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December Love

von

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...And Love Me Always

Schönen 4. Advent euch allen ^-^
 

Nur noch eins, dann halt ich meine Klappe: Im 1. Teil hab ich noch zwei kleine RS-Fehlerchen verbessert (danke Lina^^), nur für die, die sich über das "Update" wundern.

Und jetzt halte ich meine Klappe und lasse euch einfach selbst lesen, was ich hinter meiner Geheimniskrämerei um Happy/Bad End versteckt hab x33
 

Also, viel Spaß beim Lesen^^

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

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Kapitel 2 - ...And Love Me Always
 

Ran blinzelte. Sie war ganz benommen und schaffte es kaum, ihre Augen zu öffnen. Was war geschehen? Langsam erkannte sie schemenhafte Umrisse von Einrichtungsgegenständen. Sich an etwas zu erinnern fiel ihr schwer, anscheinend hatte sie einen Filmriss. Wie lange war sie eigentlich schon hier...?

Endlich schaffte sie es, ihre Augen ganz zu öffnen. Das Zimmer kam ihr auf den ersten Blick nicht bekannt vor, das Einzige, was ihr auffiel, war, dass es ungewöhnlich warm war, obwohl draussen sicherlich Minusgrade herrschten und – der Dunkelheit nach zu urteilen – es mitten in der Nacht war. Auch kam die Wärme nicht nur von der Heizung...
 

Als Ran sich langsam wieder orientieren konnte und sich etwas umblickte, merkte sie, dass sie nicht alleine auf dem Sofa geschlafen hatte. Jemand lag bei ihr, aber um das Gesicht dieser Person zu sehen, musste sie sich erst mit dem Ellbogen etwas nach oben hieven. Sofort erkannte sie denjenigen, an dessen Schulter sie eingenickt war, und konnte es kaum glauben. Ihr Herz schlug von einer Sekunde auf die andere mit doppelter Geschwindigkeit und ihre Atemzüge waren unberuhigend schnell und flach. Dort lag Shinichi. Ihr Shinichi... Und träumte wahrscheinlich gerade noch von Sherlock Holmes, während sie ihn einfach nur anstarrte. Ziemlich ungläubig sogar. Was machte er hier? Und vor allem: Was machten sie beide zusammen auf einer Couch?
 

Etwas verdutzt ließ Ran sich wieder zurücksinken, da ihr langsam die Hand, mit der sie sich stützte, einschlief – wobei sie bemerkte, dass Shinichi seinen Arm um sie gelegt hatte. Es war ihr nicht unangenehm, im Gegenteil, nur hätte sie eine Begründung wirklich interessiert, da sie aufgrund ihres Filmrisses schon ziemlich schlimme Gedanken hatte...

Ihre Fantasie verpasste ihrem Gesicht einen kräftigen, roten Schatten.
 

Rans Herzfrequenz hatte sich gerade wieder etwas normalisiert – war ja auch schon etwa eine Viertelstunde vergangen, seitdem sie aufgewacht war – als sie plötzlich zwei Worte hörte, die ihren Herzschlag wieder auf Hochtouren brachten.

„Guten Morgen!“ Beinahe wäre sie erschrocken, als Shinichi die Nachttischlampe eingeschaltet hatte, da sie ja angenommen hatte, er würde bis in die frühen Morgenstunden durchschlafen und nicht so wie sie – verrückterweise – mitten in der Nacht aufwachen. Etwas verdutzt jedoch erwiderte sie schließlich seinen Gruß, worauf eine peinliche Stille folgte. Immerhin lagen die zwei dort Arm in Arm und einer von ihnen wusste ja noch nicht einmal, was passiert war.

