Mein Bruder ist ein Einzelkind
Halli-hallo-hallöchen!
Bevor ich das wieder vergesse:
WERBUNG
Hiermit bewerbe ich ganz energisch die in unserem Greifswalder Hexenzirkel entstandene Fanfiction! Veröffentlicht haben hier auf Mexx bisher Hope_Calaris, Bufera und meine Wenigkeit.
Wer also Interesse an plüschiger J2 (Jared/Jensen) FanFic hat, möge zur Lektüre schreiten!
WERBUNG ENDE
So, hier also mein versprochener Bericht über Tintenherz.
All jene, die ihr das Buch (noch) nicht gelesen habt – Ich wünsche euch viel Spaß.
Vom filmischen Aspekt her … also, ohne Kenntnis der Lektüre … ist das ein schönes, amüsantes Machwerk, das man sich durchaus anschauen kann.
Dass Paul Bettany sich auszieht, tut auch keinem weh. Hübsche Hüftknochen.
Außerdem sind er und Brendan Fraser BEIDE so fabelhaft groß, dass sie sowieso über jeglicher Kritik stehen. (Füße hoch, Flachwitz.)
Ich finde das Mädchen, mit dem sie Maggie besetzt haben, vielleicht ein kleinwenig zu alt – da ich sie im Buch zu jung gefunden habe, ist das allerdings nicht weiter schlimm.
Farid war so herzerweichend paddelig, dass man ihn nur mögen kann, und Helen Mirren hat sich wirklich große Mühe gegeben, aus ihrer Rolle so viel wie nur möglich herauszuholen.
Insgesamt war mir der Film etwas zu lustig – und das mir, holt eure Handtücher – und mit Spezialeffekten überladen, aber das ist wohl die amerikanische Filmkrankheit.
Ich hätte mir etwas mehr … düsteres Drama gewünscht, und etwas weniger Zauberer von Oz.
(Kennen die Amerikaner Peter Pan wirklich nicht? Immerhin gibt’s da sogar ne Disney Version von! Andererseits wäre ohne den Zauberer schwerlich ein Haus aus Kansas vom Himmel gefallen, samt Schild: Topeka, Kansas – ich bin fast gestorben!)
Jedenfalls konnte ich mich, nachdem mir endlich eingefallen war, woher ich Staubfingers Synchronstimme kenne (Owen Wilson), entspannen und den Film genießen.
Andy Serkis ist ein gruseliger, gruseliger Mann – zumindest in seinen Rollen – und ich glaube, ich möchte den Film noch mal im Original und ohne Synchro sehen, um mir eine endgültige Meinung bilden zu können.
Bisheriges Fazit: Der Slash war herrlich.
Mehr Filmisches:
Habe am letzten Samstag mal wieder Herkules gesehen – den von Disney.
Öhöm.
In dem Film ist der Eine groß, muskulös und einigermaßen plüschig (seine Freundin ist – zumindest zwischenzeitlich – tot), der Andere ist kleiner und hat O-Beine (und knutscht zum Schluss mit der … ähem … Blondine rum), und der Oberbösewicht hat gelbe Augen.
Ich bin fast gestorben.
Ich SEHE die Zeichen!
One manly tear!
Zur Geschichte:
Ich nehme euch das keineswegs übel, wenn ihr den momentanen Handlungsbogen nicht mögt.
Er ist selbst mir ein wenig suspekt, und hätte ich das nicht selbst geschrieben, würde ich es ganz bestimmt nicht lesen. (Faszinierend, oder?)
Andererseits ist die Geschichte inzwischen so lang, dass ich einfach mal behaupte, dass es geradezu unmöglich ist, das man ALLES daran mag.
Dieser Handlungshase wurde mir von der guten irrce anvertraut, und ich gebe zu, dass ich ihn ein Weilchen mit mir herumgetragen habe, bevor ich bereit war, ihn laufen zu lassen.
Jetzt hoppelt er allerdings fröhlich durch die Geschichte, und ich bin gespannt, was er noch für Haken schlagen wird.
