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Useless Pride

von

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Kleinigkeiten?

Kleinigkeiten?
 

Astaroth strich mit seiner Hand über Cayms Rücken und wunderte sich, wie verletzlich doch Menschen waren. Es war zwar bekannt in der Dämonenwelt, aber wirklich eines dieser Wesen lebendig gesehen hatten noch nicht viele, erst Recht nicht lange genug um es zu studieren. Er ließ seine Gedanken schweifen, während seine Finger über die zarte, viel zu empfindliche Haut wanderten. Eine seiner Krallen ritzte dabei über den Körper und hinterließ eine rote Spur auf dem rosafarbenen Untergrund.

Caym zuckte zusammen und wand sich instinktiv ein wenig, doch dann er rührte sich nicht weiter. Offenbar war er noch viel zu erschöpft, um aus seinem Halbschlaf zu erwachen. Astaroth lächelte kurz zufrieden und entfernte die Kralle von der Haut, denn er wollte seinen Besitz nicht weiter beschädigen. Er hatte seinen Menschen gewaschen und noch mit einer Heilsalbe die Wunden behandelt, was ungewöhnlich für ihn war, denn normalerweise kümmerte er sich um seine Sexpartner nicht weiter und scheuchte sie nach dem Geschlechtsverkehr davon. Ein Spielzeug, das beschädigt war, das Narben aufwies, war nicht das was er wollte. Wenn er seine Befriedigung bekam, wollte er auf die glatte Haut schauen, wollte immer wieder die roten Spuren sehen, die er und nur er verursachen würde.

Astaroth spürte wie diese Gedanken ihn wieder in Stimmung brachten etwas zu tun, was ihm allzu sehr gefiel. Das Blut wanderte in die Bereiche, die dafür die größte Aufmerksamkeit verlangten und sein Glied fing an leise aber beständig nach einer Scheide zu verlangen. Seine Hand wanderte den Rücken, auf dem sie noch immer lag, hinab, bis sie eine der runden Backen erreichte und dort hinein kniff. „Au…was soll das?“, kam wie automatische die Antwort aus dem Munde seines Menschen, der sich auf seine Arme aufgerichtet hatte und ihm seinen Kopf zuwandte. Grüne Augen starrten ihn aus halbgeschlossenen Lidern an, an denen noch etwas Schlaf klebte. Der Mund war leicht geöffnet und schien Astaroth fast wie eine Einladung, die er auch sofort annahm. Seine Lippen fanden die warmen Cayms, seine Zunge strich erst vorsichtig über die Zähne, die trotz ihrer Härte keinen Widerstand versuchten und fand dann ihren Gegenpart. Es war ein Spiel, das die beiden Muskeln ausführten, warm und feucht ineinander verschlungen, sich immer wieder um die Herrschaft streitend. Die Oberhand und die Führung übernahm dabei einzig und allein Astaroth, der mit einer Hand weiter über das Gesäß wanderte und dabei dem immer näher kam, wo er eindringen wollte. Die andere strich über den Hals des Menschen, wie eine stille Ermahnung nichts zu versuchen, was das Spiel unterbrechen könnte. Er spürte, wie der Kleine anfing nach Atem zu ringen, wie das Blut ihm in den Kopf und in die gegenteilige Richtung gleichzeitig zu schießen schien. Sah, wie die Wangen sich rot färbten und die Augen sich ungläubig öffneten, der Schlaf nun vollständig aus dem Gesicht gewichen war. Der Anblick war mehr als erregend und sein Bedürfnis mehr zu tun, wuchs von Minute zu Minute an, das Pochen wurde stärker und verlangte nach Aufmerksamkeit. Bevor seinem Menschen die Luft ausging, löste er seinen Mund, entfernte sein Gesicht nur etwas, so dass noch einzelne Fäden sie verbanden. Er wollte Cayms Körper näher an seinen bringen, die Wärme, die so offensichtlich präsent war durch die neue Färbung der Haut, auf sich spüren – doch dazu kam es nicht mehr.