Um das Schweigen zu brechen, stellte Ran schließlich die Fragen aller Fragen, irgendwann musste sie es ja sowieso erfahren: „Was ist eigentlich passiert...?“

„Hast du es denn etwa vergessen?“ Aufgrund der Formulierung und Betonung von Shinichis Gegenfrage setzte Ran sich schlagartig auf, drehte ihren Kopf in Shinichis Richtung und fragte mit rosa Backen, schon das Schlimmste erwartend: „Was vergessen?!“
 

„Na, du bist doch nach unserem Tag auf dem Weihnachtsmarkt einfach vor meiner Haustür ohnmächtig geworden...“ Etwas kleinlaut stützte sich Shinichi auf seine Ellbogen und kratzte sich verlegen an der Wange. „Und dann habe ich dich hier hereingetragen und wollte dich erst einmal aufs Sofa legen, doch... na ja... Als dann mein Arm unter dir feststeckte und du so fest geschlafen hast, wollte ich dich nicht...“ Shinichi brauchte gar nicht weiter zu reden, da Ran so schon verstanden hatte und ihn sehr verlegen ansah. Sie erinnerte sich wieder daran, dass sie auf einmal Fieber bekommen hatte.
 

Einen fixen Punkt der Wolldecke auf dem Sofa anstarrend entschuldigte sie sich fast schon flüsternd dafür, doch ihr Sandkastenfreund tat die ganze Sache mit einer winkenden Handbewegung ab, als wäre es selbstverständlich, und setzte sich ebenfalls auf, sodass er nun neben ihr auf dem Sofa saß. Komischerweise hatte dies aber anscheinend noch mehr Punkte auf der Peinlichkeitsskala von beiden, da ein schönes dunkles Rot nun alle zwei Gesichter zierte. Und der Teppich, der auf dem Boden ausgebreitet lag, war anscheinend ziemlich interessant, da alle zwei ihren Blick nicht davon lassen konnten – besser: nicht mehr davon lassen wollten.
 

Shinichi warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr, die auf dem Couchtisch stand und gerade halb drei Uhr morgens anzeigte, und widmete sich dann wieder dem Teppich. Er überlegte kurz, kam dann zum Schluss, dass es von nun an nicht noch peinlicher werden konnte und fasste sich ein Herz zur Tat: Er griff nach Rans Hand – und sah mit pochendem Herz in die andere Richtung.

Das blieb von ihr natürlich nicht unbemerkt. Und sie wandte ihren Blick, der zu den zwei sich haltenden Händen gewandert war, erwartungsvoll zu Shinichis Gesicht.
 

Schließlich ergriff dieser wieder das Wort oder versuchte zumindest, seinen Stimmbändern einige Töne zu entlocken, was ihm nach kurzem Aufwärmen auch wunderbar gelang.

„R-Ran... Ich glaube, ich muss dir was sagen...“ Endlich sah er sie wieder an, aber auch nur zögerlich. So wie er sich jetzt benahm, erkannte Ran ihren Meisterdetektiv, der sonst nur so vor Selbstvertrauen strotzte, gar nicht wieder. So nervös und herumdrucksend hatte sie ihn noch nie erlebt. Was wollte er ihr nur sagen? War in der Nacht etwa doch...? Ran wartete immer noch auf die ihr zustehende Antwort und Shinichi überzeugte sich schließlich selbst davon und sagte es einfach.

„Ich liebe dich, Ran...“
 

Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Ein Liebesgeständnis von Shinichi... Ihrem Shinichi... Und diesmal sogar ein echtes!

Auf einmal überwältigten sie all die Gefühle der letzten Monate. Die Hoffnungslosigkeit, als sie auf ihn gewartet hatte... Die Verzweiflung, wenn er sie einmal angerufen hatte... Die Wut, dass er sie einfach so alleine gelassen hatte... Der schöne Tag, den sie heute mit ihm hatte erleben dürfen. Die Liebe, die sie für ihn empfand, und das Glück, das sie nun verspürte. Sie küsste ihn. Und das, ohne groß darüber nachgedacht zu haben. Der Kuss kam wahrscheinlich genauso überraschend für ihn wie für sie die Tatsache, dass er ihn erwiderte. Beide versanken regelrecht in diesem Kuss und vergaßen alles um sich herum, die Zeit stand still, die Erde ebenso. Langsam brachten sie ihre Zungen mit ins Spiel und tauschten ein paar Minuten lang ihre Leidenschaften aus.
 

Als sie sich wieder voneinander lösten, sahen sie einander nur an. Nichts weiter. Sie wollten die Zeit nachholen, die man ihnen genommen hatte. Natürlich war das nicht mehr möglich, doch es war in diesem Augenblick beiden ziemlich egal...
 

