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Gruppenarbeit

N'Abend! ;)
 

Sodele, Kapitel 4 ist fertig. Zuerst hatte ich gar keine Ahnung, was genau ich schreiben sollte, doch dann fiel mir - wie der Titel unverkennbar zeigt - eine Gruppenarbeit ein. Keine Ahnung, ob es in Hogwarts je so etwas gegeben hat oder ob es üblich ist, aber mir stand der Sinn danach.

Also vergebt mir, wenn ihr es für unwahrscheinlich haltet (bin mir ja selbst nicht mal richtig sicher, ob ich es im Nachhinein gut finde oder nicht xD")

Danke noch mal für die Kommis und viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 4: Gruppenarbeit
 

Gruppenarbeit.

Wie sehr Draco es doch verabscheute.

Es gab nichts, was dämlicher war, als Gruppenarbeit.

Man wurde meist mit irgendwelchen Vollidioten zusammengesteckt, die nur halb so viel konnten, wie man selbst, denn wann konnte man sich seine Partner schon mal aussuchen? Bei Professor McGonagall sicherlich nicht.

Für die Vollidioten, wie Draco gerne den größten Teil seiner Mitschüler bezeichnete, war es natürlich gut, mit jemanden zusammen zu arbeiten, der Verwandlung konnte. Aber für die Leute wie Draco war es eher umgekehrt, da die schlechte Leistung der anderen, seine eigene runterzog.

Wozu das Ganze also?

Das war doch… schwachsinnig und abscheulich.

„Mr Crabbe, Mr Goyle und Miss Bulstrode. Sie bilden bitte eine Gruppe”, hörte Draco Professor McGonagall sagen und ein süffisantes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.

Dumm zu dumm, dachte er sich, auch wenn es nicht gerade nett war, so über zwei seiner Freunde zu denken. Aber… man musste eben den Tatsachen ins Auge blicken, jawoll.

Er blickte zu Crabbe, welcher mit ausdruckslosem Gesicht McGonagall dabei zuhörte, wie sie ihm erklärte, welchen Verwandlungszauber sie bearbeiten und der Klasse in den nächsten Stunden vorstellen sollten.

Goyle blickte dabei nur zu Millicent Bulstrode und Draco konnte anhand seines Blickes nicht deuten, ob er es nun gut oder schlecht fand, dass sie mit ihm und Crabbe in einer Gruppe war.

„Mr Malfoy, Mr Nott und… Mr Zabini, bitte“, sagte Professor McGonagall nun über ihre Köpfe hinweg und schritt langsam auf Theodore Nott zu, warf dabei einen Blick zu Draco und Blaise, dass sie ihr an Theodores Tisch folgen sollten.

Ein wenig perplex stand Draco auf und schlenderte langsam zu Theodore herüber.

Er konnte sein Glück gar nicht fassen.

Theodore Nott war zwar sicher nicht der beste Typ für eine Gruppenarbeit, da er es vorzog, alles allein zu machen, doch er war gescheit und beherrschte die meisten Verwandlungssprüche ganz gut.

Und Blaise… war einfach Blaise.

Abgesehen davon, dass er hübsch, sexy und Draco bis über beide Ohren in ihn verliebt war, war er auch noch ein guter Zauberer.

Verlegen über seine eigenen Gedanken räusperte Draco sich kaum hörbar, als er zwischen Blaise und Theodore Platz nahm und Professor McGonagall ihnen erklärte, dass sie einen Zauber vorbereiten sollten, der ein Stofftier (in ihrem Fall eine Katze) in ein lebendiges Tier verwandelt und auch, wie man den Zauber wieder umkehrt.

Die drei unterschiedlichen Jungen nickten bestätigend und Professor McGonagall entfernte sich wieder von ihnen, um die restlichen Schüler auf ihre Gruppen zu verteilen.

Theodore beugte sich nach vorn und nahm die graue Stoffkatze in eine Hand.

„Wieso ausgerechnet eine Katze?“

Draco zog die Augenbrauen hoch. „Wo liegt dein Problem?“

Theodore blickte zu ihm auf und dann wieder zu der Katze.

„Eine Schlage wäre mir lieber gewesen.“

Blaise’ Lippen kräuselten sich leicht. „Du Klischee-Slytherin.“

Ein leises Lachen drang über seine Lippen, was Draco unwillkürlich dazu brachte, zu schmunzeln.

