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Kristallflammen

Wichtelgeschichte für Jadeprinzessin
von

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I - VI

16:23pm, Haven City, Sektion 8 Headquaters
 

"Das sieht definitiv nicht gut aus!"

Ein weiteres Mal las sich Vinyaya die Warnung durch, die in großen, signalroten Buchstaben über den Hauptscreen der Sektion 8 Zentrale flimmerte.

"Haben wir bereits neue Benachrichtigungen aus der Klinik?" Sie wandt sich dem Elf zu, der ihr am nächsten saß.

"Leider nicht, Commander Vinyaya, Foalys Schädel scheint so instabil zu sein wie diese verdammte Tunnelwand!"

Seufzend betrachtete Vinyaya wieder den Diamanten, der sich unaufhaltbar vörwärst schraubte. Ein Zischen störte sie.

Captain Holly Short betrat den Raum, den Helm unterm Arm und einenige überraschte, jedoch auch besorgte Züge im Gesicht.

"Man teilte mir mit, dass Foaly-"

Sie las die leuchten rote Nachricht, die auch Vinyaya aktuell sehr beschäftigte.

"Foaly ist noch immer außer Gefecht. Ich hatte gehofft, dass sie uns weiterhelfen könnten, Captain Short."

Holly wusste, dass dies keine Frage oder Bitte war, sondern ein Befehl zur Handlung.

"Ich bin schon unterwegs!"
 


 


 

16:39pm, Irland, Fowl Manor
 

Der kleine, fein gearbeitete Ring an seiner Hand vibrierte, während Artemis der Elfentec.-Kugel die letzten Instrucktionen gab, den Rückweg anzutreten.

Als wollte er mit einem imaginären Mobiltelefon telefonieren, spreizte Artemis zwei Finger ab, und hielt seine Hand ans Ohr.

"Was gibts, Holly?" fragte er mit ruhiger Stimme, jedoch hörte man fast deutlich die Eiszapfen fallen, die sein kühler Unterton gefrieren ließ.

Am anderen Ende der 'Leitung' schluckte Holly Short hörbar, sie wusste ja inzwischen, wie wenig Artemis es mochte, wenn man ihn bei wichtigen Dingen störte.

"Also?" hakte dieser nach, während er weiter angespannt das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgte.

"Wir brauchen deine Hilfe!"

Zum ersten Mal an diesem Nachmittag wurde sein Plan von einem anderen Gedanken verdrängt.

"Wann?" Hollys Tonfall hatte er entnommen, dass es zu wichtig war, um jetzt nach Details zu fragen.

"Wir stehen bereits vor Fowl Manor..."
 


 


 

16:59pm, Haven City, Sektion 8 Headquaters
 

Hektisches, schnelles Tastenklappern erfüllte die Zentrale der Sektion 8.

"Allem Anschein nach hat Foaly eine Fowl-Sicherung einprogrammiert. Da komm ich nicht durch!"

Artemis hatte sich während des Flugs nach Haven von Holly über das derzeitige Problem aufklären lassen.

Anscheinend hatte ein Erdbeben Haven so stark erschüttert, dass die Vibrationen die Wände hatten wackeln lassen.

Foaly, der gerade einen Kristallbohrer beim Ausbau eines Hafenschachtes steuerte, wurde von seinem, aus dem Regal über ihm fallenden Huföl so ungünstig am Hinterkopf getroffen, dass er sofort das Bewusstsein verlor.

Der durch das Beben hervorgerufene Wackelkontakt beendete zudem das Programm des Bohrers, und machte es unzugänglich.

Dies wäre weiter kein Problem gewesen, doch seit ihrer Jagd durch das Anwesen der Paradizzos hatte Foaly eine Schwäche dafür, Dinge und Maschinen manuell zu steuern.

Folglich konnte nun der Bohrer auch keinem einprogrammierten Kurs folgen und lenkte in unbestimmte Richtungen, dem unebenen Grund des Tunnelbodens folgend.

"Du sagtest, es könnte eine empfindliche Stelle getroffen werden?", fragte Artemis und meinte damit weniger Foalys Hinterkopf, als die Tunnelwand, auf die der Bohrer mit der großen, glänzenden Diamantspitze nun zusteuerte. Kurz einen Blick zu Vinyaya werfend wiederholte Holly noch einmal die Worte, die sie Artemis schon im Shuttle kurz und knapp zur Antwort gegeben hatte.