„Fürst Astaroth? Fürst, es ist wichtig.“, hallte es laut durch seine Privatgemächer. Automatisch wandte sein Kopf sich der Tür zu und die Wut war so deutlich in seinen Augen zu sehen, dass der Dämon sicherlich das Weite gesucht hätte, wenn er es nur hätte bemerken können. Astaroth strich noch einmal über Cayms Hals und betrachtete kurz seinen Menschen, der die dünnen Decke mit seinen Händen umklammerte und mit weit aufgerissenen Augen auf den Eingang starrte. Immer wieder spürte der Dämon, wie sein Kleiner versuchte die Decke hochzuziehen, was ihm aber kläglich misslang, da noch sein volles Gewicht darauf lastete.

„Fürst, ich hatte bisher keine Zeit mit Euch zu sprechen seit dem kleinen Zwischenfall. Aber ich muss JETZT mit Euch sprechen.“, sprach die halbdurchsichtige Figur, die im Zimmer vor der Tür stand. Astaroth erkannte den Dämon sowohl an seiner Stimme als auch an seinem Aussehen, auch wenn jede Farbe fehlte. Vom Bett aufstehend knurrte der Dämonenfürst genervt ob der Störung, während sein Körper sich im Moment danach sehnte sich in Caym zu vergraben. Die Distanz zu der durchsichtigen Figur hatte er in Windeseile überwunden und er riss die Tür mit einem plötzlichen Ruck auf, nachdem er schon vorher ein paar Worte gemurmelt hatte. Vor ihm stand ein hoch gewachsener Dämon mit violetter Haut und pechschwarzen Haaren, die sich in zwei geschwungenen langen schwarzen Hörnern teilweise verfingen. Die Hand, die ausgestreckt auf der Tür geruht hatte, senkte sich schnell, als Astaroth den Störenfried mit seinen goldgelben Augen musterte. Damon, seine rechte Hand, der ihm eigentlich die Kleinigkeiten vom Hals halten und ihn entlasten sollte, störte ihn gerade sehr. Seine ganze Haltung zeigte deutlich wie unerfreut er war und seine Aura versprach einen schnellen Tod, wenn es nicht eine anständige Begründung hierfür gab. Die gelben Augen seines Dieners waren noch immer starr auf ihn gerichtet, bevor der Dämon einmal deutlich schluckte, seine Emotionen unter Kontrolle brachte und seinen Herrn gefasst ansah.

„Fürst Astaroth, verzeiht die Störung, aber das ist wichtig.“, sagte Damon mit nur noch leicht bebender Stimme.

„Was ist so wichtig, das du mich HIER störst?“, kam die Antwort in kürzester Zeit. Astaroth starrte seine „Rechte Hand“ noch immer an. Er fand es unfassbar, dass dieser es wagte hierher zu kommen, ohne vorher die Erlaubnis dafür bekommen zu haben. War er so unzuverlässig und würde er sich einen neuen Diener suchen müssen? Bisher war Damon gehorsam und loyal gewesen, aber das Verhalten gerade war seltsam.

„Fürst, ich habe gehört ihr wärt in der Menschenwelt gewesen und hättet etwas von dort zurückgebracht.“ Kurz stoppte der Dämon seine Rede und schaute erst seinen Herrn an, bevor seine Augen weiter schweiften und den Menschen auf dem Bett erblickten. Astaroth wusste genau, was Damon erblickte und seine Wut vergrößerte sich nur noch mehr. Das war sein Zimmer, sein Caym und niemand hatte ein Recht in seine Privatsphäre zu schauen. Er knurrte einmal laut und die gelben Augen seines Dieners wandten sich ihm blitzartig wieder zu. Die Haltung zeigte eindeutig, dass er sich ertappt fühlte, dass er wusste, dass er etwas Verbotenes getan hatte.

