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Kimba Staffel 3

Vom Paradis in die Hölle
von

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(kimba, der weisse loewe; fsk 10; 3. edition - serie v1.0; by tachyoon)
 

Dies ist die Serienfolge 7 zu "Kimba, der weiße Löwe". Fragen, Kommentare, Wünsche, Anregungen etc. an Felix.Horch@tachyoon.de !
 

Eine Übersicht und wichtige Informationen stehen im Prolog.
 

Viel Spaß

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Kimba, der weiße Löwe

"Die erste Liebe"

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Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Kimba, seine engsten Freunde aber auch viele andere Tiere nahmen gerade ihre Mahlzeit in Daniels neu hergerichtetem Restaurant ein. Und Daniel beriet sich gerade mit Kimba, wie es ohne die regelmäßigen Lieferungen an Fleischersatz weitergehen sollte.
 

"Kimba, wir haben heute das letzte Bißchen aufgebraucht. Und die Nahrung der Fleischfresser unter den Tieren ist bereits sehr gestreckt mit Gemüse, Früchten und Samen." begann Daniel die Lage nochmal zu skizzieren.

Cheetah fuhr dazwischen: "Gestreckt ist schon gar kein Ausdruck mehr. Den einen Fetzen hab ich gar nicht erst gefunden!"

Lukas war auch nicht begeistert: "Den hat wahrscheinlich der Wind weggeweht, so dünn wie der war..."

Daniel fuhr fort: "Du siehst, wir sind bereits absolut am Limit. Ein paar Tage werden wir sie alle schon noch vertrösten können, aber auf Dauer führt das nur zu Konflikten. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, bevor es zu spät ist und die Tiere wieder übereinander herfallen."
 

Kimba schien sehr besorgt und nachdenklich. Dann überlegte er: "Wenn wir keinen Fleischersatz mehr haben, werden zumindest einige der Fleischfresser über die anderen herfallen. Aber wenn wir in einer anderen Zeit sind, kann uns Ronnys Freund auch gar keinen mehr schicken. Zumal der große Krieg so viel zerstört hat. Was können wir bloß tun...?"

"Was ist los, Kimba? Wir warten auf eine deiner Ideen!" drängelte Buckey.

"Auf jeden Fall müssen wir für Ersatzfleisch sorgen, sonst haben wir Probleme. Nur weiß ich beim besten Willen nicht, wo wir das herbekommen sollen." antwortete Kimba schließlich.
 

"Vielleicht können wir ja pflanzliche Nahrung bei den Menschen gegen Fleisch tauschen?" schlug Cheetah vor.

"Ach ja!?" wurde er gleich darauf von Kimba angefahren. "Und was glaubst du, wo die es hernehmen werden? Dann töten sie eben ihre Haustiere, um uns das Fleisch zu beschaffen! Das kann doch wohl nicht sein, daß woanders getötet wird, nur damit wir hier keine Probleme haben!"
 

"Na gut... warten wir eben, bis die Menschen sie für den Eigenbedarf umbringen," gab Cheetah dann noch beleidigt von sich und stopfte den Rest des gemischten Grünfutters in sich hinein.

"Nicht zu fassen!" schimpfte Kimba weiter. "Als ob das Leben der Haustiere weniger wert wäre als das unsere!"
 

"Jetzt reicht es aber, Kimba!" schrie Lukas ihn an. "Wenn du willst, daß die Haustiere ein bißchen länger leben, bezahlen wir hier das mit unserem Leben! Oder würdest du es gut finden, wenn die großen Fleischfresser Gira und Dodi auffressen? Und dann vielleicht noch mich, Wildcat und Piwi, weil wir auch noch leichte Beute sind?! Denk doch gefälligst mal nach, was die Konsequenz für uns ist, wenn du sowas von dir gibst! Oder ist unser Leben weniger wert als das der Haustiere?"
 

Kimba hatte seinen Kopf inzwischen tief zwischen die Schultern gesenkt. Anfangs hatte er Lukas noch zurechtweisen wollen, aber dann hatte er erkannt, daß er durchaus berechtigte Einwände hatte. Langsam merkte er, daß das Problem über seinen Kopf hinauswuchs und über ihm auf ihn herabzufallen drohte. Der Tag war für ihn schon mal gelaufen, und er wußte, daß die anderen auch nicht viel besser werden würden.
 

"Hallo Kimba!" schallte es plötzlich fröhlich hinter ihm und kein Augenzwinkern später traf ihn ein kräftiger Schlag auf den Rücken. Erschreckt drehte er sich um. Rahja stand direkt neben ihm und strahlte vor Freude. Kimbas Laune wurde augenblicklich um etliches besser.