„Katzen sind auch toll, Nott, also reg dich nicht auf. Besser, als wenn wir einen Dachs bekommen hätten“, sagte Blaise und die Hufflepuffs am Tisch neben ihnen warfen ihm einen verächtlichen Blick zu, den Blaise wohl auch genau damit provoziert haben wollte.

Dann verstummten sie wieder, als Professor McGonagall anfing zu reden und ihnen sagte, dass sie diese Woche Zeit hätten, um ihre Gruppenarbeit auszuarbeiten.

Die Stühle rückten geräuschvoll, als die Schüler aufstanden und sich ihren Weg aus dem Klassenraum bahnten.

Draco blickte auf Blaise’ Hinterkopf, als dieser vor ihm lief und lächelte leicht; dankte Professor McGonagall dafür, mit Blaise in einer Gruppe sein zu können.

Vielleicht wäre das die Gelegenheit, ihm wieder näher zu kommen.
 

Später, nach dem Unterricht und vor dem Abendessen, saßen Draco, Blaise und Theodore Nott noch zusammen im Gemeinschaftsraum der Slytherins in einer Ecke und blickten auf die graue Stoffkatze, welche vor ihnen auf dem Tisch lag.

Auf der Couch vor dem Kamin tummelten sich Crabbe, Goyle und Millicent Bulstrode und versuchten, ihre mittlerweile schon recht angeschmorte Kaffeetasse in ein selbst servierendes Service zu verwandeln.

„Was hat McGonagall sich nur dabei gedacht, die Drei zusammenzustecken?“, murmelte Theodore verdrossen, als eine erneute Rauchschwade zu ihnen rüber schwabbte.

„Nun, sie hat erkannt, dass alle Drei gleich hässlich sind. Mehr nicht“, erklärte Blaise in einem nüchternden Ton, was wieder mal unterstrich, dass er trotz allem ein Mensch war, der viel um Äußerlichkeiten gab und dies nicht mal als besonderen Wesenszug empfand.

Wahrscheinlich war er da erblich vorbelastet, auch wenn unter den bisher sieben Ehemännern seiner Mutter auch nicht immer nur Schönheiten dabei gewesen waren. Doch Geld konnte schön machen.

Theodore hatte aber anscheinend beschlossen, Blaise’ Kommentar zu ignorieren.

Der blasse Junge mit dem matten, schwarzen Haar war eben nicht jemand, der sich sonderlich für das Äußere anderer interessierte.

Vielleicht würden manche auch meinen, er könnte es sich auch nicht leisten, denn immerhin war Theodore nicht herausragend hübsch.

Er war ein durchschnittlicher, hagerer Junge mit leicht-gräulichen Augenringen und schmalen Lippen. Er war nicht besonders, sondern eher unscheinbar, was seine Einzelgängerattitüde noch unterstrich, doch auch gerade dass er sich rar machte, machte ihn auch zu jemandem, über den niemand etwas Schlechtes zu sagen hatte.

Draco dagegen blickte nur unentwegt auf die Stoffkatze vor ihnen.

Bisher hatten sie es alle Drei geschafft, sie zu einem lebendigen Tier zu verwandeln, doch nur Blaise war die Umkehrung gelungen.

Draco richtete seinen Zauberstab ein weiteres Mal auf das graue Plüschtier und sagte leise die Worte, die es zum Leben erweckten.

Die Gestalt vergrößerte sich, die Züge wurden anmutiger und schließlich ertönte ein angenehmes Maunzen, als das helle Licht verschwand und eine graue Katze vor ihm auf dem Tisch saß und sich ihm neugierig entgegenreckte.

Langsam streckte Draco seine Hand aus und streichelte durch das warme, flauschige Fell, was der Katze ein sanftes Schnurren entlockte.

Aus den Augenwinkeln sah Draco, wie Theodore den Zauberstab auf die Katze richtete und die Beschwörungsformel für die Rückverwandlung murmelte.

Doch es passierte nichts außer einem lauten Knall, der die Katze und einige andere Schüler im Raum zusammenzucken ließ.

„Du musst die letzte Silbe mehr betonen“, meinte Blaise und lehnte sich in dem Sessel mehr zurück.

Theodore seufzte auf und schüttelte den Kopf.

