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Freakin Out Now!

Der Kampf ums Überleben beginnt!
von

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Searching…

Und recht zügig geht es weiter ^^

... Mit diesem kapi hab ich mir echt mühe gegeben und ich hoffe ihr habt alle spaß beim lesen, besonders die reituki und nisaki-fans unter euch ^^
 

Ich würde mich über zahlreiche kommis freuen QQ
 


 

~*~*~
 


 


 

14. Kapitel: Searching…
 

» Wenn du Ruki finden willst, musst du folgendes Rätsel lösen: „Was hört ohne Ohren, schwatzt ohne Mund und antwortet in allen Sprachen?“ «


 

“Ein Rätsel?! Was soll der Scheiß?!” Knurrte Reita wütend und setzte sich auf das zerwühlte Bett, den Zettel in der Hand haltend. Immer wieder las er die Zeile durch und versuchte dessen Sinn zu verstehen. Wussten sie denn nicht, dass er bei Rätseln total schlecht war? Wie sollte er so Ruki nur finden? Wahrscheinlich würde er ihn nie finden. Nie… Die Augen schließend, ließ er sich nach hinten sinken und starrte die Decke an. Er hatte keine Lust den Tag damit zu verbringen, nach dem Jüngeren zu suchen. Er wollt ihn jetzt sehen! Sich jetzt bei ihm Entschuldigen und diesen traurigen Gesichtsausdruck vergessen, an dem er selbst die Schuld trug. Es nervte ihn, dass sein Gewissen ihm immer wieder diese Bilder von Ruki´s Hilflosigkeit und verzweifelter Wut vorspielten. Sich auf die Unterlippe beißend, richtete er sich wieder auf und las die Zeile erneut.

“Was hört ohne Ohren, schwatzt ohne Mund und antwortet in allen Sprachen?! … Was soll das bitte sein? Ein Mensch oder Tier kann es nicht sein, aber was dann? Ich hab keine Ahnung wo ich anfangen soll zu suchen!” Mittlerweile lief Reita leicht nervös in dem Zimmer auf und ab und ging dann raus auf den Gang. Irgendwas war merkwürdig. Warum war er den ganzen Morgen Niemandem begegnet? Bis auf Aoi und Uruha hatte er niemanden weiter gesehen und Aoi musste mitten im frühstücken auch plötzlich gehen. Wollte aber nicht sagen, warum und wohin. Allmählich wurde ihm bewusst, dass das Ganze geplant gewesen sein muss. Warum sonst sollte Kai ihn hierher schicken, wenn Ruki gar nicht in seinem Zimmer war?

“Ni~ya, du verdammter Arsch! Das ist doch auf deinem Mist gewachsen!” Grummelte er verbissen und zerknüllte den Zettel in seiner Hand. Er hätte es wissen müssen. Dass sein angeblich bester Freund dahinter stecken würde. Wenn er ihn in die Finger bekäme, würde er ihm eigenhändig den Hals umdrehen. Doch im Moment musste er dieses beschissene Rätsel lösen.

“Was hört zu und kann Antworten? Ein Herz? Nicht wirklich… Oder doch? Aber was sollte ich mit dieser Antwort, wenn sie denn richtig wäre? Ich werd hier schlecht eins finden.“ //Abgesehen davon, dass das ziemlich makaber wäre…// Dachte er noch bei sich und biss sich erneut auf die Unterlippe. Was erwartete ihn eigentlich, wenn er dieses Rätsel lösen würde? Würde er dann Ruki finden? Sollte ihm die Antwort auf das Rätsel den Ort verraten, wo sich Ruki befand? Zähne knirschend ging er in sein Zimmer und lief dort hin und her. Es machte ihn von Minute zu Minute nervöser, dass er nicht auf die Lösung kam.

“Die Zeit? Auch nicht… Scheiße ey, das kann doch alles Mögliche sein!” Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare und sah sich in seinem Zimmer um. “Ich brauch Hilfe!” Entschlossen jemanden zu suchen, der vielleicht mehr von Rätseln verstand, rannte er durch das Internat und suchte nach seinen Freunden. Überall suchte er. In den Unterrichtsräumen, im Musiksaal, in der Aula, bei den Aufenthalts- und Freizeiträumen, doch er begegnete Niemandem von ihnen. “Das kann nicht wahr sein! Was mach ich denn jetzt?” Noch immer hielt er den Zettel in der Hand und bereute innerlich, dass er in der Schule nie aufgepasst hatte. Er war sich sicher, dass er es wusste, es lag ihm auf der Zunge. “Wenn es in allen Sprachen antworten kann…? Hä?! Niemand kann in allen Sprachen Antworten!”

“Es kann immer nur das Antworten, was es hört.” Flüsterte eine Stimme hinter ihm und Reita machte einen Sprung zur Seite, als er Gackt hinter sich stehen sah.

//War ja klar, dass er sich so dämlich anstellen würde…// Dachte Gackt innerlich schmunzelnd. Gab sich nach außen hin jedoch ruhig und gelassen. “Denk darüber nach.” Brachte er noch den altklugen Spruch und ging an Reita vorbei in Richtung Krankenstation.

“Was?! Jetzt bin ich immer noch genauso schlau wie vorher! Arsch!” Grummelnd blieb Reita stehen und sah aus dem Fenster. Der Schulhof erstrahlte bereits in neuem Glanz und auch in den Gängen waren keine Spuren mehr von Halloween zu sehen. Seufzend lehnte er seine Stirn gegen die kühle Fensterscheibe und hauchte seinen Atem gegen sie, bis das Fenster beschlug.

“Ruki~ wo bist du nur?” Wisperte er gegen die Fensterscheibe und betrachtete seinen Atem an der Scheibe. “Nur das antworten, was es hört? ” Und auf einmal wurde es ihm bewusst, was die Lösung des Rätsels war. Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte er den Gang entlang und die Treppen nach unten. Das Grummeln einiger Schüler, die er anrempelte, kümmerte ihn nicht. Er fragte sich nur, wo er sowas in dieser Schule finden sollte. Wo konnte er es hören? Es musste einen Raum geben. Einen Ort....

“RUKI~!” Immer wieder schrie er den Namen des Jungen und wartete auf eine Antwort. Nicht von Ruki selbst, das wusste er. Die Blicke der anderen Schüler ignorierend rannte er die Treppen weiter hinunter, ohne darauf zu achten, wo sie ihn hinführten, bis er schließlich den Keller erreichte. Der Keller?! Er war zum ersten Mal hier unten. Er wusste nicht, dass es sich wahrhaftig um Kellergewölbe handelte. Doch jetzt erinnerte er sich, was Kai ihm damals erzählt hatte. Was auch der Direktor ihnen gesagt hatte. Das die Schule früher ein Schloss war und die Keller aus Gewölben bestanden, mit hohen Decken und einem einzigartigen Klang.

“Ruki~ Ruki… Ruki…?” Und tatsächlich! Hier unten gab es ein ECHO! “Ruki? Komm raus! Wo steckst du?!” Schrie er in die Dunkelheit der Gewölbe hinein und hörte immer wieder seine eigene Stimme widerhallen. //Das nervt…// Als es ruhig um ihn herum wurde, hörte er es plötzlich Kratzen und drehte sich erschrocken um. Seine Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen und nur langsam erkannte er ein paar Gestalten, ein paar Meter vor sich stehen.

“Wo ist RUKI?” Schrie er sie an und wollte auf sie zugehen.

“Bleib stehen!” Warnte einer der Personen ihn und fuhr fort. “Ruki ist nicht hier. Deine Suche fängt doch gerade erst an. So leicht machen wir es dir nämlich nicht!” Erklärte sie gehässig weiter und erntete ein zustimmendes Kichern. Reita war sich nicht sicher aber glaubte die Stimme zu kennen.

“Kyo~…… Die…” Murmelte er abfällig in die Dunkelheit und blieb ungeduldig stehen. “Was muss ich denn noch tun?!”

“Hör zu…………
 

»Getrennt ist es von einem größeren Werk ein Teil ……vereint ist es nur wieder von diesem Teil ein Teil!“ «
 

Hallte dieses Mal das Echo von Kao´s Stimme wieder.

“Bitte WAS?! Ich hab keinen Bock mehr auf den Mist! Wo ist Ruki?!” Schrie er in die Dunkelheit. Langsam gingen ihm die ganzen Rätsel auf den Keks. Und dieses hier sowieso. Nicht nur das er es sich nicht merken konnte. Es ergab auch so keinen wirklichen Sinn. //Ein Teil von einem Teil von einem Werk… getrennt… vereint?!// Seine Gedanken überschlugen sich erneut und er schüttelte wild mit dem Kopf. Das er auf seine Frage keine Antwort bekam, realisierte er erst nach kurzer Zeit. Irritiert sah er sich in dem Kellergewölbe um und musste feststellen, dass er alleine war.