„Ähm…verzeiht Fürst.“, kam es leise und fast demütig aus Damons Mund, der seinen Kopf senkte, bevor er weiter sprach. Der Blick Astaroths lastete aber noch immer auf ihm, und der Fürst wusste genau, dass sein Diener es spüren würde. „Ich… Ich…“, kam es noch zögernd aus dem Mund Damons, bevor er endgültig all seinen Mut, von dem er sonst genügend hatte, zusammen nahm und weiter sprach: „Ich habe Gerüchte gehört, dass Ihr einen ekelhaften Menschen mitgebracht habt und er noch lebt. Und jetzt sehe ich ihn in Eurem Zimmer, wohlbehalten und nicht ausgeweidet. Ich will es mir nicht anmaßen, aber das wird Eurem Ruf schaden – schon jetzt fangen einzelne Dämonen an zu munkeln Ihr würdet mit diesem…diesem…Ding Sex haben, dass Ihr so schwach geworden wärt, dass Ihr es nicht mehr mit einem Dämon machen könnt. Ihr solltet dieses Gewürm töten und allen zeigen, dass die Gerüchte falsch sind.“ Damon wartete und sah seinem Fürsten in die Augen, in die langsam blutrote Farbe lief, die anfing das Weiß des Augapfels zu ersetzte und die fast Funken zu sprühen schienen.

Astaroth ging langsam auf seinen Diener zu, der mit weit geöffneten Augen zurückwich, immer nur genug um die Distanz zu wahren. Die Tür wurde zugeschlagen und das Geräusch hallte unwirklich durch den ganzen Gang.

Als kein bisschen weiß mehr zu sehen war, schossen mit einem kleinen Knall tiefschwarze lederartige Flügel aus dem Rücken Astaroths und mit einem lauten Schrei, der unglaublichen Hass und Wut ausdrückte, schossen die Krallen des Fürsten vor, um seine Beute zu zerfleischen. Damon konnte nur entkommen, weil er schneller war als fast jeder Dämon und erkannt hatte, was vorging. Er schoss auf die Seite und knallte gegen eine Wand, weil er nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte. Ein Stöhnen entwich dem Diener, bevor er seine Augen wie ein gehetztes Tier wieder dem furchtbaren Monster vor sich zuwandte.

„Verzeiht…Verzeiht Fürst. Das war nicht meine Meinung. Ich versuche Euch nur zu beschützen Fürst. Verzeiht. Ich habe nie gedacht, dass Ihr schwach seid. Verzeiht.“ Während er die Worte murmelte, wich er weiter nach hinten, alle seine Sinne forderten ihn auf zu fliehen.

„Geh. GEH! Wenn du mir heute noch einmal unter die Augen kommst, dann töte ich dich, werde dich häuten, flüssiges siedendes Metall trinken lassen, deine Eingeweide um einen Baum wickeln und noch vieles mehr. Wenn ein Dämon so etwas erzählt wirst du ihn eigenhändig töten oder ihn mir ausliefern! Und jetzt GEH!“, schallte die jetzt unheimlich tiefe Stimme durch den gesamten Gang, hallte von den Wänden wieder und umgab den zitternden Damon von allen Seiten.

„J…Ja…Fürst. Natürlich. Verzeiht. Ich gehe und werde mich an Eure Befehle halten.“, stotterte er, bevor er mit der ihm größtmöglichen Geschwindigkeit davonrannte, so schnell wie möglich aus den Blickfeld Astaroths verschwindend.

Der Fürst sah seinem Diener mit noch immer blutroten Augen nach, die Hände öffneten und schlossen sich immer wieder während die Krallen sich bei jeder neuen Bewegung in die Haut bohrten, die sich schon wieder geschlossen hatte, bevor all das wieder von Neuem begann.