"Hallo Rahja! Schön, daß du gekommen bist!"

Rahja bemerkte, daß Kimba von irgendetwas belastet wurde. Sie bemerkte sowieso immer, wenn es ihm nicht so gut ging, egal wie sehr er sich auch angestrengt hatte, es vor ihr zu verbergen.
 

Kimba erzählte ihr die ganze Misere.

"Oh je... das ist wirklich ein großes Problem," bemerkte Rahja. "Aber vielleicht kann ich dir helfen..." Kimba schaute sie mit großen Augen und zwei ebenso großen Fragezeichen darin an.
 

"In der Gegend um die Quelle, wo meine Freunde und ich leben, gibt es so ein verlassenes Lagerhaus. Wir können die Container darin nicht öffnen, aber wenn ich das richtig entziffert habe, ist dort Nahrung drin. Und wie ich die Menschen kenne, bestimmt auch eine Menge Fleisch. Deine Menschenfreunde können die bestimmt öffnen und dann habt ihr das Problem nicht mehr. Was meinst du?"
 

"Das klingt ja großartig!" Kimba schien regelrecht begeistert zu sein.

"Von mir aus kann das Fleisch auch aus den Vorräten der Menschen genommen werden, hauptsache ich kriege wieder was anständiges zum Essen," meinte Cheetah.

Buckey: "Na sowas, und plötzlich ist es egal, daß die Tiere woanders getötet wurden... ts,ts."

Lukas: "Du bist doof, Buckey. Willst du ihn etwa davon abbringen und selber krepieren?"

Buckey: "Ups... oh... ok,ok. Vergeß bitte schnell wieder was ich gesagt habe!"

Kimba: "Hm... eigentlich ist da ja durchaus etwas dran. Es ist sicherlich auch nicht optimal, aber auf jeden Fall die beste Lösung die wir haben. Außerdem sind die Tiere ja bereits getötet worden, da können wir auch nichts mehr dran ändern. - Also ich bleibe dabei, das ist eine großartige Hilfe, Rahja. Vielen Dank!"
 

Rahja kam auf Kimba zu. Sie schaute ihn ein paar Sekunden lang an und meinte dann: "Es könnte aber zu gewissen Problemen kommen. In unserer Gegend treibt sich seit neuestem auch eine Hyänengang herum. Die sind ziemlich stark und haben uns schon dazu gezwungen, ihnen unsere Nahrung zu geben und einige ihrer Arbeiten für sie zu erledigen. Ich fürchte, wenn das so weiter geht, können wir dort auf Dauer nicht mehr leben. Und der Transport der Nahrung aus dem Lager in den Dschungel dürfte auch gefährlich sein, solange ihr euch noch in der Nähe der Quelle aufhaltet."
 

"Warum hast du das denn nicht gleich gesagt, daß ihr terrorisiert werdet? Ich werde dich und deine Freunde selbstverständlich vor diesen Gangstern beschützen!" rief Kimba gleich darauf.

"Bist du dir sicher, Kimba? Die sind sehr stark und gemein." warnte Rahja ihn vor. "Ich möchte nicht, daß dir etwas passiert..." dann nach einem Moment Pause und leiser als zuvor: "... das könnte ich nicht ertragen. Ich möchte dich nie verlieren."
 

Doch Kimba ließ sich nicht davon abbringen, es machte ihn glücklich, Rahja helfen zu können, egal wobei und wie schwer es war. Und so kam es, daß Kimba und Rahja einige Stunden später an der Quelle ankamen. Die Quelle sah aus wie ein kleiner Teich, von dem aus ein Rinnsaal zwischen einigen Büschen hindurch lief und die spärliche Vegetation um die Quelle herum erst möglich machte. Die ganze Ecke lag eingebettet zwischen großen, freiliegenden Felsblöcken aus Granit und war von weiter als etwa zweihundert Metern Entfernung nicht im geringsten Auszumachen.
 

"Casy! Sira! Streuselkuchen!" rief Rahja in die Büsche, als sie schon fast bei der Quelle waren. Zuerst tat sich nichts, dann erhoben sich plötzlich zwei Spitze Ohren aus dem trocknen Gras vor einigen der Büschen und noch eine Sekunde später guckte ein verschlafener Gepardenkopf die beiden Junglöwen an. Kurz darauf machte das verschlafene Gesicht einem großen Gähnen platz und ein "Morgäähn Rahjaaaah!" gähnte ihnen entgegen.