Ich würde mich freuen, wenn die Zweifler unter euch trotzdem weiter lesen, schließlich hat jeder Handlungsbogen einmal ein Ende, und vielleicht gefällt euch das, was danach kommt, wieder besser.
Ich grüße an dieser Stelle ganz herzlich die neue Irre auf meinem Traumschiff – ihre Worte, nicht meine: animegirl_72!
Herzlich willkommen!
Ich stimme dir voll und ganz zu, ich kenne sonst auch keine FanFic, die so viele Kapitel hat, und wenn ich im Livejournal rumgeistere und auf der Suche nach … Inspiration bin, weigere ich mich auch strikt, etwas zu lesen, das mehr als drei Kapitel hat.
Ich versteeeh einfach nicht, wie man so lange FanFics schreiben kann.
Ich meine – wer macht denn sowas?
Würd mir nie einfallen!
Und jetzt muss ich doch mal klarstellen, woher Tom und Mike euch so bekannt vorkommen.
Nachher kommen hier noch Andere – ich nenne mal besser keine Namen – auf den völlig falschen Trichter und behaupten, ich hätte die Zwei aus Fremdfanfiction (FFF) übernommen.
GANZ BESTIMMT NICHT!
Tom und Mike sind Tom Welling und Michael Rosenbaum! Die aus Smallville!
Also, Superman und Clark K- … Lex Luthor! Clex! (Ist das Kürzel geil, oder was?)
(Und wenn da in Fanfic über Jensen und Jared Menschen rumgeistern, die sich mögen und zufällig auch Tom und Mike heißen, dann meint die Autorin wahrscheinlich auch diese Beiden!)
Puha!
So, das war das, jetzt dürft ihr lesen.
(War ja mal wieder äußerst mitteilungsbedürftig heute …)
moko-chan
„Na von mir aus? DAS hat sie gesagt?“
Mike sah aus, als tendiere er stark dazu, die Hände in die Luft zu werfen, während Bobby kurz leise in sich hinein lachte, bevor er sich darauf zu besinnen schien, dass das Sam gegenüber kaum nett war, und Tom schwieg einfach, als gehe ihn das Ganze nichts an.
Sam zuckte mit den Schultern, schmollte in sein Bier hinein, und Dean konnte es sich nicht verkneifen, ein wenig über ihn zu grinsen.
Er wusste, dass es Sam quälte, wie Leia reagiert hatte, aber unter diesen Umständen konnte er nicht anders, als die Angelegenheit mit Humor zu nehmen.
Später, wenn er mit Sam allein war, konnte er vielleicht versuchen, Sam zu trösten, aber sicherlich nicht hier vor versammelter Mannschaft.
Sie saßen mal wieder alle Mann im Diner, und Ethel hatte inzwischen verkündet, dass sie keine Ahnung hatte, was sie mit sich anfangen sollte, wenn ihre Besuche irgendwann ausbleiben würden.
„Sie ist weder in Tränen ausgebrochen, noch hat sie versucht, ihn zu knuddeln. Sie ist einfach sitzen geblieben, und hat sich erkundigt, was es zu Mittag gebe. Es war herrlich.
Liz hat uns schließlich eingeladen, Weihnachten bei ihnen zu verbringen, und Leia hat noch immer so getan, als ginge sie das Ganze nichts an. Ich fürchte fast, Sam wird an ihr nicht sonderlich viel Freude haben.“
Diese Bemerkung trug Dean einen tödlich beleidigten Blick ein, den er geübt – wenn auch mit einem leichten Ziehen im Magen – ignorierte, um Bobbys Frage zu beantworten, ob sie Liz’ Einladung angenommen hätten.
„Ja haben wir“, nickte er. „Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass Hannah das nicht sonderlich lustig finden wird. Aber irgendwie müssen wir Leia ja dazu kriegen, schwesterliche Gefühle für Sammy zu entwickeln, und das kann sie ja schlecht, wenn wir jetzt gleich wieder abfahren.“
Seine letzten Worte konnten niemanden im Zweifel darüber lassen, wie es wirklich in ihm aussah, und kurz trafen sich sein und Sams Blick, und Dean lächelte ein wenig unsicher.