„Ach, ich geb’ es auf“, grummelte er verdrossen. „Für heute.“

Damit erhob er sich und Draco sah ihn aus dem Gemeinschaftsraum verschwinden.

Augenblicklich bemerkte er, wie sein Herz begann, schneller zu schlagen, als ihm bewusst wurde, dass er nun mit Blaise allein war.

Den Gedanken daran verdrängend und auch die innerliche Nervosität, die sich nun in ihm aufbaute, fokussierte er sich wieder auf die Katze.

„Er gibt einfach zu schnell auf“, hörte er Blaise sagen, während er den Zauberstab hob und diesen auf die Katze richtete.

„Nein, er hat einfach nur keine Lust mehr auf Gesellschaft“, entgegnete Draco und drehte seinen Kopf leicht in die Richtung, wo Blaise saß.

Mit einem leichten Schrecken bemerkte er, dass dieser ihm näher gekommen war und sich nun etwas zu ihm beugte, anscheinend um ihn besser beim Zaubern beobachten zu können.

„Denkst du das wirklich? Nott ist manchmal ganz schön komisch, aber gut, er ist wenigstens sympathischer als manch andere hier“, sagte Blaise, als er dabei auf Dracos Zauberstabhand starrte und wohl darauf wartete, dass dieser was machte.

„Ähem… ja, wenn du…“

Draco war vollkommen perplex durch die plötzliche Nähe und mit einem jähen Anflug von Gänsehaut bemerkte er, wie Blaise’ Atem leicht gegen seine Schläfe prallte. Er fühlte sich kopflos und verwirrt.

Die Formel für den Rückverwandlungszauber rutschte ihm aus dem Mund und ehe er sich versah, gab es einen erneuten Knall.

Draco zuckte zusammen und blickte abrupt von Blaise zu der Katze, welche nun unbeweglich vor ihm lag.

„Na, endlich… und ich dachte schon, ich würde der Einzige bleiben, der es schafft“, sagte Blaise erleichtert und tippte gegen das Tier, das nun wieder aus Stoff war.

Verwundert folgte Draco Blaise’ Hand mit seinen Augen.

Er konnte es noch nicht ganz fassen, dass er es wirklich geschafft hatte, wo er doch so unkonzentriert gewesen war und nuschelnd gesprochen hatte.

Er bemerkte, dass Blaise ihm immer noch so nah war und fühlte sein Herz wieder rasen, während seine Hände schwitzig wurden.

Sein Blick hob sich wieder und fixierte die weichen Züge des Dunkelhäutigen.

Unbemerkt bewegte er sich näher zu ihm und schien wie in Trance, starrte dabei auf die vollen Lippen, von denen er wusste, dass die weich und verführerisch waren. Sein Blick wanderte hoch zu den dunklen Augen, in denen er zu versinken drohte.

Langsam hob er eine Hand; bemerkte kaum, dass sie etwas zittrig war, als er seine Fingerkuppen über das raspelkurze Haar des dunkelhäutigen Jungen streichen ließ.

Doch nur wenige Sekunden später spürte er den schmerzhaft harten Griff um sein Handgelenk, der seinen Arm wieder nach unten zog.

Der Blick in Blaise’ Augen hatte sich von einem leicht gelangweilten zu einem wütenden gewandelt.

„Lass den Scheiß“, zischte Blaise leise, sodass nur Draco ihn hören konnte. „Wir befinden uns nicht mehr im sechsten Schuljahr, Malfoy.“

Er ließ Dracos Hand wieder los und erhob sich aus dem Sessel.

„Ich weiß, aber Blaise, ich würd’ die Zeit gern-“, begann Draco, doch Blaise wusste was er sagen würde und wollte es nicht hören.

„Lass es“, schnitt er ihm das Wort ab.

Kurz sah er in den grauen Augen Verletztheit aufleuchten, doch diese war so schnell wieder weg, dass er sich nicht sicher war, ob er es sich nicht nur eingebildet hatte. Ohne noch auf ein weiteres Wort von Draco zu achten, entfernte er sich schnell von diesem und rannte die Treppen zu ihrem Schlafsaal hoch.
 

Draco schluckte hart, als seine grauen Augen Blaise folgten, bis dieser nicht mehr zu sehen waren.

