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Loving you is'nt easy

...But it's like a fairytale... [HP/DM]
von

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Hallöle ^-^
 

Ich weiß, eigentlich sollte ich an bissig weiter schreiben, ich habe auch schon angefangen, doch da habe ich etwas auf meiner Fetsplatte entdeckt, einen kleinen Story anfang und irgendwie wollte ich das ganze beenden und das ist nun dabei rausgekommen *am kopf kratz* mein längster One-Shot ^///^
 

Disclaimer: Nix meins, no money!
 

Pairing: HP/DM!! – Nebenpairings angedeutet: SB/RL, BZ/SF, HG/RW usw...
 

Genre: Romanze, bisschen Humor, bisschen Drama
 

Warnung: Slash!!! *__* don’t like it, don’t read it – you know ;) ansonsten – OOC – Gefahr!, bissl kitsch, bisschen Melancholie, ein leidender Harry...
 

Inhalt: Wer hätte nicht gerne seinen persönlichen Traumprinzen? Harry wünschte sich von ganzem Herzen einen und stellte fest, dass es alles andere als einfach war Jemanden zu lieben, dass seine Freunde auf überaus lebensmüde Ideen kamen und man keine Geheimnisse vor einem Supergenie verbergen konnte. Und irgendwie hatten alle Tagebücher einen Schaden, aber woran lag das bloß?
 

wordcount: 11.839 – ohne das disclaimer und so ^-^ *stolz ist* *das nur mal eben erwähnen wollte*
 

Kommentar: Ich muss ehrlich zugeben, ich habe noch nie einen solch langen One-shot verfasst, ehrlich nicht, aber es hat Spaß gemacht ^__^ und ich war fast ein wenig traurig, als endlich Ende war, aber zugleich auch erleichtert. Anfangs hatte ich noch ein anderes Ende gehabt, aber das war absolut Kitschig, sodass mir bereits schlecht wurde und da hab ich das Ende noch mal neu geschrieben ^-^ finde ich auch so viel besser ^^
 

also, have fun with it ^-^
 

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LOVING YOU ISN’T EASY
 


 

...But it’s like a fairytale...
 


 

Ein kleines Türglöckchen erklang, als eine Ladentüre quietschend geöffnet wurde. Dumpf erklangen seine Schritte, das Holz knirschte unter seinen Füßen, als er langsam auf die vielen Bücherreihen zu lief, die voll gestopft waren mit verstaubten und Jahrhundertealten Büchern. Hermine würde diesen kleinen Laden als Paradies bezeichnen, Harry ging es ähnlich so. Er fühlte sich sogleich in der verstaubten kleinen Welt wohl und selbst der alte Ladenbesitzer, der gemütlich seine Pfeife paffte und hinter einem alten Tresen hockte, wirkte auf ihn sympathisch.
 

Er war oft in der Winkelgasse, doch diesen Laden hatte er gerade erst entdeckt und musste natürlich sofort ausgekundschaftet werden. Sirius und Remus besorgten seine restlichen Schulbücher, während Harry sich von ihnen losgeseilt hatte und alleine unterwegs war. Und nun war er hier, sah sich um und ließ seinen Blick über die vielen Bücherrücken gleiten. Manche Wörter konnte er gar nicht mehr entziffern, so vergilbt waren sie. Andere Bücher waren wiederum namenlos und wirkten gar nutzlos.
 

Seine Finger glitten über so manches Buch, verteilten den Staub, der darauf durch die Luft tänzelte und im warmen Sonnenlicht glitzerte. Er liebte es dem Tanzen zuzusehen und hing dabei gerne seinen Gedanken nach. Es war der erste Sommer, der wirklich schön und ohne Probleme oder Abenteuern von statten gegangen war. Es war der erste Sommer, in dem er wirklich glücklich war. Er hatte Sirius und Remus, lebte bei den beiden und die letzten Wochen hatten sie damit verbracht den Grimmauldplatz in warmen Farben erstrahlen zu lassen. Ein Lächeln zauberte sich auf Harrys Lippen. Ja, ihm ging es gut, wirklich gut und er war glücklich, zum ersten Mal in seinem Leben. Von nun an gab es keinen Voldemort mehr, der ihm im Nacken hang. Voldi war dort wo er hin gehörte – im Nirwana.
 

Harry lief weiter die Regale entlang, als er stockte. Seine schlanken Finger griffen nach einem kleinen Buch, welches mit den schönsten Verzierungen in warmen Farben regelrecht strahlte und dazu lockte, dass man in ihm blätterte oder las. Doch als er es aufschlug, erblickte er nur weiße Blätter, nicht ein Buchstabe war auf ihnen verewigt worden- Das machte ihn doch misstrauisch, immerhin hatte er schon so manch schlechte Erfahrungen mit Tagebüchern gemacht. Dieses hier musste auch eines sein. Merklich zuckte Harry zusammen, als der alte Mann hustete und leise krächzte. Schnell wirbelte herum, beachtete nicht mehr den tanzenden Staub und hätte fast das kleine Büchlein fallen gelassen. Jenes umklammerte er hart und drückte es an seine Brust, in der sein Herz laut polterte vor Schreck.
 

„Harry Potter, nehme ich an…“, erklang die rauchige Stimme des Mannes, sodass Harry langsam nickte. Der Mann lächelte und bedeutete dem Gryffindor ruhig näher zukommen. Gryffindors waren mutig, sie hatten keine Angst vor einem alten Mann, pah, wer wäre er denn, nur weil er ein Tagebuch in seinen Händen hielt… Harry kam der Aufforderung nach und erholte sich langsam von seinem Schock. Peinlich…
 

„Schön, nicht wahr?“, lächelte der Mann verträumt und zog an seiner Pfeife, weswegen Harry sogleich seine Nase verzog. Er mochte diesen Geruch eindeutig nicht, wenn er auch in diesen urigen Laden passte. Irritiert sah Harry zu dem Mann, welcher auf das Buch deutete, sodass er dann doch nickte und dem zustimmte. Es war wirklich schön.
 

„Du darfst es behalten. Tag um Tag warte ich auf Jemanden, der den Laden betritt und ich bin froh, dir dieses Buch schenken zu können. Auf meine alten Tage bin ich doch froh, dass Jemand hierher kommt.“
 

Ein Lächeln zauberte sich auf Harrys Lippen. Wieso hatte er nur solch einen Schock gehabt? Dieser alte Mann war nett und einsam, der würde keiner Fliege etwas zu leide tun können und den Laden solange weiter führen, bis er wohl an seiner Pfeife ersticken würde. Armer alter Mann… Aber er schien doch glücklich mit seinem Leben, musste wohl viel erlebt haben. Ob er, Harry, auch mal so alt werden würde?
 

„Danke, dass ist sehr nett von ihnen.“
 

Der Ladenbesitzer nickte nur noch, als er sich wieder seiner Pfeife zuwandte und die Augen schloss. Harry blieb eine weile stehen, ehe er sich abwandte und den Laden verließ. Das kleine Türglöckchen erklang, zauberte ein Lächeln auf den rauen Lippen des Mannes. Heute war ein schöner Tag…
 


 

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Chaos herrschte am Gleis 9 ¾, Schüler tratschten und lachten, Eulen kreischten und Katzen maunzten, es wurde sich umarmt, begrüßt, Tränen vergossen und Harry war mittendrin. Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ er seinen Blick über die Menge gleiten, wie ein Felsen in der Brandung, oder wie hieß es noch so schön? Die Massen rauschten an ihm vorbei und er strahlte übers ganze Gesicht. Es war schön wieder nach Hogwarts zu fahren, es war schön zu wissen, dass dieses Jahr ein ruhiges, entspanntes, alles würde völlig normal von statten gehen. Und es war schön, seine Freunde an seiner Seite zu wissen. Und noch schöner würde es sein, in den Ferien nach Hause zurückkehren zu können.
 

Ja, Harry war glücklich.
 

Er atmete befreit durch, ehe er breit lächelte und seine Freunde regelrecht auf ihn zuschossen – Hermine und Ron, Ginny, Neville und Seamus, Dean und all die anderen, die zu seinen Freunden zählten und die er nie wieder hergeben wollte. Er hatte sie im Krieg mit seinem Leben beschützt, wäre er gestorben, es wäre ihm Wert gewesen. Er lachte befreit auf, die anderen taten es ihm gleich und das ganz normale Leben nahm seinen Lauf. Er verabschiedete sich von Sirius und Remus, kämpfte um ein freies Abteil und kaufte den Süßigkeitenwagen leer. Ihm ging es so gut, wie schon lange nicht mehr.
 

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Diese Augen. Sie ließen ihn nicht los. Während des Abendessens hatte er einfach immer wieder hinsehen müssen, hatte gestarrt, fast schon gesabbert, was die anderen amüsiert lachen ließ. Sie wussten nicht was los war. Vielleicht hatten sie eine Ahnung, aber sie wussten es nicht und Harry war glücklich darüber. Sie sollten es nicht wissen. Krampfhaft riss er sich los, starrte auf den Teller vor seiner Nase, auf der herrlich leckeres Essen dazu lockte verspeist zu werden. Die Elfen hatten sich mal wieder übertroffen, ihr Essen war leckerer denn je. Ron fraß wie ein Scheunendrescher, richtig, er aß nicht, er fraß. Hermine hatte dafür nur ihren typischen missbilligenden Blick übrig. Die anderen lachten.
 

Harry grinste. Dann musste er wieder hinsehen. Er schluckte hart, als sein Blick erwidert wurde. Dann sah er mit roten Wangen weg. Es war ihm peinlich. Schon die ganze Zeit über, er hoffte, Niemand bemerkte auch nur irgendetwas.
 

„Harry, komm, wir wollen gehen!“
 

Er sah auf, als Seamus ihn aus seinen Gedanken riss und ihn einfach von der Bank zog. Besser so, seine Beine fühlten sich gerade nämlich wie Wackelpudding an. Da glaubte er nicht, vernünftig laufen zu können, so ließ er sich lieber mitziehen. Das Lachen und die gute Laune der anderen unterdrückten jegliche Sehnsuchtsgefühle bei ihm, was unheimlich wohltuend war. Doch als er dann einen Blick zurück warf – er konnte einfach nicht anders – wurde er hart zurück in die Realität katapultiert. Gefühle ließen sich nicht einfach unterdrücken, vor allem solcherlei Sehnsuchtsgefühle für Draco Malfoy. Er blickte in die sturmgrauen Augen und wusste, dass diese Gefühle nicht so schnell verschwinden würden.
 

„Wo bleibst du?“, rief Hermine ihm zu, sodass er schnell herumwirbelte und den anderen folgte. Man wollte dann ja doch nicht zu sehr auffallen, vor allem nicht, wenn man ein Genie zur besten Freundin hatte. Wahrscheinlich ahnte sie schon was, was er aber nicht hoffte. Ein erneuter Versuch die wirren Gedanken und das sehnsuchtsvolle Gefühl zu verdrängen klappte sogar ganz gut und so liefen die Freunde lachend und albernd zum Gryffindorturm. Hermine konnte über das Verhalten der Jungs nur ihre braunen Locken schütteln, doch ein Schmunzeln konnte sie kaum verbergen.
 

Jungs.
 