„Ja! Die Wand, auf die sich dieses metallene Etwas zubewegt, trennt eine Magmaader vom Hauptschacht, die aufgrund wenig Widerstandes Magma fast ohne Temperaturverlust auf diese Höhe führt.

Würde der Bohrer durch die Wand brechen, dann würde dieses Magma in den Hauptschacht treten, dieses komplett auffüllen, und schließlich die Eingangsklappen des Shuttlehafens durchschmelzen. Wenige Momente später wäre dieser dann von glühendem Gestein überflutet, verbrannt und verwüstet, und danach würde sich die Lava ihren Weg ins Zentrum von Haven bahnen. Im besten Falle würden die äußersten Viertel Havens verschont bleiben, doch ohne den Hafen sind wir von der Erdoberfläche abgeschnitten!“

„Nicht, dass uns das zu interessieren bräuchte“, fügte Vinyaya hinzu, „wenn diese Magmaader tatsächlich getroffen wird, so werden hier wohl unter den ersten sein, die von der Lava überdeckt schmelzen werden...“

Artemis quittierte die Kälte, mit der sie dies gesagt hatte, mit einem kurzen Schulterzucken. Normalerweise war es seine Art alles mit unterkühltem Zynismus zu kommentieren, doch im Angesicht dieses doch recht „brenzligen“ Themas war ihm dies vergangen. Wieder hackte er auf die Tasten des PCs ein. „Unmöglich! Ich hab alles versucht, aber ich kann den Bohrer nicht stoppen.“

Fast hörbar fiel Holly Short die Kinnlade runter. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Artemis Fowl ein Programm nicht knacken konnte. Aber wenn dies schon der Fall war, dann mußte er doch wenigstens – „Wie lautet Plan B?“

Artemis war auf diese Frage vorbereitet, nichts anderes hatte er jetzt von Holly erwartet, schließlich hatte diese sich ja inzwischen daran gewöhnt.

„Wir brauchen zwei sehr gute Piloten, zwei Shuttles der Aufklärung, einen Tank und genug Phosphorsäure um diesen zu füllen.“ Holly sah ihn fragend an, wollte etwas erwidern, doch bevor sie zu Wort kommen konnte, antwortete Vinyaya.

„Captain Short, Sie werden fliegen“, sie drückte einen Knopf an ihrem Handgelenk und sprach in die Miniaturausgabe eines Microphones, „Captain Kelp, sofort in die Zentrale!“

Mit einem ironischen Unterton wandt sich Artemis zu Holly.

„Ihr lauft wohl alle über, oder? Wenn das so weiter geht, hat die LEP bald niemanden mehr, der auf Streife geht.“

Abschätzend hob Holly eine Augenbraue.

„Nicht direkt. Der Commander hatte Trouble Kelp schon lange im Visier. Kelp wurde vorgeworfen er würde zu stark an den Methoden Roots hängen und dessen Nachfolge antreten wollen. Totaler Mist, wenn du mich fragst, Trouble ist nun mal genau wie ich Commander Root treu. Auch wenn der uns nur noch in unseren Erinnerungen anpflaumt und zum Grubengnom macht.“, sagte Holly in bitterem Ton.

„Jedenfalls“, fuhr sie fort, „hat Kelp bei einer Mission eine Einladung falsch gedeutet und das reichte, um ihn aus der LEP fliegen zu lassen. Na ja, und dann hab ich ihn eben aufgegriffen und hergebracht.“ Holly lächelte.

Nun war es Artemis fragend zu gucken. „Ich sagte doch, ihr lauft alle über!“ Er drehte sich weg und vertiefte sich wieder in das Programm, das sich nicht öffnen ließ.
 


 

17:13 pm, Haven City, Shuttlehafen
 

„Ich verstehe einfach nicht, wie du ihm diesem Plan vertrauen kannst!“

Fragend sah Captain Trouble Kelp seine Partenerin Holly Short an.

Sie standen vor einer seltsamen Konstruktion, die aus zwei schmalen Ein-Mann-LEP-Shuttles und einem Tank bestand. Während Trouble Kelp kritisch die Verankerung der Drahtseile betrachtete, ließ Holly die ganzen alten Abenteuer mit Artemis Revue passieren, seine Pläne und deren Ausführung.

„Ich versteh’s auch nicht!“, sie setzte ihren Helm auf und gab Kelp damit das Zeichen, dass sie bereit war.

Der Plan war an sich ganz simpel und klang durchaus machbar. Das wirklich Riskante war lediglich die Ausführung, denn die hatte es in sich!