“Jetzt haben die sich auch noch aus dem Staub gemacht!” Verzweifelt schlug er mit der Faust gegen die Wand und schloss die Augen. Er spürte die Verzweiflung in sich weiter ansteigen und wie sie ihn von Innen heraus zerfraß. Warum taten sie ihm das an? Ihn so zu quälen. War das die Strafe dafür, was er Ruki angetan hatte? Am liebsten würde er jetzt in Selbstmitleid zerfließen. Doch er musste weitersuchen. Etwas in ihm drang ihn dazu, nicht aufzugeben und zu kämpfen. Wenn er doch nur wüsste, was das war…
 

~*~*~
 

“Reita hat die erste Station erreicht.” Flüsterte Ni~ya den anderen zu, seufzte leicht und steckte sein Handy wieder in seine Hosentasche. Er sprach absichtlich so leise, wollte er doch nicht riskieren, dass Ruki ihn hörte und erneut einen Aufstand machte.

“Wie lange wird er wohl brauchen, bis er hier ankommt?” Fragte Sakito skeptisch und sah fragend zu Kai und Hitsugi. Alle vier hatten sie sich ein freies Zimmer im Dachgeschoss gesucht. Hier, so dachten sie, würde Reita sie noch am wenigsten finden. Bei der Gelegenheit wurde ihnen bewusst, dass hier oben niemand wohnte. Alle Zimmer schienen sich noch im Umbau zu befinden. Die ganzen Spukgeschichten, die Yomi und Ruki in die Welt gesetzt hatten, waren alle nicht wahr gewesen. Zumindest gab es keine Hinweise auf ihre Richtigkeit. Sie hatten sich alle an der Nase herumführen lassen und nur Dank Ni~ya, der unbedingt ein Versteck für Ruki brauchte, war dem endlich ein Ende gesetzt.

Kai und Hitsugi hatten es sich inzwischen zur Aufgabe gemacht, das Zimmer ein wenig aufzupeppen und es für den außergewöhnlichen Anlass herzurichten. Später würden noch Aoi und Uruha dazu kommen und beim “dekorieren” helfen. Sie waren noch auf der Suche nach dem perfekten Deko-material und einigen Accessoires….

“Ewig… So wie ich diesen Trampel einschätze, dauert das bestimmt noch bis heute Abend, wenn nicht sogar noch bis in die Nacht hinein!” Meinte Ni~ya leise grummelnd und ließ sich neben Sakito auf die Couch fallen. Beide sahen sie seufzend zu Ruki, den sie notdürftig an einen Stuhl gekettet hatten.

“Was habt ihr Schweine vor?! Macht mich endlich los!” Keifte der Blondschopf verbissen herum und man hörte seine Handschellen gegen das Metall des Stuhles schlagen. Beinahe schon panisch sah er sich um. Was ihm allerdings nicht viel brachte, da sie ihm die Augen verbunden hatten. Schließlich sollte Ruki nicht sehen, in was für einem Zimmer er sich befand und was sie mit ihm und Reita vorhatten.

“Wieso? Gefällt es dir hier nicht?” Fragte Sakito ihn sarkastisch und räusperte sich kurz. “Ich will nicht den ganzen Tag hier rumhocken!” Jammerte er leise und sah verbissen zu Ni~ya. “Du bist Schuld, dass ich hier meine Zeit vergeude!”

“Ich?”

“Ja du!”

“Ich dachte, du verbringst gerne Zeit mit mir?” Fragte ihn Ni~ya gehässig und musste schmunzeln als Sakito sich schmollend von ihm abwandte und die Arme verschränkte. “Bist du jetzt sauer?” Doch er bekam keine Antwort. “Saki?” Wieder war nur ein leises Grummeln zu hören. “Satty… Du hältst das nicht lange durch~” Raunte er dem Jüngeren ins Ohr und sah ihn abwartend und süffisant grinsend an.

“Dir ist klar, dass ich dich über alles auf der Welt hasse!” Keifte Sakito ihn an und schenkte ihm einen verachteten Blick. Bemüht das Kichern von Kai und Hitsugi zu ignorieren, welche sie verstohlen beobachteten.

“Das sagst du immer wieder, aber noch nie hast du es ernst gemeint. Erst Recht nicht in den vergangenen Tagen.” Flüsterte Ni~ya ihm zu und musste sich zusammenreißen sich nicht vollkommen an ihn ranzuschmeißen. Mit jedem Tag, den sie mit sinnlosen Streitereien verbrachten, fiel es ihm schwerer dem Anblick des Jüngeren zu widerstehen. Er wusste worauf er sich hier einließ und das es nicht leicht sein würde. Doch das Risiko ging er ein. Das Spiel mit dem Feuer gehörte zu den schönsten und spannendsten Spielen, die er kannte.

“Hach man, ich bin ja schon still…” Gab Ni~ya schließlich seufzend auf und sprang von der Couch. “Ich kümmere mich mal um Reita´s Baby~” Sich über die Lippen leckend hob er den Bass auf und stolzierte aus dem Zimmer. Aber nicht ohne Sakito einen viel sagenden Blick zuzuwerfen, welcher sich nur angewidert zur Seite drehte.

“Der wird nie aufgeben.” Tuschelte Hitsugi und Kai stimmte ihm fröhlich zu.

“Ni~ya hat einen totalen Narren an Sakito gefressen.” Kicherte Kai noch lauter, als wenn Sakito nicht mit in diesem Zimmer sitzen würde.

“Lasst mich endlich in Ruhe! Ich werd darauf bestimmt nicht eingehen!” Zickte Saki rum und verließ ebenfalls das Zimmer.

“Amüsant. Beide spielen sie Amor bei Reita und Ruki, aber bei sich selbst bekommen sie es nicht geregelt.” Stellte Hitsugi lachend fest, stieg wieder auf die Leiter und nahm die alten, gräulichen Gardinen ab um neue, stylische aufzuhängen, während Kai ihm weiter assistierte.

Das Ruki die ganze Zeit lauschte, interessierte sie nicht. Langsam wurde ihm klar, was das Ganze hier sollte und welcher Rolle er in diesem Spiel spielte. //Er wird sich gar nicht die Mühe machen, mich bis zum Ende zu suchen…// Dachte er resigniert.
 

~*~*~
 

Noch immer grübelte Reita über das zweite Rätsel. Er hatte sich in die Cafeteria gesetzt und beobachtete gelangweilt die Schüler, wie sie fröhlich quatschten und ungesundes Fast Food in sich hineinstopften, er selbst hatte keinen Hunger, obwohl sein Frühstück schon mehrere Stunden zurück lag. Er verspürte einfach keinen Hunger. Nur Leere in sich. Sein Kopf war vollkommen leer. Er hatte es aufgegeben, sich über diese Rätsel aufzuregen, aber auf die Lösungen kam er auch nicht. Er hatte verschiedene Lösungsansätze gefunden und sie auf einen Zettel gekritzelt, aber sie brachten ihn nicht weiter.

“Ist doch alles Mi-!” Fing er an zu Grummeln, als ihm ein Flyer ins Gesicht flog und ein paar Schüler lachend an ihm vorbei rannten. Perplex fischte er sich den Flyer aus seinem Gesicht und betrachtete ihn gelangweilt.
 

»

STRANDPARTY auf dem Sportplatz

Am Freitag Abend,

Beginn 21 Uhr

Alkohol, laute Musik und schicke Mädchen!!!

«
 

War in Großbuchstaben auf den Zettel geschrieben. Seufzend verlor er sich in den Buchstaben vor sich, die allmählich zu einem großen Nichts verschwommen. //Strand… Sonne, Meer… Sand… Das hätte ich jetzt auch- … Warte SAND?!//

“Es ist getrennt ein Teil von einem Werk, vereint aber auch nur wieder ein Teil von einem Teil…” Las er hektisch auf seinem voll gekritzelten Blatt Papier. Jetzt war er sich sicher. Sein Verstand arbeitete wieder auf Hochtouren und er hoffte Ruki wenigstens ein bisschen Näher zu kommen, als er zum Sportplatz rannte. Wie viel Zeit seit dem Beginn seiner Suche vergangen war, wusste er nicht und er wollte es auch gar nicht wissen. Noch stand die Sonne weit oben am Himmel, das genügte ihm vorerst als Antwort.