 

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Das blöde an einem Gemeinschaftsschlafsaal war eindeutig, dass man keine Ruhe für sich hatte um ein Tagebuch unter die Lupe nehmen zu können. Damit musste er wohl warten, bis die anderen schlafen würden. Harry hatte es nicht geschafft am vorherigen Tag zuhause ins Tagebuch schreiben zu können, das Packen war nämlich im totalen Chaos ausgeartet, was ja so verdammt typisch für ihn war…
 

„Aaah!“, erklang Harrys erstickter Schrei, als er rücklings ins Bett sank, da Ron ihn mit einem Kissen beworfen hatte. Der Held der Nation war mal wieder so in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie Ron ihn angesprochen hatte. Und um Aufmerksamkeit zu bekommen tat ein Gryffindor schon mal einiges. Breitbeinig und grinsend stand Ron vor dem Bett und musste sogleich lachen, als Harry leise knurrte. Wenig später flog ein Kissen auf den Rothaarigen zu, der schnell auf Seite sprang, sodass das weiche Federgeschoss Seamus traf.
 

„Hey!“
 

Wenig später flogen die Kissen durch den Raum. Federn tanzten durch die Luft und das Lachen der Jungs war bis in den Mädchenschlafsaal zu hören. Glücklicherweise war Hermine so in ihrem Buch vertieft, dass sie den Lärm nicht bemerkte. Gut so… Und dann herrschte irgendwann auch Ruhe. Jeder einzelne schlummerte tief und fest, auch Harry.
 


 

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Die erste Schulstunde und direkt konnte man weiter schlafen. Geschichte der Zauberei war auch nur für Hermine interessant, die alles eifrig mitschrieb. Hoffentlich ließ sie Ron und Harry auch abschreiben. So wie sie wieder ihre Augen rollte, wohl nicht, aber Ron hatte da schon so seine Möglichkeiten sie rum zu bekommen. Immerhin waren sie ja zusammen. Harry hockte in der letzten Reihe schön in einer Ecke, wo man ihn schlecht sehen konnte. Er nahm die Chance war und zog sein Büchlein aus der Tasche. So konnte man sich gut die Zeit vertreiben und sich von sturmgrauen Augen ablenken. Was mussten sie auch ausgerechnet mit den Slytherins zusammen unterricht haben? Ehrlich mal, das war mehr als nur schrecklich!
 

Ron lag mit dem Oberkörper auf dem Tisch und schnarchte, sodass Harry beruhigt das Tagebuch aufschlug. Harrys Augen weiteten sich, als ein kleiner Schmetterling vor seiner Nase flatterte und tanzte. Er war direkt aus dem Buch gekommen, wie von Zauberhand, was ja eigentlich nichts Ungewöhnliches war und dennoch sehr überraschend sein konnte. Das flatternde Wesen verteilte einen feinen Staub und glitzerte in den sanften Strahlen der Morgensonne. Staunend sah Harry dem Schmetterling hinterher, wie er durch den Raum flatterte und die ersten überraschten Blicke auf sich zog. Harrys Herz machte einen Überschlag á la Saltomontale, als der Schmetterling sich auf das Pult von einem gewissen Slytherin setzte. Leider konnte der Gryffindor den Gesichtsausdruck von Malfoy nicht erkennen und insgeheim war er darüber auch ganz glücklich. Er beobachtete wie sich Zabini zu Malfoy rüber lehnte und der Schmetterling ausgiebig unter die Lupe genommen wurde.
 

Der Schmetterling strich mit seinen Beinchen über seine zarten Flügel, die er nun wieder ausbreitete. Er streckte die feinen Fühler aus und berührte damit Dracos Hand, welche sogleich zurück zuckte. Nicht, dass er Angst hatte oder so, aber das war immerhin ein Insekt und eigentlich… ein ziemlich schönes Insekt, aber das würde Draco Malfoy niemals zugeben. Stattdessen verzog er sein Gesicht und rümpfte arrogant seine Nase, ehe er sich umsah. Ein Schmetterling musste ja schon von irgendwoher rein gekommen sein.
 

„Wie ist der hier rein gekommen?“, flüsterte Blaise Zabini fragend seinem besten Freund zu, der nur schnaubte. Im Grunde konnte es ihm ja eigentlich egal sein, war ja nur ein doofer Schmetterling, ein blödes Insekt mit Flügeln, wieso sollte er sich für so etwas interessieren? Dennoch sah er sich um und als sein Blick den von Harry traf, wurden dessen Augen mit einem Mal riesig und dann… dann war der Schmetterling weg.
 

Harry hatte vor Schreck das Buch zugeschlagen, als könnte Draco wissen, dass der Schmetterling daraus stammte. Dieses Geheimnis wollte Harry ja für sich bewahren, doch mit dem zusammenschlagen des Buches verpuffte der schöne Schmetterling und Ron saß senkrecht auf seinen Platz und sah sich verpeilt um.
 

„Hä?... Hab’sch was verpasst?!“
 

“Nein, Ron, schlaf weiter“, flüsterte Harry, sich von den schönen Augen losreißend und zu seinem besten Freund blickend, der sogleich wieder nach vorne sank und weiter schlaf. Über dieses Verhalten musste Harry nun doch schmunzeln. Typisch Ron…
 

Er wandte sich von seinem schlafenden besten Freund ab und blickte zu dem Buch, welches er nun in seiner Tasche verschwinden ließ. Er hatte es gewusst, solchen Tagebüchern konnte man einfach nicht trauen.
 


 

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„Uäääärgs!“
 

Ron griff sich an den Hals und schüttelte sich demonstrativ, als würde er etwas besonders eklig finden. Zudem war sein Gesicht kreidebleich und ein Auge zuckte leicht. Harry hob eine Augenbraue, Hermine gleich beide. Was war denn schon wieder in diesen rothaarigen Trottel gefallen? Ehrlich, man wollte nicht wissen, was in Rons Kopf so vor sich ging.
 

„Ronald Weasley, was hast du nun schon wieder?“
 

“Zabini… urgs… und Seamus… ich hab sie zusammen gesehen“, gab der Rothaarige stammelnd von sich, sodass Harry nun auch eine zweite Augenbraue hob. Hermine verstand nur Bahnhof, aber für solche Dinge brauchte sie sowieso manchmal ein wenig länger, während Harry sehr wohl verstand was sein bester Freund meinte, doch klang es ziemlich unglaubwürdig in seinen Ohren. Seamus und Zabini? Gab es doch einen Grund warum Seamus in der letzten Woche so am strahlen gewesen war, als wäre er radioaktiv verseucht?
 

„Seamus und Zabini? Du spinnst“, meinte Harry nur. Der Dauergrinser und der Casanova? Nein, die beiden hatten bestimmt nichts miteinander, das war doch unmöglich, oder? Harry wäre wohl der Letzte, der etwas dagegen sagen würde oder, der es schlimm finden würde. Immerhin wollte er selbst was von Draco Malfoy… Nun waren schon drei Schulwochen ins Land gezogen, das Buch war vergessen und ruhte vergraben in der Tasche und Draco Malfoy war so unausstehlich wie immer.
 

„Nein, ich hab sie wirklich gesehen!“
 

„Na und, was ist daran so schlimm?“, schaltete sich nun auch Hermine ein, die endlich kapiert hatte um was es ging und es kratzte sie so gar nicht, viel eher war sie am überlegen, welches Buch sie lesen sollte. Es gab so eine schöne große Auswahl…
 

„Was daran schlimm ist? Das sind zwei Typen! Zwei verdammte Typen und dann auch noch Gryffindor und Slytherin!“, entgegnete Ron hysterisch, sodass er es doch schaffte, die Wut in Hermine hervorkochen zu lassen, während Harry in nachdenkliches Schweigen verfiel. Wenn Ron schon so reagierte, wenn Blaise und Seamus was miteinander hatten, wie würde er dann reagieren, wenn er von Harrys Gefühlen wusste? Er würde es sicherlich nicht verstehen, auch wenn sie die besten Freunde waren und einander vertrauen konnten. Hermine hielt Ron derweil eine Standpauke, die es in sich hatte, sodass Harry sich einfach davon schleichen konnte. Hatte er zumindest gedacht, er bemerkte die Blicke seiner beiden besten Freunde nur nicht, als er ihnen den Rücken zukehrte und in den Schlafsaal lief. Er bemerkte noch nicht einmal, dass Hermine ihre Standpauke kurz unterbrochen hatte.
 

Der Schlafsaal war leer, weder Dean noch Neville oder Seamus waren anwesend, wobei Harry vermutete, dass der Ire wohl bei dem Slytherin war. Harry freute sich für ihn, auch wenn der Neid sich zu Wort meldete und sein Herz sich schmerzlich zusammen zog. Er hätte gerne auch solch ein Glück, aber das wurde ihm wohl verwehrt. Um sich abzulenken suchte er seine Sachen zusammen um den Aufsatz für Zaubertränke zu machen. Natürlich ließ Snape es sich nicht nehmen ihnen Unmengen an Hausaufgaben auf zu geben.
 

„Wo ist denn nur…?“, murmelte er nachdenklich, während er sich einige Zottelhaarsträhnen aus dem Gesicht strich und dann in seiner Tasche nach einer Schreibfeder suchte. Kurzerhand schüttete er den gesamten Inhalt einfach auf dem Bett aus und warf die Tasche dann weg. Er griff nach der endlich aufgetauchten Feder, hielt dann aber inne. Er ließ die Feder wieder sinken und umfasste stattdessen das kleine Tagebuch. Er hatte es wirklich total vergessen, vielleicht auch eher verdrängt, zumindest hatte er noch nicht ein Wort auf diesen vergilbten Seiten verewigt. Und nun…
 

Wenig später hatte er die störenden Schulutensilien einfach vom Bett runter gefegt und die Vorhänge zugezogen, ehe er sich eine Schreibfeder schnappte und es sich auf seinem Bett gemütlich machte. Anfangs traute er sich gar nicht das Buch zu öffnen, wer wusste dann schon was hervorkommen würde. Vielleicht ja ein Monster…
 

„Ach quatsch!“, rügte er sich dann selbst und schlug das Buch auf. Nichts, kein flatternder Schmetterling, kein böses Monster, nur leere vergilbte Seiten. Na bitte, von wegen Monster… Über sich selbst grinsend begann er schließlich doch, wenn auch zögerlich, ins Buch zu schreiben. Und Niemand antwortete ihm – zum Glück. Nicht, dass Voldi doch noch von den Toten wieder auferstand, dem war alles zuzutrauen.
 

Nach den ersten Worten lehnte er sich zurück und tippte nachdenklich mit der Schreibfeder gegen sein Kinn, ehe er verblüfft und mit großen Augen vor sich sah. Dort schwebte doch tatsächlich ein dunkelrotes Herz durch die Luft, darauf hockte ein kleines Männchen, welches eine Blume in der Hand hielt.
 

„Ron, wenn das ein Scherz ist, dann…“, brachte Harry langsam hervor, als er erkannte, dass das Männchen eine Miniversion von ihm selber war, dieselbe Brille, dieselben rabenschwarzen Haare, alles entsprach einer Minikopie. Schnell steckte Großharry seinen Kopf durch die Vorhänge um den Verantwortlichen dafür anzuschnauzen, doch der Schlafsaal gähnte vor Leere. Niemand war hier, nur er und das Buch, ach ja, und die Miniversion. Großharry blickte auf die geschriebenen Zeilen, die davon erzählten, dass es ihm gut ging, dass der Krieg vorbei war und eigentlich alles in Ordnung schien. Weitere Herzen tauchten auf, mal klein, mal groß, mal pink, mal bordeauxrot. Sie schwebten und tanzten durch die Luft und zauberten ein Lächeln auf die Lippen des Großharrys.
 

