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Diablo II - Der König und der Lord

Paladin/Totenbeschwörer
von

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die Neugier eines Königs

Nach zwei Tagen hielt er es nicht mehr aus, er wollte unbedingt wissen was in der Vergessenen Stadt vor sich ging und ob der Lord auch wirklich nur einen Wohnsitz brauchte und keine Armee heranzüchtete.

Es war wieder mal sehr spät geworden, bis auch der letzte Händler seine Papiere unterschrieben hatte und es sonst keine Entscheidungen weiter gab die er heute noch zu fällen hatte. Ja, als König hatte man es nicht einfach, seit dem Tod seines Vaters lagen viele Dinge in seinen Händen, doch man sagte ihm immer wieder das er seine Sache sehr gut machte und er stolz auf ihn sein konnte.

Sein letzter Befehl für heute war seine Bediensteten und Berater in den Schlaf zu schicken und niemand mehr ihn stören durfte, denn er hatte nicht vor schlafen zu gehen. Viel mehr zog er sich leichte Kleidung an, suchte sein Schwert und einen Dolch zusammen und machte sich damit auf den Weg in seinen Garten. Von dort aus war es ein leichtes über eine gewisse Mauer zu klettern, durch verschiedene Gassen und Wege zu laufen bis zu dem Wegpunkt hin, der ihn in die Vergessene Stadt bringen konnte.

Aber ein Problem an der Sache war da noch, der Lord konnte den Punkt auch zerstört haben, damit kein Mensch ihn aus versehen besuchen konnte. Kain stellte sich drauf, dachte an die Stadt und sprach leise den Namen aus, ohne weiteres fand er sich dann auch an dem Punkt wieder, in der schwarzen Wüste.

Er war zwar Nacht gewesen, doch glaubte er hier hatte noch nie die Sonne geschienen, denn es gab kein Gras, keine Büsche, oder Kakteen, nur schwarze, verdorbene Erde.

Seine ersten Schritte waren zögerlich von dem Punkt weg und auch nur mit gezogenen Schwert begab er sich den einzigen Weg entlang. Der Rand war mit blutigen Kreuzen geebnet und an verschiedenen Stellen standen Skelette, oder andere Untote Wesen. Als er es wagte und nach oben sah, konnte er einige Geier über sich entdeckten, doch ahnte er bereits das diese auch tot waren, so wie alles hier.

Trotz des ganzen blieb er nicht stehen, oder ging gar zurück, wo es sicherlich viel sicherer wäre, er wollte den Lord gegenüberstehen und wissen ob alles in Ordnung war, immerhin war er der König und es allein seine Aufgabe dies herauszufinden.

Nach einigen Meilen sah er in etwas Entfernung eine Art Berg sich in die Luft erstrecken und auf dem Berg sah er eine Festung. Diese kannte er noch von früher, sein Vater hatte ihn mal erzählt das dies der Wohnsitz der Kreatur war, jetzt hatte sich der Lord da wohl nieder gelassen.

Am Rande des Berges sah er Golems, in allen möglichen Formen und Größen, am meisten stachen aus ihren Reihen die Feuergolems heraus, da sie hell in dieser Finsternis leuchtete und doch alle willenlos Sklaven des Lords waren. Ein normaler Mensch hätte vielleicht sogar Mitleid mit diesen Wesen empfunden, doch er wusste das es hier Bestimmung war ihn zu dienen und ansonsten waren sie zu nichts nütze.

Weiter näherte er sich dem Weg, noch immer keine direkte Angst vor dem was da auf ihn zu kommen würde, oder konnte.

Nach weniger Zeit stand er auch schon vor den Toren der Festung und ohne weiteres wurde ihn diese auch geöffnet. Auch hatte er den Eindruck das ihn eine Stimme hereinbat und er ohne weiteres dieser Stimme sogar folgte.

