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Ver(w)irrt

von

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Blöde Stühle und nackte Tatsachen

„Yattaran kannst du mir mal dieses längliche Teil…“ „Du meinst das hier? Aber Future, wir wollten doch arbeiten und nicht meine Modelle zusammenbauen!“ Yattaran wies mit einer etwas verzweifelt anmutenden Geste auf die drei bereits fertig gestellten Modelle. Future, völlig in sein Tun vertieft, maulte: „Ja, ja, so eilig hab ich’s jetzt auch wieder nicht.“ «Was, er hat es nicht eilig?!» dachte Yattaran verwirrt. «Das hat sich aber vor ein paar Tagen noch ganz anders angehört.» Wie sollte er auch ahnen, dass sich seit ein paar Tagen, für Future so ziemlich alles geändert hatte.

Future war in Gedanken bereits wieder bei dem Morgen vor drei Tagen, als er sich bei Mime für das Frühstück bedankt hatte und ihre Antwort – welches Frühstück? – gelautet hatte.

Future seufzte. „Was ist denn?“ fragte Yattaran sehr vorsichtig nach. „Nichts, nichts…“ erwiderte Future seinem Gegenüber „… na gut, lass uns weiter arbeiten!“ «Was mach ich nur?» dachte Future, als er ziemlich unkonzentriert an der Maschine die sie beide entwickelt hatten, weiter arbeitete. «Ich habe gleich drei Probleme am Hals: Meinen gut aussehenden Piraten – Moment! – gut aussehend meinetwegen, aber - mein, bin ich noch ganz normal? Ach egal. – Meine Arbeit und meine Freunde zuhause, und zuletzt Joan. Ich will nicht wirklich zurück, aber ich werde wohl müssen. Ich bin nun schon fast drei Wochen hier.»
 

Zur selben Zeit sass Harlock mit dem Mistvieh – ähm – Vogel in seinem Quartier.

„Was mach ich nur? Eigentlich möchte ich nicht, dass er weggeht. Aber er gehört nun mal in ein anderes Universum. Er hat eine Arbeit, die ihm wichtig scheint, seine Freunde, sein Schiff und noch diese Joan.“ „Doofe Joan!“ kommentierte der Vogel. Harlock grinste. Der Vogel hatte es auf den Punkt gebracht.

Er erhob sich: „Zeit zum Abendessen!“ „Essen!“ „Ja du kriegst auch was; vorausgesetzt Masu lässt dich in die Küche!“ Immer noch grinsend und mit dem Vogel auf der Schulter, verliess Harlock sein Quartier.

In der Küche herrschte die mittlerweile übliche Sitzordnung. Der Vogel flatterte, kaum hatte sich Harlock neben Future gesetzt, auf dessen Schulter. „Hallo Mistvieh!“ sagte Future erfreut. „Curtis!“ antwortete der Vogel. „Guten Abend allerseits!“ „Guten Abend Captain!“ Harlock blickte erstaunt auf seine zwei Leutnants, die sehr nahe zusammensassen. „Harlock, möchtest du?“ Der Angesprochene wurde aus seinen Gedanken gerissen und wandte den Kopf zu Curtis. Jener hielt ihm eine dampfende Schüssel hin. Ihre Blicke trafen sich und Futures sonst dunkelbraune Augen färbten sich augenblicklich schwarz. Völlig fasziniert und ohne seinen Blick von dem Futures zu lösen, nahm er die Schüssel entgegen und ihre Hände berührten sich flüchtig. „Danke!“ quetschte er hervor. „Bitte!“ Curtis’ Stimme klang irgendwie zittrig. «Bitte hör auf mich anzustarren!» Mühsam zwang Future sich auf seinen Teller zu blicken. Harlock stellte den Reis vor sich auf den Tisch ohne sich jedoch zu schöpfen und betrachtete versonnen seine Hand: «Was für ein seltsam angenehmes Gefühl…» „Captain…“ „Ähem, ja, Yattaran!“ Harlock sah seinen Leutnant mit einem vernichtenden Blick an. „Verzeihung Captain. Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass Future und ich bei unserer Arbeit grosse Vorschritte machen.“ Aus dem Augenwinkel registrierte Harlock eine Bewegung. Er drehte den Kopf und sah, dass Future gerade dabei war, Reis auf seinen Teller zu schöpfen. „Was machst du da Curtis?“ Jener blickte ihn treuherzig an, immer noch mit diesen schwarzen Augen: „Ich dachte du wolltest Reis…“ „Gut so mein Junge, tu ihm ruhig noch einen Löffel auf, er ist immer noch zu dünn!“ erklang Masus Stimme hinter ihnen. Harlock wollte schon aufbegehren, als ihn etwas zwischen die Rippen piekste; entgeistert starrte er auf Curtis’ ausgestreckten Zeigefinger, augenblicklich schoss ihm die Röte ins Gesicht. „Du hast völlig recht Masu!“ sagte Curtis breit grinsend und klatschte ihm noch einen Löffel Reis auf den Teller. „Und ja aufessen!“ tönte es von neben und hinter ihm zeitgleich. Von dem brennenden Punkt, den Curtis’ Finger auf seinen Rippen hinterlassen hatte, völlig abgelenkt, wusste Harlock sich nicht anders zu helfen, als den Reis brav in sich hinein zu schaufeln. Er schwor Rache.