"Oh Casy! Dein Benehmen ist ja mal wieder peinlich ohne Ende!" schimpfte eine zweite Stimme aus dem Buschdickicht neben dem müden Geparden. "Hallo Rahja. Du hast uns deinen Freund mitgebracht?" Eine junge Gepardin kam zwischen den Ästen und Zweigen hervorgekrochen.
 

"Ja, das ist Kimba, von dem ich euch erzählt habe," antwortete Rahja.

"Hey, der sieht ja wirklich süß aus. Hast einen guten Fang gemacht!" grinzte Sira sie darauf an. Rahja wurde dunkelrot.

"Süß?!" fragte Kimba irritiert. "WAS genau hast du ihnen über mich erzählt, Rahja?"

"Nur das beste, Süßer!" zwinkerte Sira ihm zu.

Casy gähnte nochmals: "Und du sagst mir etwas von gutem Benehmen, Schwesterherz,... ts, ts..."
 

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Und wenn mehrere Fallen, sind sie auch noch dich beisammen..." knurrte eine alte, rauhe Stimme zwischen zwei der großen Felsblöcke. Es war Streuselkuchen, der alte Haudegen, dessen Gesicht seinem Namen alle Ehre machte, wie Kimba feststellte.
 

"Und das ist unser guter alter Streuselkuchen." stellte Rahja ihn Kimba vor.

"Ich heiße 'Kampfzahn'! Wie oft soll ich euch jungem Gemüse das noch erzählen? Nur weil unsereins in die Jahre gekommen ist, wollen einem die kleinen Rabauken nicht den richtigen Rspekt zollen."

"Natürlich nicht... entschuldige bitte," lächelte Rahja freundlich und vielsagend.
 

"Er selbst sagt halt 'Kampfzahn' und wir haben ihn eben in 'Streuselkuchen' umgetauft," erklärte Casy und gähnte dabei das erste Mal nicht. "Wir gehen bei der Namensgebung eben nach dem, was man sehen kann," fügte er dann noch fies grinsend hinzu.
 

"Jetzt hat er wieder die große Klappe, " schimpfte Streuselkuchen, "aber wenn die dreckigen Hyänen wiederkommen, versteckt er sich wieder die ganze Zeit hinter mir und zittert wie Espenlaub. Harr Harr Harr!"

"Und du zitterst mit!" warf Sira dem alten Warzengesicht vor. "Und sowas will Kampfzahn heißen, phhh! Wenn du so stark bist, kämpf mal gegen mich!"

"Pah! Leere Drohungen. Beweise deinen Mut mal gegen die Hyänen, dann werde ich vielleicht darauf eingehen."
 

"Was ist denn hier los?" fragte Kimba Rahja etwas verwundert.

"Ach, das machen die immer. Darfst dir nichts weiter dabei denken. Aber im Prizip mögen sie sich und stehen zusammen, sobald es Probleme gibt - zum Beispiel mit den Hyänen."

"Apropo: Wann kann man denn mit denen rechnen? Kommen die täglich hierher?"
 

Casy horchte auf: "Wieso willst du das wissen? Du hast doch nicht etwa vor gegen die zu kämpfen?"

Kimba: "Warum nicht? Wenn die euch bedrohen wäre es doch nur gerecht, wenn die mal ordentlich Gegenwind bekommen."

Casy ging zu Kimba hin und musterte ihn kritisch. Er lief einmal ganz um ihn herum und meinte dann: "Vergiß es! Die sind einfach zu stark für dich. Um die loszuwerden, braucht es mindestens einen echten, riesigen Schlägertypen." Sira nickte zustimmend: "Vielleicht bist du ja ein Stück stärker als es aussieht und hast viel Mut. Doch reichen wird das bestimmt nicht. Find ich aber trotzdem lieb, daß du uns helfen willst. Leider wirst du nur keinen Erfolg haben."
 

Kimba staunte nicht schlecht, als er dies zu hören bekam. "Na ihr macht mir ja Mut. Man könnte fast meinen, ihr hättet euch schon aufgegeben. Na egal, ich warte hier, bis die hier auftauchen und dann wollen wir mal sehen, ob die nicht doch noch vernünftig werden."

"Aber paß bloß auf dich auf Kimba," mahnte Rahja ihn nochmals, "die sind wirklich sehr stark und gefährlich. Ich will nicht, daß du verletzt wirst."
 

Gegen Abend war es dann soweit: Eine Bande von 8 Hyänen kam um die Felsen herumgeschlichen. "Das sind sie also... ? " fragte Kimba kurz nach, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. Da gröhlte auch schon der Anführer der Bande über den Platz: "Hey, ihr Feiglinge! Kommt aus eurem Versteck gekrochen und bedient uns! Wir haben Hunger!"
 

