Flucht
Red Moon Crises
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Niche
„Talia?“
„Ja, Sensei?“
„Du wirst gehen, nicht wahr?“
Das Mädchen zögerte. „Woher-?“
„Ich bin dein Sensei, Talia! Ich kenne dich jetzt seit deinem 12. Lebensjahr.“
Talias Blick richtete sich auf den Boden. „Ich muss es tun. Ich brauche diese Schriftrolle um stärker zu werden. Seit meine Mutter tot ist, hat sich Vater total verändert. Und ohne seine Hilfe konnte ich früher kaum trainieren.“
„Talia!“, unterbrach der Mann das schwarzhaarige Mädchen. „Ich bin dir nicht böse.“
Talia blickte in das lächelnde Gesicht ihres Senseis auf. „Das verstehe ich nicht. Schließlich habt Ihr mich seit damals motiviert weiter zu trainieren. Mit Eurer Hilfe und der meiner Kameraden. Ihr seid wie ein zweiter Vater für mich!“, antwortete die Schwarzhaarige verwirrt.
„Ich weiß, Talia. Aber du bist alt genug um deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich werde es akzeptieren und wünsche dir viel Glück auf deinem Weg. Auch wenn wir ab dem Moment, an dem du die Schriftrolle in deinen Besitz gebracht hast, Feinde sein werden.“
Talia nickte. „Ich weiß, Sensei. Ich werde Euch trotzdem vermissen! Genauso wie Ken und Tsumi!“
„Die beiden werden dich verfolgen.“
„Ich weiß.“ Mit diesen Worten sprang das Mädchen von der Mauer, auf der sie bis zu diesem Moment gesessen hatte, und machte einige Schritte nach vorne. „Auf Wiedersehen, Sensei!“,meinte sie verabschiedend und war durch ein Transportationsjutsu verschwunden.
„Auf Widersehen, Talia.“
~
„Wo ist sie?“
„Habt ihr sie gesehen?“
„Nein!“
Talia konnte aus ihrem Versteck beobachten, wie einige Jonin an dem Ort nach ihr suchten, an dem sie vor einigen Minuten eine wichtige Schriftrolle entwendet hatte. //Oh man! So schnell hab ich nicht mit denen gerechnet!// dachte sie gehetzt.
Schnell machte sie ein Fingerzeichen und murmelte: «Ishi Dzukuri ». Die Merkmale ihres Kekkei Genkai wurden sofort sichtbar: Die Haut um Brust, Oberarme, Wangen, Stirn, Rücken, Unterkörper und Oberschenkel versteinerte.
Die Schriftrolle ließ sie vorsichtshalber in einer ihrer Hüfttaschen verschwinden, bevor sie durch ein weiteres Jutsu mit dem Boden unter sich verschmolz. Durch diese Technik konnte sie sich leicht und vor allem unbemerkt aus Iwagakure schleichen.
„Talia!“,rief eine bekannte Stimme hinter ihr, nachdem sie einige Meter von den Stadtmauern entfernt wieder aufgetaucht war, weswegen sie zusammenzuckte und sich umdrehte.
Als sie ihre beiden nun Ex-Teamkollegen erblickte, schloss sie für einen Moment die Augen. „Ihr versteht das nicht!“, meinte sie zu den beiden Jonin, die von ihrem Truppenführer über den Raub der Schriftrolle informiert worden waren.
„Was verstehen wir nicht?? Dass du unser Dorf verrätst? Dass du unser Team, deine Familie, uns, deine Freunde, im Stich lässt? Dann erklär es uns gefälligst!“, fuhr Ken, der größere der beiden Jungen, sie wütend an und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
«Ken…», kam es leise von Tsumi, dessen Pony seiner schulterlangen, braunen Haare über seine Augen gefallen war.
Talia schüttelte nur den Kopf. „Ich kann nicht mehr hier bleiben! Tut mir leid, Ken, Tsumi“, antwortete sie und wandte sich zum gehen.
„Du wirst nirgends hingehen!“, schrie Ken und stürmte auf Talia zu, die vergebens versuchte auszuweichen, da Ken viel schneller war, als man glauben konnte. „Tut mir leid, aber du bist nun unsere Gefangene!“, meinte er kühl und hielt dem Mädchen ein Kunai an die Kehle, die immer noch verletzlich war.
„Ken!“, rief Tsumi entsetzt. Schnell lief er seinem Kameraden hinterher und blieb einen Meter hinter ihm und seiner Gefangenen stehen.
„Was?“, fuhr Ken den kleineren an, beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. „Talia ist nun ein Nuke-nin!“
„Lass mich los!“, meinte Talia, die sich bemühte ruhig zu bleiben, versuchte aber die Hand Kens, die ihr das Kunai an ihre schutzlose Kehle drückte, wegzuschieben. Dadurch allerdings verschlimmerte Ken den Druck und schnitt ihr ins Fleisch.
„Bitte hör auf, Ken!“, meinte Tsumi flehend und zog am Arm des anderen. „Sie ist immer noch unsere Freundin! Du kannst sie nicht einfach töten! Auch wenn sie nun ein Nuke-nin ist!“
„Sei still!“, knurrte Ken, der zwei Jahre und viel stärker als Tsumi war, und schubste den jüngeren beiseite, so dass dieser auf den Boden flog.
„Lass Tsumi da raus, Ken! Du bist wütend auf mich! Wenn du unbedingt kämpfen willst, dann bitte! Aber nicht jetzt! Oder willst du, dass die ANBU mich kriegen? Dann bekommst du deinen Kampf nie!“, erklärte die Schwarzhaarige und formte durch ihr Kekkei Genkai unbemerkt einen Felsbrocken vor ihrer freien Hand.
„Ich will den Kampf jetzt!“, schrie Ken sie wütend an, bekam aber im selben Moment den Felsbrocken ins Gesicht, woraufhin er den Griff lockerte und die Hände ins Gesicht schlug. „Du-!!“, knurrte er wütend.
„Tut mir leid, Ken!“, kicherte das Mädchen, löste sich ganz aus dem Griff des Älteren und machte einige Schritte zurück.
Ganz in der Nähe vernahm sie ein Geräusch, welches ANBU oder auch Jonin hätten sein können, aber sie wollte es lieber nicht drauf ankommen lassen sich schnappen zu lassen. „Na ja, ich muss jetzt gehen! Tsumi, pass gut auf Ken auf, ja? Auf Wiedersehen!“,meinte sie nur schnell, bevor sie wieder im Boden verschwand.
Einige Sekunden später trafen Jonin bei den beiden Jungen ein und fragten, ob sie Talia begegnet wären. Beide schüttelten nur die Köpfe.
//Arigatou!// dachte Talia, die dies noch aus ihrem Versteck heraus gesehen hatte, und machte sich schließlich aus dem Staub.