Artemis (der natürlich in sicherer Entfernung in der Zentrale saß, wie Kelp anmerkte) meinte, das alles vom richtigen Timing abhinge.

Vorgesehen war, dass Holly und Trouble Kelp die Motoren ihrer Shuttles schon vor verlassen der Rampe in den Hauptschacht anschalten, und auf gleicher Leistung und Geschwindigkeit halten sollten.

Elementar war auch, dass sie sich nicht absinken ließen, sondern nach verlassen der Startrampe sofort anstiegen. Dadurch sollte der mit Drahtseilen an den Shuttles befestigte Tank in den Schacht gezogen werden, weshalb sie unbedingt auf die gleiche Höhe steigen mussten. Sobald dieser Punkt erreicht war, begann der eigentlich gefährliche Teil. Im gleichen Tempo sollten die beiden Shuttles neben einander absinken, soweit, dass der Bohrer anvisierbar war. Dann galt es, ein Seil so zu verlängern, dass die Säure aus dem Tank und auf den Bohrer tropfte, dessen Sicherung durchschmelzen, und ihn dadurch zum Stilstand bringen würde.

Ein durchaus risikoreicher Plan, doch Holly wußte, dass wenn sie es jetzt nicht schaffen würden, auch alle anderen Shuttlepiloten überfordert gewesen wären.

Ein letztes Mal prüfte sie ihren Funkkontakt zu Kelp, dann signalisierte sie mit einem Kopfnicken, dass es Zeit zur Umsetzung des Plans war und stieg in ihr Shuttle.
 


 


 

17:15 pm, Haven City, Sektion-8-Hauptquartier
 

Er konnte machen, was er wollte, Artemis schaffte es einfach nicht, das Programm zu knacken. Und die Aufgabe, die er Holly aufgetragen hatte, war einfach zu unsicher um funktionieren zu können. Allerdings wäre sie ihm aufs Dach gestiegen, wenn sie nichts hätte tun können.

Demnach blieb ihm jetzt nur noch eine Möglichkeit um das Erdvolk zu retten. Seufzend erhob sich Artemis von seinem Stuhl, krabbelte unter den Tisch und hin zu den Anschlüssen des PCs. Sicher, er wäre nicht Artemis Fowl II gewesen, wenn er keinen Plan C gehabt hätte, doch etwas in ihm sträubte sich dagegen, das zu tun, was er jetzt vorhatte.

Wahrscheinlich war es Dankbarkeit, denn Foaly hatte in wochenlanger Arbeit eine Ladung Zeitstoppakkus so umgepolt, dass sie genau das Gegenteil zum Normalfall bewirkten.

Artemis, dessen Körper während der Zeit auf Limbo ja nicht gealtert war, konnte somit drei Jahre in die Zukunft geschickt werden, ohne dass sein Umfeld sich verändert hatte. Sicher, ein normaler Mensch wäre and dieser Zeitreise gestorben, da der Körper ja drei Jahre unversorgt blieb, ohne Nahrung und dergleichen. Doch die Magie, die Artemis noch in sich trug, reichte aus um diese Unterversorgung während der Zeitreise auszugleichen.

So hatte er als Vierzehnjähriger die Zeitkapsel betreten und sie nur einen Lidschlag später im Alter von siebzehn Jahren wieder verlassen. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass diese Reise nur seinen Körper würde altern lassen, doch musste er feststellen, dass in den drei Jahren, die wie Sekunden vorbei gegangen waren, auch sein Geist gereift war. Kein schlechter Nebeneffekt für jemanden, dem Pubertät und dergleichen äußerst ungelegen kamen.

Foaly hatte auch Holly das Angebot gemacht, in die Kapsel zu steigen, doch sie hatte verzichtet. Drei Jahre zählten in einem Elfenleben fast nichts und ein Zeitsprung hätte sie nur Energie gekostet, also ließ sie es sein.

Das ganze war nun fast ein Jahr her...

Artemis biss sich auf die Unterlippe, er hatte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde, Foalys PC, sein ein-und-alles, komplett abzuschalten. Es war fast, als würde er das Herz des Zentauren durchstechen.

Mit einem Ruck zog er den Stecker und stöpselte seinen eigenen Laptop an.
 


 

17:18pm, Haven City, Shuttlehafen
 

Holly hörte Artemis Stimme in ihrem Ohr, die via Mircrophon das Startsignal gab.