Astaroth atmete schwer und knurrte bei jedem Mal, bei dem er die Luft ausstieß und versuchte sich noch immer im Gang stehend zu beruhigen. Minuten vergingen, bevor seine Gedanken sich wieder ordneten und er spürte, wie seine Flügel langsam wieder verschwanden und er wusste, dass seine Augen langsam wieder ins Weiße übergingen. Wieso hatte Damon ihn auch dermaßen reizen müssen. Ihn so weit bringen, dass er ihn ohne zögern in der Luft zerrissen hätte? Er würde seinen Diener ab jetzt genau beobachten. Noch eine Verfehlung und es würde ihn sein Leben kosten. Astaroth atmete noch einmal tief durch, bevor er wieder zu seinem Zimmer ging, ein paar Worte murmelte und die Tür öffnete. Caym saß im Bett, die Decke über die Beine und hoch bis fast an den Hals gezogen.

Als er Astaroth sah, starrte er ihn so lange an, bis der Dämon sich fragte, ob er noch Spuren seiner Verwandlung aufwies, doch das war unmöglich. All seine Gedanken wurden mit einem Mal jäh unterbrochen, als sein widerspenstiger Mensch anfing zu sprechen, eher zu schreien: „Was sollte das? Was sollte das?“ Der Kleine sah Astaroth aus seinen grünen Augen mehr als wütend an, fast ein Spiegel der Emotionen, die der Dämon gehabt hatte, bevor er aus dem Zimmer gegangen war. Er musste lächeln und ging näher zum Bett, doch bevor er es erreichte, schoss Caym hoch, aus dem Bett und schlug mit einer Faust auf das Gesicht vor sich. Eine der Hände des Dämons fing sie auf, umklammerte sie und drückte sie bestimmt nach unten. Das Lächeln war verschwunden und die Wut wieder zurückgekehrt.

„Lass das. Du gehörst mir.“, sagte er mit bedrohlich leiser Stimme, die Augen starr auf seinen Menschen gerichtet.

„Lass du das doch. Ich gehöre…“, doch Caym sprach diese Worte lieber nicht aus, nicht nach dem was heute passiert war. „Auf jeden Fall will ich wieder nach Hause. Bring mich zurück, ich habe hier nichts zu suchen.“, verlangte er mit nur leicht zitternder Stimme.

Bevor Caym noch weiter reagieren konnte, hatte Astaroth seine Faust losgelassen, sich gebückt um etwas aus dem Sack zu holen und befestigte das in Windeseile am Halsband. Er strich einmal sanft über die Wange des Menschen, bevor er an der Kette, die in seiner Hand lag und das war, was er eingehakt hatte, kurz zog. Der Kleine fiel durch den Ruck auf ihn und der Dämon packte ihn am Kinn, zog seinen Kopf hoch und küsste ihn unsanft, Besitz ergreifend. Die starken Lippen pressten sich mit großem Druck auf die zarteren, Astaroth schob seine Zunge ohne große Vorwarnung in die Mundhöhle des anderen und drängte den Muskel dort zurück, zeigte von Anfang an seine Dominanz. Sein Mensch schmeckte süß, verlockend und sein eigenes Blut pochte in seinen Lenden stark und wollte mehr, so viel mehr. Trotz der unsanften Behandlung spürte er, wie Caym wärmer wurde, sich aber gleichzeitig verzweifelt versuchte mit seinen Armen von ihm weg zu drücken. Eine Hand des Dämons schlang sich schnell um die Hüfte und massierte eine Pobacke, während die andere Hand noch immer die Kette fest hielt. Seine Zunge massierte die Cayms, spielte mit ihr nach seinem Takt, bis er das Gefühl hatte, dass der Mensch Luft brauchte. Er löste den Kuss, ohne sich aber von seinem Kleinen zu lösen, hielt ihn dabei immer noch fest an sich gedrückt.

Schwer atmend stand Caym vor ihm, sein Gesicht rot angelaufen durch die Aktivität und den Luftmangel.

