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Pokémon Quest [Buch 1]

Das Erbe des Giratina
von

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Die Geistervilla

Das nächste Kapitel ist da! Leider etwas kürzer geraten als ich es wollte. xx' Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. ^^

@Karlchen

Hab selber noch keine Ahnung, wie lang diese FF sein wird. Ich lass mich in dieser Tatsache überraschen. :)
 

13. Kapitel
 

Die Geistervilla
 

Der Ewigwald erhob sich wie eine dunkle Wand vor ihnen. Schon von weitem konnten sie den Wald ausfindig machen. Die Bäume wirkten gespenstisch und unheimlich. Dazu kam es noch, dass die Sonne fast hinter den Bäumen verschwand und die Umgebung in rötliches Dämmerlicht tauchte Der erschreckende Wind ließ die Äste erbeben, sodass nahezu ein heulendes Geräusch erklang.

Bei diesem Rauschen lief Haruka ein kalter Schauer über den Rücken. Sie verlangsamte ihre Schritte, je näher sie dem Ewigwald entgegen gingen. Ein beklemmendes Gefühl machte sich auch in Shuu breit, aber er ließ sich nichts anmerken. Selbstbewusst ging er weiter ohne sich noch einmal nach Haruka umzusehen. Die Braunhaarige folgte ihm zögernd. Ihr gefiel ihre gemeinsame Unternehmung nicht. Vielleicht lag es am nahenden Abend, der hineinbrach und die bevorstehende Nacht, die sie im Wald verbringen mussten?

Haruka versuchte sich zusammen zu reißen um nicht in Panik auszubrechen. Der Waldrand lag bereits schon vor ihnen und eine Möglichkeit den Wald zu umgehen, kannten sie nicht. Die Vermutung, das sie einen Fehler gemacht hatten, noch an diesem Tag den Ewigwald zu durchqueren, beschlich langsam auch Shuu. Er merkte, wie die Anwesenheit von Haruka hinter ihm schwand und blickte besorgt zurück. Sie hielt einigen Abstand zu ihm. „Alles in Ordnung mit dir?“, erkundigte sich der Grünhaarige. Die Braunhaarige zuckte erschaudernd zusammen. „W-Was? D-Du fra-fragst, ob a-alles in Ordnung ist?“, erwiderte Haruka ängstlich.

Shuu grinste amüsiert, auch wenn es gerade nicht angemessen war. „Du grinst!“, fauchte sie wütend. „Du machst dich über mich lustig!“

Kopfschüttelnd ging er zu Haruka zurück. Ihr Gesicht war vor Furcht blass. „Ich mache mich nicht lustig über dich.“, rechtfertigte sich der Grünhaarige und packte nach ihre kalte Hand. „Na komm, dir wird nichts passieren. Ich bin bei dir.“ Nur ungemein beruhigte es sie, dass Shuu auf sie aufpassen wollte. Klar, er hatte es ihr damals versprochen als sie von Harleys üblen Anhängsel Ken entführt wurde und ausgerechnet Shuu sie befreit hatte. Nun, sich noch weiter wahnsinnig machen vor Angst wollte sie schließlich auch nicht. Immerhin hatten Shuu und Haruka noch nicht mal den Wald betreten.

Der Grünhaarige ließ Harukas schwitzige Hand nicht los bis sie am Waldrand angelangt waren und zögernd den Ewigwald betraten.

Die Bäume dieses Forstes wurden dichter, je weiter sie in ihn vordrangen. Alles war still und ruhig, nur der Wind flüsterte durch die Blätter und ließ die Äste erzittern. Haruka fürchtete sich und umklammerte unbewusst Shuus Arm. „Wegen dir stirbt mein Arm noch ab.“, meinte dieser kühl. Haruka ließ augenblicklich los und wurde knallrot. „Pah. Ich und Angst?“ Sie wandte sich von Shuu ab.