Sam wusste doch, dass sein Glück Dean wichtiger war als alles Andere.
„Wenn ihr bis Weihnachten hier bleibt“, überlegte Bobby laut, „könnt ihr den Fall eigentlich auch allein lösen. Ich hab ehrlich keine Lust mehr, hier noch länger dumm rum zu sitzen.“
Die eintretende Stille zeugte von allgemeinem Schock, Bobby wurde von sämtlichen Anwesenden fassungslos angestarrt, nahm das allerdings derartig unbekümmert zur Kenntnis, dass Dean schließlich zu dem Schluss kam, dass der bemützte Bartträger einen seiner seltenen Scherze gemacht hatte.
„Wie auch immer“, versuchte er, die kurzzeitige Zerstörung seines Weltbildes zu überspielen, „habt ihr irgendwas Neues rausgefunden?“
Tom seufzte und schüttelte mit dem Kopf, und selbst Mike war zu gefrustet, eine vokalisierte Antwort abzugeben.
„Nicht das Geringste. Es lässt sicht nichtmal rausfinden, wo diese Familie Stone begraben ist, die diesen dämlichen Bär verbrochen hat“, meldete Bobby sich zu Wort, und tätschelte McClanes wuschliges Haupt, das sich in Reichweite seiner Hand erhoben hatte.
„Wenn ihr mir nicht Stein und Bein geschworen hättet, dass ihr nicht betrunken wart, als eure Pinguine an euch vorbei gewankt sind, würde ich glatt behaupten, der Fall existiert überhaupt nicht. Darf ich übrigens fragen, warum ihr nicht daran gedacht habt, die Verfolgung der vermaledeiten Viecher aufzunehmen?“
Dean räusperte sich verlegen und trank einen Schluck Bier, also sah Sam sich gezwungen, in die Bresche zu springen.
„Wir mussten so lachen“, gab er zu und war relativ erleichtert, als er dafür nicht gerügt wurde.
„Verständlich“, sagte Bobby stattdessen, schüttelte leicht den Kopf und trank sein Bier aus.
Dann hob Sam plötzlich ruckartig den Kopf, stellte sein Bier mit einem lauten „Tock!“ auf dem Tisch ab, und Dean blickte ihn abwartend an.
„Ich habe eine Idee!“, verkündete Sam dann auch relativ euphorisch, warf in seinem übereilten Versuch, von der Dinerbank aufzustehen, beinahe den armen Mike zu Boden, der das Unglück hatte, neben ihm und somit im Weg herum zu sitzen, und stürmte ohne eine weitere Erklärung aus dem Diner.
„Du willst was?“
Leia starrte Sam an, als habe er nicht mehr alle Zacken in der Krone, und nach einem Moment der Besinnung konnte er das auch durchaus nachvollziehen.
Sie in einem Anfall von Jagdfieber um ihre Truhe voll falscher väterlicher Kuscheltiere zu bitten, klang auch in seinen Ohren ein wenig seltsam.
Er presste die Lippen zusammen, legte die Stirn in Falten, um über eine einleuchtende Erklärung für seine Bitte nachzudenken, und Leia schüttelte den Kopf über ihn und setzte sich wieder in ihren Sessel, um die Lektüre ihres Buches fortzusetzen, bei der Sam sie eben so rüde unterbrochen hatte.
Sie war deutlich distanzierter ihm gegenüber, seit er sich als ihr Bruder entpuppt hatte, und Sam fiel es einigermaßen schwer, damit umzugehen – genauer gesagt tat es ihm verdammt weh.
Heather und Liz hatten ihn sofort akzeptiert, wenn nicht sogar adoptiert, aber ausgerechnet die eine Person, mit der er blutsverwandt war, schien nichts von ihm wissen zu wollen.
„Leia“, begann er mit einem nahezu flehenden Unterton, „ich würde dich nicht um die Kuscheltiere bitten, wenn es nicht absolut wichtig wäre.“
Leia runzelte die Stirn, sah von ihrem Buch auf und maß ihn mit einem abschätzenden Blick.