Sie sahen sich jetzt nur an und wussten doch ganz genau, was der andere gerade dachte. Ohne Worte. Erneut versanken sie in einem feurigen Kuss und waren auf einmal ganz berauscht von der bisher unterdrückten Liebe, die sie schon so lange füreinander empfunden hatten. Langsam ließen sie sich von ihrer sitzenden Haltung wieder zurück in die liegende sinken, hörten aber unterdessen nicht auf, sich zu küssen. Es war, als hätten sie jetzt alle Zeit der Welt...
 

Es war sicher gegen fünf Uhr, als sie sich nur noch in den Armen lagen. Immer noch war es still. Seit einer Stunde hatten die zwei Verliebten kein Wort mehr miteinander gewechselt, obwohl es doch wirklich noch einige Sachen zu bereden gegeben hätte.

Dringende Sachen...

Beide wussten es, aber sie wollten es nicht wahrhaben. Das ganze Spiel dauerte noch eine halbe Stunde, sie lagen sich immer noch in den Armen, als Ran erneut begann, Shinichi zärtlich zu küssen. Es war aber kein Kuss wie die vielen zuvor. Der Meisterdetektiv hätte auch ohne seine begnadete Kombinationsgabe gemerkt, dass ziemlich plötzlich ein Wasserfall von Tränen von Rans Gesicht auf seines tropfte. Als er sich ihrem Kuss entwand und sie ansehen und trösten wollte, sah sie weg, legte ihren Kopf aber trotzdem behutsam auf seine Schulter und flüsterte mit einem Kloß im Hals: „Lass mich nicht mehr alleine...“
 

Jetzt wusste er, dass er durch seine letzte Rückkehr alles nur noch schlimmer gemacht hatte...
 

Shinichi war froh, dass Ran noch wegsah, denn sonst hätte sie die Verzweiflung gesehen, die sein Gesicht nun deutlich kennzeichnete. Er fühlte die Tränen, die sie weinte und nun wusste er, wie sehr sie das Ganze wirklich belastet haben musste. Es war, als würde Ran mit diesen Tränen sich an seiner Schulter ausweinend das letzte Jahr verarbeiten, doch es war noch nicht vorbei... Dieser Abend sollte der Anfang vom Ende sein, und Shinichi wusste das.
 

Mit einem stark klopfenden Herzen legte Shinichi seine Arme um Rans Hüfte und drückte sie fester an sich. Sie fühlte sich in seinen Armen geborgener als je zuvor und langsam versiegten auch ihre Tränen, doch sie hatten Spuren hinterlassen. Wegen des schwachen Lichts konnte man ihr verweintes Gesicht fast nicht erkennen, doch beide wussten, dass es da war.
 

Nachdem Ran einige Zeit in Shinichis Armen verweilt war, drehte sie sich wieder zu ihm um und sagte, als ob sie nicht aufgehört hatte zu sprechen, zu ihrem vorhergehenden Satz ergänzend: „Versprichst du mir das?“

Doch er antwortete nicht. Auch ihr hoffnungsvoller Blick veranlasste ihn nicht dazu, ihr die Wahrheit zu sagen. Oder überhaupt etwas zu sagen. Er sah nur ihre Augen, die ihm sagten, dass sie sich nichts mehr wünschte, als dass er „Ja“ sagte. Dass er von nun an immer bei ihr bleiben würde. Und dass, wenn er nein sagen würde, eine Welt in ihr zusammenbräche...
 

Langsam merkte auch Ran, dass das ersehnte „Ja“ nicht kam. Von Sekunde zu Sekunde verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck und die Unsicherheit sowie die Verzweiflung in ihr drin wuchsen. Was hielt ihn davon ab, einfach ja zu sagen? Würde er am nächsten Tag etwa wieder für Monate ins Nichts verschwinden und sie wieder alleine zurücklassen? Das würde sie nicht ertragen. Jetzt nicht mehr.
 