Die Augen offen haltend sah er über den weiten Sportplatz, als er eine kleine Gestalt an den Sprunggruben erblickte. Langsam ging er auf sie zu und erkannte Yomi, wie er im Sand saß und sich von der Sonne beschienen ließ. Für einen recht kalten Novembertag, war das Wetter einfach nur wunderbar.

“Du hast ganz schön lange gebraucht, Nasenbinde.” Die Augen geschlossen haltend, reichte er ihm einen Zettel und grinste hämisch vor sich hin.

“Hmpf.” Sich einen Kommentar verkneifend, las Reita was auf dem Zettel stand, während Yomi´s Grinsen immer größer wurde.
 

»Es hat viel Macht und ist doch Machtlos.«
 

“Ahja? Und? War´s das?” Fragte er verblüfft Yomi. War sich seiner Antwort bereits sicher.

“Das und die Tatsache das in dem Sandhaufen hier ein Schlüssel vergraben ist.” Erwiderte Yomi zuckersüß. “Viel Spaß beim Suchen!” Fügte er gehässig hinzu und deutete vor sich auf eine Stelle. Er freute sich, dass man ihm diese Station zugeteilt hatte. Es gab nichts Schöneres, als mit anzusehen, wie Reita verzweifelt im Sand nach einem Schlüssel suchte.

“Das ist nicht dein Ernst!?!“ Giftete er den Zwerg vor sich an und zerknüllte den Zettel in seiner Hand.

„Und wie! Ohne den Schlüssel bringt dir die Lösung des Rätsels auch bloss nicht.“ Erwiderte Yomi grinsend und sah zu Reita auf.

„Das… ARGH! Ich bring ihn noch um!” Zähneknirschend ließ sich Reita vor Yomi auf die Knie fallen und fing an zu graben. In dem Sandhaufen würde er doch ewig nach einem Schlüssel suchen! Die ganze Sache hatte doch schon gar nichts mehr mit Ruki zu tun. Sie erniedrigten ihn hier zu ihrem Vergnügen und Ruki war am Ende bestimmt eingeweiht und wusste von all dem hier und lachte in seinem Versteck über seine Dummheit. Der Gedanke daran, dass es so sein könnte, verletzte ihn, aber etwas sagte ihm, dass er sich irrte. Das Ruki von der Situation genauso überrumpelt worden war und das er genauso zu leiden hatte.

“Du gräbst nicht tief genug… ne mehr links… das andere links… ach man Reita!” Yomi ging in seiner Rolle geradezu auf. Immer wieder biss er sich auf die Unterlippe und versuchte seine Bauchschmerzen, welche vom unterdrückten Lachen herrührten, zu verdrängen. Reita hatte es schon aufgegeben, irgendwas zu erwidern. Nicht nur das ihm die Worte fehlten, auch die Umstände machten ihm zu schaffen.

Immerhin hatten sie Anfang November und er saß hier kurzärmlig in einem Sandkasten, während Yomi in einer dicken Pelzjacke hinter ihm stand und ihm herablassend zuschaute.

Sich nur auf sein Vorhaben konzentrierend strich er schließlich mit den Fingerkuppen über etwas Kaltes, Metallenes. “Ha!” Endlich hatte er den verdammten Schlüssel gefunden und zog ihn aus dem Sandhaufen. Sein verdrecktes Aussehen ignorierend, rannte er in Richtung des Hauptgebäudes. Yomi ließ er schweigend an dem Sandkasten stehen. Schmunzelnd zog dieser sein Handy aus der Jackentasche und informierte Ni~ya…
 

Reita hatte inzwischen das Büro des Direktors erreicht und stand nun leicht verunsichert davor. Was genau war jetzt seine Aufgabe? Er hatte den Schlüssel und das Rätsel, was ihn eben hierher geführt hatte. Was musste er jetzt in dem Zimmer tun? Wieder etwas Suchen?

Zögerlich steckte er den Schlüssel in das Schloss, nachdem er festgestellt hatte, dass die Tür verschlossen war, und drehte ihn herum. Mit einem leisen Klicken ging die Tür auf und er stand in einem abgedunkelten Zimmer. Er war sich im klaren, dass er nicht allzu viel Zeit hatte, hier etwas zu Suchen, denn der Direktor würde, wie die anderen Lehrer, heute wieder kommen und niemand würde wissen, wann das sein sollte.

Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und trat in den Raum.

“Und jetzt?” Flüsterte er in die Dunkelheit und ging auf den Schreibtisch zu, auf welchem ein weiterer Hinweis auf ihn wartete.
 

» In diesem Zimmer ist ein weiterer Schlüssel und ein Rätsel versteckt. Deine Zeit dafür ist knapp!«
 

Grummelnd las er sich den Zettel durch und steckte ihn dann in seine Hosentasche. “Danke, das weiß ich auch.” Erwiderte er zynisch und fing an zu suchen. Mit schnellen Schritten lief er um den Schreibtisch und fing an wahllos sämtliche Schubladen zu öffnen und in ihnen rumzuwühlen. Was er da manchmal für Unterlagen in der Hand hielt, wollte er besser nicht wissen und ignorierte sie auch gekonnt. Hier einen Schlüssel zu finden, müsste doch um eine wesentliches leichter sein, als draußen auf dem Sportplatz bei der Sprunggrube.

“Hier ist nichts…” Resigniert hakte er den Schreibtisch ab und ging zu den Kommoden und Schränken, doch auch da war nichts. Immer wieder huschte sein Blick durch die halb zugezogenen Gardinen und er sah, wie die Sonne langsam unterging.

“Verdammt! Mir rennt die Zeit davon!” Panisch sah er sich in dem für ihn immer kleiner werdenden Raum um und fing nun auch an, in den Blumentöpfen und unter dem Teppich zu suchen. Zunächst unbemerkt kam er dem Schreibtisch immer näher, während er den Fußboden absuchte und schließlich in den Papierkorb unter dem Schreibtisch schauen wollte.

“Aaauuuuuuaaaah~” Jammerte er laut, als er mit dem Kopf gegen die Tischkante stieß und ihm kurz schwindlig wurde. Eine Hand an seine Stirn haltend, brauchte er einen Moment um wieder klar denken zu können.

“Papierkorb~…” Erinnerte er sich an sein Vorhaben, als er direkt vor seinen Augen etwas im Licht der untergehenden Sonne blinken sah. Genau in Augenhöhe, glitzerte unschuldig ein kleiner goldener Schlüssel, an dem eine Papierrolle befestigt war. Fassungslos betrachtete er die Raffinesse, die sich ihm hier zeigte. Man hatte den Schlüssel mit Klebeband direkt unter die Tischplatte geklebt. Zugegeben das war mehr als geschickt und raffiniert und er fragte sich, warum er das nicht schon früher gesehen hatte, als er den Schreibtisch abgesucht hatte. Ohne viel Zeit zu verlieren nahm er den Schlüssel und rollte das Papier auseinander.
 

»Erst weiß wie Schnee, dann grün wie Klee, dann rot wie Blut, schmeckt allen Menschen gut!«
 

Bei diesen Worten fing sein Magen lautstark an zu Grummeln und er ließ sich auf den breiten, bequemen Sessel des Direktors fallen. „Hunger~“ Jammerte er leise und musste ein Gähnen unterdrücken. //Kann ich nicht morgen weitersuchen? Ich bin vollkommen am Ende!// Klagte er in Gedanken weiter und fuhr sich durch sein zerzaustes Haar. Er fühlt sich scheußlich und sah bestimmt auch so aus. Vollkommen verschwitzt und dreckig rappelte er sich von dem bequemen Sessel auf und ging zur Tür. Vor ihr hielt er jedoch inne und sah noch einmal hinter sich. Vergessen hatte er hoffentlich nichts und auch so sah das Zimmer aus, als wenn er nie hier gewesen wäre. Darauf hatte er die ganze Zeit geachtet.

Schweigend trat er hinaus in den Gang und zerbrach sich erneut den Kopf über eines dieser Rätsel. Die Frage, wie Ni~ya nur auf solche Ideen kam, kümmerte ihn schon lange nicht mehr. Überhaupt an die Rache, die er den anderen schwor, die hatte er schon lange vergessen. Ihm Kümmerte nur noch eines: Warum verdammt noch mal Tat er das alles für diesen einen Jungen? Er ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf, als wenn er sich für die Ewigkeit dort festgesetzt hätte.

Erneut las er das Rätsel und war sich zumindest sicher, das es sich um etwas zu Essen handeln musste und das würde er nur in der Cafeteria beziehungsweise in der Küche finden. Immerhin dieses Rätsel schien mit zu den leichteren zu gehören.