Rahja, Kimba, der alte Streuselkuchen und die Geschwister kamen aus dem Dickicht hervor. "Wenn ihr freundlich fragt, dürft ihr hier ausruhen und aus der Quelle trinken. Aber bedienen will euch hier niemand," sagte Kimba. Ein böse funkelndes Augenpaar traf ihn. Der Anführer war jetzt offenbar alles andere als gut gelaunt.
 

"Du kennst hier offenbar die Spielregeln noch nicht, weiße Mietzekatze! Dann will ich sie dir mal erläutern: Wer überleben will, tut was 'Jack, der Todbeißer' sagt. Und das bin ich. Also sieh entweder zu, daß du wegkommst oder du wirst einen schrecklichen Tod erleiden!" brüllte er Kimba an.
 

"Ich will dich nicht verletzen, aber wenn du mir keine Wahl läßt, Hyäne... !" rief Kimba, "Ich werde meine Freunde beschützen."

"Buarrharrharr!" lachte Jack los, "Das ist ja ein überwältigender Schutz: Eine weiße Mietzekatze... . Stirb!" Mit diesen Worten begaben sich die anderen Hyänen und Jack selbst in Angriffspostition.
 

"Paß blos auf dich auf, Kimba!" konnte Rahja gerade noch sagen, bevor es losging. Es war ein heftiger Kampf und Kimba mußte erkennen, daß Rahja mit ihrer Warnung nicht unrecht hatte. In erster Linie kümmerte er sich um den Anführer der Hyänen, mußte aber immer mal wieder einen von den anderen abwehren, die auch nicht schwach waren.

Doch auch Jack hatte sich das Gefecht sicher anders vorgestellt, denn er mußte einige härtere Schläge einstecken. Nach etwa 5 bis 10 Minuten war der Kampf vorbei. Kimba war am Ende seiner Kräfte, genauso wie die Hyänenbande inklusive Jack.
 

"Paß blos auf, wie holen noch die anderen und dann bist du fällig! Mach dich auf etwas gefaßt!" brüllte Jack noch, bevor er und die anderen sich umdrehten und das Weite suchten.

"Unglaublich: Er hat es tatsächlich geschafft, ihnen Paroli zu bieten," staunte Streuselkuchen.
 

Da brach Kimba zusammen. "Kimba!" rief Rahja entsetzt aus, rannte zu ihm und begann sofort, ihm seine Wunden zun lecken. Kimba öffnete wieder die Augen und sagte schwach zu ihr: "Nein, ich habe es nicht geschafft. Sie sind bloß weggerannt, um Verstärkung zu holen. Und wenn sie wiederkommen, kann ich nichts mehr für euch tun... - ich hab versagt. Tut mir leid, Rahja."
 

"Du hast sie hier und jetzt besiegt. Das ist es, was zählt. Vielleicht kommen sie ja gar nicht erst wieder, weil sie Angst vor dir haben?" versuchte Rahja ihn zu trösten.

Casy schaute mitleidsvoll zu den beiden Löwen: "Ich fürchte, da hoffst du vergebens. Jack ist nicht der Typ, der einfach klein beigibt. Sie werden auf jeden Fall wiederkommen."
 

"Irgendwie muß es doch klappen. Die können euch doch nicht so einfach unterdrücken. Mir muß etwas einfallen." Kimba begann lange und intensiv nachzudenken, während Rahja ihm seine Wunden leckte.

"Das ist einfach eine total blöde Situation: Wenn ich und vielleicht einige andere halbwegs starke Tiere aus dem Dschungel hier bei euch bleiben, ist der Dschungel ungeschützt und ich kann mich dort auch um nichts kümmern. Und wenn ich in den Dschungel zurückgehe, werden euch die Hyänen wieder heimsuchen. Zumal sie nach den letzten Ereignissen bestimmt nicht gerade freundlicher geworden sein werden... ," kam Kimba schließlich zum Schlußpunkt. "Zumal du auch in die Kämpfe verwickelt werden könntest und das möchte ich nicht, Rahja."

"Und was ist mit dir? Glaubst du, mir würde es gefallen, wenn du in den kämpfen verletzt wirst - und vielleicht sogar schwer. Tu' mir das bloß nicht an und setz' hier ständig dein Leben aufs Spiel. Quellen und freie Orte gibt es auch hier noch viele. Aber dich nicht! - Du solltest dich vielleicht doch besser um den Dschungel kümmern. Dort sind mehr Tiere, die deine Hilfe brauchen. Wir jedoch sind nur wenige und können auch umziehen. Wenn die Hyänen diese Quelle haben wollen - sollen sie doch."
 

