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Lufia

Der Schlüssel des Chaos
von

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Areks Plan

Nach Takeis Verlassen begab sich Arek wieder an die Erdoberfläche. Lange stand er am Rande der Insel. Ihm war bewusst was Takeis Worte bedeuteten. Es konnte Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis dieses Mädchen soweit war. Aber solang konnte...wollte er nicht warten. Er dachte nach. Die Zeit verging, der Morgen graute. Das Licht der aufgehenden Sonne breitete sich über dem Meer aus und vertrieb die Dunkelheit der Nacht.
 

Ein neuer Morgen. Wo war dieses Mädchen, dass einmal das Schicksal der Welt entscheidet? Wie lange müsste er warten? Es musste eine Lösung geben. Eine Lösung, die nicht nur abwarten lautete.

Da fiel es ihm ein. Es gab eine Möglichkeit, mit der er seine Wartezeit auf ein Minimum reduzieren konnte. Zuerst musste er dieses Mädchen finden und dann... ja, so könnte es klappen.

Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Es war so einfach. Hastig lief er zurück in seine Kammer.

Unten angekommen betrat er einen der Nebenräume, die von der Kammer abzweigen. Diese lagen versteckt hinter dicken, roten Vorhängen mit goldener Verzierungen am unteren Ende. In seinen Regalen suchte er nach einem bestimmten Buch. Staub rieselte herunter, als er ein Buch nach dem anderen aus dem Regal zog. Er wusste, dass es hier irgendwo war. Dieses eine Buch... er hatte es nur einmal vorher gewagt zu verwenden. Die schwarze Magie, die er damit freisetzen konnte war enorm. Die Wiedererweckung der Höllenfürsten, ja, das hatte er damit geschafft, aber mehr hatte er nicht gewagt. Zu riskant war dieses Unternehmen für ihn und seine Existenz.
 

Endlich fand er es. Gut versteckt in einem der hintersten Regale hinter vielen schweren Büchern stand es. Vorsichtig zog er das schwere Buch hervor. Der Ledereinband blätterte an einigen Stellen ab und eine dicke Staubschicht überzog das Buch. Arek ging mit dem Buch zu seinem Thron, setzte sich und schlug den Einband auf. Die Seiten waren vergilbt, aber die Schrift war noch mehr als deutlich zu lesen. Texte, geschrieben mit dem Blut vieler Unschuldiger. Er begann zu blättern. Stunden, so schien es ihm, suchte er nach dieser einen Beschwörung. Endlich fand er sie. Weit hinten im Buch, in einem der Kapitel, die eine Warnung enthielten, dass eine Beschwörung der Kreaturen ungeahnte Folgen haben könne. Diese Warnung aber ignorierte Arek, er hatte nur noch Augen für sein Ziel. Er überflog die Zeilen der Schrift. Ihm fehlte noch etwas bevor er seine Kreatur rufen könnte. Ein Wirtskörper, aber nicht irgendeiner, ein reines Wesen, welches weder Tod noch Hass kannte. Wie sollte er ein solches finden? Wieder sah er sein Ziel in die Ferne rücken.
 

Während Arek nachdachte, erwachte am anderen Ende der Welt ein junges Mädchen aus einem unruhigen Schlaf. Sie streckte sich, die Nacht war kurz, nachdem das Gewitter sie solang wach hielt. Eigentlich hatte sie immer einen festen Schlaf... ob es an diesem seltsamen Licht lag, dass sie von weitem gesehen hatte? Es war aus dem Wald aufgestiegen, soviel war sicher. Und es sah aus wie ein Feuerball, nur dass die Farbe absolut nicht nach Feuer aussah. Etwas an dem Anblick hatte sie beunruhigt. Aber was, dass war ihr nicht klar. Fragen konnte sie auch niemanden, die Bewohner des Dorfes waren sehr konservativ und sahen in Menschen, die so etwas erlebten, gleich Dämonen die verjagt gehören. Sie seufzte und setze sich auf. Die Sonne war bereits aufgegangen, die Fenster waren noch beschlagen vom Morgentau. Das Mädchen, Yael war ihr Name, rieb sich die Augen und gähne ausgiebig. Am Nachmittag wollte sie in den Wald gehen und nach der Stelle suchen, an dem dieser Feuerball entstanden sein musste, spurlos konnte das nicht von Statten gegangen sein. Sie wollte sichergehen, dass sie sich das nicht eingebildet hatte, der Gedanke hatte sie bereits beschlichen. Eine Feuerkugel die Mitten aus dem Wald aufstieg. Natürlich... das klang eher nach einer Träumerei oder einer Müdigkeitserscheinung. Langsam stand sie auf, an schlafen war nicht mehr zu denken.
 