In der Cafeteria angekommen, war alles wie noch vor ein paar Stunden. Schüler liefen an ihm vorbei und warfen ihm abwertende Blicke entgegen, während andere ihn nur angrinsten. Schnell setzte Reita seinen Weg zur Küche fort, wo sich nach wie vor niemand befand. Auch die Köche und Küchenhilfen würden erst heute Abend wiederkommen.

„Hier her.“ Hörte er eine Stimme lieblich flüstern und er erblickte Shinya an einem kleinen runden Tisch sitzen, mit einer Schüssel Kirschen vor sich.

„Erst weiß wie Schnee, dann grün wie Klee, dann rot wie Blut, schmeckt allen Menschen gut... Kirschen!“ Murmelte Shinya lächelnd und bedeutete Reita sich zu ihm zu setzen. „Magst du welche haben?“ Fragte er ihn höflich und drückte ihm einfach eine Schüssel in die Hand.

„Wie lautet das nächste Rätsel?“ Fragte Reita ungeduldig und stellte die Schüssel wieder zur Seite. Seinen Hunger hatte er verdrängt, er wollte nur noch Ruki finden.

„Willst du die nicht essen? Du siehst doch total fertig aus und Hunger hast du bestimmt auch!“ Meinte Shinya besorgt lächelnd und blickte zu der Schüssel Kirschen.

„Nein, danke. Also, was muss ich als nächstes tun?“ Fragte Reita unablässig weiter und hatte arge Mühe, der Versuchung zu widerstehen. Er wollte diese Sucherei endlich hinter sich bringen und erst danach was Essen und sich Ausruhen.

„Du widerstehst der Versuchung, dich selbst an erster Stelle zu sehen und deine Bedürfnisse zu befriedigen?“ Kam es überrascht von dem Älteren.

„Ngh~… Hai… also was ist jetzt?!“ Allmählich wurde Reita immer ungeduldiger. Konnte Shinya ihm nicht einfach das nächste Rätsel geben?!

„Der gefundene Schlüssel führt dich zu einem Schrank, in einem Zimmer, welches du freiwillig sicherlich nie betreten würdest, außer du bist krank.“ Erklärte Shinya ihm lächelnd und aß eine Kirsche.

„Die Krankenstation also.“ Murmelte Reita zu sich und stand auf. Mehr wollte er nicht wissen.

„Viel Glück!“ Rief ihm Shinya noch nach, ehe Reita aus seinem Blickfeld verschwand. „Du wirst es brauchen…“ Fügte er noch leise hinzu und widmete sich wieder seinen Kirschen. „Willst du denn wenigstens welche haben?“ Flüsterte er lächelnd in die Stille, als er eine Person hinter sich bemerkte.

„Gern~…“ Murmelte Die und setzte sich zu Shinya…
 

Reita machte sich derweil auf den Weg zur Krankenstation. Immer wieder sah er nach draußen, beobachtete, wie die Sonne unterging. Er wusste nicht, wie es Ruki ging, wie lange dieser schon auf ihn warten musste. Mittlerweile zweifelte er immer mehr daran, dass Ruki in die ganze Sache eingeweiht worden war.

„Ich muss mich beeilen!“ Inzwischen hatte er die Krankenstation erreicht und ging ohne zu Klopfen hinein. „Gackt, wo ist der Schrank?!?“ Fragte er diesen genervt und ignorierte dessen Versuch etwas zu erwidern. Hektisch sah er sich um und entdeckte schließlich einen kleineren Schrank, an dem ein goldenes Schloss hing. Das musste er sein. Mit zittrigen Händen fummelte er den Schlüssel in das Schloss bis es Klick machte. Gackt sah ihm schweigend zu. Er saß an seinem Schreibtisch und hatte bis eben noch Krankenakten durchgesehen. Doch Reita´s nervösen Gesichtsausdruck und sein Handeln fand er dann doch wesentlich interessanter.

Endlich hatte dieser den Schrank geöffnet und sah fassungslos hinein. „Was soll der Mist?!“ Fragte er Gackt wütend und nahm seinen Bass aus dem Schrank. „Was hat der hier zu suchen?!“ Schrie er ihn an und ging auf ihn zu.

„Der gehört zu deiner Suche dazu. Du wirst ihn noch brauchen.“ Erklärte Gackt ruhig und sah über seine Lesebrille hinweg zu ihm hinüber. „Ein letztes Rätsel wird dich zu deiner letzten Station führen.“ Fuhr er fort und machte eine dramatische Pause, bevor er fortfuhr.
 

»Wie ein Faden hat es einen Anfang und ein Ende. Doch was der Anfang und was das Ende ist, weißt du nicht.«
 

Sprach er lächelnd und wandte ihm den Rücken zu. „Und nun verschwinde endlich. Ich hab zu arbeiten.“ Sprach er weiter und fing an Notizen aufzuschreiben.

Reita schnaubte nur verächtlich und verschwand mit seinem Bass aus dem Zimmer. //Anfang und Ende sind gleich? Anfang und Ende der Suche? Meint er das damit?// Sich den Kopf zerbrechend, bemerkte er gar nicht, wie er langsam die Treppen nach oben ging und schließlich bei ihren Zimmern ankam. Als er merkte, dass er nicht weiterkam, wurde ihm erst bewusst, dass er vor Ruki´s Zimmer stand.

„Der Anfang ist das Ende…“ Wisperte er in die Stille und öffnete die Tür…

„Da bist du ja endlich.“ Sakito und Ni~ya saßen auf Ruki´s Bett und sahen lächelnd zu Reita, der erstarrt im Türrahmen stand.

„Ni~ya!“ Sich auf die Unterlippe beißend, ballte er die eine Hand zur Faust und unterdrückte seine Wut.

„Ganz ruhig. Du hast es fast geschafft. Eine letzte Aufgabe wartet auf dich.“ Erklärte Sakito ihm ruhig und sah fragend zu Ni~ya, welcher nur bestätigend nickte.

„WAS?!“ Eigentlich hatte Reita gehofft, dass er Ruki jetzt endlich gefunden hatte, doch dem war nicht so. Er schien noch lange nicht am Ziel zu sein.

„Akira~ … warum hast du hier mitgemacht?“ Fragte ihn Ni~ya leise und sah ihn eindringlich an.

Mit so einer Frage hatte er nun nicht gerechnet. Perplex blinzelte Reita ihn an und suchte nach den richtigen Worten. Das war genau die Frage, die er sich selbst schon die ganze Zeit gestellt hatte.

Die Sonne war bereits untergegangen und in dem kleinen Zimmer wurde es immer dunkler, bis er nur noch Umrisse von Sakito und Ni~ya erkannte, wie sie auf dem Bett saßen. Reita verengte seine Augen zu Schlitzen, um besser sehen zu können und ging zögernd auf sie zu.

„Weil ihr mich dazu genötigt habt! Was hatte ich denn für eine andere Wahl!?!“ Antwortete er giftig und blieb stehen.

„Du hattest mehrere Möglichkeiten. Du hättest die Zettel auch ignorieren können. Wir haben dich nicht gezwungen ihn zu Suchen.“ Antwortete Ni~ya immer noch genauso ruhig.

„Hmpf!“ Warum verdammt noch mal hatte er Recht?!

„Du bist ziemlich weit gegangen. Wie weit würdest du noch gehen?“ Fragte ihn nun Sakito und lächelte ihn aufmunternd an.

„Wie weit noch?“ Reita verstand nicht ganz und erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, dass er seinen Bass noch in der Hand hielt. Welche Rolle spielte der denn dabei?

„Wie viel bedeutet Ruki dir?“ Stellte Ni~ya die alles entscheidende Frage und stand langsam auf.

„Wie viel er mir bedeutet…?“ Wiederholte Reita leise und sah Ni~ya unsicher in die Augen.

„Wie viel bedeutet dir denn dein Bass?“ Stellte Sakito die andere alles entscheidende Frage.

„Mein Bass? Alles!“ Antwortete Reita sofort und fing langsam an zu verstehen. „Ihr spinnt doch! Ich geb den nicht her! Nie in meinem ganzen verfluchten Leben!“ Schrie er sie beide an und hielt seinen Bass fester in der Hand. Doch er erhielt keine Antwort. Schweigend sahen sie sich in die Augen.

„Akira… du weist, wie es weitergeht. Du entscheidest, wie deine Suche enden wird. Du solltest endlich mal aufhören, dich selbst anzulügen.“ Entgegnete Ni~ya ihm ernst.

„Halt dein MAUL!“ Brüllte dieser ihn nur an und biss sich verzweifelt auf die Unterlippe. Er war nahe dran seine Beherrschung zu verlieren und Ni~ya die Faust ins Gesicht zu schlagen.

