Zum Inhalt der Seite

Himiko The Sunprincess

Die erste Herrscherin Japans
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Aufstand

Kapitel 2
 

Der Aufstand
 

Langsam und beschwerlich schob sich die Sonne über die Dächer der kleinen Stadt Sei-An und flutete die dunklen Gassen mit ihren warmen Strahlen, die sich freudig nach dem Lebendigen reckten und selbst den Blumen den Duft aus den geschlossenen Knospen entlockten.

Die kühle Morgenluft strich sacht über die Dächer der Häuser, während der erste Tau von den Blättern tropfte.

Der angekündigte Morgen hatte zahlreiche Menschen aus ihren Häusern gelockt, die sich auf dem großen Marktplatz versammelten.

Ein Bote des Kaisers war auf den Platz erschienen und verkündete von einem Podest aus , die traurige Nachricht über das Dahinscheiden des Herrschers. Die Menschenmasse murmelte und diskutierte aufgeregt und selbst als der Mann seine Rede kurz unterbrach, schwieg der Pöbel nicht.

Verzweifelte Aufschreie und entsetzte Blicke folgten als Reaktion auf diese trockene Verkündung, die das Leben in Sei-An auf ewig beeinflussen würde.

„Unser Herrscher ist Tod? Warum erfahren wir erst jetzt davon!?“, schrie einer aufmüpfig und findet sofort Anschluss bei Gleichgesinnten, die sich ebenfalls lauthals beschwerten.

Wer würde nun über sie herrschen ? Und vor allem wer schützte nun Yamatai und seine Bewohner? Tausend Fragen warfen sich bei den verwirrten Bewohnern auf , die sie allein nicht zu beantworten vermochten und so fanden sie sich in einer hilflosen Lage wieder ,die sie Ohnmächtig zu machen schien.

Mit einem lauten Räuspern gewann der Mann letztendlich wieder die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer und fuhr fort „ Vor seinem Tode verkündete unser Herrscher seinen Erben und Thronfolger “, verkündete er mit lauter und fester Stimme während auch die letzten Worte des Volks verklangen und alle Blicke auf den Boten gerichtet waren, während das Schweigen von dem Platz besitz ergriff.

„Ich verkünde hiermit feierlich, dass die Erstgeborene Tochter der Kaiserfamilie - Himiko - als die Erbin von Yamatai bestimmt wurde. Die Krönung wird während des Sakura Festes vollzogen“, beendete er mit fester Stimme die Ankündigung und tritt vor dem Podest, nach erfülltem Dienst, zurück.

„Die Prinzessin?“, rief ein bärtiger Mann ungläubig und löste eine Welle von Gemurmel aus.

Erneut wurden Blicke und Meinungen untereinander Ausgetauscht und die Anspannung erreichte ihren Höhepunkt. “ Was ist mit dem Kaisersohn! ? “, grölte nun ein älterer Mann aus der Menge heraus und lauter Protest machte sich bemerkbar , während seine starren braunen Augen auf den Boten fixiert waren , der etwas überfordert war mit dem störrischen Volk.

„ Genau!! Wir brauchen eine starke Führung! Wie soll uns eine Frau vor unseren Feinden schützen?? “, stimmte ihm ein jüngerer Mann zu , der sogleich den Podest erklomm und mit den Armen fuchtelt die anderen von seiner Meinung zu überzeugen versuchte.

Nun mischte sich auch eine weibliche Bewohnerin in den Streit ein und stemmt verärgert die Hände in die Hüfte. “ Sprich nicht so respektlos von der Tochter unseres Herrschers! “, fauchte die Frau zu dem Mann , der immer noch wie ein Affe, der seine Kunststückchen vorführte , auf dem Podest herum sprang.

„ Halt dich daraus Weib! “,donnert dieser zurück und ballt die Hand zu einer Faust. Ein unkontrollierbarer Streit entfachte , den die Soldaten zu unterdrücken versuchten.

Dennoch traf der Gewaltsame Versuch auf heftige Gegenwehr und die Situation drohte zu eskalieren.
 