Kam das vom Buch? Tagebücher sponnen wohl alle irgendwie… Ob das jedem Mädchen so ging, dass ebenfalls Tagebuch schrieb? Es war irgendwie ziemlich unvorstellbar, dass ein männliches Wesen außer ihm ein Tagebuch führte.
 

Als Harry weiter schrieb und den Krieg schilderte, sein Leben bevor Voldemort endlich starb, bekamen die Herzen risse. Es tat gut sich alles von der Seele zu schreiben, er hätte viel früher damit anfangen sollen. Auch wenn er viel mit seinen Freunden, seiner neuen Familie darüber geredet hatte, so war es dennoch gut sich einfach das von der Seele schreiben zu können, was man nicht sagen konnte. Nach und nach verpufften die Herzen und wurden zu einem feinen Goldregen. Schließlich verpuffte auch das größte Herz mit der Miniversion von Harry oben drauf. Ein Fallschirm bewahrte das kleine Männchen vor den Fall, sodass er langsam auf das Bett sank. Dann erst konnte Großharry die Tränen erkennen, die das Männchen lautlos weinte und die Blume war zwar nicht verschwunden, aber verwelkt. Ein Seufzen entwich Großharry, der dem Kleineren ein Taschentuch reichte. Das Männchen griff danach und schniefte hinein, auch wenn es bestimmt viermal so groß war wie das Männchen. Nun musste Harry lächeln und das Männchen lächelte zurück, ehe es auch verpuffte.
 

Das Taschentuch blieb zurück.
 

„Hey, was ist denn hier für ein Chaos ausgebrochen?! Harry?“
 

Die Vorhänge wurden auf Seite gezogen, sodass Harry schnell reagierte um das Buch verschwinden zu lassen. Immerhin war das sein kleines großes Geheimnis, von dem selbst Ron und Hermine nichts wissen sollten. Und dann auch nicht Seamus, der ihn nun fragend ansah. Harrys Wangen erröteten ertappt, sodass der Ire eine Augenbraue hob, ehe er verrucht grinste.
 

„Na, musste Kleinharry beschäftigt werden?“
 

„Was?! N-nein… i-ich hab gelesen“, wehrte Harry sogleich peinlich berührt und stotternd ab, sodass Seamus ihm wirklich nicht mehr glaubte. Bei solch einer Reaktion war das wohl auch unmöglich oder? Was musste Harry auch so verdammt verklemmt sein? Selbst Neville war sexuell weitaus aktiver als er, nicht umsonst war er mit Ginny zusammen und hatte es mal mit dieser Lovegood getrieben. Ehrlich, von dem erwartete man so etwas nicht und wahrscheinlich hatte die Olle Fledermaus Namens Snape ein ausgeprägteres Sexleben als er. Sogar Sirius und Remus, die man schon als steinalt bezeichnen konnten, führten solcherlei Aktivitäten aus, wie Harry nicht nur einmal gehört hatte. Das Leben war echt unfair, oder?
 

„Ehrlich, es wird Zeit, dass du ’ne Freundin abkriegst. Die Patil-Zwillinge haben sich wegen dir sogar in den Haaren. Man, leg endlich los.“
 

„Hmpf…“
 

“Selbst die Typen sind scharf auf dich.“
 

„Er nicht…“, rutschte es Harry raus, sodass Seamus hellhörig wurde und noch breiter grinste, als das Gesicht vor ihm einer überreifen Tomate glich. Hach, da hatte sich Jemand aber verplappert, so was aber auch. Harry stand also auf Jungs, zumindest hörte sich das sehr sehnsüchtig an, als habe Harry Liebeskummer – wegen einem Typen… Seamus konnte dieses verflixte Thema sehr gut nach empfinden, Jungs waren eine sehr komplizierte Art von Menschen, bei denen man nicht immer so den Durchblick hatte.
 

„Wer denn nicht?“, fragte der Ire neugierig und setzte sich zu Harry aufs Bett, welcher sein knallrotes Gesicht in den Händen vergrub. Warum bloß war die Welt so verdammt ungerecht? Aber vielleicht konnte er ja mit Seamus darüber reden, immerhin hatte dieser ja einen Slytherin als Freund und würde es bestimmt verstehen…
 

„Mmmh… lass mich raten, Draco Malfoy?“
 

“WAS?!“
 

Entsetzt starrte Harry mit großen Augen zu Seamus, welcher sogleich siegessicher grinste. Hatte er es doch gewusst, diese sehnsuchtsvollen Blicke sprachen doch einfach für sich. Selbst Blaise hatte ihn schon darauf hingewiesen, dann sollte das doch wohl schon was heißen, oder?
 

„Ich hab kein Problem damit, auch wenn dein Traummann wohl eine harte Nuss ist, die man knacken muss“, schmunzelte er, sodass Harry nur leidlich seufzte. Das Leben war einfach hart und ungerecht für einen Helden wie ihn, damit musste er irgendwie leben. Seamus schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, wollte ansetzen etwas zu sagen, als Dean und Neville den Saal betraten. Das Leben ging weiter, auch mit Liebeskummer. Harry schob das Buch tief unter sein Kissen, dort blieb es vor allen anderen gut verborgen…
 


 

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„Potter!“
 

Jener zuckte unmerklich zusammen und blieb abrupt stehen, als ausgerechnet Slytherins Eisprinz ihn ansprach. Langsam und sich zu beruhigen versuchend wandte Harry sich um und blickte in das arrogante Gesicht Malfoys. Das süffisante Grinsen lockte das Verlangen in Harry hervor einfach zuzuschlagen. Wie konnte er nur solch einen Mistkerl lieben? Es war doch eigentlich unmöglich, oder?
 

„Was willst du?“, seufzte Harry genervt und unglaublich ruhig dafür, dass in ihm ein totales Chaos herrschte. Diese sturmgrauen Augen waren so schön, dass er einfach nicht anders konnte, als sich in ihnen zu verlieren. Es wunderte ihn, dass Malfoy alleine ohne seine Bodyguards oder Zabini unterwegs war, dass er sich dann traute durch Hogwartsgänge zu schleichen, war wirklich ziemlich verwunderlich. Vielleicht hatte Malfoy ja genug von den Intelligenzbolzen, oder aber die waren mal wieder am futtern, da war alles möglich.
 

„Na, wie lebt es sich so mit zwei Flohfängern unter einem Dach?“
 

“Besser, als alleine zu sein, nicht wahr Malfoy?“, entgegnete er ruhig, sodass Malfoy sein Gesicht kurz zu einer Grimasse des Schmerzes verzog, aber auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, sodass Harry glaubte, nur geträumt zu haben. Alle Welt wusste, dass Malfoys Vater in Azkaban saß und das Narcissa Malfoy im St. Mungo lag. Man munkelte, dass ihr das Gleiche widerfahren war wie Nevilles Eltern. Ein mehr als schrecklicher Gedanke… Harry wusste immerhin wie es war ohne Eltern aufzuwachsen. Es gab nichts Schlimmeres.
 

„Du wagst es… du hast doch gar keine Ahnung…“, knurrte Malfoy mit offenem Ende, hatte die Hände zu Fäusten geballt und seine sturmgrauen Augen wurden unheimlich dunkel, was auf der einen Seite sehr anziehend auf Harry wirkte. Malfoy strahlte pure Erotik aus, dessen war sich jener sehr wohl bewusst und nutzte es auch schamlos aus. Doch jetzt konnte Harry kaum einen Gedanken daran verschwinden. Ein finsterer Schatten huschte über sein Gesicht, seine smaragdgrünen Augen wirkten verletzt.
 

„Ich habe keine Ahnung? Ich bin wohl der Letzte, der nicht wüsste wie es ist keine Eltern zu haben. Oder bin ich doch mit Eltern aufgewachsen? Was meinst du wie ich mich all die Jahre gefühlt habe, Malfoy? Fang endlich an zu denken!“
 

Schweigend sah Malfoy dabei zu wie Harry herumwirbelte und im Gang verschwand. Er hatte fast so einen guten Abgang drauf wie Snape, aber das würde er wohl für sich behalten. Langsam wandte sich der Slytherin um und machte sich auf den Weg Richtung Slytherinkerker. Hoffentlich hatte Zabini nicht schon wieder diesen Gryffindoridioten angeschleppt…
 


 

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Wieder zogen ein paar Tage ins Land, die Schüler waren vollkommen damit beschäftigt ihre Schulsachen zu erledigen und so mancher hatte darunter zu leiden, dass er kaum noch Freizeit hatte. Die Lehrer verlangten ihnen mal wieder viel ab und vielen Schülern qualmte bereits der Kopf. So auch Harry, der sich mit einem Aufsatz in Zaubertränke abquälte. Heute war Hogsmeadewochenende, er war nicht mitgegangen und das nur wegen diesem verdammten Aufsatz. Na ja, fast nur deswegen. Somit hatte er nämlich einen Grund sich schön verkrümeln zu können, was er momentan am liebsten machte. Natürlich hatte sich Hermine deswegen schon Sorgen um ihn gemacht, sie war und blieb eben Hermine.
 

„Argh!“, entwich es Harry schließlich knurrend, während er sich die Haare raufte. Zaubertränke war einfach nicht sein Fach. Er verstand nur Bahnhof und Snape war sowieso zu blöd dazu irgendetwas zu erklären. Wie er es doch hasste… Seufzend packte er seine Sachen und brachte sie in den Schlafsaal. Nachdenklich trat er an eines der Fenster und öffnete es. Frischer Wind wehte um seine Nase und zerzauste seine Haare, während er seinen Blick über das Hogwartsgelände schweifen ließ und dann stockte.
 

Eine Person hockte am See und so platinblond wie jene war, wusste er auch sofort, dass es sich um Draco Malfoy handelte. Ein Seufzen wanderte über seine Lippen, während er sich an den Fensterrahmen lehnte. In Augenblicken wie diesen war die Sehnsucht so unermesslich hoch, dass Harry es kaum noch aushielt. Sein Herz zog sich ein jedes Mal auf schmerzlichste zusammen und er wollte am liebsten heulen vor Frust. Warum musste er sich auch ausgerechnet in Draco Malfoy verlieben? Wenn es schon ein Junge war, konnte es dann nicht Jemand sein, bei dem er vielleicht eine Chance hatte? Aber Malfoy war unerreichbar.
 

Hart schlug er das Fenster wieder zu, ehe er sich gegen jenes lehnte. Er konnte sich einfach nicht von diesem Anblick lösen. Malfoy schien ihn regelrecht zu fesseln, obwohl jener nur da saß und auf den See starrte. Dunkle Wolken waren aufgezogen und es sah stark danach aus, dass es gleich anfangen zu regnen würde, dem dann auch so war. Doch Draco blieb ungerührt sitzen. Nicht, dass er noch krank wurde… Harry überlegte kurz, ehe er sich seinen Zauberstab schnappte und leise Worte seinen Mund verließen. Und schon schreckte Malfoy zusammen, als ein Regenschirm über seinen Kopf schwebte und den Regen abhielt.
 

Argwöhnisch musterte Slytherins Eisprinz den Regenschirm, ehe er nach jenem griff. Gryffindorrot, eigentlich seine absolute Hassfarbe, aber auch nur eigentlich. Aber wenigstens hielt er den Regen davon ab ihn völlig zu durchnässen. Dennoch fragte er sich, wer ihm wohl den Regenschirm gezaubert hatte. Er ließ seinen Blick umher schweifen, doch konnte er Niemanden entdecken. Schade…
 

Ein Lächeln zauberte sich auf Harrys Lippen, ehe er sich abwandte und zu seinem Bett lief. Seine Hand glitt unter das Kopfkissen und zog das Tagebuch hervor. Nachdenklich drehte er es in seinen Händen, ehe er es sich auf der Fensterbank gemütlich machte, eine Schreibfeder hervorzog und zu schreiben begann.
 