„So, und jetzt gehen wir etwas besorgen. Und du wirst brav sein und nicht versuchen wegzulaufen oder zu reden, wenn du nicht gefragt wirst, oder ich werde dich wieder bestrafen – aber diesmal so, dass du mehrere Tage keinen Schritt mehr gehen kannst.“ Dabei rieb Astaroth sein Gemächt gemächlich an Caym, so dass dieser auch verstand, was er meinte. Offensichtlich funktionierte das auch, denn der Mensch sah den Dämon mit weit geöffneten Augen an, die Hände noch immer auf der Brust seines Gegenübers liegend, aber er versuchte sich nicht mehr von ihm wegzudrücken.

Caym grummelte einmal, bevor er dann sagte: „Okay, ich habe es verstanden. Lass mich jetzt bitte los.“ Das Wort „bitte“ versah er mit einem sarkastischen Unterton, der Astaroth nicht entging. Dieser musste daraufhin laut lachen, ließ den Menschen los und ging, leicht an der Kette ziehend, in Richtung Anziehraum.

„Ich bin kein Hund…also lass das. Ich kann selbst gehen.“, murrte Caym, während er mit seinen Händen selber versuchte an der Kette zu ziehen, was er schnell aufgab, als der Dämon ihn wütend anstarrte. „Ja, ich bin ja schon brav…ganz furchtbar brav.“, gab Caym seinen ungebetenen Kommentar ab.

Astaroth wusste genau was er tun wollte, den Anblick seines Menschen im Garten hatte er noch genau in Erinnerung. Leider auch den der dreckigen Engel, aber den verdrängte er schnell wieder, denn der Gefangene würde noch genügend leiden, bis die Welt ihn von innen aufgefressen hatte. Doch jetzt zu etwas amüsanterem.
 

Nur Minuten später fand sich Caym voll bekleidet – fast genauso bekleidet wie bei seinem Fluchtversuch – vor der Türe wieder. Der einzige Unterschied war, dass das Hemd größer war und nur noch mehr offenbarte. Die Hose, die anscheinend aus dehnfähigem Material war, war trotzdem zu groß und wurde nur von einem Gürtel auf den Hüften gehalten. Caym rollte mit den Augen bei dem Gedanken daran wie er aussah mit der Kleidung und der Kette, die von seinem Halsband ausging. Warum musste er das alles nur durchmachen? Aber besser jetzt einmal mitzuspielen, als Peitschenhiebe oder das was der Dämon ihm angedroht hatte, durchmachen zu müssen. Er rieb sich kurz mit der Hand über den Rücken und spürte dort fast keine Wunden mehr. Astaroth hatte ihn also wirklich mit irgendetwas eingerieben und es war kein Traum gewesen. Das war fast schon nett, aber wahrscheinlich wollte er „seinen Besitz nicht beschädigen“. Caym schnaufte einmal und merkte dann einen Zug an der Kette. „Hey, du brauchst nicht zu ziehen. Ich habe schon gesagt, dass ich dir folgen werde.“, sagte er wie immer viel zu jovial. Der Blick der ihm daraufhin entgegenkam, lies ihn erschaudern. Diese Augen drückten so viel Stärke aus und trugen so viele Emotionen in sich.

„Wenn wir aus der Tür heraus sind, dann sprichst du nur noch wenn du dazu aufgefordert wirst und du bleibst in meiner Nähe. Verstanden?“, fragte Astaroth den Menschen eindringlich. Caym nickte nur kurz und schloss dann schnell zu dem Dämon auf, damit dieser nicht wieder auf die Idee kam an der Kette zu ziehen.