Ran hatte Shinichi nun schon fünf Minuten in die Augen geblickt, mit diesem durchdringenden Blick, der Shinichi durch Mark und Bein fuhr. Es war ein Blick, der ihm zeigte, wie sehr sie ihn liebte. Wie sehr sie bei ihm sein wollte. Und wie sehr sie sich ein einfaches „Ja“ wünschte...

Er musste es ihr sagen. Hier und jetzt. Denn später hätte er nie wieder die Zeit dafür...

„Ran... Ich... Ich werde in Kürze sterben...“
 

Sie hatte es gar nicht gehört. Ihre Ohren ausgeschaltet, ihr Gehirn tot, ihre Augen leer, ihre Seele fort. Alles einfach weg. Sie glaubte ihm nicht. Obwohl sie es tat. Aber sie wollte es nicht glauben. Ihr Herz wäre zersprungen, hätte sie es akzeptiert. Sie würde es nie akzeptieren...
 

~~~
 

Der Chor hatte aufgehört zu singen und die Sänger holten sich, wie Ran und Shinichi es zuvor getan hatten, eine kleine Stärkung. Es war richtig kalt geworden und wäre der Schnee nicht sowieso schon gefroren gewesen, wäre er spätestens nun zu Eis erstarrt.
 

Shinichi bereute es jetzt, dass er keine Handschuhe dabei hatte. Obwohl er gehofft hatte, auf diese Weise etwas Eindruck schinden zu können. Wieso hatte er dem Wetterbericht nur vertraut...?

„Heute erwartet Sie ein wundervoller Wintertag, nicht zu kalt und nicht zu warm, den man am besten mit einer Person, die man gern hat, auf dem hiesigen Weihnachtsmarkt verbringt!“

Jaja, die hatten gut reden. Von wegen nicht zu kalt...
 

Er sah zu Ran, die gerade ganz angetan die Krippenfiguren an einem Stand betrachtete, der Handgeschnitztes verkaufte. An ihren kleinen, hüpfenden Bewegungen erkannte er – der Meisterdetektiv – dass wahrscheinlich auch ihr nicht mehr allzu warm war. Zum Glück fiel ihm ein, dass ein, zwei Blocks weiter ein kleines Café war, wo sie sich vielleicht aufwärmen konnten. Auch hatte er ein bisschen Hunger, das musste er sich eingestehen. Und der Imbiss war schon fast berühmt für seine Sandwichs. Die perfekte Wahl also.
 

Als Ran sich an den hübschen und fein gearbeiteten Holzfigürchen satt gesehen hatte, wurde sie von Shinichi bereits mit der Frage empfangen, ob sie nicht in dieses Café gehen wollten, um kurz einen Happen zu essen und der Kälte zu entfliehen. Da ihr wahrlich etwas kalt war, stimmte sie fröhlich zu.
 

Der Weg war nicht weit, daher waren die zwei schon nach etwa fünf Minuten Fußmarsch am Ziel angekommen. Sie betraten den Imbiss. Begrüßt wurden sie von einem hellen Glöckchen und einem freundlichen „Guten Abend!“ der Bedienung.

Guten Abend? Shinichi und Ran warfen synchron einen Blick auf die Uhr, die an der Wand des Garderobenständers hing. Es war doch erst kurz nach 16 Uhr. Verdutzt sahen sie die Bedienung an.

Die kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Entschuldigen Sie bitte. Das ist ein kleines Gewinnspiel. Jeder, der den Schwindel sofort merkt, bekommt ein Getränk umsonst. Und die anderen müssen ihr Getränk selbst zapfen, ihr Sandwich selbst belegen oder so etwas in der Art. Haben Sie das Schild draußen gar nicht gesehen?“
 