Plötzlich widerfuhr ein heftiger Wind und abermals erklang ein scheußliches Klagen unter dem Rascheln der Blätter. Haruka entfuhr ein erstickter Angstschrei und klammerte sich wieder an Shuus Arm. „Klar, du hast keine Angst. Angst ist für dich ein Fremdwort, was?“ Belustigt blickte Shuu zu ihr herab. Sie zitterte. Nicht vor Kälte, nein vor reiner Furcht. „Du machst dich wieder über mich lustig.“, keifte Haruka mit bebender Stimme. Der Grünhaarige drückte sie von sich weg und umarmte sie fest. „Haruka, du brauchst keine Angst zu haben.“, versuchte er das aufgebrachte Mädchen zu beruhigen.

Haruka legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss für einen Moment die Augen. Sein Herzschlag drang in ihr Ohr. Gleichmäßig und gleichzeitig unheimlich beruhigend wirkte das Schlagen seines Herzens auf sie.

Haruka hob wieder den Kopf und blickte in seine smaragdgrünen Augen, die wegen der Dunkelheit nur matt glänzten. Das Mädchen lächelte und schlang die Arme um seinen Hals, dabei gab sie ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. Schon seit dem Wettbewerb hatte Shuu diese unheimlich sanfte Zärtlichkeit nicht mehr zugelassen. Wohl wegen der Erhaltung ihrer Rivalität. Shuu genoss die Nähe seiner Freundin sehr und mochte sie gar nicht mehr aus den Armen lassen. Doch unerwartet ertönte ein leises Sirren aus der Böschung nicht weit von Shuu und Haruka. Sofort lösten sich die beiden voneinander und spähten um sich herum, wie in die Enge getriebene Beute.

Auf einmal erschienen drei Pinsir. Zwei hielten sich im Hintergrund auf, währenddessen eines, das größte des Trios langsam näher kam. Seine beeindruckenden Scheren sahen besonders gefährlich aus. „Ein Pinsir!“, flüsterte Haruka. Shuu hielt den Arm schützend vor Haruka. „Keine Sorge, ich werde mich darum kümmern.“ Doch die Braunhaarige schob seinen Arm weg. „Nein, es ist besser, wenn Gallopa das tut.“

Mit diesen Worten öffnete sich klickend der Pokéball des Feuerpferdes. Wiehernd und auf dem Boden stampfend, bereitete es sich auf einen Angriff vor. „Aber-“ Haruka schnitt ihn mit einer barschen Handbewegung das Wort ab. „Diesmal bin ich dran, Shuu!“, somit wandte sie sich wieder dem Pinsir Trio zu, welches gefährlich nahe kam. „Gallopa, Flammenwurf und beeil dich!“

Um Gallopas Maul begann die Luft zu flirren und schließlich traf der gebündelte Feuerstrahl die Pinsir. Dichter Rauch stieg auf und verwehrte ihnen kurzzeitig die Sicht.

Als sich der Rauch schließlich lichtete, waren von den Pinsir’ keine Spur mehr zu sehen. „Verschwunden?“ Haruka war irritiert darüber. „Vielleicht haben sie den Rauch für die Flucht benutzt.“, versuchte Shuu für das Verschwinden der Pokémon eine Erklärung zu finden. Haruka nickte folglich und tätschelte Gallopa den Hals. „Gut gemacht. Komm zurück.“

Nun setzten Haruka und Shuu den Weg durch den Wald fort. Behaglich konnte man diese Reise nicht nennen. Es war dunkel und kalt. Außerdem war dieser Wald unheimlich und wimmelte nur von gruseligen Käfer Pokémon. Wahrlich kein leichtes Unterfangen für Trainer, die keine Käfer mochten (Somit wohl auch für Kasumi XD).

Die Nacht war schon lange über sie hinein gebrochen. Der Himmel war nachtschwarz, auch wenn man nur Fetzen des Horizontes erkennen konnte, da er durch die Bäume fast vollständig verdeckt wurde.