ES war ein ungewöhnliches Gefühl, dass jemand anderes als Foaly die leise Stimme war, die zu ihr sprach, doch der lag ja gerade bewusstlos im Krankenhaus.

Gehirnstrommessungen zeigten zwar, dass seine Gedanken wieder an etwas arbeiteten wie sonst auch, doch aufwachen wollte er einfach nicht!

Holly spürte den sprunghaften Anstieg ihres Adrenalinspiegels, die Nervosität, die jeden Piloten kurz vor dem Betreten des Schachts befiel.

Ihr Shuttel ruckelte in seiner Halterung, während sie sich auf die schweren Metalltüren zu bewegte, die Haven und Schacht von einander trennten.

Noch fünfzig Meter.

Über Funkkontakt gab Captain Kelp das Komando, die Motoren anlaufen zu lassen.

Noch vierzig Meter.

Die üblichen Horrorszenarien von Transportkapseln, die am Boden zerschellten, und Lava, die sie verschlingen würde, schossen Holly Short durch den Kopf.

Noch dreißig Meter.

Zeit, die Tragflächen auszufahren, um die noch im Tunnel befindlichen Heißluftströmungen ausgleichen zu können.

Noch zwanzig Meter.

Die Tore zu Schacht wurden entriegelt zu schoben sich langsam auseinander.

Noch zehn Meter.

Blut pochte in ihren Ohren, und obwohl sie es nicht hören konnte, spürte Holly ihr Herz bis zum Hals schlagen.

Noch fünf Meter.

"Motoren auf volle Leistung, Captain Short!"

Noch ein Meter.

Fast instinktiv zog Holly den Steuerknüppel zurück, und damit ihr Shuttle nach oben.

Nur wenige Zentimeter, doch diese reichten aus, um sie vor dem Absturz zu bewaren, als sie die Rampe verließ.

Sie hatten es geschafft, sie waren im Schacht
 

Fieberhaft schlug Artemis auf die Tasten seines Laptops ein, auf der Suche nach nur irgendeinem zu knackenden Code.

Zahlenkolonnen spiegelten sich in seinen Augen wieder, die starr und ohne zu blinzeln auf den Bildschirm gerichtet waren.
 

Tief atmete Holly ein, um sich zu beruhigen, und schließlich konzentieren zu können.

Sie hatten den Start geschafft, die Rampe gleichzeitig verlassen, und befanden sich nun auf etwa fünfundzwanzig Metern Höhe. Das Drahtseil, welches ihr Shuttle mit dem Säuretank verband, spannte sich.

Ab diesem Punkt durfte sie nicht mehr weiter steigen, um den Tank nicht wie eine Schaukel ins schwingen zu versetzen. Nicht weiter steigen - ein äußerst schwieriges Unterfangen, wenn man auf Luftspiralen gleiten, und diese mit Tragflächen ausbalancieren musste.

Holly wusste nicht, ob es ihre Intuition oder ihre Erfahrung als Pilotin war, doch schon als sie die Schachtluft ungewöhnlich stark flimmern sah, wusste sie, dass sie scheitern würden.

Ein Heißluftstrom mit der Kraft einer Horde Bergtrolle erfasste Captain Kelps Shuttle, riss es mit sich in die Höhe, vorbei an scharfkantigen Vorsprüngen, die aufgrund der immensen Kraft des Stromes das Drahtseil zerschnitten, wie einen Bindfaden.

Der Verlust des zusätzlichen Balast brachte das Shuttle ins schleudern, überschlug sich mehrere Male und prallte schließlich gegen den massiven Fels der Schachtwand.

Das Letzte, was sie wahrnahm waren die Worte '...bis bald, Holly', gefolgt von einem Rauschen, Stille. Dann überfluteten zu viele Reize Holly Shorts Sinne.
 

Der eingegebene Code leuchtete rot auf, dann öffneten sich einige Fenster auf Artemis' Bildschirm.
 

Holly hätte im Nachhinein nicht sagen können, warum sie tat, was sie nun tat, doch es hing wohl mit den Gedanken zusammen, die ihr nun nur im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf schossen.

Der Luftstrom presste Kelps Shuttle nicht mehr an die Schachtwand, doch die Erdanziehungskracht zog es nun unerbittlich in Richtung Schachtboden.

Captain Short hatte eine Mission auszuführen, komme was da wolle.

Holly hingegen konnte niemanden, der ihr wichtig wahr, so elendig am felsigen Grund des Schachtes zerschellen lassen.

"Es tut mir leid, Artemis!"

Sie flüsterte mehr, alsdass sie sprach.