Ran und Shinichi hatten die gleiche ungläubige Miene im Gesicht. Aber draußen war wirklich ein Schild, auf dem stand: „Kleiner Aufmerksamkeitstest bei uns im Café! Täglich ab 16 Uhr. Bei Bestehen ein Getränk frei Haus pro Gast!“
 

Während Shinichi dachte, welcher Wahnsinnige sich das wohl ausgedacht hatte, jammerte die Kellnerin weiter, dass sie seitdem mehr Freigetränke ausschenken müsse denn je. Das wunderte Shinichi nicht, welcher Idiot merkte schon nicht, wann es hell und wann es dunkel war...

Immer noch geschockt von der Minderbemitteltheit mancher Imbissbetreiber setzte er sich mit Ran an einen Tisch am Fenster, von wo aus man das ganze weihnachtliche Treiben des Marktes noch ziemlich gut mitbekommen konnte.
 

Die Bedienung stellte sich nach einiger Zeit wieder zu den beiden an den Tisch, um deren Bestellung aufzunehmen und die Speisekarten, die sie ein paar Minuten vorher gebracht hatte, wieder mitzunehmen. Nach einer knappen Viertelstunde kam sie wieder und hatte ein großes Tablett dabei, beladen mit zwei Sandwichs und den zwei Freigetränken, je ein großer Pott voll dampfender, heißer Schokolade mit Sahnehäubchen.
 

Während Ran und Shinichi ihre Sandwichs mümmelten, redeten sie nebenbei über Themen wie die Schule, die Shinichi ja nun schon seit etlicher Zeit nicht mehr von innen gesehen hatte, Ereignisse, die Shinichi verpasst hatte und – natürlich – über Sherlock Holmes, wobei Ran versuchte, nachdem ihr Gegenüber das Thema angeschnitten hatte, es schnell wieder zu wechseln.
 

Durch das große Fenster, an dem der Tisch stand, an den die beiden sich gesetzt hatten, hatten sie gut das Treiben im Blick, das sich draußen abspielte. Schneeflocken rieselten vom Himmel, Kinder tollten darin, lachten und scherzten mit ihren Müttern. Alte Ehepaare gingen spazieren und junge Pärchen schlenderten über den Weihnachtsmarkt. Die Stimmung war überall feierlich, alles war wunderschön und festlich geschmückt... Ein perfekter Spätnachmittag.
 

Nach einiger Zeit hatten Ran und Shinichi fertig gegessen und bezahlt – es war inzwischen halb sechs – und entschlossen sich, frisch gestärkt, noch einmal eine Runde über den Weihnachtsmarkt zu schlendern, bevor sie wieder nach Hause gingen.
 

Auf dem Weg zurück ins Beika-Viertel redeten sie über dieses und jenes, über die Schule, Sherlock Holmes, Rans Vater, Sherlock Holmes, über Weihnachten, Sherlock Holmes und Sir Arthur Conan Doyle. Als Ran aber doch letztendlich genervt von Shinichis ewigem Detektivgelaber schien, hörte er auf damit.

Eine kurze Pause entstand.

Shinichi wollte gerade ein neues, holmesfreies Thema anschneiden, als er in Rans Gesicht blickte. „Ran… Geht’s dir gut?“
 

Sie hatte einen seltsamen Glanz auf ihren Wangen und ihrer Stirn, offenbar schwitzte sie. Ihre Augen schienen auf einmal eigenartig glasig und bevor Shinichi sich recht versah, brach sie zusammen. Seiner schnellen Reaktion verdankte sie es, dass ihr bewusstloser Körper nicht vollkommen im Schnee versank – er hatte sie noch rechtzeitig auffangen können. Da sein Haus nicht mehr weit weg war, trug er sie erschrocken und besorgt zugleich zu sich nach Hause.
 