„Und was, in drei Teufels Namen, könnte das Wichtiges sein, wofür du meine Kuscheltiere brauchst?“
Sie klang, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie amüsiert oder gereizt sein sollte, und Sam wurde unruhig.
Er fand es ein wenig verfrüht, Leia die Wahrheit über seinen doch ein kleinwenig unüblichen Beruf mitzuteilen.
Es konnte sie nur noch weiter von ihm entfernen.
Die Tür zu Leias Zimmer, zuvor von Sam beinahe aus den Angeln geschleudert, öffnete sich erneut, um Dean Einlass zu gewähren, und als er seinen Liebsten so verloren mitten im Zimmer herumstehen sah, eilte er sofort an seine Seite.
„Was treibst du hier?“, erkundigte er sich interessiert, stellte sich gleichgültig Leias hochgezogener Augenbraue, und legte Sam die Hand auf die Schulter.
„Einfach so davon zu stürmen, ist nun wirklich nicht die feine Englische Art.“
Sam fand, dass er darauf nichts erwidern musste, schwieg in der Konsequenz, und Dean räusperte sich nervös.
„Stör ich bei irgendwas?“
„Nein“, antwortete Leia prompt, „er hat mich lediglich um meine zehn Plüschtiere gebeten.“
„Oh, großartige Idee!“, platzte es aus Dean heraus, und Leia schien mit ihrem Latein am Ende.
„Ihr seid komisch!“, verkündete sie mit Überzeugung. „Und auch, wenn mir die Antwort vermutlich nicht gefallen wird: Was wollt ihr mit den Viechern?“
Dean erkannte etwas verspätet seinen Schnitzer, blickte auf Beistand hoffend zu Sam auf und wurde blass, allein deswegen, weil Sam es war.
„Sammy?“, fragte er beunruhigt, fasste Sam am Ellenbogen, als er keine Antwort bekam, schüttelte ihn sanft, als auch das nichts nützte, und stellte sich schließlich direkt vor Sam hin, packte ihn mit beiden Händen an den Schultern, genau in dem Moment, da Sam einen leisen Schmerzenslaut von sich gab, und Sams Hände in die Höhe strebten und sich an seine Schläfen pressten.
Sam kippte gequält stöhnend nach vorn, ihm gaben die Knie nach, und Dean sank überrumpelt mit ihm zu Boden, legte ihm eine Hand in den Nacken, während Sams Stirn gegen seine Brust lehnte, und hielt ihn fest.
Er blinzelte, leise Panik und Angst im Blick, als Leia plötzlich neben ihm kniete, sichtlich bestürzt aber um Ruhe bemüht.
Sam zitterte und wand sich in seinen Armen, stöhnte vor Schmerz, und Dean konnte wie bei jeder anderen Vision auch nicht mehr tun, als ihn festhalten und verzweifelt beten, dass es bald vorbei sein würde.
Sein Verhalten hatte sichtlich Einfluss auf Leia, die keineswegs in Aufregung geriet, sondern neben ihm hocken blieb, und schließlich zögernd begann, über Sams Rücken zu reiben, so lange, bis Sams Körper ganz still in Deans Armen lag, und allein Sams beschleunigter Atem davon zeugte, was geschehen war.
„Was stimmt nicht mit ihm?“, fragte Leia mit belegter Stimme, und als Dean den Kopf wandte, um sie anzusehen, sah er verhaltene Tränen in ihren Augen schimmern, was ihn unwillkürlich dazu brachte, die seinen hastig wegzublinzeln.
„Ist er krank?“
„Krank?“, echote Dean langsam, musste sich erst aus der Starre lösen, die ihn jedes verfluchte Mal überkam, wenn Sam eine Vision hatte, und sie nickte und biss sich auf die Unterlippe. „Ethels Mann hatte solche Anfälle – oder zumindest so ähnliche. Er hatte Krebs.“
„Er ist nicht krank – nicht so!“, versicherte Dean ihr hastig, geschockt von dem Gedanken.
So grässlich Sams Visionen auch waren, die Idee, Sam könnte an Krebs erkranken oder sogar bereits erkrankt sein, machte ihm beinahe noch mehr Angst.
