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Der Untergang unserer "modernen" Zivilisation

Oder: wie ein Zombie in mein Wohnzimmer kam
von

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Wie ein Zombie in mein Wohnzimmer kam

Man sagte mir, ich wäre schon als Kind ein sehr vergesslicher und vorallem ein sehr müder und desinteressierter Mensch gewesen. Nun, ich rücke es generell in die Perspektive, dass ich einfach sehr gerne viel Schlafe, Zweitrangiges aus meinem Kopf schmeiße und mich Zweitrangiges ebenfalls kalt lässt. Was Zweitrangig ist, darüber kann man jetzt an dieser Stelle streiten. Seinen Nachnamen zum Beispiel generell zu vergessen und dann durch die morgendliche Post an jenen erinnert zu werden, dass ist meiner Meinung nach zweitrangig. Aber auch nur, weil ich wahrscheinlich der einzige Mensch auf dieser Erde bin, den das betrifft. Die anderen die jenes betrifft, können nicht lesen, geschweige denn Scheiben. Was wieder dafür spricht, sich stärker für die Weiterbildung von "Gangsta-Hoppern" einzusetzen. Einer modernen Erscheinung unserer Zivilisation, die ich bis aufs tiefste hass...äh, missgünstige.

Aber ich schweife vom Thema ab.

Nun, wie gesagt, ich bin ein Mensch, der gerne viel schläft und vieles verschläft.

Meine Freunde sagten mir einst, ich würde wahrscheinlich sogar die Apokalypse verschlafen und mich am nächsten Tag wundern, warum die Menschheit tot ist.

Worauf ich nur entgegnete, mir würde es spätestens auffallen, wenn ich am Bahnsteig stehe, vergebens auf den Zug warten würde (gut, wir reden hier von der deutschen Bahn, also macht ne halbe oder vier ganze Stunden warten keinen Unterschied) und feststellen würde, dass keiner der Knabberzeugsautomaten funktioniert. Also, kurzum, ja, wirklich auffallen würde es mir nicht.

Aber wie sieht schon die Apokalypse aus? Ich als alteingesessener Zombiefan, musste ja immer für die Zombiekalypse einstehen. Hätte ich doch mal die Fresse gehalten...

So stand ich also eines Morgens auf, also vom Boden, da ich gerade aus meinem Bett gefallen war, der Wecker wahrscheinlich schon seit einer Viertelstunde läutete und meine Nase schön schmerzte, ganz davon abgesehen, dass sie blutete.

Als ich nun also vom Boden aufstehen wollte, stellte ich fest, das der Sturz mich nicht nur an die Farbe meiner inneren Lebenssäfte durch austreten Selbiger erinnerte, sondern auch, dass er mir eine gewisse Schwindeligkeit in den Kopf eingebracht hatte. So schwankte ich also kurz in dem kleinen Schlafzimmer meiner Wohnung, nur um mich dann gegen die Wand fallen zu lassen. Ich hätte ja das Bett wählen können, aber in diesem Fall war mein Körper der Sieger und so knallte ich mit voller Wucht gegen die Wände des kleinen Zimmers. Das Problem war nun, dass das Zimmer wirklich nicht groß war, so dass ich nun in einer wohl recht seltsam anzuschauende Position an der Wand ruhte. Kopf und Brust, Gesicht zur Wand, hatten sich schön fest gegen die tappezierte Zimmerwand gehämmert, wogegen meine Beine eher in einem steilen Winkel zu selbiger ruhten. Das resultierte wiederrum darin, dass ich nocheinmal zur Seite kippte, diesmal aber auf mein Bett. Nun, jedenfalls ruhte Hals abwärts mein Körper auf dem Bett, mein Kopf hatte aber scheinbar das Verlangen gehabt, mich an diesem Tag mit Schmerzen in der vorderen und hinteren Gesichtspartie zu beschenken. Mein Hinterkopf hatte sicher eine wunderschöne Beule von diesem Sturz, und in dieser doch recht unbequemen Lage harrte ich noch eine Weile aus, bis sich Schwindel und Kopfschmerzen, so gut es ging, verzogen hatten.

So stieg ich also mit einem stöhnen aus dem Bett und torkelte in meine Küche.

Nach Toast, Kaffee und einer Pille Aspirin ging es mir schon so gut, dass ich Duschen konnte. Jedenfalls, ohne gleich die Wände meiner Dusche einzureissen.

Erst beim Abtrocknen vielen mir die doch recht ungewohnten Geräusche von Draußen auf, aber ich dachte mir nichts weiteres dabei. Wenn man wie ich nur ein paar Stockwerke über der Hauptshoppingmeile einer größeren Stadt wohnt, gewöhnt man sich schnell an manch noch so ungewöhnliches Geräusch. So trocknete ich mich also ab, föhnte mir in aller Ruhe das Haar und zog mich an.

Nachdem ich aber das frische Gefühl nach der Dusche und neuer Wäsche, was für mich heißt, gleiche Klamotten (Stiltechnisch) wie immer, nur eben alles frisch und sauber und...sie wissen sicherlich worüber ich rede. So trat ich also in frischen, schwarzen T-Shirt und frischer BW-Hose gleicher Farbe aus meinem Bad, ging in mein Wohnzimmer und machte die Rollläden hoch, um einen Blick auf dem alltäglichen Wahnsinn der Einkaufsmeile unter mir zu werfen.