„ Los ! Wir stürmen zum Palast und verlangen Rechenschaft!! “, brüllte der Mann erneut , die Hand hoch erhoben und ein zustimmendes Gebrüll erfahrend von der wütenden und tobenden Menschenmasse.
 


 

Himiko strich verträumt über die Lehne des Throns und begutachtet mit abwesendem Blick , die zahlreichen goldenen Verzierrungen. Sie schweifte in Erinnerungen an ihren Vater , von dem sie nur Güte erfahren hatte. Stets aufrichtig und freundlich schenkte er jedem Gehör , egal welchem Rang er entsprach. Der Zorn ergriff ihn nie und somit war er nicht nur bei seinen Verbündeten anerkannt gewesen.

Vermutlich war dies einer der Gründe, für das friedliche Leben das Yamatai führen konnte.

Doch nun blieb der Thron leer wo einst einer der wohl größten Männer gesessen hatte.

Himiko schluckte schwer und zweifelte ob sie ihn jemals würdig vertreten könnte.

Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf , die mehr Fragen aufwarfen als sie Antworten fand.

Himiko wusste, dass die politische Lage Yamatais aussichtslos schien ohne einen würdigen Erben und somit war sie gezwungen die Thronfolge anzutreten. Gebunden an die letzten Worte ihres Vaters, die er vor seinem Tode an sie gerichtet hatte.

„Warum hat er nicht meinen ehrenwürdigen Bruder bestimmt?“, fragte sie sich oft wenn sie Gedanken an die Thronfolge des Reiches verlor.

Ihr Bruder war eine Art Stadthalter und befasste sich lange Zeit mit den Dokumenten und Anträgen, die ihr gemeinsamer Vater erhielt , bevor er sich auf die Reise zu einen der westlichen Kuni machte , um den Frieden, der untereinander herrschte zu wahren.

Er genoss stets das Vertrauen der Familie und galt als Tugendhaft und Vernünftig.

Himiko hingegen hatte das Erbe ihrer verstorbenen Mutter angetreten und wurde ebenfalls zu einer Miko, wie auch schon ihre Ahnen vor ihr. Als Medium war sie ein Kind der Götter und verkündete ihren Willen auf Erden.

Sie besuchte oft die heiligen Tempel außerhalb Sei-Ans um für das Wohl des Volkes zu beten.

Doch dieses hohe Amt, dass ihr zuteil wurde und das Ansehen der Bevölkerung , hatte einen schweren Preis.

Ihr war es auf ewig verwehrt zu Lieben, denn nur den Göttern gehörte ihre Seele und ihr Körper, den sie benutzten um ihren Willen zu verkünden.
 

„ Schwester ?“,drang eine kindliche Stimme an Himikos Ohr und sie schreckte aus ihren Gedanken hoch.

Neben ihr stand ein kleines braunhaariges Mädchen, dass seine Haare kunstvoll hochgesteckt hatte .Sie trug ein mit Blüten verziertes Gewand aus grüner Brokat Seide , das durch einen Obi an der Taille fixiert war. Ihre zierlichen Hände hielten einen kleinen himmelblauen Ball , auf dem sich verschnörkelte, in Gold gehaltene, Blumenranken entlang schlängelten.

Sie legte den Kopf seitlich und sah Himiko aus ihren braunen Rehsaugen heraus an, die den Eindruck machten als wären sie weit geöffnete Fenster zu ihrer frommen Seele.

„ Shaolin , Du sollst mich doch nicht so erschrecken.“, sagte Himiko sanft als sie erkannte das es sich um ihre Schwester handelte.

Sie hatte die Kleine überhaupt nicht bemerkt als sie in ihren Gedanken vertieft war.

Das kleine Mädchen sah etwas beschämt zu Boden bevor sie wieder antwortete „ es tut mir Leid , Schwester. Ich wollte Dich nicht erschrecken “.Sie biss sich auf die Unterlippe , während sie ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte.