„Reita~“ Versuchte Sakito es nun gefühlvoller und ging auf ihn zu. „Warum fällt es dir nur so schwer, es zuzulassen?“ Fragte er ihn leise.

„Mir fällt gar nichts schwer! Verdammt noch mal!“

„Doch, tut es…. Siehst du es wirklich nicht, oder willst du es nicht sehen?“ Fragte ihn Ni~ya nun nicht mehr ganz so ruhig. Wie kann man denn nur so verdammt Stur sein?! Ohne irgendwas zu sagen ging er auf Reita zu und schlug ihm ins Gesicht, so dass er raus in den Gang stolperte und nach hinten fiel. „Du bist der größte Vollidiot, denn ich je gesehen hab!“ Schnauzte er ihn an, beugte sich über ihn und holte erneut aus.

„NI~YA!“ Sakito war ihnen gefolgt und zog Ni~ya von Reita runter. „Beruhig dich mal!“

„Das kann doch nicht wahr sein! Er macht jeden Scheiß mit, aber vor dem letzten Schritt drückt er sich nach wie vor! Wenn dir das hier alles egal ist, dann geh eben und nimm deinen Bass mit!“ Schrie er ihn an und ließ sich nur widerwillig von Sakito zurückziehen.

Reita saß noch immer auf dem Boden und starrte seinen Freund fassungslos an. Noch nie hatte er ihn so wütend erlebt. Keinen Ton zustande bringend, stand er wortlos auf und ging zu den Treppen.

Sein Bass bedeutete ihm alles und das wusste Ni~ya mehr als gut genug! Er hatte ihn zu seinem 14 Geburtstag von seinem Großvater bekommen, bevor dieser verstarb. Der Bass bedeutete ihm einfach alles. Sein Leben!

„Yuuji~“ Flüsterte er dessen Namen und blieb kurz vor den Stufen stehen. Den Kopf gesenkt haltend, biss er sich auf die Unterlippe und schloss die Augen. Was sollte er denn nur tun? Er wusste einfach nicht, was richtig und was falsch war. Sicherlich bedeutete Ruki ihm etwas. Sonst hätte er das alles hier nicht mitgemacht. Und ihm war klar, dass die anderen es mit diesem Spiel ernst meinten. Viel zu ernst. Es war kein Spiel mehr. Es war keine Suche mehr nach einem Freund. Die Suche hatte ein anderes Ziel und das wurde ihm hiermit bewusst. Was er bis jetzt machen musste war Kindergarten im Vergleich zu dem was er jetzt tun sollte. Sollte er davon ausgehen, was man von ihm erwartete, oder was er selbst von sich erhoffte?

Langsam öffnete er seine Augen und sah die Treppen hinunter. Wenn er jetzt gehen würde, bräuchte er sich bei Ruki nicht mehr zu entschuldigen. Dann würden sie wohl überhaupt nicht mehr miteinander reden. Aber würde ihn das so sehr stören? Er wusste doch gar nicht, was der Jüngere für ihn empfand. Ob es mehr war, als Freundschaft. Wenn man das, was sie bis jetzt hatten überhaupt als Freundschaft bezeichnen konnte.

„Was soll ich tun?“ Fragte er schließlich leise und drehte sich zu den beiden um. Doch hinter ihm stand niemand mehr. Ni~ya und Sakito hatten ihn mit dieser Entscheidung allein gelassen. Seufzend ging er die erste Treppenstufe hinunter, als hinter ihm etwas zu Boden fiel.
 

»Sie überwindet deinen Verstand mit Leichtigkeit, macht dich Blind und lässt dich doch alles sehen. Sie bringt dich zum Lachen aber auch zum Weinen und wenn sie dich verletzt, erfüllt sie ihren Sinn. «
 

Leise las er was auf dem Zettel stand und betrachtete den kleinen silbernen Schlüssel der daran befestigt war. Die Worte trafen ihn tief, viel tiefer als er es jemals zulassen wollte. Und wieder sah er Ruki vor sich. Wie sie sich das erste mal bei Kunst begegnet waren, wie er so klein, frech und stur war. Wie er allen das Leben schwer machte und mit Yomi zusammen Chaos verbreitete. Wie er in dem Spukhaus Angst gehabt hatte. Seine Tränen und seine Hilflosigkeit… Der Kuss……

„Ruki~…“ Er musste es sich eingestehen. Er wollte sich selbst nicht mehr anlügen und schon gar nicht den Menschen, den er so sehr liebte und so sehr verletzt hatte. Egal wie Ruki über ihn denken mochte und ob er seine Gefühle erwidern würde, er würde ihn suchen und finden!

Eine Weile sah man ihn auf dem Boden hocken und etwas auf den Zettel schreiben. Anschließend legte er seinen Bass dazu und packte den Schlüssel ein. Wo er suchen sollte, wusste er nicht, aber all zu weit weg konnte Ruki nicht sein.
 

~*~*~
 

Ni~ya saß in Sakito´s Zimmer auf dessen Bett und starrte aus dem Fenster. Der Himmel war in dieser Nacht nicht so klar, wie in den letzten Nächten. Wolken durchzogen ihn und verdeckten die Sterne. Alles schien trüb und aussichtslos. Er wollte Reita doch nur helfen zu verstehen.

„Ni~ya?“ Mit leisen Schritten kam der Jüngere auf ihn zu und lächelte ihn aufmunternd an. „Du machst dir zu viele Gedanken um die beiden.“ Wisperte er und setzte sich neben ihn. In der Hand hielt er den Bass und den Zettel. „Er hat es verstanden…“ Fügte er noch hinzu und reichte Ni~ya den Zettel.

Schweigend nahm dieser ihn entgegen und las die krakelige Handschrift Reita´s…
 

»Ni~ya du Arsch! Das wirst du bereuen! Ich vertrau ihn dir an, aber wehe er bekommt einen Kratzer ab!!! ……………………………………………… Im übrigen……… Danke~ gez. Reita«
 

Ein Schmunzeln machte sich auf Ni~yas Lippen breit und er musste leise Lachen. „Das ist ein Idiot.“ Murmelte er zu sich und sah erleichtert zu Sakito, welcher ebenfalls grinste. „Ich kenn da noch einen anderen.“ Fügte er lächelnd hinzu und kam Sakito immer näher.

„Was? Lass den Mist!“ Überrascht von Ni~ya´s Aktion drückte er ihn von sich und räumte den Bass in seinen Schrank. Das Ni~ya ihm gefolgt war, hatte er nicht mitbekommen. Gerade als er die Schranktüren schloss, sah er rechts neben sich eine Hand, wie sie sich an der Tür abstützte.

„Ni~?“ Verunsichert vermied es Sakito nach hinten zu schauen.

„Du schuldest mir noch eine Antwort.“ Wisperte ihm der Ältere ins Ohr. Seine Augen waren geschlossen und er atmete Sakito´s Duft ein. Dieser Moment hätte ewig andauern können, auch wen er eigentlich eine Antwort haben wollte.

„Du kennst die Antwort bereits.“ Erwiderte Sakito kleinlaut und kniff die Augen zusammen. Schon wieder schlug sein Herz wie wild und Ni~ya´s Atem rief eine Gänsehaut bei ihm hervor.

„Tu ich nicht. Du sagst immer das Gleiche, aber nie etwas Konkretes, Sakito.“ Hauchte er in dessen Ohr und streifte es hauchzart mit seinen Lippen. Innerlich wusste er die Antwort, er war sich ihrer sicher. Doch er wollte es von Sakito selbst wissen. „Also~?“

„Ich… das kann und will ich dir nicht sagen!… bitte… hör auf…“ Wisperte Sakito leise. Er hatte das Gefühl, das seine Stimme bald gänzlich versagen würde, wenn Ni~ya so weitermachte.

„Ich hör erst auf, wenn du es mir sagst. Ich will es von dir hören.“ Raunte er lieblich und legte eine Hand an Sakito´s Hüfte. Langsam drehte er ihn zu sich um und sah ihm in die Augen. Augenblicklich schien er sich in ihnen zu verlieren.

„Wovor hast du Angst, dass du es nicht sagen kannst?“ Fragte er ihn leise und brach den Blickkontakt nicht ab.

Ertappt sah Sakito zur Seite und biss sich auf die Unterlippe, als er eine Hand an seinem Kinn spürte. Zärtlich zog Ni~ya ihn zu sich und schloss die Augen. Kurz vor dessen Lippen hielt er inne.