Liebes Tagebuch,
 

es ist immer noch merkwürdig in dieses Buch zu schreiben, doch es tut gut sich endlich alles von der Seele schreiben zu können. Mit wem soll ich auch über meine Gefühle reden? Es würde sowieso Niemand verstehen, dass ich mich in Draco Malfoy verliebt habe… ich verstehe es ja noch nicht einmal selber, dabei…
 

Und er schrieb und schrieb und schrieb und bemerkte anfangs nicht, was in dem kleinen Zimmer vor sich ging. Blumen schossen aus dem Boden, Ranken umschlangen jedes einzelne Bett und kleine Schmetterlinge tanzten durch den Schlafsaal. Eine Wolke zog vorbei, ließ Herzen auf den Boden regnen, die nach und nach zerplatzten. Seifenblasen tingelten durch die Luft und blieben auf wundersamer weise heile, als sie gegen die einzelnen Gegenstände schwebten. Irgendwann hob Harry nachdenklich seinen Kopf und starrte mit riesigen Augen auf das Geschehen im Zimmer. Sein Mund klappte ihm sprachlos auf und verschloss sich vorerst nicht. Er schluckte hart und putzte seine Brille, rieb sich die Augen, doch es änderte sich nichts an den Vorgängen im Zimmer. Doch das war nicht alles, was ihn so in erstaunen versetzte. Auf einer der Ranken saß kein geringerer als Draco Malfoy, einen roten Schirm in den Händen halten und in die Ferne schauend.
 

„Beim Barte des Merlin“, murmelte Harry völlig baff und nicht glaubend, was hier geschah. War das dort wirklich Draco Malfoy? Sein Erzfeind? Im Gryffindorschlafsaal? Ungläubig rutschte Harry von der Fensterbank und fand sich in einem Blumenmeer wieder. Der eigentliche Saal war nicht mehr wieder zu erkennen. Zum Glück waren die anderen in Hogsmeade, sonst hätte er ein eindeutiges Problem. Er watete durch die Blumen und blieb erst kurz vor Draco stehen. Doch jener schien ihn nicht zu bemerken, blickte mit seinen grauen Augen einfach ins Leere. Harry getraute sich gar nicht zu atmen, so fasziniert war er vom Anblick des Slytherins. Wie konnte man nur so unglaublich schön sein?
 

Langsam hob er eine Hand und ließ seine Fingerspitzen andächtig, vorsichtig über Dracos weiche Wange gleiten. Der Slytherin rührte sich immer noch nicht, er schien ihn ja nicht mal zu bemerken. Ob das alles nur eine Halluzination war? Oder war das nur eine Erscheinung oder wie sollte man das bezeichnen? Aber Draco fühlte sich so verdammt gut an, so weich und doch kühl. Mit angehaltenem Atem wagte Harry es eine Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht zu streichen. Sein Herz schlug ihm dabei laut bis zum Hals, während jener mit einem Mal staubtrocken war. Wie sehr würde er sich wünschen, wenn dort der echte Draco sitzen würde, es würde ihn so glücklich machen…
 

„Ach Draco“, wisperte er schließlich bedrückt, legte eine Hand an Draocs Wange, ehe er einen Kuss auf dessen Stirn hauchte. Harry hatte ja keine Ahnung, was derweil am See los war. Draco Malfoy war verwirrt. Erst zauberte man ihm den Regenschirm, dann fühlte er sanfte Berührungen auf seinem Gesicht und nun hörte er seinen Namen flüstern. Hallo?! Wurde er jetzt endgültig verrückt? Es war ja richtig erbärmlich, dass er nun schon Halluzinationen hatte. Ehrlich, er drehte durch, das bildete er sich doch alles nur ein! Oder die Kälte hier draußen tat ihm einfach nicht gut. Besser, er ging rein und schlief eine Runde. Dann war sicherlich alles beim alten. Doch er stockte und legte eine Hand auf seine linke Brust, in der sein Herz schnell und aufgeregt schlug. Er glaubte eine zweite Präsenz zu fühlen, die eine unglaubliche Wärme und Geborgenheit strahlte. Doch es war Niemand hier außer ihm, wie er feststellte, als er sich umsah.
 

„Merkwürdig“, murmelte er leise und argwöhnisch. Irgendetwas stimmte hier nicht. Wahrscheinlich hatte sich Zabini einen neuen Scherz mit ihm erlaubt. Dem würde er es nachher schon zeigen was es hieß einen Draco Malfoy zu verarschen. Er kniff seine Augen zu schmalen Schlitzen, als ein Schmetterling sich auf seinem Knie nieder ließ. Schmetterlinge? Zu dieser Jahreszeit? Jetzt wurde er eindeutig verrückt! So schnell konnte man gar nicht gucken, wie er ins Schloss eilte. Ab ins Bett! Aber sofort!
 

Harry wandte sich abrupt von Draco ab. Diese Nähe zu etwas, was er nicht haben durfte, ließ ihn nur Schmerzen spüren. Seufzend fuhr er sich durch seine Haare, ehe er sich umsah. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. Er fühlte sich glatt, als wäre er in irgendeinem Märchenland – fehlten nur noch Feen und Zwerge, dann sah es fast so aus, als lebe ein Muggelmärchen in diesem Saal. Er stupste eine Seifenblase an, die sich kurz verformte und dann weiter durch den Raum schwebte. Ein Schmetterling setzte sich auf seine Schulter, als er zurück zum Tagebuch lief, welches aufgeschlagen auf der Fensterbank ruhte. Seine Hand glitt über die vergilbten beschrieben Blätter, ehe er das Buch ruckartig zuschlug und das Märchen verpuffte. Traurig seufzend sah Harry dabei zu, wie Draco verblasste, sich die Ranken zurück zogen und die Blumen ihre Blüten fallen ließ, ehe sie ebenso verschwunden waren wie die Ranken. Schmetterlinge verpufften, die Wolke verzog sich und die Seifenblasen zerplatzten, hinterließen dabei einen feinen Goldregen.
 

Es herrschte wieder die eintönige Normalität. Ob das gut oder schlecht war, konnte Harry im Augenblick nicht sagen. Er wusste nur, dass er sich auf schmerzlichste nach Draco sehnte…
 

„Harry, wir sind wieder da!“
 


 

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„Gryffindor hat mit 410 zu 120 gewonnen!“
 

Die Schüler jubelten und johlten, klatschten und rannten auf das Spielfeld um die Spieler hochleben zu lassen und vor allem um Harry zu ehren, welcher den Schnatz in die Höhe hielt. Ein gewonnenes Quidditchspiel und er strahlte wieder wie früher. Ravenclaw hatte sich gut geschlagen, aber dennoch verloren. Der Sucher war zwar nicht schlecht gewesen, aber an Harry kam eben so schnell keiner ran, außer vielleicht Draco Malfoy. Aber das war ja wieder eine ganz andere Sache…
 

„Man, Harry, wir haben gewonnen!“
 

“Gut erkannt, Ron.“
 

Lachend umarmten die beiden Freunde einander, wobei der Rothaarige grinsend auf Harrys Schulter schlug. Harry fühlte sich gut dabei, sich endlich mal wieder fallen zu lassen und zu feiern. Gleich würde eine Party im Gryffindorturm steigen, wie jedes Mal, wenn sie ein Spiel gewannen. Ron ließ ihn los, doch dann verhärtete sich dessen Gesicht und sein Mund presste sich zusammen. Verwundert hob Harry eine Augenbraue, als er jene Reaktion bemerkte. Was war denn nun los?
 

“Was willst du Malfoy?“
 

Ah, daher wehte der Wind. Aber das war nicht gut, gar nicht gut. Harry spürte wie sich sein Magen einmal umdrehte, seine Knie weich wurden und sein Herz laut in seiner Brust polterte. Was wollte Malfoy denn jetzt? Wieso war er aufgetaucht? Reichte es nicht, dass er so schon die Hölle durchlebte? Harry holte tief Luft, ehe er sich langsam umdrehte und direkt zu Draco blickte. Jener stand flankiert von Blaise und seinen beiden Bodyguards, wobei ersterer sich eher daran machte Seamus zu finden. Goyle und Crabbe wirkten sichtlich fehl am Platz und so fühlten sie sich scheinbar auch, während Malfoy ein süffisantes Grinsen zeigte.
 

„Das geht dich nichts an, Wiesel.“
 

Ron ließ ein Knurren entweichen, doch hielt ihn Hermine zurück, die nun auch aufgetaucht war. Sie beobachtete die Situation kurz, ehe sie Ron einfach mit weg zog und Harry alleine dort stehen ließ. Das machte sie mit voller Absicht und Harry ahnte, dass sie mal wieder mehr wusste, als sie eigentlich sollte. Es war wirklich nicht einfach ein Supergenie zur Freundin zu haben.
 

„Also Malfoy, was willst du nun?“, schaffte es Harry endlich zu fragen und das ohne zu stottern oder zu stammeln. Er traute seiner Stimme momentan nicht wirklich viel zu, dafür war er viel zu nervös und aufgeregt. Überrascht hob er eine Augenbraue, als Malfoys süffisantes Grinsen verschwand und er auf den Gryffindor zutrat. Jener wollte instinktiv einen Schritt zurückgehen, blieb aber dann doch auf der Stelle stehen.
 

„Gutes Spiel, Potter“, sagte der Slytherin im ganz normalen Tonfall, während er Harry seine Hand hinhielt, welcher seinen Ohren und Augen kaum traute. Hatte er was verpasst? Eindeutig. Seit wann war Draco… na ja… so normal gegenüber ihm? Normalerweise trug er seine Nase arrogant in den Himmel und nun machte er ihm sogar einer Art Kompliment. Harry spürte, wie sich seine Wangen erhitzten, doch dann zauberte sich ein ehrliches Lächeln auf seine Lippen, ehe er die Hand des Slytherin ergriff.
 

Und die Welt stand still.
 

Man starrte voller Überraschung und Entsetzen auf die beiden Erzfeinde, während jene sich stillschweigend ansahen, aber einander nicht losließen. Harry verlor sich regelrecht in diesen wunderschönen sturmgrauen Augen und glaubte unter der Berührung ihrer Hände dahin zu schmelzen. Es fühlte sich wirklich schön an und irgendwie hatte er das Gefühl, dass seine Hand genau in jene von Draco passte. Von irgendwoher nahm er Rons Kreischen wahr, doch er ignorierte es. Er hatte nur noch Augen für Draco, auch wenn das wohl Konsequenzen mit sich ziehen würde. Es war ihm absolut egal.
 

„D-Danke“, brachte er dann schließlich hervor und der Zauber war verschwunden. Draco nickte nur, drückte ein letztes Mal sanft Harrys Hand, ehe er jene wieder losließ und sich umwandte. Harry stand lange wie erstarrt da und blickte Draco hinterher, der sich samt seinem Gefolge, welches aufgeregt schnatterte, zum Schloss begab. In diesem Augenblick konnte Harry nicht in Worte fassen wie glücklich er war. Er schwebte komplett auf Wolke 7, von der er vorerst nicht mehr runter wollte. Nein, zu schön war das Gefühl, dass sich dabei einstellte. Und daran würde auch kein kreischender Ronald Weasley etwas ändern können…
 


 

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Langsam hatte er die Schnauze gestrichen voll. Ron bekam sich wegen der ganzen Geschichte nicht mehr ein, zeterte und wetterte, schimpfte und maulte, fragte Harry aus, belagerte ihn und redete dabei ohne Punkt und Komma, noch nicht einmal zum Luft holen kam er. Diese ganze Sache zerrte ganz schön an Harrys Nerven, die eh schon viel zu sehr belastet waren. So wie auch jetzt und Harry drohte dazu schnell die Geduld zu verlieren. Er wollte nur noch in den Schlafsaal und seine Ruhe haben, doch Ron war mal wieder in seinem Element.
 