Einige Zeit später hatte Yael ihre kleine Hütte bereits verlassen und lief durch das Dorf. Auf dem Dorfplatz hoffte sie noch eine Karte der Umgebung zu finden. Das Dorf zu verlassen hatte sie vorher selten gewagt. Nachdem ihre Eltern durch die Hand der Dämonen starben, war sie sehr vorsichtig geworden. Manchmal hatte sie sich mit Freunden hinausgestohlen, war aber meist diejenige, die als erste wieder ins Dorf zurück ging, aus Angst, dass etwas geschehen könnte. Zwar waren die Dämonen seit zwei Jahren verschwunden, aber sie traute dem Frieden nicht. Die Dämonen waren von einem Tag auf den anderen erschienen und genauso verschwunden, so war es dann ja auch möglich, dass diese einfach wieder auftauchen würden. Auf dem Marktplatz herrschte schon reges Treiben, obwohl es noch früh war. Normalerweise war das Dort sehr verschlafen, da es keinen König gab, für den man Steuern zusammen kratzen musste, man arbeitete nur für das Dorf und es wurde mit den einzelnen Rohstoffen und Materialien gehandelt die es hier gab. Wenn jemand nichts geben konnte, so ging er dennoch nie hungrig Heim, in diesem Dorf half man sich noch gegenseitig. Ein kleines Fleckchen Frieden, wie es sonst kein Zweites gab. Das Anschlagsbrett am Stadtbrunnen war ihr Ziel. Dieses war voll behangen von kleinen Malereien der Kinder, von religiösen Texten des Dorfpfarrers. Ihr Hoffnung, hier eine Karte zu finden, war allerdings vergebens. Sie seufzte, eigentlich hätte sie dies erwarten müssen. Das im Dorf selber keiner eine Karte hatte, war ihr klar. Es scherte niemanden, was außerhalb geschah, man lebte sein Leben.

Dies reichte ihr mittlerweile schon lange nicht mehr. Dieses ruhige dahinleben... nichts von der Welt sehen... irgendwann in einem hohen Alter sterben... Doch noch war ihre Angst sich zu weit zu entfernen zu groß.
 

Yael machte sich auf den Weg zum Dorfausgang. Hier und da rannten ein paar spielende Kinder an ihr vorbei, begleitet von ihren Eltern. Sie seufzte, bei diesem Anblick bekam sie jedes mal Sehnsucht nach ihren Eltern, sie vermisste sie sehr. Geschwister hatte sie keine, das wäre wenigstens ein kleiner Trost gewesen. Aber seit vier Jahren war sie ganz allein. Zwar hatte sie Freunde im Dorf, aber eine Familie ersetzten sie ihr nicht. Alles, was ihr von ihrer Familie geblieben war, war eine kleine Kette ihrer Mutter mit einem Bild von ihren Eltern. Gedankenverloren ging sie an den Familien vorbei. Wie wäre ihr Leben wohl verlaufen, wenn diese Kreaturen ihre Eltern nicht erwischt hätten? Was hätte sie alles erleben können? Fragen über Fragen. Sie war grade einmal 13 als sie starben. Eine Stimme holte sie in die Realität zurück.

„Yael, wo willst Du hin?“
 

Als sie sich umsah, sah sie jemanden auf sich zu rennen. Schon von weitem erkannte sie diese rötlichen, kurzen, etwas ungepflegten und verstrubbelten Haare, die sonst keiner im Dorf hatte. Tico, ihr bester Freund aus Kindstagen. Als er bei ihr ankam, war er ganz außer Atem. Er war nicht der sportlichste, was auch an seiner Statur erkennbar war. Nicht das er dick war, seine Größe machte dabei wohl einiges aus. Erneut fragte er, wo sie hinwolle.
 

„In den Wald. Ich hab da gestern Nacht etwas gesehen...das möchte ich mir einmal anschaun“, sagte sie und ging weiter in Richtung Dorfausgang. „Ich komm mit! Heut morgen hab ich etwas gefunden, das möchte ich Dir noch zeigen!“, entgegnete er und lief vor. Yael war froh darüber, dass er dabei war, er kannte sich etwas besser aus, da er oft im Wald war. Sein Vater war Jäger und hatte seinen Sohn oft mitgenommen, um ihn auszubilden damit er eines Tages sein Erbe antreten könne. Sie liefen etwas mehr als eine Stunde, als sie an einer Lichtung ankamen. „Hier ist es.“, rief Tico und deutete auf die Lichtung. Ein riesiger Krater war dort, alles umliegende war Abgebrannt. „Es muss geregnet haben“, dachte Yael „sonst wäre sicher der gesamte Wald abgebrannt...“

„Was sagst du dazu? Hey, Yael? YAEL!“
 

Seine Stimme holte sie aus ihrer Gedankenwelt. „Was wie? Oh... hm..“ Sie überlegte kurz. „ Ich glaube... das war es, was ich gestern gesehen hab...“

Irritiert sah er sie an und fragte: „Was hast du gesehen? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“ „ Ja, ja, also... letzte Nacht bin ich aufgewacht und hab hier aus dem Wald eine komisch aussehende Feuerkugel aufstehen sehen.“ „Eine Feuerkugel...?“ fragte er ungläubig und fügte hinzu: „Sorry, beim besten Willen, aber woher bitte soll eine Feuerkugel kommen und auch noch aufsteigen? Das klingt irgendwie...als hättest du geträumt“
 

Sie sah ihn an. „Ach, und was denkst du was das war?“, fragte sie etwas gekränkt.