Streuselkuchen: "Stell dir das nichts zu leicht vor, Rahja. Die Bande will nicht nur die Quelle, sie wollen auch uns. Sie würden und mit Sicherheit suchen und wieder herbringen wollen."

Rahja: "Dann müssen wir uns eben weit genug von ihnen entfernen!"

Sira: "Und was ist mit deinem Liebhaber?"

Kimba protestierte: "Hey, ich bin nicht ihr Liebhaber. Wir sind sehr gute Freunde."

Casy: "Stimmt. Die sind doch auch nicht viel älter als wir... "

Streuselkuchen: "Das ist aber dennoch ein guter Einwand. Willst du soweit weggehen, Rahja, daß du deinen Freund nicht mehr zu Gesicht bekommst?"

Rahja: "Nein, natürlich nicht..."
 

Kimba hatte eine Idee. Genaugenommen hatte er sie schon vorher gehabt, aber sich nicht getraut, sie auszusprechen. Warum nicht, wußte er selber nicht.

Kimba: "Wir wäre es denn, wenn du zu uns in den Dschungel kommen würdest? Wir haben Platz und eine gute Versorgung. Außerdem sind die anderen und ich dann für euch da, falls euch die Hyänen überhaupt bei uns entdecken sollten."
 

Rahjas Augen leuchteten auf. Sie hätte sich nie getraut, das zu fragen, obwohl sie wußte, daß Kimba sie und auch ihre Freunde auf jeden Fall aufnehmen würde.

"Meinst du das wirklich?" fragte sie trotzdem und fügte gleich hinzu: "Das ist ja großartig!"

Kimba freute sich, daß Rahja so begeistert war von seinem Vorschlag. Es hätte ihn zwar gewundert, wenn sie ihn abgelehnt hätte, aber so ganz hundertprozentig sicher war er sich nicht gewesen.
 

Noch am selben Abend brachen sie auf, um einem eventuellen Überfall der Hyänen in der Nacht vorzubeugen. Es war schon tiefe Nacht, als sie endlich in Kimbas Dschungel ankamen.

Casy quängelte: "Ich hab hunger!"

Streuselkuchen: "Nun stell dich nicht so an. An einem einzigen Tag verhungert man nicht."

Sira: "Sei gefälligst mal ein bißchen toleranter, 'Pickelface', wir sind schließlich noch ein ganzes Stück jünger als du alter Stinkstifel!"

Steuselkuchen: "Waaas? Wie hast du mich genannt? Sag das noch einmal und ich lege dich über das Knie, Kind!"

Sira: "Pfff... versuche es doch! Aber paß auf, daß das laute Klappern deiner Knochen nicht die anderen Tiere im Dschungel aufweckt!"
 

Kimba (genervt): "Ach Leute! Wir sind alle Müde, erschöpft und hungrig. Laßt doch das Gestreite bleiben. Ich schlage vor, wir gehen zu unserem Dschungelrestaurant, schlagen uns dort den Bauch voll und suchen uns unsere Quartiere für heute Nacht. Einverstanden?"

Da wirklich alle ziemlich erschöpft waren, wollte sich keiner den Stress machen, Widerstand zu leisten und schlossen sich Kimbas Vorschlag an.
 

Im Dschungelrestaurant brannte erstaunlicherweise noch ein kleines Feuerchen und erhellte den Platz ein wenig. Kimba konnte den Umriß von Daniel wahrnehmen, der mit ein wenig Abstand vor dem Feuer saß und offenbar auf jemanden wartete. Wahrscheinlich auf ihn, dämmerte es Kimba. Er hatte ja nicht gesagt gehabt, daß er eventuell auch über Nacht wegbleiben könnte.
 

"Guten Abend Daniel," begrüßte er seinen Mentor, als sie die Hauptfläche des Restaurantes betraten, wo Daniel noch immer regungslos vor dem Feuerchen saß. Er bekam keine Antwort.

"Nanu?" wunderte Kimba sich, "Was ist denn mit ihm los?"

Er ging näher zu ihm heran. "Daniel... ? Bist du sauer auf mich, weil ich nicht gesagt habe, daß ich später kommen könnte?" Kimba stand jetzt nur etwa einen Meter hinter Daniel, der sich immer noch nicht rührte. Auch gab er noch immer keine Antwort von sich.