Nach dem Vorfall mit Pinsir kam es zu keinem weiteren Zwischenfall. Recht zügig kamen Haruka und Shuu voran, obwohl das Mädchen an seiner Seite vor Schreck erstarrte als durch den Baumwipfeln das Klangen des Waldes widerhallte und es dann ganz in der Nähe noch mysteriös im Gebüsch raschelte…

Schließlich kamen die beiden Koordinatoren zu einer riesigen Villa im Wald. Sie wirkte alt und verlassen. Keine Menschenseele hielt sich hier auf. Wie auch, wenn sich wohl keiner hierher traut? Dann auch noch mitten in der Nacht…

Unsicher warf Haruka dem Grünhaarigen einen Blick zu. Wieder zitterte etwas ihr Körper und bewusst schlang sie ihre Arme um den Oberkörper. „D-Du willst doch nicht… da rein…?“ Shuu schwieg. Er schien nachzudenken und achtete nicht auf das Mädchen. Die Finger durch die Haare fahrend, wandte er sich ihr zu. Ehe er etwas erwidern konnte, ertönte ein Rascheln, ein deutlich lautes und unheimliches.

Instinktiv griff Shuu nach seinen Pokébällen und ließ Sheinux, Bamelin und Nachtara im grellen Licht erscheinen. Nun starrte das Trio der Pokémon in die Finsternis der Nacht.

Die Fellzeichnungen auf Nachtaras Fell glühten auf und die unmittelbare Umgebung erhellte sich einwenig, somit auch die ungebetenen Gäste. Ein Rudel Ursaring näherte sich ihnen. „Oh mein Gott…“, hauchte Haruka und wich ängstlich zurück.

Nachtara, Sheinux und Bamelin machten sich währenddessen bereit für einen Kampf. Leise knurrten Sheinux und Nachtara ihre Kontrahenten an. Diese stießen ein markerschütterndes Gebrüll aus, dass die Bäume erzitterten.

Shuu und Haruka wichen mehr und mehr zurück, während die Ursarings immer näher kamen. Seltsamerweise griff das Rudel nicht an. „Wi-Wieso greifen die ni-nicht an?“, wisperte die Braunhaarige. Der Angesprochene schwieg und zog Haruka mit seinem Arm an sich herum um sie notfalls beschützen zu können.

Dann unerwartet blitzte in den Mäulern die gebündelte Energie eines zerstörerischen Hyperstrahls auf. In den Köpfen von Shuu und Haruka erschallten die Alarmglocken und kehrten ihnen den Rücken zu um zu fliehen.

Das Rudel der Ursarings waren ihnen dicht auf den Fersen und schossen einen Hyperstrahl nach dem Anderen auf sie.

Shuu ließ Harukas Hand nicht los. Um keinen Preis tat er dies. „Haruka! Beeil dich. Los!“, schrie er außer Atem. Haruka rannte dem grünhaarigen Jungen hinterher, soweit es ihre Beine noch mitmachten. Letztendlich entwichen die letzten Kräfte ihres Körpers. Sie stolperte und fiel, dabei verlor sie Shuus Hand. Hart kam sie auf dem Boden auf und konnte sich mit beiden Händen noch rechtzeitig abfangen. Ihr Körper bebte und keuchte vor Erschöpfung. Behutsam wandte sich das Mädchen um und blickte hinauf zu den rasenden Ursaring.

Shuu hielt an. Auch er war entkräftet und müde. „Haruka!!“, brüllte er aus Leibenskräften und rannte zu ihr.

Eines der Ursarings hob eine klauenbesetzte Tatze. Blitzschnell stieß das Unlicht Pokémon Nachtara Haruka zur Seite, sodass der rasende Bär in den nächsten Baum hieb, sodass die Fetzen flogen.

Haruka sah auf den zertrümmerten Baum, schließlich blickte sie auf Nachtara herunter und flüsterte dankbar. „Danke Nachtara.“ Dieses kniff verlegen die Augen zusammen und drehte sich wieder zu den Ursaring.

Shuu rannte zu Haruka und stützte sie, sodass das Mädchen aufstehen konnte. Er war in diesem Moment unsagbar stolz auf sein Nachtara. „Shuu! Pass auf! Sie greifen wieder an!“ Der Grünhaarige blickte wieder auf die Ursarings, die wild knurrend und mit ihren gefährlichen Tatzen näher kamen. „Nachtara, Spukball!“

Das Unlicht Pokémon sprang in die Luft und erzeugte einen Schattenball, der zunächst Ursaring orientierungslos machte. Ein guter Zeitpunkt um Wegzulaufen. „Vielleicht können wir sie so abhängen!“, keuchte Shuu während des Laufes. Doch zu früh gefreut. Der aufgewirbelte Staub wurde von einem Hyperstrahl weggepustet und dann nahmen die Ursaring auch wieder die Verfolgung auf!