Seufzend ließ er sich tiefer in den Sessel sinken und raufte eine Hand in sein blondes Haar.

Was hatte er es sich nur dabei gedacht, Blaise so stümperhaft nahe zu kommen?

Kurz schloss er die Augen; spürte noch mal dieses angenehme Kribbeln in seiner Magengegend, als er sich an das prickelnde Gefühl von Blaise’ Haarstoppeln unter seinen Fingern erinnerte.

Doch das Gefühl wurde schnell wieder von einem Krampfhaften ersetzt, als ihm klar wurde, dass er all seine Chancen vielleicht vollkommen in den Sand gesetzt hatte.

Wieso hatte er sich nur so gehen lassen?

Hatte denn all die strenge Erziehung nichts gebracht, wenn er zwar gefühllos wirken, aber sein Verlangen nicht zurückhalten konnte, sobald jemand, nach dem er sich sehnte, ihm nahe war?

Langsam ließ er seine Hand über sein Gesicht wandern und atmete tief ein, setzte sich wieder etwas mehr auf.

„Verdammte Scheiße“, murmelte er leise und warf die Stoffkatze, die immer noch neben ihm auf dem Tisch lag, wütend in die Ecke hinter sich.

Das krampfartige Gefühl schien sich von seinem Magen über seinen ganzen Körper auszubreiten und er fühlte sich wie gelähmt.

Selbst, wenn er vorgehabt hätte, Blaise nachzulaufen, hätte er es nicht gekonnt.

Doch er wusste auch ohne es auszuprobieren, dass es sinnlos war.

Blaise hatte eindeutig klar gemacht, dass er ihn nicht mehr wollte.

„Wir befinden uns nicht mehr im sechsten Schuljahr, Malfoy.“

Die Worte hallten immer noch in seinem Kopf wieder und gaben ihm die Gewissheit, dass Blaise nicht vergessen hatte, was zwischen ihnen gewesen war.

Auch war Draco sich sicher, dass er nicht einer von vielen war, denn sonst würde Blaise vielleicht anders, neutraler, reagieren.

Aber all das änderte nichts an der Tatsache, dass er ihn abgewiesen hatte.

Er schien seine Gefühle nicht zu teilen und das tat weh.

Mehr, als Draco es sich je hätte vorstellen können.

Fast als würde Blei auf seiner Brust liegen, fiel es ihm schwer, richtig durchzuatmen und einen klaren Gedanken zu fassen.

Sah so also Liebeskummer aus?

Wenn ja, dann wünschte Draco sich genau jetzt, dass Blaise ihm bitte egal sein und er sich nie wieder verlieben würde.

Es war albern, wegen einer Abweisung sich so verletzlich zu verhalten, aber Draco konnte es trotz allem nicht verhindern.

Blaise hatte ihn nicht mal anhören wollen und das bewies ihm, dass der andere keinen Wert auf ein Gespräch legte oder das Thema zumindest totschweigen wollte.

Aber er konnte sich nicht helfen.

Er wollte sich Blaise einfach mitteilen. Trotz der Abweisung.

Er wollte ihm einfach klar machen, was er von ihm wollte, dass er ihn wollte und was wirklich passiert war, denn er wurde den Gedanken nicht los, dass Blaise dachte, er sei Dumbledores Mörder.

Doch wie sollte er das anstellen? Würde er überhaupt jemals die Chance bekommen, ausreden zu können?

Im Moment erschien ihm seine Lage hoffnungslos und er fragte sich wirklich, ob er es überhaupt noch mal versuchen sollte, so sehr er es auch wollte.

Früher hatte Blaise ihm meistens zugehört.

Oft nicht aus wirklichem Interesse oder weil er Draco so wichtig empfand, sondern einfach, weil er gerne mit Draco diskutierte und es genoss, wenn Draco sich schließlich darüber aufregte.

Jetzt, wo Draco so darüber nachdachte, fiel ihm wieder auf, dass Blaise wirklich der Einzige aus ihrem Jahrgang gewesen war, der sich offen auch mal gegen seine Meinung bekannt hatte.
 

Warmer Atem, der aus vollen Lippen gegen blasse Haut prallt.

Kleine, blonde Härchen, die sich langsam erheben.

Die Lippen bewegen sich näher zu dem Ohr.