Kimba sties ihn vorsichtig mit seiner Vorderpfote an. "Daniel... ist alles in Ordnung mit dir?" Dann legte er seine Pfote auf Daniels Schulter und zog ihn ganz vorsichtig etwas nach hinten. Daniel kippte sofort nach hinten um und lag auf dem Rücken. Er hatte die Augen geschlossen und begann nur wenige Sekunden danach recht laut zu schnarchen.
 

"Achso... ," lachte Kimba, "er wollte wohl auf mich warten und ist dabei eingeschlafen. Der gute muß ja ganz schön erschöpft sein."

Rahja trat neben Kimba: "Kein Wunder... nachdem, was in letzter Zeit so alles geschehen ist."

"Tja... früher oder später muß man eben dem hohen Alter Tribut zollen... ," sagte Sira zu Kimba und Rahja, aber laut genug, daß auch Streuselkuchen es mitbekommen mußte. Der schimpfte auch gleich los: "Ihr unverschämtes junges Pack! Könnt ihr nicht einmal Nachts die anderen Leute in Ruhe lassen? Der arme Affe kann doch nichts für sein Alter!"
 

Die anderen grinsten sich an. So hatte es Sira sicher nicht gemeint.
 

Daniel war inzwischen durch den vielen Lärm um ihn herum allmählich wachgeworden. "Kimba!" rief er aus, sobald seine müden Augen den jungen weißen Löwen erkennen konnten. "Gott sei dank bist du wohlversehrt zurück! Ich hab mir schon solche Sorgen gemacht. - Oh, wie ich sehe, hast du uns Besuch mitgebracht..."
 

"Darf ich vorstellen, dies hier ist Daniel, ein guter, weiser Freund von mir, der mir schon oft in schweren Zeiten beigestanden hat. Daniel, dies hier sind Sira, ihr Bruder Casy und dort drüben der alte Haudegen Streuselkuchen. " stellte Kimba kurz vor.

"Ich heiße Kampfzahn!" schimpfte Streuselkuchen erbost.
 

"Entschuldige bitte... Kampfzahn natürlich," korrigierte Kimba sich sofort. Er hatte sich schon zu sehr an den Namen Streuselkuchen gewöhnt.
 

Nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatten, zeigten Daniel und Kimba ihren Gästen ihre Unterkünfte. Streuselkuchen fand eine der mit etwas Stroh ausgepolsterten Erdhöhlen nahe der Farm passend und Sira und Casy teilten sich eine halb überdachte, sehr breite Astgabel auf einem der großen Bäume im Dschungel.
 

Kimba führte Rahja zu einem riesigen Baum, dessen Wurzelgeflecht eine relativ große Baumhöhle auf Bodenhöhe formte.

"Das wäre dann dein Quartier, Rahja: Windgeschützt, trocken, geräumig und zentral im Dschungel gelegen. Morgen müßte ich das nur noch mit etwas Stroh und Gras auslegen, dann wird diese Bude äußerst bequem."

Rahja schaute kurz auf die wohl beste Wohnung des Dschungels und dachte einige Sekunden lang nach. Kimba war verwundert, daß Rahja nicht sofort dankend annahm und fragte sich, ob sie ihr wohl nicht gefiele. "Aber was könnte sie bloß daran auszusetzen haben?" überlegte er. Doch da hatte Rahja bereits ihre Entscheidung getroffen.
 

"Du, Kimba... nimm es mir bitte nicht übel aber... die Wohnung hier... ist zwar wirklich schön... aber so von Wänden umgeben... da fühle ich mich nicht so wohl, verstehst du? Ich brauche einfach den Wind, der mir um die Nase streicht."

Rahja unterbrach kurz und sah einen Kimba, der einen etwas verwirrten Eindruck machte.

"Wäre denn nicht noch bei dir einer dieser Dornenbüsche frei? Zum Beispiel der große Busch direkt neben deinem. Du warst doch früher selbst am Überlegen, welchen von beiden du als Wohnung nehmen willst."
 

"Ja klar... der ist frei," gab Kimba etwas monoton von sich. Er war noch immer etwas verwirrt und konnte sich nicht erklären, wieso Rahja die sicherlich beste Wohnung des Dschungels nicht annahm. Sie hatten sie doch extra für besonderen Besuch freigehalten.
 

Am nächsten Morgen trafen sie sich in Daniels Restaurant mit den anderen.

"Hallo und guten morgen allerseits!" begrüßte Kimba Rahjas Freunde und die übrigen Tiere, die gerade im Restaurant saßen. "Habt ihr euch schon den anderen vorgestellt?"

Casy, Sira und Streuselkuchen schüttelten den Kopf. "Wir sind auch gerade erst aufgestanden," meinte Sira kauend.
 