Nun, dass was ich sah war schon Wahnsinn, aber nicht unbedingt der Alltägliche.

Nun, zuallererst vielen mir die Parkpositionen der Auto auf. Normalerweise parkt ja man sein Auto nicht auf dem Dach, bzw auf der Seite und macht dann durch Gebrauch eventueller Brandmittel daraus einer Fackel Marke: "französische-Vorstadt-Aufstände". Auch zertrümmert man nicht fast jede Scheibe in Läden, bzw. die meiner gegenüberliegenden Wohnungen. Aber nun gut, jetzt könnte man auch meinen, das ein Rudel Punks durch die Stadt gezogen ist. Wütender, unter alkoholischen Einfluss stehenden und vorallem vielen Punks.

Nein, was mich daran zweifeln lies, waren die etlichen Blutlachen, Toten und gerade als Frühstück missbrauchten Menschen.

Will heißen, die die gerade als solches missbraucht wurden.

Ja, die klassische Zombiekalypse hatte sich verwirklicht, mit dem gleichen torkelnden und doch recht dumm dreinschauenden (Un-)Toten. Diese inklusive Anknabberstellen und fehlender Körperteilen. Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, sie wissen was ich meine.

Ich schreibe diese Zeilen nun mit einer gewissen Ruhe, da ich eben jene Ereignisse nur schildere und nicht einen Live-Bericht sende. Zu dem Zeitpunkt als ich auf die Straße schaute, schrie ich laut rum, heulte um die Menschheit, versuchte Freunde und Verwandte zu erreichen, aber die Leitung war tot, und schmiss mich vor dem PC. Da Strom und fließender Wasser noch funktionierten und zum Glück das Internet auch, konnte ich mir einen kurzen Überblick über die Lage der Welt verschaffen. Und nach einer Viertelstunde, nun, ich muss nicht schildern was ich alles las, konnte ich mit Sicherheit sagen:

Das war eine echte Zombiekalypse.

Aus meinen Gedanken gerissen wurde ich dann durch ein Poltern an meiner Wohnungstür, sowie durch ein Geräusch von berstenen Holz.

Und kurzdarauf stand ein wirkliches Prachtexemplar eines Zombies in meinen Wohnzimmer. Kein linker Arm, skelettiertes, abgenagtes Gesicht und mit Axt in der Hand. Ihnen als Leser, wenn sie Ahnung von Zombies haben, wird jetzt sicherlich die Axt auffallen, aber dieser Junge zählte wohl zur intelligenteren Sorte. Sehr zu meinen Pech, da das meine Läge nicht verbesserte. Abgesehen, dass ich zu diesem Moment eher schreiend durchs Zimmer rannte, auf der Suche nach einer Waffe, panisch, gar hysterisch und unrational handelnd, auf der Suche nach einer Waffe. Nur um den Vieh, dass mich eher bekloppt durch sein verbliebendes Auge anstarrte, dann mit einen Baseballschläger eins überzuziehen. Was in einer ziemlichen Sauerei auf meinen Teppich änderte. Keuchend, aber siegreich, hörte ich aber schon weiteres Stöhnen aus meinen Flur, was ja bekanntlich nichts Gutes heisst, und so war ich schon kurz vorm Heulen.

Tja, was nun, was in einer Welt, ohne Zivillisation, ausgerottet durch eine Zombiekalypse. Aber das würde mein kleinstes Problem werden, glauben sie mir.

Es gibt immer größere, aber die schildere ich später. Und das Aufräumszenario in meiner Wohnung muss ich auch nicht schildern, sagen wir einfach, ein Wandschrank ist ein guter Türersatz, ein Aluminiumschläger hält was aus und Zombies gibt es in der Kategorien saublöd bis saugefährlich. Die kann man durchgehen, wenn man die gesamte Nachbarschaft meucheln muss. Wobei das Wort meucheln hier falsch ist, da diese Viecher ja schon irgendwie tot sind. Aber dazu werde ich später etwas erläutern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-11-06T21:37:03+00:00 06.11.2007 22:37
Für einen 15-jährigen Mann hast du wahnsinniges Talent.
Ein paar Flüchtigkeitsfehler sind schon drin, aber ich bin sowohl von diesem Text als auch von deiner Sprachgewandheit und deinen großen Wortschatz im Allgemeinen SEHR beeindruckt..
Du scheinst ein ebensogroßes Vergnügen am Schreiben zu haben.. Toll =)
Von: abgemeldet
2007-10-18T19:00:09+00:00 18.10.2007 21:00
hhehehe da muss ich gleich wieder an "gehiiiiirn" denken xD also ich fands geil /finde ^^°
Von:  DramaQueen
2007-10-14T21:17:31+00:00 14.10.2007 23:17
Klasse, gefällt mir, kann mich gut da rein versetzen. Nur die Sache wie er gegen die Wand fällt (und wie man so idiotisch fallen kann, das man sich so verletzt) und wie das nun genau aussehen sollte konnte ich mir nicht vorstellen. Irgendwie musste ich beim lesen an Shaun of the Dead denken.

gez. Lina



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