~~~
 

Ihm brach es fast das Herz, nun ihren geschockten Gesichtsausdruck zu sehen. Und sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte.

Warum? Jetzt, da er endlich wieder zurück war, er endlich wieder bei ihr war… Sie endlich wusste, was er wirklich für sie empfand. Jetzt würde er so einfach – mir nichts, dir nichts – sterben? Fassungslos starrte sie in sein Gesicht. Und nur langsam realisierte sie es. Tränen liefen über ihre Wangen, als sie mit fast schon erstickter Stimme fragte: „Warum?“
 

Shinichi brauchte einige Zeit, sich für die Antwort zu wappnen. Er wusste wirklich nicht, wie sie auf diese ganze Geschichte reagieren würde, aber er musste es ihr jetzt sagen. Sie sollte es nicht von jemand anderem erfahren müssen, was er ihr die letzten Jahre zugemutet hatte.

Also erzählte er ihr mit schuldiger Stimme die ganze Geschichte, über die Organisation, das Gift und den kleinen Conan, anfangs noch etwas stotternd, doch bald ziemlich flüssig. Sie hörte es sich geduldig an. Richtig nachdenken schien aufgrund dieser Informationsflut unmöglich.
 

Es kam ihr so unwirklich vor.

Obwohl sie einige Male vermutet hatte, dass Shinichi Conan war... In diesem Zusammenhang zu hören, dass es ein missglückter Mordversuch gewesen war, dass dieses Gift, das ihn hatte schrumpfen lassen, ihn aber als Langzeitwirkung nun bald doch umbringen würde...

Die Tatsache, dass er die ganzen Fälle ihres Vaters gelöst hatte...

Dass er, indem er es ihr verschwieg, sie einfach nur hatte schützen wollen...
 

Als er endete, kam es ihr beinahe vor, als ob sie gerade aus einem bösen Traum erwachte. Doch es war noch nicht vorbei.

Ihre Tränen waren versiegt. Ihr Hals schien ausgetrocknet, sie brachte kein einziges Wort zustande. Ihre Miene war glanz- und leblos. Und langsam schien das Fieber vom Nachmittag wieder zurückzukehren.
 

Shinichi war einerseits froh, endlich reinen Tisch gemacht zu haben, andererseits hätte er es lieber unter anderen Umständen getan. Nicht als letzten Ausweg für sein Seelenheil.

Er drückte sie wieder fester an sich. Freiwillig, das schwor er sich, würde er sie nicht loslassen.
 

Doch sein Körper war da anderer Meinung.
 

Einen Tag vor Weihnachten starb er.

Und sie folgte ihm am Neujahrstag.
 

Und die kleine Kette, die mit einem Liebesbekenntnis bestickt worden war, blieb vergessen in einer kleinen Tüte in seiner Manteltasche zurück...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Prue
2007-12-23T21:20:19+00:00 23.12.2007 22:20
oh man
DJ ... ich muss schon sagen ... du bist so gemein.
Wie kannst du meinen GELIEBTEN Shinichi sterben lassen und dann auch noch Ran und ...
Naja ich will jetzt nicht alles sagen.
T_T
Die Geschichte macht mich traurig und das einen Tag vor Weihnachten.

Trotzdem hast du sie gut geschrieben und schön ist sie auch ... aber eben auch sehr traurig.
mfg Prue
Von: abgemeldet
2007-12-23T20:10:05+00:00 23.12.2007 21:10
Sopsala, hier bin ich ^^
Hab's jetzt gelesen und... nyo... ich muss gestehen, dass es mir nicht soooo sehr gefallen hat ^^°
Gerade am Anfang war es teilweise ziemlich holprig und unbeholfen geschrieben. Viel zu lange Sätze, verschachtelt und... naja... insgesamt war die Story am Anfang etwas arg umständlich erzählt ^^°
Zumal: Erst liegen se auf dem Sofa, dann macht Shinichi aber die Nachttischlampe an? o_O
Und wieso war sein Arm unter ihr eingeklemmt, wenn er sie doch anscheinend auf Armen heimgetragen hat.. da hätte er sie auch ganz normal absetzen/-legen können ^^°
Und warum bringt er sie nicht in sein Bett, wenn sie augenscheinlich Fieber hatte? o_O
Und Ran stellt sich auch etwas ungeschickt an... sie hätte ja nur mal an sich runtergucken müssen..
(hat er ihr eigentlich wenigstens den Mantel ausgezogen?)

Nyo, wenig gelungen fand ich auch den Zwischenschub bzw. Rückblick.
Klar, du wolltest am Anfang den "Irrtum" haben und n bisschen Spannung reinbringen... aber dieser Rückblick war eher störend.
Erst einmal weiß man gar nicht, was denn nun eigentlich los ist, ob es der nächste Tag ist oder doch zurück? Und eigentlich möchte man ja wissen, wie Ran reagiert, nicht was noch passiert ist, bevor sie umgekippt ist ^^°
Undserlbst wenn, dann würde ich zumindest den Übergang anders machen...
Vielleicht eher ein "Bilder zogenvor Rans innerem Auge vorbei, Bilder wie sie mit Shinichi zusammen war, wie sie erst heute Mittag über den Weihnachtsmarkt geschlendert war... Das sollte alles vorbei sein?
Dabei war es ihr, als wäre es gerade erst einen Augenblick her gewesen, seit sie frierend vor dem Figürchen-Stand gestanden hatte und...."
Dann wäre es wenigstens nicht so abrupt ^^°