"Guten Morgen Kimba!" Lukas marschierte gerade mit Piwi ins Restaurant. "Hast du uns Gäste mitgebracht?" fragte Piwi und deutete auf Rahjas Freunde. Kimba nickte und stellte alle einander vor. Streuselkuchen überhörte anfangs zwar, dass er erneut nicht Kampfzahn von Kimba genannt wurde, doch Lukas 'der sieht ja wirklich wie ein Streuselkuchen aus' und Piwis 'oooohhhh.... wie eine Mondlandschaft' konnte er dann doch nicht überhören.
 

"Kein bißchen Respekt diese Rabauken! Kimba, erziehe die mal gefälligst! Oder wer ist hier für die Erziehung zuständig?" schimpfte er los.
 

"Piwi! Lukas! Schämt euch! Soetwas sagt man nicht! Auch nicht, wenn er hundertmal ein Gesicht wie ein Schlagloch ha... ups..."

Eingeschnappt und stinkesauer futterte Streuselkuchen das restliche Essen in sich hinein, ohne ein weiteres Wort mit den Anwesenden zu wechseln.
 

"Ärgert den alten Mann nicht, seht lieber zu daß ihr in die Schule kommt!" meinte Daniel zu Piwi, Lukas und Kimba. "Ihr seid schon spät dran heute..."

Piwi und Lukas: "Ach menno... schon wieder."

"Ohja, stimmt. Wenn ihr wollt, Casy, Sira, dann könnt ihr gerne mitkommen." schlug Kimba den beiden vor.

"Och ne, später vielleicht mal. Wir wollen uns erst noch erholen und in Ruhe frühstücken," meinte Casy.

"In der Schule kann man viele interessante Dinge lernen. - Aber ruht euch ruhig heute noch aus." stimmt Daniel zu.

Piwi wandte sich verwundert zu Kimba: "Warum müssen die nicht auch zur Schule? Ich würde mich auch gerne noch etwas ausruhen, aber ich muß ja hin."

Kimba: "Ach laß sie... sie müssen sich erstmal hier einleben."

Lukas: "Aber nicht, dass das zur Gewohnheit wird. Wenn ich gehen muß, sollen alle anderen auch!"

Sira meinte: "Das glaubst du... " und futterte dann weiter.
 

Lukas (erbost): "Was willst du denn damit andeuten?"

Daniel: "Los jetzt! Ab zur Schule! Oder wollt ihr schwänzen? Kimba, sag doch auch was!"

Kimba: "Los kommt, wir machen ein Wettrennen!"

Piwi: "Ohja!"

Lukas (zu Kimba) : "Hmpf... na gut. Aber passen tun die mir nicht..."
 

Währenddessen an der Quelle beim verlassenen Lagerhaus...

"Wo sind die bloß hin? Verdammt!" regte sich Jack auf.

"Vielleicht hat der weiße Löwe sie mitgenommen, Boss?"

"grrr... Egal wo sie sich verstecken - wir werden sie finden. Und dann wird der weiße Bastard dafür bezahlen, daß er sich mir in den Weg gestellt hat. - Und die anderen werden sich wünschen, daß sie nie geboren wurden, wenn ich mit ihnen fertig bin. LOS! Schwärmt aus! Sucht sie mir!"

Jacks dunkle Augen funkelten vor Zorn.
 

Es war inzwischen Mittag geworden und die Schule war vorbei. Rahja hatte Kimba abgeholt und sie gingen gemeinsam nach Hause.

"Du sag mal, Kimba, wie haben sich meine Freunde denn bisher hier eingelebt?"

"Naja, viel kann ich dazu noch nicht sagen - sie sind halt gerade erst angekommen. Aber ich denke, es wird schon."

Kimba legte eine kurze Pause ein. Es hatte ihn schon gestern gewundert gehabt, daß Rahja statt eines super bequemen Quartieres einfach das Gestrüpp neben dem seinen gewählt hatte. Nun wollte er es wissen, also nahm er all seinen Mut zusammen und fragte sie:

"Ähm... du... Rahja... " er schaute sie etwas unsicher an. Vielleicht war ihr die Frage ja unangenehm. Was ging es ihn auch an, weshalb sie lieber im freien schlafen wollte?

"Ja?" fragte Rahja zurück, da Kimba schon ein paar Sekunden mit dem Reden aufgehört hatte.

"... weißt du... also ... ich wollte mal wissen, wieso du eigentlich lieber im freien schläfst? Und dann gerade in einem der Dornenbüsche?"