Caym beobachtete und hörte, wie Astaroth ein paar Worte murmelte und dann die Tür öffnete, die ihm selbst so oft den Durchlass verweigert hatte. Gemeinsam gingen sie hinaus auf den Gang den er schon von seinem kleinen Ausflug kannte. Doch diesmal ging es nicht hinaus in den Garten und an die frische Luft, sondern an dem offenen Durchgang zur rechten vorbei und weiter geradeaus, dem gewundenen Weg folgend, dessen Steinwände an der Seite nur selten von Türen zu beiden Seiten unterbrochen wurden. Caym wunderte sich insgeheim, was wohl hinter diesen Wänden zu finden wäre, doch beim Gedanken an die blutrünstigen Engel und den Dämon, der ihn vorher angesehen hatte, als ob er etwas Ekel erregendes wäre, verflog die Neugier, die sonst immer so präsent war, schnell wieder. Immer wieder schien Astaroth, der ihn gerade an einen ihm völlig unbekannten Ort zu einem ihm völlig unbekannten Zweck schleifte, nur darauf hinweisen zu wollen, dass er ohne ihn schutzlos war und nicht lange überleben würde. Caym seufzte noch einmal laut auf. Wie sollte er von hier entkommen ohne jeglichen Verbündeten. Die zwei Sonnen hatten ihm mehr als deutlich gezeigt, dass er nicht mehr auf seiner Welt war und so sicherlich Magie nötig war, um zurückzukommen.

„Halt.“, unterbrach ihn die tiefe Stimme des Dämons in seinen Gedankengängen. „Wir sind da.“ Mit diesen Worten öffnete Astaroth eine Tür, die den Blick auf eine Art Werkstatt frei gab, in der ein einzelner Mann stand, der den ganzen Raum mit seiner Präsenz beherrschte. Doch alles war leicht verraucht, so dass er nichts genau erkennen konnte. Caym öffneten schon seinen Mund, doch schloss ihn schnell wieder, als er den Blick Astaroths auf sich bemerkte. Diesmal gewann der Verstand über den Impuls und er blieb stumm.

„Usol, ich brauche deine Dienste.“, rief Astaroth als er in das Zimmer trat, leicht an der Kette ziehend, die er in der Hand hatte. Das wäre aber nicht notwendig gewesen, da Caym nicht vorhatte zu fliehen - Wohin auch? - und er ärgerte sich darüber.

„Fürst Astaroth, welche Ehre Euch hier zu haben. Womit kann ich Euch dienen?“, kam sofort die Antwort von der Gestalt, die jetzt auch für den Menschen immer deutlicher zu erkennen war. Der Dämon – denn ohne Zweifel war er einer – war sehr kräftig gebaut. Die Muskeln waren von einer Größe wie Caym sie noch nie zuvor gesehen hatte, was im Zusammenhang mit der dunkelblauen Farbe der Haut merkwürdig wirkte. Der Kopf war kahl, kein einziges Haar war zu sehen und als sie näher kamen, konnte man erkennen, dass eine riesige Narbe quer über das rechte Auge verlief und das andere war violettweißlich gefärbt, schien aber nicht wirklich in ihre Richtung zu schauen.

Usol rümpfte die Nase, bevor er wieder ein Wort verlor: „Habt ihr vor kurzem Menschen getötet? Hier riecht es sehr intensiv danach.“

„Nein.. Ich habe einen Auftrag für dich: Du sollst ein Nar-Gach für einen Menschen anfertigen. Das Beste, das du je gefertigt hast. Und ja, das Wesen lebt noch und du riechst es im Moment. Du wirst darüber Stille bewahren. Bevor ich es vergesse…ich bestelle hiermit auch gleich Kleidung für den Menschen. Du dürftest ja in Kürze wissen wie groß er ist und wie er ungefähr beschaffen ist.“ Das war alles was Astaroth sagte und Usol verlor kein Wort, verzog keine Miene sondern stampfte mit schweren Schritten an ein anderes Ende des Raums und fing dort an zu arbeiten. Was er genau machte konnte Caym nicht sehen, da dieser Dämon mit dem Rücken zu ihnen saß. Es wurde langweilig, er wurde ungeduldig und hätte selbst eine Unterhaltung mit Astaroth als wünschenswert empfunden. Doch die Androhung einer Strafe hing noch immer unheilvoll in der Luft. Es war zum Verzweifeln, dass in dieser Welt anscheinend der einzige, mit dem er irgendetwas machen konnte gerade der Dämon war, der ihn zu Sex gezwungen hatte.