Im Inneren betrat er zuerst den Vorhof und hatte schon vorher geahnt das es hier nur so von Skeletten und weiteres Golems wimmeln würde, er wurde nicht enttäuscht, eher froh überrascht. Denn sie hatten sich in zwei Reihen aufgestellt und zeigte ihn so dem Weg weiter, zu einer nächsten Tür, die ins Innere der Festung führte.

Nachdem er auch dies passiert hatte und niemand ihn angegriffen hatte, steckte er seine Waffe weg und ging weiter.

Die Festung war aus massiven Stein gehauen und gewaltig, fast größer als sein eigener Palast und, wie sollte es anders sein, Dunkel war es. Das einzige Licht kam von spärlich gesetzten Fackeln an den Wänden, die dazu noch Schatten zauberten die seine Schritte zu verfolgen schienen. Aber auch dies überwand Kain ohne Angst und kam bald zu einer weiteren Tür, die auch wieder wie von Zauberhand für ihn geöffnet wurde und er einfach eintrat.

Was ihn aber dahinter erwartete, damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Er ging ein paar Schritte in den Raum hinein bevor er einfach nur stehen bleiben und staunen konnte. Eine Bibliothek war es in der er stand und sie war genauso gewaltig wie die Festung drum herum.

Die Regal und Schränke ragten Meterhoch in die Luft, über drei Etagen hinweg und endeten an einer Decke die mit geheimnisvollen Bilder bemalt war. Ebenfalls herrschte hier drin kaum ein Licht, aber das brauchte der Raum auch nicht. Durch seine Größe wirkte er keines Falls beängstigend und außerdem würde Licht das ganze eher nur zerstören.

Langsam ging Kain weiter, an Tischen und Stühlen vorbei, ging durch die Reihen von Regalen und konnte seine Augen nicht von diesen Büchern nehmen. Es waren so viele, in verschiedenen Sprachen und dicken. Es gab sehr viele von denen er nicht mal den Titel lesen konnte, geschweige denn wusste von was sie überhaupt handelten. Aber er wurde aus seiner Faszination über das ganzen wieder heraus gerissen, als er wieder in die Mitte von den Regalreihen trat und den Lord erblickte, der gerade wie er selber aus einer Reihe kam.

Diesmal allerdings verdeckte kein dunkler Mantel seinen Körper, eher das Gegenteil war der Fall.

Sein Oberkörper war komplett frei, seine Beine auch, schwarze Stiefel hatte er an, die bis zu den Knie ging, nur sein Lendenrock mit langer Schärpe, die ebenfalls zu den Knien fiel, bedeckte seine Mitte. Jetzt konnte er einen Blick auf seine gesamten Körper erhaschen und war wirklich beeindruckt. Seine Haut war, wie er schon vorher gesehen hatte, grau, aber nicht blass und die Haut mit Verzierungen übersäht. Anscheinend geheimnisvolle Schriftzeichen und Sprüche, und trotz des ganzen war er nicht schwach gebaut, sonder Kräftig wie ein Krieger, sah Kain die Muskeln hervorstechen. Das einzige was alles doch etwas zerstörte war die Kapuze, die er nach wie vor aufhatte und nur wieder diese Dunkelheit darbot, aber es gab da noch was. Um seine Handgelenke hatte er silberne Armreife gelegt, um die Hüften eine Gürtelähnliche Kette, ebenfalls Silber. Auf seinen rechten Oberarm einen Reif geschwungen und an den Finger einen Ring mit schwarzen Stein.

Kain war gar nicht bewusst das er ihn so musterte, bis er es selber bemerkte und eine leichte röte sein Gesicht bedeckte.

„ Verzeiht, Lord, ich habe mich hier herein geschlichen ohne euch um Erlaubnis zu bitten, jetzt breche ich schon meine eigenen Gesetzte.“

Dann wollte der König, leicht peinlich berührt, wieder gehen.

„ Keines Wegs habt ihr euch eingeschlichen, wenn ich euch nicht hier haben wollte, hätte ihr das schon bemerkt. Ich bin eher überaus erfreut über euren Besuch, auch wenn er zu einer recht späten Stunde ist.“

Kain blieb stehen und lauschte wieder dieser Stimme, auch war er froh über diese Worte.