Yuki und Yattaran starrten auf die Szene die sich gerade vor ihren Augen abgespielte, war das da wirklich ihr Captain? Harlock der Weltraumpirat?
 

Spät abends, Harlock sass in seinem Quartier und starrte aus dem Fenster. Geistesabwesend strich seine Hand über die Stelle die Curtis beim Abendessen berührt hatte – sie kribbelte noch immer.

Er seufzte tief. «Ich werde es mir wohl eingestehen müssen… dieser Blick… und diese schwarzen Augen… Ich wünschte…»

Ein lautes poltern aus dem angrenzenden Quartier (Curtis’ Quartier) liess ihn hochfahren du mit ausgreifenden Schritten zur Tür eilen. Er stiess Futures Tür auf und blieb wie angewurzelt stehen.

Vor im stand ein völlig nackter, tropfnasser - unglaublich Gutaussehender -, fluchender Curtis.

Harlock machte auf dem Absatz kehrt und stürmte zurück in sein Quartier. Sein Herz schlug völlig unkontrolliert gegen seine Brust. «Er hat eine Narbe an der Schulter. »

Future starrte verwirrt auf die Tür. Hatte er sich das eben nur eingebildet oder war Harlock wirklich gerade hier gewesen.

Er versetzte den Stuhl, über den er gestolpert war einen kräftigen Tritt.
 

Harlock schritt gedankenverloren durch die Arcadia. Der Abend lag nun schon drei Tage zurück und dennoch konnte er an nichts anderes denken als an glitzernde Wassertropfen, die aus rotbraunen Haaren tropften und zwischen kraftvollen Schultern hinunter glitten. «Ich bin wohl endgültig verrückt geworden – verrückt nach ihm. »
 

„Das ist es! Wir haben es geschafft! Du wirst schon bald nach Hause können Future.“ Yattaran strahlte ihn an. Future zwang sich zu einem Lächeln: „Dann werde ich meine Freunde bald wieder sehen.“ „Was höre ich da? Du wirst uns bald verlassen? Dann werde ich eine Abschiedsparty…“ und schon war Yuki zur Tür hinaus. „Ich habe Hunger. Ich gehe mal in der Küche nachsehen ob Masu was übrig hat!“ Future verschwand ebenso durch die Tür.
 


 

P.s.: Sorry fürs späte posten. Da kam irgendwie "Traumtänzer" dazwischen - und wollte unbedingt geschreiben werden...

Greets Rose



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Conny_Chiwa
2008-04-06T10:33:51+00:00 06.04.2008 12:33
Sehr, sehr kribblig, diese Situationen in die die beiden da immer geraten...
*grins*
*mehr davon will*
Mir gefällt das ganze sehr gut. ^________^ Werd mir gleich das nächste Kapi reinziehen.


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