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About christmas

Weihnachtswichtel-FF für Hao
von

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One-Shot

Titel: About christmas

Für: Hao

Von: Ruito_Gakuto

Wörter: Tränen, zittern, einsam

Frohe Weihnachten!
 


 

„Das ist Ore-samas erstes Weihnachten in Japan seit 10 Jahren, weißt du.“
 

Die leise Stimme verwebte sich mit der warmen Decke der Schläfrigkeit, die ihn umgab, und Jiroh lächelte in Atobes Schoß hinein. Er hatte schon lange zuvor entdeckt, dass der andere es mochte zu ihm zu reden, wenn er dachte, der Blonde schliefe. Oft tat er das auch wirklich, aber die Grenze zwischen Schlaf und Realität war verschwommen, und manchmal war er sich nicht sicher, ob Keigo sich ihm gegenüber wirklich so öffnete oder ob er es nur geträumt hatte. Es war schwer zu glauben, dass sein ehemaliger Buchou sich so entblößte, ohne dazu gedrängt zu werden, einmal sogar Tränen vergoss. Diesmal jedoch war er sich sicher.
 

„Ore-samas Eltern besuchten immer Geschäftsfreunde über Weihnachten, Leute ohne Kinder, die ihm sowieso nicht so viel Bedeutung zumaßen. Dennoch hat Ore-sama dort viele Tradition gesehen. Weihnachten ist dort so anders...“
 

Seine Eltern waren auch diesmal wieder gegangen. Immer wenn er Keigo besucht hatte, war er allein gewesen, und ihm war bald aufgefallen, dass dies ein Dauerzustand im Leben des anderen war. Nun, das hatte sich jetzt geändert.
 

„Ore-sama war sieben, als wir in Spanien waren. Die Familie war sehr traditionell, also wurde die Bescherung am 6. Januar zelebriert. Sie wohnen in einer kleinen Küstenstadt, La Port de la Selva, oder eher ihre Villa stand außerhalb davon. Dort gab es einen riesigen Umzug, und die heiligen drei Könige kommen mit einem Schiff, begleitet von einem riesigen Feuerwerk. Ore-sama erinnert sich noch, wie der Hund von ihnen Stunden vorher angefangen hat zu zittern und sich unter dem Tisch versteckte.“
 

Jiroh musste sich jetzt richtig zusammenreißen, nicht in den Hyperfangirl/boymodus umzuschalten, als Geschenke erwähnt wurden. Hier gab es sie Gott sei Dank schon am 25. Dezember... noch zehn Stunden bis um acht, wenn sein gutes Zeitgefühl ihn nicht trog. Die Erwartung eigener Geschenke war nicht einmal alles, wenn auch zugegebener Maßen ein recht großer Faktor. Er war ja so gespannt, ob Keigo sein Geschenk mögen würde! Es war immer so schwer, etwas für ihn zu finden... Also hatte der Kleinere sich entschlossen, etwas selber zu machen. Mit größter Konzentration hatte er ein Bild angefertigt, gemalt nach einem Foto von ihnen beiden. Er war immer gut in so etwas gewesen, seine geschickten Hände eine große Hilfe. In dem langwierigen Prozess war er sogar nur fünfmal eingeschlafen – es war schließlich für Kei-chan!
 

„In Deutschland passiert das sogar noch früher. Sie essen zusammen am 24., bei ihnen ‚Heiligabend’ genannt, und dann setzen sie sich um den Weihnachtsbaum um ihre Geschenke zu öffnen. Oft verteilen die Kinder die Geschenke. Die Zwillinge der Freunde von Ore-samas Vater haben sich so gestritten, wer das größere Paket bringen konnte! Ore-sama hat sich natürlich nicht zu derartigem herunter gelassen.“
 

Diese Anekdote ließ Jiroh wieder ruhiger werden. Natürlich nicht... Keigo war schließlich nie ein Kind gewesen. Als sie sich mit zwölf kennen gelernt hatten, war er schon so gewesen, ein egozentrischer, hochintelligenter, liebenswerter Bastard, der entschieden zu viel vom Leben wusste, von Einsamkeit angefressen. Und zu viele amerikanische Kitschfilme gesehen hatte, fügte er gedanklich hinzu und musste ein Grinsen verkneifen. Sie lagen gerade auf dem riesigen Sofa in einem von Atobes Wohnzimmern, umgeben von einem Kamin, dem Weihnachtsbaum und einem Meer von Kerzen. Kissen waren natürlich auch viele vorhanden, aber er zog immer noch seinen Freund vor.
 

„In Amerika waren wir drei Mal. Ore-sama gefällt es dort nicht. Weihnachten ist dort so kommerziell hier in Japan, obwohl es ein christliches Land ist. Aber die Tradition des Mistelzweigs ist eine gute Idee... oder auch nicht. Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre, wenn Ore-sama so etwas in unserem alten Team aufgehangen hätte?“
 

Die Vorstellung ließ ihn beinahe laut auflachen. Das wäre sicherlich unterhaltend gewesen. Oshitari hätte sicherlich die ganze Zeit versucht, gleichzeitig den Mädchen auszuweichen und Gak-kun darunter zu lotsen. Der wäre aus reiner Schadenfreude ausgewichen, bis seine Eifersucht zu groß würde und er allen zeigen würde, zu wem der Blauhaarige gehörte, ob mit Mistelzweig oder ohne. Chou-chan hätte vermutlich über das gesamte Training hinweg hoffnungsvolle Blicke zu seinem Doppelpartner geworfen, der mal wieder überhaupt nichts merkte, bis er sich irgendwann darunter wiederfinden und sich wundern würde, warum ihn alle so anstarren und Ohtori so rot ist. Hiyoshi hätte sich vermutlich lieber in der Kälte umgezogen, anstatt sich so etwas ( und Taki) auszusetzen. Kabaji nicht, er hätte es vermutlich einfach ignoriert, aber na ja... wer traute sich auch schon, ihn zu küssen?
 

„Warst du schon einmal im Norden Europas? Dort gibt es viel Schnee. Alle zittern, wenn sie von der Messe nach Hause kommen, und müssen sich den zweiten Satz guter Kleidung anziehen, weil sie durchnässt sind. Sie glauben auch an den Weihnachtsmann. In Finnland hat er sogar eine Frau! Sie macht sehr guten Porridge.“
 

Gegessen hatten sie auch wunderbar, natürlich. Der Schnee war etwas schwieriger gewesen. Hier in Tokio schneite es selten und blieb nicht liegen. Das hatte Keigo aber nicht davon abgehalten, seinem Jiroh eine weiße Weihnacht zu bringen: Drei Helikopter hatten unter seiner Leitung die gesamte Villa und das umgebende Anwesen mit Kunstschnee bestreut. Es war so bescheuert, dass es schon wieder wunderbar war. Es war sehr sinnlos, aber sicherlich auch sehr lieb gemeint. Es war Atobe.
 

Eine lange Pause folgte und der Blonde wollte sich schon herumdrehen, preisgeben, dass er wach war, doch dann sprach sein Freund weiter:
 

„Weißt du, Jiroh, Japan ist kommerziell und ungläubig und alles, aber Ore-sama wäre gerade nirgendwo lieber als hier.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Edgar
2008-02-05T18:35:29+00:00 05.02.2008 19:35
aw, ist das süz >o<

mal interessant, die ganzen verschiedenen traditionen kennen zu lernen (auch wenns nur eher angestriffen war und es auch nech soooo viele waren XD).

es war wirklich schön!

favou**


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