„Ich liebe dich. Das weißt du… seit unserem ersten Treffen.“ Wisperte er und ohne eine Antwort abzuwarten legte er seine Lippen auf die Sakito´s. Das Zimmer war nur spärlich erleuchtet. Das Licht flackerte immer wieder. Scheinbar war die Glühbirne kaputt, denn schon bald erlosch das Licht gänzlich und die Dunkelheit breitete sich in dem Zimmer aus. Die Wolken am Nachthimmel hatten sich allmählich verzogen und ließen die Sterne das Zimmer erleuchten.
 

~*~*~
 

Wie spät es bereits war wusste Reita nicht. Es kam wie eine Ewigkeit vor, dass er nach Ruki suchte. Dieses Mal hatten sie ihm keinen Anhaltspunkt gegeben, wo sie ihn versteckt hatten. //So find ich ihn doch nie! Die Schule ist riesig! Ich kann den Schlüssel doch nicht an jeder Tür ausprobieren!?//

Verzweifelt blieb er in einem der Gänge stehen und sah sich hektisch um. Er hatte den Orientierungssinn schon vollkommen verloren. Wo war er hier überhaupt? Doch langsam erkannte er einige Gegebenheiten, die ihm sagten, wo er sich befand. Irgendwo hier musste doch die Krankenstation. Gackt wollte er jetzt aber lieber nicht über den Weg laufen. Er hatte so schon genug Probleme.

Tief durchatmend schloss er die Augen und versuchte dabei nicht einzuschlafen. Bemühte sich zu konzentrieren und sein unglaublich schnell schlagendes Herz zu ignorieren.

„Ruki! Ich will dich ja finden, aber ich weiß nicht wo! VERDAMMT!“ Brach es plötzlich aus ihm heraus und er schlug mit der Hand gegen die Wand neben sich. Den Schmerz in seiner Hand spürte er schon gar nicht mehr. //Ich brauch ein Wunder!//

„Du schon wieder…“ Ertönte eine Stimme und Gackt stand mit einigen Krankenakten in der Hand, hinter ihm. „Bist du immer noch am Suchen? Zu so später Stunde?“ Fragte er Reita ruhig und rückte seine Lesebrille zurecht.

„Gut, also… du hast einen Schlüssel… und keine Ahnung wo du suchen sollst.“ Fasste Gackt Reita´s auswegslose Situation zusammen. „Folge den Lichtern, die dir den Weg erhellen, erkenne die Zeichen, die dich weisen, erblicke, wonach du dich sehnst.“ Erklärte Gackt ruhig und widmete sich wieder seinen Aufzeichnungen, während er mit einer Hand auf das Fenster neben sich deutete.

Nur mit langsamen Schritten trat Reita an das Fenster und sah nach unten auf den Schulhof. Dort brannten unzählige kleine Lichter. In dem Schein der Kerzen konnte er einige seiner Freunde erkennen, welche ihm zuriefen und zuwunken. Dankend hob er seine Hand und rannte dann los. Die Lichter, die er gesehen hatte bildeten einen Pfeil, der nach oben zeigte. Damit konnte nur das Dachgeschoss gemeint sein.

Mit einem Lächeln auf den Lippen und die Müdigkeit und Kraftlosigkeit vergessend, rannte er die Treppen zum Dachgeschoss hinauf. Dort angekommen erblickte er auf dem Boden verstreut unzählbar viele Rosenblätter, die ihm den Weg zu einem der Zimmer wiesen. Augenblicklich schlug sein Herz schneller und er hielt kurz die Luft an. War das jetzt das Zimmer? Würde sich dahinter Ruki befinden?

Seine Gedanken überschlugen sich, als er langsam auf jenes Zimmer zulief. Den Schlüssel fest umklammernd, blieb er vor der Tür stehen und erblickte vor seinen Füßen ein Kärtchen. Stutzend hob er es auf und öffnete es…
 

»Viel Glück! Ni~ya und Co.«
 

Schmunzelnd las er sich die Zeile durch und ließ das Kärtchen wieder fallen. Die Nerven zum zerreißen angespannt, was er wohl jetzt hinter dieser Tür finden würde, schob er den Schlüssel ins Schloss und hielt erneut die Luft an. Nur noch wenige Sekunden trennten ihn davor Ruki zu sehen, ihm in die Augen zu schauen. Als er den Schlüssel umdrehen wollte, spürte er einen Widerstand und stutzte. Der Schlüssel passte nicht. Er gehört nicht zu diesem Schloss. Er konnte es noch so oft versuchen, es half nichts.

//Das darf nicht wahr sein! RUKI!// Jetzt fühlte er sich mehr als Hilflos. Er schien doch alles richtig gemacht zu haben, und jetzt passte der dämliche Schlüssel nicht. Verzweifelt und hilflos, schlug er gegen die Tür. Den kleinen, silbernen Schlüssel fester in der Hand haltend, lehnte er seine Stirn gegen die Tür und sah nach unten. Auf dem Boden lag noch immer der Zettel und er hob ihn wieder auf. Auf der Rückseite stand noch ganz klein etwas geschrieben, was er zuvor nicht gesehen hatte.
 

»die Tür ist offen… der Schlüssel ist für ein anderes Schloss…«
 

„Argh!“ Die Zähne zusammenbeißend besann er sich darauf ruhig zu bleiben und öffnete die Tür. Das Zimmer, welches sich vor ihm erstreckte war dunkel und auf den ersten Blick konnte er nichts erkennen.

Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an die Finsternis und am anderen Ende des Raumes erkannte er eine weitere Tür. Scheinbar handelte es sich hierbei nur um ein Durchgangszimmer und erneut tief durchatmend ging er weiter und öffnete die nächste Tür so leise wie möglich. Wie er sich sicher sein konnte, dass er hierfür auch keinen Schlüssel brauchte, wusste er nicht. Stück für Stück öffnete sich die Tür und zeigte ihm, wonach er sich sehnte.

Sein Blick wanderte von dem Fußboden, welcher mit Kerzen und Rosenblättern gesäumt war, zur Mitte des Zimmers, wo eine kleine Gestalt auf einem Stuhl saß.

„Ruki~“ Wisperte er zu sich und hielt den Atem an. Endlich. Nach unendlich langer Zeit des Suchens hatte er ihn gefunden. So leise wie möglich kam er ihm näher. Er wusste nicht, ob Ruki ihn bemerkt hatte. Der Blondschopf saß mit dem Rücken zu ihm auf dem Stuhl und nun wusste er auch, wozu er den Schlüssel brauchte.

//Wie fies… der Arme…// Dachte er sich, als er sah, dass die anderen ihn an den Stuhl gekettet hatten.

„Saki?“ Kam es verunsichert von Ruki und er drehte seinen Kopf so weit es ging zur Seite. Doch durch die Augenbinde konnte er noch immer nichts sehen. //Ich will nicht mehr warten! Ich will hier weg...//

Reita hatte sich vorgenommen zu schweigen. Langsam ging er um ihn herum und kniete sich vor ihn nieder.

„Saki? Lass den Mist! Wie lange soll ich hier noch rumsitzen?“ Fragte Ruki verängstigt und er sah sich weiter um, bemerkte nicht, wie sich jemand vor ihn hingekniet hatte. Er spürte nur, wie die Angst in ihm hoch kroch. Das konnte nicht Sakito sein. Der hätte schon längst was gesagt. Doch wer…

„Reita~?“ Hauchte er dessen Namen.

„Hai~“ Wisperte Reita nach kurzem Zögern.

„Du-!“

„Sag nichts… lass mich zuerst reden.“ Unterbrach er Ruki leise und betrachtete ihn eingehend. Wie er sich auf die Unterlippe biss und seinen Kopf zur Seite drehte. Sie hatten ihn die ganze Zeit hier festgehalten, ihn an einen Stuhl gekettet und ihn warten lassen.

„Ruki.“ Fing er leise an. „Es… es tut mir leid… wegen heute Morgen… Ich weiß nicht, was mit mir los war und ich wollte dich nicht verletzen.“ Erklärte er weiter und wandte den Blick nicht ab. Diese Worte zu sagen, viel ihm schwer und er biss sich erneut auf die Unterlippe, welche schon rötlich schimmerte und ein wenig brannte. Was er Heute tun musste, hatte ihn nicht nur körperlich an seine Grenzen gebracht, sondern auch seelisch.

„Ruki~?“ Fragend murmelte er dessen Namen, als er nach längerer Zeit des Schweigens keine Antwort erhielt.

„Nimm… nimm mir bitte endlich das Tuch ab.“ Bat der Jüngere leise und sah in die Richtung, aus der er die Stimme gehört hatte. Wortlos stand Reita wieder auf und beugte sich halb über ihn, um den Knoten des Tuches im Nacken zu lösen. Wie nah er Ruki dabei kam, wurde ihm erst bewusst, als er dessen Atem an seinem Hals spüren konnte und er eine Gänsehaut bekam.