„Wieso hast du dich bei diesem Frettchen bedankt? Er ist es nicht wert! Sein Vater ist ein verdammter Todesserarsch und du hast nicht besseres zu tun, als dich bei diesem schleimigen Widerling zu bedanken!“, zeterte Ron wütend, sodass Harrys Nerven explodierten. E hatte endlich genug, keinen Bock mehr sich damit auseinander zu setzen und wollte einfach nur in Ruhe von Draco träumen, war das zu viel verlangt?! Wütend wirbelte Harry auf den Absatz zu Ron herum und explodierte regelrecht.
 

„Jetzt hör mir mal gut zu, Ron. Was ich tue und lasse geht dich nichts an, entweder du akzeptierst es oder nicht, aber dann lass mich gefälligst in Ruhe, weil ich momentan andere Probleme hab’, als mir eine Standpauke von meinem besten Freund anzuhören, klar?! ICH LIEBE IHN, VERDAMMT NOCHMAL!“
 

Harry schnaubte und kam langsam wieder zur Ruhe, während er in das aschfahle entsetzte Gesicht Rons blickte, welcher augenblicklich still geworden war. Na großartig, das hatte er mal wieder toll hinbekommen. Schonender hätte er Ron nicht beibringen können, dass er Draco liebte. Aber es war ihm in seinen Temperamentanfall einfach so rausgerutscht und irgendwie tat es doch verdammt gut es endlich losgeworden zu sein, auch wenn Rons Blick nicht wirklich etwas Gutes zu bedeuten hatte.
 

„Sag, dass das ein Scherz ist, Harry“, brachte der Rothaarige schließlich wimmernd hervor, fast schon flehentlich. Harry blieb stumm, während er sich abwandte. Ron schluckte hart, zu erfahren, dass sein bester Freund das größte Arschloch von Welt liebte war für ihn doch verdammt hart und das Harry noch nicht mal sagte, es sei ein Scherz, traf ihn noch viel härter. Er machte seinen Mund auf und zu wie ein Fisch auf dem Trockenen, wollte etwas sagen, war aber nicht dazu in der Lage. Harry seufzte schwer und ließ sich auf sein Bett fallen. Die angespannte Stille zwischen ihnen war fast so unerträglich wie die Sehnsucht nach Draco. Ron reagierte immer noch nicht und das ließ Harry zusehends elender fühlen. Gott, wie er das doch hasste…
 

„Hey, was ist denn hier los?“, fragte ein gut gelaunter Seamus Finnigan, als er den Saal betrat und feststellte, dass scheinbar nichts in Ordnung war. Rons Blick sagte schon alles. Der Ire blickte fragend von einem zum anderen, als sich Ron abrupt umwandte und aus dem Schlafsaal stürmte. Harry ließ ein schweres Seufzen entweichen und zog sich für den Rest des Tages in seinem Bett zurück. Weder Seamus noch Hermine kamen an ihm ran und auch Ron schwieg ungewöhnlicherweise, was man nämlich gar nicht von ihm kannte. Was war da nur wieder vorgefallen?
 


 

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Seine Hände glitten über das vergilbte beschriebene Papier, während ihm ein Seufzen entwich. Er hatte aufgehört zu zählen wie oft er in den vergangenen 5 Minuten geseufzt hatte. Er fühlte sich schrecklich. Ron mied ihn und sprach kein einziges Wort, zog sich glatt zurück und auch Hermine kam nicht an ihn ran. Harry hasste es, wenn er sich so mit seinen Freunden zerstritt. Und er konnte noch nicht mal wirklich mit Jemanden darüber reden, er wollte es auch nicht.
 

Sein Blick wanderte zum Sternenbesetzten Himmel, die Mondsichel strahlte heute besonders schön und spendete ein wenig Licht. Er hatte es sich auf der Tribüne vom Quidditchplatz bequem gemacht, während die meisten Schüler bereits schliefen. Er würde kein Auge zu bekommen, so viel war sicher, also schrieb er lieber wieder in sein kleines Büchlein. Ein paar Worte waren bereits verewigt, was sich an der Wolke verdeutlichte, die über seinen Kopf schwebte und den Regentropfen freien lauf ließ. Zum Glück wurde er dadurch aber nicht nass und auch die Seiten seines Tagebuchs blieben trocken. Ansonsten wäre er wohl auch gänzlich mit seinen Nerven am Ende.
 

Er nahm wieder seine Schreibfeder zur Hand und schrieb sich alles von der Seele, was ihm auf dem Herzen lag. Die Sache mit Ron lastete schwer auf seiner Seele und er war froh, als er diese Angelegenheit endlich im Buch verewigt hatte. Seine Gedanken wirbelten durch seinen Kopf, dachten nach und formten Bilder, kleine wunderbare Phantasien und Harry kam nicht drum herum rote Wangen zu bekommen. Er zupfte an seiner Schreibfeder, ehe er die nächsten Worte auf dem Papier festhielt. Mit jedem weiteren Wort intensivierte sich der Rotton auf seinen Wangen und sein rosiger Mund war leicht geöffnet.
 

Derweil regnete es Bordeauxrote Rosenblätter, die sich auf dem ganzen Feld verteilten, Stoffbahnen aus Silber und Rot rollten über den grünen Rasen und bedeckten diesen schließlich. Ranken schossen aus der Erde, umwickelten die einzelnen Türme und bildeten weiße Blüten, die in ihrer vollen Pracht strahlten. Kerzen schwebten in der Luft, wie es am 1. September immer der Fall war, wenn man die große Halle betrat. Das Feld erstrahlte im warmen Licht und würde so manches Herz höher schlagen lassen…
 

Das sanfte warme Licht der Kerzen ließ Harry aufblicken. Er wunderte sich nicht über das, was er erblickte, aber dennoch staunte er und das Buch rutschte ungeachtet auf die Tribüne, als er sich erhob. Sein Herz schlug ihm laut bis zum Hals und er wagte es kaum zum atmen, da er glaubte den wunderschönen Anblick zu zerstören. Es knisterte und kribbelte, als hinge ein magischer Zauber in der Luft, der eine Gänsehaut bei Harry hervor rief. Langsam wagte es jener von der Tribüne runter zu springen und auf das Feld zu treten. Er schlüpfte aus seinen Schuhen und spürte den feinen Stoff unter seinen Füßen. Es kitzelte angenehm, sodass sich ein Lächeln auf Harrys Lippen zeigte. Langsam schritt er über die Bahnen, einer Gestalt dabei immer näher kommend.
 

Harrys Herz polterte und machte einen Salto, als er platinblondes Haar erkannte. Ein Kopf hob sich und Harry blickte in die schönen sturmgrauen Augen Dracos. Die Wangen des Gryffindors färbten sich tiefrot, da der Slytherin nichts weiter als eine einfache Stoffhose trug unter der eine schwarze Satinboxershorts hervor blitzte. Natürlich, Draco trug nur das Beste vom Besten. Harry schluckte schwer, blieb stehen, da er seinen Beinen nicht mehr traute. Sie waren reinster Wackelpudding. Oh Gott, er war vollkommen hinüber. Wie würde es erst sein, wenn er dem echten Draco so begegnen würde? Was wohl nie der Fall sein würde…
 

Harry hob zaghaft seine Hand, streckte sie nach Draco aus. Er wollte ihn so gerne berühren, ihn fühlen und spüren, das tun, was er nicht durfte und nur einmal glücklich sein. Seine Hand wollte sich auf die Brust des Slytherins legen, doch sie glitt einfach durch Draco hindurch, sodass Harry erschrak. Draco verpuffte und mit ihm der schöne Zauber, der sich auf das Feld gelegt hatte. Das Gras kitzelte Harrys nackte Füße, während der aufkommende Wind die ersten Tränen davon trug…
 


 

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Erschrocken und schweißgebadet fuhr Draco aus seinem Schlaf und blickte sich gehetzt um. Sein Atem ging schnell und sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig, während er realisierte, dass er in seinem Bett saß. Schwer seufzend fuhr er sich durch seine blonden Haare, ehe er zurück ins Kissen sank. Was für ein Traum… Da wollte er gar nicht mehr weiter schlafen. Aber nun war er eh hellwach und konnte eine Dusche sehr gut gebrauchen. Tief Luft holend fuhr er sich über sein Gesicht und schloss seine Augen. Sein Traum hatte es wirklich in sich gehabt. Erst stand er auf dem Quidditchfeld, halbnackt und mit Rosenblüten im Haar, dann tauchte Potter plötzlich auf und wollte ihn anfassen, was er sich auch noch gewünscht hatte, zumindest hatte es sich so angefühlt und dann war er in ein tiefes Nichts gefallen, nur gähnende erdrückende Leere und nirgends Harry Potter. Er hatte sich schrecklich gefühlt und nun…
 

„Oh man, ich brauch ’ne Dusche“, seufzte er und schwang seine Beine über dem Bettrand. Auf nackten Füßen und in einer Pyjamahose gekleidet, machte er sich auf zu seinem Bad, als Vertrauensschüler hatte er eines ganz für sich alleine. Er konnte erst einmal eine Abkühlung gebrauchen, dann würde er weiter sehen. Im Bad angekommen, ließ er Wasser in das Becken einlaufen. Die ersten Blubberblasen stiegen auf und zerplatzten gleich wieder. Draco entledigte sich seiner Hose und glitt dann in das warme Wasser. Zwar ging er ungern alleine baden, aber da musste er jetzt mal durch.
 

Genießerisch schloss er seine Augen und lehnte sich zurück. Solange Myrthe nicht auftauchte war alles in Ordnung. Der Geist hatte scheinbar ein Auge auf ihn geworfen, seit Potter nicht mehr bei ihr auftauchte und das seit dem 3. Schuljahr. Er fragte sich ehrlich, wie er das immer aushielt, aber sie ließ sich dann doch wieder gut von ihm verscheuchen. So, wie er diese Gedanken wieder verscheuchte. Warum sollte er sich seinen klugen Kopf wegen eines Geistes zerbrechen? Da gab es viel Wichtigeres.
 

Harry Potter zum Beispiel.
 

In letzter Zeit dachte er viel zu oft an den Helden der Nation und das schlug ihm eindeutig auf den Magen. Er hatte nämlich gemerkt, dass er sich Sorgen um diesen Idioten machte, was ihm so gar nicht gefiel. Scheinbar hatte der nämlich Streit mit dem Wiesel, was ihm sehr wohl gefiel. Er hasste den Wieselidioten nämlich so oder so. Aber Harry ging ihm eindeutig nicht aus dem Kopf und das missfiel ihm wiederum sehr. Vor allem, da er die Streitereien eindeutig nachgelassen hatten und der Idiot viel zu häufig in seinen Träumen auftauchte. Sowieso konnte er seine Augen nicht von ihm lassen und suchte ständig dessen Nähe. Blaise meinte er sei verliebt, aber der sagte sowieso viel wenn der Tag lang war und vergnügte sich andauernd mit seinem Gryffindoridioten. Pah! Draco und verliebt? Niemals! Eher würde er Wiesel mögen und das würde niemals so sein, so viel stand fest.
 