Ohne das sie es bemerkten, waren sie einmal im Kreis gelaufen und befanden sich nun wieder vor der verlassenen Villa. „Hier waren wir doch schon mal!“, schmunzelte die Braunhaarige irritiert. Shuu suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Aufgeschreckt wurde der Grünhaarige von Ursarings klirrenden Klauen, die sie an einem Felsen schärften und das nachfolgende Brüllen der Bären Pokémon.

Shuu wirbelte herum. Sie saßen in der Falle! Die Ursaring hatten sie umzingelt. Haruka und Shuu standen mit dem Rücken zur Wand von der Villa. Haruka blickte sich verängstigt um und suchte nach Shuus Hand. Sie war eiskalt und voller schweißig. Shuu hatte Angst, genauso wie sie. Den Blick umherschweifend, fielen ihre Augen auf Nachtara, welches wild fauchend versuchte die Ursarings vom Leib der Menschen fernzuhalten. So erkannte sie schnell, dass Shuu unfähig war seinem Pokémon einen Befehl zu geben. Ruckartig ließ die Braunhaarige seine Hand los und stürzte sich zu Nachtara. Shuu schreckte dadurch auf und schaute schockiert zu Haruka. „Was mach-“ Diesmal achtete die Angesprochene nicht auf Shuu. „Nachtara! Hyperstrahl!“

Irritiert blickte Nachtara die Braunhaarige an. Wieso kam plötzlich ein Befehl von ihr und nicht von Shuu, seinem eigentlichen Trainer? Nickend gab Nachtara sein Einverständnis und drehte sich wieder zu den Ursaring, deren Abstand auf wenige fünf Meter zusammengeschrumpft war. Nachtara öffnete sein Maul und bereitete sich auf den stärksten Angriff vor, die es beherrschte. Die Ursarings brüllten nur laut auf im Angesicht dieser Attacke. Kurz darauf sprang das schwarze Pokémon ein Stück in die Luft und entfesselte einen aufglimmenden Strahl, der von orangeroter Energie umhüllt wurde, auf die Ursaring ab.

Eine Explosion erfolgte durch den wahnsinnigen Aufprall dieses Angriffes. Haruka nutzte diese Gelegenheit und lief in die Richtung der Villa, hielt aber auf halber Strecke wieder keuchend an, da sie spürte, dass Shuu ihr nicht folgte. „Shuu! Shuu! Komm schon!“

Ihr Ruf weckte ihn aus seiner Trance und rannte ebenfalls in die finstere Villa, gefolgt von Nachtara.

Draußen herrschte nach der Erschütterung Totenstille. Im aufgewirbelten Rauch waren deutlich die Schatten ihrer Verfolger zu erkennen. Doch plötzlich verschwanden sie im Nichts. Keine Fußspuren, keine Überreste, nichts blieb von ihrer Existenz erhalten als ob sie nie existiert hätten. Das Einzige, was letztendlich ertönte, war ein scheußliches Lachen von tiefster Bösartigkeit, was in der Finsternis der Nacht widerhallte… Ein dunkles Omen.

Shuu und Haruka kümmerten es nicht. Sie wollten von ihren Verfolgern nichts mehr wissen. Erschöpft schleppten sie sich ins Innere des verlassenen Gebäudes. „I-Ist es vorbei?“, erkundigte sich Haruka müde. Shuu antwortete nicht. Er war zu müde dazu.

Die ganze Nacht waren sie in diesem gottverdammten Wald herumgeirrt. Wann wurde es endlich hell? Wann endet endlich dieser böse Fluch, der anscheinend Shuus und Harukas Verstand vernebelte. Ach ja, wie spät war es eigentlich?