„ Ich dachte mir, das euch jetzt am ehesten passen würde.“

Dann bemerkte Kain wieder das der Lord seinen Kopf etwas anhob und er wieder einen kleinen Teil seines Gesichtes sehen konnte, seinen Mund und das Kinn.

„ Ihr seit ein schlauer Mann und da ihr jetzt hier seit, wie wäre es mit einem Glas Silen?“

Zu einem solchen Angebot sagte der König nie nein, denn immerhin ist Silen ein sehr seltener und wohlschmeckender Wein, er selber läst ihn sich immer herüber schiffen.

Gemeinsam mit dem Lord gingen sie beide aus der Bibliothek wieder heraus, was Kain ein bisschen für Schade empfand, immerhin war sie so schön.

Sie zogen sich zwar in einen kleineren, jedoch nicht uninteressanteren Raum zurück. Immer wieder musste Kain feststellen das er doch von diesem ganzen Horrorszenario sehr angetan war und alles großäugig bestaunte.

„ Ich muss sagen, ihr habt sehr viel erreicht innerhalb dieser kurzen Zeit. Es hat 6 Jahre gedauert bis mein Palast stand und weitere 3 bis er vollkommen eingerichtet war. Ihr müsst sehr gute Baumeister haben.“

Wobei er eindeutig auf die ganzen Golems anspielte, die er draußen gesehen und die immer noch beim Bauen waren, so wie es den Anschein hatte.

In der zwischen Zeit saßen sie beide vor eine Art Kamin, in dem ein grünliches Feuer brannte und den Raum nicht wirklich dadurch wärmer machte. Sie beide saßen einige Meter davor entfern in Sesseln, die aus Knochen geformt waren und trotzdem eine gewissen Gemütlichkeit darboten. Daneben stand jeweils ein Tisch und auf diesen für beide ein voller Pokal mit Silen.

Kain erhob seinen zuerst und prostete den Lord zu, der das gleiche ebenfalls tat. Nachdem er die ersten Tropfen auf seinen Lippen schmeckte konnte er nicht anders und gab ein genießerisches Seufzen von sich.

„ Und Geschmack habt ihr auch noch, ich muss zugeben es wäre irgendwo schade gewesen euch den Einlass zu verwehren.“

Wobei Kain diese Worte etwas leiser und mehr zu seinem Pokal in der Hand sprach.

„ Ich sprecht mir aus dem Herzen mein König, somit hätte ich auch nie die Freude euer Bekanntschaft gehabt.“ Der Lord machte eine kurze Pause. „ Schon seit sehr lange Zeit war ich mit meinen Gefolge in der Welt unterwegs, auf der suche nach einem neuen Land und immer wurde ich wieder davon geschickt. Deshalb entschuldigt meine Frage, war hat euch zu einer anderen Meinung gerufen?“

Ja, das war wirklich eine gute Frage, Kain wusste es ja nicht mal selber warum er sofort ja gesagt hatte.

„ Ihr müsst wissen, ich bin erst seit kurzem König und habe leider noch einige Schwierigkeiten mit dem Regieren und den Problemen meines Landes, vielleicht war es mein ungestümes Blut was sich dazu entschieden hat, einen Leichenerwecker sich hier niederzulassen.“

„ Oder ihr wart einfach Neugierig.“

Darauf hin erhob Kain wieder seinen Kopf und sah direkt in die Dunkelheit der Kapuze, versuchte wieder, wie vor zwei Tagen, darin ein ganzes Gesicht zu erkennen und sah doch nichts.

„ Ich wollt mir einen überblick darüber verschaffen ob ihr euch gut eingelebt habt und keine Revolte gegen mich plant, da dies nicht den Anschein erweckt, muss ich mich hier für eure Gastfreundlichkeit bedanken. Es ist spät, sehr spät und der Weg zurück wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Also gehabt euch wohl, Lord.“

Dann stand Kain auf, verbeugte sich vor dem Mann und war dabei sich der Tür zu nähern.