Aber dennoch…
 

Er schüttelte abrupt den Kopf, ehe er gänzlich im Wasser versank und erst wieder auftauchte, als ihm die Luft wegblieb. Nein, ertränken wollte er sich nicht, nur aufhören zu denken. Vom zu vielen Denken bekam man nämlich Falten und das wollte er seiner schön straffen Haut ersparen. Potter war es das nicht wert.
 

Oder?
 


 

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„Könnt ihr nicht wie zwei vernünftige Menscher endlich mal miteinander reden?“
 

Hermine war wütend, so richtig wütend und verzweifelt. Ron und Harry gingen sich mehr denn je aus dem Weg und sprachen nur wenn überhaupt nötig miteinander. Dabei kühlte die Temperatur deutlich im Raum ab und das war wirklich nicht mehr auszuhalten. Und auch nicht mehr mit anzusehen. Ihre Freunde sahen sichtlich fertig aus, besonders Harry. Die dunklen Augenränder und das blasse Gesicht machten ihr eindeutig Sorgen. Sie musste etwas ändern und das flott.
 

„Was ist denn überhaupt passiert?“, versuchte sie es auf die sanfte Tour, doch die beiden blieben weiterhin stumm wie zwei Fische und hockten auf den Sesseln vorm Kamin im Gemeinschaftsraum. Der Streit der beiden eigentlich besten Freunde hatte sich sehr schnell herum gesprochen. Natürlich, solch einen Streit hatten sie sehr sehr selten und es zerrte an aller Nerven.
 

„Ihr könnt euch doch nicht ewig anschweigen“, seufzte Hermine nun gänzlich verzweifelt und hatte es geschafft, dass Harry sich endlich rührte. Er fuhr sich über sein Gesicht, ehe er zu seiner besten Freundin sah.
 

„Weißt du Hermine, es ist wirklich lieb gemeint, dass du uns helfen wirst, aber ich werde solange nicht mehr mit ihm da reden, bis er mich endlich versucht zu verstehen und akzeptiert, dass es ist wie es ist. Und, dass ich nichts für meine Gefühle kann“, sagte er ruhig, doch mit einem finsteren Blick auf Ron, der sogleich grollend erwidert wurde.
 

„Wäre es ein Mädchen, wäre das auch viel einfacher!“, entgegnete Ron zornig und endlich verstand Hermine. Sie hatte schon viel eher geahnt, dass Harry etwas für Draco Malfoy empfand und scheinbar wusste Ron das nun auch. Und nach seiner Reaktion zu urteilen, war er nicht wirklich begeistert von der ganzen Sache, aber was hatte man auch anderes erwartet? Dennoch konnte Harry nichts für seine Gefühle und Hermine hatte jene längst akzeptiert. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als Harry endlich glücklich zu sehen.
 

„Ron, versuch es wenigstens zu verstehen. Ich. Kann. Nichts. Für. Meine. Gefühle. Okay?“, entgegnete Harry nun, versucht ruhig zu bleiben, doch es fiel ihm unendlich schwer. „Ich hab es mir verdammt noch mal nicht ausgesucht, ansonsten wäre es sicherlich einfacher. Bitte Ron…“
 

Harry brauchte seine Freunde mehr denn je. Alleine kam er mit diesen Gefühlen einfach nicht mehr klar. Und seine Freunde gaben ihm sonst immer den nötigen Halt, den er sich so sehr wünschte. Bittend sah er zu Ron, welcher schwieg und auf seine Füße starrte. Hermine beobachtete die zwei seufzend, abwartend, wie Ron nun reagieren würde. Es blieb eine Zeit lang still zwischen den Dreien, ehe Ron sich erhob und zu seinem besten Freund rüber lief. Eine Hand legte sich auf Harrys Schulter, welcher sogleich hoffnungsvoll zu Ron aufsah. Der rothaarige versuchte ein Lächeln.
 

„Tut mir leid, man. Aber… Malfoy? Ich versuche es zu verstehen, okay? Aber erwarte nicht zuviel von mir, okay? Er ist und bleib eben ein arroganter Arsch“, seufzte Ron, ehe Harry auch schon aufsprang und seinen besten Freund freudestrahlend in eine Umarmung zog. Das war mehr, als er sich erhofft und gewünscht hatte. Hermine strahlte übers ganze Gesicht und war so froh, dass sich die Freunde endlich wieder vertragen hatten. Endlich herrschte wieder ein bisschen Normalität und darüber war nicht nur sie glücklich.
 

„Danke Ron, du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet“, lächelte Harry, sodass Ron doch vor Verlegenheit rot wurde und als Hermine ihm einen Kuss auf die Wange drückte, glich er eine Tomate. Doch dann fielen alle in ein einstimmiges gut gelauntes Lachen. Endlich…
 


 

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Wochen verstrichen ereignislos, es wurde nur gelernt, gelernt und ach – noch mal gelernt. Erstaunlicherweise hatte sich Harry immer besser im Griff, dadurch, dass er sich mit Ron ausgesprochen hatte und dann alles erzählte was ihn belastete, ging es ihm wieder besser und das Tagebuch geriet nach und nach in Vergessenheit. Nun ja, fast. Denn Hermine, die etwas beim letzten Quidditchspiel auf der Tribüne vergessen hatte, stieß auf das Buch beim suchen. Es war unter eine Sitzbank gerutscht, ungeachtet, von den Schülern, die hier immer jubelten und tobten. Sie hatte es aufgeschlagen und Harrys Schrift sofort wieder erkannt. Ein Tagebuch, etwas, womit man viel machen konnte. Sie verstaute und versteckte es in ihrem Zimmer und sprach Harry nicht mehr darauf an.
 

Ron hatte manchmal immer noch damit zu kämpfen, dass Harry ausgerechnet Draco Arschloch Malfoy liebte, doch unterstützte er seinen besten Freund und schmiedete zusammen mit Hermine Verkupplungspläne. Etwas wahrlich sehr ungewohntes, doch Hermine freute sich.
 

Auch wenn Harry sich durch seine Freunde besser fühlte, so ging es ihm doch immer noch schlecht. Morgens wachte er entweder am Boden zerstört oder mit einem Hartem auf, war nass geschwitzt und brauchte immer eine eiskalte Dusche. Er schweifte oft mit seinem Gedanken ab, sabberte in sein Frühstücksei und schlief während des Unterrichtes. Lange konnten Hermine und Ron dem wohl nicht mehr zusehen, so viel stand fest. Und Hermine hatte da auch schon einen wunderbaren Plan entwickelt, was auch sonst?
 


 

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Alles fing damit an, dass sein kleiner bester Freund nach dem Aufwachen unbedingt Aufmerksamkeit haben wollte. Natürlich hatte Harry mal wieder von Draco geträumt und mal wieder war es nicht spurlos an ihm vorüber gezogen. Und wie immer ließ er seine Hand in seine Pyjamahose gleiten, einen Stillezauber musste er gar nicht mehr aussprechen, das tat er immer schon bevor er schlafen ging. Es war jedenfalls sicherer so. Auch wenn Ron es nun wusste und verstand, so wollte er ihn doch nicht schocken in dem er nachts Dracos Namen stöhnte.
 

So wie in genau diesem Augenblick. Einmal ins Kissen verbissen, ließ er jenes so schnell nicht wieder los, zumindest nicht bis er stöhnend in seiner Hand kam und sich dann mit einem Zauber und zittrigen Händen reinigte. Sein Gesicht glich einer überreifen Tomate, doch daran hatte er sich mittlerweile fast gewöhnt, aber auch nur fast. Er war eben doch ein wenig verklemmt...
 

Dasselbe geschah im Zimmer des Vertrauensschülers von Slytherin. Nach einem absolut heißen Traum mit Potter, hatte er doch tatsächlich Hand anlegen müssen, nur, dass er danach keine roten Wangen bekam. Soweit, so gut. Im Grunde war es also ein absolut normaler Samstagmorgen. Während Harry in sein Frühstücksei schnarchte, bekam der Slytherin Post. Seine wunderschöne schwarze Eule brachte ihm ein kleines Paket mit einem ebenso kleinem Brief. Im Gegensatz zu seinem besten Freund, der gähnend und übermüdet am Tisch hockte, schlürfte er putzmunter seinen Kaffee, während er den Brief öffnete, nachdem er seine Eule ausgiebig gestreichelt hatte, ehe sie wegflog.
 

Hi Draco,
 

einen wunderschönen Guten Morgen, oder auch nicht.

Dieses Paket darfst du nur öffnen, wenn du alleine bist und du bist auch der einzige, der je einen Blick hinein wagen darf. Pass gut drauf auf, es kommt vom Herzen und verstecke es vor den neugierigen Blicken von Blaise.
 

Liebe grüße

Anonym
 

Draco hob elegant eine fein geschwungene Augenbraue, während er den Brief sorgfältig wegpackte und dann das Paket musterte. Er sollte es alleine aufmachen und gut vor Blaise verstecken? Was hatte man ihm da wohl geschickt? Und überhaupt, vom wem kam das ganze? Blaise konnte es schon mal nicht sein, aber das brachte ihn auch nicht wirklich weiter. Er trank seinen Kaffee aus, nahm das Päckchen und rauschte aus der Halle. Blaise schnarchte eh vor sich hin und die anderen lagen wahrscheinlich noch in ihren Betten. Somit konnte Draco in aller Ruhe das Paket öffnen…
 


 

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Heute ging aber auch alles schief. Erst war er die Treppen zum Gemeinschaftsraum runter gesegelt, dann war er mit seinem Gesicht im Frühstücksei gelandet und dann gegen die Wand gelaufen, als er sich nach Draco umgesehen hatte. Er litt schon unter Verfolgungswahn und glaubte überall Draco zu sehen. Murrend rieb er sich seine Beule, nein, nicht die in der Hose, sondern die an seiner Stirn, die ziemlich schmerzhaft war. Schließlich machte er sich auf den Weg zum Gryffindorturm. Vielleicht spielte Ron ja mit ihm eine Partie Schach oder übte Quidditch.
 

Leider war Ron nicht im Gemeinschaftsraum, sondern wahrscheinlich in der Bibliothek, doch dahin würde Harry sich nicht freiwillig begeben, außer aber er wollte lernen und dazu hatte er momentan absolut keine Nerven. Somit spielte er mit Dean eine Runde Schach, da diesem auch langweilig war.
 

5 Minuten später waren sie auch schon fertig, weil Harry so weit weg war mit seinen Gedanken, dass er sich absolut nicht konzentrieren konnte. Vielleicht sollte er das mit dem Schach heute doch lieber lassen. Seufzend erhob er sich vom Sessel, während Dean sich eine neue Beschäftigung suchte. Harry entschloss sich dann doch dazu in die Bibliothek zu gehen, wenn auch nur mit großer Überwindung. Er verließ den Gemeinschaftsraum und machte sich auf den Weg. Hermine und Ron kamen ihm sehr bald schon entgegen, doch dafür hatte der Held gar keine Augen mehr. Mit großen Smaragdgrünen Augen blickte er auf den funkelnden Schmetterling, der direkt auf ihn zu flatterte.
 

Ach du heilige Makrele…! Jemand las sein Tagebuch!
 