Gedankenverloren hörte Haruka, wie sich Shuu an eine Wand lehnte und lustlos zu Boden glitt. Sofort lief sie zurück und kniete sich neben ihn. „Shuu! Was ist los?“ Sein Kopf sackte zur Seite. „SHUU!!“

Zitternd und unwissend, was sie nun tun sollte, fiel Haruka in sich zusammen. In ihren Augenwinkeln sammelten sich Tränen. „Wach auf! Mach die Augen auf!“

Kurzerhand gab die Braunhaarige dem Jungen zwei saftige Ohrfeigen, einmal links und einmal rechts. Blitzartig erwachte Shuu. „Was haust du mich verdammt noch mal? Darf ich noch nicht mal schlafen oder was?“, fuhr Shuu das Mädchen an, übersah dabei schändlicherweise ihre Tränen. Immer noch bebte Harukas Körper vor Erschöpfung und Aufregung zugleich. Mühsam verkniff sich das Mädchen einen Heulkrampf. „D-Du weinst!“, stellte Shuu geschockt fest. „Wa-Warum?“ Die letzte Frage formulierte der Grünhaarige mit äußerster Vorsicht. Harukas Schluchzen erfüllte den Flur, in dem sie sich befanden. „D-Du bist einfach zusammen gebrochen…“, kam es unter leichten Tränen aus ihrem Mund. „I-Ich dachte dir sei etwas passiert!“ Sie fiel dem erschöpften Shuu weinend in den Arm, der irritiert die Arme um sie legte. Er lachte leise. „So schnell beiße ich nichts ins Gras. Wieso auch?“

Haruka löste sich von ihm und saß verlegen vor ihn. Hin und wieder ertönte ein schwacher Schluchzer. „Jetzt hör auf zu weinen, Haruka.“ Shuu wischte mit der Hand über ihre Wangen und entfernte die letzten Reste der Tränen. Anschließend zog der Junge sie an sich heran und umarmte sie fest.

Aufmunternd blickte er sie an. Sie wirkte verstört und erschöpft. „Na komm, wenn wir schon in dieser grässlichen Bude übernachten müssen, dann sollten wir uns auch ein sicheres Lager finden.“ Sanft zog er Haruka auf die Beine und gemeinsam machten sie sich schließlich auf die Suche.

Unwissend darüber, dass zwei bedrohlich, rotglühende Augen hinter ihnen aufglimmten und gleich darauf wieder verschwanden…

Deutlich abgehetzt erhofften sich Shuu und Haruka eine Unterkunft für den Rest der heutigen Nacht, die sie schließlich fanden.

Am Ende eines langen Ganges befand sich ein kleines Zimmer, das nicht abgeschlossen war, wie alle anderen Räume. „Können wir hier übernachten?“, wollte Haruka wissen. Shuu sah sich um und nickte schließlich. „Ich denke schon.“ Somit war es wohl beschlossene Sache und beide packten ihre Schlafsäcke aus den Rucksäcken, die Shuu bei sich trug.

Plötzlich erklang ein gespenstisches Geräusch, darauf folgte ein lautes Klirren, was von zerbrochenem Porzellan stammte. „Hast du das gehört?“ „Was?“ Shuu schaute Haruka fragend in die Augen. „Na dieses Geräusch und das Klirren…?“ Energisch schüttelte der Grünhaarige seinen Kopf. „Nein.“ Beleidigt wandte sich Haruka ab und spähte um sich herum. „Du bist erschöpft und bildest dir das nur ein. Leg dich hin.“

Haruka weigerte sich. Sie war sich sicher, dass sie es sich nicht nur eingebildet hat…

Da! Da war es schon wieder! Unheimliches Heulen und das Scheppern von Porzellan. Nun hatte es auch Shuu ganz deutlich gehört und sprang wieder auf die Füße. „Auch noch der Meinung, das ich mir das nur einbilde?“, fragte Haruka verächtlich. „Nein.“, erwidere Shuu konzentriert. „Es tut mir Leid.“ „Nut Leid tun? Wie wäre es mit einem ‚Entschuldigung, Haruka, ich habe dir Unrecht getan’?“