„ Warum habt ihr es so eilig? Macht euch das Ambiente Angst?“

Kain drehte sich wieder zu ihm um, doch etwas überrascht über eine solche Aussage des Lords.

„ Keines Wegs, aber als König habe ich Verpflichtungen, die nicht immer schön, aber notwendig sind und wenn ich Morgen nicht in meinen Schlafgemach bin, wäre das für meinen Hofstaat eine kleine Katastrophe, auch wenn die es manchmal sehr übertreiben.“

Dann erhob sich der Lord auch und ging zu den König.

„ Wie ihr bereits sagtet, der Weg würde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, wieso bleibt ihr nicht eine weile und schlaft hier, des Nachts ist es hier für einen Menschen nicht ungefährlich und morgen früh würde euch eine Eskorte von mir sicher wieder in eure Stadt bringen.“

Wieder sorgte irgendeine Kraft dafür das sich Kain schnell um entschied und für den Rest der Nacht hier blieb.

Aber vielleicht hatte der Lord recht und er war einfach verdammt Neugierig, denn im inneren hatte er es sich schon versucht vorzustellen wie es wäre hier eine ganze Nacht zu verbringen, ob er überhaupt schlafen konnte, war da noch eine andere Frage.

Persönlich brachte der Lord Kain in ein anderes Zimmer, ein Schlafgemach wie der König sah und es sollte eigentlich wieder etwas erschreckendes haben, aber wieder war er einfach nur fasziniert von diesem Anblick der sich ihm bot.

Das Bett an sich schien ganz normal zu sein, groß mit schwarzen Laken und roten Decken bedeckt, ein weiter und großer Himmel überragte es, der von vier langen Pfosten oben gehalten wurde, nur das diese Pfosten gewaltige Arme waren, versteinert und Krallenartige Finger umschlossen die Ecken, hielten sie eisern fest.

„ Beeindruckend.“

Sagte Kain und drehte sich wieder zu dem Lord um, der in der Tür stehen geblieben war während er sich das Zimmer ansah.

„ Ihr seit einer der wenigen die dieses Wort dafür benutzen.“

„ Ich wette ich bin der erste der überhaupt hier bei euch übernachtet und einen Puls besitzt.“

Von dem Lord kam kein Kommentar dazu, nur wieder dieses kleine kaum sehbare Lächeln seines Munden und welches er auch nicht zu ordnen konnte, es aber als angenehme Geste empfand.

„ Dann wünsch ich euch eine gute Nacht und wenn ihr etwas braucht...“

Er zeigte ihm einen Schädel der an der Wand, in der Nähe des Bettes, hing.

„ Berührt ihn und ich werde persönlich zu euch kommen.“

Dann entschwand er wieder und das im wahrsten Sinne, denn dieser schwarze Nebel legte sich um ihn und schien ihn regelrecht aufzulösen, dann wurde die Tür geschlossen und Kain war alleine. Doch sagte ihm sein Gefühl das er es nicht wirklich war, immerhin schienen hier die Wände Augen zu haben und besonders die vielen Gemälde an den Wänden brachten ihn da so auf diesen Gedanken.

Aber sonst fühlte er sich wirklich irgendwie wohl, besonders da sich eine plötzliche Müdigkeit bemerkbar machte zeigte ihn das er keinerlei bedenken hatte und machte sich bereit in diesem Bett zu schlafen.

Seine Waffen legte er zu erst ab und auf eine Bank, die am Ende des Bettes stand, wohl genau dafür vorgesehen war. Dann zog er ohne scheu seine lederne Jacke aus und das Hemd, legte alles zusammen und zu den Waffen. Seine Hose behielt er an, aus Sicherheitsgründen, man wusste ja nie ob er nicht schnell aufstehen und angriffsbereit sein musste, eine altes Makel von seiner Armeezeit. Seine Schuhe stellte er vors Bett und nach kurzem überlegen kam das Kind in ihn durch, das sich voller Elan auf das Bett schmiss und merkte wie angenehm weich es war. Nachdem er sich unter einigen Decken gelegt und sein Kopf auf einen schwarzen Kissen gebetet lag, übernahm die Müdigkeit in seinem Körper den Rest und er schlief ein.