„Ich liebe es, dir zuzuhören, Malfoy, auch wenn aus deinem Mund meist nur gequirlte Scheiße kommt.“

Blasse Lippen, die sich zu einem leichten Schmunzeln kräuseln.

„Und du denkst, du seihst so viel intelligenter, Zabini?“

„Natürlich… aber wusstest du, dass deine Lippen richtig verführerisch aussehen, wenn du kleiner Prinz so arrogant zu Potter und den anderen bist?“

Ein leises Auflachen.

„Bei Merlin, Blaise… ich hoffe, dass Potter das auf keinen Fall so sieht!“

Dunkle Finger, die über die leicht rosa Lippen streichen.

„Bestimmt nicht. Der steht doch auf diese kleine Blutsverräterin Weasley… er bemerkt es sicher nicht mal. So was… bemerke nur ich…“

Die blassen Lippen verformen sich zu einem leichten Lächeln, doch ehe sie sich trennen können, um Worten Klang zu verleihen, legt sich ein anderes, volles Paar Lippen auf sie und versiegelt sie.
 

Sein Atem ging rasselnd, als Blaise sich mit geschlossenen Augen gegen die Tür in ihrem Schlafsaal lehnte.

Noch immer spürte er Dracos Finger auf seiner Haut und den warmen Schauer, den sie in ihm ausgelöst hatten.

„Verdammte Scheiße“, zischte er sich selbst zu und schlug mit der Faust gegen die Wand neben sich. „Das kann doch nicht wahr sein…“

Konnten diese Gefühle denn nicht einfach aufhören?

Er versuchte doch so sehr, sie zu verdrängen; warum wollten sie denn nicht endlich verschwinden?

Vor Beginn der Sommerferien war er noch fest in dem Glauben gewesen, dass Draco nicht zur Schule zurückkehren würde und selbst wenn, dann würde er sich im Griff haben.

Doch kaum hatte er ihn in den Zug steigen sehen, war das altbekannte Kribbeln und Prickeln wieder zurückgekehrt und hatte ihn in die Gefühlswelt ein paar Monate zuvor zurückgeschleudert.

Dabei wollte er das alles doch nicht mehr.

Er hatte Dumbledores verdrehte Leiche vor dem Astronomieturm liegen sehen und auch wenn er keine besonderen Sympathien gegenüber dem Schulleiter gehegt hatte, war ihm bei diesem Anblick übel geworden.

Er wusste nicht, was in dieser Nacht passiert war.

Er wusste nur, dass Draco die Monate zuvor immer mit seiner großen Aufgabe für den Dunklen Lord geprahlt hatte.

Es war kein Geheimnis, dass Lord Voldemort Dumbledore aus dem Weg haben wollte und Draco und Snape waren nach dieser Nacht wie vom Erdboden verschluckt gewesen.

Blaise war nicht dumm, er konnte Eins und Eins zusammenzählen.

Draco war ein Todesser.

Das hatte er auch schon vorher gewusst.

Er hatte das Dunkle Mal auf seiner blassen Haut gesehen.

Doch er hatte es nicht wahrhaben wollen, hatte es verdrängt und sich eingeredet, dass Draco vielleicht nicht zum Folterer und Mörder werden würde.

So wie sein eigener Vater es gewesen war, von dem er nicht viel wusste, außer dass er ihn vermisste.

Er wollte nicht schon wieder eine Person vermissen müssen, nur weil diese zu der Gefolgschaft des Dunklen Lords gehörte.

Blaise war sicher kein Unschuldslämmchen.

Auch er hatte Muggelstämmige verhöhnt und Scherze auf ihre Kosten getrieben und wenn es nach ihm ginge, dann würde Reinblütigkeit in ihren Kreisen herrschen und Leute wie die Weasleys gleich mit den Schlammblütern und ihrem dreckigen Blut verschwinden.

Doch Lord Voldemorts Weg war der Falsche.

Er war erbarmungslos, selbst seinen eigenen Gefolgsleuten gegenüber.

Blaise fuhr sich mit beiden Händen zitternd über sein raspelkurzes Haar.

Er wollte da nicht mit rein gezogen werden und sich an niemanden binden, der mit dieser „Sache“ etwas zu tun hatte.

Er wollte nicht irgendwann an dem Grab von einer Person stehen, an die er sich mehr erinnern würde, als an seinen Vater.