Ein scheußliches Lachen erklang durch die Villa und hallte im gleichen Zimmer wider, in dem sich Shuu und Haruka befanden. Vor Schreck erstarrte Haruka und wurde leichenblass. In Sekundenschnelle hatte Shuu die Schlafsäcke zusammen gepackt und hatte sie im Rucksack verstaut. „Dazu ist keine Zeit!“, rief er und packte Harukas Hand um sie mit sich zu ziehen. „W-Wo hin?“

Shuu rannte so schnell wie seine Beine ihn nur tragen konnten, Hinter ihm das gemeine Lachen. „Nur raus hier!“ Haruka verzog das Gesicht. „Raus? Jetzt? In der Dunkelheit?“

Der Grünhaarige gab keine Antwort und suchte einen Weg hinaus ins Freie. In der Panik jedoch fand er ihn nicht. „Wo läufst du hin? Der Ausgang ist in der anderen Richtung!“, widersprach Haruka panisch. Shuu kehrte eilig die Richtung und knallte fast mit Haruka zusammen, wenn diese nicht schnell aus dem Weg gesprungen wäre. „Komm!“ Das ließ sich Haruka nicht zweimal sagen und rannte Shuu nach.

Endlich im Freien ringten Shuu und Haruka nach dem Atem. „Ha-Ha-Haben wi-wir e-es angehä-hängt?“, kam es von Haruka. Shuu schluckte und starrte unsicher um sich herum. „Ich… Ich weiß nicht…“

Abermals erschallte das grausame Lachen und vor Haruka und Shuu erschien plötzlich ein riesenhaftes Aerodactyl. Laut brüllend, versetzte es die beiden Trainer in Angst. „Wa-Was passiert no-noch alles?“, fragte Haruka ängstlich.

Unerwartet verschwand eine dicke Wolke und enthüllte den Vollmond. Das Mondlicht fiel seicht auf das Urzeit Pokémon.

Plötzlich erschien ein schwarzhaariges Mädchen am Wegesrand. An ihrer Seite war ein großes, schwarzes Pokémon, ein Hunduster. „Flammenwurf!!“

Das Pokémon öffnete das Maul. Der Rachen glühte förmlich, die Zähne des Hundusters wurden in rötliches Licht getaucht und entfesselten nun auf Aerodactyl einen mächtigen Flammenstrahl.

Der Körper des geflügelten Pokémon verglühte, schrumpfte zusammen und enthüllte eine Schar von Nebulak, Apollo und einem Gengar. Geist Pokémon, die sich einen Spaß daraus machen, Menschen Angst einzujagen.

Böse lachend tanzten sie nun in der Luft. „Erteil ihnen einen Lektion, Hunduster!“, befahl das fremde Mädchen. Wild knurrend stürzte sich der finstere Hund auf sie und entfachte einen Flammenwurf nach dem Anderem und verjagte die Geist Pokémon.

Shuu und Haruka verfolgten diese Szene gespannt und voller Spannung bis die Nebulak, Apollo und das Gengar restlos verschwunden waren.

Das Mädchen kehrte Shuu und Haruka den Rücken. „Warte!“, rief Haruka ihr nach. „Wie können wir dir danken?“

Die Fremde kicherte leise. „Mir danken?“ Einen verächtlichen Blick warf das Mädchen Shuu und Haruka über die Schultern zu. „Ihr lasst euch von Geist Pokémon an der Nase herum führen und fragt dann auch noch, wie ihr mir danken könnt?“, wollte die Schwarzhaarige höhnisch wissen. „Und wenn ihr den Wald verlassen wollt, dann geht Richtung Osten.“

Ehe die Angesprochenen etwas erwidern konnten, war das fremde Mädchen mit Hunduster an ihrer Seite, in der Dunkelheit verschwunden.

Wie vom Blitz getroffen, blieben Haruka und Shuu, wie verwurzelt an derselben Stelle stehen. Der kalte Nachtwind ließen beide erzittern und unsicher, ob der Spuk endlich vorbei war, lugten sie umher. „Ob das Mädchen die Wahrheit gesagt hat?“

Shuu dachte nach. „Wir sollten den Rat befolgen.“ Er setzte sich wieder in Bewegung in Richtung Osten, wie die Fremde es gesagt hatte, gefolgt von Haruka.
 