Leia schluckte einmal, wischte sich über die Augen und stand auf.
„Gut“, sagte sie gefasst, blickte auf Dean mit Sam in seinen Armen hinab, und blieb ein wenig steif stehen. „Es geht mich ja auch nichts an.“
„Er ist dein Bruder!“, presste Dean, plötzlich zornig, hervor, überraschte damit nicht nur Leia sondern auch sich selbst, und Leia dachte sichtlich über seine Worte nach, dann hockte sie sich wieder neben ihn.
„Wir haben denselben Vater. Das macht ihn nicht zu meinem Bruder – nicht so, wie es sollte. Ich kenne ihn doch gar nicht. Ich habe ja nichtmal unseren Vater gekannt.“
Ihre Worte klangen gleichzeitig beherrscht und doch gefühlvoll, und als sie die Hand ausstreckte und Sam das verschwitzte Haar aus der Stirn strich, sah sie beinahe aus, als handele sie gegen ihr besseres Wissen.
„Kann man ihm irgendwie helfen?“
Sams Atem hatte sich inzwischen beruhigt, und da Dean nichts Besseres einfiel, fragte er Leia, ob er Sam in ihr Bett legen dürfe.
„Natürlich“, antwortete sie ruhig, half ihm bei dieser etwas komplizierten Aufgabe, und im Endeffekt war sie es, die die Bettdecke über Sam zog, während Dean Sams Schuhe am Fußende des Bettes aufstellte.
„Und jetzt?“, fragte sie, nachdem sie sich Beide wieder aufgerichtet hatten, und Dean trat von der anderen Seite ans Bett heran und setzte sich.
„Jetzt bleibe ich bei ihm, bis er aufwacht.“
Leia nickte, betrachtete das Bild, das sich ihr bot, dann lächelte sie ein wenig.
„Er ist ein guter Kerl, oder?“
Dean nickte. „Der Beste.“
Er wusste nicht, ob er es gesagt hatte, einfach, weil es die Wahrheit war, oder weil ein Teil von ihm sich wünschte, dass Leia Sam so zu behandeln begann, wie er es verdient hatte.
Er nahm Sams Hand, als sei es das Natürlichste von der Welt – inzwischen war es das auch – und Leia zog sich diskret zurück.
„Ich werde ihm einen Tee kochen“, verkündete sie leise, schloss die Tür hinter sich, und Dean lauschte ihrem Schritt, den Flur entlang und in Richtung Treppe, bis das Haus in völliger Stille zu liegen schien.
Im Halblicht draußen vor dem Fenster taumelten ein paar Schneeflocken im ersten, schwachen Mondlicht des Abends zu Boden, Sam schien inzwischen friedlich zu schlafen, und Dean hütete sich, ihn zu wecken.
Je länger Sam schlief, desto besser – vielleicht waren seine Kopfschmerzen verschwunden, wenn er aufwachte.
Dean streckte die Hand aus, um Sam in einer Sisyphosgeste das Haar aus dem Gesicht zu streichen, und Sam regte sich leicht und schmiegte sich an ihn.
Dean schossen Tränen in die Augen, ohne dass er sich erklären konnte, warum, und er hob hastig die Hand vor die Augen, als müsse er sich vor dem schlafenden Sam und dem ansonsten leeren Zimmer seiner Schwäche schämen.
Egal, wie oft er sich sagte, dass er sich keine Sorgen um Sam machen musste, dass es schon irgendeinen vernünftigen Grund dafür gab, dass die Visionen trotz Azazels Tod nicht aufgehört hatten, die Angst hörte nicht auf, an ihm zu nagen, und das hatte nicht das Geringste damit zu tun, dass Sam seinen Tod vorhergesehen hatte.
Irgendetwas stimmte nicht mit Sammy, und Dean schaffte es nicht, sich einzureden, dass er ihm in jedem Fall würde helfen können.
Er hatte schon viel zu oft versagt.