„Es tut mir leid.“ Murmelte er nochmals und hoffte so sehr, das Ruki ihm glaubte. Langsam nahm er ihm das Tuch ab und sah ihm in die Augen.

„Schon gut.“ Erwiderte Ruki ein wenig genervt und versuchte ein Magengrummeln zu unterdrücken. Erst nach einem kurzen Augenblick öffnete er seine Augen und blinzelte. Seine Augen konnten sich an die plötzliche Helligkeit gar nicht so schnell gewöhnen und seine Augen fingen an zu tränen.

„Mist!“ Grummelte er leise vor sich hin und mied es, Reita weiter in die Augen zu schauen. Eigentlich wollte er nur noch weg von hier. Er hatte Hunger und war müde. Doch ein Gefühl sagte ihm, dass das hier noch nicht zu Ende war. Erst als sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah er die Kerzen und Rosenblätter um sich herum und blinzelte Reita perplex an. Schweigend sahen sie sich in die Augen und versuchten in den jeweils anderen eine Antwort auf ihre Frage zu finden. Keiner von ihnen wollte den Anfang machen.

„Ruki~“

„Reita~“ Fingen sie beide gleichzeitig an und seufzten schwerfällig.

„Lass mich anfange-“

„Könntest du mich bitte erst losbinden?“ Unterbrach Ruki ihn verlegen lächelnd und biss sich auf die Unterlippe.

„Nein.“ Antwortete Reita knapp und sah ihn eindringlich an. Erst wenn er das hier zu Ende bringen würde, würde er Ruki befreien. Seufzend hockte er sich wieder vor ihm hin und sah ihm weiter tief in die Augen.

„Bitte… lass mich dir das erst sagen…“ Flehte er ihn an und hoffte, das Ruki ihn ausreden ließ. Der Jüngere schwieg und hielt seinem Blick stand.

„Gut… also… Was ich dir jetzt sagen will… das… das ist nicht so leicht…… Ich…… “ Fing Reita wieder holprig an zu erklären und brach den Blickkontakt ab. Er konnte Ruki dabei nicht in die Augen schauen. Die Entschuldigung war, im Vergleich zu dem hier, ein Kinderspiel.

„…“ Ruki zeigte alle Mühe nichts zu sagen. Er hätte gern irgendwas gesagt. Das er Hunger hatte, das er müde war, das ihm alles wehtat. DAS sie hätten später darüber reden können. Doch er schwieg.

„Ruki……………… ich liebe dich.“ Diese Worte hatten seine Lippen verlassen, ohne das er es wirklich realisierte, schweigend sah er dem Jüngeren in die Augen und suchte nach etwas. Etwas was ihm verriet, wie er darüber dachte. Was er fühlte. Wie er sich jetzt fühlen sollte. Zwar war er unglaublich erleichtert, es endlich gesagt zu haben, doch mit jeder Minute des Wartens wurde ihm schlechter.

„Ruki~?“ Doch er erhielt keine Antwort, stattdessen sah er Tränen. Wie sie über Ruki´s Wangen liefen und auf dessen T-Shirt tropften.

„Ruki~ warum? Warum weinst du jetzt?“

„Du blöder Idiot! Ich hasse dich!“ Grummelte Ruki mit Tränen erstickter Stimme und kniff die Augen zusammen.

„Ich weiß.“ Erwiderte Reita schmunzelnd und nahm ihn in seine Arme. Irgendwie wusste er, dass Ruki so reagieren würde und er nahm es ihm noch nicht einmal übel. Er wusste, dass er die ganze Zeit wie ein Idiot gehandelt hatte. Mit einem leisen Klick öffnete er die Handschellen und spürte, wie sich zwei zitternde Hände in seinen Nacken legten und sich dort festhielten.

„Ruki, alles okay?“ Fragte Reita ihn besorgt und musterte ihn skeptisch.

„Ich…“ Ruki schloss kurz seine Augen und versuchte all die Fragen in seinem Kopf zu verdrängen. Doch es gelang ihm nicht. Er wusste nicht, ob oder was er jetzt antworten sollte. Ob Reita´s Geständnis überhaupt nach einer Antwort verlangte. Die ganze Zeit, die er hier gefesselt auf diesem Stuhl sitzen musste, fragte er sich, was er machen sollte, wenn Reita ihn wirklich finden würde. Je mehr Zeit verging, desto weniger glaubte er daran, dass es überhaupt passieren würde und jetzt saß dieser Trottel vor ihm und hatte es ihm gesagt.

„Ruki~?“ Kam es leicht ungeduldig von Reita und er ließ ihn langsam los.

„Ich überlege noch!“ Grummelte Ruki ihn an und kniff die Augen zusammen. „Ich…“ Warum war das nur so verdammt schwer? Es waren drei kleine Worte und er konnte sie einfach nicht über die Lippen bringen! Wieder stiegen ihm die Tränen in die Augen und er rieb sich hastig über die Augen. „Ich… ich… Hab Hunger!“ Kam es hastig von Ruki und er wollte aufstehen, um der Situation zu entfliehen, doch Reita hielt ihn am Handgelenk fest und zog ihn in seine Arme.

„Ruki~! Du bist ein miserabler Lügner und ein noch schlechterer Schauspieler.“ Entgegnete Reita ihm seufzend und schloss die Augen.

„Ich…… es tut mir leid……… aber… Ich liebe dich auch…“ Wisperte Ruki in die Stille und schluchzte immer wieder. Er hatte es gesagt.

„Es muss dir doch nicht leid tun.“ Lächelnd strich Reita ihm durch die Haare und sah ihm schließlich wieder in die Augen. Mit dem Daumen strich er die aufkommenden Tränen weg und beugte sich langsam zu ihm vor. Nur wenige Millimeter trennten ihre Gesichter voneinander, als Reita schließlich seine Lippen auf die Ruki´s legte. Es war nur eine flüchtige Berührung, zärtlich und zurückhaltend. Nicht so, wie im Spukhaus, als der Kuss nur den Sinn hatte, Ruki ruhig zu stellen. Dieses Mal war der Kuss mit Gefühlen - mit Liebe - verbunden. Nach kurzem Zögern begann Reita seine Lippen leicht zu bewegen und leckte vorsichtig über die weichen, vollen Lippen Ruki´s. Er wusste nicht, wie weit er gehen durfte, doch er vertraute darauf, das Ruki ihm bescheid gab, wenn er zu weit ging. Dieser Moment sollte die Ewigkeit widerspiegeln, das wünschten sie sich beide in diesem Augenblick. Zaghaft erwiderte Ruki den Kuss. Seine Augen hatte er geschlossen und kuschelte sich enger an Reita. Nach kurzer Zeit musste er den Kuss allerdings abbrechen und lehnte seine Stirn gegen Reita´s Schulter.

„Tut mir leid…… aber ich kann nicht mehr.“ Gab er verlegen zu.

„Eh?“ Irritiert sah Reita zu ihm hinunter und Strich ihm weiter durch sein weiches Haar, als Ruki´s Magen anfing zu grummeln. Schmunzelnd drückte er den Kleinen von sich und lächelte ihn an. „Du machst wirklichen jeden Moment kaputt.“

„Was?! Wenn hier wer was falsch gemacht hat, dann du! Sitz du mal den ganzen Tag auf so einem Stuhl, ohne was gegessen zu haben!“ Giftete er Reita an und wollte aufstehen, verlor aber das Gleichgewicht und landete wieder in dessen Armen. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft dazu, auf seinen eigenen Beinen zu stehen.

„Dann essen wir eben jetzt was.“ Erwiderte Reita lächelnd und zog Ruki näher zu sich. Was dieser nicht wusste, war, das die anderen wirklich an alles gedacht hatten. Vorsichtig legte er einen Arm unter Ruki´s Beine und den andere um dessen Rücken und hob ihn sanft hoch.

„Was?!“ Irritiert hielt sich Ruki in Reita´s Nacken fest und ließ sich von ihm zu dem Bett tragen. Sein Herz schlug augenblicklich schneller und er sah ihn mehr denn je verunsichert an.

„Du hast doch gesagt, du hast Hunger.“ Erklärte Reita ihm leise und er setzte ihn auf dem Bett ab. Neben diesem stand ein kleiner runder Tisch, auf dem ein Teller mit den unterschiedlichsten Speisen angerichtet war. Schmunzelnd zog ihn Reita wieder in seine Arme und hielt ihm eine Erdbeere an die Lippen. Schweigend öffnete der Jüngere seinen Mund und aß die Erdbeere. Sein Herz schlug immer noch so schnell und es fiel ihm schwer Reita in die Augen zu schauen.