Endlich war der Spuk endgültig vorbei. Sie hatten den Ewigwald hinter sich gelassen und standen nun auf der nachfolgenden Route, die sie von Ewigenau trennte.

Es war immer noch dunkel, doch schon bald sollte sich der Morgen mit den Strahlen der Sonne ankündigen. Alles war friedlich auf Route 205.

Erst jetzt bemerkten Shuu und Haruka die letzte Nacht in den Knochen, in der sie kein Auge zugemacht hatten. Haruka fielen schon fast im Laufen die Augen zu, sodass Shuu sie immer wieder an den Schultern rüttelte um sie wach zu halten.

Schließlich kamen Shuu und Haruka nach ungefähr dreieinhalb Stunden Wanderung in Ewigenau an. Langsam regten sich die Bewohner, die früh zur Arbeit mussten. Hin und wieder huschten auch die nachtaktiven durch die Gassen und verschwanden in der restlichen Dunkelheit.

Harukas Blick war schleierhaft und völlig verschlafen als Shuu feierlich sagte: „Wir sind da.“ Dies ließ Haruka sofort zusammen zucken. „Wir gehen ins Pokémon Center. Das ist da vorne.“ Er deutete auf das Gebäude mit dem Aufzug „P“, was bekanntlicherweise für Pokémon Center stand.

Kaum hatte er dies ausgesprochen, war jegliche Erschöpfung aus Harukas Körper weggeblasen.

Wohlige Wärme umgab sie als sie das Center betraten. Auch hier war der Betrieb noch sehr lau. Womöglich schlummerten noch die ganzen Trainer. Schlauerweise waren die ja noch am Tag durch den Ewigwald gereist und hatten es nicht wie Haruka und Shuu getan, die bei Nacht den Wald durchquert hatten.

Shuu ging zum Tresen, an dem er von Schwester Joy empfangen wurde. „Entschuldigen Sie, ist noch ein Zimmer frei?“, erkundigte sich der Junge. Kurz schaute Joy auf die Uhr. „Jetzt noch?“ Unsicher schaute sie auf Shuu, dessen Gesicht reine Erschöpfung ausstrahlte. „Ihr seid doch nicht in der Nacht durch den Ewigwald gegangen, oder?“ Sie blickte zu Haruka, die sich einwenig umsah. „Doch. Sind wir.“, erwiderte Shuu kühl. Eifrig nickte Schwester Joy und schaute in einem Kästchen an der Wand, ob ein Zimmer noch frei war. Jegliche Felder, an dem sonst ein Schlüssel hing, waren leer, außer einer. „Ihr habt Glück. Einen habe ich noch.“ Dankend nahm der Grünhaarige den Schlüssel an sich und wandte sich schließlich um. „Haruka! Kommst du?“

Die Angesprochene betrachtete soeben ein Plakat auf dem kämpfende Pokémon abgebildet waren. „Shuu! Hier findet morgen (es ist ja schon der nächste Nacht… Find das verwirrend. XD) ein Turnier statt!“

Schwester Joy blickte wieder von ihrer Arbeit auf. „Oh ja, es ist ein berühmtes Turnier, was der Bürgermeister dieser Stadt alle drei Jahre organisiert.“, erläuterte die Krankenschwester.

Flehend schaute Haruka ihren Freund an. Dieser verdrehte die Augen. Shuu konnte sich denken, was sie wollte. „Ich will ins Bett, Haruka! Wir reden später darüber. Versprochen.“

Triumphierend folgte Haruka Shuu in ihr Zimmer und ließ sich auf das nächste Bett fallen… Es dauerte nur wenige Sekunden bis sie schließlich tief und fest einschlief…
 

Ich kann nicht gruselig schreiben! Q_Q



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Kimie_Yashi
2008-01-05T21:15:02+00:00 05.01.2008 22:15
"Ich will ins Bett, Haruka! Wir reden später darüber. Versprochen.“
Ja ja.... das sagen die Männer immer, wenn sie keine Lust zum Diskutieren haben XD
einfach auf später verschieben und darauf hoffen, dass die Freundin es bis dahin vergessen hat ^.~

Und wer ist wohl dieses Mädchen?? - ICH WEISS ES!!!! *freu*
Bestimmt macht sie auch bei dem Turnier mit und da werden die beiden sie wiedersehen ^-^
frage mich nur, ob Shuu auch teilnehmen wird oder ob er dazu keine Lust hat ô_O?