 

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Draco wirkte sichtlich durch den Wind geschossen, als er kurz vor dem Mittagessen wieder auftauchte. Das war aber auch kein Wunder, nach dem was er da über seinen Lieblingsfeind gelesen und vor allem – was er gesehen hatte. Solch ein Tagebuch hatte er noch nie in den Händen gehabt. Schmetterlinge, die durch den Raum tanzten, flatternde Herzen mit Flügeln, schwebende Kerzen… und plötzlich hatte er alles verstanden. Den Schmetterling im Unterricht, der am See, der Traum mit dem Quidditchfeld… All das stammte aus diesem kleinen Büchlein, voll gepackt mit Wünsche, Träume und Gefühle.
 

Er hatte gesehen wie seine Miniversion von Harrys Miniversion auf die Wange geküsst wurde, wie Tränen vergossen wurden und wie die Wünsche nach Liebe und Geborgenheit, nach heißem Sex aussahen…
 

… ich würde ihn so gerne Berührungen, meine Hände über seine Brust gleiten lassen, hinab über den muskulösen Oberkörper… bis zum Hosenbund und noch tiefer… Wie Draco wohl nackt aussieht?... Ich will ihn küssen, berühren, ihm nahe sein… ganz tief in mich spüren…
 

Danach hatte Draco erst einmal Hand anlegen müssen. Seine blühende Fantasie und die geschriebenen Worte Harrys hatten doch so ihre Spuren bei ihm hinterlassen. Deswegen wirkte er auch, als habe man ihn einmal durchgekaut und dann wieder ausgespuckt. Er sah schrecklich aus, aber er fühlte sich wirklich gut, so gut wie schon lange nicht mehr. Das Tagebuch hatte er gut vor Blaise’ Neugierde versteckt, der durfte zwar alles essen, aber bestimmt nicht alles Wissen. Beschwingt verließ er sein Zimmer und lief geradewegs in den Gemeinschaftsraum, in dem nicht viel los war. Blaise war nicht anwesend, wohl wieder mit diesem Gryffindoridioten untergwegs und Pansy war mit Millicent am lernen. Crabbe und Goyle mal wieder am futtern und was machte er, also Draco, nun?
 

Gute Frage… Mit Potter reden?
 


 

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„VERDAMMT!“
 

Hermine und Ron konnten nur hilflos dabei zu sehen wie Harry wütend auf einen Klatscher einschlug, der wild übers Quidditchfeld schoss. Immer wieder mussten sie sich ducken oder auf Seite springen, während Harry seine ganze Wut an dem Ball ausließ. Er war so unendlich wütend, weil Jemand sein Tagebuch las, welches er wohl verloren oder vergessen haben musste. Das war sein verdammtes Ende, ab morgen würde jeder über seine Gefühle zu Draco Bescheid wissen und dann…? Dann war er geliefert!
 

Voller Wucht schlug er auf den Klatscher, sodass jener direkt in den verbotenen Wald schoss und irgendwann wieder zurück schoss, nachdem er einen kleinen Baum umgerissen hatte. Harry könnte heulen vor Frust. Warum lief in seinem Leben alles nur so verdammt falsch? Er wollte auch endlich einen Traumprinzen an seiner Seite haben, jeder war vergeben, nur er nicht…
 

„HARRY!“, versuchte Hermine ihren besten Freund zu beruhigen, doch der ignorierte seine Freunde gekonnt. Hermine versuchte es noch mehrmals, ehe sie ihren Zauberstab zückte, den Klatscher zurück in die Kiste hexte und jene gut verschloss. Harry, der schon mit dem Schläger ausgeholt hatte, schlug direkt ins Leere und kippte vom Besen. Wenig später stöhnte er schmerzvoll auf, als er auf den Boden gelandet war. Zum Glück war er nicht all zu tief gefallen, ansonsten hätte er jetzt wohl den Krankenflügel besuchen müssen. Ächzend setzte er sich auf und schickte Hermine einen Todesblick, die daraufhin nur seufzte.
 

„Harry, das bringt doch nichts.“
 

„Doch, dadurch fühle ich mich besser“, schnappte er wütend, während er sich erhob und über sein malträtiertes Hinterteil strich. Heute war eindeutig nicht sein Tag. Aber absolut nicht. Mit finsterem Blick bedachte er seine Freunde, ehe er eine Augenbraue hob. Irgendetwas stimmte da doch nicht…
 

„Ich glaub, wir müssen dir was beichten…“
 

„Das war alles Mine Idee!“, kam es sogleich abwehrend von Ron, der daraufhin eine Kopfnuss einkassierte. Harry ahnte Böses. Wahrscheinlich wollte er lieber gar nicht wissen, was die Beiden ausgeheckt hatten. Nein, das wollte er wirklich nicht. Wahrscheinlich ging das nur wieder auf seine Kosten und das wollte er sich doch ersparen, aber dennoch…
 

„Wir haben Malfoy dein Tagebuch gegeben“, gestand Hermine leise mit roten Wangen. Harry traute seinen Ohren nicht. Hermine. Hatte. Draco. Sein. Tagebuch. Gegeben…! Er war so gut wie tot, nein, nicht nur so gut wie, er war tot. Vollkommen geschockt starrte er zu seinen Freunden, Hermine entschuldigte sich in einer Tour und Ron plapperte ihr alles nach, doch er blieb außerordentlich still. Er sah nur innerlich vor sich, wie Draco ihn quälend langsam umbringen würde und seine schöne Welt unterging. Er war so was von tot…
 

„Harry jetzt sag doch was…“
 

„Ach und was? Das ihr mein Leben ruiniert habt, WEIL IHR DRACO MEIN TAGEBUCH GEBEN MUSSTET?! WAS SOLL ICH DAZU SAGEN? DANKE VIELLEICHT? JA DANN, SCHÖNEN DANK AUCH!“
 

Hermine und Ron waren sichtlich zusammen gezuckt, als sie einen seiner berühmten Temperamentausbrüche erlebten. So wütend hatten sie Harry schon lange nicht mehr gesehen. Und verdammt, er hatte auch allen Grund dazu so wütend zu sein. Schweigend sahen sie Harry hinterher, der wütend zum Schloss lief und den Slytherins durchaus in Sachen Schüler erschrecken konkurrieren konnte. Ein Seufzen wanderte über Hermines Lippen, ehe sie sich an Ron lehnte, der einen Arm um sie schlang.
 

„Du Mine, ich glaub wir haben ziemlichen Mist gebaut.“
 


 

_-_-_-_-_
 


 

Harry war, um es milde auszudrücken, auf 360, nicht auf 180, nein, das Doppelte traf es da wohl eher. Vielleicht auch 540, das passte auch sehr gut um seiner Wut Ausdruck zu verleihen. Wie hatten seine Freunde auch so etwas tun können? Jetzt, wo er doch Voldi umgebracht hatte und eigentlich endlich leben wollte! Aber nein, sie dirigierten ihn geradewegs in den Tod hinein. Womit hatte er das nur verdient? Seufzend fuhr er sich durch seine rabenschwarzen Haare, während er so schnell es ging zum Nordturm eilte. Er wollte weder seinen Freunden, noch seinem Tod begegnen. Vielleicht sollte er sich auch vom Turm stürzen, dann hätte er es endlich hinter sich.
 

Aber er war doch viel zu jung zum sterben!
 

Egal…
 

Völlig außer Atem erreichte er endlich den Turm und kletterte auf die Plattform. Der Wind fuhr durch seine strubbeligen Haare, glitt über seine gebräunte Haut, während er sich an die Zinnen lehnte und unglaublich müde seine Augen schloss. Wieso nur tat man ihm all das an? Was hatte er verbrochen, dass hier und jetzt seinem Leben ein Ende gesetzt wurde? Malfoy würde ihn filetieren und dann der Krake zur Vorspeise vorlegen. Harry konnte sich das wirklich bildlich vorstellen und der einzige, der sich neben Malfoy über sein Ende freuen würde, wäre wohl Snape, der einen Bauchtanz beim Mittagessen vollführen würde. Allein bei dem Gedanken an die olle Fledermaus beim Bauchtanz wurde ihm speiübel.
 

Harry setzte sich auf die Brüstung, ließ die Beine baumeln und reckte sein Gesicht der Herbstsonne entgegen. Es war sichtlich kälter geworden und die Bäume verloren ihre Blätter, waren teilweise bereits kahl. Seufzend fuhr er sich über sein Gesicht, während er seinen Umhang dichter um sich zog. Zu erfrieren stellte er sich dann auch sehr erbärmlich vor, dann zog er die Vorspeise doch lieber vor.
 

Wie er feststellen musste, glich sein Leben nicht einem Märchen, wo er erst das Böse besiegen musste um dann seinen Traumprinzen zu finden. Und es war ganz sicherlich nicht einfach Jemanden zu lieben, den man eigentlich hassen wollte. Seine Träume, Wünsche glichen einem Muggelmärchen und dort fühlte es sich wundervoll an Draco zu lieben, doch das war es dann auch schon. Resignation machte sich in ihm breit, ob er jemals aufhören würde Draco zu lieben?
 

Stunden vergingen, zogen sich dahin, in denen Draco Harry suchte, Hermine und Ron sich um Harry sorgten und jener auf der Brüstung hockte und seinen Gedanken nachhing. Es wurden neue Ideen entwickelt, Seufzer frei gelassen und Träume belächelt. Harry ließ sich nicht vom Turm vertreiben und tauchte nicht zum Mittagessen auf, er blieb dort oben und kühlte merklich ab. So langsam verzieh er seinen Freunden, sie hatten es ja nur gut gemeint, auch wenn er nun seinem Tod entgegen blickte. Und er hoffte, hoffte, dass er doch bald seinen Märchenprinzen fand, vielleicht nicht Draco aber Jemand anderes…
 

Etwas Buntes tingelte durch die Luft, es war rund, bunt und mehrmals vorhanden, zusammen gebunden und trieb immer höher den Nordturm entlang. Harry reckte sein Gesicht weiter der Sonne entgegen und ließ seine Gedanken wallten. Als sich das Bunte in sein Blickfeld schob, blinzelte er verwundert, ehe er überrascht staunte. Luftballons, ganz viele aneinander geschnürte Luftballons – grün, rot, silber... Sie stiegen immer weiter in die Höhe und ein Paket samt Schild baumelte daran.
 

Für dich, Harry!
 

Harry stockte, als er die Schrift auf dem Schild entzifferte, ehe er versuchte die Luftballons zu fassen zu kriegen. Und nach reichlichen hin und her Gerutsche hatte er sie endlich erfasst. Das er dabei fast vom Turm gefallen wäre, ignorierte er einfach mal. Schnell machte er das Paket ab und ließ die Luftballons los, die gen Himmel flogen. Kurz ruhte sein Blick auf sie, verfolgte ihren Weg, ehe er sich dem Paket widmete. Neugierig riss er das Papier ab und stockte.
 

Sein Tagebuch!
 

Ungläubig glitten seine Hände über den bunten Einband, ehe er das Buch aufschlug. Prompt stiegen ein paar Herzen in die Luft, während er durch das Buch blätterte. Es war fast voll geschrieben, wie er feststellte. Seine Märchenwelt mit seinem Traumprinzen. Er stockte ein weiteres Mal, als er die letzte Seite aufschlug. Das war eindeutig nicht seine Schrift und vor allem hatte er nie eine Zeichnung fabriziert, er konnte nämlich absolut nicht zeichnen.
 

Sein Herz schlug ihm aufgeregt bis zum Hals, als sich vor ihm in der Luft ein Bild manifestierte. Seine Miniversion schwebte tänzerisch durch die Luft, ehe es sich auf kleine Wolke setzte und an einer Blume schnupperte. Ein weiteres kleines Männchen bildete sich und Harry erkannte mit Erstaunen Draco, der einen ganzen Strauß voll Rosen in den Händen hielt und die andere Miniversion auf die Wange küsste, die sich sogleich rötlich verfärbte. Würde man Geräusche bei der kleinen Szene hören, so würde man sicher einen kichernden Miniharry vernehmen. Aber zumindest schien er glücklich zu sein, als er an dem Strauß Rosen schnupperte.
 