Doch jedes Mal, wenn Draco ihm zeigte, dass er ihn zurückwollte – und Blaise war dieses Verhalten durchaus aufgefallen, so sehr es auch zu ignorieren versuchte –, fühlte er sich wieder zu ihm hingezogen.

Nur mit viel Selbstdisziplin gelang es ihm, Draco nicht an sich zu ziehen und einfach da weiter zu machen, wo sie letzten Schuljahrs aufgehört hatten.

Vor allem jetzt, wo er ihn wieder berührt hatte, war es unheimlich schwer, nicht die Tür zu öffnen und zu ihm zurück zu gehen.

Langsam ließ Blaise sich auf den Boden gleiten und winkelte seine Beine an, zog sie dicht an seinen Körper, um sie mit seinen Armen zu umschließen.

Er hoffte, dass Draco ihm nicht hierher folgen würde und er sich im Griff haben würde, bis dieser irgendwann hochkam, um ins Bett zu gehen.
 

TBC
 

Soooo~...

In diesem Kapitel habe ich auch mal Blaise' Perspektive der Dinge beleuchtet und ich fand die Situation als guten Einstieg dafür.

Mal sehen, wie es in Kapitel 5 weitergeht, aber es ist jedenfalls schon in der Mache ;)

Über Kommis würde ich mich natürlich wieder freuen.
 

Bis zum nächsten Kapitel - motte



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dark_34rth
2008-03-24T13:23:52+00:00 24.03.2008 14:23
ulla, spannend und sexy :D
Von:  -Ray-
2008-02-11T23:31:59+00:00 12.02.2008 00:31
hey ho
deine story gefällt mir wirklich gut. ist irgendwie mal was anderes zu den tausend HP-DM FFS die hier existieren ^^ wird auf dauer extrem langweilig.

aber durch deinen Schreibstil hast du BZ als einen wirklich sehr interessanten Charakter gestaltet.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.

gruß
ich
Von:  Dray_chan
2008-02-04T10:01:56+00:00 04.02.2008 11:01
huhu^^
ach jaaa.... *__*
das war wieder mal so ein tolles kappi^^
toll, dass du auch ma aus blaise perspektive geschriebn has..
da merkt man, das er doch nich so ein arschloch is, wie er immer vorgibt ^______^
hofe es geht bald wieder weiter!!

lg
dray
Von:  JoeyB
2008-02-03T13:04:13+00:00 03.02.2008 14:04
Hi,
ahhh... Ich liebe das Kapitel, genau so, wie ich die gesamte FF liebe.
Und wie immer der Standartspruch: Die beiden tun mir so Leid!! *lol* Ich weiß, ich jammere in jedem Kommentar darüber, dass mir irgendwer Leid tut. Aber dieses Mal wurde zum ersten Mal richtig auf Blaise' Sicht eingegangen, deshalb muss ich das nochmal betonen. Er tut mir wirklich Leid. Und Draco auch. Das ist für beide eine echt beschissene Situation.
Aber es gefällt mir, dass Blaise so zu seinen Prinzipien steht und obwohl es ihm so schwer fällt, deshalb nicht mit Draco zusammen sein will. Diese Angst, jemanden an die Sache Voldemorts zu verlieren, hast du gut und nachvollziehbar geschildert. Ich mag Blaise mittlerweile total gerne - daran bist DU schuld! *lach* Danke dafür ^^

Und zum tausendsten Mal: Ich bewundere deinen Stil. Du schreibst so einfühlsam und einfach nur... toll! Es macht richtig Spaß, deine Geschichten zu lesen ~^-^~

Aber ich finde McGonagall schon ziemlich gemein. Ausgerechnet Crabbe, Goyle und Bulstrode zusammenarbeiten zu lassen? Ich liebe es, wenn sie boshaft wird *lach* *McGonagall-Fan sei*

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!!
Joey
Von: abgemeldet
2008-02-01T21:26:24+00:00 01.02.2008 22:26
Yay *-*
tolles kapitel!
Ich mag den Blaise, also so wie du ihn beschreibst. Wirklich toll, vor allem ich kann mir die Beiden auch so vorstellen, also dass sie so sind^^
Hoff du schreibst bald weiter.
Viele liebe Grüße
Ah^^ und danke für´s Bescheid sagen <3


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