Ich finde es ist supi geschrieben d^.^b *beide Daumen hoch*

freu mich schon auf das nächste KP....
alles Liebe,
Kimie
Von:  Karlchen
2008-01-05T20:35:40+00:00 05.01.2008 21:35
SOo das ist das Kommi 101 *GGG*

Das Kapi ist wirklich toll geworden habe mit den Beiden voll mitgefiebert ^^
Naja was soll man denn sons auch machen immerhin sind deine Kapis ja net langweilig xP
Es muss nicht alles gruselig sein ^^
Hauptsache es ist spannend xD

LG Karlchen
Von:  Rowan90
2008-01-05T14:58:50+00:00 05.01.2008 15:58
und wie du das kannst, ar***kalt isses mir geworn!!!
man, so ne nacht will ich net erleben >___< ein glück kam des mädel vorbei...
wird dieses mädchen noch ne größere rolle spielen???
hdgdal rowan90
Von:  _Risa_
2008-01-05T11:33:23+00:00 05.01.2008 12:33
also du sagst du kannst nicht gruselig schreiben, aber ich bin da schon fast am Bildschirm geklebt und habe das ganze gespannt mitverfolgt. War total spannend ^^

Super Kapitel, und lol .... wie Haruka immer gestottert hat xD

LG Charizard
Von:  Dark-Angel132
2008-01-05T09:32:10+00:00 05.01.2008 10:32
"Nach dem Vorfall mit Pinsir kam es zu ~>einem<~ weiteren Zwischenfall."
Ähm also ich denke das sollte in dem zusammenhang glaub ich "keinem" heißen oder? xD Ist mir nur so aufgefallen..

Hallo Erstmal =D
Da kommt man früh morgens Online und wird gleich mit einem Kapitel der Fanfic überrascht *-* Hach hab ich mich gefreut x3
So, also ich fand das Kapitel in der Länge wirklich spitze!
Es muss ja nicht gleich 5000 Wörter haben sondern der Schreibergeist zählt x3

Brrr ... Von wegen du kannst nicht gruselig schreiben wie? xD
Ich hab mich schon ein wenig gefürchtet! Es war eine tolle Idee mit den Pensirs und den Ursarings! Diese Art von Pokemon bei Nacht ist wirklich nicht gerade aufmunternd.. Da haben Shuu und Haruka im wahrsten Sinne des Wortes Glück gehabt das sie diese abscheuliche Villa gefunden haben xD

Die Szene wo Shuu eingeschlafen ist und Haruka dachte er sei bewusstlos war so niedlich! Ich konnte mir so richtig gut vorstellen wie sie da neben ihm gesessen hat und ihr Tränen aufgestiegen sind ^^
*schwärms* tolle Szenne >//<

Alles an allem war das Kapitel mal wieder super Klasse!
Das du alles toll umschreiben kannst hab ich dir ja schon mal geschrieben oder? xDD
Mach weiter so Akira-san!
Liebe Grüße, deine Angel

Von:  Yurippe
2008-01-04T22:01:44+00:00 04.01.2008 23:01
"Haruka fürchtete sich und umklammerte unbewusst Shuus Arm. „Wegen dir stirbt mein Arm noch ab.“, meinte dieser kühl. Haruka ließ augenblicklich los und wurde knallrot."

Eine Szene aus meinem Leben... T-T

Boah, das war ein langes Kapitel. ^^ Und wirklich spannend.
Von:  Sakuna
2008-01-04T20:56:05+00:00 04.01.2008 21:56
hm...
ich frage mich, wer diese Madchen ist.
Vielleicht erfahren wir spater noch.
Mir wundert, das Haruka Nachtare den Befehl gibt.
also wenn es nicht gruselig schreiben kannst, ist ja ok. Aber immerhin spannend^^
Macht weiter so

Sakuna


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