Ansonsten fand ich es okay, aber ich hatte mir irgendwie mehr erwartet, muss ich gestehen ^^°
Und es war einfach stellenweise etwas arg holprig geschrieben.
Wobei es aber der Liebesgeständnis-szene besser wurde ^^

Am Ende fand ich es sehr schade dasss man gar nichts mehr über die genauen Umstände erfahren hat.
also weder über Shinichis Tod (war er alleine? War Ran dabei? WIE starb er? Friedlich entschlafen? Schmerzverzerrt?) und auch über Rans Tod erfährt man gar nichts, auch wenn ich vermute, dass sie Selbstmord begangen hat.
Und man erfährt nicht, ob Shinichi bis zum Ende groß blieb...
Auch Rans Reaktion auf Conan kam mir etwas schwach vor.
Einfach das Ganze Ende, da hätte man meiner Meinung nach noch viel mehr rausholen können mit erin paar Details und Emotionen.... schade eigentlich.

Sehr schön und melancholisch fand ich dafür den Schlusssatz mit dem Amulett ^^
Das gibt dem ganzen nochmal so eine tragische Note - gefiel mir sehr gut ^^
auch wenn ich mich auch da gefragt habe, warum das Amulett vergessen blieb und nicht entdeckt wurde (spätestens nach seinem Tod...).

Nyo,
tut mir echt leid, dass ich hier so viel Kritik äußere und ich hoffe wirklich, dass du mir nicht böse bist deswegen .___.
*selbstgebackene Vanillekipferl hinstell zum Trost*
Aber ich fand es einfach ein bisschen enttäuschend, nachdem ich Part 1 echt gut fand! >.<
Und ich hoffe, dass vielleicht noch eine Überarbeitung kommt... irgendwann ^.^

Nyo, in diesem Sinne wünnsche ich dir einen schönen 4. Advent und lass dich net zu sehr entmutigen, denn dass du toll schreiben kannst, hast du mit deinen anderen FFs zum Teil ja schon prima unter Beweis gestellt! *knuddel*

Lynn
Von:  Lina_Kudo
2007-12-23T15:04:08+00:00 23.12.2007 16:04
Okay DJ ... Ich hoffe, du bist dir im Klaren, was für eine Tortur du nun aushalten musst, nach diesem schrecklichen Schluss ... Nutze noch die Feiertage vom 24. bis 26. Dezember, da bin ich nicht da, aber danach kannst du etwas erleben!!!!!!!!!!!!!!! >_< Ich werde dich so lange quälen, bis du das Ende veränderst! *HEUL*

Wie kannst du uns das antun?! -______- Und wie ist Ran eigentlich gestorben? Selbstmord? *seufz* Wenigstens sind sie zusammen gestorben *drop*

Okay, vom Inhalt will ich jetzt gar nicht weiter reden (sonst werde ich noch wahnsinnig @_@), jetzt mal nur zum rein Deutschen: Wirklich, also diesmal habe ich nichts auszusetzen O_O Aber ich habe auch nicht sooo darauf geachtet, wollte so schnell wie möglich zum Ende kommen *grins*

Es hat mich zwar schon etwas verwirrt, als du nach Shinichis Satz "Ich werde in Kürze sterben" plötzlich vom Weihnachtsmarkt die Rede ist, aber dann habe ich nach einer Zeit wieder durchgeblickt xD Aber ich fand die Pause irgendwie schon angemessen, nun plötzlich von dem Erlebnis der Vergangenheit zu reden ... Hat sehr gepasst ^^

Okay, dann mach ich hier mal Schluss, aber glaub ja nicht, das ist alles, was ich zu dem INHALT zu sagen habe!!!!!! -.-

Liebe Grüße (NOCH xD)
Lina


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