Himiko machte einen Schritt auf sie zu und kniete sich auf ihre Augenhöhe, während ihr langes schwarzes Haar über ihre Schultern fiel „ Es muss dir nicht Leid tun. Schon gut “, sagte sie schon fast mütterlich und streicht Shaolin mit der Hand über den Kopf.

Das kleine Mädchen lächelte kurz verlegen , als sie in Himikos klare blaue Augen, in denen sich das Wasser der Ozeane widerzuspiegeln schien, blickte und ihre sanfte Berührung spürte.

Ihre Augen schweiften zu dem leeren Thron , auf dem sie ihren Vater misste und Trauer erschwerte ihr Herz.

„ Wohin ist Vater gegangen , Schwester? “,fragte das kleine Mädchen mit traurigem Unterton mit ihrer sonst so heiteren Stimme und mustert ihre Schwester auf eine Antwort wartend.

Himiko zögerte nicht lange ihre Frage zu beantworten „ Vater ist wie Mutter bei den Göttern , Shaolin. “,sagte sie freundlich und versteckte ihre eigenen tiefe Trauer über den Verlust ihres letzten Elternteils.

„Und was macht er dort? Warum kann er nicht hier bei uns bleiben ?“,fragte das kleine Mädchen verzweifelt und verbittert über das Schicksal, dass ihre beiden Elternteile bestimmt war .Ihre Stimme klang weinerlich und sie begann zu schluchzen ,während sich Tränen in ihren Augen sammelten. Unbewusst war der kleine Ball ihren Händen entglitten und hüpfte mit einem dumpfen Ton über den spiegelglatten Boden, bevor er rollend einige Meter weiter zum stehen kam.

Eine beunruhigende Stille trat in den Raum ein, die ein Schweigen von Himiko erduldete, während ihr besorgter Blick auf ihrer Schwester ruhte, deren Hände sich an den Stoff ihres Kimonos fest gekrallt hatten und ihn in tiefe Falten werfen ließ.

Shaolin ließ sich plötzlich ,das Gleichgewicht verlierend, nach vorne in die Arme ihrer Schwester fallen , den Kopf fest an ihre Brust gedrückt, wie als könnte sie in sie hinein kriechen um all das Übel hinter sich zu lassen. “Ich will das er und Mutter zurück kommen..“, schluchzte sie und ließ ihren Tränen freien lauf.

Himiko war im ersten Moment etwas überfordert als sie das junge Mädchen auffing und nun weinend in ihren Armen liegen hatte. Sie hatte Vater das Versprechen gegeben gut auf sie zu achten und nun konnte sie Shaolin noch nicht einmal vor der tiefen Trauer und ihren Tränen bewahren. Schwere Schuldgefühle plagten sie und dennoch versuchte Himiko alles eine gute große Schwester für das kleine ,einsame Mädchen zu sein. Langsam schlang sie die Arme weiter um sie und schmiegte ihre Wange an ihre , während sie mit der anderen Hand beruhigend durch das dichte braune Haar glitt.

„ Shaolin.. Alles wird gut.“, hauchte sie beruhigend in ihr Ohr und das Schluchzen hallte weiterhin durch den großen Saal , der trotz seiner Farbenpracht nie die Erinnerung an einen besonderen Menschen nehmen konnte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ishida
2008-01-04T00:30:01+00:00 04.01.2008 01:30
Die Überarbeitung gefällt mir vom Stil bedeutend besser als die "Ur-Version". ^^
Mach weiter so. Sehr schön.
Von:  Holy-Knight_Perseus
2008-01-01T18:37:30+00:00 01.01.2008 19:37
Eine traurige Geschichte, aber gut geschrieben. ich ziehe meinen Hut (?) vor dir. weiter so!
Von:  Ishida
2007-12-26T20:43:23+00:00 26.12.2007 21:43
Traurig... *schnüff*

Mal schauen, wie es weiter geht. ^^ Nun steht ja gleich der Pöbel vor der Tür. XD
Von:  Nooky
2007-12-26T14:55:16+00:00 26.12.2007 15:55
find ich weiterhin sehr gut
bin gespannt wies weitergeht


Zurück