Rahja blickte tief in Kimbas fragende Augen. Was sollte sie ihm nur sagen? Irgendetwas erfinden? Oder die Wahrheit? Aber was war die Wahrheit? Sie wußte es selber nicht so genau - aber sie hatte eine Ahnung. Sie dachte nämlich an das Gefühl, dass sie hatte, als sie sich einmal vorstellte, in dieser großen Wohnung mitten im Dschungel zu wohnen und dann wieder, wie sie sich vorstellte, in dem Busch neben Kimbas Zuhause zu wohnen.
 

Dort mitten Dschungel war es sicher bequemer, aber irgendwie auch einsamer - obwohl dort eigentlich die meisten Tiere lebten und sie auch ihren Freunden näher war. Doch bei Kimba, am Rand des Dschungels, wo eigentlich kaum jemand schlief, da hatte sie das Gefühl von Geborgenheit empfunden. Doch wie sollte sie es ihm sagen? Ob er verstehen würde, was sie meinte? Sie war sich da nicht so sicher, schließlich war sie sich selber nicht hundertprozentig darüber im Klaren gewesen.
 

"Rahja?" fragte Kimba, denn nun hatte Rahja schon einige Sekunden lang nichts gesagt. Da sie sich so gezwungen fühlte, schnell etwas zu antworten, sprach sie fast automatisch, was sie gerade dachte: "Weil ich so näher bei dir bin."

Kaum hatte sie das gesagt, schien sie fast über ihre Worte zu erschrecken. Doch sie waren gesagt, es war auch die Wahrheit und ließ sich nicht rückgängig machen. Als sie sich auch dessen bewußt wurde, war sie doch froh, es gesagt zu haben.

Kimba war erstaunt. Sicher - sie waren schon immer gute Freunde gewesen... doch nun - schien es, als wäre er für Rahja mehr, als nur der beste Freund. Er sah Rahja an. "Die hübsche kleine Rahja... sie mag mich wirklich so sehr." gingen seine Gedanken. Rahja lächelte ihn etwas vorsichtig an. "Wobei... so klein ist sie nicht mehr... aber ihr Lächeln ist nach wie vor so schön, daß ich mitlächeln muß..."

"Was ist, habe ich dich damit verärgert? Du sagst ja gar nichts..." Rahja war unsicher geworden.

"Aber nein. Ganz im Gegenteil: Das freut mich sehr und... ähm... ," noch während Kimba sprach wurde er rot, "... und ich bin auch froh, daß du nun immer in meiner Nähe bist."

Rahja lächelte überglücklich zurück.

"Sieh doch, wie die Felder der Farm in der Sonne leuchten! So schön grün... wie früher," sagte Kimba und schaute gen Osten zu den Feldern, wo das erste Grün seit einigen Tagen gesprossen war.

"Ja... wie früher," seufzte Rahja, setzte sich dicht neben Kimba und schaute mit ihm auf die Felder. "Du wirst es bestimmt schaffen, aus dieser Welt wieder ein kleines Paradis zu erschaffen, das vor Leben und Freude nur so überquillt."

"Wir werden es schaffen, Rahja, wir gemeinsam..."
 

Er schaute ihr tief in die Augen und sie erwiderte den Blick.

"Ja, Kimba, ich werde dir helfen..." sprach Rahja leise und war mit ihrem Gesicht ganz nahe bei Kimbas.

"Danke Rahja... du bist lieb..." freute sich Kimba und spürte eine tiefe Zuneigung für Rahja. So intensiv hatte er es zuvor noch nie empfunden gehabt. Er wollte ihr noch etwas sagen, doch da berührten sich bereits ihre Nasenspitzen und sie begannen einen langen, sanften Kuss.
 

Der Subco speicherte diesen Augenblick ab und legte die Datei in das Imperiale Archiv. Auch er spürte ein großes Glücksgefühl: Endlich hatten sie sich gefunden, so wie es sein sollte. Selbst in dieser eigentlich noch immer recht feindseligen und dunklen Welt konnte Kimba sein Glück finden und seinen Weg weitergehen.

Der Subco wollte sich dann eigentlich zurücklehnen und den Augenblick geniessen, als plötzlich über den Sicherheitskanal eine Meldung des Zentralcomputers eintraf. Noch als er diese Meldung hörte, verschwand seine Freude vollends und fast wäre er vom Stuhl gerutscht. Er wußte, er müsse reagieren, doch er befürchtete, daß es bereits zu spät war.

"Alle verfügbaren Einheiten sofort zum System Sonne! Höchste Alarmbereitschaft!" befahl er dem Zentralcomputer, der seinen Befehl augenblicklich an alle Teile des Imperiums versandte.
 

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Nächster Teil: Kimba 08 - Die erste Liebe



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