Dann kappte sie das Drahtseil des Tanks, zielte, und schoss den Magnetanker ihres Shuttles auf das fallende Shuttle Captain Kelps ab.
 

Artemis hatte es ja geahnt.

Jemand, der so sehr auf Sicherheit vor so gut wie allem achtete, wie der paranoide Zentaur Foaly, erfand nichts, was sich im Notfall nicht vernichten ließ.

Auch wenn es im sicher lieber wäre, selbst den Befehl dafür zu geben.

"Wer zuerst kommt, malt zuerst!"

Zudem war es nicht einfach gewesen, sich in das Programm des Bohrers einzuhacken. Artemis hatte sich also wirklich eine kleine Belohnung verdient, selbst wenn diese nur aus einer einzigen, simplen Befehlsbestätigung bestand.

Artemis betätigte die Enter-Taste. Hoffend, das seine Entscheidung richtig war.
 

-destroy object-
 

Holly Shorts Gedanken drehten sich im Kreise, als sie irgendwie versuchte, die Landeschneise des Shuttlehafens zu erreichen.

Einige Meter unter ihr befanden sich die kläglichen Überreste von Captain Kelps Shuttle. Dank der Dellen und rauhen Oberfläche hatte der Magnethaken greifen können.

Doch was brachte das?

Trouble Kelp war seinem großen Vorbild gefolgt.

Wie auch Commander Root hatte er das Risiko einer schier unmöglichen Mission auf sich genommen, um das Leben vieler zu retten.

Umsonst, denn Holly hatte mit dem Abkoppeln des Tanks die letzte Hoffnung auf eine Zerstörung des Bohrers und die Rettung Havens zunichte gemacht.

Es war vorbei!

Fast im selben Augenblick sagten ihr das orangerote Glühen am Grund des Schachtes und die leichte Druckwelle, die der Lavastrom vor sich herschob, dass der Bohrer die Tunnelwand durchstoßen hatte.

Die Lava würde sie einschließen, schmelzen und mit sich reißen, wenn sie sich über den Shuttlehaven ihren Weg nach Haven bahnte.

Sie hatte versagt, und damit das Schicksal aller besiegelt.

Es war endgültig alles vorbei!
 

-operation complete-
 

Unsanft setzte Holly Shorts Shuttle auf der Landerampe des Hafens auf.

Zu viele Gedankn und Vorwürfe geisterten durch ihren Kopf, alsdass sie auch nur einen von ihnen klar hätte erkennen können.

Sie wusste auch, dass es keinerlei Sinn hatte, den Hafen zu erreichen, doch sie spürte, dass sie ihr Ende nicht eingesperrt in dieser Kapsel finden wollte.

Die Lava sollte sie gleich verschlingen, und nicht vorher durchbraten.

Holly kletterte aus ihrem Shuttle, und blickte den unbrauchbaren Metallteilen entgehen, die noch vor wenigen Stunden ein stattliches Shuttle der LEP gewesen waren.

Mit Mühe schaffte sie es, die Tür aus ihrem verzogenen Rahmen zu stemmen, schob einige gerissene Kabel beiseite und fand schließlich, wonach sie suchte.

Tränen ließen ihre Sicht verschwimmen, als sie Trouble Kelps Körper aus dem Wrack zog, ihn auf den asphaltierten Boden der Landebahn legte, und neben ihm auf die Knie fiel.

"Bis bald, Trouble!"

Nur aus den Augenwinkeln nahm sie die blauen Funken wahr, die Trouble Kelp umgaben, dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Holly versuchte nicht mehr, gegen die Bewusstlosigkeit anzukämpfen, sie würde einiges leichter machen.

Leise, meilenweit entfernt glaubte sie noch, eine Stimme zu hören.

Sie rief nach ihr. Sie sagte, alles sei vorbei.

Stimmt...es war vorbei.
 

Commander Vinyaya besah sich die beiden Elfen, die bewusstlos vor ihren LEP Shuttles auf der Landebahn lagen.

Irgendwann würde sie noch einige Untersuchungen und Ermittlungen über sich ergehen lassen müssen, wenn sie weiterhin in so kurzer Zeit so viele Verletzte vorweisen müsste.

Wobei Foaly sich über Gesellschafft sicher nicht beklagen würde...erst recht nicht, sollte er erfahren, dass ein gewisser Artemis Fowl II nicht nur sein Programm geknackt, sondern auch eine seiner geliebten Erfindungen gesprengt hatte...



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