„Ein Meteor, was sonst! Dann hättest du aber eine fallende Feuerkugel sehen müssen und keine aufsteigende.“ „Und was war das vor 2 Jahren? Da gab es so was schon mal!“ Langsam klang sie eingeschnappt. Darauf nahm er aber keine Rücksicht. Er glaubte absolut nicht an ihre Variante. „Siehst du hier irgendwo Monster? Damals war hier alles voll von den Viechern. Und jetzt? Die Rehe die hier rumlaufen sind nicht sehr monströs. Aber hey das kleine Puschelhäschen was vorhin vorbei gerannt ist war total zum fürchten!“ Er begannt zu lachen. Wortlos drehte Yael sich um und lief fort. Sie konnte es absolut nicht ausstehen, wenn sich jemand über sie lustig machte, besonders nicht wenn es sich dabei um einen Freund handelte. Ein bisschen mehr Vertrauen hatte sie erwartet.
 

Arek suchte Takei auf. Dieser lag schlafend in einer zweiten, deutlich kleineren Höhle auf der Insel.

„Takei, wach auf“

Langsam erhob sich dieser. Er hatte mittlerweile die Verbände abgelegt, wodurch das Ausmaß des Angriffes in Tanbel erst sichtbar wurde. Er hatte keine Haare mehr, seine Kopfhaut und große Teile der linken Gesichtshälfte waren von Brandnarben und -wunden entstellt. Die linke Augenhöhle lag eingefallen und von einer senkrechte Narbe bedeckt. Er sah erbärmlich aus.

„Ja mein Meister?“ Seine Stimme klang noch schläfrig. „Furchtbar siehst Du aus... Ich habe eine Frage, Takei. Hast Du auf deinen Reisen ein Wesen, bevorzugt menschlich, gesehen, welches in seinem Leben nie von Tod oder Hass gepeinigt wurde?“
 

Takei überlegte eine Weile. Dann fiel ihm etwas ein „Ja, mein Meister. Weitab dieser Insel gibt es so ein Wesen, und ja, es handelt sich dabei um einen Menschen. Wieso fragt Ihr, mein Meister?“, antwortete Takei und stand auf. „Ich benötige dieses Wesen. Mein Plan benötigt es. Schaffe ihn zu mir, mein Diener, aber ihm darf kein Leid geschehen.“, sagte Arek ruhig. Zeitgleich beschwor er eine Maske, einen Umhang und einen großen Hut. „Nimm dies, Takei. So brauchst Du Deine Wunden nicht offen zu zeigen. Ich weiß, Du kannst ungesehen durch diese Welt wandern, aber Du wirst vermutlich das Vertrauen dieses Wesens brauchen, damit es zu keiner Auseinandersetzung kommt. Es darf dich nicht hassen und niemand in seinem Umfeld darf sterben, hörst Du?“

Takei nickte und nahm die Sachen entgegen. Die Maske verdeckte seine linke Gesichtshälfte komplett, der Hut lies keinen Blick auf die Wunden auf dem Kopf mehr zu. Der weite Umhang war bequem zum reisen und lies genug Freiheit, sich weiterhin ungestört bewegen zu können. Nachdem er die Sachen angelegt hatte, fragte er: „Meister, wie viel Zeit ist mir gegeben?“ „So schnell wie möglich“
 

Takei nickte erneut und machte sich auf den Weg. Wie schon vorher reiste er zunächst in der Form der Feuerkugel, seine Reise ging gen Südwesten.

Arek blickte ihm nach. Sein Diener durfte nicht scheitern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Taroru
2013-10-28T14:38:32+00:00 28.10.2013 15:38
wow... es ist wirklich lange her!
und ich möchte noch immer wissen wie es weiter geht!
und ich hoffe das du weiter schreiben wirst :-)
Von:  Taroru
2009-12-16T23:28:04+00:00 17.12.2009 00:28
^^
gut ich will jetzt wissen wie es weiter geht XD
wo ist kappi zwei? ^^
ich finde es jedenfalls schon sehr interessant ^^ und bin gespannt was noch so kommen wird ^^
schreib bitte schnell weiter ja? ^^
Von: abgemeldet
2008-02-28T07:35:47+00:00 28.02.2008 08:35
Hui, eine Lufia FF *.*!!! Ich bin begeistert. Ich hatte auch schon lange vor eine zu schreiben. Bin aber irgenwie noch nicht dazu gekommen. Ich liebe dieses Spiel einfach! Mein absoluter Favorit. Ich hoffe du schreibst weiter, würde mich echt interessieren.

Mfg dat Kürbisding ^-^


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