„Fürst. Kommt ihr bitte mit dem Menschen her?“, schallte es plötzlich von hinten, nachdem schon einige Zeit vergangen war. Caym spürte nur, wie Astaroth sofort nach diesen Worten an seiner Kette zog, murmelte daraufhin leise, kaum hörbare Flüche und erntete dafür nur einen wütenden Blick des Dämons. Er dachte sich, dass er sich vielleicht einmal merken sollte, dass dieses Wesen offensichtlich sehr gut hören konnte.

„Nehmt ihm das alte ab und legt ihn auf den Tisch hier.“, kam es von Usol, sobald die beiden den hinteren Teil des Raumes erreicht hatten. Caym wich beim Anblick des kleinen Steintischs mit den komischen Verzierungen instinktiv zurück, wurde aber sofort von den starken Armen seines Dämons gepackt und auf den Tisch gesetzt. Er hatte Angst, wollte nicht hier bleiben. Wer wusste schon, was ihm passieren würde, aber er hatte keine Wahl. Hier aufmüpfig zu werden, würde ihm eine Strafe einbringen, der er lieber entging.

Leicht zitternd blieb er auf der kalten Platte liegen. Gleich darauf entfernte Astaroth das Halsband, an dem die Kette lag, doch trotz der scheinbaren Freiheit rührte sich Caym nicht, denn er wusste, dass er keine Chance hatte aus dem Raum zu entkommen und war noch viel zu geschafft vom bisherigen Tag. Er sah, wie Usol ein neues Halsband übergab. Es war schwarz wie die Nacht, schien dabei aber regelrecht zu strahlen. Das rote Symbol in der Mitte, das nur ein wenig von dem wohl unvermeidlichen Ring verdeckt wurde, wirkte, wie aus Edelsteinen gefertig, als ob die Farben lebten und sich bewegten. Der Ring, der an dem Halsband befestigt war und nur einen kleinen Teil des Kreuzes verdeckte, schimmerte golden mit braunen Intarsien in der Farbe der Haut seines Dämons. Als sich der Gegenstand in Astaroths Hand seinem Hals immer mehr näherte, verschwand es aus seinem Blickfeld. Er spürte nur noch, wie es sich locker um seinen Hals legte, hörte wie Worte von zwei Seiten gemurmelt wurden, während eine Hand seines Dämons ihm über den Kopf fuhr und ihn beruhigte. Er wusste nicht wieso, aber die Berührung gab ihm ein Gefühl von Sicherheit. Caym war sehr müde, spürte, wie die Kraft ihn verließ und seine Augen sich langsam schlossen. Bevor er noch etwas sagen oder machen konnte, schlief er mit den leise gemurmelten Worten der zwei Dämonen in seiner Nähe im Ohr, ein.
 

So wie es aussah, hatte alles funktioniert. Astaroth betrachtete seinen Menschen, der ruhig und friedlich auf der Platte schlief, verziert mit dem neuen Halsband und strich einmal mit der Hand darüber. Es war perfekt, einfach perfekt. Sogar besser als er es sich vorgestellt hatte.

„Gute Arbeit, Usol. Die Entlohnung wird wie immer direkt an dich entrichtet und ich hoffe deine Arbeit mit der Kleidung wird genauso vorzüglich. Ich lasse dir freie Hand dabei.“, sagte der Fürst, die Augen dabei aber immer fest auf Caym gerichtet. Jetzt, wo alles besprochen war, wollte er nicht mehr länger warten, nahm seinen Menschen hoch und trug ihn, in seinen Armen liegend, davon. Ruhige Atemgeräusche waren das einzige, das die Stille unterbrach, als Astaroth das Zimmer verließ und den dämonenleeren Gang entlang schritt.