Allerdings sorgten seine Träume dafür das er schon bald wieder aufwachte, ungewollt versteht sich und erst mal genauer hinsehen musste bevor er sich erinnerte wo er sich befand.

Erleichtert darüber legte er sich wieder in die Kissen und schloss erneut die Augen, allerdings diesmal brachte es überhaupt nichts. Sein Traum sorgte dafür das er mit einer Frage gequält wurde, die ihn nicht mehr los ließ. Kain glaubte sogar das es dies war was ihn dazu gebracht hatte hierher zu kommen und ihn sogar hier hielt.

Der Lord selbst war es, oder viel mehr das Geheimnis seines Gesichtes.

Kain schimpfte sich selber einen Narren, wie konnte er auch auf solche seltsame Ideen kommen, er wollte das Gesicht des Lords sehen, ja, aber dieser Wunsch war inzwischen so stark das er ihn vom weiter schlafen abhielt. Er war ein König, eine solches schändliches Verlangen durfte nicht in einen Gedanken toben. Aber was sollte er dagegen tun, ihn fragen?

Nein, das würde er bestimmt nicht machen, besonders da er hier war und nur ein Gast. Aber was hatte der Lord gesagt, wenn er etwas braucht konnte er ihn rufen, er würde persönlich kommen.

Ohne es sich bewusst zu sein, da es eine regelrechte Sünde war, stand Kain auch schon vor diesem Schädel und berührte seine weiße Oberfläche, allerdings als seine Hand die kalten Knochen berührten, erschrak er davor zurück und hätte sich gewünscht es nicht getan zu haben.

„ Wolltet ihr nicht früh wieder in euren Palast sein? Oder habt ihr solche Sehnsucht nach eurer Stadt, das ihr nicht schlafen könnt?“

Diesmal hatte er sich aber wirklich richtig erschrocken, als der Lord wie aus dem nichts hinter ihn aufgetaucht war und ihn angesprochen. Er war sogar vor ihm zurück gewichen und fühlte jetzt den Stein der Wand in seinen Rücken. Jedoch beruhigte er sich auch gleich wieder etwas, jedenfalls schien es nach außen hin so.

„ Oh, verzeiht, ich weis selber nicht was mich geritten hat den Schädel zu berühren, ich stand einfach plötzlich davor und erhob meine Hand. Seltsam meint ihr nicht?“

„ Eigentlich nicht, der Schädel verführt einen dazu seine Wünsche zu äußern, auch wenn man es eigentlich nicht möchte. Es gibt also eine Sache die ihr Wissen wollt, oder gar besitzen, sträubt euch nicht und nennt es mir, vorher könnt ihr nicht weiter schlafen.“

Na was für ein wunderbare Schädel das auch war, er hat ihn berührte ohne es zu wollen und jetzt stand er hier, den Lord vor sich und würde lieber gegen Fanatiker kämpfen als ihn seinen Wunsch zu verraten. Aber was hatte er für eine Wahl, er könnte natürlich auch etwas anderes sagen, doch glaubte er das man nicht darauf herein viel.

Es half nichts, er musste es dem Lord gestehen.

Kain holte tief Luft und strich sich durchs Haar, dann ging er, ohne den Lord weiter anzusehen, an ihn vorbei und zu einem der Fenster in diesem Zimmer. Stellte sich davor und sah hinaus, dann sprach er ohne die Augen davon zu nehmen.

„ Da ich keine andere Wahl habe, ich habe mir schon seit unsere ersten Treffen gefragt wie euer Gesicht wohl aussehen mag und ob ihr überhaupt eines besitzt, hinter dieser Dunkelheit.“

Der König hatte doch tatsächlich die Augen geschlossen als er das Äußerte, es war einfach zu peinlich, einen anderen Mann dies zu fragen, besonders einen solchen Mann, so absurd.