Harry schluckte schwer, als er das Bild so vor sich beobachtete, ehe er seinen Blick wieder auf die Zeichnung im Tagebuch richtete. Es war dieselbe Szene, wie sie sich gerade auch abgespielt hatte. Draco gab ihm, also Harry, einen Kuss, wenn auch nur auf die Wange. In fein geschwungener Schrift, man wusste sofort, dass sie nur zu Draco gehören konnte, stand etwas, was Harry übers ganze Gesicht strahlen ließ, wenn sich auch Unglaube in den großen Smaragden zeigte.
 

Für dich, meinen geliebten Harry.
 

Mit zittrigen Händen schlug er das Buch zu und somit verpuffte auch das Bild vor seiner Nase. Sein Herz polterte laut in seiner Brust und machte einen Salto nach dem anderen. Er wusste nicht was er denken sollte, das alles war... so unwirklich. Er glaubte zu verstehen, dennoch hatte er Angst, dass er all das falsch verstand. Aber was gab es daran eigentlich falsch zu verstehen? Er leckte sich über seine trockenen Lippen, ehe er seinen Blick schweifen ließ und dann… wäre er doch tatsächlich vom Turm gefallen vor Schreck, als er einen Blondschopf erkannte, der unten auf der Wiese war. Draco Malfoy. Er blickte zu ihm hinauf, abwartend und Harry meinte sich zu irren, aber konnte er ein Lächeln erkennen?
 

Harry sprang plötzlich wie von der Tarantel gestochen von der Brüstung und rannte, nein, stolperte den Turm runter, durch die Gänge und an den Schülern vorbei, die alle erschrocken zur Seite sprangen. Er hatte es eindeutig eilig. Er hatte weder Ron noch Hermine bemerkt, welche auf den Turm traten und das Tagebuch an sich nahmen, noch bemerkte er nicht die verwirrten Blicke, die man ihm schickte. Das einzige was er wollte war endlich in Dracos Armen zu liegen, mehr nicht. Es kam ihn wie eine halbe Ewigkeit vor, ehe er endlich an die frische Luft gelangte und zu dem Ort eilte, wo Draco gestanden hatte. Doch Harrys Schritte verlangsamten sich.
 

Wo war Draco?
 

Ein Seufzen wanderte über seine Lippen, während er erst einmal Luft holte. Hatte er sich doch gedacht, alles nur verarsche. Er ließ seinen Kopf hängen, ehe er sich umdrehte und dann plötzlich dicht an dicht mit keinem geringeren als Draco Malfoy stand. Harrys Blick ruhte auf dem weißen Hemd, sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er wagte es gar nicht erst aufzusehen. Und dann tat er es doch, ganz langsam und mit angehaltenem Atem. Er blickte in die wunderschönen grauen Augen, die ihn so gefangen nahmen. Sein rosiger Mund war leicht geöffnet, als sich Dracos schlanke Hand auf seine gerötete Wange legte, sanft über sie strich. Harry lehnte sich an die so sanfte Berührung, ein Lächeln zauberte sich auf seine Lippen, wie es längst auf denen von Draco ruhte.
 

Der Slytherin lehnte sich vor, senkte seinen Kopf und strich sanft, wie ein Windhauch, mit seinen Lippen über Harrys bebenden Mund. Ihre Blicke verhakten sich ineinander, heißer Atem strich über weiche Haut, Herzen schlugen schnell im Einklang, ehe sich ihre Lippen zu einem süßen Kuss trafen. Harrys Knie wurden weich wie Butter und sie drohten einzuknicken, sodass er seine Arme um Dracos Nacken schlang und sich dicht an ihm presste. Der Slytherin gab Harry wiederum halt, in dem er einen Arm um seine schlanke Hüfte legte. Augen schlossen, Münder öffneten sich leicht. Ein sehnsüchtiger Kuss, leidenschaftlich und doch süß, entbrannte und Zungen fochten ihre Kämpfe aus. Deren Besitzer schwebten gerade wohl im 7. Himmel, denn sie strahlten gerade zu radioaktiv geladen.
 

Nach schier einer halben Ewigkeit lösten sich ihre Lippen wieder voneinander, doch einander ließen sie nicht los. Harrys Hand strich durch die weichen Haare Dracos, welcher seine Fingerspitzen sanft über Harrys Wange gleiten ließ. Harry konnte kaum glauben, was hier gerade geschah. Und er hatte gedacht, dass Draco ihn umbringen würde. So sah aber nicht der Tod aus, zum Glück. Denn er hatte nicht vor seinen Traumprinzen wieder herzugeben.
 

„Das Spiel nächste Woche werden wir dennoch gewinnen.“
 

“Träum weiter!“
 

Ein Grinsen stahl sich auf Dracos Lippen, ehe er einen Kuss auf die von Harry hauchte, welcher selig lächelte. Harry schmiegte sich an seinen Slytherin und vergrub sein errötetes Gesicht in dessen Halsbeuge. Er klammerte sich regelrecht an Draco, nicht daran denkend ihn je wieder loszulassen.
 

„Lass mich nie mehr los, okay?“, hörte Draco seinen Harry wispern, sodass sich seine vollen Lippen zu einem Lächeln verzogen und man konnte es durchaus als sanft bezeichnen. Ja, eindeutig, Draco Malfoy liebte Harry Potter und Harry Potter liebte Draco Malfoy. Unglaublich, aber es geschahen doch noch wunder.
 

„Ich werde es nicht wagen.“
 


 

_-_-_-_-_
 


 

Als Vertrauensschüler hatte man es durchaus sehr gut. Man hatte sein eigenes Bad, konnte Punkte abziehen wann immer man wollte, nach der Ausgangssperre auf den Gängen rumturnen und – man hatte sein eigenes Zimmer. Man hatte Privilegien auf die andere sehr neidisch waren. Und Draco genoss es in vollen Zügen Vertrauensschüler zu sein und war froh sich kein Zimmer mit Blaise teilen zu müssen...
 

Ein Lachen war zu vernehmen, Küsse wurden ausgetauscht und Hände wanderten über durchtrainierte Körper. Hände vergruben sich in platinblonden Haaren, Hände schoben sich unter einen Gryffindorroten Pulli – die Klamotten musste Draco Harry unbedingt noch ausreden – und man stolperte zum großen Himmelbett. Die Vorhänge wurden auf Seite geschoben und Draco aufs Bett geschubst. Während die anderen Schüler wohl bereits schliefen, alberten Harry und Draco, lachten und küssten sich, bekamen nicht genug von dem anderen.
 

Ein kesses Grinsen zeigte sich, während der rote Pulli ausgezogen wurde und auf den Boden fiel. Genüsslich wurde der Blick auf den nackten Oberkörper gerichtet, der im sanften Mondlicht glänzte. Die Smaragdgrünen Augen funkelten, wenn auch seine Wangen verlegen Rot waren. Alles war so neu und so schön… Er krabbelte aufs Bett, Hände ergriffen ihn, ein anzüglicher Kuss wurde ausgetauscht, ehe Draco ein Kissen ins Gesicht gepfeffert bekam.
 

„Grins nicht so!“
 


 

_-_-_-_-_
 


 

„Du Mine?“
 

“Mmmh?“
 

“Muss ich mich jetzt mit… mit Malfoy anfreunden?“
 

“Nein, aber Harry würde sich bestimmt freuen.“
 

“Er ist doch glücklich, oder?“
 

“Sicher, immerhin hat er den Traummann überhaupt zum Freund… hach ja…“
 

“Uääärghs, ich glaub mir ist schlecht…“
 


 


 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  seiyerbunny20
2013-04-12T20:56:29+00:00 12.04.2013 22:56
Dass wahr ja der Wahnsinn wie Harry das Tagebuch bekommt und dann alle seine Gefühle da rein geschrieben haben und dann das Hermine und ron das Tagebuch an Draco geschickt haben und dann wie Harry und Draco zusammen gekommen sind hast du sehr schön gemacht mach wieder so und bin froh es gelesen zu haben
Von:  -Sasa-chan-
2012-02-22T11:11:37+00:00 22.02.2012 12:11
Hach ja..
Ich liebe alle deine Drarry FFs abgöttisch!
Doch diese war mit Abstand die Beste!
Was nicht zuletzt daran liegt dass sie länger war.
Ich find alles daran klasse!
Da sind die RSF hier und da auch schon egal!

Lg Sasa
Von:  Haine_Togu
2009-08-15T17:42:49+00:00 15.08.2009 19:42
Echt ein toller Os!!^^ Ich fand vorallem die Idee mit dem Tagebuch total schön! Und wie du dann alles umgesetzt hast, war wirklch toll!!! Ich hoffe du schreibst noch mehr <3
Haine =)
Von: abgemeldet
2009-02-26T12:22:05+00:00 26.02.2009 13:22
eine richig schöne FF :)
das ende is so süß und der Dialog ganz am Ende zwischen Ron und Hermine is echt witzig !!

lg
Bea

Von:  miha-chan
2009-01-24T17:27:38+00:00 24.01.2009 18:27
hach tolle story
und das ende ist einfach nur zuckersüüüüüß *____*
schöne ff!
lg
miha
Von:  Lillypsilon
2008-10-08T22:55:22+00:00 09.10.2008 00:55
Göttlich!!!!!!

ich glaub mehr kann ma dazu garnit sage, in solche momente würd ich mir wünsche, ne besondere favorite liste zu habe, wo die richtig gute sache reinkomme!^^

des war echt wow des zu lese, ich hab alles genau vor mir gsehe, so als ob ich nen film gekuggt hätt! einfach faszinierend! so begeistert war ich echt scho ewig nimmer, ich kann garnimmer auf hörn die story zu lobe, weil ich einfach so begeistert bin, also des isch echt wow!!!

schreib weiter so, msfsg lilly!^^

PS: wehe jemand sorgt dafür das deine fantasie verlore geht, der bekommts dann mit mir zu tun!

^^
Von:  Lu_MrsMalfoy
2008-07-05T20:12:06+00:00 05.07.2008 22:12
echt tolle story =D
bin ich echt begeistert von :D

das alles mit dem buch &nd so hast du wirklich gut hinbekommen =D
kannst du echt stolz drauf sein :)
Von: abgemeldet
2008-04-24T16:02:46+00:00 24.04.2008 18:02
Wow^^
Ich muss ganz ehrlich sagen. dass das einer der schönsten One-Shots war, den ich je gelesen habe! Die Idee mit dem Tagebuch war unheimlich gut und das Ende einfach wunderschön^^ Es war total romantisch und ich liebe es=)
Fantastisch!
Lg
Whiteangel
Von: abgemeldet
2007-11-10T18:59:13+00:00 10.11.2007 19:59
hey!
colle FF! ich finde die idee mit dem Tagebuch voll gut!!
ist zwar am ende ein wenig kitschig gewesen aber gut!
Lg, bill-tomschicka
Von:  Ninjagirl
2007-11-04T13:23:07+00:00 04.11.2007 14:23
Die Tagebuch-Idee ist wirklich nicht schlecht gewesen :)
Sehr kitschiges Happy End, aber genauso schön ^__^
Ab und zu solltest du auf Rechtschreibfehler achten, ansonsten ist alles perfekt =3
Lg, NiN


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