ihn an. XDDDDDDDD
Das Kap hat mir wieder gut gefallen. Endlich ist er wieder da und macht Ren das Leben zur Hölle. Auch wenn mir Kyoko leid tut, die unter ihm leiden muss. Na ja, kann man nichts machen.
Mal sehen, was unser Lieblingsschauspieler jetzt unternehmen wird.
*zum nächsten Kap hüpf*
(Nimm Trudi Canavan, die ist klasse.)
Von: abgemeldet
2008-08-11T17:12:45+00:00 11.08.2008 19:12
Boah, ich glaubs nich. Wie hinterhältig kann man nur sein.
Der soll Kyoko bloß in Ruhe lassen, damit sie mehr Zeit hat für Ren. >_<
Na hpffentlich versucht der nichts. Am besten wäre es, wenn Ren dabei wäre. xD
Bin schon auf das nächste Kapi gespannt.^^

MfG Umi-chan
Von:  Lioba
2008-08-10T19:43:44+00:00 10.08.2008 21:43
Arumo ist wirklich hinterlistig, aber Ren wird unsere Kyoko retten, da bin ich mir sicher und somit geh ich auch gleich zum nächsten Kap.
Bye lia
Von:  Kyoko-Hizuri
2008-08-10T10:22:16+00:00 10.08.2008 12:22
cool^^,...gleich zwei Kaps auf einmal...*grins*
das Kap war sehr gut und dieser Arumo ist ein lästiges Biest...*Grrr*
ein glück das sie einen treuen begleiter hat^^...allerdings frage ich mich wie Ren es schaffen will auch dabei zu sein oder hast du etwa vor die beiden alleine zu lassen...uh...das wird ren gar nicht gefallen
naja, es verspricht spannend zu werden und ich lese jetzt sofort das nächste Kap^^
bis bald
Patrice-Kyoko
Von:  Susilein
2008-08-10T10:11:35+00:00 10.08.2008 12:11
ein sehr schönes neues Kapitel ^^
Bor ey ich kan diesen Arumi nicht ausstehen ò.ó Derr ist aufdringlicher als Schmeißfligen oder ein Notgeiler alter Sack! >~< *Grummel*
Gut das ren ihr hilft aber was will der nun alleine mit ihr? hofendlich fässt er sie nicht an O__o

weiterso

Susi


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