„Was ist los?“ Fragte Reita leicht besorgt, als er dessen Unsicherheit sah und strich ihm sanft über die Wange. Es war das erste Mal, das er Ruki so zerbrechlich erlebte.

„N-nicht´s.“ Stotterte dieser vor sich hin und sah zur Seite. Seine Gefühle brachten ihn vollkommen durcheinander und das alles ging auf einmal mehr als schnell. So zumindest kam es ihm vor.

„Ruki~!“ Kam es eindringlich von Reita und er zog ihn noch näher zu sich, legte eine Hand unter dessen Kinn und zwang ihn zärtlich, ihn anzusehen. „Was ist los? Ich tu dir doch nichts.“ Wisperte er sanft und kam ihm immer näher. Wieder verlor er sich in den Augen Ruki´s. Erneut überbrückte er den Abstand zwischen ihren Lippen und küsste ihn sanft. Die Augen geschlossen, erwiderte Ruki nur zögerlich und hielt sich an Reita´s Shirt fest. Nur langsam öffnete er seine Lippen und ließ Reita gewähren. Immer mehr ließ er sich nach hinten sinken, bis er schließlich mit dem Rücken auf dem Bett lag und Reita sich über ihn beugte. Ihr Kuss wurde mit jedem Augenblick leidenschaftlicher und sie beide dachten nicht mehr an den Hunger oder die Müdigkeit, die sie verspürt hatten. Sie spürten nur noch die Wärme und zärtlichen Berührungen des jeweils anderen, als sie sich diesem Moment hingaben.
 


 

~*~*~
 


 

So… fertig =_=

Ich kann nicht mehr… so ein langes kapi…. X___x+

Ich hoffe es ist nicht zu durcheinander gekommen und ihr konntet der ganzen Sucherei noch folgen…. Ich breche hier mal mit Absicht ab… vll wird es später mal ein adult-kapi geben ^^
 

Ich freu mich über zahlreiche kommis *___*



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Ruki_
2008-09-18T21:54:20+00:00 18.09.2008 23:54
*grad alle kapis hintereinander gelesen hab*
oke, das hat n weilchen gedauert.^^""
*auf die uhr schau*

meine fresse!!! O___O
die ff ist ja mal sowas von geil geschrieben!!!
das mit dem spukhaus war echt unheimlich, kam mir vor, als ob ich n horrorfilm gucken würde.
*die übrigens nicht mag*
echt, voll spannend geschrieben.

das kapi war einfach nur klasse.
mit den rätseln war ne super idee und einfach zu süß alles <3
ich hoffe doch, das noch n adult-kapi kommt *g*

deine ff's sind echt klasse <333
*ja noch eine von dir les*
=^-^=

freu mich schon sehr auf das nächste kapi^^
und deine anderen ff's werd ich auch noch lesen, aber heute nicht mehr^^""
*zu müde dafür desu*

bai bai
Moe
Von:  Kuchenschabe
2008-09-01T14:22:20+00:00 01.09.2008 16:22
Puh, hat ganz schön lange gedauert, bis ich das alles gelesen hatte xD
Aber es hat sich gelohnt. Ich bin verrückt nach deinen FFs! *Q*
Aber jetzt auch verdammt müde, weil ich die ganze Nacht daran gesessen bin *drop* *gleich wegpenn*
Ich finde Ruki, Yomi und Sakito hier am besten - die drei sind so zuckersüß <3
Und ich finde es toll, dass Ruki und Reita endlich zueinander gefunden haben ;O; Sonst hätte Ruki wirklich noch einen Hirnschaden, wegen der vielen Kopfnüsse bekommen xDDD

Ich freu mich auf weitere Kapis **<3


*schlafen bzw. sterben geh* x.x
Von:  Naoyuki_no_Yuuki
2008-06-14T19:10:45+00:00 14.06.2008 21:10
sugoiiii~ <3333
awww--- soo süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüs >///////<
ach die beiden sind zu knuffig <33
aww nisa-chan das kapi ist sooo toll *__*
*in tränen ausbrech*
yay is das süss >/////<
nisaki und ni~ya sind auch beide so voll süss <33
aber reita und ruki sind wohl momentan der pure zucker *__*
aww.. mach blos kein adult kapi xDD
*es nicht lesen kann*
erst wenn ich 18 bin xDDD *lach*

hihi ich frue mich wirklich dolle auf das nächste kapi <333
yay erdbeeren und kirschen kamen vor xDD
*lieblings früchte desu*
hihi das mit den rätseln war schon wenig gemein aber voll toll ^^
wobei ich zugeben muss ich hätts selber ned herausgefunden xDDD
schreib schnell weiter ne -^^-
*durch flausch*
haste wirklich supi gemacht -^^-
*ein schockokuchen da las*
als belohnung das es ein langes kapi is ^.~
hihi also bis dann -^^- /

jaa ne matta \(=^_^=)|
~chu yuki
Von:  moonlill
2008-06-01T21:02:07+00:00 01.06.2008 23:02
Och sind die süüüüüüüüüßßß~
hoffe es geht bald weiter denn nach so nehm Zuckerschock brauch ich mehr~
aber wie kommt man nur auf solche Ideen für die Rätsel?
Aber das Kapi is echt geil~
schreib schnell weiter...
*Keks als Bestechungsmittel rüber schieben*
Von:  Chopperina
2008-05-23T21:52:27+00:00 23.05.2008 23:52
Wow~
Das Kapitel war einfach nur klasse! *_*
Also... auf das Echo wäre ich nach Gackts Tipp dann auch noch gekommen... aber der Rest...
Sowas wäre mir nie im Leben eingefallen.... ich fands einfach nur super gut durchdacht und sehr kreativ ^^
und der arme Reita, ey XD
Der tat mir richtig leid... aber er hatte es verdient, so gemein wie er war xD
Reita war zum schluss echt voll süß zu ruki. und ruki war einfach nur... mh... niedlich! XD
<33333

Und Sakito und Ni~ya! Die waren ja auch total toll!
ich mag das pairing so gerne <333
Von:  Terra-gamy
2008-05-23T21:23:48+00:00 23.05.2008 23:23
Die Rätsel waren wirklich klasse^^ Ich wäre nie auf die LÖsung des echos gekommen
Von: abgemeldet
2008-05-23T19:26:08+00:00 23.05.2008 21:26
Jaaaaaa *_______________*
DANKE !!!!! MEINE ZWEI LIEBLINGSPAARE <33333333333333333333333333333333333333333333333
Das mit Niya und Saki war soooooooooooooooooo süüüüß und Ruki und Reita erst *quick* XD >///////////<
Das Kapitel war spannend und megaeinfallsreich *__________________________*
Ich bin hin und weg ^_________________________________^


Von:  xXSakiChan
2008-05-23T14:11:47+00:00 23.05.2008 16:11
Oh gott wie niedlich T////T
*noch ganz benommen ist*
Jetzt haben sich ruki und rei doch noch gefunden x333
Einfach Zucker <333
Und die idee mit den rätseln war auch super XDDD
Armer reita XDD
ich glaube ich hätte da garnichts verstanden bei dem sachen *lach*
Hoffe das mit niya und saki geht dann auch noch weiter **
*hibbel*
soooooooooo niedlich >///<
Von: abgemeldet
2008-05-23T13:07:58+00:00 23.05.2008 15:07
ich bin zu tränen gerührt TT///////////////TT
es ist sooooooooooooo verdammt süß~
reita tat mir übrigens so leid. besonders bei der szene am sprunggraben
yomi ist so gehässig xDD
das kapitel war toll so wie alle bisher
ich liebe deine ff
*__________________________________________*~
hoffe es geht schnell weiter
du leistest wirklich ausgezeichnete arbeit. die story ist so toll und dein shreibstil das man da auch gern mal über die paar rechtschreibfehler hinweg sieht |D
greetz
kiu ♥
Von:  gaku
2008-05-23T13:06:00+00:00 23.05.2008 15:06
awww *~* das kapitel ist sooo toll ey
eine geniale schnitzeljagt .~. und echt super verständlich geschrieben... man konte alles sehr gut nachvollziehen und mitfiebern xDD
und aww *hin und weg is*
ich mag reita und ruki total
.~. mir tat bloß ruki etwas leid..die vorstellung den ganzen tag an einen stuhl gefesselt zu sein @@ ein wunder das ihm da die arme nicht abgefallen sind *lach*
und die rätsel waren klasse .Ö. super schwer für rei xDDD
aww ich freu mich schon wenns weiter geht :D


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