In seinen Privatgemächern angekommen, ging er zur Schlafstätte und legte seinen Kleinen vorsichtig auf das Bett. Lange konnte Astaroth sich diesem Anblick nicht entziehen, seine Augen wanderten immer wieder zurück zu seinem Menschen, der dort so friedlich lag. Das Bedürfnis Caym zu berühren führte dazu, dass seine Hand sich unter dessen Hemd verirrte, die weiche Haut auf dem Bauch streichelnd. Astaroth knurrt einmal laut, bevor er die Kleidungsstücke von seinem Menschen, der keine Gegenwehr zeigte, entfernte. Er schmiss sie achtlos auf die Seite, denn sein Blut pochte schon zu laut in seinen Ohren, sein Verstand verlangte zu sehr nach etwas anderem als der Aufmerksamkeit für diese Unwichtige Kleinigkeit. Der rote Saft, der auch durch seine Adern pulsierte, schoss ihm bei dem was er da sah, nur noch schneller in die Lenden, er wollte noch einmal das Gefühl genießen, dort vergraben zu sein. Immer wieder über die Hüften seines Gespielen streichelnd, wartete er auf eine Reaktion. Einen Aufschrei, ein Stöhnen, ein Ausdruck des Widerwillens, der sich im Laufe der Zeit in pure Lust verwandelt würde, wollte er hören. Doch es kam nichts. Caym blieb still und friedlich schlafend auf dem Bett liegen, schien nichts von all dem zu bemerken. Offenbar hatte die Zeremonie zu viel Energie gekostet und Menschen waren eben schwächer als Dämonen. Seine Erektion ebbte so schnell wieder ab, wie sie gekommen war und Astaroth war mehr als enttäuscht von seinem Körper. Frustriert seufzte er einmal. Vielleicht sollte er ausruhen und Kräfte sammeln für die morgige Besprechung? Mit diesen Gedanken im Kopf entledigte er sich schnell seiner Kleidung, um diesen Tag jetzt so schnell wie möglich ausklingen zu lassen und legte sich ins Bett. Er zog Caym zu sich, umklammerte den kleinen Körper so, dass dessen Rücken zu ihm lag, die Wärme mehr als präsent. Schnell zog er noch die Decke über sie beide. Dann schlief er so ein, mit beiden Armen den Menschen fest umklammernd.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Sasu-
2009-04-28T07:08:58+00:00 28.04.2009 09:08
Also ich finde es immer noch sehr interessant wie sehr sich Astaroth verändert ihm bezug auf sein Spielzeug ^^
Trotzdem frage ich mich was an den neuen Halsband jetzt anders ist...
Von: abgemeldet
2008-01-09T22:04:12+00:00 09.01.2008 23:04
schnurr^^ das halsband passt doch sehr gut zu caym*g* wie immer ein super kap, das freude auf weitere macht... jaja, i geb es gerne zu. jetzt is es soweit.
ich bin up-süchtig geworden^^
mach weiter so, freue mich immer wieder auf neues von dir!!
lg
heaven
Von:  DMC_Monkey
2008-01-06T17:05:28+00:00 06.01.2008 18:05
Hach,
irgendwie wird mir Astaroth langsam aber sicher sympatisch ~^o^~
Echt jetzt ich find den knuffig xD
Das Halsband sieht bestimmt voll hübsch aus...nur Frage ich mich auch ob das jetzt nur ein Halsband ist oder ob das jetzt EIN Halsband ist???
lg
das Kazu

Von:  ReinaDoreen
2008-01-05T22:56:19+00:00 05.01.2008 23:56
War Damon auch derjenige der Astaroth und Caym im Garten beobachtet hatte?
In Damon hat Caym wahrscheinlich einen sehr gefährlichen Feind gefunden.
Was war das für eine zermemonie die da mit Caym veranstaltet wurde. Da Halsband gehört doch dazu und hat bestimmt eine gewisse Funktion zu erfüllen.
Reni
Von:  toya-chan
2008-01-04T15:28:41+00:00 04.01.2008 16:28
oi!
^0^

also ich muss dir sagen deine fanfic gefällt mir mit jeden kapitel besser! *lob*
und ich freu mich au scho riesig aufs nächste kapitel! *hippel*

*knuddel-gruß*



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