Eine halbe Stunde später, als Leia mit dem Tee zurück kam, waren in Deans Gesicht keine Spuren von Tränen mehr zu entdecken, und sie stellte die dampfende Tasse auf ihrem Nachttisch ab, richtete sich wieder auf und blieb einen Moment lang zögernd stehen.
„Kann ich sonst noch etwas tun?“
Dean schüttelte den Kopf, und sie schien das Zimmer wieder verlassen zu wollen, da begann Sam, sich zu rühren, stöhnte leise, und Leia blieb, wo sie war, und beobachtete, wie Dean sich über Sam beugte, eine Hand an seine Wange legte, und ihn beruhigend streichelte.
„Was ist passiert?“, murmelte Sam träge, mit leicht gepresster Stimme, noch bevor er die Augen aufschlug, und Dean biss sich auf die Unterlippe.
Er wollte Sam sagen, dass er eine Vision gehabt hatte, aber Leia verfügte über ein ausgezeichnetes Gehör, und er bezweifelte, dass Sam wollen würde, dass seine Schwester von seinem beängstigenden Talent erfuhr.
Dann schlug Sam die Augen auf, ächzte leise, als das schwache Licht der Nachttischlampe auf seine Netzhaut traf, und blickte sich desorientiert um, bevor sein Blick auf Leia fiel, und er sich endlich zu erinnern schien.
„Ich … ach so“, murmelte er, rieb sich die schmerzenden Schläfen, und Leia runzelte die Stirn und stemmte die Hände in die Hüften, sagte jedoch nichts.
„Soll ich euch allein lassen?“, fragte sie höflich, und Dean sah Sam abwartend an – denn obwohl er sehr viel lieber allein mit Sam gewesen wäre, fand er, dass es Sams Entscheidung war.
„Nur … nur für einen Moment“, antwortete Sam gepresst, schickte einen entschuldigenden Blick hinterher, und schien ehrlich überrascht, Leia lächeln zu sehen.
„In Ordnung“, sagte sie, „trink deinen Tee.“
Sie ging zur Tür, wandte sich ihnen allerdings noch einmal zu, bevor sie sie schloss.
„Möchtest du einen Kaffee, Dean?“
Er nickte und sie schloss die Tür hinter sich, und Dean wartete kaum, bis ihre Schritte im Flur verklungen waren, bevor er sich Sam zuwandte.
„Was hast du gesehen?“
Sam schloss die Augen, und Dean sah ihm an, das ihm die Erinnerung an seine Vision Angst machte – mehr noch, als die anderen Visionen zuvor.
„Du warst tot“, sagte Sam tonlos, ohne jede Emotion, und Dean lief ein kalter Schauer über den Rücken.
„Und als … als ich es begriffen hatte … dass du … das du nicht mehr da bist … dass ich allein bin“, Sam schluckte mühevoll, „… Ich bin durchgedreht. Ich habe … sie alle umgebracht. Alle, ohne zu zögern. Und mein Kopf tat so weh, alles tat so weh, aber ich konnte nicht aufhören … ich war wie besessen, nur dass ICH es war, der sie umbringen wollte – kein Dämon, sondern ich ganz allein.“
Sam hielt inne, schluckte ein paar Mal, um die Tränen zurückzuhalten, und schmiegte seine Wange an Deans Hand, als er ihn zu streicheln begann.
„Sie?“, fragte Dean leise, und Sam schlug die Augen auf und sah ihn an.
„Ich weiß nicht, wer sie waren. Ihre Gesichter waren undeutlich, verschwommen. Ich weiß nur, dass ich sie gehasst habe, weil … weil sie dich umgebracht hatten.“
Sams Stimme war nicht länger emotionslos und kalt, sie klang verzweifelt und ängstlich, und Dean fühlte sich so hilflos, dass er hätte schreien können.
Es war das gleiche Gefühl, als John gestorben war, es bohrte in ihm, zerrte an seinen Nerven, bis sie zum Zerreißen gespannt waren, und er sich wünschte, gar nichts mehr zu fühlen, und er war versucht, Sams Teetasse von Leias Nachttisch zu nehmen und sie an die gegenüberliegende Wand zu werfen.