„ Ihr seit nicht der erste der sich das fragt, mein König.“

Kain drehte sich wieder zu ihm um.

„ Dann seit ihr nicht erzürnt darüber, das ich euch eine solche Frage stelle?“

Der Lord kam wieder näher zu ihm.

„ Nein, es wundert mich nur das dies euch so zu quälen scheint.“

„ Als Qual würde ich das nicht bezeichnen, eher sehr beschäftig....“

Doch weiter konnte er nicht mehr sprechen, er wollte, doch konnte es nicht. Dann wurde er an der Wange berührt. Der Lord hatte seine Hand drauf gelegt und sein Gesicht nach vorne gedreht, streichelte leicht mit seinen Finger darüber und Kain konnte sogar die langen Fingernägel spüren, doch taten sie ihn nicht weh. Dann umfasste er sein Kinn und hielt seinen Kopf fest.

„ Du wirst es nie vergessen!“

Und plötzlich veränderte sich alles. Das Zimmer verschwand und es blieb nichts außer eine Schwärze um sie herum. Alles war weg und doch hatten sie sich nicht bewegte, Kain wollte weg sehen, doch hielt der Lord seinen Griff fest um sein Kinn gelegt. Dann ergriff er mit der anderen Hand seine Kapuze und zog sie mit einem Ruck runter.

Die Augen von Kain weiteten sich als sie in die des Lord blickten, direkt in sie hinein und er auch den Rest des Gesichtes genau sah.

Sehr Menschlich und doch irgendwie nicht, so würde er dies Antlitz bezeichnen. Er hatte schmale Augen, eine Nase, wohl geformte Lippen, hohe Wangenknochen. Alles wie ein normales Gesicht und doch unterschied er sich von jeden. Die Haut, genauso wie der Körper unnatürlich grau, weiße Haare bedeckten den Kopf, lang wehten sie ihn um die Ohren und wieder waren es diese seltsamen Symbole die auch das Gesicht überzogen, welche auch seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.

Die Zeit schien still zu stehen, genauso wie sie beide. Denn keinen Muskel in seinem Körper konnte er bewegen, nicht mal mit dem Augen zwinkern, er wollte es auch nicht, hatte Angst wenn er das tat würde auch nur ein kleines Detail verloren gehen. Aber nach endloser Zeit bewegte sich der Lord und zog die Kapuze wieder über seinen Kopf, genau in diesem Moment zerfiel die Schwärze und sie befanden sich wieder in diesem Schlafzimmer.

Noch kurz spürte Kain wie die Finger seiner Hand leicht seine Haut streichelten, es war eine so zarte Geste, so seltsam das Gefühl dieser Berührung, das er es sich regelrecht wünschte er würde die Hand nicht weg nehmen.

„ Gute Nacht.“

Dann verschwand der Lord wieder aus seinen Augen, ließ den verwirrten König stehen. Der erst nach vielen Momenten in der Lage war sich überhaupt wieder zu bewegen und zu versuchen zu begreifen was gerade geschehen war.

Aber bei einem Versuch blieb es dann auch nur und er ging einfach wieder ins Bett.

Nach Stunden wurde er wieder geweckt, allerdings diesmal von einem Diener, der ihn höflich mit Handzeichen deutete das er aufstehen musste. Kain tat dies, ohne groß weiter nach zu fragen, warum der Lord es nicht tat. Aber schnell kam ihn die Erkenntnis, er war immerhin ein Lord, ein Herrscher über dieses Land und es gab bestimmt viele Dinge die getan werden musste, so wie auch er es immer tat. Trotzdem war ein bisschen Wehmut in seinem Herzen als er zu einer Kutsche geführt wurde und er zu den Toren seines Palastes gebracht.

Dort erwartete ihn auch schon sein Hofstaat, alle waren so ziemlich in Sorge und heller Aufregung um den König, der sich entschuldigte und einfach wieder zurück in den Palast ging. Die Kutsche verschwand als er sie verlassen hatte wieder und alles war wie gestern.



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